Die Kultur-Mythen-Analyse und Ethno-Kybernetik

 

 

 

 

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Dr. Andreas Goppold

Prof. a.D. & Dr. Phil. & Dipl. Inform. & MSc. Ing. UCSB

 

 

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Kurzes Inhaltsverzeichnis

 

Interne Hyperlinks 11

Notizen und Konventionen. 12

Einleitung / Vorwort 18

Die philosophischen Grundlagen der Noologie. 23

Lev Gumilev: The Passionary Theory of Ethnogenesis 87

Jared Diamond: "Collapse" 90

Theoretische Anthropologie: Ethnos und Ethnie. 91

Die Kultur-Mythen-Analyse der Noologie. 101

Die Einzel-Analysen der Thymos- Eros- Phobos- Komplexe. 131

Appendix I: Notizen zu Krieg & Kampf 177

Appendix II: Extrakte aus Noologie I 195

Appendix III: Giordano Bruno. 205

Appendix IV: Spengler: Die Poiaetische Anthropologie. 212

Appendix V: Die Denk-Technologie der Noologie. 222

Appendix VI: Of Phonosemantics and Fuzzy Categorization. 227

Indexing mit Tools und Google. 259

Literatur 259

Endnoten. 260

 


 

Ausführliches Inhaltsverzeichnis

 

Interne Hyperlinks 11

Notizen und Konventionen. 12

Das Leitmotiv der Noologie: Der Maelstroem oder Der Tanzende Stern. 12

Bild: Der Maelstroem oder das Tri-Polare Spannungsfeld der Noologie. 12

Eine kurze Notiz zu den Schreib-Konventionen der Noologie. 12

Abkürzungen. 15

Literatur-Abkürzungen. 16

Die Schreibweise griechischer Worte. 16

Die Denk-Technik der semantischen Spannungsfelder 17

Einleitung / Vorwort 18

Synopsis 18

Was ist die Noologie in der Philosophiegeschichte?. 19

Die Philosophie Euckens 19

Die Noologie als autochthones Denk- und Reflexions-System. 21

Die wesentlichen inhaltlichen Themen der Noologie III 21

Die neuen Aspekte von Noologie III 22

Die Unterschiede zur akademischen Philosophie. 23

Die Hypertext-Navigation. 23

Die philosophischen Grundlagen der Noologie. 23

Die Subjektive und die Objektive Selbst-Reflexion. 24

Was heisst Noologie?. 24

Der Heraklitische Logos 25

Die Analogie von Licht und Geist 26

Die Diamant-Metapher der Noologie. 27

Der Übungsweg: Wie man einen Diamanten schleift 28

Der Diamant- / Blitz- Donnerkeil / Keraunos 29

The Journey into, and Beyond, the Boundaries of Time. 29

In Maementum (Monumentum / Mausoleum) Giordano Bruno. 30

Die Kosmodynamik der Gedächtnisse. 31

Selbst-referenzielle, in-sich geschlossene Mini-Universen. 32

Bild: Ein selbst-referenzielles, multi-hierarchisches Mini-Universum nach M.C. Escher 32

Die Terminologie der Noologie. 34

Die Noologie, Gotthard Günther und Hegel 34

Die Noo-Griechischen Semantik-Rhizome der Noologie. 34

Die semantischen und anderen Spannungsfelder der Noologie. 34

Die Phono-Semantische Logik der Noologie. 34

Heideggers Denkmethode. 34

Die Prinzipien der Noologie. 36

Das Erste Semantische Spannungsfeld der Noologie. 37

Die Strukturthemen und das Bedeutungsfeld der Noologie. 38

Das Design in Spannungsfeldern. 38

Bild: Das Wilbersche Quadranten-System des Nous (aus Wilber IMPR) 39

Der Blick aufs Ganze: Par Aion ap Aion. 39

Die alte vergessene Kunst der Trans-Temporalen Perspektive. 40

Und nun zurück zum Denk-Design in Spannungsfeldern. 42

Die Tensional Integrity der Spannungsfelder 44

Die Noologie, ein Struktur- / Transformations-System des Noos 44

Der Nous/Noos der Noologie und die philosophische Tradition. 44

Das Struktur- / Transformations-System des Noos / Nous, der Noologie. 45

Die semantischen Spannungsfelder der Noologie. 46

Bild: Das Struktogramm von "ais-thaesis" und "phai-no(ps/ae)sis" 48

Vergessen <-> Gedächtnis / Er-Innern. 48

Die Liebe: Agapae <-> Philia <-> Eros 49

En-Ergeia / Eros <-> Orgae / Orgia. 51

Die Triadik der Noologie. 52

Giordano Bruno: Die Dreiheit des Seienden. 53

N-polare Symmetrien in Symbolen. 53

Ein Ansatz, die Logik der Hl. St. Dreifaltigkeit nachzuvollziehen. 54

Gott und das Tertium Datur 55

Gott-Hl.-Geist und das Gedächtnis 55

Die Ökonomie der Ordnungsprinzipien. 57

Die SUB-OBJ-SEM Triade. 59

Mitfühlen  <-> Mit-Leiden. 59

Ein kurzer Exkurs zu Wille und Impulsität 60

Die SEMiosphäre und die Semiotik von Umberto Eco. 61

Die Welt SUB der Empfindungen (der in Sich und an Sich fühlenden Lebewesen) 62

Die Welt OBJ 63

Die Welt SEM.. 63

Die logischen Regionen oder auch Kontexturen. 63

Die Semiosphäre und Hegels Geist 63

Eco über das Sein. 64

Das Sein und das Ge- und Ver-Heissen. 64

Die Triadik und die hermeneutische Fraktale Geometrie der Noologie. 65

Die Mythologie und Magie der Zahlen. 65

Die Triadik und die Selbstähnlichkeit bei Hegel 66

Über den Universalen Schaum. 66

Kugeln in Kugeln, und Räder in Rädern: bei Ezekiel / Hesekiel, und den Cherubim. 66

Die Hermeneutische Selbstähnlichkeit und die Fraktale. 66

Das Fraktal-Prinzip der Koch-Schneeflocke. 67

Die hohe Kunst des Hermeneutischen Denk-Fraktals 67

Hegels fraktale Morphologie des Zeit-Geistes 68

Peirce und die Triade von Firstness, Secondness und Thirdness 69

Die Thirdness ist das Morphologische Gesetz 70

Die phänomenale Welt der Vor-Stellung: Das Phainomenon. 72

Der Imaginär-Bereich der Vor-Stellung. 73

Moderne Vor-Stellungs-Systeme und Science-Fiction. 76

Die Strukturtheorie der SEMiosphäre. 79

Wichtige Kernthemen bei Eco: Kognitive Typen KT, Nuklearer Inhalt NI 80

Der Molare Inhalt: MI 80

Das kleine Problem von Eco's Struktursystem. 82

Nietzsche und das Nuclear-Denken der Semiotik. 82

Umberto Eco als (Mytho-) Logiker 82

Die Themen der Morphologie. 83

Der imaginäre Arbeitskreis der Morphologen. 83

Die Morphologie Sloterdijks 83

Das kulturmorphologische Prinzip der Wellen und Wirbel 83

Die Morphologie der Noologie. 84

Die Macht der Morphologie und der Metaphorologie. 84

Die Probleme der Morphologie und die Buchbinder-Synthese. 84

Die Morphologie Spenglers 86

Lev Gumilev: The Passionary Theory of Ethnogenesis 87

Lev Gumilev im damaligen Sowjetstaat 88

Die diversen Untergangs-Szenarien von Kulturen. 88

Jared Diamond: "Collapse" 90

Theoretische Anthropologie: Ethnos und Ethnie. 91

Habitus, Moral, Ethnos und Ethnie, Ethos und Ethik. 91

Nietzsche: Was ist ein Volk? Etwas, das "sich versteht", ein Volk. 92

Analogien zur Semiotik: Sprachfähigkeit und Kulturfähigkeit 93

Moral, Sitte und intuitive Wahrheit 93

Common-Sense Definitionen von Sitte, Moral und Ethos 93

Ethik. 94

Eine Ethnie und ihr Ethos 94

Ethnie, Ethnos und Super-Ethnos 95

Die Ethnische Typologie. 96

Sapientia: Geruch und Geschmack. 97

Die Kultur-Mythen-Analyse der Noologie. 101

Die Vier Apokalyptischen Reiter 102

Ein kleiner Exkurs zur falsch verstandenen Evolutionstheorie. 102

Der ganz normale Katastrophismus 102

Ein paar Worte über die Evolutive Fitness 103

Die Psychologie der Massen, äh... der Gross-Kollektive. 104

Aufklärung bekommt man nicht ohne Voraussetzungen. 105

Das Wissen im Würgegriff der Political Correctness 106

Das Spannungsfeld der {Thymos- Eros- Phobos-} Kräfte. 107

Das Semantische Feld des Thymos 108

Der Phobos-Komplex als Grundelement aller Religionen. 109

Nietzsches Genealogie der Moral 110

Totem und Tabu. 110

Ethnos und das Feld der {Thymos- Eros- Phobos-} Kräfte. 111

Die Kräfte des kollektiven Unbewussten. 111

Das Ich, das Du, das Wir, das Man: Moral, Ethos und Nomos 112

Die kreative Mythen-Analyse. 113

Ethik, Ethno-Kybernetik und Thymos-Theorie. 114

Die Noologie kennt keine Ethik, sondern nur Ethno-Kybernetik. 114

Das Spannungsfeld von Denken und Handeln. 115

Spenglers Ethno-Kybernetik der Macht 115

Die thymotische Ethno-Kybernetik der Elitenbildung. 118

Das fraktale Weltbild der nach-europäischen Weltmächte. 121

Das Diagramm der {Logos- Thymos- Eros- Phobos-} Kräfte. 121

Das Spektrum der Emotionen, und die Kartographie der Störungen. 122

Thymos meets Eros: Carraci: Achilles und Briseis 123

Die Welt als Impulsität und Repräsentation. 125

Der Noia-(pathische/ -poiaetische) Menschentyp und Umberto Eco. 127

Umberto Eco's vortreffliche Galenische Charakter-Typen Klassifizierung. 128

Nietzsche: Die Nous-Quick-Einmal-Umrühr-Fertig-Methode. 129

Die Einzel-Analysen der Thymos- Eros- Phobos- Komplexe. 131

Der Phobos- Komplex der abrahamitischen Denk-Kollektive. 131

Schopenhauer: Unentbehrlichkeit des Teufels im Theismus und Christentum. 131

Über das Christenthum. 132

Die Gott-Sucher-Banden. 134

Die Selbst-Sterilisation der intellektuellen Eliten. 135

Augustinus, der erste wirklich lateinische Philosoph. 136

Das Tabu der Abrahamisten. 137

Einige besonders absurde Beispiele von theologischen Un-Denke(r)n. 138

Einige Analyse-Beispiele des abrahamitischen (Un-) Denk-Komplexes 139

Der christliche Macht-Ohnmacht-Komplex. 139

Nietzsche, die Drogen, und die Töchter der Wüste. 140

Der islamisch- / islamistische Komplex. 142

Zu den Einzel-Differenzierungen bei dem Thema Islam(ismus) 143

Was ist der Koran, Mythologie-geschichtlich?. 143

Was ist der Koran, abrahamitisch-religionsgeschichtlich?. 143

Was ist der Koran, philologisch und etymologisch?. 143

Islam(ismus) und der Des-Informations-Krieg. 144

Das Auswendig Lernen des Koran. 144

Ancient Aramaic. 145

"Der Islam" als Deckmantel-Begriff 145

Die Redaktion des Koran durch Uthman. 146

Der wahhabitische Islamismus 147

Unterscheidung von Islam als Religion und als Islamismus 147

Gibt es wissenschaftlich fundierte Ansichten zum Islamismus?. 148

Andere Länder, andere Sitten. Islamismus in Frankreich. 148

Die Rolle des Islamismus bei Migranten-Parallelkulturen. 148

Das Gespenst der Religion und die Übungssysteme. 149

Die Theo-Logik des Islam: Die Shahada. 149

Der Islam, der Paradies-Garten und die spirituelle Unterwerfung. 150

Zehntausend Jahre Konflikt zwischen Nomaden und Sesshaften. 153

Der abrahamitisch-jüdische Komplex. 155

Bild: "Der Nachtgesang der Fische" 155

Der ideologische Kapitalismus 156

Der ideologische wissenschaftliche Komplex. 157

Wagner: Aus der Werkstatt der Mythologien-Schmiede-Meister 159

Richard Wagner: Ein Meister des {Thymos- Eros- Phobos-} Komplexes 160

Die Pilger-Reise des Wanderer’s, des Odins oder Wodans zu der Erd-Mutter Erda. 161

Das Lachen der Götter: der ganz schwarze Humor, und die Schaden-Freude. 163

Welches Geschlecht: Der Speer des Schicksals 164

Die un-heimliche Lanze des Wotans/Odins 165

Wagner und Nietzsche: Der schwarze und der weisse Zwilling. 165

Die Grosse A-Mnaesis, die Mnae-Mesis 166

Die triebkräftigen, poiaetisch wirkungsvollen Motive Wagners 166

Die Mythologie heute. 167

Die Mytho-Logie, und die Thymo-Logie. 168

Wodan / Odin, der Ober- Ur- Gott und seine Wal-Küren. 169

Der un-heimliche Bereich der Zukunft 170

Der Krieg der Sterne und die Rückwärts-Erzählung der Nibelungen-Saga. 170

Der absurde Krieg der Sterne. 171

Und nun die Original-Geschichte des Wagners 172

Und dann gibt es Ehe-Stress in den himmlischen Gefilden. 173

Die Kurzfassung des Nibelungen-Rings, bis zu dem un-heimlichen Ende. 173

Noch ein über-phantastisches Universum bei Carl Orff 175

Das Gravitationale Ober- Ur- Monster: Der Tanzende Stern. 175

Eschatologische Perspektiven in der Populär-Kultur 175

Katastrophisches im Thymo- Eroto- Phobo- Kosmos 175

Appendix I: Notizen zu Krieg & Kampf 177

Über den Eschatologischen Krieg. 177

Der Noologische Gottesbeweis 177

Götter: Die wirk-mächtigste Ethno-Technologie. 177

Eine sehr vielseitige Göttin, Innana. 179

Kali, die Göttin der Rache und die Thuggees 180

Die Sexual-Kapital-Akkumulations-Ökonomie. 181

Die Exogamie und die Sexual-Diplomatie. 182

Wenn der Kampfgeist erlahmt... 183

Apokalyptik und der höllische Amazon- Karma- Computer 183

Apokalyptik und Zorn nach Sloterdijk und Spengler 184

Das Wetter als apokalyptische Gewalt-Macht 185

Fraktologie: Unterwegs in eine neue Dimension der Noologie. 186

Der Diamantweg, jen(s/z)eits der Horizonte gegangen. 187

Gate gate: die Prajnaparamita. 187

Das Tibetische Bardo Thodol 188

Weisheit ist.. 188

And the game goes on and on and on and on... 188

Das Ende des Kali Yuga, und das Ende der "letzten Menschen" 189

Der Super- Suprem- Ober- Gott, und dem seinen Himmel 190

Krieg & Kampf bei vor-zivilisierten Völkern. 191

Noch ein paar Kriegs-Gründe. 191

Pferde und Reflex-Bögen: die Gründe für eine gewaltige Expansion. 192

Einige wenige Ausnahmen von friedlichen Völkern. 192

Die Ausnahmen von der Kriegs-Populations-Bombe: Tapfere Krieger-Eliten. 192

Super-Waffen, Krieg in Vergangenheit und Zukunft 193

Appendix II: Extrakte aus Noologie I 195

Par Aion ap Aion. 195

An einem kühlen, grauen Morgen in der Welt-Traum-Zeit 197

Die Siebenfach potenzierten Spiralen. 199

A Day in the Life of Brahma. 200

Das Eiserne Zeitalter und die Schmiede-Mythen. 200

Nietzsche. 203

Der Wanderer unter der Gewitter-Wolke des Schicksals 203

Appendix III: Giordano Bruno. 205

Giordano Bruno: Die Trias 205

Giordano Bruno: Über die Monas, die Zahl und die Figur 209

Sechstes Kapitel: Die Figur der Fünfheit 211

Appendix IV: Spengler: Die Poiaetische Anthropologie. 212

Die Poiaetische Anthropologie Spenglers 212

Spenglers "magische" Geheimformeln. 213

Das pneumatische "Wir" und der ethnotechnische Genius 213

Spenglers semantische Spannungsfelder der poiaetischen Anthropologie. 215

Seele und Welt: 216

Die Einheit der Seele eines Volkes: 217

Wachsein ist Spannung und Ausdehnung: 218

Das Ich ist ein Lichtbegriff: 218

Empfinden und Verstehen: 219

Vernunft und Verstand: 220

Rasse, Zeit und Schicksal gehören zusammen. 220

Vom Sinn der Zahlen. 220

Das Kontrastprogramm bei Heidegger 221

Appendix V: Die Denk-Technologie der Noologie. 222

WWW- Hypertext- Computer- Technik. 222

Die Noologie- Navigations- Hilfen: Die Google-Erinnerung. 222

Die WWW- und Google-Methoden der Noologie. 222

Die Noologie als philosophische Wissensbasis 223

Überschriften. 223

Die Hyper- Text- Aesthetik- Theorie der Noologie. 223

Kursiv-Schrift 223

Die Noologie-Fussnoten. 223

Die Kunst der rekursiven Fuss-Note. 223

Überschriften, Indices und  Bibliographien in den Werken der grossen Philosophen. 224

Appendix VI: Of Phonosemantics and Fuzzy Categorization. 227

Phonosemantics: The Semantic Fields, and Sem{e/aio}phonic Rhizomes 227

A Hypothetical Sem{e/aio}phonic Rhizome Network of Aoide Vocabulary. 227

The Archaic Greek Roots / The Rhizome Sound fields 227

Alpha a Aleph. 228

The Sem{e/aio}phonic circle of Chi-Gamma-Xi-Kappa-Rho-Chi 229

The Goni- Gynae- Connection. 233

phos/phaos FAW FWS fws.. 238

The Sem{e/aio}phonic circle of Rho R r. 239

Stoich{a/e}o... 240

theo-gonia. 242

Tropae. 242

W.. 243

An example of epic imagery: The Proimion of Parmenides 243

The Text 243

The Sem{e/aio}phonic Field. 244

The field of eidos EIDW eidw.. 245

The field of phos/phaos FAW FWS fws.. 245

The Deeper meanings of Greek names 248

The Omnipresence of embedded Ontologies 248

The Seven Seals 249

Plato, Kratylos: Onoma homoion to pragmati 249

The Kratylos hypothesis and the autopoiesis of language. 250

The terms used by Plato. 250

The stoicheia as used in Kratylos and Timaios 250

The examples of Kratylos are taken from greek epos 251

Epic  Rhythm, Meter, Association, and the Orality Debate. 252

Neurology, Epics, and the Brain Hemispheres 252

The Categorization System. 253

The Big W's: Where, When, Who, hoW, What, Whatfor, Whatwith, Whatagainst... 254

A phonetic category framework. 254

Reference to ancient memory technologies 256

The order of consonants 256

The nesting of categories 257

Fuzzy Phonetics 258

Fuzzy categories and fuzzy logic. 258

Indexing mit Tools und Google. 259

Literatur 259

Endnoten. 260

 


 


 

Interne Hyperlinks

bruno_monas                 bruno_trias

category_system            diamond_collapse

eco_sein                       eco_cognitive                eco_struktur

eco_mythologik

eucken_noo                  

ethnos_ethnie                ethos_ethik

ethik_def                      ethno_typologie

foam_unversal               fraktal_prinzip               fraktal_schnee

fraktal_denk_prinzip

geruch_geschmack

gumilev_passionary       gumilev_soviet              hermeneut_selbst

hyper_nav1                   hyper_technik

kultur_mythos               kultur_untergang            lotman_semio

morpho_kreis                morpho_sloterdijk         morpho_wirbel

noo_spf1                       noo_spann_feld1

nietzsche_volk              noologie_triade

peirce_triad

phainomenon                 phono_semantics

plato_kratylos               plato_stoicheia              spann_feld_design

spengler_morph             sprach_kultur               

strauss_wildes              

struktur_semiosphere

tertium_datur_gott         triadik_hegel

 


 

Notizen und Konventionen

Das Leitmotiv der Noologie: Der Maelstroem oder Der Tanzende Stern

 

 

 

Bild: Der Maelstroem oder das Tri-Polare Spannungsfeld der Noologie.

Man könnte mit Nietzsche auch sagen: Es ist ein Tanzender Stern.

 

 

Hier ist der Link zu dem Original-Bild:

http://www.noologie.de/noo-pics/vortex.jpg

Weitere interessante Bilder aus der Noologie finden sich hier:

http://www.noologie.de/noo-pic0.htm

Dort finden sich auch ziemlich Schicksals-Hafte Bilder,

von Meinen Traum-Zeit-Pfaden, vor 30-40-50 Jahren.

http://www.noologie.de/noo-pic1.htm

http://www.noologie.de/noo-pic2.htm

http://www.noologie.de/infinity.htm

 

Und auch der Humor kommt nicht zu kurz dabei:

http://www.noologie.de/Witze.htm

http://www.noologie.de/noo06.htm#Heading285

http://www.noologie.de/humor.htm

http://www.noologie.de/quer.htm

 

Eine kurze Notiz zu den Schreib-Konventionen der Noologie

Ich verwende einen etwas ungewöhnlichen Schreibstil, der nicht den normalen deutschen Duden-Konventionen folgt. Dies hat notwendige denktechnische Gründe. Z. B. schreibe ich Worte oft mit Bindestrich, wie etwa: die Vor-Stellung. Das ist eine spezielle Markierung für eine Denktechnik der Noologie, die man als schriftliche Codierung von Husserls epoché bezeichnen kann. Mit dieser Technik soll beim Leser ein semantisches Spannungsfeld erzeugt werden, das ein Innehalten der ansonsten völlig automatischen Denkbewegung, zur weiteren Reflexion bezweckt. Diese Methode wird in dem Kapitel "Die Terminologie der Noologie" noch weiter ausgeführt. Weiterhin schreibe ich Worte mit inneren Klammern, wie: A(h/t)men.[1] Dies ist ebenfalls eine noologische Denktechnik, mit der ich mehrere verschiedene Denk-Wort- und Bedeutungs-Möglichkeiten in ein Wort eincodiere. Man kann es als schriftliche Technik von Implikation (Zusammenfalten) und Explikation (Auseinanderfalten) bezeichnen. Das A(h/t)men kann expandiert werden als: Amen, Amentia, Ahnen und Atmen. Dies ist eine Anwendung der Denktechnik der Semantik-Rhizome, die ebenfalls in dem Kapitel "Die Terminologie der Noologie" weiter erläutert wird. Weiterhin versuche ich so gut wie möglich die unsäglichen deutschen philosophischen Schachtelsätze zu vermeiden, die sich bei Kant und Hegel über ganze Seiten hingezogen haben. Die Verständlichkeit der deutschen Sprache leidet enorm unter solchen Anachronismen. Deshalb verwende ich häufig die englische Konvention der Kommasetzung. Ich orientiere mich an dem Schreibstil von Whitehead, der auch komplizierte Sachverhalte so ausdrücken konnte, dass ein normaler Mensch es noch lesen kann. Das kann man von den deutschen Philosophen absolut nicht behaupten. Dort gilt es immer noch elitenbewusst als standesgemäss, dass man so schreibt, dass nur Philosophie-Doktoren es verstehen können. Man sollte Texte, die an sich schon schwierig genug sind, nicht auch noch mit Philosophen-Deutsch weiter verbarrikadieren. Ebenfalls vermeide ich die unsäglichen deutschen Bandwurm-Worte, und schreibe lieber mehrere Worte mit Bindestrich, anstatt sie zusammenzukleben. Dies dient ebenfalls der besseren Lesbarkeit. Ich betone noch einmal: Die Noologie setzt z.T. völlig andere Konventionen, als es der normale und besonders der philosophische Denk- und Schreibstil vorsieht. Denn: Wenn man einmal etwas grundlegend Neues produzieren will, dann muss man auch bereit sein, sich über Konventionen hinwegzusetzen, bzw. ganz neue Konventionen erfinden. Man kann es mit einem geflügelten Wort (Aphorismus) im Stil von Wilhelm Busch sagen:

Neuigkeit wird als lästig oft empfunden, weil stets sie mit Umdenken verbunden.


 

Abkürzungen

Weitere Abkürzungen gibt es unter:

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading3

http://www.noologie.de/noo01.htm#Heading7

 

 [ ] : In Zitaten bedeutet das eine Einfügung durch AG.

 

A.D.: Advocatus Diaboli. Siehe auch: http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading3

 

AG: A. Goppold.

 

A(h/t)men: Das ist eine Denk- Wort-Technik, mit der mehrere Worte in einem angedeutet werden: Amen, Amentia, Ahnen, Atmen.

 

aka: "also known as". Deutsch: "Unter anderem Namen auch bekannt als". (Alias).

 

Allso: Dies ist kein Schreib-Feeler (ala TAZ), sondern wenn ich das so schreibe, dann meine ich das als Kurzform für: "Also sprach Zarathustra" (Nietzsche).

 

CE: Datums-Konvention, Common or Christian Era. Englisches Äquivalent für AD.

BCE: before Common or Christian Era.

 

Geist: Überall, wo das Wort Geist vorkommt, sollte man lesen: Es Geistert.

Einen Geist gibt es nicht, ebenso wie es keine Gespenster gibt. Das sind alles nur Hirn-Gespinste.

Der Geist ist ein typisches Beispiel für Whitehead's "fallacy of misplaced concreteness".

Die Noologie ist das Projekt der Austreibung des Geistes durch den Geist Selber.

 

Glossar: Einführung aller gebrauchten Begriffe [2]

Allgemeine philosophische Begriffe finden sich bei: http://www.textlog.de/

Einige weitere Begriffe gibt es hier:

http://www.noologie.de/noo205.htm#Heading237

 

ie. bzw. i.e.: Englisches Äquivalent für d.h. (dass heisst).

 

IMHO: "In my humble opinion". Netiquette newspeak für: meines Ermessens. Siehe auch:

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading3

 

Nazifaszisch: Dies ist eine Abkürzung für das Faszinum/ Faszinosum, des Faschistischen. Die verkürzte Bezeichnung "Nazi" trifft nicht den Kern der Sache, warum hinter dieser Bewegung ein so ungeheures Faszinosum stand.[3]

 

tbc: To be continued.

Bedeutet: Wenn ich dazu komme, soll dieser Gedanke noch weiter geführt werden, oder auch nicht, und dann fällt das halt alles irgendwann mal wieder weg.


 

Literatur-Abkürzungen

Das komplette Literatur-Verzeichnis ist nun ausgegliedert in:

http://www.noologie.de/denk-bib.htm

 

Einige oft zitierte Schriften werden mit Abkürzungen zitiert. Das ist mnemotechnisch einfacher als nur Name und Jahreszahl zu nennen.

 

Brock, Bazon: (1986) Abk.: AGEU

 

Giordano Bruno: Ed. Samsonow, Reihe Philosophie Jetzt, Diederichs (1995) Abk.: Bruno

 

Goppold, A.: "Design und Zeit: Kultur im Spannungsfeld von Entropie, Transmission, und Gestaltung". Dissertation, Univ. Wuppertal, bei Bazon Brock, 300 S., (1999d).[4]

Abk. D&Z,[5] Design und Zeit

 

Eco, Umberto: "Kant und das Schnabeltier", Eco 2000.[6] Abk. Eco

 

Günther, Gotthard: "Grundzüge einer neuen Theorie des Denkens in Hegels Logik", Meiner, Hamburg, (1978b). abk. GRDZ

 

Heidegger:

"Was heisst Denken?" abk. WHD.

"Sein und Zeit" (1977) abk. S&Z.

 

Rost, F.: Griechisch-Deutsches Wörterbuch, 2 Vols, Westermann, Braunschweig (1862).

Abk. Rost

 

Sloterdijk, Peter: Die für die Noologie wesentlichen Werke Peter Sloterdijk's sind:

Sphären Band I, Blasen, Suhrkamp, Frankfurt (1998), abk. "Blasen".

Sphären Band II, Globen, Suhrkamp, Frankfurt (1999), abk. "Globen".

Sphären Band III, Suhrkamp, Frankfurt (2004), abk. "Schäume".

"Im Welt-Innenraum des Kapitals" (2005), abk. WIKA

"Zorn und Zeit" (2006), abk. Z&Z.

"Gottes Eifer", Verlag der Weltreligionen (2007), abk. "Eifer".

"Du musst Dein Leben ändern" (2009), abk. DMDL

 

Spengler, Oswald: Der Untergang des Abendlandes. C.H.Beck München (1980), abk. Spengler.

Die Schreibweise griechischer Worte

Die Schreibweise für griechische Worte ist wegen Vereinfachung der Hypertext-WWW-Darstellung in latinisierter Transkription, mit ae für aeta und ou für oy oder ou. In neu-europäischen Schriften werden Terme des Altgriechischen oft mit äquivalenten Vokalen geschrieben. So etwa oo und ou und u, bei Noos und Nous oder Nus. Das y ist oft äquivalent mit u wie bei Thymos und Thumos. An den Stellen, wo es auf den Unterschied zwischen Omega Ω und Omikron ο ankommt, steht o für omega. Da das Alpha zusammen mit dem Omega eines der wichtigsten Schlüssel-Zeichen der Hl. Chrl. Philosophie (Cusanus) ist, soll es hier auch noch vorgestellt werden, das Alpha: α --- Es ist ein bedauerlicher Irrtum der frühchristlichen ana-Alpha-Beter, dass sie das Symbol Alpha mit dem Fisch verwechselt haben. Das zog sich dann noch durch die Jahrtausende, und wurde nie korrigiert. Das Alpha ist auch präsent als eminentes Symbol der Alt-Weltlichen Mythologie, als Aleph, der Stier. Denn das Symbol des Alpha, um 90 Grad nach links gedreht, ist eben der Stier. Siehe all die Mythen vom Minotaurus, vom Raub der (phönizischen Prinzessin) Europa durch Zeus, etc. etc.


 

Die Denk-Technik der semantischen Spannungsfelder

Eine wesentliche Denk-Technik der Noologie sind die semantischen Spannungsfelder. Manchmal werden sie auch in einem Spezialfall die phono-semantischen oder onoma-semaio-phonischen Spannungsfelder genannt. Die semantischen Spannungsfelder wurden von Spengler intuitiv gebraucht, aber nicht explizit als Denk-Technik eingeführt. Die Noologie systematisiert dies als eine formale Technik. Es handelt sich hier um Ausdrücke für/von Gefühls-, oder Empfindungs-, oder Thymos-, Eros-, und Phobos- Spannungen unter und zwischen Menschen verschiedener Gruppen, Kohäsionen und Kongregationen, oder Ethnoi (nach Gumilev), wie sie im folgenden Text beschrieben werden.

 

<->

 

Das Symbol <-> bedeutet: Unterschieden, Geschieden, Oppositional, Gegensätzlich. Es besteht eine andauernde Spannung, die nicht im Sinne von Hegel (These-Antithese) aufgehoben oder durch eine Synthese "entspannt" wird.

 

>-<

 

Das Symbol >-< bezeichnet die Inclusion, also die Gemeinsamkeit. Dies gilt im übertragenen Sinne, wie die Sphäre oder die Blase von Sloterdijk (Sphären). Es ist eine geschlossene Kugel, die sich von der Aussenwelt abgrenzt. Formal gesprochen, um das im Druckbild eines Textes darzustellen, wird die einhüllende Sphäre auch durch eine Klammer, also das zusammenhaltende Joch (Yugum)[7] dargestellt:

 

( >-< )

 

( X <-> Y )

 

Bedeutet: X steht im oppositionalen Spannungsfeld zu Y. Aber zusammengehalten werden sie durch einen gemeinsamen Druck, etwa von Aussen (durch Feinde oder einer Out-Group) oder von Innen (etwa eine Religion).

 

Konjugierte (con-jugare := das Zusammen-Jochen)[8] Spannungsfelder werden so dargestellt:

 

(X <-> Y)

^

|

v

(A <->  B)

 

Die Konjugation von zwei Spannungsfeldern wird durch die vertikale Anordnung und die verbindenden Pfeile ^ | v angedeutet, die äquivalent zu <-> sind. Diese müssen wiederum durch eine äussere Klammer zusammengehalten werden, also auf diese Weise:

 

                                                                            (  (X <-> Y)

^

|

v

    (A <->  B)  )

                                                                                          

Wenn es die äussere Klammer (oder Sphäre) nicht gäbe, würde dieser Komplex auseinander fallen oder sich auflösen. Linear geschrieben sieht das so aus. Hier umfasst eine äussere Klammer einer übergeordneten Macht oder Kraft oder eines Glaubens (oder einer Sphäre nach Sloterdijk) von zwei auseinanderstrebenden Komplexen, die in Opposition zueinander stehen:

 

(  (X <-> Y) <-> (A <->  B)  )

 

Die Semantische Spannungsfeld- Äquivalenz-Notation (Relation):

 

(X / Y / Z <-> A / B / C)

 

Die semantische Äquivalenz-Notation in einem Spannungsfeld bedeutet:

 

(X <-> A) ist äquivalent mit (Y <-> B) und (Z <-> C)

 

Diese sind beliebig austauschbar. Hier finden sich in der realen Welt der politischen und kulturellen Konflikte und Koalitionen oft schnelle und überraschende Bündnis-Wechsel. Der historich bedeutsamste Bündnis-Wechsel ist der Aufstieg der Christen-Koalition zur Staatsmacht im alten Rom nach 333 CE.

 

X * Y

 

Diese ist der wichtigste Faktor der Verbindung der menschlichen Geist-Seele. Denn sie beruht auf dem Pneuma, den Korvin-Krasinski behandelt hat. (1986, 12-14, 286-297). Es gibt hier keine zusammen-jochende Klammer, die sie zusammenhält. Es ist die Liebe, aber es ist noch etwas anderes als die bekannten Faktoren (Agapae/Agape,  Philia, und Eros). Korvin-Krasinski ist m.E. der einzige westliche Philosoph, der dies klar dargestellt hat.[9] Denn es handelt sich hier um eine Seelen-Partnerschaft und -Verwandtschaft, die jenseits und jenzeits des Eros wirksam ist. Das X und Y steht "natürlich" auch für die X und Y - Chromosomen. Aber auf viel tiefere (metaphysische) Weise, als es die abendländische Philosophie im Gefolge von Platon sah. Und die Christen im Gefolge von Augustinus haben das natürlich "sorgfältigst" vergessen.


Einleitung / Vorwort

Synopsis

Man kann die drängendsten und gefährlichsten Menschheitsprobleme unserer Zeit mit einem Oberbegriff zusammenfassen: Sie sind, oder sie werden ausgelöst von: Kultur-Mythen. Denn das ideologische System des neoliberalen Turbo-Kapitalismus ist ein Kultur-Mythos, und seine Folge-Erscheinungen sind Massenarbeitslosigkeit und Umweltzerstörung. Ebenfalls Erscheinungsformen oder Folge-Erscheinungen dieses Kultur-Mythos sind: Massen-Armut, Bevölkerungs-Explosion, Religiöse Konflikte, Religions-Verdrossenheit und Religions-Versessenheit, wie etwa Fundamentalismus und Islamismus. Allgemeiner gesprochen, lassen sich alle Erscheinungsformen von Ideologien, Religionen und Fundamentalismen, Esoterik und Aberglauben, als Kultur-Mythen behandeln und analysieren. Der Begriff Kultur-Mythen bedeutet Kultur-formende und Kultur-prägende Mythen, also die wirk- und triebkräftigsten Imaginations­Systeme, die die Kulturen bzw. die Ethnoi antreiben. Dies ist der Komplex des Ethos der Ethnien. Die Ethno-Kybernetik ist die Beschreibung der Wirkmechanismen dieser Kultur-Mythen. Und die "dunkle oder schwarze Seite" der Ethno-Kybernetik tritt dann in Wirkung, wenn diese Kultur-Mythen mit Manipulations- und Herrschafts- Absicht in weiten Bevölkerungs-Kreisen und -Schichten, oder ganzen Nationen oder Völker-Gruppen verbreitet werden. Insbesondere wenn dann unter diesen Leitmotiven Denk-Konformität, und Gehorsam und Denk-Vergessenheit, sowie Denk-Versessenheit eingefordert wird. Dafür gibt es viele Begriffe: Political Correctness, Ideologie, Demagogie, Propaganda, Volksverdummung, Totalitarismus, Faschismus, Fundamentalismus, oder ganz allgemein gesprochen: Die schwarze Ethnotechnik. Mythologisch ausgedrückt, ist es das Gesetz des "Herrn der Ringe": "Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden". (Nach John R. R. Tolkien).

https://de.wikipedia.org/wiki/J._R._R._Tolkien

 

Das vorliegende Buch stellt eine neue allgemeine Analyse-Methode für Kultur-Mythen vor: Die Noologie. Sie beruht auf Arbeitsprinzipien der Kulturmorphologie, ähnlich wie sie von Sloterdijk in der "Sphären"-Trilogie formuliert worden sind. Ein älterer, fast vergessener Ansatz der Kulturmorphologie ist der von Oswald Spengler, von dem einige Anregungen mit einbezogen werden. Die theoretischen Ansätze der Noologie basieren auf der Kultur-Anthropologie und Semiotik, und ihr morphologischer Formbegriff ist die selbstreflexive Triade bzw. die Tripolarität des Denkens, der Tetraeder des Diamanten, das hermeneutische Gedanken-Fraktal, die Gedanken-Quanten-Verschränkung, und die Semiosphäre. Diese Denktechniken werden methodisch auf die {Logos- / Thymos- / Eros- / Phobos-} Komplexe von kulturellen Konglomeraten, also Ethnien oder Völker, oder Subkulturen, angewendet. Logos heisst: Verstand. Noos/Nous heisst: Vernunft. Thymos heisst: Stolz, Ehrgeiz, Machtstreben und Selbstbehauptung. Eros umfasst alles, was mit Liebe und Hass und Sex zu tun hat. Phobos ist das Bedeutungsfeld von Furcht, Angst, Schrecken und Terror. Die {Logos- / Thymos- / Eros- / Phobos-} Komplexe sind, in anderer Sprechweise, die psycho-emotionalen Determinanten von Kulturen oder Ethnien. Ein ähnlicher, aber veralteter Begriff in diesem Bereich ist die Ethnopsychoanalyse. Die Noologie führt mit der Kultur-Mythen-Analyse gewisse Ansätze der alten Freud'schen Methode weiter, aber mit einer anderen Theorie und Systematik.

Was ist die Noologie in der Philosophiegeschichte?

Das Wort Noologie ist in der deutschen Philosophie vor allem mit dem Werk von Rudolf Eucken bekannt worden.[10]

Kant verwendet Noologie als Abgrenzungsbegriff zu empiristischen Theorien. Er bezeichnete die Philosophien Platons, Leibniz’ und Berkeleys als noologisch, da für sie die Vernunfterkenntnisse nicht – wie z.B. bei Locke – der Erfahrung, sondern dem Verstand selbst entstammen. Insbesondere die neuidealistische Lehre von Eucken wird Noologie genannt. Sein Programm besteht darin, die Geistesgeschichte des Menschen, seinen kulturellen und wissenschaftlichen Werdegang, aus seiner geistigen Potenz zu entwickeln. Er unterscheidet dazu die Bewegung des Geistes hin zur Welt und die Bewegung des Geistes zu sich selbst, auf sein individuelles Selbst.

Online-Wörterbuch Philosophie: Das Philosophielexikon im Internet[11]

Die Philosophie Euckens

Das folgende ist ein treffendes Zitat zur Philosophie Euckens, von jemanden der ihn noch persönlich kannte, und der die Wichtigkeit seiner Philosophie erkannte:

The Problem of Human Life as viewed by the Great Thinkers from Plato to the Present Time... It is the form in which Eucken has written his History of Philosophy, but it is at the same time illustrative of Eucken’s own constructive convictions. For in this book Eucken aims at enforcing, through a vital treatment of the varied ways in which philosophers have dealt with fundamental life-problems, that essential and intrinsic intimacy between philosophy and life which it is the primary aim of his constructive philosophy to interpret and enforce.

...

Eucken has ennobled the significance and the mission of philosophy. He aims at developing, not a new category, but a new culture, and holds that it is the privilege of philosophy, by penetrating to what is most inward in human nature, to bring a religious inspiration to bear upon the problems of the world of human labour. Eucken’s philosophy is a philosophy of life. It is a philosophy of reality as well. It treats of the sources of man’s strength, and the meaning and purpose of his Spiritual endeavour. And can there be anything more real than the activity of a life that has consciously realized the true sources of its power and  the goal of its ultimate aspiration? Perhaps the most impressive feature of Eucken’s philosophy is the broad- Spirited way in which it admits a limitation and seeks to press beyond it. I have discussed the lacunae we already noticed with Professor Eucken himself. He readily admits their existence. He pointed out to me that nicety in the manipulation of concepts was a bias of happy exercise to which the German disposition was particularly prone, and that in guarding against this national proclivity towards hair- splitting it was possible to go too far in an Opposite direction. He also remarked that German thought, having had to bear the brunt of Hegel’s intellectualism, had suffered more in the way of reaction than that of any other country and he admitted that, in his opinion, Hegel had been studied and developed more fruitfully in England and America than in Germany itself.

W. R . BOYCE GIBSON, M.A., D.sc. (OXON), London, 1915, p. 10-11

 

Hier noch ein anderes Zitat zu Euckens Hauptwerk "Mensch und Welt":

Rudolf Eucken ging in seinem philosophischen Konzept davon aus, daß das Geistesleben nicht nur ein eigenständiges, sondern das eigentliche Leben sei, das eine neue Stufe der Wirklichkeit schaffe. Man wertet ihn daher als den Begründer eines Neu-Idealismus, obwohl sich Eucken gegen diesen Begriff gewehrt hätte. Ihm ging es um eine neuartige Verbindung von Natur, Geist und All in einem Prozeß, den er das „Beisichselbstsein des Lebens” nannte. In seiner Schrift Der Sinn und Wert des Lebens charakterisierte er die drei Schichten des Lebens folgendermaßen: „Über der Nützlichkeit und Zweckmäßigkeit der natürlichen und gesellschaftlichen Selbsterhaltung erhebt sich weltbauendes Schaffen und entwickelt Kraft wie Schönheit, über ihm aber liegt ein Reich weltüberlegener Innerlichkeit und weltüberwindender Liebe; der Weltanschauung nach neigt die erste Stufe, wenn nicht zum Materialismus, so doch zum Positivismus und Agnostizismus, die zweite zu einer pantheistischen Denkart und einer unpersönlichen Fassung des Geisteslebens, die dritte vertritt einen Theismus und gibt dem Geistesleben eine mehr persönliche Färbung. Nun kann das Ganze des Lebens nur gelingen, wenn diese verschiedenen Stufen in lebendiger Beziehung und Wechselwirkung bleiben und einander ergänzen, wenn die niederen zu den höheren weiterstreben und diese sich auf sie zurückbeziehen.”

...

Das Buch Mensch und Welt nannte Eucken sein systematisches Hauptwerk. Er schrieb diese „Philosophie des Lebens”, wie der Untertitel lautete, vor allem während des Ersten Weltkrieges.

...

Allerdings beginnt das Buch mit einem Paukenschlag. Die ersten Sätze lauten: „Die folgenden Untersuchungen gehen von der Überzeugung aus, daß wir uns heute in einer geistigen Krise befinden, wie sie in solcher Tiefe und Weite die Menschheit noch niemals erlebt hat ...

Die Menschheit - nicht alle einzelnen, wohl aber der Hauptzug des gemeinsamen Lebens - hat zuerst den Glauben an Gott verloren, dann den an eine der Welt innewohnende Vernunft, sie beginnt nun auch den an sich selbst und damit den letzten Halt zu verlieren; im Gesamtergebnis wäre damit das Leben einer völligen Leere und Sinnlosigkeit ausgeliefert.”

...

Eucken diagnostiziert also eine tiefgreifende Krise... vielmehr als eine übergreifende geistige Situation der modernen Menschheit. Bereits 1896 hatte er in Der Kampf um einen geistigen Lebensinhalt auf die wachsende Leere des Lebens hingewiesen. Und 1908 ging es ihm in Der Sinn und der Wert des Lebens um das gleiche Problem: um die Suche nach einer Sinngebung in einem deutlich entleerten Leben. In seinem Hauptwerk überprüft er nun die Geschichte der Menschheit nach bestimmten Lebensstufen, wobei er sich besonders mit der Antike, mit dem Christentum und der Neuzeit - hier vor allem mit der Aufklärung - befaßt. Er begreift diese Lebensstufen als widersprüchliche Entwicklungen vom mehr Materiellen zum mehr Ideellen, weist aber auch auf Rückschläge und gegensätzliche Trends hin. Geschichte ist so für ihn kein wirres Chaos, auch kein Tummelplatz „bloßmenschlicher Kräfte”; vielmehr ist sie „ihrem Lebensgehalt nach ... weniger Menschengeschichte als Geistesgeschichte, eine Geschichte der Eröffnung selbständigen Lebens auf dem Boden der Menschheit”.

Bereits der Titel des Buches weist auf die zentrale Achse aller Überlegungen hin: Es geht um die Suche nach einer inneren Verbindung des Menschen mit der Welt. Dabei begreift Eucken den Menschen zwar durchaus als Teil der Natur, lehnt jedoch eine Reduzierung auf das Naturwesen Mensch ab und setzt sich kritisch mit jeder Form von Naturalismus auseinander. Ebenso distanziert steht er aber auch einer Idealkultur gegenüber, in der der Mensch nur in seiner Subjektrolle gesehen wird. Eucken unterscheidet vielmehr zwischen niederen und höheren Formen des Lebens; er wendet sich gegen ein Verbleiben des Menschen in der Außenwelt, in einem bloßen Dasein und fordert ein Vordringen in die Innenwelt. Das aber setzt Tätigsein voraus. „Nicht grübelnde Reflexion, sondern nur Tat und Erfahrung kann das Leben weitertreiben, kann neue Kräfte erwecken, kann Weiterbildungen auch seines Gesamtstandes bewirken. Aus Feuer und Sturm des Lebenskampfes, nicht aus Entwerfung bloßer Bilder, geht echter Fortschritt hervor”, heißt es bei ihm.

Die zentrale Idee der Philosophie Euckens und damit auch seines Buches besteht darin, dem Leben eine ganz neue Dimension zu geben. "Das Leben ist das Urphänomen, in dem und von dem aus uns alles zugeht, was wir an Wirklichkeit kennen."

...

Dieses Lebensganze, dieses schaffende Leben - Eucken nennt es auch Urleben - stellt den Kern der Wirklichkeit dar. Es existiert im Menschen, geht aber über den Menschen hinaus. Dieses Leben gilt es durch geistige Arbeit zu erkennen, in seinem Wesen zu bestimmen und daraus die Forderungen an die Menschheit, an die Moral der Gegenwart abzuleiten.

http://www.luise-berlin.de/lesezei/blz00_04/text06.htm

 

Hier noch ein passendes Zitat zur 100-jährigen Wiederkehr der Prophesie Euckens aus der FAZ.net: [12]

Die nachdenkliche Stimmung, welche die Festtage und die Jahreswende mit sich bringen, treibt zu einem Blick in das eigene Innere und zu einer Erwägung, wie sich die vorhandene Kraft zu den Aufgaben stellt, welche die Zeitlage uns zwingend auferlegt.  Eine ungeheure Spannung ist dabei unverkennbar; es gab wohl kaum eine Zeit, die dem Menschen so schwere Aufgaben stellte.

Zunächst gilt es, den gewaltigen Weltkrieg befriedigend abzuschließen, dann aber, was fast noch schwieriger scheint, das Friedensleben wiederherzustellen und dabei seine großen Forderungen, im besonderen die nach mehr sozialer Ausgleichung und nach mehr Verwandlung unseres Staates in einen Staat des gesamtes Volks zu erfüllen, mit allem zusammen gilt es, ein neues Leben aufzubauen. Es ist das für uns um so schwieriger, weil wir uns auch abgesehen vom Kriege in einer großen Krise der Kultur befanden, in einer Krise, wie sie in dieser Ausdehnung kaum irgend welche andere Zeit kannte.

Denn die Bewegung des gemeinsamen Lebens hatte alte Formen bis zum Grund erschüttert, neue aber noch nicht zur Genüge herausgebildet und befestigt; so fehlte uns ein sicherer Halt, ein gemeinsames Lebensziel, zugleich aber auch ein innerer Zusammenhang miteinander. Wir konnten das zeitweilig immer zurückstellen, ja vergessen über den glänzenden Erfolgen und unaufhörlichen Fortschritten einer großartigen Arbeitskultur; aber mit allen Erfolgen bot diese Kultur dem Menschen als einen Ganzen wenig, sie ließ geistiges Schaffen großen Stils nicht gedeihen und genügte dem Menschen bei weitem nicht. Nun hat der Krieg mit all den Aufgaben, die aus ihm erwachsen, uns aus allem trägen Behagen und aller Selbstzufriedenheit aufgerüttelt und er hat uns die Schranken der bisherigen Art deutlich erkennen lassen. Zugleich treibt er uns zu mehr Befassung mit dem Ganzen unseres Lebens und Wesens, er treibt uns, unsere Kraft zu verstärken, um in den Stürmen der Zeit bestehen zu können. Es kann dabei kein Zweifel sein, daß in solcher Verwirklichung eine Hilfe uns nicht von draußen her, sondern nur aus uns selber kommen kann; so müssen wir mehr aus uns machen, das aber können wir nicht anders, als durch eine seelische Vertiefung, als durch ein Ergreifen und Beleben der Zusammenhänge, in denen unser Leben wurzelt.

Es gilt, dieses Leben mehr auf sich selbst zu stellen, es ursprünglicher zu gestalten, es von innen heraus zu einer Welt zu erweitern und ihm damit einen wesentlichen Inhalt zu geben. Untrennbar damit verbunden ist das Verlangen nach mehr Freiheit, Freiheit nicht bloß im verneinenden Sinne, als Unabhängigkeit nach außen hin, sondern auch im bejahenden, als Selbstständigkeit von innen heraus, als eigenes Mitwirken an schaffendem Leben; eine derartige Freiheit haben wir ebensowohl auf politischem und nationalem, als auch auf geistigem Gebiet zu erstreben. Auf dem letzteren bedeutet sie, daß unser Wirken und Schaffen nicht um fremder Zwecke willen und nicht an erster Stelle wegen des Erfolges und Beifalls bei den Menschen, sondern aus innerer Notwendigkeit und wegen der Hebung und Erweiterung unseres eigenen Wesens erfolge. Darin bieten uns eben die Helden des deutschen Geisteslebens leuchte Vorbilder dar. So wollte ein Luther in der Religion nicht eine bloße Rettung vor drohenden Strafen, sondern eine innere Gemeinschaft der Seele mit dem höchsten Wesen erreichen, das aber erstrebte er mit solcher Glut und Wucht der ganzen Seele, daß er eine Freiheit vor aller menschlichen Bindung gewann und einen Kampf gegen die ganze Welt getrosten Muts aufnehmen konnte.

 

Und nun meine Kontrast-Analyse dazu. Eucken und Spengler veröffentlichten ihre Werke etwa zur selben Zeit. Während Spengler hauptsächlich für seine Untergangs-Szenarien des Abendlandes bekannt ist, suchte Eucken einen Ansatz zur Re-Vitalisierung des Geistigen, und daher galt er auch als (Versuch zur) Begründung eines Neu-Idealismus. D.h. er versuchte, dem Geistigen wieder eine Priorität gegenüber dem Materialismus einzuräumen. Da er dies hauptsächlich im Bereich der christlichen Religion suchte, ist sein Ansatz aus der ent-göttlichten Geschichte der Philosophie ausgeschieden. Er hatte den Faktor des Pneuma (nach Korvin-Krasinski) nicht verstanden. Und leider enthält sein Werk keinerlei Versuch einer Systematik, und fällt damit deutlich hinter seinem Vorgänger Hegel zurück. Auch in dem Vergleich mit der sprachlichen und konzeptuellen Brillianz Spenglers, wirkt Euckens Werk eher uninspirierend, es fehlt ihm völlig der Esprit, (Espiritu Sanctu) der poiaetische Grundgedanke, der das Eigentliche der Selbst-Überwindung (nach Sloterdijk DMDL) ist. Sein Kapitel "Die Grösse und Probleme der christlichen Lebensordnung" könnte interessanterweise gegen Sloterdijks "Eifer" kontrast-gelesen werden.

Die Noologie als autochthones Denk- und Reflexions-System

In der hier definierten Form ist die Noologie aber ein eigenständiges (autochthones)[13] Denk- und Reflexions-System.[14] Es gibt einige Unterschiede, wie die Noologie bestimmte Schlüsselbegriffe der akademischen Schul-Philosophie definiert und gebraucht.

1) Erstens ist da die andersartige Ontologie, die in der Noologie triadisch ist.

2) Zweitens ist es der andersartige Logos, der in der Noologie thymotisch und feuerartig ist (nach Heraklit).

3) Drittens folgt die Noologie etwas anderen Denk-Konventionen als die akademische Philosophie.

 

Als "Was" kann man die Noologie dann bezeichnen? Wir können sie eine XYZ-Anthropologie nennen, und für XYZ wahlweise oder zusammen einsetzen: philosophisch (angehauchte), morphologische, (selbst-) reflexionstheoretische, poiaetische Anthropologie. Das Hauptthema der Noologie ist die conditio humana, und die Überwindung der dualistischen Spaltung von Geist (Logos) und Seele (Psychae).

Die wesentlichen inhaltlichen Themen der Noologie III

Das sehr ausführliche Inhaltsverzeichnis listet die einzelnen Unterthemen in einem hohen Detailgrad. Die einzelnen Abschnitte, die unter den Einträgen des Inhaltsverzeichnisses stehen, sind meist relativ kurz, und können auch als Abstracts gelesen werden, bzw. sie haben einen Abstract unter dem Haupt-Titel des Abschnitts. Daher können wir die Einleitung kurz halten, und nur stichwortartig erwähnen, worum es in diesem Buch geht. Die wesentlichen Teilbereiche der Noologie sind den verschiedenen Kapiteln zugeordnet.

 

Kapitel 1 ist kein richtiges Kapitel, sondern enthält nur die Einleitungen.

 

Kapitel 2: Die philosophischen Denk-Struktur-Systeme der Noologie

Hier finden sich alle wichtigen Begriffe und Methoden der Noologie. Teilweise werden hier die Texte aus Noologie I und II wiederholt, um sie komplett in den neuen Kontext einzufügen. Ein wesentlicher neuer Faktor ist die Diamant-Metapher, die den besonderen Aspekt der Reflexions-Theorie der Noologie darstellt. Die Diamant-Metapher besagt, dass Gedankensysteme sich in sich brechen können, wie Licht sich in einem Diamant bricht. Das Brechungs-Phänomen der Gedanken wird weitergeführt in der hermeneutischen Fraktal-Metapher. Denn in sich gebrochene Gedankensysteme haben eine Selbstähnlichkeit, die den mathematischen Fraktalen ähnelt. Dies ist auch das Thema von Implikation (Zusammenfalten) und Explikation (Auseinanderfalten). Ein Gedanke wird durch seine Unter-Gedanken expliziert (auseinander gefaltet), und durch seine Über-Gedanken impliziert (zusammen gefaltet). Das Funkeln eines Diamanten ist eine metaphorische Darstellung für das Funkeln eines gut geschliffenen und gut gebrochenen Gedankenkomplexes. Ein weiteres, etwas spekulativeres Thema der Noologie wird mit den Stichworten "Gedanken-Quanten-Verschränkung" und "Stoichea" umrissen. Weiterhin behandelt das Kapitel einige philosophie-theoretische Erörterungen zur strukturellen Begründung und zur Abgrenzung der Noologie von der konventionellen akademischen Philosophie und den positiven Wissenschaften. Dies sind insbesondere die Unterkapitel: "Die Terminologie der Noologie", "Die Triadik der Noologie", "Die SEMiosphäre und die Semiotik", und "Die Strukturtheorie der SEMiosphäre". Das wesentliche Material in diesen Abschnitten ist eine Re-Formulierung von Noologie II.[15]

 

Kapitel 3: Die Ausarbeitung der Kultur-Mythen-Analyse der Noologie.

Der eigentliche Begriff ist: Die Ethno- {Thymos- Eros- Phobos- Logos-} Analyse der Noologie. Zur Abkürzung wird dies auch unter den Begriffen Ethno-Mythos-Analyse und Mythologie-Analyse geführt. Hier wird mit Hilfe des Thymos-Begriffs von Sloterdijk eine Neuformulierung der menschlichen kollektiven Psychosphäre unternommen. Die Mythologie ist ein sehr weit gefasster und dehnbarer Begriff, der alles umfasst, was sich nicht direkt unter dem wissenschaftlichen und philosophischen Konzept der positiv(istisch)en Wahrheit (Alaetheia) unterordnen lassen kann. Unter anderem ist dies: Desinformation, Ideologie, Religion, Political Correctness, Prophesie, Märchen, Aberglaube, Esoterik und noch vieles mehr. Die Mythologie ist sozusagen die dunkle Schwester der Wahrheit. Die Ethno- {Thymo- Eroto- Phobo- Logo‑} Analyse ist sozusagen der Nutzlast-Teil der Noologie. Hier gehe ich in die "Dirty Details".

 

Spoiler Alert! Allerdings, ich muss hier eine ernsthafte Warnung aussprechen: Da werden auch ziemlich knallharte "politically incorrecte" Sachen behandelt, die nichts für empfindliche (oder leicht beleidigte) Gemüter sind! Jedes Weiterlesen dort ist strikt auf eigene Verantwortung! Ich übernehme keinerlei Haftung für: Entgleiste Selbstwert-, Nichtsnutzwert-, Moral-, Intoleranz-, und sonstwie Unpassend- Gefühle!

 

In Kapitel 4 werden einige Beispiele der Methode der Ethno- {Thymo- Eroto- Phobo-} Analyse der Noologie dargestellt. Das Inhaltsverzeichnis listet die verschiedenen behandelten Themenbereiche.

 

Appendix I. Hier gibt es noch ein paar Exkurse zu Diskussionen aus dem Hauptteil, die den Kontext der dortigen Diskussionen zu sehr aufblähen würden, und die deshalb in die Appendices verlegt wurden. Dies sind insbesondere die Aspekte der gewaltigen kultur-technologischen Kräfte von Agon, dem Kampf der Elemente und der Völker, der Ethnoi. Das war ein Zentralthema von Spenglers Dissertation.

 

Appendix II. Einige Exzerpte aus früheren Schriften der Noologie.

 

Appendix III. Dies behandelt die Computer- und Hypertext- Denk-Technologie, bzw. das Wissens-Management der Noologie. Da das ein eher technischer Teil ist, der nicht in den Kontext der obigen Themen passt, ist er in den Appendix ausgegliedert.

 

Appendix IV. Enthält eine Ausarbeitung der Semaiophonischen Rhizome des Archaischen Griechisch, von Hesiodos, Parmenides, und Platon's Kratylos.

Die neuen Aspekte von Noologie III

Das vorliegende Buch ist Band III der Noologie-Serie. Die Noologie hat seit ihrer Erstfassung in den 1990er Jahren immer wieder neue Facetten hinzubekomen, im Sinne der Diamantschliff-Metapher und der permanenten selbst-reflexiven Veränderung. Dies lässt sich auch in den verschiedenen Bänden nachvollziehen, die jeweils verschiedene Themenschwerpunkte haben. Der vorliegende Band III setzt auf die vorhergehenden Bände I und II auf, ergänzt diese, und führt neue Punkte ein, die in den früheren Bänden noch nicht entwickelt worden sind. Insofern ist die Noologie eine Fortsetzungs- und Entwicklungs-Geschichte. (Etwa im Sinne des alt-deutschen Bildungs-Romans). Die wichtigsten neu entwickelten Konzepte in dem vorliegenden Band sind: In Kapitel 2, die Diamant-Metapher und das fraktale hermeneutische Denksystem. In Kapitel 3, die Neuentwicklung der {Thymos – Eros – Phobos – Logos‑} Analyse.

Die Unterschiede zur akademischen Philosophie

In der akademischen Philosophie ist es unüblich, etwas aus der Wikipedia oder aus anderen WWW-Quellen zu zitieren, denn das würde dem Ewigkeits-Anspruch der Philosophie widersprechen. Denn viele WWW-Links sind schon nach ein paar Jahren wieder verschwunden. Weiterhin ist es bei Philosophen unüblich, andere Philosophen wörtlich, in längeren Passagen zu zitieren. Da es im akademischen Philosophie-Geschäft um "Originalität um jeden Preis" geht, muss ein "ordentlicher" Philosoph ein Zitat immer in umschreibenden und zusammenfassenden Worten machen. Das alles macht die Noologie auf ihre eigene Weise. Man soll die Original-Worte der Philosophen lesen können, so wie sie gedacht und geschrieben wurden. Denn wir üben[16] uns hier in der dialogischen Methode der Noologie: Es entsteht ein virtueller Dialog der Noologie mit den schon lange verstorbenen Vorgängern und Vordenkern, den aussergewöhnlichen Menschen, die vor 50, 100, 500, oder 2500 oder 5000 Jahren etwas besonderes gewusst und gedacht haben.[17] Die Noologie bezieht sich daher auch nicht auf philosophische Wurzeln, sondern kennt lediglich geistesgeschichtlich verwandte Denkansätze, mit denen "Wir" in Dialog treten. Diese sind in der Philosophie: Heraklitos und Anaximandros, Giordano Bruno, Spinoza, Schopenhauer, Nietzsche, Spengler, Gotthard Günther, Heidegger und Peter Sloterdijk. In der Semiotik sind Peirce und Umberto Eco zu nennen. In der Kultur-Anthropologie und der Mythen-Forschung sind das Adolf Bastian, Leo Frobenius, Joseph Campbell, und Hertha v. Dechend.

Die Hypertext-Navigation

Das Buch ist gleichzeitig als Druckversion (diadenk.pdf) wie auch als WWW-Hypertext (diadenk.htm) konzipiert. Deshalb ist es empfehlenswert, sowohl die Druckversion als auch die WWW-Version gleichzeitig zu benutzen. Man kann die einzelnen Teile des Buches auch für sich lesen, und man kann nach Belieben irgendwo einsteigen, und sich dann über den Hypertext in andere Bereiche leiten lassen. Dazu lässt sich im Browser entweder die Text-Suchfunktion benutzen, oder die Google-Suche. Man kann über Google in der Noologie jedes beliebige Schlüsselwort auffinden lassen, das ich in allen Schriften der Noologie gebraucht habe. Ein Beispiel:

"Inter-Ligenz" site:http://www.noologie.de

Google wird Sie dann auf alle Stellen bringen, wo das Wort vorkommt. U.a.:

http://www.noologie.de/noob01.htm#Heading11

 

Das Hypertext-System der Noologie ist auch etwas anders strukturiert als ein konventionelles Buch. Die beste Navigationsmöglichkeit ist immer noch das Inhaltsverzeichnis, das in der WWW-Hypertext-Version direkte Einsprungmöglichkeiten in die entsprechenden Text-Segmente (ehemals Kapitel) bietet. Das Hypertext-System der Noologie ist so ähnlich konzipiert wie der jüdische Talmud. Es ist ein dialogisches / dialektisches System von Fussnoten zu Fussnoten, und der oberflächlich vorliegende Text ist nur eine Art Abstract. Anderswo wird dieses Konzept auch als "pyramidales Buch" bezeichnet. Daher, wer etwas über die tieferen Zusammenhänge wissen will, kann in den Fussnoten bzw. Hyperlinks nachsehen.[18] In der Noologie wird die unendliche in-sich-selbst- Brechung der Gedanken mit dem technischen Mittel des Hypertext realisiert. Indem nämlich jeder Gedanke durch einen Hypertext-Link repräsentiert wird, verweisen die darunter folgenden weiteren Hypertext-Links in das Gesamt-Universum des menschlichen Denkens, das heute auf dem WWW sozusagen "aufgehoben" ist. Die WWW-Version liegt unter:

http://www.noologie.de/diadenk.htm

 

Die philosophischen Grundlagen der Noologie

Die Noo-Logie, wie ich sie verstehe, bedeutet das selbst-reflexive Denken über das Denken, und das Denken über die Existenz als Ganzes, das Dasein, und das Sein.[19] Der Logos ist hier der Aspekt der Stringenten, Systematischen Logik, der Nous ist Aspekt der Imaginativen Vernunft, die so ähnlich auch bei Spengler gebraucht wurde: "Die Morphologie des Organischen, der Geschichte und des Lebens, alles dessen, was Richtung und Schicksal in sich trägt, heisst Physiognomik." (Spengler 1980, 135). Diese Programmatik folgt der Anweisung, die auf dem Tor-Bogen[20] des Apollon- Tempels von Delphi stand: Gnothi se auton.[21] Manchmal wird dies auch Reflexionstheorie genannt. Dazu erinnern wir an Hegels Darstellung in der Enzyklopädie (Hegel 1969, p. 311):

"Die Erkenntnis des Geistes ist die konkreteste, darum höchste und schwerste. Erkenne dich selbst, dies absolute Gebot hat... die Bedeutung der Erkenntnis des Wahrhaften des Menschen, wie des Wahrhaften an und für sich, - des Wesens selbst als Geistes."

Die Subjektive und die Objektive Selbst-Reflexion

Gotthard Günther beschreibt uns in GRDZ (31-32),[22] dass Hegel die Subjektive und die Objektive Selbst-Reflexion unterschieden hat, aber auf ungewöhnliche Weise:

"... und nennen konsequent das Äußerliche und das aufs Äußerliche gerichtete Moment des Denkens 'objektiv'. "Subjektiv" hingegen ist für uns immer das Innerliche selbst und außerdem diejenigen Momente des Denkens, die Innerliches meinen. Niemals aber, vor allen Dingen, gebrauchen wir den Begriff 'objektiv' im Sinne von "allgemeingültig", und "subjektiv" im Sinne von "nicht-allgemeingültig". Sprechen wir von subjektivistischem und objektivistischem Denken, so heißt das, dass das Denken einmal das, was es denkt, als Sinn, das zweite Mal aber als außer ihm Existierendes denkt. Jeder Denkinhalt kann somit sowohl subjektivistisch als auch objektivistisch gedacht werden. Um das an einem Beispiel zu erläutern: Der Denkinhalt «Sein» bedeutet objektivistisch gedacht: Seiendes, das außerhalb des Denkens existiert. Subjektivistisch gedacht bedeutet aber derselbe Denkinhalt: Sinn des Seins. Richtet sich aber das Denken auf etwas, was (seiner eigenen Meinung nach) außerhalb von ihm selber liegt, so nennen wir es objektivistisch. Richtet sich das Denken aber auf den Sinn seiner eigenen Denkinhalte, so nennen wir es subjektivistisches Denken. ... so haben wir alles Nötige vorausgeschickt und können an unsere Untersuchung selbst gehen, und den Ansatz zu einem neuen Begriff des Denkens, wie er der Logik Hegels zugrunde liegt, selbst analysieren. Die endgültige Frucht dieser Analyse soll sein: zu zeigen, dass die tiefste und universalste Theorie des Denkens, die in der Geschichte der abendländischen Logik zu finden ist, auf einer genialen Erweiterung des traditionellen logischen Formbegriffes des Denkens durch die Philosophie Hegels beruht."

 

In der Noologie ergibt sich ebenfalls eine Subjektive und eine Objektive Selbst-Reflexion. Die Subjektive Selbst-Reflexion aber verändert das Denken des Denkers fortdauernd und permanent. [23] Und deshalb ist die Noologie auch eine Reise in die Grenz- und Rand-Bereiche des Denkens. Denn wie in der Odyssee, kommt man meist nicht da an, wo man eigentlich hin wollte, sondern man landet an allerhand unbekannten und un-geahnten Gestaden, bevölkert von seltsamen Wesen, von denen wir noch gar nichts geahnt hatten. Nietzsche hat das wie so oft, treffend ausgedrückt. (Aus Götzen-Dämmerung - Moral als Widernatur):[24]

 

"Erwägen wir endlich noch, welche Naivetät es überhaupt ist, zu sagen "so und so sollte der Mensch sein!" Die Wirklichkeit zeigt uns einen entzückenden Reichthum der Typen, die Üppigkeit eines verschwenderischen Formenspiels und -Wechsels: und irgend ein armseliger Eckensteher von Moralist sagt dazu: "nein! der Mensch sollte anders sein"? ... Er weiss es sogar, wie er sein sollte, dieser Schlucker und Mucker, er malt sich an die Wand und sagt dazu ecce homo!" ... Aber selbst wenn der Moralist sich bloss an den Einzelnen wendet und zu ihm sagt: "so und so solltest du sein!" hört er nicht auf, sich lächerlich zu machen. Der Einzelne ist ein Stück fatum, von Vorne und von Hinten, ein Gesetz mehr, eine Nothwendigkeit mehr für Alles, was kommt und sein wird. Zu ihm sagen "ändere dich" heisst verlangen, dass Alles sich ändert, sogar rückwärts noch" ...

Wenn sich die Selbst- Reflexive- Gedanken- Verschränkung einmal in Bewegung gesetzt hat, dann ändert sich Alles, sogar rückwärts noch, und zwar in jedem Augen-Blick.

Was heisst Noologie?

Nietzsche: "Das Wiederfinden dessen, was der Mensch in die Dinge gesteckt hat,
heißt sich Wissenschaft."[25]

 

Das heissen der Noologie folgt den Denk-Spuren von Heidegger in seinem Spät-Werk "Was heisst Denken?" (WHD),[26] es ist ein spezieller Gebrauch des Wortes "heissen", den er dort er-örtert. Das "Heissen" be-inhaltet nämlich eine triadische sprachliche Vexier-Logik: [27] Denn es kann heissen:

1) Sich so & so Be-Nennen (lassen).

2) Etwas Ver-Heissen, im Sinne von Prophezeihen oder An- / Ver-Kündigen

3) Etwas Ge-Heissen, im Sinne von Befehlen (z.B. auf Geheiss vom Meister selber).

 

Das Wort Noologie wird im konventionellen philosophischen Sprachgebrauch recht selten gebraucht.[28] Deshalb erlaubt es eine relativ grosse gestalterische Freiheit, seine Bedeutung entsprechend den hier dargelegten Intentionen formen, ohne viele Diskussionen der Abgrenzung zu anderen, philosophisch schon stärker ab- ge- griffenen Termen zu führen (wie Sinn, Sein, Geist, Form, Inhalt, Wesen, Idee, Begriff, Denken, etc.). Ich folge hierin der Denk-Programmatik von Hegel (1986, p. 72-73, Einleitung):

Hegel (1986, p. 72-73) "... der ernsthafte Eifer um Wahrheit und Wissenschaft ...

nämlich mit dem Vorsatze, in der Wissenschaft auf die Autorität sich den Gedanken anderer nicht zu ergeben, sondern alles selbst zu prüfen und nur der eigenen Überzeugung zu folgen, oder besser noch, alles selbst zu produzieren und nur die eigne Tat für das Wahre zu halten. "

Der Heraklitische Logos

Ich habe eine ganz bestimmte Vor-Stellung von dem Logos, nämlich den Heraklitischen Logos, welcher ein ganz anderer ist, als der konventionelle westlich-philosophische akademische platonisch-inspirierte schul-philosophische Logos.[29] Denn dieser Logos ist der Herrscher über die ewige, starre, tote Platonische Welt der Idea, und der ist wiederum in der christlichen Nach-Dichtung des Panto-Krator's[30] der Herrscher über das ewige, starre, tote theologische Himmelreich des Yahwe. Man kann sagen, der Heraklitische Logos ist ein dynamischer, feuriger, thymotischer Logos.[31] Da die Begriffe (Noos/Nous und Logos) zwar ähnlich, aber nicht (ganz) gleich sind, so sind sie homoio-ousia, aber nicht homo-ousia. Es ist der Sinn im Sinne von Sinnend, der Sehenden Sinnenden, die Sind.[32] Siehe dazu, Wagners Lied der Erda (der Erde oder der Gaia oder der Mnaemo-Synae), das in einem späteren Kapitel wieder angesprochen wird.

Siehe: Richard Wagner: Ein Meister des {Thymos- Eros- Phobos-} Komplexes

 

Mein Schlaf ist Träumen.

mein Träumen Sinnen,

mein Sinnen Walten des Wissens.

Doch wenn ich schlafe,

wachen Nornen:

sie weben das Seil

und spinnen fromm, was ich weiß.

 

Die Wahl der Begriffe Noos und Logos basiert auf der Überlieferung der Schrift des Parmenides (Frag. VI), und der Interpretation, die Heidegger dazu gegeben hat. Hier die wichtigen Zitate:

Heidegger, WHD, 105: "chrae to légein te noein t' eon emmenai.

Nötig ist zu sagen und zu denken, dass das Seiende ist."

Heidegger, WHD, 128: "Das Gefüge von légein und noeín ist der Grundzug des Denkens, das sich hier ins Wesen regt. Das Denken ist demnach kein Greifen, weder ein Zugriff auf das Vorliegende, noch ein Angriff dagegen... Das Denken ist kein Be-greifen. In der hohen Frühe seiner Wesens-entfaltung kennt das Denken noch nicht den Begriff."

Heidegger: WHD, 127: Die Verkoppelung von légein und noeín als Aussagen und als Vernunft schlägt sich in dem nieder, was die Römer die ratio nennen. Das Denken erscheint als das Rationale. [AG: Der Logos ist die Ratio]. Ratio stammt vom Zeitwort reor. Reor besagt: etwas für etwas nehmen: noeín; dies ist zugleich: etwas als etwas darlegen: légein. Die Ratio wird zur Vernunft. Über sie handelt die Logik. ...

[AG: Es wäre hier besser zu sagen, der Verstand.]

In der ratio verschwindet jedoch das ursprüngliche Wesen von légein und noeín. Mit dem Aufkommen der Herrschaft der ratio kehren sich alle Verhältnisse um. Denn jetzt erklären die mittelalterliche und die neuzeitliche Philosophie das griechische Wesen von légein und noeín, von logos und nous aus ihrem Begriff der ratio her. Diese Erklärung klärt jedoch nicht mehr auf, sondern sie verdunkelt. Die Aufklärung verfinstert die Wesensherkunft des Denkens. Sie sperrt überhaupt jeden Weg in das Denken der Griechen ab. ...

[Die] Frage: Was heisst Denken? ...

Von dieser verborgenen Frage entfernt sich die Philosophie am meisten, wenn sie auf den Gedanken gebracht wird, das Denken müsse mit dem Zweifeln beginnen.

 

"Das Denken müsse mit dem Zweifeln beginnen" bezieht sich auf Descartes (cogito ergo sum), und so sind es m.E. diese beiden, Augustinus und Descartes, die grossen Denker, die das abendländische Denken auf seine Ab- und Holz-Wege gebracht haben.[33]

 

CARTESIAN, adj.

Relating to Descartes, a famous philosopher, author of the celebrated dictum, Cogito ergo sum -- whereby he was pleased to suppose he demonstrated the reality of human existence. The dictum might be improved, however, thus: Cogito cogito ergo cogito sum -- "I think that I think, therefore I think that I am;" as close an approach to certainty as any philosopher has yet made.

                                                                                                      (Ambrose Bierce)

 

Descartes: Cogito Ergo sum.

 

AD: Coito Ergo sum.[34]

 

I drink, therefore I am

                                                                                                                              (Monty Python.)[35]

Every Sperm is Sacred

                                                                                                                            (Monty Python.)[36]

 

Der Begriff Noo-Logie kann auch ausgedrückt werden, im Sinne einer selbst-referentiellen, rekursiven Program­mier-Methodik. Das bedeutet ungefähr: Inhalts-leere[37] Selbst-Reflexion von Noos auf sich selber, unter den Bedingungen des Logos.[38] Das ist keine Primitiv-Rekursion, wie sie etwa entsteht, wenn man einen Fernseh-Monitor mit einer Kamera abfilmt und dann das Phänomen des unendlichen Regress erhält.[39] / [40] In der Informatik ist Rekursion ein gängiges Instrument der Programmier-Praxis, und bedeutet, dass eine Funktion sich selbst aufruft. Damit das auch funktioniert, muss der Programmierer eine Abbruch-Bedingung für die Rekursion definieren, da auf einem Computer Nichts Unendlich ist.[41]

Die Analogie von Licht und Geist

Ich wiederhole zur Vorsicht wieder meinen Aphorismus über den Geist: Überall, wo das Wort Geist vorkommt, sollte man lesen: Es Geistert. Einen Geist gibt es nicht, ebenso wie es keine Gespenster gibt. Das sind alles nur Hirn-Gespinste. Der Geist ist ein typisches Beispiel für Whitehead's "fallacy of misplaced concreteness". Die Noologie ist das Projekt der Austreibung des Geistes durch den Geist Selber.[42]

 

In der Ideen- Theologie- und Mythologie- Geschichte der Menschheit finden sich viele Analogien und Metaphern von Geist und Licht, z.B. bei Platon.[43] Viele Gottesvorstellungen der Antike bezogen sich auf das Licht: Der ägyptische Echnaton- Aton-Kult, die parsische Feuer-Religion, sowie die Mithras-Religion des "Sol Invictus". Besonders der abrahamitische Kulturkreis hat das "Göttliche des Lichts" zum Zentralthema gemacht. Dies wird auch unter dem Begriff Licht-Metaphysik behandelt.[44] Im Islam ist das vielleicht noch am stärksten ausgeprägt. Denn Noor, oder Nuur, ist ein Zentralbegriff des Göttlichen.[45] In Sloterdijk's "Sphären" finden sich dazu ebenfalls ausführliche Diskussionen, etwa in "Globen": "Deus sive sphaera", Kap. 5.[46] Ich nehme hier für die Noologie ebenfalls einige Anleihen bei Licht- und Augen-Metaphern. Die bio/technischen Erfordernisse zur Orientierung mit Hilfe von Licht erfordern bei allen Organismen eine prinzipiell ähnliche Ausstattung mit funktional äquivalenten Licht-durchlässigen, Licht-brechenden, und Licht-rezeptiven Organ-Teilen, die in allen Tier-Augen notwendigerweise vorhanden sein müssen.[47] Diese Analogie lässt sich ohne weiteres auch auf die Brechungsformen des Geistes in der Entwicklung der Selbst-reflexiven Reflexion übertragen. So wird es das Ensemble von Geist-durchlässigen, Geist-brechenden, und Geist-rezeptiven Anteilen, des Geistes selber. Wenn (en archae / ex archaes) nichts da ist ausser Geist selber, muss er sich diese seine Komponenten aus sich selbst erschaffen. Das ist die Genese des Geistes in all (ihren/seinen) Erscheinungen.[48] Hegel formuliert dieses Prinzip in immer neuen Variationen in der Phänomenologie, so in der Vorrede und dem Absatz über die offenbare Religion. Hegel 1986, p. 28-29:

 

"Dies An-und-für-sich-sein aber ist es erst für uns oder an sich, oder es ist die geistige Substanz. Es muß dies auch für sich selbst - muß das Wissen von dem Geistigen und das Wissen von sich als dem Geiste sein; das heißt, es muß sich als Gegenstand sein, aber ebenso unmittelbar als vermittelter, das heißt aufgehobener,[49] in sich reflektierter Gegenstand. Er ist für sich nur für uns, insofern sein geistiger Inhalt durch ihn selbst erzeugt ist; insofern er aber auch für sich selbst für sich ist, so ist dieses Selbsterzeugen, der reine Begriff, ihm zugleich das gegenständliche Element, worin er sein Dasein hat; und er ist auf diese Weise in seinem Dasein für sich selbst in sich reflektierter Gegenstand. - Der Geist, der sich so als Geist weiß, ist die Wissenschaft. Sie ist seine Wirklichkeit und das Reich, das er sich in seinem eigenen Elemente erbaut."

 

Ebenso bei Hegel (1986, p. 552, die offenbare Religion):

"Denn der Geist ist das Wesen seiner selbst in seiner Entäusserung; das Wesen, das die Bewegung ist, in seinem Anderssein die Gleichheit mit sich selbst zu behalten. Dies aber ist die Substanz, insofern sie in ihrer Akzidentalität ebenso in sich reflektiert, nicht dagegen als gegen ein Unwesentliches und somit in einem Fremden sich Befindendes gleichgültig, sondern darin in sich, d.h. insofern sie Subjekt oder Selbst ist. - In dieser Religion ist deswegen das göttliche Wesen geoffenbart. Sein Offenbarsein besteht offenbar darin, dass gewusst wird, was es ist."

 

Getreu der oben zitierten Denk-Programmatik Hegels zitiere ich andere Philosophen lediglich, um strukturelle Ähnlichkeiten oder Analogien zu markieren. Wie ich weiter unten ausführe, ist das auch eine Thematik der Reflexion von Sich auf Andere (Gotthard Günther)[50]. Im Sinne (des Sinnens) einer Genealogie des Denkens soll das nicht auf eine Abstammung hinweisen, sondern auf eine Form-Ähnlichkeit, die sich aufgrund einer inneren Eigen-Dynamik und Eigen-Gesetzlichkeit (zwingend) ergibt. Bei einer Selbstbetrachtung / Selbst-Spiegelung des Denkens kommt man um gewisse strukturelle Ähnlichkeiten mit Hegel nicht herum, aber das sagt nichts aus über eine Verwandtschaft im Sinne von Abstammung.

Die Diamant-Metapher der Noologie

Die Analogie von Licht und Geist kann man noch einen Schritt weitertragen, zu der Diamant-Metapher der Noologie. Diese wurde aus folgenden Gründen gewählt. Erstens, weil der Diamant ein optisch so aussergewöhnliches Material ist.[51] Zweitens, weil er das härteste ist. Der Diamant-Weg der Noologie ist somit auch der härteste Übungsweg im Sinne von Sloterdijks DMDL. Ein weiteres, eher zufälliges Thema der Diamant-Metapher ist der Kontrapunkt zu Sloterdijks "Sphären". Wenn die Sphären das rundeste Denk-Ding im menschlichen Gedanken-Kόsmos[52] sind, so sind Diamanten das eckigste. Denn die hohe Kunst des Diamanten-Schleifens[53] besteht darin, dem Stein so viele Ecken und Kanten wie möglich zuzufügen. Die besondere optische Eigenschaft des Diamanten basiert darauf, dass er (fast) nicht mit Licht interagiert (also seine extrem hohe Transparenz) und der extrem hohe Refraktionsindex, der bei 2.419 liegt.[54] Diese Kombination ist eine Ausnahme gegenüber aller sonst noch bekannten Materie. Wasser und Glas sind zwar auch transparent, aber haben einen wesentlich geringeren Refraktionsindex, zwischen 1,3 und 1,5. Betrachten wir nun einen absolut klaren, lupenreinen, geschliffenen Diamanten, einen Brillianten. In seinen Tausenden von Facetten bricht und spiegelt sich das Licht in unzähligen unendlich bunten Reflexen. Das Phänomen dahinter ist die Reflexion / Refraktion und Interferenz des Lichts. Der Diamant selber ist völlig klar, durchsichtig, transparent, und völlig unbeeinflusst von dem ihn durchfliessenden Licht. Für den Diamanten ist das Licht Nichts, er ist völlig Licht-leer. Er ist ein absolut reines Kristallgitter. Und für das Licht scheint völlig er Materie-leer zu sein, beinahe ein absolutes Nichts. In normaler Materie würde sich das Licht irgendwo absorbieren, und damit sich verlieren, und den entsprechenden Materiepunkt entweder erwärmen oder zu einem Farbpunkt werden lassen.

 

Nehmen wir nun einen grossen Opal. Auch hier sehen wir Lichtbrechungen in unzähligen unendlich bunten Reflexen. Aber der Opal ist praktisch undurchsichtig, milchig, und das Prinzip der Erzeugung der Farben ist ein etwas anderes: Es ist die Interferenz des Lichts in Nano-Schichten. Einen ähnlichen Effekt sehen wir bei bestimmten Schmetterlingsflügeln der Gattung Schillerfalter oder Morpho. Auch hier ist es die Interferenz, oder Wellenbrechung des Lichtes, die die schillernden Farben erzeugt.

 

Neben seinen optischen Eigenschaften ist der Diamant das härteste Mineral des Universums,[55] aufgrund seiner perfekten Tetraeder-Kristallstruktur mit dreiecksförmigen Seiten. Der Tetraeder ist der erste und der einfachste der Platonischen Körper, d.h. es ist die erste mögliche 3-d Struktur. Deshalb stand er auch in der Heiligen Geomtrie und im Timaios an erster Stelle.[56] Kepler hat in "Mysterium Cosmographicum" sogar ein Modell der Planetenbahnen aus den in­einander­geschachtelten Platonischen Körpern konstruiert.[57] Kant verwendete in seinen mathematischen Betrachtungen ebenfalls das Bild des Diamanten als Metapher.[58] Dreiecke sind, wie wir aus der Geometrie wissen, un-ver-rückbare Figuren, und Tetraeder sind das un-ver-rückbare 3-D Körper- Pendant dazu.[59] Die Un-ver-Rückbarkeit übersetzt sich physikalisch in Unvergänglichkeit. So ist der Diamant auch die im physikalischen Universum perfekteste Manifestation der Ewigkeit. D.h. ein Diamant, der heute existiert, wird bis ans Ende des Universums weiter bestehen bleiben.[60] Im Alt-Griechischen heisst das: A-Tropos,[61] im Gegen-Satz zu En-Tropos, oder En-Tropie.[62]

 

Die Diamant-Metapher ist hilfreich, damit wir uns vorstellen können, dass Gedankensysteme sich genauso brechen können wie das Licht. Das Kristallgitter des Diamanten ist metaphorisch der Logos-Anteil der Brechung, nämlich die Ausrichtung an einem un-verwindbaren (a-tropos) harten Gitter. Die Kunst der Diamantenschleifer ist es, die Schliffe so am Kristallgitter auszurichten, dass sie die höchst mögliche Kombinatorik von Brechungs-Komplexen erzeugen. Die völlige Leere ist das Thema der Shunyata-Philosophie des Nagarjuna und der Kenogrammatik (Keno-Grammatik) von Gotthard Günther.[63] Shunyata (skr.) und Keno(ma/s) (griech.) heissen beide: (völlige) Leere. Nun sind beide Philosophie-Systeme nicht einfach "Nichts" sondern Struktursysteme von Nichts. Gotthard Günther nennt sein System auch Reflexionstheorie, weil es sich um die Brechung des Bewusstseins in verschiedenen Ich- und Nicht-Ich Facetten handelt. Also: Gedankensysteme können sich umso besser und einfacher brechen, wenn sie sich in "Nichts" brechen können. Diese Brechung ist besser als in irgendwelchen schon vorhandenen Bedeutungen und Inhalten oder Lehrmeinungen und Dogmen.[64] Denn dann Verbiegen sich die Gedanken eher, und so etwas nennt man Tropistik, Sophistik, Eel Wriggling, etc. So ist die höchst mögliche Kombinatorik von Begriffs-Brechungs-Komplexen ebenso die Kunst der Begriffs-Systeme-Schleifer wie analog die Licht-Brechungs-Komplexe der Diaman­ten- Schleifer. Das beste Beispiel dafür bietet Spinoza.

 

Baruch Spinoza[65] der Linsenschleifer hatte profunde, und weit über seine Zeit hinausreichende optische Kenntnisse, die sicher nicht unabhängig von seinem Zeitgenossen Leeuwenhoek gewesen sind.[66] Beide wurden im selben Jahr 1632 geboren, Leeuwenhoek am 24. Oktober, Spinoza am 24. November. Leeuwenhoek setzte die Fachwelt in Erstaunen, weil er als erster mit selbst-konstruierten Mikroskopen Dinge erkennen konnte, die kein anderer Mensch je gesehen hatte.[67] Spinoza übertrug seine optischen Kenntnisse auf die geistige Welt, und er schuf ein System einer Klarheit, die vielleicht bis heute unerreicht in der Geschichte der Philosophie ist. Seine Ethik ist streng deduktiv in geometrischer Ordnung dargestellt. Auch wenn man seine theistische Grundannahme nicht teilt, so ist sein Gedankengebäude doch so beeindruckend, dass man sich der absolut reinen, klaren Logik nicht entziehen kann. Es spricht in jeder Hinsicht für die Qualität seines Schaffens, dass er für seine Erkenntnisse sowohl von seiner jüdischen Gemeinde ausgestossen wurde, als auch von der katholischen Kirche auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt wurde. Mit ein bisschen kreativer Umformung (also mit der morphologischen Methode) lässt sich der theistische Tenor seiner Schrift auch umkehren: Denn das Göttliche kann allen Menschen innewohnen, ob sie das merken oder nicht. Der pantheistische Weltgeist residiert als kleiner Gottesfunke in allen bewussten Lebewesen. Siehe dazu auch Sloterdijks Begriff des Gottes der Morphologen. Das sei eine kleine Seelen-Tröstung für alle jene, denen der abrahamitische Pantokrator-Gott zu bedrückend ist,[68] und die nicht an eine völlig geistleere materialistische Welt glauben mögen.

 

Das folgende Zitat ist aus dem deutschen Wikipedia-Artikel.[69]

"Da nach Spinoza „die Substanz“ als solche weder Intelligenz noch Willen besitzt, gibt es keine Vorsehung, keinen Heilsplan; da sie Ursache ihrer selbst ist, gibt es auch kein blindes Verhängnis. Die Ethik geht zurück auf die „Ontologie“ Gottes, die Spinoza entwirft. Der Mensch kann Anteil an der göttlichen Natur haben, das Ziel ist eine Entwicklung der Welt gemäß dem Willen Gottes. Die Ethik Spinozas verlangt, die Dinge so zu schauen, wie Gott sie schaut: ganzheitlich. Das bedeutet unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit (sub specie aeternitatis), jede Einzelheit (Idee, Gegenstand oder Vorgang) als Bestandteil eines einheitlichen Weltganzen zu sehen. Eine klare Abkehr von aristotelischen Vorstellungen ist Spinozas Behauptung, es gebe keine Zweckursachen, sondern lediglich wertneutrale, „wirkende“ Ursachen, die nur „notwendig“ seien. Alle Ursachen haben eine Dynamik zu Lebenserhaltung und zum Nutzen (was hier aber nicht mit dem Utilitarismus verwechselt werden sollte)."

 

Spinozas intellektuelle Klarheit hat vielleicht auch etwas mit seiner völligen Unberührtheit von den Niederungen des menschlichen Daseins zu tun. Zitat aus dem folgenden Artikel: "He appears to have had no sexual life". Siehe:

http://www.nytimes.com/2006/06/16/arts/16iht-idside17.1986759.html?_r=0&pagewanted=all

"But he was greatly cold, and coldly great; personally admirable and one of philosophy's rare saints. Read his "Ethics": It will illuminate you, but through light without heat."

Der Übungsweg: Wie man einen Diamanten schleift

A.D.: "Gut ge-schliffen, das ist noch lange nicht be-griffen."

 

Nietzsche: "Ein Aphorismus, rechtschaffen geprägt und ausgegossen, ist damit, dass er abgelesen ist, noch nicht "entziffert"..."[70]

 

Hiermit komme ich zu dem Übungsweg der Noologie: Wie man einen Diamanten schleift. Der Diamant ist das härteste Material des Universums. Man kann ihn nur mit ebenso hartem Material bearbeiten, nämlich mit anderen Diamanten. Wenn man keine hochtourige Schleifscheibe und sonstige Apparaturen hat, ist das ein noch mühsamerer Weg als das im nächsten Absatz genante Spiegelbild im Holz. Aber die Analogie ist sehr brauchbar. Die anderen Diamanten der Noologie sind die anderen Ur-Gebirge der Philosophie, an denen man sich beständig reiben, auf-reiben, und verschwenden muss, um seinen eigenen Stein zu polieren. Metaphorisch betrachtet, ist dieses ewige an- / aus- / mit- / zu- einand(er/a)- Reiben auch ein System der Reflexion von Sich auf Andere (Gotthard Günther). Denn nur in diesem Reiben entsteht dann die Reflexion, in deren Facetten sich die Denk-Blitze der Vorgänger-Generationen widerspiegeln.

 

So ist die Diamant-Metapher der Noologie ein harter Übungsweg in dem Sinne, wie Peter Sloterdijk es in "Du musst Dein Leben ändern" (DMDL) beschrieben hat.[71] In diesem Zusammenhang interessant sind die spirituellen Übungssysteme der Menschheit, aber auch die vielen Wege der Virtuosität oder Meisterschaft, die alle Kulturen hervorgebracht haben (Siehe Richard Sennett)[72]. In den Traditionen des Ostens war es auch üblich, dass ein spiritueller Meister einen regulären Beruf ausübte, insbesondere bei den Sufis. Auch viele Zen- und Chan-Meister hatten einen Beruf. Eine Anekdote erzählt sogar von einem Chan-Meister, der Schlachter war. Das Zentral-Motiv dieser Heran­gehensweise war: Bewusstseinserweiterung durch konkrete Arbeit. In der Terminologie der Noologie gibt es dazu den Begriff LhWissen: Lebens- und Handlungs­praktisches Wissen. Ohne konkrete Arbeit und immer­währendes Üben bleibt Bewusstseins-Erweiterung nur hohler Schall und Rauch. Eine besonders dafür bekannte Tradition ist der japanische Zen.[73] Und eine der effektivsten Methoden damals war: Man gab dem Schüler ein roh zugesägtes Holzbrett, und einen Lederlappen. Damit sollte er das Holzbrett so lange reiben und polieren, bis er sein eigenes Spiegelbild in dem Holz sehen konnte. Das brauchte ca. 7 bis 10 Jahre. Und damit hatte er dann sein Satori. Er brauchte keine Einweihung mehr in weitere esoterische Le(e/h)ren und Sutras. Alle Übungssysteme der Menschheit brauchen ca. 7 bis 10 Jahre bis zur Meisterschaft / Virtuosität. Kürzer geht es nicht. Früher war die Reflexion von Sich auf die Kreation, eigentlich nur Gott vorbehalten, aber heute, im Zeitalter der Computer, hat sich halt alles ziemlich grundlegend geändert. Siehe auch Eco, p. 70: "Sogar Gott setzt sich selber Grenzen". Der Diamantweg der Noologie heisst deshalb auch: [74]

 

Es gibt Nur die Arbeit, und Nichts als die Arbeit, und es gibt Nichts ausserhalb der Arbeit.

Der Diamant- / Blitz- Donnerkeil / Keraunos

Die Diamant-Metapher führt auch noch in tiefere mythologische Schichten. Wir berühren hier auch ein sehr ver-botenes[75] Gefilde der Super-Wunder-Waffen und auch allen Super-Panzerungen[76] aller Zeiten,[77] und Menschheits-Sagen, und Menschheits-Mythen, und die haben meistens etwas mit Diamant- / Blitz- Donnerkeil, Super-Schwertern,[78] alles-zerschmetternden Hämmern,[79] etc, zu tun. Ich komme damit zu dem Budhhistischen Diamantweg oder Vajrayana,[80] und seinem Wahr-Zeichen, dem Vajra. Hertha v. Dechend gibt uns eine Spur:[81] Der / Die / oder Das Vajra ist ein Keraunos. Es ist ein Griff, mit zwei Tetraedern an den Enden. Nun ist ein Tetraeder das Kristallbild des Diamanten. Der Vajra oder Keraunos kommt in vielen Menscheitskulturen auch als Donnerkeil und Xango-Axt vor, und die Labrys passt ebenfalls dazu. In alten europäischen Bildern des Zeus hat der ebenso ein Ding in seiner Hand: Ein Doppelblitz, seltsamerweise auch mit den Tetraedern an beiden Enden.[82] Näheres findet sich bei: H. v. Dechend: Bemerkungen zum Donnerkeil", in: Festschrift Willy Hartner (1977).[83] Im folgenden Absatz findet sich eine sehr verdichtete Betrachtung des verlorenen Denker- / Dichter- und Deuter- Kόsmos der Ur-Menschheit, der bei H. v. Dechend (1993), Hamlets Mühle, noch zu finden ist.

The Journey into, and Beyond, the Boundaries of Time

Please allow me to introduce myself, I am a man of mnaemae and phrenae, Mnaemo is my name, and peirasis is my game.

Pe(i)rasis means: the going through, the going beyond, the transcending; mnaemae: memory; phrenae: brain. The word mnaemo- connects us to Maemosynae, the ancient Greek "Mother of the Muses", the numinous personification of memory, and of poetic inspi­ration of the Aoidoi, the bards, epic singers, and prophets, of antiquity. It also reminds us of the captain Nemo in Jules Verne's novel. Nemo in Greek means: outis, maedeis, oudeis, and this is the name that Odysseus called himself in the land of the Kyklops. (Od. 9,366). From the word sounds, we can get an interesting "pattern that connects" oudeis and Odysseus. As the captain, and seafarer, he is a gubernator or kybernaetaes. In his fragment B 64, Heraklit alludes to this: ta de panta oiakizei Keraunos: The Kόsmos is steered by the Keraunos, the thunderbolt, or the Vajra. Odysseus had to endure seven years of captivity, on the island of Ogygia, the Omphalos of the Thalassaean sea (Od. 1,50; Dechend 1993: 183-185, 193, 269, 324). There is a deep cave, the hiding place of the God of Time: Kronos, in Plutarch's account (Dechend 1993: 121). Kronos is the original owner of the Keraunos, before his son Zeus, or Jupiter, had wrenched it from his fist, to govern the universe himself as usurpator. This island is guarded by the nymph Kalypso, whose name means "the Veiled One" (kalyptron, Od. 5.232), she is the personified numinous power of veiling, obscuring, and occulting, in the ancient Greek Homeric Mythology. Her name also connects to the flower- kalyx, and the seed husk, thus symbolizing the encapsulation of future poten­tial. She shares her occulting power with Laethae, the numinous force of death-forget­ting. (Illich (1988: 13); Hesiodos (1978: verse 211 ff.)). When Odysseus was finally allowed to leave his place of banishment, Kalypso gave him two special tools to cut the trees and fashion his raft: two double axes, the pelekys megas, and the skeparnon, both being variants of the original Keraunos. (Od. 5.234-237; Dechend 1977). Now, as Dechend tells us, the Keraunos is the tool of the time, belonging to the god of the time: Kronos. (One could say: nomen est omen, because Kronos - Chronos and Keraunos are deeply related through their sound). And by its use, Time, the present, the past, and the future, is initially created, en archae, as is related in the mythic account of Hesiodos (1978). Its most common symbol in many cultures world wide is the double axe, the Pelekys, Thor's Hammer, or the Labrys, as it was called in Minoan Crete. (Marija Gimbutas sees a butterfly image in its symbolism, which has its own reasoning, via the temporal stages of Metamorphosis, and their initiatic associations: caterpillar / chrysa­lis / butterfly (Gimbutas 1974: 185-190)). The Keraunos cuts both ways: into the past, and into the future. Its axis / axle / hub is the Kairos, the present, the decisive moment, the instant of creation, the Now. In the grand gory finale of the Odyssey, Homer descri­bes down to the minutest detail the feat how Odysseus shoots his arrow through the hubs of twelve aligned double axes, the abovementioned pelekon. (Od. 21.75-21.421). Let is be said that the Omphalos is a navel as well as a hub (gomphos, Parmenides 1974: B1,17-20), and how else could the Keraunos steer the Universe than through the hub? (German: Nabe -> Nabel). In Roman mythology, the threshold of the past and the future is guarded by the god Janus, the Double-Faced One, who looks into the past, as well as into the future. He ist the guardian of the limen, the threshold, called peras, in Greek. (See also, the liminal, in Gennep 1960). His name re-appears in the month January. A lesser known aspect of the mythological chronology of January was that after the winter solstice on Dec. 21 (and the official end of the year), the following week was considered "outside of the time", that is, in the liminal, or limbo, and also in the hub of the time, until the new year began. Not without good reason, the celebration of the birth of the Christ was placed right in the middle of this period, to Dec. 24. The captain Nemo in Jules Verne's Novel makes his journeys in the Nautilus, or nao-telos, the naos, a submerged, or sub-liminal, ship. According to Vedic mythology, the Vajra was hidden on the ground of the ocean. (Dechend 1977: 99). But naos also evokes our association to noos, and nous, the thoughts, the stuff out of which our memories, ima­ginations, and anticipations, are fashioned. The connection of nous and telos (aim, goal, finish, completion, success, death, limit -> peras) leads us into the association field of anticipation, and planning, in the ancient mythologies personified by Pro-metheus, the before-thinker.[84] This was also a characteristic of Odysseus the poly-maechanaes, the crafty, cunning, ruseful. Our mental imagery consists of things per­ceived as phai-nomena, as impressions derived from sensory inputs, and as nou-mena, the impressions derived from mental, noetic, or noietic, sources. The Mnaemo-synae is the ancient numinous personification of those forces, patterns, and processes which do their work under the surface of the visible and intelligible, in the mae-phainon, the realm below, and before they turn into the phai-nomena, and the nou-mena. These are, in scientific terminology, the workings of neuronal activation patterns, of oscillation fields and logical relation structures of neuronal assemblies, of the coupled dynamic systems of neuronal attractors, of our brains: the phrenae. The mnaemo-synae reminds us of this still quite mysterious working of the neuronal sym-plexis, and syn-apsis, by which our sym-ballein, the concept formation is effected. When the subliminal wor­kings of the neuronal webworks of our phrenae then weave (histon, historia) together into the appearances of the intellegible and discernible, they become ho phainon, that which finds its appearance through phos, the light, and phonae, the sound, as ap­pearance, and apparition, phaino-menon (in German: Auf-Scheinendes), with form: mor-phae, and Gestalt. This, Ho Phainon, the Brilliant, the Shining One (in German: Er-scheinung), is also the name of the god Hae-phaistos, he who works the bril­liant and shining metals, while they are red and glowing: phoibos, and phoinos, phos-phoros (lucifer). With his hammer and anvil, and with his mighty blows, he forges them into their forms, the mor-phae. And with his hammering, the metallic sounds of phonae and phthongos ring out to make themselves heard awide and afar.

In Maementum (Monumentum / Mausoleum) Giordano Bruno

Hier können wir auch gut diesen berühmten, aber später kaum noch verstandenen Dichter, Deuter, und Dunkel-Denker (so ungefähr wie Heraklitos) der Imaginativen Philosophischen Tradition der Menschheit unterbringen: Giordano Bruno, dem ich so Einiges verdanke. Der hätte das, was ich im letzten Absatz geschrieben habe, sicher sehr gut verstanden, wenn ich es denn, für ihn persönlich, übersetzt hätte. Denn er mochte das Englische überhaupt nicht, und er weigerte sich, diese Sprache zu lernen. Denn dieses Englische Denken, das behagte ihm überhaupt nicht. Das ist verständlich, denn das war einfach zu primitiv. Aber: in England hätte wohl er wohl seine Thesen und Theorien erfolgreicher in die Welt gebracht, auch mit einem guten Fianziellen Auskommen.[85] Und es wäre vielleicht eine völlig andere Welt geworden, als wie wir sie heute haben. Denn: Wenn er seine Eroici Furori dort unter die Leute gebracht hätte, dann wäre die Newton'sche Theorie der Schwerkraft vielleicht heute als die Theorie des kosmogonischen Eros bekannt.[86] Und der kosmogonische Eros ist die Kraft, die dafür sorgt, dass alle (zwie- hetero- geschlechtlichen, manchmal auch die homo-geschlechtlichen, und sogar die un-geschlechtlichen) Körper, sich für- einander (und nicht gegen-einander) anziehen. Aber, Bruno hat alles auf seine Weise (also sehr weise), so gut verschlüsselt, dass man einige Menschen-Lebens-Zeiten damit verbringen könnte, dahinter zu kommen, was er wohl gemeint hat. Es ist schon schwer zu erklären, warum die Inquisition ihn verbrannt hat, da es doch eigentlich offensichtlich war, dass sowieso niemand seine Schriften verstehen konnte. Es war wohl eher seine Magische Kunst der Mnaemosynae, hinter die Ober-Katholiken im Vatikan her waren. Hier ist ein Zitat der Vorbemerkung aus dem Buch "Giordano Bruno" von E. Samsonow. Natürlich geschrieben, von meinem sehr verehrten Gross-Meister des Über-Hinaus-Jen(s/z)eits (peri, peiras, peiraseos)- Denkens, dem Herrn Peter Sloterdijk höchst-persönlichen-Selbst.

 

Vorbemerkung von Peter Sloterdijk

Aus der glanzvollen Reihe der Renaissance-Philosophen, die das neuere europäische Denken aus der Vorherrschaft der allmächtigen christlichen Scholastik herauszuführen begannen, ragt die verkohlte Silhouette Giordano Brunos eindrucksvoll hervor. Seit seinem römischen Feuertod im Februar des Jahres 16oo steht sein Name, umwoben von Gerüchten pantheistischer Ruchlosigkeit und kosmologischer Kühnheit, in den Märtyrerakten des neuzeitlichen Freien Geistes. Seine posthumen Schicksale haben etwas von dem irrlichternden Glanz und von der üblen Fortuna seiner Lebensgeschichte behalten. Sie erwecken den Eindruck, als hätten seine Anhänger und Interpreten mehr in seiner Asche gestochert als in seinen Schriften gelesen. Tatsächlich kennt die Geistesgeschichte wenige Autoren, deren Nachleben in solchem Ausmaß von Projektionen und von Vereinnahmungen für die Interessen träumerischer Sympathisanten bestimmt ist. So ist die Geschichte der Bruno-Rezeption mit wenigen Ausnahmen die einer gutgesinnten Leseschwäche; so mancher anlehnungsbedürftige Nachfahre hat Bruno in den Mund gelegt, was dieser gesagt hätte, wäre er der gewesen, für den man ihn gerne halten wollte. So haben ihn Bündnissucher aller Couleurs für ihre Sache eingespannt, Freidenkergruppen, Antiklerikale und Pantheisten an erster Stelle [AG: Damit meint er, politically incorrect, wohl die Giordano Bruno Gesellschaft]; jüngst hat sogar gewisser katholischer Pietismus nach ihm gegriffen. Man drängt sich danach, neben ihm verbrannt zu scheinen, um von seinem Opfer-Nimbus zu profitieren. Solche Zudringlichkeiten mögen ein für die Geschichte dissidenter Philosophen typischer Mechanismus sein. Sie erklären sich, soweit sie auf einem Mangel an besserem Wissen beruhen, zu einem gut Teil aus dem Umstand, daß seit dem 19. Jahrhundert das Lateinische bei den Gebildeten Europas zur Totensprache verfallen ist, so daß die entscheidenden lateinisch verfaßten Schriften Brunos lange Zeit wie in einer Gruft versunken lagen. Wer sich der Kraft und Größe von Brunos Denken in seinen eindrucksvollsten Manifestationen aussetzen will, muß [Seitenwechsel]

sich zunächst darum bemühen, den »Magier« Bruno, den Gedächtnis-Künstler, den Materiosophen, den Bilder-Ontologen und den Lehrer der allwendigen Verwandlungen aus seiner lateinischen Krypta zu befreien, um seine Anregungen im Licht der modernen Sprachen zu überdenken.

Es ist Elisabeth von Samsonows Verdienst, daß sie - nicht zuletzt angeregt durch die Arbeiten der großen alten Dame der Renaissance-Forschung Frances A. Yates - damit begonnen hat, deutschen Lesern den Zugang zu einigen der am längsten vergessenen lateinischen Schriften Brunos zu eröffnen. Die beiden Schlüsselwerke »Über die Magie« und »Über die fesselnden Kräfte im Allgemeinen« liegen hier zum ersten Mal in deutschen Übersetzungen vor. Ihr Erscheinen in dieser Edition ist - man kann den pathetischen Ausdruck nicht umgehen - ein geistesgeschichtliches Ereignis. Mit ihrer Publikation lüftet sich der sprachliche Schleier, der einen zentralen Ausschnitt aus dem Oeuvre Brunos bisher verhüllte. Man kann sich nun davon überzeugen, daß gerade der hermetische, der magische Bruno - dessen sich seine aufklärerischen Liebhaber bis zur Stunde eher zu schämen pflegten, sofern sie diese Züge in seinem Profil überhaupt zur Kenntnis nahmen - der provozierend-zeitgenössische ist. Sein Werk bezeugt einen verkannten Aspekt im Mythos der Neuzeit: Es illustriert die Geburt der Modernität aus dem Geist einer Imaginations-Philosophie [Kursiv, AG]. Nach der Wiederentdeckung der Brunischen Lehren von den weltkonstituierenden Leistungen der »Phantasie« wird die träge Neigung der Ideenhistoriker, das neuzeitliche Denken ganz von Descartes her zu konstruieren, fragwürdiger denn je. Man muß auf das Universum Brunos, Shakespeares und Bacons zurückgehen, um die Schlüssel zu weithin unbekannten Schatzhäusern der beginnenden Modernität zu finden. Wie kaum ein Denker vor ihm hat sich Bruno in die Kosmodynamik der Gedächtnisse versenkt. Mit seinen Einsichten in die Natur und Funktion der memoria kann Giordano Bruno zum Zeitgenossen derer werden, die sich heute über das menschliche Gehirn beugen als wäre es der Hort der Welträtsel. Weil er den ars-charakters[87] von Erinnerung und Gedächtnis betonte, ist Bruno der erste »Kunst«-Philosoph der Neuzeit. Es ist an der Zeit, die Asche über Brunos Manuskripten wegzublasen, um freizusetzen, was einen Denker, der ein Meister italienischer und lateinischer Prosa war, alleine ehrt: die leuchtende Buchstäblichkeit seiner wirklichen Gedanken.

Die Kosmodynamik der Gedächtnisse

Mit Der Kosmodynamik der Gedächtnisse hat Peter Sloterdijk wohl genau den Satz gesagt, der eines der wichtigsten Zentral-Themen der Noologie ist. Das Gedächtnis und die Er-Innerung des Ur-Ahnens sind die wohl am meisten vernachlässigten Themen der heutigen Geistes-Wissenschaft. Und die positivistischen Natur-Wissenschaften abhorreszieren dieses Thema natürlich ganz besonders. Das Unter-Nehmen der Noologie ist es genau, diese Lacuna irgendwie ein bisschen auszufüllen. Denn es ist eine Überlebens-Thematik der heutigen Menschheit, wie wir diese Tiefen-Erinnerung, über die vorgegangenen 50.000 bis 500.000 bis 5.000.000 Jahre wieder gewinnen können.

 


Selbst-referenzielle, in-sich geschlossene Mini-Universen

 

 

 

Bild: Ein selbst-referenzielles, multi-hierarchisches Mini-Universum nach M.C. Escher

 

Dieses Bild von M.C. Escher hat es sozusagen In Sich (oder auch Hegelianisch: An- und Für Sich): Es ist das Symbol des Diamanten, der Tetraeder, aber in-sich verdoppelt, bzw. auf sich selbst gespiegelt. Der eine Tetraeder sieht aus wie eine Festung, mit Mauern und Türmen, der andere wie ein bewaldeter Berg. Es erscheint ziemlich klar, dass der eine Tetraeder die Natur symbolisiert, und der andere die Technik. Wenn man dieses Bild der gegenseitigen Durchdringung wieder auf die 2-d Fläche zurückprojiziert, erhält man einen David-Stern. So bietet dieses Bild noch mehr Interpretations-Möglichkeiten, denn dahinter findet sich auch der Geist in seiner Interaktion / Inter-Ferenz / Inter-Relation / Inter-Re-Fraktion der gegenseitigen Durch-Dringung mit der Mater-ie, Mater-ia, oder Hylae, der sich hier mani- festiert. Aber diese Reflexion des Geistes in die Natur ist keine so ganz unschuldige Reflexion, denn:[88]

A.D.: "Der Geist baut sich seine Festungen für die Ewigkeit, indem er der Natur ihre Substanz entreisst." [89]

Dazu von Richard Wagner (Ring des Nibelungen):

"Nicht ihn fürcht' ich mehr, fallen nun muss er mit allen, Des Ewigen Macht, wer erbte sie? Ich und Du, wir erben die Welt."

 

Wir können das System der Wissenschaft von Hegel und das Gesamtwerk von Wagner in einen gemeinsamen Kontext setzen, wenn wir sie als gewaltige, in sich geschlossene, selbst-referenzielle Struktursysteme verstehen. Sie bilden quasi Mini-Universen für sich, das eine in Begriff­lichkeiten, das andere in Tonalitäten und Mythologien. Sie schöpfen sozusagen aus sich selbst, sie sind auto-poiaetisch (Maturana). Zwar bedient sich Wagner hemmungslos bei allen verfügbaren nordischen Mythen (Odin, Wodan, die Ode, die Oudae, und die Audae thespin nach Homeros und Hesiodos), aber in seinem System verschmelzen sie zu etwas sehr Eigenem. Was das ist, darüber streiten die Musik- und Kultur- Wissenschaftler heute noch genauso wie zu den Zeiten des Nietzsche’s. Ich werde den Denk-Faden von Wagners mythologischer Epen-Dichtung wieder aufnehmen. Siehe das spätere Kapitel:

Aus der Werkstatt der Ober-Mythologien-Schmiede

 

Heute gibt es gute Beispiele für eine Neubelebung dieses Themas der Mini-Universen: in der Sci-Fi mit dem Film Matrix und in der Virtual Reality, etwa in dem WWW-Spiel Second Life. Hegel ist den Weg zu einem in sich geschlossenen, selbst-referenziellen Struktursystem wohl am weitesten gegangen. Z.b. vermeidet er es geradezu zwanghaft, auch nur den Namen eines einzigen seiner Philosophen-Vorgänger zu nennen, oder etwas zu zitieren. Er will damit klarmachen, dass seine Philosophie völlig eigenständig ist, und keiner externen Referenzen bedarf, geschweige denn, Autoritäten, auf die man sich berufen müsste. Seine Begrifflichkeit ist ebenso völlig selbst-referenziell, und daher kann man ihn nur lesen, wenn man den Eingeweihten-Schlüssel dafür besitzt.


 

Die Terminologie der Noologie

Die Noologie, Gotthard Günther und Hegel

Gotthard Günther bezeichnet sein Projekt als direktes Weiterdenken von Hegels System. Und so muss die Noologie sich auch damit auseinandersetzen. Ähnlich wie bei Hegels System ist die Begrifflichkeit der Noologie völlig selbst-referenziell. Sie geht noch einen (sehr grossen) Denk-Schritt weiter, um zu vermeiden, was bei Hegel sehr verlockend, aber sehr Fallen-trächtig ist: Dass man seine Begriffe so versteht, wie sie im Duden stehen, und nicht, wie er sie intendiert (aber nirgendwo definiert) hat. Eine ausführliche Diskussion dazu ist bei Gotthard Günther: GRDZ.

Die Noo-Griechischen Semantik-Rhizome der Noologie

Die Begrifflichkeit der Noologie wurde deshalb in ihren entscheidenden Termini vom Deutschen ausgekoppelt, und ins Archaische Altgriechische verlegt (en archae, ex archaes, pro t' eonta).[90] Die Terminologie der Noologie beruht auf den Semantik-Rhizomen des Altgriechischen zwischen Homer, Hesiodos,[91] Anaximandros und Heraklitos. Natürlich habe ich hier und da noch einige kreative Einbauten vorgenommen, und auch Über-Querungen[92] in andere Alt-Arische Sprachen gemacht. Und deshalb würde ich das Prinzip eher Noo-Griechisch nennen, und nicht Altgriechisch, damit ich den Philologen & Etymologen & Graecisten nicht allzusehr in die Quere komme.

Die semantischen und anderen Spannungsfelder der Noologie

Soweit deutsche Terme verwendet werden, werden die Worte oft mit einem Binde-/ Trenn- Strich auseinander-gehalten, wie etwa bei dem Schlüsselbegriff der Vor-Stellung, den ich von Schopenhauer entlehnt habe. Die Methodik ist ungefähr mit Husserls epoché zu vergleichen, einem Innehalten der ansonsten völlig automatischen Denkbewegung, zur weiteren Reflexion. Dieses Auseinder-Halten von Worten erzeugt im kognitiven System ein Spannungsfeld, und Spannungsfelder sind eine der grundlegendsten Methoden der Noologie.[93] Die bekanntesten Spannungsfelder sind die physikalischen Elektro- und Magnetfelder, und in der Architektur[94] spricht man geläufig von Material-Spannungen unter Druck und Zug, und ihrer optimalen Verteilung. Das berühmteste Beispiel für menschheitsgeschichtlich epochale Neuerungen auf diesem Gebiet ist der Kathedralenbau. Buckminster Fuller hat in diesem Zusammenhang den Begriff Tensegrity geprägt. Eines der markantesten zeitgenössischen Beispiele für das architek­tonische Spiel mit den Spannungs­feldern von Material und Schwerkraft ist das Zeltdach des Münchener Olympiastations, das von Frei Otto entworfen wurde. Philosophisch führt sich das Konzept auf die Dissertation von Oswald Spengler über Heraklit zurück.[95]

Die Phono-Semantische Logik der Noologie

Für die Phono-Semantische Logik der Noologie muss ich auf die entsprechenden Kapitel der Noologie verweisen, weil sie zu schwer in das vorliegende Kontext-System einzupassen ist. Es betrifft die o.g. Semantik-Rhizome des Archaischen Altgriechischen, aber auch die kaum von irgendeiner Etymologie je er-gründel'ten[96] Über-Kreuzungen mit den Semantik-Rhizomen der alt-nordischen und alt-iranischen sowie alt-indischen / vedischen Sprachen, die ja alle zu der sog. Arischen Sprach-Familie gehören. Da heute der Term Arische Sprach-Familie politically incorrect und mega-Out ist, konnte dazu auch nicht mehr viel Vernünftiges produziert worden sein. Einer, der davon noch etwas mehr wusste, war ein gewisser Herr Dr. Otto Günther von Wesendonck der sich auch als Politiker im (oder gegen das) Great Game der Britishers[97] in Indien beteiligt hatte.[98] Hier sind weitere Verweise auf die entsprechenden Kapitel der Noologie zur Phono-Semantischen Logik.[99]

Heideggers Denkmethode

Das Warum der speziellen Terminologie der Noologie folgt der thematischen Vorgabe von Heideggers Programm, das er in "Was heisst Denken" (WHD) mehr oder weniger implizit dargestellt hat. Dort legt er dar, dass wir heute nicht mehr Denken, und wenn wir das Denken wieder lernen wollen, müssen wir zurück jen(s/z)eits der Ur-Sprünge (den Archai) gehen. Deshalb ist die Noologie ein Ansatz, nach Heideggers Programmatik, eine andere, vielleicht ältere (also das Archaische, Vor-Platonische Griechisch), und damit auch eine neuere Art des Denkens zu erlernen, eben in den o.g. Noo-Griechischen Semantik-Rhizomen.[100] Besonders Be-Denklich ist dabei die Anrufung der Mnemosynae, bei Hesiodos. Die beste Grundlage für das Studium des Archaischen Griechischen Aoide-Idioms und seiner Semantik-Rhizome sind die Werke von Hesiodos: "Theogonie" und "Werke und Tage".[101]

 

ex archaes, hoti proton genet auton,

eirousai ta t' eonta ta t' essomena pro t' eonta

 

Ich habe damit die Noologie wahrscheinlich noch viel stärker aus den gängigen Kontext-Systemen ausgekoppelt, als Hegel sein System. Das hat den entscheidenden Nachteil, dass fast kein Mensch in der Lage ist, zu verstehen, was ich sage, im Sinne(nd) von Sagen (also den Mythologien und das Ur-Ahnen). Aber dasselbe gilt für Hegel, und der hat nur deutsche Terminologie verwendet. Und es gibt einige zwingende Notwendigkeiten für eine eigene Terminologie. Jeder bekannte Begriff ist schon mit Bedeutungen (be-/über‑) laden. Philosophische Begriffe sind berüchtigt dafür, dass jede Denkschule sie in anderer Be- Deutung verwendet. Wenn man ein System von Leerstellen-Strukturen schaffen möchte, sind unbekannte Begriffe ideal. Man kann sich NICHTS darunter vor- stellen, und damit auch nichts Miss-Ver-Stehen.[102]


 

Die Prinzipien der Noologie

 

Antes que se la coman los gusanos, que la aprovechen los humanos.

(Bibiana)

 

Je danse, donc je suis.

(Leopold Senghor)

 

If I could tell you what it meant there would be no point in dancing it.

(Isadora Duncan)

 

Wer will was Lebendigs erkennen und beschreiben, / Sucht erst den Geist heraus zu treiben,

Dann hat er die Teile in seiner Hand, / Fehlt leider! nur das geistige Band.

(J. W. Goethe)

 

Some early etymological scholars came up with derivations that were hard for the public to believe.

The term "etymology" was formed from the Latin "etus" ("eaten"),

the root "mal" ("bad"), and "logy" ("the study of").

It meant "the study of things that are hard to swallow."

(Mike Kellen, Internet)

 

to gar auto noein estin te kai einai

Denn dasselbe ist Erkennen und Sein.

Parmenides, Vom Wesen des Seienden, B3

 

prejudices are found by contrast, not by analysis

Feyerabend (1975, p. 31)

 

It requires a very unusual mind to undertake the analysis of the obvious.

A. N. Whitehead

 

Kein Mensch kann Euch irgend etwas enthüllen, / ausser dem, was schon in der Morgendämmerung

Eures Bewusstseins schlummert. / Denn die Vision eines Menschen

leiht einem anderen Menschen nicht ihre Flügel.

                                                                                                Khalil Gibran

 

Die Vernunft [Nous/Noos] ruft Ideen [Idea] ins Leben, der Verstand [Der Logos, Die Ratio] findet Wahrheiten [Alaetheia]. Wahrheiten sind leblos und lassen sich mitteilen, Ideen gehören zum lebendigen Selbst [Pneuma, Pathae] ihres Urhebers und können nur mitgefühlt [Pneuma] werden. Das Wesen des Verstandes ist Kritik, [Krinaesis, Dicho-tomia, Dialektik, Unterscheidung] das Wesen der Vernunft ist Schöpfung [Poiaesis]. Die Vernunft erzeugt das, worauf es ankommt [En-Ergeia], der Verstand setzt es voraus [Ergon].

Oswald Spengler (1980, 570) und A.G. Erläuterungen in []

 

Dialektik heisst: Wenn man schon einen Satz gesagt hat: (A) = [Thesis], und wenn man dann sich in dem nächsten Satz mit dem Gegenteil davon selber widerspricht (NICHT A) = [Anti-Thesis], und wenn man dann in dem nächsten darauf folgenden Satz das Gegent(h)eil von den beiden Sätzen zuvor gesagt hat, allso das (NICHT (NICHT A)), dann ist es fast schon eine Synthese [Syn-Th(a/e)sis]. Eigentlich ist es eine (Anti-(Anti-Thesis)). Zumindest finde ich das, so ziemlich genauso gut, wie bei Hegel. Ich glaube, dass das Hegel auch gefallen hätte.

AG: Die Theorie der Dialektik der Noologie

 

Die Fünf Denkschritte (Die Penta-Lektik)[103] der Noologie sind:

1) Noiaesis (Die Erkenntnis, das Erkennen, die Alaetheia),

2) Dia-Noiaesis (Das Hin-Durch-Denken),

3) Meta-Noiaesis (Das Darüber-Hinaus-Denken),

4) Peira(seos/sis)- Noiaesis (Das in die Grenzen des Denkens An Sich Hin-Ein-Denken),

5) Das A-Peiron (Das in das Denk-Unmögliche Heraus-Denken. Das geht nun wirklich nicht).

AG: Die Theorie der Pentalektik der Noologie

 

Überall da, wo das Wort Geist vorkommt, sollte man lesen: Es Geistert.

Einen Geist gibt es nicht, ebenso wie es keine Gespenster gibt. Das sind alles nur Hirn-Gespinste.

Die Noologie ist das Projekt der Austreibung des Geistes durch den Geist Selber.

AG: Die Theorie des Geistes der Noologie

 

Der Hl. St. Theophrastos, der war kein WIRKLICHER Chrestos, denn er war diese 70-Heit, die die Hl. St. Bibel, allso die Hl. St. Torah, aus dem Aramäischen, und dem Hebräischen, damals in Alexandria, so ca. um 300 BCE, in das Griechische ueber-sezzzt hat. Das war DAMALS, die Septuaginta! Denn es waren genau 70 Gle(h)erte, die damals, dieses Hl. St. Wort Des Hl. St. Gottes YAHWE, in das Gesamt-Gedaechtnis, der Mensch-Heit, die Griechische Koinae, uebersetzt hatten. Allso, der Hl. St. Theophrastos, der war eben eine 70-Heit. Wer das Dann auch noch Glaubet, der wird halt auch noch Seelig. Wer Das Nicht Glaubt, der wird halt eben Un-Seelig. Das sind Alles nur Schauer-Geschich(t)en, um uns Alle zu Ent-Zücken!

AG: Die Entwikkelung Des Geistes der Noologie

 

Das Erste Semantische Spannungsfeld der Noologie

Wir kommen nun zu dem Ersten Semantischen Spannungsfeld der Noologie:

 

(  ( Noos / Vernunft) <-> (Logos, Ratio / Verstand)  )

 

Noos / Nous und Logos haben im Deutschen zwar einen gemeinsamen Bedeutungsbereich: Geist. Aber hier kommt es auf den Unterschied an. Denn nach den Prinzipien der Noologie existiert ein So-Etwas wie ein Geist überhaupt nicht. Wie kommen wir nun darum herum? So steht hier das Spannungsfeld (also gerade die Nicht-Identität) des Gegensatzes von:

 

(Vernunft (Nous/Noos) <-> Verstand (Logos, Ratio))

 

Es ist genauso wie Oswald Spengler in dem obigen Zitat darstellt. Es ist die doppelte Verneinung von Vernunft (Nous/Noos) gegen Verstand (Logos, Ratio). So gesehen bedeutet es für die Noologie: Die selbst-re­kursive Anwendung von Geist (Logos) auf Geist (Noos). Das ist so ähnlich wie in dem Kantischen Imperativ gemeint, des "Sapere Aude: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" Hier kommt es aber eher auf die subtilen Unterschiede zwischen Nous (Noos) und Logos an, nach Spengler. Denn es ist nicht der Verstand, sondern die Vernunft, derer man sich beider bedienen muss.[104] Das hatte Kant leider nicht Ver-Standen. In noch anderer Formulierung kann man auch sagen: "(Sich-) Selber Denken macht schlau." Das Selber- Denken als Arbeitsprinzip hat noch eine gewisse Verwandtschaft mit der englisch-amerikanischen Tradition der Common Sense Philosophy (C.S. Peirce, William James). In wieder etwas anderer Formulierung findet sich das Prinzip bei Cusanus, als "docta ignorantia". Das Motiv dieser Fassung beinhaltet eine Vorsichtsregel, die vor allem für alle diejenigen wichtig ist, die (glauben, dass sie) viel wissen. Denn ein grosses angehäuftes Wissen ist oftmals eine sehr effektive Abwehr gegen das Hinter­fragen von "Selbstverständlichkeiten". Dazu passt dieser Spruch: “I am the dean of this college, and what I don’t know, is’nt Knowledge.” Eine ganz besonders hintergründige versteckte "Falltür" solcher Selbstverständlichkeiten ist die alte Bedeutung des lateinischen Wortes "sapere", das nicht nur "denken" bedeutet, sondern auch "schmecken".[105] Somit beinhaltet der Kantische Imperativ noch einen ganz unauffälligen Bezug zu jenem anderen "un-heimlichen" Imperativ aus der Hl. St. Bibl. Genesis: "Von den Früchten des Baumes der Erkenntnis sollt Ihr nicht naschen". Dieser Baum der Erkenntnis heisst auf nordisch: Yggdrasil.[106] Denn man darf nicht nur die Früchte (ent-)nehmen, sondern man muss den Baum der Weisheit erhalten und pflegen. Denn von dort (er-/ent-)springt auch die Quelle der Weisheit (der A-laetheia), der Brunnen des Ymir.[107] Leider, an den Wurzeln des Baumes der Erkenntnis, nagen die Schlangen (aus der Genesis), die Ratten, und auch die Drachen. Diese Drachen sind das allgemeine Vergessen, die Laethae und  die Kalypsis, der griechischen Mythologie. Und das ist in der Menschheits- Geschichte leider allzu oft passiert, dass dieser Baum der Erkenntnis zerfressen wurde, von den Schlangen, den Drachen und den Ratten, des Ver- Gessens. Damit landen wir heute im End-Zeit- Stadium des Kali Yuga, nämlich der Apo-Kalypsis.  Die "Sapientia" ist wiederum äquivalent mit "Sophia", und somit be- finden wir uns gleich sofort mitten drin in einem recht verwickelten Semantik-Rhizom, das irgendwie, wir wissen nur nicht so genau wie, im Ur-Sprung (en archae, nach dem Hl. St. christl. Johannes-Evangeli(um/on) oder Eu-Angelion, und damit auch dem anderen ex archaes nach Hesiodos). Dies sind all unsere existentiellen Verwickelungen von "Geist und Welt". Mit dieser "verwickelten" (En-Tropeia) Programmantik stütze ich mich zwar auf die mir be­kann­ten ortho- und hetero- doxen philoso­phischen Traditionen, aber ich nehme mir die Freiheit, sie so zu interpretieren, wie ich sie verstehe(n) möchte.[108] (Siehe: Das Imho-Prinzip). Die Begründung hierfür ist das Nicht-Identitäts-Prinzip der Noologie: Ein Gedanke, einmal reflektiert, ist ungleich dem Gedanken, wie er original gefasst wurde. Weiterhin hat sich der Reflexions- Kontext aller gedachten Gedanken in dem Prozess der immer weiter schreitenden gesellschaftlichen und indi­vidu­ellen Reflexion ebenfalls ge- und ver- ändert. Nach dem Abhängigkeits- oder Relativismus- Prinzip[109] der Noologie ist die Bedeutung von Gedanken immer auch von ihrem Reflexions-Kontext abhängig, und der ist oft wesentlich verschieden von dem, wo sie ur-sprünglich (en- / ex archaes) entstanden sind.

Die Strukturthemen und das Bedeutungsfeld der Noologie

Das Design in Spannungsfeldern

Denktechnisch basiert das Arbeitsprinzip der Noologie auf einer Methode, die ich "das Design in/von Spannungsfeldern" nenne. Dies ist angelehnt an, und abgleitet von, und erweitert darüber hinaus, von Spengler's (1980) oppositionaler Begriffs-Technik. Eine wesentliche Bedeutung haben in der Noologie vor allem die "Tripolaren Spannungsfelder". Es gibt also nicht nur dual-polarische Spannungen, sondern auch mehrwertige, also Tri-Polare, und noch Mehr- Polare. Letzere sind aber sehr schwer und schwierig zu verstehen. Das Aufeinander- Ein­wir­ken von konzeptuellen semantischen Span­nungs­feldern[110] und ihre letztliche Entladung führt zu ortho- dia- tria- penta- hexa- und auch septa- gonalen Struk­turen. Mehr Strukturen gibt es eigentlich nicht, oder diese können nicht im menschlichen Denk-System gedacht werden. Man stelle sich etwa ein 60- polares Spannungs- Feld vor. Das geht wirklich nicht. Aber die alten Sumerer und Babylonier arbeiteten damit in ihrer kosmologischen Denkweise. Siehe auch die Magie der Zahlen nach Giordano Bruno.[111] Diese Strukturen formen ebensolche Muster oder Gestalten, und dieser Musterformation wohnt eine Logik inne, nämlich der Mytho- oder Morpho- Logismus. Die vielen Begriffs- Oppositionen bei Spengler sind ein Beispiel dazu. Das seinerzeit weit bekannte (aber eher esoterische) System des Ken Wilber mit seinen Quadranten und Holons ist ein Beispiel für ein ähnliches logisches Oppositional- Struktur-System. Mit der Methode der semantischen Span­nungs­felder sind aber auch andere struktu­rell äquivalente Musterbildungen möglich, und es kommt darauf an, dass wir hier eine gewisse Flexibilität schaffen und bewahren. Die Welt der Erfahrung und die Welten des Geistes, sowie ihre Verein­barkeit oder Un-Vereinbarkeit, lassen sich m.E. nicht mit einem einzigen Super-Muster "einrahmen", wie Wilber es versucht. Es ist zu erinnern, dass es die wohl grösste geistige Errungenschaft der heu­tigen Wissen­schaft ist, dass jede neue Erkenntnis zu­mindest prinzipiell alles über den Haufen werfen kann, was die gesamte Menschheit bis jetzt gedacht und für "ewig wahr" befunden hat.[112]

 

Für die Noologie ist das System des Ken Wilber (EKL) ein Beispiel, wie man gewaltige trans- historische, über-menschliche Welt- Geschichtliche Denkens- Spannungs- Felder errichten kann.[113] Auch wenn Wilbers System leicht angreifbar ist, kann man ihm dankbar sein, dass er diese gewaltige Synthese-Aufgabe auf sich genommen hat. Und sogar, wenn er damit gescheitert ist, so ist dieses Unterfangen dennoch "heroisch" zu nennen. (Nach G. Bruno: Heroische Leidenschaften). Mit Nietzsches Diffe­renzierung von "Apol­li­nisch" und "Dionysisch" lässt sich ziemlich elegant das Moment der Energeia einflechten, das in Wilbers grossem Werk fehlt. Es ist statisch. Er ist wohl durch und durch Platoniker. Nietzsches Philosophie streift er nur in ein paar Nebensätzen (452: Antimodernist, 503: mystische Öffnungen). Im Index von EKL gibt es nur 8 Einträge zu Nietzsche, und von denen sind drei falsch. Zu Heraklit hat er praktisch nichts zu sagen (EKL: 411), und das ist m.W. auch falsch.[114] Die Tiefen-Bezüge zwischen Denken (Symbolisierung) und der Waffentechnik (Technae, machae), insbesondere der Ballistik (Syn-Ballein) habe ich in anderen Artikeln der Symbolator- und Noologie- Serie schon heraus­gearbeitet. Hier ein wesentlicher Text dazu: "Neuronal Resonance and User Interface Technology", Siehe die Endnote:[115]

 

 

Bild: Das Wilbersche Quadranten-System des Nous (aus Wilber IMPR)

 

Der Blick aufs Ganze: Par Aion ap Aion

Oswald Spengler hat mit seinem poiaetischen Wort-Feuerwerk das überwältigende trans-temporale panoramische Erlebnis beschrieben, das denen vergönnt ist, vor deren Inneren Auge sich die Entfaltung des Kόsmos und des organischen Lebens der Erde, und in weiterführender Entwickelung, der Geschichte der Menschheit,[116] sich zu Bildlicher Darstellung fügt:

 

Spengler (1980: 139): Unzählige Gestalten, in endloser Fülle auftauchend, verschwindend, sich abhebend, wieder verfließend, ein in tausend Farben und Lichtern blinkendes Gewirr von anscheinend freiester Zufälligkeit, - das ist zunächst das Bild der Weltgeschichte, wie sie als Ganzes vor dem innern Auge sich ausbreitet. Der tiefer ins Wesenhafte dringende Blick aber sondert aus dieser Willkür reine Formen ab, die dicht verhüllt und nur widerwillig sich entschleiernd allem menschlichen Werden zugrunde liegen.

Vom Bilde des gesamten Weltwerdens mit seinen mächtig hintereinander getürmten Horizonten, wie sie das faustische Auge umfaßt, dem Werden des Sternenhimmels, der Erdoberfläche, der Lebewesen, der Menschen, betrachten wir jetzt nur die äußerst kleine morphologische Einheit der "Weltgeschichte" im gewohnten Sinne ... die gegenwärtig etwa 6000 Jahre umfaßt...

 

In den ca. 100 Jahren, seit Spengler diese morphologische Vision wagte, haben sich die Erkenntnisse der Menschheit zu dem Gesamtbild der Entfaltung des Kόsmos erheblich erweitert und vertieft, so daß es mit diesem verfügbaren Material heute wieder möglich erscheint, den Blick aufs Ganze zu wagen: Par Aion ap Aion, von Epoche zu Epoche, von Zeitalter zu Zeitalter, hinweg über alle Epochen des Kόsmos, des Ouranos, und des Zeus, in der Vision des Teilhard de Chardin, der Sphären-Harmonie von Kόsmosphäre, Biosphäre, und der Noosphäre von Vernadski, sowie der SEMiosphäre der Noologie, und bei Virilio: die große Vision der Ereignis-Landschaft:[117]

Virilio (1998): Für Gott ist die Geschichte eine Ereignislandschaft. Für ihn gibt es keine Abfolge, weil alles gleichzeitig da ist... Diese nur schwer vorstellbare transhistorische Landschaft erstreckt sich über alle Zeitalter hinweg, von einer Ewigkeit bis zur anderen. Und dieser kaum denkbaren Zone entspringen seit Anbeginn der Zeit die Generationen, die sich durch ihren beständigen Wandel gegen den Horizont einer ewigen Gegenwart abzeichnen... Eine Zeitlandschaft, in der die Ereignisse unversehens an die Stelle der Oberflächengestalt... treten, in der Vergangenheit und Zukunft aus ein und derselben Bewegung hervorgehen und ihre Gleichzeitigkeit offensichtlich zutage tritt.

 

Man erkennt bei Virilio und bei Teilhard de Chardin allerdings einen fatalen Trend: Hier wird der faustische Anspruch Spenglers wieder still und verschämt an den abrahamitischen Gott zurück gegeben, dessen alleiniges Vorrecht solche Perspektiven nun mal sind. In Teilhards Christologischer Sicht der Jesuiten wird dieses Panorama auf den Punkt Omega übertragen, was etwa dasselbe in Schwarz-Purpur ist (den beliebtesten Farben der Hl. röm. kathol. Kirche). Die faustische Gesamtschau Spenglers (durchaus in der Tradition von Hegels grandiosen Überflügen des Absoluten Geistes), der alles-durchdringende, alles- Adlerhaft- überschauende Blick, der damit verbundene stillschweigende größenwahnsinnige Anspruch des faustischen Zarathustra- Übermenschen, zu dem Spengler sich mit seiner gesamten Rede- und Darstellungsweise im "Untergang des Abendlandes" ja überall aufschwingt, ist aus der Mode gekommen. Nach den entsetzlichen Verbrechen und Zusammenbrüchen einer Herrenmenschen- Denke, die von solcher Geisteskost gespeist wurde, sind die Gele(h/er)ten in den letzten 70 Jahren wieder etwas mehr leisetreterisch geworden. Nicht nur deshalb sind Versuche, solche grandiosen Perspektiven zu zeichnen, für die Historiker unserer Tage eher peinlich: Denn die Wissenschaft unserer Zeit, mit ihrer unendlichen Detail-Fülle, in der ein einzelner Mensch hilflos verloren ist, und sich nur mit extremster Spezialisierung "über Wasser" (oder als Professor im Dienst) halten kann, erlaubt keine solchen Panoramablicke mehr. Es Sei denn (im Sinne von Sinnend) unter der Gefahr, sich dem Vorwurf des Dilettantismus auszusetzen, oder noch schlimmer, als "Terrible Simplificateur" oder "Überflieger" zu gelten, wie etwa Rupert Sheldrake. Wir können es in etwas anderer Weise ausdrücken: Die heutige (Geschichts-) Wissenschaft ist unter das Tabu gefallen, dass "der Wald nicht mehr vor den Bäumen gesehen werden darf." Bestenfalls die Astronomen dürfen so etwas noch wagen, aber nur unter Zuhilfenahme von Mega-Teleskopen, die auf der Basis von Multi- Mega- Buck- (Dollar-) Forschungsprogrammen konstruiert und aufgestellt oder in das Weltall geschossen werden (wie etwa das Hubble- Teleskop). Einem einzelnen Denker, der still in seinem Kämmerchen arbeitend, hinter seinen Tausenden von Büchern (aus der Münchener Staats-Bibliothek des Hl. St. Lui dem Ent- Rückten und Ver- Rückten), so wie Spengler alle Zeit seines Lebens gearbeitet hat. Denen ist ein solcher Blick nicht mehr erlaubt. Einem Einzelnen ist es nicht mehr vergönnt, in seinem einsamen Visionärs- Blick zu suchen und zu schauen, zu (er-)finden, und zu (er-)kennen, "was die Welt im innersten zusammenhält". Das war es genau: Die Goethe’sche, die Faust’ische Sicht, in der Trans-Dimensionalen Perspektive. Oswald Spengler war der letzte, der den/die Kόsmos, ohne jede Teleskope, je er-ah(h)nen konnte.

Die alte vergessene Kunst der Trans-Temporalen Perspektive

Und es gibt noch einen tiefer liegenden, subtileren Grund, warum solche Trans-Temporalen Perspektiv-Visionen aus der Mode gekommen sind. Ihnen haftet etwas Anachronistisches an. Die Menschen der letzten 500 Jahre oder so haben sich so an das Räumlich-Perspektivische Denken und Auffassen gewöhnt, daß die neuronalen Dispositionen und Trainings-Methoden, die für eine solche Trans-Temporale imaginative Vorstellungsweise notwendig sind, schlicht vergessen wurden, und weitgehend verloren gegangen sind. Marshall McLuhan hat in seinen Arbeiten (mehr oder weniger versteckt) darauf hingewiesen, daß in der Epoche der letzten 2500 Jahre seit der Alphabetisierung (und der Achsenzeit) eine sehr fundamentale, aber sehr subtile und kaum wissenschaftlich zu demonstrierende Umprogrammierung der grundlegenden neuronalen Prozessmuster stattgefunden hat, mit denen Menschen ihre Welt erleben, und sich in ihr orientieren. Das ist deswegen so schwer wissenschaftlich nachzuweisen, weil wir ja keine neuronalen Untersuchungen an den Menschen vornehmen können, die vor 3000 Jahren lebten, und es ist geschichtlich kaum wahrnehmbar, weil hier ein Bereich des alltäglichsten Lebens, also der banalen Normalität, tangiert wird, und solche Themen gehen kaum in die Geschichts-Chroniken ein, und sind nur mit sehr subtilen Analyse-Methoden zu finden. Aber wie soll man etwas finden, wovon man überhaupt nicht weiß, dass man es suchen sollte? Die medientheoretische Analyse der verfügbaren Geschichts- Zeugnisse hat aber inzwischen (in den letzten 50-70 Jahren seit Milman Parry) einiges an Material in diese Richtung hervorgebracht, und hier soll etwas dargestellt werden, das auf diesen Analysen aufsetzt, aber noch ein wenig weitergeht.

 

Die trans- temporale Visions-Methode, die Spengler wieder-entdeckt, oder besser wieder-erahnt hatte, die nannte er das Morphologische Denken. Dieses Denken ist, wie er selber an diversen Stellen seines Werkes klar sagt, etwas, das man eigentlich nicht erlernen kann, wenn man nicht schon eine Begabung dafür hat. Heute würde man sagen: es ist eine entsprechende Neuronale Disposition, die man dafür mitbringt oder mitbringen, oder dazu geboren sein muss. Und offenbar kommt eine solche Disposition recht selten vor, in der Genetik sagt man: sie ist rezessiv. Dieses Denken ist weiterhin in gewisser Weise incompatibel mit dem Denken, das sich seit ca. 500 Jahren sich immer unerbittlicher in den Vordergrund geschoben hat, und das die heutige Menschheit, praktisch über den ganzen Planeten hinweg, durch alle Schichten und Gruppen der Menschheit hindurch, beherrscht. Die Rede ist von der Aristotelischen Struktur, das Dualistische, Formale, Rationale, Logische, Mathematische, Technische, Kaufmännische, Kausale (etc. etc.) Denken. Ein wesentlicher Grund, wieso Spenglers Denk- Methode bei den Wissenschaftlern nicht gerade begeistert aufgenommen wurde, war, daß sie den Grund-Prinzipien des heutigen wissenschaftlichen Denkens widerspricht. Das Gefährliche seiner Methode war: Wenn man nicht äußerst vorsichtig damit umgeht, kann sie in einen unkontrollierbaren Irrationalismus umschlagen, und der hat sich ja dann leider in der Nazi-Zeit mit den zu erwartenden furchtbaren Konsequenzen auch sofort eingestellt. Spengler hatte eine Methode neu formuliert, die vor ihm hauptsächlich von Nietzsche, und davor von Goethe, in der Vermittlung von Schopenhauer, benutzt wurde. Bei Goethe können wir noch so etwas wie einen Archae-Typos finden: Die Ausgewogenheit, und die Fähigkeit, mit dieser Denkmethode verantwortlich, und damit auch wissenschaftlich umzugehen. Aber Goethes Auftreten war wohl eine der größten Ausnahmen und der genetisch-neuronalen Zufälle, die unsere Zivilisationsgeschichte der letzten ca. 300 Jahre aufweisen kann, weil er Charakter-Eigenschaften und die sozialen Umstände seiner Herkunft vereinte, die so selten sind, daß die Möglichkeit der Wiederholung praktisch Null ist. Auf diese Thematik soll noch später eingegangen werden.

 

Die Meisterschaft der Trans-Temporalen Perspektive (er-) scheint in Goethes Werk “Faust“ unmissverständlich durch, zumindest für den, der den Code zu lesen versteht.[118] Goethe hatte hier eine Ur-alte Methode wieder auferstehen lassen, die aus der grauen Griechischen Ur-Zeit stammte, das Aoide-Denken. Nicht umsonst beschäftigte sich Goethe so intensiv mit den Ur-Worten. Aoidoi (lat. Vates) wurden die Seher und Propheten in Alt-Griechenland genannt, von denen uns heute noch ein paar namentlich bekannt sind, wie Homer und Hesiodos, oder Tiresias und Vergil. Aber ihr Gewerbe war eine Kunst, die überall und zu allen Zeiten in der Prä-historischen Menschheit von vielen ihrer Kollegen ausgeübt wurde, denn sie waren das lebendige Kulturelle Gedächtnis ihrer Gesellschaften, zu den Zeiten, als es noch keine Schrift gab, und alles, was an Wichtigem tradiert werden sollte, von Mensch zu Mensch, von Mund zu Mund tradiert werden mußte. (Wobei es aber natürlich noch die Tradition des Handwerks gab, die alle technischen und praktischen Fertigkeiten weitergab, das ging etwas multimedialer von Mund, zu Ohr, zu Hand vonstatten. Oder auch manchmal von Hand zu Ohr, oder ähnliche weitere bewährte multimediale Traditionsmethoden, wie die mit dem Knüppel aufs Hinterteil.) Es gab solche Traditionen auf allen Kontinenten, bei allen Völkern, und Milman Parry studierte die gerade aussterbenden letzten Reste in West-Eurasien, auf dem Balkan, bei den Guslaren. In Zentral-Asien halten sie sich bis heute, es gibt dort noch Sänger, die das gesamte Gesar-Epos[119] auswendig singen können. Ebenfalls existiert in Afrika noch eine Tradition der Griots, die eine ähnliche Aufgabe bis vor ca. 50 Jahren wahrnahmen, und die heute von der Fernseh- Soap- Opera-CNN- und RTL- "Kultur" ins Aussterben gedrängt werden. Eine weitere Tradion existiert(e) unter den Ur-Australiern, den Aborigines der Traumzeit.

 

Es war eine bevorzugte Darstellungsmethode, die Aoidoi als Blinde zu portraitieren. Das heißt nicht, daß blind sein eine unbedingte Voraussetzung war, um Aoide zu werden, sondern es (be-) deutet (und Sehend und Sinnend) auf eine Fähigkeit hin, die Blinde in erheblich höherem Maße entwickeln müssen, als Sehende: Die Fähigkeit der kreativen Vision, und das Aufbauen von imaginären Raum- Traum- Vorstellungen, die es den Blinden helfen, sich in der Seh-orientierten Welt der Menschen zurechtzufinden. Aber mit dieser Fähigkeit haben (einige besonders begabte) Blinde auch die Möglichkeit, Raum- Traum- Vorstellungen zu errichten, die völlig andersartig sind, als die perspektivischen Welt- (T)räume, in denen die Normal-Menschen leben. Diese Fähigkeiten der Kreativen Visualisation der Blinden kamen mit dem Schriftzeitalter aus verschiedenen Gründen völlig außer Gebrauch, erstens weil man keine Gedächtniskünstler mehr brauchte, um das kulturelle Material zu tradieren, zweitens, weil Blinde durch die überwiegend schriftliche, also visuelle Transmission, effektiv davon abgeschnitten waren, sich soviel Wissen anzueignen, daß sie damit eine Vision erbauen konnten, die noch irgend etwas besonders aussagekräftiges bieten konnte. Und wenn sie das doch konnten, dann fehlte ihnen die Schreib-Fähigkeit, um das so erlangte Wissen an ihre Mitmenschen weiterzugeben. Die Ausnahmen bestätigen die Regel, und einer von denen war Jorge Luis Borges, der aber erst spät im Leben blind wurde, und der so sein ganzes Wissen schon aufgebaut hatte. Ein anderer war Jacques Lusseyran, von dem McLuhan erzählt, aber der mußte sich als Resistance-Kämpfer anderen Aufgaben widmen, als kosmische Visionen zu entwerfen. Immerhin waren seine Berichte aufrüttelnd genug, um auf diese Weise in die Menschheits-Tradition einzugehen.

 

Die für ihre Mitmenschen so unverständliche Fähigkeit der Blinden Sänger war ihre Fähigkeit zum Erblicken und Erschauen der Trans- Temporalen Perspektive, was man als Weissagung und Prophezeiung bezeichnet, und diese Fähigkeit war den Menschen zu allen Zeiten sehr viel wert und teuer.[120] Diese Fähigkeit starb aber bald aus: Erstens aus den oben genannten Gründen, weil die Hauptaufgabe der Aoidoi, als kulturelle Gedächtnisträger zu dienen, wegfiel. (Die Orakel wurden stumm, siehe H.v. Dechend). Zweitens, weil sich die Sprache seit Einführung der Schrift so rapide änderte, daß bestimmte Visions-Möglichkeiten, die die alte Aoide-Sprache noch bot, wegfielen, weil die Fein-Abstimmung zwischen Sprache, Ohr, und Gehirn verloren ging. Das wird an anderer Stelle noch als Neuronale Resonanz, und Onoma-Semaiophonische Rhizome näher erläutert. Die heutigen modernen Sprachen sind für das Aoide-Denken völlig ungeeignet. Die dritte Problematik war, daß die Menschen nun nicht mehr den Geschichten ihrer Aoidoi ehrfürchtig lauschten, und sich von ihnen auf ihre Traumpfade leiten ließen, und zu ihnen ihre begabten Kinder in die Lehre schickten (man kann annehmen, daß nur etwa einer von Tausend die Begabung hat).

 

Es kam noch schlimmer: Die Aoidoi wurden unterdrückt und vergessen. Das war vor allem in den semitischen Gebieten, also Irak, Syrien, Mesopotamien, der arabischen Wüste, wo der Gotteskult Yahwes, und seiner Verwandten, Ahura Mazda (in Persien), und Mithras, sowie seines direkten Nachfahren, Allah, sich breitmachten. Eine etwas andere Entwicklung gab es in Indien. Dort existiert bis heute die wohl größte und detailierteste orale Tradition der Menschheit, und dort wird noch sehr genau verstanden, was hier in dieser Schrift berichtet wird. Aber ein einmal existierender Codex an sakrosanktem heiligen Material wirkt sehr effektiv darauf hin, daß kein neues Material mehr gebildet werden darf. Und so wurden vor allem in den jüdischen, christlichen, und islamischen Kulturen die Möchte-Gern Propheten mit besonderem Fleiß ans Kreuz genagelt, verbrannt, gevierteilt, geschächtet, geschunden, von Tieren zu Tode getrampelt und zerrissen, und was dergleichen Vorzugsbehandlungen mehr sind, die man speziell denen angedeihen läßt, die sich nicht einfach nur daneben benommen hatten. (Denn diese wurden, same routine procedure as everryday oder everry year immer ganz kurz und schnell aufgehängt). Sondern mit solchen Subjecten mußte man etwas besonders Ein-dringliches veranstalten. Denn die hatten auf eine sehr, sehr erst zu nehmende und auf zehnfach gefährlichere Weise versucht, die grundlegenden Fundamente der Denk- und Ideologie- Zitadelle zu untergraben, in der sich die gerade herrschende Macht-Intelligenz-Clique gerade so gemütlich eingerichtet hatte.

 

In anderen Worten, das genetische Potential der Aoidoi, das sowieso sehr selten vorkam, wurde noch auf die verschiedensten Weisen aktiv aus dem Gene-Pool der Menschheit ausgemerzt. Zum Beispiel daß alle Menschen, die solche Anlagen hatten, in Europa nach 500 CE im Kloster landeten, oder etwas später, in den Hexenverfolgungen, auf dem Scheiterhaufen. Nach 1500 CE war das Aoidoi-Potential der zivilisierten eurasischen Völker praktisch vernichtet. Und dann braucht man sich auch nicht mehr zu wundern, warum heute die Wahrsager nur noch solchen Quatsch reden. Es benötigt dazu eben mehr, als nur eine vage visionäre Fähigkeit. Es braucht langes Training, eine außerordentlich fein geschulte Intelligenz, und es braucht vor allem eine gesellschaftliche Einbettung, eine Tradition, und ein Denken der umgebenden Menschen, das damit in Resonanz treten kann. Verstehen heißt, in heutiger Sprechweise: In neuronale Resonanz treten.

Und nun zurück zum Denk-Design in Spannungsfeldern

Der Vergleich mit und der Kontrast gegen das Wilber'sche System ist hilfreich, um das "Design in Spannungsfeldern" der Noologie zu erläutern: Sowohl das Quadranten-Prinzip wie auch die Holons basieren auf einem Spannungs-Prinzip von (Zusammen-Halt / -Hang) versus (Disintegration / Distinktion).[121] Es wird immer von einer konjuganten/ konjugierenden (Zusammen-Jochenden, nach dem Herrn der Ringe von R. R. Tolkien), also einer zusammen- zwingenden, zusammen-hege(l)nden Sphäre zusammen- gehalten- und ge- und er- zwungen. (Ebenfalls im Sinne(nd) von Sloterdijk, Sphären). Die Spannungsfeld-Nota­tion der Noologie dafür ist:

 

(Kohäsion / Synbolae <-> Disintegration / Distinktion / Differenz / Diabolae)

 

In anderer Form steht dies als das Motto der Alchimie, aber das ist umgekehrt wie solve et coagula, nämlich: ( syn-bollein <-> dia-bollein ). Die Dia-bollae oder Dia-ballae ist das Auseinander-Werfen oder das Auseinander- geworfen sein.

 

(coagula <-> solve)

       ( synbollein <-> dia-b(a/o)llein)

 

Diese grundlegenden Phä­nomene finden sich sowohl im Sinnes-System, d.h. in der Arbeitsweise des Nerven­systems, als auch in der physikalischen und belebten Natur.[122] Die wichtigste Anwen­dung und Ausformung dieses Prinzips ist die Dichotomie, eine Grundfunktion neuro­naler Prozesse.[123] Der "Dualismus" ist die Sichtweise, die man erhält, wenn man nur das "Gewordene" betrachtet, also wenn sich die Spannungsfelder entladen haben. (Siehe Korvin-Krasinski: 1986, 12-14).[124] Fatal wird der Dualismus, wenn es um moralische Kategorien, also "Gut" und "Böse" bzw. die "wahre" oder die "falsche" Lehre geht. Die Dichotomie ist auch ein Grundphänomen der Handlung, denn eine jede Handlung zu einem bestimm­ten Zeit­punkt schliesst alle anderen möglichen Handlungen aus. In ähnlicher Weise enthält das Prinzip der Bifurkationen bei Erwin Laszlo[125] (und in der Systemtheorie) eine Ausformung der Dichotomie. In der Aristotelischen Darstellung wird das Feld der "Potentialität" (aller nur möglichen Entwicklungen) durch den "Actus" (die Handlung) eingegrenzt. Ein Quadranten­-Schema basiert auf einer doppelten Dichotomie, und das ist in der Diktion der Noologie: Zwei konjugierte Spannungsfelder. Bei Ken Wilber ist es die zwi­schen

( (Innen und Aussen (Left / Right) ), und die zwischen (Individual) und

(Cultural / Social / Relational) <-> (Upper / Lower) ).

Die Spannungsfeld-Nota­tion dafür ist:

 

(  (Innen / esos / emisch <->  Aussen / exos / etisch)

 ^

 |

 v

           (Individual / Subjective) <->  Cultural / Social / Relational)  )

 

 

(  (Innen / esos / emisch <->  Aussen / exos / etisch)  <->  (Individual <->  Cultural / Social / Relational)  )

 

Die zweite Form ist die lineare formale Schreibweise der Noologie, mit den Klammer-Begriffen der ein- und ausschliessenden Sphäre nach Sloterdijk. Die Konjugation der zwei Spannungsfelder wird hier durch die verbindenden und trennenden Pfeile <-> angedeutet. Dies liesse sich zwar noch graphisch ausge­feilter darstellen, aber das Prinzip sollte auch mit der hier verwendeten ASCII-Zei­chen-Darstellung sichtbar werden.[126] Der Zusammen-Halt / -Hang von Holons wird davon de­terminiert, welche Stellung der "Kampf" (nach Spengler, agon, ant-agonismus) zwischen den disintegrierenden Fliehkräften (Zentri­fugal) und den einigenden Ord­nungskräften (Zentripetal), nach Sloterdijk’s Sphären, was der Stand der Dinge gerade innehat.[127] Das wurde oben schon so dargestellt:

 

(Kohäsion / Synbolae / Symbolon <-> Disintegration / Distinktion / Differenz / Diabolae)

 

Das lässt sich analog auch formulieren:

 

(Der Weg von und zu dem Einen <-> Der Weg zu den Vielen)

 

Ken Wilbers Zentralthemen sind der "Aufstieg" (anabasis) von der primitiven Materie-Ebene bis hin zum "absoluten Geist" (oder "Spirit" in Wilberspeak, oder Hegels “Welt-Geist“) und der "Abstieg" (katabasis), von der "absoluten Geist" -Ebene bis hin zur Materie.[128] Das sollte man aber gar nicht mit irgendwelchen abwegigen Gedanken zur Evolution verwechseln. Diese werden in der Noologie mit den griechischen Original-Begriffen "Anabasis" und "Katabasis" bezeichnet. Dies ist in gewisser Weise eine Wieder-Holung und Anders-Formulierung (Paraphrase, Metamorphose) des letzten Spannungsfelds. Es ist das ewige Drama, das auf allen Ebenen des Kósmos vom Beginn an (ex/ en archaes), bis in alle Ewigkeit weitergespielt wird und werden wird. Bis es dann an das endgültige Ende aller Geschichte(n) kommt:

Eirousai ta t' eonta ta t' essomena pro t' eonta.[129]

 

(Anabasis <-> Katabasis)

 

Die graphische Darstellung der Bewegung der Anabasis ist in dem Wilber’schen Quadranten zentri­fugal (also vom Zentrum des Fadenkreuzes mit der Bewegungs-Richtung nach aussen) markiert. Die Katabasis geht von aussen nach innen (zentripetal). Hier verbirgt sich ein kleines graphisches Missverständnis, da nach Wilber der "Spirit" im Zentrum seines Denk­systems steht, und nicht die untersten Holons (Materie, Prehensions, nach Whitehead). Man kann noch eine andere Perspektive auf den Quadranten entwickeln, in dem man ihn als eine hohle, umgekippte Pyramide ansieht, auf deren Basis wir von oben schauen, und in ihrer tiefsten Tiefe befinden sich die untersten Holons. Das ist zwar als Visualisations-Aufgabe etwas unkonventionell, aber es erläutert die Konstruktionsprinzipien des Wilber'schen Systems bestens. Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem noologischen "Design in Span­nungs­feldern" und Wilbers System ist der: Wilber liefert etwas "Gewordenes" (ergon), das sich zwar zwischen seinen aufeinander abfolgenden Büchern immer wieder verändert, aber er stellt jedesmal ein in sich geschlossenes System vor (oder versucht es wenigstens). Das "Design in Spannungsfeldern" stellt sich eine andere Aufgabe. Hier versuchen wir, direkt in den kreativen Prozess des "Werdens" (en-er­geia) einzusteigen und auch die Leser/in mit in diesen Prozess einzubinden. Das ist natürlich ein etwas un­kon­ventionelleres Verfahren, und mag am Anfang auch schwie­riger zu verstehen sein, aber da die Noologie auch auf ein Handlungs- und Praxis-System zielt, ist das erfor­derlich. Um Handlung und Praxis zu be-handeln, muss man den Prozess als solchen in das System mit einbeziehen, dafür muss man ein paar Kunstgriffe anwenden. Die sollen im Folgenden entwickelt werden.

Die Tensional Integrity der Span­nungs­felder

Ein weiterer Kontrast zur "gewordenen" Darstellung bei Ken Wilber ist hier, dass die Span­nungsfelder "von selbst" dafür sorgen, dass eine bestimmte geometrische / räum­liche Konfiguration "aufge­spannt" wird. Dies verhält sich analog zu den Elektronen-Raumladungswolken von Molekülen. Die Kon­jugation von zwei Span­nungs­feldern mit demselben "Landungspotential" ist in der Ebene notwendi­gerweise quadratisch, und im Raum ein Tetraeder. Auf diese Weise lassen sich die Konfi­gu­ra­tionen, die den Platonischen Körpern zugrundeliegen, auch logisch und quasi-physi­ka­lisch fundieren. Wenn sich etwas in der Konfiguration der Span­nungsfelder ändert, dann ordnen sie sich auch wieder "von selbst" in eine neue räum­liche Position. Dies ist wiede­rum ein Prinzip der Meta-Morphologie, das die Logik der Trans­formationen (Metamorphosen / Meta-ballein) einsichtig macht.

Die Noologie, ein Struktur- / Transformations-System des Noos

Es ist für mich das Gleiche,

von wo ich anfange; denn dahin kehre ich wieder. 

Parmenides

 

Die folgenden Abschnitte enthalten alle Schlüsselthemen, die in den folgenden Kapiteln weiter ausgeführt werden. Und hierhin kehre ich in der rekursiven Reflexion auch immer wieder zurück. Die Noologie ist der Umriss / Entwurf eines Struktur-Systems des Nous / Noos,[130] sowie ei­nes Struktur-Transformations-Systems, das ich Meta-Morphologie[131] nenne. Ich bezie­he mich in der Formulierung des Noos historisch auf die Schrift von Parmenides "Vom Wesen des Seienden", ohne aber den Anspruch zu stellen, dass ich mit Nous / Noos / Noein dasselbe meine wie er. Die Grundthemen des Noos sind: Erkennen, Unterscheiden, Erinnern, Reflexion und Selbst-Reflexion. Weiterhin umfasst die Noologie in meiner Diktion noch folgendes Bedeutungsfeld: Wissen, Denken, Verstand, Vernunft, Bewusstsein, Vorstellung, Spirit(uell), Geist, Logos, Intellectus, (co‑)gnoscere, Kognition, Mind, Gedächtnis, Erinnerung, (Selbst-) Reflexion, Common Sense, aber auch Emotion, Empfinden, Empathie, Leiden, Lügen, List, Gedanken-Verdreherei oder Tropo-Noesis, Humor, Phantasie, Poesie, Intuition, Mythos, Mystik, Prophesie und sogar Märchen. Unter der Bezeichnung "Spirit" taucht ein ähnliches Thema auch bei Wilber an zentraler Stelle auf.[132]

Der Nous/Noos der Noologie und die philosophische Tradition

 

Die Unendliche Wiederkehr des Ewig Ungleichen.

Paraphrasiert nach Nietzsche (AG)

 

Das System der Denk-Technik der Noologie soll möglichst unabhängig sein, von dem Gebrauch des Wortes "Nous/Noos" und des Logos in der alt- europäischen philosophischen Tradition, wie sie etwa bei Plotin oder bei Eucken (Siehe den Anfang des Textes) formuliert und festgeschrieben wurde. Denn diese gingen meistens in Richtung auf etwas theologisch- Göttliches, was hier überhaupt nicht intendiert ist. Peter Sloterdijk nannte dazu in einer überraschenden Redewendung: Den oder besser "Das" Gott der Morphologen. Dies muss nur noch geeignet definiert werden. Und so geht die Noologie eher in eine frontal entgegengesetzte Richtung, zu Parme­nides. Während Parmenides sich vor allem auf das "ewig und unver­änderlich Seiende" bezieht, und dies zum Thema seines Diskurses macht, behandelt die Noologie vor allem die Aspekte des Werdens, der Wirk-Kräfte, und des Prozesses und des Procedere nach Heraklitos.[133] Parmenides hat in seiner Schrift m.W. auch gar nicht von "Nous" gesprochen, sondern nur von "Noein". Dies ist bedeutungsvoll, da hier noch "Noein" als Handlung the­ma­tisiert wird. In der Sichtweise der Noologie ist es nur als Konventions-Mittel erlaubt, "Nous/Noos" als Begriff zu verwenden. Vor allem ist es möglichst zu vermeiden, ihn sachlich oder dinglich zu verstehen. Die Verdinglichung und Substanzialisierung ist ein Problem mit dem Ge­brauch von "Geist" und "Spirit", das sich trotz aller Vorsichtsmassnahmen in die Philo­sophie (bzw. das populäre Verständnis von) einschlägiger Werke von Hegel bis Wilber eingeschlichen hat. Die Verdinglichung von "Geist" und "Spirit" birgt ein onto­lo­gisches Grundproblem: Welchen ontologischen Ort soll "Geist" im Kontrast zu den "Dingen der Welt" und den "Empfindungen des Subjekts" annehmen? Das soll später unter "Einzel­themen der Noologie" wieder aufgegriffen werden. Eine ausführliche Ein­führung zu der Rolle von Noos/Nous und Logos in der altgriechischen Philosophie findet sich bei Leiber (1996, Teil I, p. 57-124). In Übereinstimmung mit Wilber behandele ich das Thema des Noos/Nous als Shunyata-Konzept, also als Leere. In Anlehnung an den Dharma-Weg des Buddha orientiert sich die Noologie hin auf ein Fernziel, ohne aber den Anspruch zu stellen, dass dies hier oder überhaupt erreichbar wäre. Es kommt hier nicht darauf an, dass man ein Ziel (aristo- telos) nennt, das man niemals im Sloterdijk’schen leistungsorientierten Sinne (DMDL) erreichen kann oder möchte, sondern dass es ein "Höchstes Ziel" bleibt. Das Aristo Telos, die Peras, die Peirasis, die Peiraseos, das Grenzen Überschreitende, jen(s/z)eits von allen Grenzen, und dann noch hinein in die Shunyata oder das A-Peiron. An diesem muss man(n) sein Bemühen ausrichten, auch wenn man(n) genau weiss, dass man es (nach allen menschenmöglichen Masstäben) nie erreichen kann. Denn wir sterben meistens viel früher. Das ultimate Ziel der Peirasis oder der Peiraseos, des Hindurch- und Durch- Dringens, in die bisher un-geahnten Denk-Welten des jen(s/z)eitigen Denkens, der Denker und der Deuter, der Prophedeuten, das müssen wir, nun jetzt ganz gewiss tun, ganz genau so wie es unsere Ahnen, im Sinne von Er-Ahnen, und im Sinne von Ur-Ahnen getan haben, und wie wir es immer wieder tun werden und wollen, und wie wir es müssen, der Kraft der Bestimmung unseres Schicksals. Siehe auch Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen. A(h/t)men.

 

Das Aristo Telos der Noologie ist:

1) richtiges Wissen (Ortho-Noesis),

2) richtiges Können (Ortho-Dynamis),

3) richtiges Handeln (Ortho-Poiaesis) und

4) richtiges Betrachten oder Reflektieren (Ortho-Dia-Noesis).[134]

 

Ortho (gr) := aufrecht, gerade. Es ist das Ziel der Noologie, Wege zu einer Formulierung der "Ecology of Mind" nach Bateson zu finden, ohne in dieselben Denkfallen zu geraten, in die praktisch alle existierenden Ortho- Systeme geraten sind, die apodiktisch apollinisch den Anspruch stellen, "die Wahrheit" oder "das Absolut Wahre, Richtige, Gute und Schöne" (nach Platon und Ken Wilber) zu formulieren. Im Hintergrund besteht hier ein Spannungsfeld zwischen dem, was aus irgendeinem geschichtlichen Kontext einmal erkannt und gesagt worden ist, und wie gut und pragmatisch zutreffend es für den heute und für die Zukunft gegebenen Kontexten vielleicht ist oder sein wird. Das besagt noch nichts darüber, dass das alles in späteren und anderen Kontexten noch gültig ist oder sein wird. Hier ist insbesondere das Nicht-Identitäts-Prinzip der Noologie von Bedeutung: Durch die progressive Reflexion werden Gedanken "aufgehoben", und somit auch ihrer ursprüng­lichen Wirk-Kraft (dynamis) entkleidet. Oder anders ausgedrückt: Der menschliche Ver­stand ist so "vielgewunden" (poly-tropos, nach der Homerischen Odyssee), dass er es immer wieder geschafft hat, mit wenig An­stren­gung die "Grösste Wahrheit" zum "Grössten Irrtum" der Mensch­heits­geschichte um- zu- ­funktionieren. (Es ist die all-beliebte En- oder Poly-tropia des Odysseus aus Homer’s Odyssee).

Das Struktur- / Transformations-System des Noos / Nous, der Noologie

Der folgende Abschnitt enthält so etwas wie die "zentrale Schaltstelle" der Noologie. Hier finden sich alle Schlüsselthemen, die in den folgenden Kapiteln weiter ausgeführt werden. Und hierhin kehre ich in der rekursiven Reflexion (Dia-Noiaesis, Penta-Noiaesis) auch immer wieder zurück. Die Noologie ist der Umriss / Entwurf eines Struktur-Systems des Nous / Noos,[135] sowie ei­nes Struktur-Transformations-Systems, das ich Meta-Morphologie[136] nenne. Es ist das Gesetz des Logos, und das heisst sich: Nomos. Damit ist auch das Schicksal mit einbeschlossen, also die Moirae, oder die Nornen). Ich bezie­he mich in der Formulierung des Noos historisch auf die Schrift von Parmenides "Vom Wesen des Seienden", ohne aber den Anspruch zu stellen, dass ich mit Nous / Noos dasselbe meine wie er. Die Grundthemen des Noos sind: Erkennen, Unterscheiden, Erinnern, Reflexion und Selbst-Reflexion. Weiterhin umfasst die Noologie in meiner Diktion noch folgendes Bedeutungsfeld: Wissen, Denken, Verstand, Vernunft, Bewusstsein, Vorstellung, Spirit(uell), Geist, Logos, Intellectus, (co‑)gnoscere, Kognition, Mind, Gedächtnis, Erinnerung, (Selbst-) Reflexion, Common Sense, aber auch Emotion, Empfinden, Empathie, Leiden, Lügen, List, Gedanken-Verdreherei oder Tropo-Noesis, Humor, Phantasie, Poesie, Intuition, Mythos, Mystik, Prophesie und sogar Märchen. Unter der Bezeichnung "Spirit" taucht ein ähnliches aber falsches Thema auch bei Wilber an zentraler Stelle auf.

Die semantischen Spannungsfelder der Noologie

Man führt zur Betrachtung der Welt simultan zwei komplementäre Blickwinkel ein, von denen sich jeder unzweideutig in klar verständlicher Sprache ausdrücken lässt und die beide, voneinander getrennt, falsch sind.

Nils Bohr: Das Prinzip der Komplementarität

 

Das Bedeutungsfeld der Noologie soll jetzt mit der Methode der Spannungsfelder sy­stematisiert werden:

 

( poiaesis <->  path(a)esis / pathae )

 

Das erste Spannungsfeld der Noologie ist, wie unter "Leit- und Leidmotive" schon an­gedeutet, das von "poiaesis" und "pathesis" (pathae) auf Deutsch: Das (Er‑)Schaffen und (Er‑)Leiden. Der poiaesis- Aspekt der Noologie umfasst auch noch das Bedeutungsfeld von dynamis und energeia, auf Lateinisch: potentia. Diese Aspekte charakterisieren, wie das Wort Potential auch andeutet, die Fähigkeit, zu (Er-)Schaffen. Diese Fähigkeit lässt sich allerdings nur anhand von etwas real (Er-/Ge-) Schaffenen (dem ergon, wergon, oder Werk), er- be- und auf-weisen. Die poiaesis ist wesentlich das Programm, das die Wissenschaft und Technik seit ca. 300 Jahren verfolgt hat: "Wissen als Macht", zuerst das Erkennen und dann das Ver­fügungs­wissen über die Welt.[137] Weniger polemisch formuliert ist dies das Appetenz-Prinzip des Wissens (‑Erwerbs), welches in neo-freudianischer Sprechweise also den Antrieb des Sich-Einver­leibens auf die noetische Ebene translatiert (Wilberspeak).[138]

 

(Noologie <-> Nosologie <-> Noo-Pathologie)

 

Der pathaesis- Aspekt ist das Leidens-Vermeidungs-Prinzip von Wissen, das im Volks­mund auch so ausgedrückt wird: "Durch Schaden wird man klug". Etwa zeit­gleich mit Parmenides vor ca. 2500 Jahren hat der Siddhartha Gautama Buddha[139] mit seiner Dharma-Lehre den Grundstein für die systematische Erforschung des pathaesis- Aspekts gelegt. Naheliegend gibt es das griechische Wort "Nosos" für "Krankheit", "Leiden", und damit können wir den passen­den Begriff "Nosologie" prägen.[140] Nosologie ist das Wissen vom und über das Leid(en).

 

(Ortho-Noesis <-> Noo-Pathaesis)

 

Ein weiteres Leidens-Prinzip des Wissens wird durch das Spannungsfeld von (Ortho-Noesis <-> Noo-Pathaesis) ausgedrückt. Dies lässt sich so interpretieren: Die Philo­sophie versucht in ihrer kollektiven Anstrengung, sich möglichst an Themen der Wahrheit (Alaetheia) aus- und aufzurichten, daher der Begriff Ortho-Noaesis.[141] Es ist unmittelbar einsichtig, dass es wohl nur wenige (aber bestimmt nicht nur eine einzige) Formen und Dar­stel­lungen von Wahrheit gibt, aber dass die Zahl der Dar- und Vor-Stellungen des Falschen unendlich ist. Trotzdem kann man eine Syste­matik des Falschen erstellen, die nicht unendlich ist: Die "Noo-Pathologie". Es handelt sich dabei um die Pathologien des "Wissens an Sich". Der Begriff Pathologie wird dabei so verwendet, wie es der heute gebräuch­lichen medi­zini­schen Sprechweise entspricht. Dies wird in einem späte­ren Kapitel als ein wesent­liches Fokusthema der Noologie weitergeführt.

 

What goes up, must come down, that is the eternal merry-go-round.

A.G.

Schicksal und Kausalität verhalten sich wie Zeit und Raum.

Spengler (1980, 155)

Alles Gewordne ist vergänglich.

Spengler (1980, 216)

 

Das Spannungsfeld von (poiaesis <-> pathaesis) ist in etwas anderer Formulierung das Spannungsfeld von (anabasis <-> katabasis), auf Deutsch: (Hinauf <-> Herunter). Das ist eines der fundamen­talsten Konzepte in Wilbers Begriffs-System, und bestimmt auch für die Noologie den Gang der Gedanken. Anhand des Beispiels lässt es sich so darstellen: "Nosologie" taucht in der westlichen Tradition auch unter dem Begriff "Soteriologie" auf, und steht damit im polaren Kontrast zu "E-soterik".[142]

 

Soteriologie <-> E-soterik

           E-soterik = A-Soteriologie

 

Mit diesem Struktogramm wird verdeutlicht, dass die E-soterik die absolute Verdummung und Verblödung der Soteriologie ist. Leider kann ich das nicht krasser ausdrücken.

 

Während die Esoterik ein Unternehmen der anabasis ist,[143] also ganz nach oben hinauf will (in die ultimaten Höhen des Non-Dualen Bewusstseins), ist die Soteriologie ein Unternehmen der katabasis, denn sie geht ganz nach unten, in die Niederungen des menschlichen Leidens und all der sonstigen Patho­logien der "conditio humana". Die tibetische buddhistische Tonglen-Meditation ist ein Beispiel für katabasis.[144] Das Spannungsfeld von (poiaesis <-> pathaesis) ist eben­falls in den Urmythen der Menschheit "aufgehoben", und zwar in der biblischen Genesis (dazu später mehr), und im Mythos der Zwillings- Kultur- Heroen Pro-metheus und Epi-Metheus (Siehe Hesiodos, ca. –700 BCE).[145] In den spirituellen Traditionen des Ostens ist die Anabasis der Weg des Yogi, Sadhu und des Arhant. Siehe EKL, 701: "Der frühe Buddhismus war praktisch eine reine Aufstiegs-Bewegung zum Kausalen ... Das war in allen wesentlichen Belangen ein reiner Gnostizismus. Die Mahayana-Revolution, insbesondere in Nagarjunas Madhyamika-Lehre, war dagegen durch und durch nichtdual (advay[t]a) und sah Nirvana und Samsara als 'nicht zwei' ... [im Weiteren Nagarjunas Angriffe gegen] die frühen Schulen des Buddhismus (Theravada und Abhidharma), ... viele Übereinstimmungen mit Plotins Angriffen gegen die Gnostiker" ... "Es lässt sich wohl ohne grosse Übertreibung sagen, dass fast alle nicht­dualen Traditionen der Welt gänzlich oder teilweise auf Plotin und Nagarjuna zurückgehen."[146] In der Noologie umfasst die (anabasis <-> katabasis) auch noch das nächste semantische Spannungsfeld. Dies berührt sowohl das Zentralthema des Kosmogonischen Eros als auch die Formulierung des Apeiron bei Anaximandros. Man kann auch sagen, dass das ganz besonders fatale Zentral-Thema des Christen-Tums auf dem Mit-Leiden (misericordia) beruht, während im Buddhismus der sehr viel hilfreichere Begriff des Mit-Fühlens (Em-pathie) das Zentral-Thema ist.

 

Hier ist ein weiteres Spannungsfeld:

 

( (Werden / Er-Zeugen) <-> (Vergehen / Zerstören / Auflösung) )

Das Struktogramm von ais-thaesis und phai-no(e)sis, pragma und theoria

 

Eine etwas kompliziertere Anordnung liefert das Struktogramm von "ais-thaesis" und "phai-no(e)sis" das in etwa der Wilber'schen Differenzierung von Aussen- und Innen-Ansicht entspricht. Die Komplexität entsteht dadurch, dass wir hier wieder "konjugierte Spannungsfelder" vorfinden:

 

(  (ais-thaesis <-> phai-no(e)sis)

^

|

v

      (anabasis <->  katabasis)  )

 

In der linearen noologischen Text- Schreibweise sieht das so aus:

 

 

                                (  (ais-thaesis <-> phai-no(e)sis) <-> (anabasis <->  katabasis)  )

 

 

Ich verwende zur graphischen Darstellung statt des Quadranten nun ein Struktogramm.[147] Dieses stellt den Prozess der Dichotomie (das Auseinander-Schneiden)[148] des "Denkens" (des Noos/Nous, Noaema, Noscentia und des Logos) und der "Welt" (Pragmata) dar.

 

Welt

^

pragma, chraema (ding-Gebilde)

^

    ais-thaesis <-> phai-no(p)sis

^

phai-no-men-on <-> theatron          .

v

phai-no(e)sis <-> theoria        .

v

nou-menon (denk-Gebilde)

v

nous/noos

 

Bild: Das Struktogramm von "ais-thaesis" und "phai-no(ps/ae)sis"

 

Das Struktogramm ist so zu lesen: Die "Ais-thaesis" umfasst alle Wahrnehmungen, die der Klasse der Aussen-Ansichten (Wilberspeak) zugeordnet werden, und "phai-no(ps/ae)sis" umfasst die Klasse aller Innen-Ansichten. Hierfür steht der bekannte philosophische Begriff der Phänomenologie. Das Wirken des Spannungsfelds von "Anabasis" und "Katabasis" führt dann zum Auseinanderfallen / Zertrennen (Dichotomie) in die Polaritäten von ("Geist" / Nous) und "Welt". Die "Pragmata" / "Chraemata" ist der Gattungsbegriff für "alle Dinge dieser Welt", während die "Theoria"[149] das Gesamt­system der Anschauungen und Vorstellungen[150] von der Welt ist, in anderen Worten die Karto­graphie, oder das Welt-Bild. Das ist auch die Vor-Stellung nach Schopenhauer. Das Vorhandensein eines weiteren Spannungsfeldes wird durch die griechische Wurzel the- angedeutet. Hier taucht die Komponente des Theo-logischen auf, welche ich hier etwas anders bezeichne: die Gnoseologie. Eine weitere Interprationen dieses Struktogramms fin­den sich in dem Kapitel "Peri mnaemae kai ana-mnaesis, peri ais-thaesis kai phainosis". Das ist der Über- Ur- Weltliche, der Ur-Zeiten- gebietende Ur- Gott, der Ouranos oder Uranus, der ausserhalb der Zeiten einen Anfang aller Zeiten beginnt: Das war der Saturn, der das Rad der Zeiten in Bewegung setzte.[151]

 

For some reason, which is not too clear to this writer, it has been traditional among astrologers to believe that Uranus is the planet ruling astrology and the work of astrologers. This belief throws quite a revealing light on the way most astrologers, it appears, regard their profession and think of astrology. But it is a belief that certainly should be questioned and whose validity should not be taken for granted, for a very good case could be made to refer Astrology to Neptune instead of to Uranus. A consideration of these two possibilities might clarify both the relation between Uranus and Neptune, and the essential character of astrology.[152]

Vergessen <-> Gedächtnis / Er-Innern 

 

(  (laethae <-> (mnaemae / anamnaesis / alaetheia)  )

 

Dieses Spannungsfeld von (Vergessen <-> (Gedächtnis / Er-Innern)) wird durch diese alt-griechischen Begriffe gebildet: (laethae <-> (mnaemae / anamnaesis / alaetheia)). Der Term Alaetheia hatte in der alt-griechischen Philo­sophie noch eine be­sondere Bedeutung, die aus der Mythologie stammt, nach der die Seelen aus dem Strome des Vergessens, der Laethae, trinken mussten, bevor sie die Wieder­verkörperung erlangen konnten, und die A-Laetheia war im mythologischen Sinn die Wieder­erinnerung an frühere Leben.[153] Im weiteren philosophischen Gebrauch wandelte sich die Bedeutung zu "Erkenntnis". Laethae, der Strom des Vergessens, wurde in der Thermodynamik zur Entropie umgedeutet. Im Rahmen der Noologie ist Entropie der Sammelbegriff dafür, dass mit dem Wirken des "Zahns der Zeit" alle Ge­dächt­nis­spuren wieder ausgelöscht werden. Vilem Flusser hat mit einer Glanz­nummer jüdischer talmudischer Logik die biblische Genesis als ein Ur-Skript von In-Formation und Entropie interpretiert.[154]  

 

One in-forms (creates improbable situations), to counterposition the "spirit" against the matter which has the absurd tendency to gravitate towards thermal death [entropic equilibrium]. When inscribing or graphing, this "spirit" penetrates into a material object in order to "inspire" it, meaning to make it improbable. But the objects are treacherous, their tendency towards entropy will erase in time all the in-formations that have been engraved. Everything which the "spirit" imprints into the objects, will be forgotten in time ... "Spirit" can only want to achieve that the time before its in-formations have withered away, will be very long ... Materials have the property that the longer they preserve the in-formation the harder it is to inscribe them ... There is a solution to the dilemma: One can inscribe a clay brick and bake it after­wards ... The invention of baking bricks for the purposes of hardening memory is a high achie­vement of "spirit" and the whole history of the west can be seen as a series of variati­ons of this theme...

Vilem Flusser (1990: 14-17), transl. A.G.

 

Das Gedächtnis und das Er-Innern berühren wohl die tiefsten und immer noch unergründlich­sten Themen des Noos/Nous: Die Zeit. Hier ist aber eine andere Zeit gemeint als die physi­kalistische Newton/ Einsteinsche Zeitvorstellung: Nach Newton (und der in seinem Zeitalter massgeblichen geordneten Kosmo-Mechanik) fliesst die Zeit gleichförmig wie ein Fluss, sie ist der uniforme Hintergrund, vor dem sich alles ereignet, was nur ein Prozess sein kann. Bei Einstein hat sie den Charakter eines Raumzeit-Gefüges angenommen, und wird damit gemäss den Denk-Gewohnheiten der Mathematik prinzipiell reversibel. Aber die Thermodynamik und die tägliche Erfahrung lehren uns, dass Nichts in der Welt reversibel ist. Das literarische Thema von Humpty Dumpty (Alice in Wonderland) illustriert die tagtägliche Erfahrung von Irreversibilität (Aussen­ansicht), andererseits macht die Erinnerung alles Erlebte ebenfalls irreversibel (Innen­ansicht). Daher gilt in der Welt der Erinnerung auch nicht das Grundprinzip der Mathematik: Die Identität. A zum Zeitpunkt t0 ist nicht gleich A zum Zeitpunkt t1, weil At0 noch in der Erinnerung präsent ist, und At1 damit sozusagen verdoppelt ist. Und wie Nietzsche (Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne) bemerkte, gibt es in unserer Welt keine Dinge, die absolut iden­tisch gleich sind, so etwas kommt nur in dem idealisierten, zeitlosen, platonischen Denkraum der Mathematik vor. Gedächtnis und Er-Innern bieten noch eine weitere Form des Spannungsfelds von (anabasis <-> katabasis). Im Deutschen ist das nicht mit festen Begriffen zu differen­zieren, daher soll die Differenzierung von (mnaemae <-> anamnaesis) bei Aristoteles verwendet werden. Mnaemae (katabasis) ist der Gesamtbegriff für alle spontanen und automatischen Erinnerungsfunktionen, also all das, was uns das neuronale Gedächtnis­system in allen Prozessen des spontanen Wiedererkennens, bis hin zu den äusserst unwillkom­menen Flashbacks[155] einmal erlebter unangenehmer Situationen präsentiert, und Anamnaesis, (engl. recall) (anabasis) ist die bewusste Anstrengung, mit der man (oft vergeblich) sein Gedächtnis nach etwas durchsucht, von dem man weiss, dass es ei­gentlich irgendwo da sein sollte, aber man weiss nicht wo, oder wie man es gerade fin­den soll. Hier findet sich als Leit-Thema auch die Gedächtniskunst oder Mnemotechnik. 

 

Ohne Gedächtnis gibt es keine (Erfahrung von)[156] Zeit, keine Vergangenheit, keine Gegenwart oder Zukunft. Dies ist ein weiteres essentielles Thema des Noos/Nous. Wilbers Zentralthema der Evolution ist eine Ableitung dieser Gedächtnis-Funktion.[157] Irgendetwas (z.B. ein Lebewesen) kann sich nur entwickeln, wenn es irgendwo, und irgendwie, eine Gedächtnisspur von dem aufbewahrt, was es einmal war (Identität), und was es einmal erlebt hat. Lebewesen zeichnen sich im Kontrast zu Dingen durch diese Fähigkeit aus, und man muss erst einmal eine plausible infor­ma­tions­technische Funktion finden, die es denkbar macht, dass der Kósmos als Ganzes ein Gedächtnis hat.[158] Im Darwinistischen Konzept der Evolution stellt das Genom die Gedächtnisspur dar, die das Leben seit seiner Entstehung vor ca. 4 Mrd Jahren ungebrochen mit sich trägt. Es ist wissenschaftlich überhaupt noch nicht geklärt, wie das Gedächtnis der Organismen funktioniert. Die Neuronen des Gehirns spielen da zwar eine Rolle, aber da alle Lebewesen (eine Art von) Gedächtnis aufweisen, ist das Nervensystem wohl nicht der Hauptfaktor der Gedächtnis-Funktion.

Die Liebe: Agapae <-> Philia <-> Eros

Das Feld von Emotion und Empathie führt uns nun in einen weiteren Ur- und Un-Grund: Die "Liebe". Dies ist das Thema, das ich noch in der Diskussion von Korvin-Krasinski kommen werde (1986). Dort gibt es noch den Begriff des Pneuma. Ich möchte das Wort "Liebe" hier nur sparsam verwenden, weil es wie kaum ein anderes so abgegriffen und korrumpiert ist, dass es nur noch für Schlagwort-Wechsel und Schlager-Texte (unter Ausschluss von Denken) zu gebrau­chen ist. Im anti­ken griechischen Sprach­gebrauch gab es noch drei Worte für "Liebe": Agapae (Näch­stenliebe), Philia (Zunei­gung, Liebe, Freundschaft),[159] und Eros (erotische, geschlechtliche, leiden­schaft­liche Liebe, Begierde, und Eros Kosmogonos nach Hesiodos, und Goethe). Diese unter­schied­lichen Grund-Themen der "Liebe" stehen in einem "Tri­po­laren Spannungsfeld", ebenso wie (SUB <-> OBJ <-> SEM).

 

(Agapae <-> Philia <-> Eros)

 

Das Pneuma: X * Y

 

Das Pneuma ist der wichtigste Faktor der menschlichen Verbindung der Geist-Seele. Das hat Korvin-Krasinski behandelt. (1986, 12-14, 286-297). Es gibt hier keine zusammen-jochende Klammer, die sie zusammenhält. Es ist die Liebe, aber es ist noch etwas anderes als die bekannten Faktoren (Agapae/Agape,  Philia, und Eros), es ist die Geist-Seele. Korvin-Krasinski ist m.E. der einzige westliche Philosoph, der dies klar dargestellt hat.[160] Denn es handelt sich hier um eine Seelen-Partnerschaft und -Verwandtschaft, die jenseits und jenzeits des Eros wirksam ist. Das X und Y steht "natürlich" auch für die X und Y - Chromosomen. Aber auf viel tiefere (metaphysische) Weise, als es die abendländische Philosophie im Gefolge von Platon sah. Und die Christen im Gefolge von Augustinus haben das natürlich "sorgfältigst" vergessen.

 

Das Thema der "Liebe" steht wiederum im Spannungsfeld mit "Geist" (Wilberspeak "Spirit"), aus dem Grund, weil "Geist" das Thema der philosophischen und spirituellen An­strengungen der Menschheit ist, die Sterblichkeit zu überwinden, und die Ewigkeit zu erlangen. Das Prinzip Eros beinhaltet als Strukturthema der Er-Zeugung aber not­wen­digerweise auch die Zerstörung und das Vergehen. Dieser Aspekt wurde aber aus verständlichen Gründen von den Hl. Chrl. Vordenkern: Hl. St. Paulus, St. Augustinus, St. Tertullianus, St. Origines, und dem Hl. St. Lactantius unterdrückt.

 

(Geist <-> Eros)

 

So bildete sich in den philosophischen und spirituellen Traditionen der alt-europäischen Menschheit (Siehe Spengler) eine gewisse Imbalance von (Geist <-> Eros), was sich auch fatal auf das Thema der "Liebe" auswirkte, und im unbedachten Gebrauch und einseitiger Bevorzugung bestimm­ter Facetten dieses Komplexes entwickelten sich erhebliche Pathologien. Die Entwicklung des Zentralthemas der "Liebe" im Christentum ist dafür wohl ein sehr gutes Beispiel. In ihrer Auseinandersetzung mit den neo-platonischen, gnostischen und orgiastischen Strömungen des antiken Synkretismus formulierten sie ihre spezielle Adaption des Motivs der Agapae. Das uneigennützige Mitgefühl war sicher zur damaligen Sklavenhalter- Zeit ein wichtiges Thema (und ist es genauso noch heute), aber es wurde in ein­seitiger Bevor­zugung dann zu einem eisernen Gesetz, das sich mit einer gewissen Rigidität in das System der christlichen Morallehre einschlich. Man kann auch sagen, Agape ist "Liebe", durch den moralin-sauren Filter gepresst. Das Prinzip Eros wurde durch die Anstrengungen der Kirchenväter wie Augustinus (s.o.) aus dem christlichen Denk-System verbannt, mit fatalen Folgen für die Menschen der Christenheit. Aufgrund dieser vielfältigen Missverständnisse möchte ich hier für den Kontext der Noologie den Komplex der "Liebe" darstellen als das oben genannte Tripolare Span­nungs­­feld von: (Agapae <-> Philia <-> Eros). Die "Liebe" selber steht wiederum in einem Spannungs­feld von:

 

(Attraktion <-> Repulsion / Revulsion):

       (Liebe <-> Abneigung, Ekel, Hass)

 

Die strukturelle Basis der Unterscheidung der verschiedenen Aspekte von "Liebe" und “Hass“: (Siehe die geometrische Ethik des Spinoza, sowie Liebe und Hass bei Spengler) sind die Wesens-Kompo­nenten von (Attraktion <-> Repulsion), die nicht nur den sexuellen Bereich, sondern auch Denkweisen, Ethiken, und andere (ethnische) Merkmale der Ethnoi nach Gumilev kennzeichnen. Diese können als das Spannungs­feld von homo, homoio, und heter(o/a)s dar­ge­stellt werden:

 

(  (homo: gleich) <-> (homoio: ähnlich) <-> (heteros: allous, andersartig)  )

 

Dies lässt sich am Beispiel von (Agapae <-> Philia <-> Eros) so verdeutlichen: Der Eros bezieht sich auf die Attraktion des "heteros", des/der komplementär-Andersartigen, das (in / nach / von) seinem/ihren Wesen die ideale Ergänzung sucht. Dies ist das Grund­prinzip der Attraktion von Männlich-Weiblich, wie es in der Platonischen Mythologie der Ur-Tren­nung der Geschlechter dargestellt wird.[161] Die folgende Beziehung "ver­bin­det" das Andersartige mit der Attraktion und der Freundschaft:

 

(heteros: andersartig <-> heteiros / heteira: Freund/in)

 

Philia in der Form der "Männerfreundschaft" (oder initiatischen Bruderschaft) bezieht sich auf die Attraktion des "homo", also der Gewissheit der Gleichartigkeit, ein Grund­vertrauen, das man(n) nicht gegenüber der "heteros / heteras" haben kann, weil man(n) das nicht in seinem/ihrem Wesen kennt. Die Agapae ist ein nachgeordnetes Prinzip, das erst durch Reflexion entsteht: Die Erkenntnis, dass wir alle als Menschen irgendwie "homoio", also ähnlich sind, und dass wir bei all unserer Verschiedenheit doch die gleiche Basis von Empfinden und Leiden haben. Etwas verkürzt kann man auch sagen: "Wir sind alle darin gleich, dass wir so verschieden sind." Hier setzt sowohl die christliche wie auch die buddhistische Lehre der Compassion / des Mitgefühls an, wobei der Buddhismus etwas mehr "all inclu­sive" ist als die abrahamitischen Religionen, weil hier nicht das Joshua-Genesis-Syndrom im Wege steht. Der Buddhistismus bezieht in seiner Version der "Agapae" nicht nur die Glaubens-Brüder und ‑Schwestern ein, sondern alle Menschen, und sogar noch alle Lebewesen. Hier liegt auch eine humanistische Esszenz der Kat-Holisierung und der Oikumene: Nämlich dass man die anderen Menschen nicht erst dann als Mit-Menschen ansieht, wenn man sie zu seiner eigenen Religion konvertiert hat.[162]

 

Es ist interessant, dass der deutsche Titel von Ken Wilbers Werk "Eros, Kόsmos, Logos" die "Traduttore ‑Traditore" Meister­leistung eines deutschen Übersetzers ist. Im Original heisst es "Sex, Ecology, Spirituality".[163] Man könnte dies auch als jüngstes Beispiel für fatale Fehl-Interpre­ta­ti­onen und Verwechselungen von Eros, Liebe, und Sex präsentieren. Das schwierige Ver­hältnis von "Geist" (Wilberspeak "Spirit") zu Liebe und Eros, wird noch ein wesentliches Thema der Noologie sein.

En-Ergeia / Eros <-> Orgae / Orgia

Der emotive Aspekt des Eros ist eine Form der En-Ergeia, die sich den Menschen als Orgae (Trieb, heftige Begierde, Leidenschaft) bemerkbar macht. Der Eros ist also eine Primal-Energie. Diese hatte im antiken Grie­chen­land noch eine heilige (hiero- phantische) Ausprä­gung, als Orgia in den heiligen Opfer­fes­ten des Dionysos, der Demeter und der Eleusinischen Mysterien.

 

(En-Ergeia / Eros <-> Orgae / Orgia)

 

Infolge der Verteufelung des Eros durch die Hl. Christen- Vordenker, insb. des Augustinus und seiner un- heimlichen Glaubens- Genossen (s.o), so degenerierte auch die Orgia von einer heiligen Handlung zu der abscheulichen, perversen Orgie, als die sie dann in das moderne Denken eindrang. Die Orgae als heiliger Ur-Trieb und in der menschlich wahr­nehm­baren Form der En-Ergeia findet ihre ebenso menschlich wahrnehmbare Form der Entladung als Orgasmus. Der Marquis de Sade und Aleister Crowley lassen schön grüssen.[164]

 

(Orgae  <-> Orgasmus)


 

Die Triadik der Noologie

Hiermit komme ich zu einem weiteren Kernthema der Noologie: Die Triadik.[165] Ich fasse hier kurz einige Überlegungen zusammen, die vor allem in Noologie II ausgearbeitet wurden. Diese sind in den Kapiteln: Noologie II "1.2. Was bedeutet Noologie?" aufgehoben.[166] Zuerst wollen wir ein Bild eines Ursymbols der Triadik vorstellen:

 

 

 

 

 

Bild: Das Triske(l)lion,[167] Keltisches Ursymbol, auch aus Korea (Sam-Taeguk) und im Shinto-Kult Japans

 

Das Kleeblatt (Shamrock) ist nicht umsonst die Symbolpflanze Irlands,[168] denn Irland war die letzte verbliebene Kulturbastion der Kelten in Europa, und das heilige Symbol der Kelten war das Triskellion (oder Treskelion).[169] Die Römer hatten auf dem Festland und in England die druidischen Traditionen sorgfältigst ausgetilgt, nur Irland war verschont geblieben. So kam die Christianisierung in eine Kultur, in der die Trias schon seit je her das heiligste Symbol war. Das Buch von Kells[170] (Nomen est omen) zeigt viele Bilder der Triskel oder der Triskel(l)ion,[171] die sich in einer sehr ästhetischen Komposition mit der quadro-symmetrischen Kreuz-Symbolik der Hl. Christl. Schrift ein-gefügt hat. Neben dem Kreuz, den 4 Evangelien, den 4 Wappentieren der Evangelisten, etc. pp. Irland war das erste Land Nordeuropas, das christianisiert wurde, von hier aus reisten die Missionare ins wilde Germanien (Bonifaz), und die irische Kirche war ursprünglich nicht an Rom angegliedert, sondern bis zur Besetzung Ägyptens durch die Araber ein Zweig der Alexandrinischen Kirche, die so hervorragende Geister wie Origines und Dionysios Areopagita hervorgebracht hatte. Ausser den Kelten war das Triskellion ein heiliges Zeichen bei einigen asiatischen Völkern, und ist vor allem in Korea (Sam-Taeguk) und im Shinto-Kult Japans zu finden. Die Manifestationen der Trias in der spirituellen Geschichte der Menschheit sind über alle Kontinente verteilt. En passant erwähnen möchte ich nur noch die Trias von Brahma, Vishnu, und Shiva in Indien, den schon erwähnten Hermes Trismegistos, die ägyptischen Pyramiden, und das bekannte Dreieck, in dem das "Auge auf der Pyramide" der Freimauer steht, auf jeder US- 1-Dollar-Note zu finden. Last but not least die Fussbodenmuster in den Kathedralen, die meistens aus einem Kreis, einem Dreieck, und einem Rechteck figuriert waren. Sinnigerweise war der Kreis auch noch als Labyrinth[172] gestaltet, auf dem entlang die Betenden Pilger eine Peregrinatio[173] machten.[174] Die wohl bekannteste logische Trias-Formulierung stammt von Aristoteles: Alles hat einen Anfang, eine Mitte, und ein Ende. In der altgriechischen Mythologie finden wir korrespondierend die drei Moirae: Klotho, Lach(a/e)sis, Athropos.[175] Die Inder setzten dafür ihre Götter Brahma, Vishnu, und Shiva ein, die Tri-Murti, und das Amrytam.[176]

 

BRAHMA, n.

He who created the Hindoos, who are preserved by Vishnu and destroyed by Siva -- a rather neater division of labor than is found among the deities of some other nations. The Abracadabranese, for example, are created by Sin, maintained by Theft and destroyed by Folly. The priests of Brahma, like those of the Abracadabranese, are holy and learned men who are never naughty.

Ambrose Bierce

 

Die Moirae:

They controlled the life and destiny of everyone. Klotho spins the thread of life, Lach[a]esis measures it (looks how long it is), and Atropos cuts the thread. When the thread is cut the person dies.[177]

Klotho heisst wörtlich: Die Spinnerin. In diesem Wortbild ist das Verwinden der Fäden (en-tropos) enthalten. G. Bruno (1991, Kapitel IV, 40)[178] erwähnt dies als "Clotho, die Umwälzbarkeit der Welt" (ie. die En-Tropia). Diese kommt mit Atropos zu ihrem Ende. Die Lachaesis ist ebenfalls ein Wortbild (lachnos), welches die Wolle, ein gekräuseltes (verfilztes) Haar oder Fell (siehe auch die Argonauten und ihr goldenes Flies) symbolisiert. In der nordischen Mythologie finden sich parallel dazu die Nornen: Urda, Verdani, and Skuld.

http://simple.wikipedia.org/wiki/Moirae

 

Das Amrytam:

Der Begriff Murti (lat.: mors) führt uns morpho- / phono- / logisch zu der Formel "Amrytam" := a-murti, das Nicht-Verwandelbare; murti := Ver-Wandlung, Tod, gr. (A-/En)-tropia, Atropos, zu seinem Ende kommend, (lat. mors, mutare). Amryta oder Amrita oder Soma, ist der Nektar, (oder das Ambrosia) der die Seele mit der Alaetheia aus der Todes-Nacht-Laethe-Vergesslichkeit wieder heilt und wieder herstellt.

In Hindu mythology and Buddhist mythology, Amrita is the drink of the gods, which grants them immortality. The word itself literally means "without death"[179] ...

Vishnu said that if they churned the sea of milk, they might produce amrita, the drink of the gods, which could make them strong and immortal. So Vishnu took the form of Kurma, the turtle avatar. He has four arms, two to support his great shell. Kurma sat on the bottom of the sea floor and gods placed a mountain, Mount Mandra on Kurma shell, and used it as a churning rod.

Giordano Bruno: Die Dreiheit des Seienden

Giordano Bruno hat die wohl ausführlichste mythologische Exegese der Dreiheit gemacht, die je ein Philosoph zustande gebracht hat. Ein längereer Text von ihm zu der Dreiheit (der Trias) ist im Appendix.[180]

->brunotrias

N-polare Symmetrien in Symbolen

Hier noch kurz ein Rundgang durch die Kulturgeschichte von n-polaren Symmetrien in Symbolen. Die Symbole sind für die Noologie wichtig, weil sie noch die Vereinigung von Heiligkeit und Logik beinhalteten.[181] Die unendlich-polare Symmetrie ist der Kreis, ein Symbol der Vollkommenheit. (Siehe Sloterdijks Sphären-Trilogie). Der Kreis symbolisiert auch die Eins, oder Einheit, und als Sonnensymbol war sie auch das Bild des monotheistischen Gottes bei Echnaton, und vielen Religionen, die die Sonne als Hauptgott verehrten, wie die Inka, dort hiess der Sonnen-Gott Inti.[182] Im Christentum ist vor allem Cusanus für seine tiefgründige Kreis-Exegese bekannt. (Siehe dazu auch Sloterdijks Sphären).

 

Die Zweier-Polarität ist bekannt von dem taoistischen Yin-Yang Bild, der kretischen Doppelaxt / Schmetterling oder Labrys, die nach H.v. Dechend auch das Symbol des Keraunos war. Heraklit sagte: Das All aber steuert der Keraunos. Die konventionelle Meinung zum Aussehen des Keraunos war der Blitz in der Hand des Zeus, aber ich folge hier der Ansicht von H.v. Dechend, denn es sind zu viele Beweise von Weltall-bewegenden göttlichen Instrumenten in der gesamten Mythologie-Geschichte zu finden, die alle ähnlich aussehen: Thors Hammer, der Vajra, die Axt des Xango. In einigen Darstellungen des Zeus ist auch zu sehen, dass er einen Doppel-Blitz hält, der durch einen Griff oder Stil zusammengehalten wird, also dem Keraunos äquivalent ist. Der Keraunos ist aber noch ein bisschen komplizierter, denn wenn man den Stil herausnimmt, hat man eine(n) Nabe(l), welches im Griechischen als Omphalos bezeichnet wurde. Der Omphalos war ebenfalls ein Mittelpunkt oder Steuerungspunkt des Universums, und im Grand Finale der Odyssee schiesst Odysseus seinen Pfeil durch die Naben von 12 hintereinander gereihten Doppeläxten, also Keraunos. Die 12 hat natürlich eine kosmologisch- mythologische Bedeutung. Bekannt ist die Zweipolarität auch von Doppelkopf-Bildern wie Janus, dem Gott der Schwelle (Des Limen),[183] der in die Vergangenheit und die Zukunft blickt. In der Logik ist die Zweipolarität das Prinzip des Dualismus oder Dichotomie, und physikalisch, der Bifurkation. Das wurde ja schon behandelt. Das Yin-Yang Symbol stellt den unaufhörlichen Übergang der Dinge in ihr Gegenteil dar, und beinhaltet damit die Dynamik der Veränderung (En-Tropia).

 

Die Vier-Polarität taucht als Kreuz, Swastika (oder Tetra-Skellion), und Medizinrad, bzw. Vier-Elemente-Rad überall auf. Die Swastika ist ebenfalls ein Symbol der unaufhörlichen Veränderung, ihre Arme symbolisieren die Drehbewegung eines Rades. Ein Rad braucht mindestens vier Speichen.[184] Ohne das geht es nicht. Es gibt viele logische Anwendungen der Vierpolarität, etwa die Unterteilung der Himmelsrichtungen, die vier Jahreszeiten, die Vier Elemente: Erde, Wasser, Luft, Feuer, und dann noch die Chatuskoti, eine buddhistische Argumentationstechnik. Logisch ist das Kreuz ein verdoppelter Dualismus, und somit der Ausgangpunkt einer Binär-Zerteilung, die immer weiter und weiter geführt werden kann. Die Informationstheorie ist die heutige Formulierung dieses Prinzips von iterierten (also oft durchgeführten) Ja/Nein - Entscheidungen, bis man das gesuchte Objekt eindeutig eingekesselt hat. Die Informations-Entropie ist das Mass für die notwendige Zahl der Ja/Nein - Entscheidungen. Das damalige Fernseh-Berufe-Ratespiel ist eine bekannte Anwendung dafür.

 

Die Fünf-Polarität taucht als Symbol im Pentagramm auf, wobei ein wesentlicher symbolischer/ diabolischer Unterschied darin besteht, ob eine oder zwei Spitzen nach oben weisen. Wenn eine Spitze nach oben weist, ist das Pentagramm syn-bolisch, und wenn zwei Spitzen nach oben weisen, ist es dia-bolisch. Das ist unmittelbar einsichtig, wenn man den (theo-) logischen Höhepunkt als "oben" interpretiert. Wenn also Ganz Oben, nicht Einer, sondern Zwei sind, dann ist der Dia-Bolismus, und alle Luzifer-Szenarien schon vorprogrammiert. Jede beliebige Tropik kann in ihrer konsequenten Entwicklung entweder auf Eins oder auf Zwei geführt werden. Aber sie kann auch auf Drei geführt werden, und das ist das Unterfangen der Noologie. Weiterhin findet sich die Fünf-Polarität in den Fünf Wandlungsphasten der chinesischen Medizinphilosophie, in der Musik als Quintenzirkel, und in der Alchimie als die Quintesszenz. Die Sechs-Polarität findet sich im Davidsstern und Hexagon. Die Sieben-Polarität als Bild findet sich z.B. auf den Stern-Abbildungen in ägyptischen Gräbern, was insofern bedeutend ist, weil ein 7-Stern nicht mit Zirkel und Lineal zu konstruieren ist.[185] Die Sieben ist wiederum eine bedeutende magische Grösse, angefangen von den 7 Tagen der Woche, der Schöpfung in der Genesis, und dem 7-armigen Leuchter der Juden. Die Zahlen 1, 2, 3, 5, und 7, sind ebenso Primzahlen, was ebenfalls mythologisch bedeutsam ist. Das Enneagramm von Gurdjieff[186] ist ein sehr seltenes Symbol der Neunheit, aber es ist nicht rotations-symmetrisch.

 

Darüber hinaus finden sich in der Kulturgeschichte so gut wie keine Symbole mit mehr-polaren Symmetrien. Natürlich sind die Zahlen 10 und 12 von weit verbreiteter kultureller Bedeutung. (Der Zodiak, die Stunden des Tages, die Monate des Jahres, die Jünger Jesu). Die 13 ist ein Unheils-Symbol, aber eben nur als Zahl, nicht als Bildsymbol. Denn Eins mehr als 12, ist irgendwie furchtbar verdächtig. Noch ein Jünger dazu, und das war der Hl. St. Constantinus, der Diabolos Rex, der frühen Christenheit, auch einer Achsenzeit.[187] Die Zahl 23 ist ebenfalls symbolisch wichtig, weil sie die Zahl der Neigung der Erdachse ist.[188] Es ist auch nicht verwunderlich, dass das menschliche visuelle Unterscheidungsvermögen keine Objekte einer grösseren Differenziertheit von 7 als Symbol visualisieren kann. Die kognitive Unterscheidungs- Grenze liegt bei einer Mannigfaltigkeit zwischen 5 und 7, siehe Miller (1956). Dies zeigt sich auch in der pythagoräischen zahlentheoretischen Betrachtung, die Hegel machte, nach einem Zitat von Gotthard Günther:

Der weitere Fortgang der Zahlen ist ungenügend. Was von den übrigen Zahlen gefunden wird, ist unbestimmter, und der Begriff verliert sich in ihnen.

Hier kommt noch ein längeres Zitat von Giordano Bruno. Es liefert uns auch die Metapher der "Sphären" und "Globen" von Sloterdijk: [189]

Ein Ansatz, die Logik der Hl. St. Dreifaltigkeit nachzuvollziehen

I think that God in creating man somewhat overestimated his ability.

                                                                                                                                    Oscar Wilde

 

“Die Wirklichkeit selbst nämlich, die man heute als die christliche Religion bezeichnet, bestand auch schon bei den Alten, ja, sie fehlte niemals seit Beginn der Menschheit, bis dass Christus im Fleische kam; seither begann man lediglich, die wahre Religion, die schon immer bestand, die christliche zu nennen.“

(Augustinus: Retractationes, I 12, 3)[190]

 

Im Sinne dieses Spruches von Augustinus hat das Christentum einen sehr intelligenten Schritt getan, und etwas, das überall schon in heiligem Gebrauch war, in das Zentrum seiner Dogmatik einzementiert. Auch wenn Gott in ihrer Allmacht alles sein kann was sie will, wäre es doch interessant, sich in logisch-spirituelles Gründeln zu versenken, was es wohl ist, was die Christen damit zum Eck- und Ankerpfeiler ihrer Religion machten. Nehmen wir einmal an, dass das Gründeln nach dem Göttlichen so etwas wie ein Ur-Trieb (oder Instinkt) ist, der viele Menschen immer wieder dazu anstachelt, sich der Schau des Unergründlichen zu widmen. Das können die Enten meistens nicht. Die meisten Menschen übernehmen die Religion ja ohne nachzudenken so wie sie ist,[191] oder suchen ihr Heil im Fundamentalismus, etwa als "born again christians" (wie George W. Bush), aber einige charakterlich eher ab-sonderliche Menschen wagen den gefährlichen Schritt über die Denk-Zäune der religiösen Consensus-Community. Dies wird auch als die Peirasis oder Peiraseos bezeichnet: Das In- die- Versuchung- Führen. Derjenige, der dafür spezialisiert ist, der heisst auch Peirazo.[192] Und nur allzu oft werden sie dafür gekreuzigt, ge-vierteilt, oder verbrannt. Seltsamerweise sind die Fälle, dass religiöse Abweichler einfach nur erhängt wurden, eher selten.

Gott und das Tertium Datur

Der einfache Hinweis, dass die Drei(heit) eben schon immer auf Heiliges hindeutete, ist natürlich zirkulär, denn das religiöse Schaffen der Menschheit entstammt aus eben diesem Instinkt, wofür es einen gewichtigen Sinn hatte, dass die Drei heilig (heilig - heil - holon) sei. Evolutionär betrachtet, ist das Neuronal-System ein Mechanismus, der die Menschen praktisch dazu vorprogrammiert, dualistisch zu denken und zu handeln. Der Befund, dass in der Natur praktisch keine Dreier-Symmetrien vorkommen, mag darauf hinweisen, das die Trias in einem gewissen Sinne Über-Natürlich ist. Die Inder, die in puncto Denken des Göttlichen schon immer dem Rest der Menschheit ein wenig voraus waren, hatten mit der Tri-Murti von Brahma, Vishnu, und Shiva schon den "Bauplan" gefunden, aber noch nicht den (theo‑) logisch nächsten Schritt vollzogen: Nämlich die Trias als zur Monas identisch zu erklären, was die Christen dann taten. In gewisser Weise können wir die Verankerung der Hl. St. Dreiheit (Trinitas) als ein ewiges Memento betrachten, dass es den Menschen immer gewahr bleiben soll, das Göttliche immer im Geiste bei sich zu tragen, und in dem Tumult, dem Tohu Wa Bohu, der dualistischen Welt des Kampfes der Gegensätze Agon, und Ant-agon-ismus, nie zu vergessen, das es da noch etwas Ganz Anderes gibt, das man in diesem Tumult gerade nicht erkennt, und das ist das Immer Währende Dritte. Dies soll gesagt sein, in radikaler Um- und Ab-Kehr von der Logik des Aristoteles, des "Tertium non Datur". Siehe dazu wiedermal Hegel:

 

Wie sehr nun aber auch im Ideal die Bestimmtheit des Geistes und seiner Äußerlichkeit einfach in sich resümiert erscheint, so ist dennoch mit der ins Dasein herausgekehrten Besonderheit zugleich das Prinzip der Entwicklung und damit in dem Verhältnis nach außen der Unterschied und Kampf der Gegensätze unmittelbar verbunden. Dies führt uns zur näheren Betrachtung der in sich differenten, prozessierenden Bestimmtheit des Ideals, welche wir im allgemeinen als Handlung fassen können. ...

Die höchste Reinheit des Idealen ... wird auch hier nur darin bestehen können, daß die Götter, daß Christus, Apostel, Heilige, Büßer und Fromme in ihrer seligen Ruhe und Befriedigung vor uns hingestellt werden, in welcher sie das Irdische mit der Not und dem Drang seiner mannigfachen Verflechtungen, Kämpfe und Gegensätze nicht berührt. In diesem Sinne hat besonders die Skulptur und Malerei Gestalten für die einzelnen Götter, ebenso für Christus als Welterlöser, die einzelnen Apostel und Heiligen, in idealer Weise gefunden.

Hegel, Vorlesungen über die Ästhetik, Ruhe des Ideals. www.textlog.de/5714.html

 

Als kulturelle Ur-Texte liefern die hl. Schriften auch die Blueprint-Patterns (Sygillae / Typoi) des Empfindens und Denkens der Menschen, die von ihnen geprägt werden. Die Systematik dieser Prägungs-Patterns wird in einem anderen Kapitel weiter verfolgt und vertieft:

"Moral, Ethik und Ethos, Ethnos und Ethnie"

 

A.D.: So setzt die Bibel in der Genesis auch die unaufhaltsame dualistische Maschinerie in Gang: Den endlosen Prozess des Scheidens, Absonderns, Ein- und Aus-Grenzens, wie es die Juden dann als "auserwähltes Volk" durch die Jahrtausende am eigenen Leibe in millionenfacher Form selbst incorporiert hatten, und die furchtbare Kulmination im Holocaust hat eine gewisse logisch-historische Konsequenz, die Jahwe, der grausame Gott dieses Volkes all denen schon im Buch Mose angedroht hatte, die sich zu sehr assimiliert hatten.

 

Notwendigerweise ist die Religion, vor allem die abrahamitische, mono-theistische, als soziales Phänomen mit ihren Gruppen-Abgrenzungen genauso dualistisch wie alles andere in der Welt auch, und so kann dieses "Tertium Datur" auch seine spirituelle Bedeutung haben, die inhärent dualistische Tendenz der Religion zu kompensieren. Das Kreuz des Christus symbolisiert den ursprünglichen inhärenten Dualismus, und mit seiner Kreuzigung musste er dessen Wirken am eigenen Leibe erfahren. Vielleicht kann man die Hl. Dreifaltigkeit als Sinnbild für die Suche nach dem Ausweg des "Tertium Datur" sehen.

Gott-Hl.-Geist und das Gedächtnis

In anderer Sichtweise können wir die Indische Trias von (Brahma - Vishnu - Shiva) gegen die logische Struktur von (Gottvater - Gottsohn - Gott-Hl.-Geist) kontrastieren. Die Trias (Brahma - Vishnu - Shiva) besagt, dass das Universum von Brahma geschaffen wird, von Vishnu erhalten wird, und von Shiva zerstört wird. Dieser Prozess geht in einem ewigen unendlichen Kreislauf durch die Schaffung und Zerstörung unendlich vieler Universen, im Sinne Nietzsches: die unendliche Wiederkehr des Ewig Gleichen.[193] Die Christliche Trope von Gottvater - Gottsohn ist noch strukturell ähnlich der von Brahma - Vishnu. Dh. das Göttliche manifestiert sich nicht nur in der Schöpfung, sondern es vollzieht eine Ent-Äusserung seiner selbst als Gottsohn in der Welt des Materiellen. Siehe dazu als phonosemantische Entsprechung zu Christos die Krishna- Mythe im Hinduismus. Krishna ist eine Inkarnation (Avatar) von Vishnu, dem Erhalter. Überhaupt sind Avatare ein feststehender Topos des indischen soteriologischen Denkens, und eine göttliche Person wie Christos ist für die Inder nur same procedure as every yuga. Im Neuen Testament heisst es zu Christi Avatar-heit ja spezifisch: gezeugt, nicht geschaffen. Es ist also mehr als nur eine Schöpfung im Sinne von Artefakten. Dass es eine tatsächliche Ent-Äusserung ist, wird durch den Ausruf Christi bezeugt, der am Kreuze hängend rief: Oh Gott, mein Vater, warum hast du mich verlassen? Verlassen bedeutet hier Laethae im altgriechischen Sinne, dh. Christus hat sein Ruhen in Gottgleichheit vergessen, und damit hat sich Gott selber vergessen. Dies ist auch in der altchristlichen Diskussion um homo-ousia und homoio-ousia aufgehoben.[194]

 

Der wesentliche Unterschied der christlichen Trope zu der hinduistischen, ist im dritten Schritt zu Gott-Hl.-Geist enthalten: Die Dreifache Aufhebung, wie wir es im triadischen Hegelschen Sinne nennen können. Ie. im Kreuzestod[195] von Gottsohn und seiner Auferstehung vollzieht sich diese dreifache "Aufhebung", indem Gottsohn:

a) Aufhebung I: von dieser Erde hinweggenommen wird.

b) Aufhebung II: seine Verklärung  im Himmel erlangt.

            (Ie. er nimmt seinen Platz auf dem Thron von Gottvater ein)

c) Aufhebung III: es vollzieht sich eine "Aufhebung" in Gott-hl-Geist,

            welcher das Gedächnis des geschichtlichen Ereignisses als persona numinosa darstellt.

 

Darin unterscheidet sich das christliche soteriologische Denken entscheidend von dem Hinduistischen:[196] Der ewige Kreislauf von Schöpfung und Zerstörung ist eine essentiell sinnlose Maschinerie, und die Befreiung eines Menschen, das Moksha oder Nirvana, kann nur durch das vollständige Hinaustreten und Auslöschen geschehen. Das Universum in seiner kompletten Sinnlosigkeit geht unbeachtet vom Hinaustreten einzelner Menschen (Sadhus, Yogis, Buddhas, Arhants im Buddh. System) weiter. Hegels Geschichtsphilosophie[197] betrachtet vor allem diesen Aspekt des christlichen Denkens, dass die Geschichtshaftigkeit, und damit das Gedächtnis, ein wesentlicher Aspekt des Göttlichen (oder des absoluten Geistes) ist. Siehe dazu auch die Ansicht von Alexandre Kojève:

 

Hence, there is Time only where there is History. … On the last page of the Phenomenology, Hegel says, time is history whereas nature is space. … But in his other writings Hegel is less radical. In them, he admits the existence of a cosmic time. But in so doing, Hegel identifies cosmic time and historical time. This, I believe, was his basic error." (pp 133, 147) ...

Hegel's "basic error," according to Alexandre Kojève, was his conflation of natural and historical time, and Kojève sets out to rectify this mistake. In doing so, he produces one of the most influential interpretations of Hegel since Marx - not least because of his insistence on the need for a 'return to Hegel'. "Kojève," argues Allan Bloom in the introduction to Kojève's Introduction to the Reading of Hegel, "is the most thoughtful, the most learned, the most profound of those Marxists who … turned to Hegel as the truly philosophic source of [Marx's] teaching." It is not an exaggeration to say that Kojève's lectures at the Sorbonne (1934-1939) influenced an entire generation of French thought, including Sartre and Lacan.[198]

 

Diese Einzigartigkeit des Göttlichen im Gedächtnis wurde in der christlichen Theologie von Augustinus in seinen Confessiones erstmals so deutlich herausgestellt. Und in diesem Punkt unterscheidet sich das Christentum auch vom Islam, wo die Schöpfung der belebten und unbelebten Natur auf gleicher logischer Ebene wie die des Menschen behandelt wird. Auch hier ist ein Lernen und Vervollkommnen der Einzelseele sinnlos. Gott ist An Sich und Für Sich[199] rund geschlossen und vollkommen,[200] und es gibt keinen Gott ausser Gott,[201] und damit gibt es keinen Grund, warum Gott in der Schöpfung "Ausser Sich" gehen sollte. Es sei denn, wir interpretieren Hegels Aufhebung als Weg von einer Ebene des logischen Typos zur nächst höheren. Ich verweise hier auf das Ungleichheits-Axiom der Noologie A =/= A', wonach das A' der Erinnerung kategorisch zu unterscheiden ist vom einfachen A. Der Schritt von A -> A' ist somit ein Schritt der Aufhebung auf die nächst höhere Stufe des logischen Typos. Wie schon angedeutet, sind solche theo-logischen Spekulationen äusserst gefährlich, denn wie kann oder sollte die Absolute Vollkommenheit noch irgendetwas erreichen? Hegel gibt dazu in seiner Phänomenologie in dem Kapitel "über die offenbare Religion" einige Hinweise, die diese Fragen zwar nicht klären, aber immerhin vermuten lassen, dass noch ein tieferer Sinn dahinter verborgen ist. Hier sind einige Ausschnitte davon:

 

Das absolute Wesen, welches als ein wirkliches Selbstbewusstsein da ist, scheint von seiner ewigen Einfachheit herabgestiegen zu sein, aber in der Tat hat es damit sein höchstes Wesen erreicht.

Hegel (1986, p. 553)

 

In dem Verschwinden des unmittelbaren Daseins des als absoluten Wesens Gewussten erhält das Unmittelbare sein negatives Moment; der Geist bleibt unmittelbares Selbst der Wirklichkeit, aber als das allgemeine Selbstbewusstsein der Gemeine, das in seiner eigenen Substanz ruht, so wie diesen in ihm allgemeines Subjekt ist...

Hegel (1986, p. 556)

 

Der vom Selbst ergriffene Tod des Mittlers ist das Aufheben seiner Gegenständlichkeit oder seines besonderen Fürsichseins; dies besondere Fürsichsein ist allgemeines Selbstbewusstsein geworden. - Auf der anderen Seite ist das Allgemeine eben dadurch Selbstbewusstsein und der reine oder unwirkliche Geist des blossen Denkens wirklich geworden. Der Tod des Mittlers ist ... auch die Abstraktion des göttlichen Wesens.

Hegel (1986, p. 571)

Nunja, dazu gibt es wirklich nichts mehr Intelligentes zu Sagen.

Oder vielleicht zu Denken. Aber wir wollen jetzt nun wirklich nichts mehr Denken ...

Die Ökonomie der Ordnungsprinzipien

Hier folgt noch eine Art Abstract zur logischen Begründung für die Triadik: Die Ökonomie der Ordnungsprinzipien. Philosophisch findet man in diesem Zusammenhang auch die Kategorien. Aber hier soll das ohne philosophische Rückgriffe dargestellt werden. Die allgemeinsten Ordnungsprinzipien sind die, nach denen die Menschen den Kósmos ihrer Erfahrungen und ihres Wissens an- und ein- ordnen. Der allgemeinste Grundsatz von Ordnungsprinzipien ist wiederum die Unter- Scheidungsmöglichkeit. Wenn man nichts unterscheiden kann, kann man auch nichts einordnen. Deshalb sind mystische Konzepte wie die All-Einheit (etwa Gottes) als Ordnungsprinzip unbrauchbar. Wenn Alles Eins ist, kann man eben Nichts unterscheiden und einordnen.[202] Das bekannteste Ordnungsprinzip basiert auf der Zweier-Unterscheidung: Der Dualismus. Dieser ist auch als das Binär-Prinzip der Informations-Theorie bekannt. Ebenfalls basiert die Aristotelische Logik auf diesem Ordnungsprinzip. Sie beruht auf der grundlegenden Unterscheidung von A und Nicht-A. Wenn irgendetwas A ist, ist alles andere Nicht-A.

 

Ich zitiere einmal wieder Hegel, der das alles schon irgendwie schon gesagt hat, aber leider so, dass es heute keiner mehr versteht, Hegel (1986, p. 36):

"Die Tätigkeit des Scheidens ist die Kraft und Arbeit des Verstandes, der verwundersamsten und größten, oder vielmehr der absoluten Macht... Der Tod, wenn wir jene Unwirklichkeit so nennen wollen, ist das Furchtbarste, und das Tote festzuhalten das, was die größte Kraft erfordert... Aber nicht das Leben, das sich vor dem Tode scheut und von der Verwüstung rein bewahrt, sondern das ihn erträgt und in ihm sich erhält, ist das Leben des Geistes. Er gewinnt seine Wahrheit nur, indem er in der absoluten Zerrissenheit sich selbst findet. Diese Macht ist er nicht als das Positive, welches von dem Negativen wegsieht... sondern er ist diese Macht nur, indem er dem Negativen ins Angesicht schaut, bei ihm verweilt. Dieses Verweilen ist die Zauberkraft, die es in das Sein umkehrt."

 

Auf dieses Unterscheiden bezieht sich Hegel in dem obigen Zitat. Ich interpretiere das, was er da sagt, “das ihn erträgt und in ihm sich erhält, ist das Leben des Geistes“ als quasi-Darstellung eines noiaetischen Spannungs-Feldes, das in sich aufrecht-erhalten werden muss. Das Unterscheiden ist die Kraft der Negativität. Eigentlich könnte man es auch dabei belassen, aber von vielen Seiten ist der Einwand erhoben worden, dass der Dualismus noch nicht das Ende vom L(ie/ei)d ist. Die Ökonomie der Ordnungsprinzipien besteht nämlich nicht allein darin, dass man (möglichst klare) Unterscheidungen machen kann, sondern auch, welche Möglichkeiten der Differenzierung und Abstufung, also der Fein-Unterscheidung es gibt. Hier ist der Dualismus weniger vorteilhaft. Es gibt ein allgemeines Prinzip des Gradualismus. Wenn wir in die Welt schauen, so sind die meisten Dinge nicht einfach dual zu unterscheiden. Nehmen wir als Beispiel Hell und Dunkel, bzw. Licht und Nicht-Licht. Es gibt in der realen Welt nur mehr oder weniger Hell, also mehr oder weniger Licht, und auch eine technisch hergestellte Dunkelheit (in einer Dunkel- Kammer) ist nicht absolut, sondern ist durchzogen von einem Quantenrauschen. Die Welt der Dinge in der unorganischen, und der Wesen in der organischen Natur ist nicht leicht dual zu unterscheiden. Meistens braucht man für die Unterscheidung willkürlich gesetzte Grenz-Bedingungen. Es ist nur mit kartographischen Mitteln möglich, zu sagen, wo ein Berg beginnt. Eine Meeresküste ist auch nicht so leicht einzugrenzen, vor allem nicht über grössere Zeiträume. Die Gezeiten verlagern die Wasserlinie um viele Meter, an manchen flachen Küsten sogar um mehrere Kilometer. Die Strömungen nehmen Sand und Steine mit und lagern sie anderswo wieder an. So lassen sich duale Unterscheidungen am besten mit Messinstrumenten und in einem Labor machen. Etwas leichter ist die dualistische Unterscheidung bei technischen Dingen, die der menschlichen Produktion entstammen, die also der Natur entrissen worden sind.

 

Unter-Scheidungen werden vor allem dann ein kritischer Faktor, wenn es um Ent-Scheidungen geht. Hier geht es um (Leitsysteme für) Handlungen, philosophisch gesprochen also um Ethik. Man kann zwischen der "Ja" und "Nein" Unterscheidung einen dritten logischen Pol einführen, der Ambiguität ausdrückt: Also das "Vielleicht", oder das "Als Ob", nach Vaihinger. Dies ist zweckmässig, wenn man sich eine Entscheidung für später aufheben will, etwa weil man gerade keine Zeit hat, eine Sache bis zum Ende zu klären. Allerdings wäre das nur eine Art "fauler" Logik, und wirklich fruchtbar wird ein dritter logischer Pol erst dann, wenn etwas völlig Neues, Unvorhergesehenes entsteht. Dies können wir sehr gut anhand des Noologie-Terms des Wir demonstrieren, der kategorisch ausserhalb von der einfachen Reflexion von Subjekt auf Objekt steht. Dies wird in Noologie II weiter ausgeführt:[203]

 

Die Diskussionen im folgenden Kapitel werden das weiter bearbeiten. Man kann nach der Aristotelischen Logik die Dichotomie von "Ich" und "Nicht-Ich" auf dreierlei Weise entfalten:[204]

Das Symbol: (X <-> Y) bedeutet: Unterschieden, Gegensätzlich, aber sie sind von einer Zusammen-Zwing- Klammer (dem Ring, der sie alle zusammen zwingt, nach Tolkien) zusammen gehalten.

Das Symbol: ( >-< ) bezeichnet die Inclusion, also die Gemeinsamkeit, und damit die Innenraum- SEMiosphäre (siehe auch Sloterdijk, die Sphären). Allso:

 

1) (  Ich (SUB) <-> Nicht-Ich (OBJekt)  )

versus:

2) Ich (SUB) <-> Nicht-Ich (DU, bzw. Die Anderen)

Als grundsätzlich Neues tritt dann eine Reflexion mit dem Charakter "Wir" auf:

3) (  Ich (SUB) >-< Nicht-Ich (WIR)  )

 

Um diesen logischen Fall dreht sich praktisch die gesamte philosophische Diskussion von Wesens-Gemeinschaften und Zwangs-Gemeinschaften, In-Groups und Out-Groups, und letztendlich: Die Liebe und der Hass. Heidegger hat mit seinem Konzept des "Man" den zwanghaften Charakter des "Wir" verdeutlicht, und der Spruch: "Die Hölle, das sind die anderen"[205] markiert diesen zwanghaften Aspekt ebenfalls sehr pointiert. Die Ökonomie der Ordnungsprinzipien hat aber eine Kehrseite, wenn wir sie unter dem philosophischen Aspekt der XYZ-Lemmata betrachten. Wir kennen alle das Di-Lemma, wenn man sich nicht zwischen zwei Alternativen entscheiden kann. Eine dreiwertige Logik verschärft das Problem zu einem Tri-Lemma. Es ist klar, dass drei Unterscheidungsmöglichkeiten erheblich mehr Komplexität verursachen, als zwei, was schon schwierig genug ist. Denn man muss darauf achten, dass die Unterscheidungen logisch gleichwertig sind, also dass nicht irgendwo eine versteckte logische Unterordnung existiert. Aus diesem Grund harrt eine wirkliche dreiwertige Logik noch ihrer Entdeckung. Alle bisherigen Versuche sind nur schwache Approximationen auf dem Weg dahin. Die Noologie übernimmt für ihre triadische Konzeption einige Aspekte der Philosophie von Gotthard Günther.[206] Es war Günthers wesentliches Anliegen, eine mehrwertige mathematische und formale Logik mit mindestens drei Polen zu schaffen. Die Noologie geht da etwas andere Wege. Dazu ein paar Reflexionen zur Triadik aus Noologie II: [207]

 

A.G.: "Die Noologie ist das Weiterdenken gewisser logischer Grundlagen des Christentums, wenn auch mit anderen Mitteln. In gewisser Weise kann ich mich in diesem Vorgehen auf den grossen Kirchenvater,[208] den Hl. St. Augustinus berufen, den ich dafür gerne noch einmal zitiere:

“Die Wirklichkeit selbst nämlich, die man heute als die christliche Religion bezeichnet, bestand auch schon bei den Alten, ja, sie fehlte niemals seit Beginn der Menschheit, bis dass Christus im Fleische kam; seither begann man lediglich, die wahre Religion, die schon immer bestand, die christliche zu nennen.“

Ich gehe nun noch einen Schritt weiter und behaupte: Das Christentum hat mit der Hl. Dreifaltigkeit menschheitsgeschichtlich das spirituelle Ur-Ahnen um einen grossen Denkschritt hin zu einer Logik der Spiritualität / Mystik weitergeführt, indem es dem Göttlichen eine triadische Struktur gab. Was kann dies, das spirituelle Ur-Ahnen, und die triadische Struktur des Göttlichen, bedeuten?"

Die SUB-OBJ-SEM Triade

Das wichtigste Konzept der Noologie ist ihre Triadische Ontologie. Im Folgenden soll dieses Modell als die SUB-OBJ-SEM Triade bezeichnet werden. Es gibt hier eine grundlegende Unterscheidung zu Umberto Ecos Arbeit, der von Triadik nicht viel hält. (Siehe Eco, p. 77). Die Gründe dafür werden noch weiter zu diskutieren sein. Hier finden wir den Grund-Typos des Tripolaren Spannungsfelds. Dies sind in dem Diagramm die ontologischen Welten von SUB, OBJ, und SEM. Dieses Modell sieht nur so ähnlich aus, wie Karl Poppers "Drei Welten Modell", aber hier ist etwas gänzlich Anderes intendiert.[209] Hier finden wir nämlich den Bezug zu dem Werk von Korvin-Krasinski "Trina Mundi Machina". Siehe den Abschnitt:

Das pneumatische "Wir" und der ethnotechnische Genius

 

 

Bild: Das Spannungsfeld von SUB-OBJ-SEM

 

( (SUBjective / Indvidual) <-> (OBJective) <-> (SEM: Collective / Cultural / Relational) )

 

Nicht ganz zufällig habe ich in dem Diagramm die Symbolismen von Gotthard Günther's Kenogrammatik übernommen. Dass sich der ontologische Bereich SEM wie ein Keil zwischen SUB und OBJ schiebt, ist auch nicht ganz zufällig, denn das tut er auch im wirklichen Leben. Das (SUB <-> OBJ <-> SEM) -Modell formuliert eine Triadische Ontologie, in der die Elemente in gegenseitiger Inter-Dependenz bzw. gegenseitiger Komm-Union stehen. (Wie die Leibniz’schen Monaden). Es sind drei verschiedene Modalitäten oder Qualitäten von Sein im Sinne der Ontologie, die hier aufscheinen.

 

Mitfühlen  <-> Mit-Leiden

 

Unstet treiben die Gedanken / Auf dem Meer der Leidenschaft

Schiller, Gedichte: Würde der Frauen

 

Mit der obigen Unterscheidung der Bereiche OBJ und SEM tut sich ein weiteres wich­tiges Spannungsfeld auf: Das von Mentaler / Kognitiver vs. Emotionaler Intelligenz:

 

      (Mental / Cognitive <‑> Emotional / Empathic)

( Mit-Fühlen  <-> Mit-Leiden )

 

Wir können zwei verschiedene Grund­typen von Intelligenz unterschei­den, die sich entweder bevorzugt auf dem Bereich OBJekte oder auf den Bereich SEMinter-Wir ausrichten. Ich kürze im Folgenden diese unter­schiedlichen Ausrichtungen als OBJint und SEMint ab. Diese grundsätzliche Unter­scheidung der Typen verschiedener Intelligenz-Ausrichtung entlang OBJ oder SEM ergibt dann einen funda­mentalen Unterschied in der Konstruktion eines Gesamtsystems. Dies soll in einem späteren Kapitel wieder aufgenommen werden. Es wäre zwar theoretisch möglich, dieses Spannungsfeld auch als Variation des (poiaesis <‑> pathaesis) ‑Feldes zu verstehen, aber da gerät man leicht in eine Denkfalle, in die vor allem die christliche Denktradition gefallen ist: Das Mitfühlen (Empathie) ist nicht gleich Mit-Leid(en) - Misericordia. Dies hat besonders Nietzsche in seinen Polemiken gegen das Christentum heraus­gear­beitet. Siehe dazu auch der etwas anders gemeinte buddhistische Begriff der Compassion.

 

Der folgende Abschnitt ist eine Diskussion, die auf Whiteheads "Process and Reality" basiert: Es soll hier in Abgrenzung zum ontologischen Materialismus der Physik auch gleich festgestellt werden, dass die SUB-OBJ-SEM Triade über- /ausser-zeitlich, und über-evolutionär ist. D.h. Es ist (nach der Noologie) NICHT so, dass irgendwann einmal im Urknall nur die Welt OBJ existiert hatte, und dann irgendwann im Laufe der Evolution durch Emergenz die Welt SUB mit den empfindenden Lebewesen hinzugekommen ist, und dann soll irgendwann der Bereich SEM hinzugekommen sein, ebenfalls durch Emergenz, die irgendwie da oben drauf gepfropft worden wäre. Denn das ist ganz & gar die Sicht des ontologischen Materialismus, und dann hätte die obige Darstellung überhaupt keinen logischen Sinn. Alle drei Bereiche der SUB-OBJ-SEM Triade existieren über- /ausser-zeitlich, und so kann man mit Whitehead (Process and Reality) sogar den primitivsten Materie-Konfigurationen so etwas wie ein Primitiv-Äquivalent von feeling und prehension zubilligen, was Whitehead in diesem Werk ja auch genauer ausgearbeitet hat. Je höher und komplexer die OBJ-Strukturen werden, desto reicher und viel-f(a/ä)ltiger werden auch die Bereiche SUB und SEM. So gesehen, sind Begriffe wie Gefühle einfache Anthropomorphismen oder Parochialismen, die stillschweigend davon ausgehen, dass niedere Lebewesen nur rudimentäre Empfindungen (aber keine Gefühle) haben, und Steine bestimmt gar nichts davon. Aber es bedeutet nur, dass es eine Begriffsklasse geben muss (also noch erfunden werden muss), um die Prehension-Analoga der niederen Materie vernünftig zu benennen, ganz im Sinne der weiter unten ausgeführten Struktur-Theorie der SEMiosphäre, insb. Eco's kognitive Semantik. Die Biosemiotik hat inzwischen eine grosse Zahl von Arbeiten hervorgebracht, die zeigen, dass die Prozesse auf der bio-molekularen Ebene, etwa im Immunsystem, sehr wohl unter dem Oberbegriff "Zeichensysteme" behandelt werden können, also einen hohen SEMiosphäre-Anteil haben. (Wenn man das so interpretieren will. Ein physikalischer Chemiker würde ganz bestimmt nicht auf diese Idee kommen). Aber man kann sagen: Es gibt (nach semiotischer Definition) Be-Deutung auch ohne Intentionalität.

Ein kurzer Exkurs zu Wille und Impulsität

In den folgenden Abschnitten sollen vor allem die epistemologischen Aspekte der SUB-OBJ-SEM Triade behandelt werden. Aber um Schopenhauers Gesamt-Konzept von "Wille und Vorstelllung" hier einzuflechten, sind auch die Aspekte des Willens wesentlich zu markieren. Das Problem mit dem Begriff "der Wille" ist, dass er zu anthropomorphisch ist, um Schopenhauers Intention gerecht zu werden.[210] Ich habe deshalb allgemeiner den Oberbegriff Impulsität geprägt, der sich für die gesamte SUB-OBJ-SEM Triade verwenden lässt.

 

Impulsität im Bereich SUB:

Hier ordnen wir folgende Aspekte der Impulsität zu:

Thymos, Eros, Appetenz, Macht, Orgae, Trieb- und Treib-Kräfte.

 

Impulsität im Bereich OBJ:

Das ist der problematischste, weil laut der Physik alles dort den Gesetzen der Kausalität folgt, und von Wille nicht zu reden ist. Deshalb ist Schopenhauers Argumentation in diesem Bereich auch die schwierigste. Ich muss deshalb einen Kunstgriff machen, indem ich wieder ein paar spekulative Begriffe einführe, die in der Physik ganz&gar verboten sind. Diese Begriffe sind:

En-Erg(e/a)ia (auch En-Archaea), En-Tropia, und En-Morphaea.

Ich werde das später noch genauer diskutieren, es genügt hier zu sagen, dass alle diese Begriffe ungeführ das genaue Gegenteil von dem bedeuten, als was in der Physik mit Energie und Entropie bezeichnet wird. In der Physik laufen eben seit dem Urknall alle Prozesse als Kausalfolgen ab, aber das Konzept des Urknalls ist eben nur ein dünn verkleideter Deus Ex Machina, den Hubble von dem katholischen Priester-Philosophen Georges Lemaître übernommen hatte. Siehe: http://en.wikipedia.org/wiki/Big_Bang

 

Impulsität im Bereich SEM:

Hier muss man den Begriff Intention ein wenig sezieren. Wohl auch im Unterschied zu dem verbreiteten philosophischen Sprachgebrauch. In-Tendere heisst ganz wörtlich: Spannung in sich halten. Die Spannung ist natürlich erstmal ein Phänomen aus dem Bereich SUB. Aber Vermittels der Vor-Stellung ist es hier möglich, verschiedene Spannungs- ableitende oder -kompensierende Zustände zu imaginieren. Der Wille hängt entscheidend von der Vorstellung von Zukunft ab. Denn wenn man sich keine Vorstellung von Zukunft machen kann, dann kann man nichts planen, oder auch nichts Wollen. Man kann höchstens unzufrieden sein mit dem Status Quo.[211] Sloterdijk hat in Z&Z in dem ganzen Buch ausführlich die Funktion der Rache als entscheidender Faktor der Zukunfts-fähigkeit und des Gedächtnis’ses, sowie dem Archiv, als Bank des Zornes, ausgearbeitet.

 

In einem gewissen Zusammenhang mit dem Willen steht die Wirk-Mächtigkeit. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal der verschiedenen Modalitäten oder Qualitäten von Sein ist, wie Wirk-Mächtig sie sind. D.h. auf welche Weise etwas Wirk-lich be-wirkend ist. Es handelt daher nicht um Sein (Ontologie), sondern um Wirken (Praxis). Das Wirk-lich bezeichnet Potentialitäten von Wirken, oder Ein- und Aus-Wirkungen. Das ist etwas anderes, als was man umgangssprachlich mit Wirklichkeit bezeichnet. Für die Physik gilt natürlich das bekannte Gefüge von Energie und Kausalität, aber bei SUB und SEM sieht das noch ganz anders, und vor allem ungeklärt aus. Und man muss sich dann auch gleich mit der Wahr-heit (A-laetheia) beschäftigen. Aber Eins nach dem Anderen.

Die SEMiosphäre und die Semiotik von Umberto Eco

Das Konzept der SEMiosphäre wurde in "Design und Zeit" (1999) eingeführt.[212] Eine etwas allgemeiner gefasste Diskussion von Sphären[213] erfolgte ebenfalls 1999 in einem Isko-Beitrag.[214]

 

Ich will jetzt die Verbindungen der Semiotischen Theorie der Noologie mit den Arbeiten von Umberto Eco behandeln.[215] Ich beziehe mich wesentlich auf: "Kant und das Schnabeltier" Eco 2000. Eco lieferte eine sehr brauchbare Struktur-Theorie der SEMiosphäre, ohne das Wort SEMiosphäre auch nur einmal zu verwenden. (Das kann ich aber leider, wegen fehlendem Index, nicht verifizieren). Zwar war es Eco ganz gewiss nicht entgangen, dass einige Semiotiker (Lotman und andere Nicht-Semiotiker wie Vernadski) den Begriff SEMiosphäre (oder Noo-Sphäre nach Vernadski) verwenden, denn Eco hatte eine enzyklopädische Kenntnis des Wissens der Menschheit, wie kaum einer nach Leibniz. Aber die SEMiosphäre scheint ihn nicht zu interessieren. Ich habe bisher nicht einmal eine Diskussion bei ihm gefunden, warum das für ihn irrelevant ist. Ich vermute, es liegt daran, dass er persönlich ein monistisches ontologisches Welt-Modell hat, wie die meisten Wissenschaftler heute. Aber man kann ihn ganz einfach widerlegen, wenn man sein monistisches epistemologisches Welt-Modell aus Kapitel 1.8, S. 49++ genauer liest. Dort bespricht er zwar den Dualismus, den er einführt, in dem er einen Welt-Erkennungs-Computer Abulafia[216] als Gedanken-Modell konstruiert, und wo er behauptet, dass das prinzipiell auch Nicht-Dual gedacht werden kann, denn nach Eco kann der Welt-Erkennungs-Computer auch ein Bestandteil der Welt sein, die er da zu erkennen versucht.

 

Aber leider ist das ein Denk-Fehler, den Eco vielleicht nicht mehr nachvollziehen kann. Denn er war keiner der Programmierer, die auch computerisierte Welt-Modelle programmieren können. (Von denen es mittlerweise schon ziemlich viele gibt).  Und nun ist er inzwischen entfleucht, in die Elysischen Geister. Die Programmierung eines Welt-Erkennungs-Computer's oder eines Welt-Simulations-Computer's ist heute ziemlich en vogue in der Informatik-Welt. Und niemand macht sich dazu viele Gedanken, dass man immer einprogrammieren muss (also Deus Ex Machina, oder die prä-stabilierte Harmonie nach Leibniz), dass die Welt-System-Bytes, und die Welt-Erkennungs-System-Bytes immer schön und ganz penibel aus-ein-ander gehalten werden müssen, denn sonst gibt es nur Stack-Overflow und System-Absturz. (Siehe dazu auch die Matrix-Re-Konstruktionen der Wachowskis).[217] Denn ein nicht-intelligenter Welt-Erkennungs-Computer hat keinerlei Möglichkeit, zu unterscheiden, ob seine Stoicheia (oder Bytes) gerade die Welt-Als-Solche erkennen, oder ob er nur sein Simulations-Modell bearbeitet. Er ist dabei, seine eigenen Stoicheia (oder Bytes) abzuzählen, die angeblich zur Welt gehören, aber eigentlich, nur zu dem Welt-Modell, das er gerade dabei ist, zu konstruieren. Das ist ein logisches Paradoxon, etwa in dem Sinne wie die Menge aller Mengen nach Russell und Whitehead's Principia Mathematica, die sich nicht selbst enthalten kann.

 

Umberto Eco gibt aber trotzdem noch ein paar wichtige Anregungen für eine Struktur-Theorie der Noologie. Dies ergibt sich, weil ich meine früheren Arbeiten sowohl auf die Semiotik von Peirce, wie auch die Semiotik von Eco aufgesetzt habe.[218] Daher sind in den letzten ca. 25 Jahren, seit ich Eco's frühere Arbeiten zur Semiotik (1975), und die Werke von Peirce gelesen habe (das war in den 1980er bis 1990er Jahren), da sind so einige Gedanken-Gänge quasi parallel verlaufen. Bzw. um meinen eher spekulativen Noologischen Begriff zu verwenden, das ist alles ein Ergebnis der Gedanken-Quanten-Verschränkung. Also nicht so ganz Zu-Fällig. Die Gedanken-Quanten-Verschränkung wird später noch näher behandelt. Da ich Eco nicht einfach nur nach-erzählen möchte, werde ich hauptsächlich etwas zu den kleinen (oder auch grossen) Differenzen zwischen Eco und der Noologie sagen, soweit mir das wichtig erscheint. Der wesentliche Unterschied von Eco's Semiotik zu der Noologie ist ihre Triadik, die bei Eco eher kursorisch oder als Kuriosum auftaucht. Man kann zwar sagen, die Noologie basiert ihre Triadik auf Hegel, Gotthard Günther und C.S. Peirce, aber in der Noologie gelten keine Berufungen auf Autoritäten, besonders da Hegel, und Gotthard Günther, und C.S. Peirce heute keine besonders berufungsfähigen Autoritäten sind.

Die Welt SUB der Empfindungen (der in Sich und an Sich fühlenden Lebewesen)

SUB ist die subjektive Welt der (nicht nur den Menschen, sondern allen Lebewesen zugänglichen und damit auch den menschlichen) Empfindungen. Alfred North Whitehead hat seine Welt von "Process and Reality" im wesentlichen auf diesen Eck- und Angelpunkt aufgesetzt. Die Prehensions, wie er es nennt (p. 22-23).

(p. 194): "Apart from the experiences of subjects, there ist nothing, nothing, nothing, bare nothingness. ... (p. 188): The primitive form of physical experience is emotional - blind emotion - received as felt elsewhere in another occasion" ...

 

Es ist unmittelbar intuitiv erfahrbar, dass Ich Bin, im Sinne von Sein und Sinnen(d). Dazu braucht man nicht einmal zu Denken, denn das ist absolutely: Noo, Neo, oder Noon, oder Noein oder der Noo-Log(i)e, ver(g/s)esssen im Sinne von Noein: Im Gegensatz dazu Descartes: cogito ergo sum.

Allso, ich empfinde. Ich bin ein empfindendes Wesen. Damit bin ich:

Ich Bin, allso Ich Bin. Wie könnte ich irgendetwas anderes Sein alls das Seiende im Sinne von Sinnen(d) und Seiend. Ich Bin, daher bin ich. Ganz ohne Descartes.

Willst Du oder brauchst Du etwas anderes? Was könnte Dir da noch helfen?

Dazu braucht man nur Sich Selbst zu Er-leben, also sich Selbst zu Fühlen. Das war die Zentralthese von Whitehead. Empfinden können alle empfindenden Lebewesen, nach der Lehre des Buddha. Dass man hierbei Descartes überhaupt nicht braucht, sagt Eco auf p. 29: "die res cogitans" gibt es schon bei Avicenna. Weiter zitiert Eco (p. 29):

"Dann lädt er [Avicenna] uns zu einem Experiment ein, das vermuten lässt, dass er Erfahrungen mit irgendeiner orientalischen Droge gemacht haben muss: Angenommen, einer von uns sei auf einen Schlag und vollkommen geschaffen worden... Er ist so erschaffen worden, dass er in der Luft schwebt oder sogar im leeren Raum, so dass er auch keinen Widerstand der Luft verspüren kann. Obwohl er weder [irgendetwas von seinem Körper], noch ein Herz, noch ein Gehirn, noch irgendein anderes äusseres Ding spürt, würde er behaupten zu existieren"... [Siehe John Lilly][219]

Eco, p. 30:

Das Sein ist id quod primum intellectus concipit quasi notissimum... so ungefähr: es ist dies was zuallererst der Intellect erfasst als das quasi Bekannteste (von notus, notitia), nach Thomas Aquinas.

 

Die Begriffe, die bei SUB stehen, kann man abstrakter als die Im-Pressionen bezeichnen. Als verbindenden Oberbegriff könnte man formulieren, dass das SUB alles das an Empfindungen enthält, was "Man/Frau" als SUBjekt in sich und für sich empfindet. Die Begriffe: Soul, Feelings, Experiences, sind nur beispielhaft genannt. Besonders der Begriff "Soul" ist sehr irreführend, weil es sich hier gerade nicht um so etwas wie die unsterbliche Seele handelt, sondern die anima, die allen animalia, also empfindenden Wesen gegeben ist. Emotionen sind ein etwas schwieriger zu behandelnder Begriff, deshalb lasse ich das hier erstmal aus. Denn der Wortsinn sagt es schon: E-Motionen sind (Tendenzen von) Bewegungen von innen nach Aussen. Liebe (&Hass) gehört auch dazu, weil die Liebe (&Hass) sich auf äussere Objekte beziehen, allso nicht mehr auf unsere Innenwelt bezogen sind. Ausser, es gibt dann noch den psycho-pathologischen Spezialfall des Narzissmus. Dann taucht hier auch noch etwas unpassend der Begriff der Er-Innerung auf. Denn alle animalia verfügen über irgendeine Art von Er-Innerung.

Die Welt OBJ

OBJ ist die OBJektive Welt der Natur-Wissenschaftlich erfassbaren Dinge, Objekte, und Tatsachen, bzw. wie es Wittgenstein nennen würde: Die Welt ist alles Was der Fall ist. Natürlich ist unser materieller Körper ein Teil der Welt OBJ, und kann dort mit allen anderen OBJ-Teilen inter-agrieren, nach den Gesetzen der Physik. Allerdings ist die Welt OBJ aus- und auf- gefüllt von den Dingen an Sich, wie Kant es formuliert hatte. D.h. ihr innerstes Sein wird uns nie erfahrbar sein. Dies ist, wie ich oben geschrieben habe, wegen der anderen Qualität des Seins, die logisch un-überbrückbar zwischen der Qualität von SUB und OBJ ent-gegen-steht. Die einzige Verbindung von OBJ zu SUB geschieht über diese mysteriöse Gedanken-Quanten-Verschränkung, die ich schon erwähnt habe. Was das ist, und wie sie funktioniert, ist im Augenblick egal. Es genügt zu wissen, dass sie funktioniert: Man stosse sich einmal heftig mit dem Fuss gegen den denselbigen Stein, dann wird man es schon empirisch wissen. Allerdings, Ich weiss selber SUBjektiv nur etwas von dem Schmerz, der mit dem Fuss gegen einen Stein, verbunden ist, und da wirst Du Mir sicher bei-pflichten, der Stein OBJ weiss davon garnichts. Wer dazu eine philosophische Begründung vom Meister selber braucht, findet es bei Eco, 125-126.

Die Welt SEM

Die Welt SEM ist der Knackpunkt. In der Alltagssprache nennen wir SEM auch: Die SEMiosphäre, das Zwischenmenschliche, das Wir. Es ist zwar möglich, den Bereich SEM in zwei Hälften aufzuspalten,[220] aber das ist m.E. nicht nötig. In der Kultur-Anthropologie bzw. Ethnologie spricht man zwar auch von unterschiedlichen Sichtweisen: "emisch" (Von Innen gesehen) und "etisch" (Von Aussen gesehen).[221] Allerdings haben SEM-Systeme kein Selbst- oder Ich-Bewusst-Sein wie höhere Organismen, und so kann das nur metaphorisch gelten. Es gibt (im ontologischen Sinne von Sein) eben keinen Geist an Sich, wie es Hegel konstruiert hat.[222] Der Geist hätte notwendigerweise ein Selbst-Bewusstsein, aber das hat SEM eben nicht. Das SEM manifestiert sich nur in den Einzel-Bewusst-Heiten (die eben auch gerade NICHT Sein Sinnend sind, im ontologischen Sinne von Sein). Dies ist im Gegensatz zu den abrahamitischen Theismen, in denen Gott immer mit Selbstbewusstsein und Willen ausgestattet ist. Hier präferieren wir eher den Gott der Philosophen. (Siehe Sloterdijk, "Eifer", S. 125-128). Wenn nun jemand sagen würde: Es ist doch selbst-evident, dass die Welt OBJ die wirk-lichere und damit auch wahrere ist, als dieses Niflheim[223] SEM-Gebilde. Dem kann ich einfach antworten: Lese doch mal die anthropologische Literatur zu dem Ehr-Begriff bei allen Kulturen, und dann wirst Du feststellen, dass Worte ebenso hart treffen und verletzen können, wie Pistolen-Kugeln und Messer. Ich behandele das im Folgenden auch unter dem Aspekt der Wirk-Mächtigkeit der Seienden der SEMiosphäre. Siehe dazu die Kapitel: "Der Noologische Gottesbeweis.", und: "Die Seienden der Semiosphäre sind halt auch Wirk-Mächtig: Kali, die Göttin der Rache."

Die logischen Regionen oder auch Kontexturen

Damit diese Logische Triade auch irgendeinen Sinn macht, müssen ihre Konstituenten logisch gleich-wertig, aber nicht gleich-artig sein. Das heisst, in der alten hl. christl. Terminologie: nicht homo-ousia, auch nicht homoio-ousia, sondern het(e/ai)ro-ousia, oder sogar allo-ousia.[224] Dies führt jedenfalls einen gewaltigen Denk-Sch(r/n)itt weiter, als die hl. christl. Trinitas. In der Diktion von Gotthard Günther müssen diese logischen Regionen (von Regio: Das König-Reich) Kontexturen sein, also logisch und kategorisch völlig getrennt. Es darf keine Sub-Sumption, auch keine Kon-Junktion, noch nicht einmal eine Kon-Sum(m/p)tion, oder keinesfalls eine Im-Plikation zwischen ihnen geben, denn sonst hätte es logisch keinen Sinn, eine Unter-Scheidung zu machen. (Neti netiti quia ad absurdum). Denn sie stehen eben, wie oben gesagt, in (Com- / Komm-) Union.[225] Was das ist, das wissen wir (noch) nicht so genau. Aber es erinnert ziemlich verdächtig an die Leibniz'sche Monadologie, deren Monaden eben keine Fenster haben. Bei Leibniz heisst diese Komm-Union auch Prä-Stabilierte Harmonie. Und bei der Noologie ist die sicher nicht von Gott eingerichtet worden. Denn es ist genau um-ge-kehrt: Gott ist Sammt & Sonders, ein Produkt der SEMio-Sphäre, eben des Zusammen-Gedacht-Seins, oder -Habens oder -Werdens, quer durch die Jahrtausende.[226] Wenn sie aber nicht von Gott eingerichtet worden ist, wie kann dann eine Komm-Uni-kation zwischen diesen völlig disjunkten SEINs-Bereichen statt-finden? Nunja, ich habe es schon oben mal beiläufig erwähnt. Das ist ein ähnlicher Effekt, wie bei der Quanten-Verschränkung. Die findet ja auch bekanntlich ausserhalb unseres intelligiblen Einstein'schen Universums statt. A(h/t)men.

Die Semiosphäre und Hegels Geist

Ich wiederhole zur Vorsicht wieder meinen Aphorismus über den Geist: Überall, wo das Wort Geist vorkommt, sollte man lesen: Es Geistert. Einen Geist gibt es nicht, ebenso wie es keine Gespenster gibt. Das sind alles nur Hirn-Gespinste. Der Geist ist ein typisches Beispiel für Whitehead's "fallacy of misplaced concreteness". Die Noologie ist das Projekt der Austreibung des Geistes durch den Geist Selber.[227]

 

Die Semiosphäre ist so etwa das, was Hegel mit dem Geist gemeint hat, aber eben ohne den Geist (also ohne Selbst-Bewusst-Sein, das eben kein Sein ist). Damit hätte ich also so ähnlich wie Marx, von Hegel den Grund-Gedanken ohne seinen Hinter-Sinn genommen, und damit metaphorisch, so etwa das Spiegel-Ei ohne das Ei verspeist. Da diese Konstruktion aber als das Selbst in der SEMiosphäre stattfindet, ist sie genuin auto-poietisch, d.h. sie beruht auf sich Selbst und sonst gar nichts, so ähnlich wie Hegels Geist. Sie erzeugt ihr Sein aus sich Selbst heraus. Es ist also nicht mehr nötig, nach letzten Begründungen zu suchen. Damit fällt schon ein grosser Teil der philosophischen Schwerst-Arbeit weg.

Eco über das Sein

Eco behandelt in Kapitel 1 das Sein ausführlich. Auf p. 19-20 zitiert er Aristoteles aus der Metaphysik, IV, I, 1003a 21, und Metaphysik, IV, 1028b 3336:

"eine Wissenschaft, die das Sein als Sein untersucht. to on he on: Das Seiende insofern es seiend ist. to on: ein Seiendes. to ti en einai."

 

Siehe p. 21. Es gibt:

1) materiell Seiendes und

2) Seiendes als Inhalt von Vernunft und Verstand, z.B. die Gesetze der Mathematik

 

Eco, p. 21: "Peirce schlug vor, den Terminus ens (bzw. entity) seiner ursprünglichen Bedeutung gemäss für alles zu verwenden, über das man sprechen kann... Sprechen wir aber von allem, worüber man sprechen kann, so muss man auch das Mögliche mit einschliessen. Nicht nur oder nicht so sehr in dem Sinn, in dem man behauptet hat, auch die möglichen Welten gebe es irgendwo wirklich... sondern im Sinne Wolffs..."

Eco, p. 22: "Dann gäbe es aber noch stärkere Gründe, dem Bereich des Seins nicht nur das künftig Mögliche, sondern auch die vergangenen Ereignisse zuzurechnen: Was ist, ist in allen Konjugationen und Zeiten des Verbs "sein"... [228] Ist das Sein (grossgeschrieben) alles, worüber man etwas sagen kann, weshalb soll dann das Werden nicht zu ihm gehören? In der Vorstellung vom Sein als geschlossener und unveränderlicher Kugel mag das Werden als Mangel erscheinen: Bisher aber wissen wir noch nicht, ob das Sein zwar nicht unbeständig, aber möglicherweise veränderlich, metaphorisch, metempsychotisch, zwanghaft rezyklierend ist, oder durch und durch bricoleur... werden wir auf den folgenden Seiten Sein im weitesten und vorurteilslosesten Sinn verwenden."

 

Das klingt schon ziemlich post-modern, nach bricoleur von Saussure. Auf jeden Fall ist es all-inclusive, bzw. Eco, p. 20, würde sagen: die Extension ist un-endlich. So ziemlich alle Philosophen weltweit würden dieser Anschauung vehement widersprechen. Von den Physikern gar nicht erst zu reden. Damit aber habe ich soeben die Lizenz erhalten, den Bereich von SEM als genuin Ontischen Ort zu be-zeichnen. Denn SEM ist die SEMiosphäre, und das ist der Ort, in dem alle nur möglichen Gedanken residieren, die nur irgendwie gesagt, gedacht, geahnt, gesungen, oder poliert, oder geschmiedet, oder komponiert, oder sonstwie möglicherweise produziert werden können.[229]

 

Damit behaupte ich: Es gibt in der Noologie im Ontologie- Sinne(nd) von Sein:

Nur die (SUB <-> OBJ <-> SEM) -Triade

und Nichts Als die

 (SUB <-> OBJ <-> SEM) -Triade

und Nichts Ausser der

 (SUB <-> OBJ <-> SEM) -Triade

 

Alles Andere ist Mae-Ontisch, also nicht einmal Nicht-Sein, sondern Gänzlich Ausserhalb (totaliter aliter) von Sein, oder eschatologisch.

Im Sinne(nd) Sinne von Nagarjuna könnte man das mit einer C(h)atuskotika so ein(und-) ausdrücken.

WEDER "ist es" "Sein",

NOCH "ist es" "Nicht-Sein",

NOCH "ist es" ("Sein" UND "Nicht-Sein"),

NOCH "ist es" (WEDER "Sein" NOCH "Nicht-Sein").

Das Sein und das Ge- und Ver-Heissen

Eco beschäftigt sich in 1.1. (p. 23), mit: Die Semiotik und das Etwas, mit dem Thema von (p. 22): Mit dem Wort Sein werden wir also meinen: Etwas. Er thematisiert damit den terminus ad quo der Semiotik:

"Was ist jenes Etwas, das uns veranlasst, Zeichen hervorzubringen?" oder kürzer: "Was lässt uns sprechen?"

Diesen Satz können wir ein wenig mit Heideggers (WHD) Frage paraphrasieren:

Was (ge-) heisst uns sprechen?


Nehmen wir nun Heideggers Formulierung "Das Denken" (WHD) für eine etwas allgemeinere Bezeichnung als "Das Sprechen". Denn es umfasst nicht nur verbal geäusserte Worte und Sätze, sondern alle geistigen (imaginierten) und physischen (produzierten) Akte, die wir erzeugen können. Also es handelt sich nicht nur um verbales Sprechen, sondern auch Tätigkeiten wie Malen, Musizieren, Schmieden, etc., die (zumindest zu einem gewissen Anteil), auch Zeichensysteme sind. Siehe dazu z.B. die Japanische Tee-Zeremonie, oder menschliche Rituale allgemein. Und auch meine Antwort auf Wittgenstein's Tractatus. Damit kommen wir zu dem berühmten Satz aus WHD zurück: "Was (ge-) heisst uns das Denken?" Das "heissen" heisst in diesem Falle speziell etwas auf-tragen, bzw. befehlen, wie es in dem alt- Deutschen Wort das "Ge-Heiss" auftaucht. Etwa so: Auf das Geheiss seines Meisters tat der Schüler dieses oder jenes. Somit haben wir Eco's Formulierung von: "Etwas, das uns veranlasst" ... nur ein wenig Ge-Heideggeri'siert. Und dann kommt noch die Ver-Heissung dazu, allso die Profezeihung. Aber das behandele ich noch später weiter, bei dem Richie Wagner und seinen Wal-Küren.

Die Triadik und die hermeneutische Fraktale Geometrie der Noologie

Im folgenden Abschnitt soll die Fraktal-Metapher der Noologie weiter behandelt werden. Es handelt sich hier um eine morphologische Methode, und das mathematische Konzept des Fraktals dient hierbei als Gedanken-strukturierender Formbegriff, ähnlich wie die Sphären bei Sloterdijk. Wenn die Sphären das rundeste Denk-Ding im menschlichen Gedanken-Kόsmos[230] sind, so sind Diamanten das eckigste. Sphären sind ein-schliessend, und gleichzeitig aus-schliessend. Der Tetraeder ist der erste und der einfachste der Platonischen Körper, d.h. es ist die erste mögliche 3-d Struktur. Deshalb stand er auch in der Heiligen Geometrie und im Timaios von Platon an erster Stelle.[231] Kepler hat in "Mysterium Cosmographicum" sogar ein Modell der Planetenbahnen aus den ineinandergeschachtelten Platonischen Körpern konstruiert.[232] Die Diamant-Metapher der Noologie besagt, dass Gedankensysteme sich in sich selbst brechen können, wie Licht sich in einem Diamant bricht. Das Brechungs-Phänomen der Gedanken wird weitergeführt in der hermeneutischen Fraktal-Metapher. Denn in sich gebrochene Gedankensysteme haben eine Selbst­Ähnlichkeit, die den mathematischen Fraktalen ähnelt. Fraktale sind eine Metapher für etwas, das sich unendlich weiter differenzieren kann, aber unter einem gemeinsamen Logik- Leit- Prinzip. Dies ist, analog zu den "Sphären in Sphären" Sloterdijks, ebenfalls ein hierarchisches Prinzip, aber es vermeidet die absolute Herrschaft des Zentral-Körpers, der von Sloterdijk in den "Sphären" in den politischen Prinzipien der Zentrums-Herrschaft der alteuropäischen Machtsysteme (etwa des Roi Soleil, Louis XIV) realisiert sieht.  Diese Eigenschaft ist eine hervorragende Metapher für die unendliche hermeneutische Selbst-Reflexion von Gedanken-Systemen. Dies ist auch das Thema von Implikation (Zusammenfalten) und Explikation (Auseinanderfalten). Ein Gedanke wird durch seine Unter-Gedanken expliziert (auseinander gefaltet), und durch seine Über-Gedanken impliziert (zusammen gefaltet). Das Funkeln eines Diamanten ist eine metaphorische Darstellung für das Funkeln eines gut geschliffenen und gut gebrochenen Gedankenkomplexes. In der Noologie wird diese unendliche in-sich-selbst- Brechung der Gedanken vor allem mit dem technischen Mittel des Hypertext realisiert. Indem nämlich jeder Gedanke durch einen Hypertext-Link repräsentiert wird, verweisen die darunter folgenden weiteren Hypertext-Links in das Gesamt- Universum des menschlichen Denkens, das heute auf dem WWW sozusagen "aufgehoben" ist.

Die Mythologie und Magie der Zahlen

Ideengeschichtlich können wir bei der Diamant-Metapher auf die Mythologie oder Magie der Zahlen verweisen. Diese reicht bis in die ältesten Ur-Zeiten zurück, und wurde in der Renaissance neu aufgenommen. (Siehe Spengler, 885). Bei Giordano Bruno finden wir vielleicht einen der letzten Ansätze, diese Magie wieder zu beleben. Darüber hinaus, reicht sein Denken sowohl in diese mystische Urzeit zurück, und gleichzeitig überspannt es auch schon das neuzeitliche Weltsystem des unendlichen Kósmos. Die Geschichtswissenschaft hat nie wirklich herausgefunden, warum er von der Inquisition verbrannt worden ist, und mit grosser Wahrscheinlichkeit war es wegen dieser "unheimlichen" Kombination des Zusammen-Denkens, gegen das die Ideen von Galileo geradezu lächerlich simpel waren. In den alten Zeiten hatte jede Zahl eine magische Qualität, und das Dreieck und der Diamant bzw. Tetraeder stehen für die Heilige Trias. Denn so wie die Sphäre als 3-d Modell auf dem Bild des Kreises beruht, so beruht der Tetraeder als 3‑d Modell auf dem Dreieck. Dies steht natürlich in sehr gefährlicher Nähe zur hl. chr. Trinitas, und man kann wohl annehmen, dass Brunos Interpretation irgendwie an dieser Grundfeste des hl. christlich-katholischen Glaubens rüttelte. Wir brauchen dazu nur noch den bekannten David-Stern hinzufügen, denn dieser kann auch als Projektion eines Tetraeders auf die Fläche interpretiert werden. Es ist die Interpenetration (also mit einer sexuellen Konnotation), die den in sich gespiegelten Tetraeder so unheimlich macht, und deshalb ist der David-Stern ebenso wie das Pentagramm auch so tief mit Magie verbunden. Umberto Eco beschäftigte sich in seinen Romanen eigentlich sehr gerne mit solchen mystischen und mythologischen Themen. (Nicht umsonst wurde das als "thinking man's Da Vinci Code" bezeichnet.) Aber in seinen semiotischen Werken behandelt er die Triadik eher kursorisch oder als Kuriosum. Er erwähnt en passant Peirces "Triadensucht" auf p. 77. Um weiter über die Triadik zu reden, müssen wir einen Exkurs zu Hegel machen. Siehe: HEGEL_TRIADIK, "1.4.6.6. Hegel, der Grossmeister der Triadik". in Noologie II:[233]

Die Triadik und die Selbstähnlichkeit bei Hegel

Das Gliederungs-Schema von Hegels "System der Wissenschaft", Enzyklopädie (Hegel 1969, 29-32), Phänomenologie (PhdG, Hegel 1986), und Wissenschaft der Logik (1990, 1992, 1994), ist vielleicht die überzeugendste Demonstration, dass Hegel es mit der Triadik ernst meinte. Die Struktur seiner Werke ist eine Triadik von Triaden, sowohl von aussen, wie von innen. [93] Hegel formuliert in seinen Werken ein triadisches Prinzip der Selbstähnlichkeit, das er so erläutert:

Hegel (1969, 48): "Jeder der Teile der Philosophie ist ein philosophisches Ganzes, ein sich in sich selbst schliessender Kreis, aber die philosophische Idee ist darin in einer besondern Bestimmtheit oder Elemente... das Ganze stellt sich daher als ein Kreis von Kreisen dar, deren jeder ein notwendiges Moment ist, so dass das System ihrer eigentümlichen Elemente die ganze Idee ausmacht, die ebenso in jedem einzelnen erscheint."

 

Die Metapher des "Kreis von Kreisen" ist auch in dem Symbol der Borromäischen Ringe enthalten, welche wiederum das Symbol von Atlantis waren. Dies ist bei Hegel seine triadische Konstruktion. Möglicherweise knüpft Sloterdijk in "Sphären" an diesen Gedanken an, aber eben in der 3-dimensionalen Denkweise. Modo Sloterdijk kann man die Kreise von Kreisen auch in 3‑d darstellen, als Kugeln von/in Kugeln, und dann erhält man einen Schaum. Und dieser folgt wiederum den Gesetzen der fraktalen Regelmässigkeit, die auch von Wellen bekannt ist.

Über den Universalen Schaum

Siehe dazu das Buch "Universal Foam":

http://www.amazon.de/Universal-Foam-Exploring-Mysterious-Substance/dp/038572070X

Das folgende Review fasst einige der Thesen aus diesem Buch zusammen.

https://www.kirkusreviews.com/book-reviews/sidney-perkowitz/universal-foam/

"An exploration of the science of foam that is also an engaging appreciation of its cultural uses—think of your beer’s head or cappuccino’s cap—from physicist Perkowitz (Empire of Light, 1996). Foam is one of those peculiar and intriguing semi-states, not really liquid or gas or solid, but an arrangement of adjoining bubbles and cells of gas within a liquid or solid. Perkowitz takes readers on a Cook’s Tour through the substance’s extensive and quirky world, from ocean whitecaps to champagne, pumice, and bread—the foamy turmoil of quantum events. He works his thrall mostly in the cultural aspects of foam: how it effects the flavor of beer, the taste of bread; how it brought about an environmental crisis with its near indestructibility as exemplified by packing peanuts and Macdonald’s clamshell burger containers; the ethereal pleasures of meringues and soufflés and mousses; the aesthetic chords struck by paintings of churning waves from Hokusai to Homer. But when Perkowitz delves into the physics of foam, he gets bogged down. It may be that the mechanical and dynamic properties of foam are simply not compelling, but it does seem as though something as wondrous as sonoluminescence (the act by which bubbles change sound into light) ought to have readers gasping in awe. It doesn’t, here. More problematical is that Perkowitz at times comes perilously close to a tone of cooing condescension: “No doubt you’ll soon notice the remarkable diversity of matter that surrounds us.” At the end of the book, he does manage to make his science sing when he describes the cosmos as having the distinct qualities of foam as witnessed through the distribution of galaxies across space. Curious about that froth on your cappuccino? Here’s the place to take its measure. But it is the reader who will have to provide the initial spark of interest, for though Perkowitz can be entertaining, he is not alluring."

Kugeln in Kugeln, und Räder in Rädern: bei Ezekiel / Hesekiel, und den Cherubim

Das Bild von Kugeln in Kugeln, findet sich in den Ur-ältesten Mythologien, nämlich die Räder in Rädern bei Ezekiel / Hesekiel, den Cherubim. [234]

Die Hermeneutische Selbstähnlichkeit und die Fraktale

Das Prinzip der Selbstähnlichkeit, das Hegel anwandte, findet man heute in der Mathematik als Fraktal. (Mandelbrot 1987).[235] In dem obigen Zitat zu Perkowitz ist diese Beobachtung besonders interessant: "The distribution of galaxies across space".[236] Denn die Mandelbrot- Fraktal- Bilder sehen wie Galaxien aus. Man kann sich der hypnotischen Wirkung des Zooms in die fraktale Unendlichkeit nicht entziehen, wenn man diese Videos anschaut:

https://www.youtube.com/watch?v=PD2XgQOyCCk

https://www.youtube.com/watch?v=pCpLWbHVNhk

Aber die mathematische Selbstähnlichkeit ist eher ein Epiphänomen der graphischen Darstellungsweise. D.h. das bekannte Fraktal-Bild entsteht erst, wenn die imaginäre Zahl geeigneterweise als 2-D Graph auf-gezeichnet wird. Sonst kann man das der imaginären Zahl selber kaum ansehen. Durch das iterative Immer-Weiter-Rechnen der imaginären Zahl entsteht ausserdem keinerlei neue Information. Und es braucht viel Kunst und Imagination, um die schönen Fraktal-Bilder, etwa die von Peitgen und Richter (1986) zu erzeugen, denn sie entstehen erst, wenn man geeignete Farb-Algorithmen dazu gefügt hat, die in der Original-Formel gar nicht enthalten sind. Es wird sogar gesagt, dass die Fraktale eigentlich Artefakte der Gleitkomma-Rundungs-Fehler der Computer sind. Bisher findet sich der Anwendungsbereich von Fraktalen hauptsächlich in der Computer-Grafik. Zwar ist es offensichtlich, dass das Prinzip der Selbstähnlichkeit in der Natur überall auftaucht, aber das Problem scheint darain zu liegen, dass es sehr schwer ist, die geeigneten fraktalen Formeln zu finden, die diese Formen auch erzeugen. Deshalb steht heute, ca. 30 Jahre nach ihrer Popularisierung durch Mandelbrot, die Fraktal-Wissenschaft immer noch in den Anfängen.[237] Ein besonders treffendes Beispiel für die unsinnige Verwendung von Fraktalen, war die Behauptung, dass die Länge der Küstenlinie Gross-Britanniens gegen Unendlich geht, wenn man die Messungsgrösse nur beliebig klein macht. Dabei ist vergessen worden, dass der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ein breites Band bildet, dessen Mittelwert statistisch relativ gut bestimmbar ist, und nie gegen Infinitesimal gehen kann.[238]

Das Fraktal-Prinzip der Koch-Schneeflocke

Vielleicht das anschaulichste Beispiel für die Problematik des mathematischen Fraktals ist die Koch-Schneeflocke:[239] Es ist wohl das am einfachsten zu verstehende Fraktal-Prinzip. An ihr wird deutlich, dass die Mathematik nur in der Lage ist, ein Gebilde zu erzeugen, das einer Schneeflocke ähnlich sieht, aber nur sehr oberflächlich. Anhand der Konstruktions-Methode sieht man auch das entscheidende Problem: Die Koch-Schneeflocke wird erzeugt durch immer weiteres Fraktalisieren der Aussenkanten eines Dreiecks. Eine echte Schneeflocke dagegen wächst auf ganz bestimmte Weise von Innen, aus einem einzigen Eis-Kristallisations-Kern heraus, durch immer weiteres Anlagern, und Überschmelzen, und Anlagern, von weiteren Eis-Kristallisationen. Deshalb gibt es buchstäblich, im gesamten Universum, und zwar nicht nur hier und jetzt, sondern auch von allem Anfang, bis zum Ende des Universums, genau so viele verschiedene (zwar ähnliche, aber nicht gleiche) Formen von Schneeflocken, wie es Schneeflocken gab, gibt, und gegeben haben wird. Jede einzelne ist ein Unikat.[240] Und das betrifft gerade mal eines der am einfachsten strukturierten Dinge des Universums. Wieviel schwieriger wird es erst mit all den anderen Dingen des Universums?[241] Es ist dabei erwähnenswert, dass eine Schneeflocke eigentlich nur ein 2-d Ding ist, d.h. es hat praktisch keine 3-d Tiefe / Dicke, im Verhältnis zur 2-d Ausdehnung. Das ist schon einmal eine Natur-Historische Be-Sonderheit.[242] Und das ist mal wieder die passende Gelegenheit, um mein Lieblings-Zitat aus Hesiodos (Theog. 38) und Homeros (Il. 70) anzubringen:

(eirousai / hos aeidae) ta t' eonta ta t' essomena pro t'eonta.

(verkündend / der erkannte) was ist, was sein wird, oder zuvor war.

Nicht umsonst ist das auch der Ausspruch von Peirce, über Firstness, Secondness und Thirdness.

 

Es gibt also eine morphologische Ähnlichkeit zwischen dem mathematischen Fraktal und der mehrstufigen hermeneutischen Iteration, wie wir sie bei Hegel finden. Eine entscheidende Formulierung zu dem Thema des Wissens-Zuwachses der Hermeneutik wurde von Gotthard Günther in seinem Vorwort zur Neuauflage seiner Dissertation gegeben.[243] Siehe Seite XIX:

"Nicht aber wird durch eine solches Urteil etwas über das Verhältnis des Sinns der Freiheit zum Sinn der Notwendigkeit ausgesagt. Das wäre dann das Urteil "von oben her". Eben dieses logische Verfahren des Urteils "von oben her" wird von Hegel geübt."

Die hohe Kunst des Hermeneutischen Denk-Fraktals

Die hohe Kunst des Hermeneutischen Denk-Fraktals ist es, ein Denken des Un-Endlichen zu er-zeugen, das aber nicht in einen infiniten Regress gerät, also nicht in das unendliche NICHTS verschwindet, und auch nicht in das unendliche ÜBER-ALLES (oder das Göttliche, Transzendente, Nirvana), sondern seine Un-Endlichkeit pendelt sich wie die mathematische Form eines Fraktals irgendwo um einen stabilen Zentral-Wert oder auch Zwei oder Drei Zentral-Werte, herum ein, und zwar eben nur unendlich-approximativ. Es erreicht den (imaginären) Endpunkt nie. In der morphologischen Analogie des mathematischen Fraktals finden wir hier beispielhaft die Dimensionalität 2,416 also etwas weniger als 3-d. Das ist "zufälligerweise" genau der Licht-Brechungs-Index des Diamanten, den wir hier aushilfsweise als hermeneutische Denk-Fraktal-Konstante einsetzen. Dazu noch ein Zitat aus dem Wikipedia-Artikel:

http://en.wikipedia.org/wiki/Mandelbrot_set

"The Mandelbrot set is a mathematical set of points in the complex plane, the boundary of which forms a fractal. The Mandelbrot set is the set of complex values of c for which the orbit of 0 under iteration of the complex quadratic polynomial zn+1 = zn2 + c remains bounded.[1] That is, a complex number, c, is in the Mandelbrot set if, when starting with z0 = 0 and applying the iteration repeatedly, the absolute value of zn never exceeds a certain number (that number depends on c) however large n gets. The Mandelbrot set is named after Benoît Mandelbrot, who studied and popularized it. ... For example, letting c = 1 gives the sequence 0, 1, 2, 5, 26,…, which tends to infinity. As this sequence is unbounded, 1 is not an element of the Mandelbrot set. On the other hand, c = i (where i is defined as i2 = -1) gives the sequence 0, i, (-1 + i), -i, (-1 + i), -i, ..., which is bounded and so i belongs to the Mandelbrot set. ... When computed and graphed on the complex plane the Mandelbrot set is seen to have an elaborate boundary which, being a fractal, does not simplify at any given magnification."

Hegels fraktale Morphologie des Zeit-Geistes

Im Gegensatz zur Fraktal-Mathematik ist die fraktale Struktur der Geistes-Wissenschaften (meistens) auf jeder Iterations-Stufe mit Erkenntnis-Gewinn (bzw. mit Sinn) verbunden. Man bezeichnet diese Methode auch als Hermeneutik. In dem synthetischen System von Hegel findet sich die wohl ausgereifteste Darstellung der semantischen, logisch- begrifflichen Selbst- Ähnlichkeit, ein System von selbst- ähnlichen Gedanken, die der menschliche Geist bisher ersonnen hat. Dies ist vor allem deshalb möglich, und so leicht ersichtlich, weil die Phänomenologie eben Inhalts-Leer ist. Rüdiger Safranski hat Hegels Werk einmal als "Bildungsroman der deutschen Intelligenzia des 19. Jahrhunderts" beschrieben. Das ist wohl etwas zu verkürzt ausgedrückt. Diesem Werk fehlt jeglicher Bezug auf Emotionen, die sonst das Haupt-Thema eines Romans sind. Es ist reiner Geist, auf sich selbst und in sich selbst gespiegelt.[244]

 

Die Struktur der Triadik wird lediglich in der Phänomenologie einmal durchbrochen: In PhdG, C. (DD) "Das absolute Wissen" macht Hegel eine Ausnahme, hier kommt eine Viergliederung vor. Zwar unterscheidet sich die Darstellung in diesen Details von der in der Enzyklopädie, III. Teil, Dritte Abteilung, "der absolute Geist". Beide Werke sind dennoch strukturell identisch, weil in der Enzyklopädie, III. Teil, Dritte Abteilung, Drittes Kapitel: "Die Philosophie", wieder als architektonischer Schluss-Stein steht, der in der Phänomenologie dem "absoluten Wissen" zukommt. Im Folgenden sollen noch einige Beispiele für Hegels Triadik genannt werden.

Hegel (1969, 51):"... denn nur das Ganze der Wissenschaft ist die Darstellung der Idee, so kann auch ihre Einteilung nur erst aus dieser begriffen werden; sie ist wie diese, aus der sie zu nehmen ist, etwas Antizipiertes. Die Idee aber erweist sich als das schlechthin mit sich identische Denken und dies zugleich als die Tätigkeit, sich selbst, um für sich zu sein, sich gegenüber zu stellen und in diesem Andern nur bei sich selbst zu sein. So zerfällt die Wissenschaft in die drei Teile:

 

I. Die Logik, die Wissenschaft der Idee an und für sich,

II. Die Naturphilosophie als die Wissenschaft der Idee in ihrem Anderssein.

III. Die Philosophie des Geistes, als der Idee, die aus ihrem Anderssein in sich zurückkehrt."

 

Die Triade ist kein Zustand, sondern (s.o.): die Tätigkeit,

1) sich selbst, um für sich zu sein,

2) sich gegenüber zu stellen und in diesem Andern

3) nur bei sich selbst zu sein...

 

In dem Abschnitt: "Näherer Begriff und Einteilung der Logik" findet sich eine weitere Ausformulierung der genannten selbstähnlichen Prinzipien der Dreigliedrigkeit, hier geht es vor allem um die innere Gliederung. Siehe Hegel (1969, 104):

"Die Logik zerfällt in drei Teile:

I. In die Lehre von dem Sein .

II. Die Lehre von dem Wesen.

III. Die Lehre von dem Begriffe und [der] Idee .

Nämlich in die Lehre von dem Gedanken:

I. In seiner Unmittelbarkeit, - dem Begriffe an sich .

II. In seiner Reflexion und Vermittlung, - dem Fürsichsein und Schein des Begriffes.

III. In seinem Zurückgekehrtsein in sich selbst und seinem entwickelten Bei-sich-sein,

dem Begriffe an und für sich."

 

Aus dieser Gliederung entwickeln sich die Momente [94] der inneren Triade von Hegels Denken.

Hegel (1986, 559):

I. Das An sich.

II. Das Fürsichsein.

III. Das Bei-sich-sein, das An und Für sich.

 

In einem anderen Kontext nennt er die drei Momente in leichter Variation:

I. Das Wesen.

II. Das Fürsichsein, welches das Anderssein des Wesens ist und für welches das Wesen ist.

III. Das Fürsichsein oder Selbstwissen im Anderen.

 

Weiter bei Hegel: [245]

"Alles existiert zunächst »an sich«, in der Unmittelbarkeit der Potenz zu einem besonderen Sein (wie z. B, der Keim zu einer Pflanze), dann »für sich«, als Einzelnes, schließlich »an und für sich« als Konkret-Allgemeines, als Einheit in der Mannigfaltigkeit seiner Bestimmungen, als objektiver »Begriff«, der zugleich den Gehalt, das Wesen des Dinges bildet. Indem das philosophische Denken die Selbstentfaltung der Idee zum Gegenstände hat, macht es den Gehalt des Seins selbst zum Objekt; das System des Denkens erzeugt so aus sich das System der Erfahrung"...

 

Ihre Kulmination erreicht die Selbst-Bewegung der Momente[246] des Geistes im Kapitel "Das absolute Wissen":

Hegel (1986, 579): "Die Vereinigung beider Seiten ... sie ist es, welche diese Reihe der Gestaltungen des Geistes beschliesst; denn in ihr kommt der Geist dazu, sich zu wissen, nicht nur wie er an sich oder nach seinem absoluten Inhalte, noch nur wie er für sich nach seiner inhaltslosen Form oder nach der Seite des Selbstbewusstseins, sondern wie er an und für sich ist."

 

Hegel erzeugt mit dem Stilmittel der Worte "An sich" , "Für sich" , "An und Für sich" (Bei sich), ein semantisches Spannungsfeld, das sich durch alle seine Texte zieht. Natürlich lässt sich trefflich darüber diskutieren, ob das auch Sinn macht, wie Hegel bei den einzelnen Kriterien für die triadische Unterscheidung vorgeht, aber das beeinträchtigt nicht das sprachliche Kunstwerk, das Hegel mit seinem "System der Wissenschaft" über die insgesamt ca. 2000 Seiten von Enzyklopädie, Phänomenologie und Logik, vollbracht hat. Der Geist kann auch nicht anders sein als sich selbst ähnlich in all seinen Facetten und Brechungen, das ist nun mal die Natur des Geistes, oder wenn man es so darstellen will, ist das die bis heutige gültige Definition, die Hegel dem Geist gegeben hat. Die Welt der Phänomene, Erfahrungen, Empfindungen, Eindrücke, Gedanken, also alles was sich im Theater des Geistes ab- spielt (oder der Vor-Stellung, wie ich es in der Noologie nenne), ist eins vom anderen jeweils ver-, ge-, und ent- schieden, und diese Ent-Scheidungen zu treffen, ist ebenfalls die Aufgabe und Natur des Geistes, genauer des Verstandes (also des Logos, im Unterschied zu dem Nous oder Noos) und nach Hegel, der Negativität. (Siehe Eco, 24-25).

 

Aber der Geist selber, das Bewusstsein, muss bei der Reflexion auf all diese Verschiedenheiten zur Einheit seiner selbst zurück- kommen. Das zu vollenden war Hegels Werk. Diese Höhe der Reflexion erreicht der menschliche Geist nur ausnahmsweise, meist zerbricht er, zerfällt in den Tod oder den Wahnsinn (wie Nietzsche). Das Bewusstsein des einzelnen Menschen erleidet früher oder später unweigerlich dieses Ende, aber das Gesamtgefüge des über-individuellen Geistes pflanzt sich durch die Generationen und die Geschichte fort. Ob das unendlich so weitergehen wird und kann, ist heute am Beginn des 21. Jh's eine grosse Frage. Vielleicht hat nach Hegel der Weltgeist wirklich seinen kulminierenden Apex gefunden und befindet sich nun in einer Phase des unaufhaltsamen Niedergangs. Dazu komme ich noch im nächsten Kapitel.

Peirce und die Triade von Firstness, Secondness und Thirdness

C.S. Peirce hat mit seiner Triade von Firstness, Secondness und Thirdness einen Schluss-Stein für ein in sich geschlossenes dreiwertiges System der Ontologie bzw. von Kategorien gesetzt, das keine Erweiterung mehr zulässt. Es ist nach der Thirdness keine Fourthness oder Fifthness mehr möglich. Diese dreiwertige Ontologie ist aber völlig anders als die der Noologie, weil sie nur von der Welt OBJ handelt, und die SUBjektiven Empfindungen aussen vor lässt. Die Firstness von Peirce ist die Möglichkeit (Potentialität), die Secondness ist die Existenz eines wirklich Gegebenen oder eines Ereignisses (Aktualität), und die Thirdness ist das Gesetz, oder der Nomos, nach dem die Aktualitäten ihre Form erhalten und entfalten. [247]

 

Hier sind die entsprechenden Textstellen bei Peirce: [248]

"23. My view is that there are three modes of being. I hold that we can directly observe them in elements of whatever is at any time before the mind in any way. They are [1] the being of positive qualitative possibility, [2] the being of actual fact, and [3] the being of law that will govern facts in the future."

 

[Firstness:]

Peirce: "25. Firstness is the mode of being which consists in its subject's being positively such as it is regardless of aught else. That can only be a possibility. For as long as things do not act upon one another there is no sense or meaning in saying that they have any being, unless it be that they are such in themselves that they may perhaps come into relation with others. The mode of being a redness, before anything in the universe was yet red, was nevertheless a positive qualitative possibility. And redness in itself, even if it be embodied, is something positive and sui generis. That I call Firstness. We naturally attribute Firstness to outward objects, that is we suppose they have capacities in themselves which may or may not be already actualized, which may or may not ever be actualized, although we can know nothing of such possibilities [except] so far as they are actualized."

 

[Secondness:]

Peirce: "24. Let us begin with considering actuality, and try to make out just what it consists in. If I ask you what the actuality of an event consists in, you will tell me that it consists in its happening then and there. The specifications then and there involve all its relations to other existents. The actuality of the event seems to lie in its relations to the universe of existents. A court may issue injunctions and judgments against me and I not care a snap of my finger for them. I may think them idle vapor. But when I feel the sheriff's hand on my shoulder, I shall begin to have a sense of actuality. Actuality is something brute. There is no reason in it. I instance putting your shoulder against a door and trying to force it open against an unseen, silent, and unknown resistance. We have a two-sided consciousness of effort and resistance, which seems to me to come tolerably near to a pure sense of actuality. On the whole, I think we have here a mode of being of one thing which consists in how a second object is. I call that Secondness."

 

 [Thirdness:]

Peirce: "26. Now for Thirdness. Five minutes of our waking life will hardly pass without our making some kind of prediction; and in the majority of cases these predictions are fulfilled in the event. Yet a prediction is essentially of a general nature, and cannot ever be completely fulfilled. To say that a prediction has a decided tendency to be fulfilled, is to say that the future events are in a measure really governed by a law. If a pair of dice turns up sixes five times running, that is a mere uniformity. The dice might happen fortuitously to turn up sixes a thousand times running. But that would not afford the slightest security for a prediction that they would turn up sixes the next time. If the prediction has a tendency to be fulfilled, it must be that future events have a tendency to conform to a general rule. »Oh,« but say the nominalists, »this general rule is nothing but a mere word or couple of words!« I reply, »Nobody ever dreamed of denying that what is general is of the nature of a general sign; but the question is whether future events will conform to it or not. If they will, your adjective 'mere' seems to be ill-placed.« A rule to which future events have a tendency to conform is ipso facto an important thing, an important element in the happening of those events. This mode of being which consists, mind my word if you please, the mode of being which consists in the fact that future facts of Secondness will take on a determinate general character, I call a Thirdness."

 

Noch einmal die entscheidenden Stellen aus den obigen Texten:

1) Firstness: The being of positive qualitative possibility, the mode of being which consists in its subject's being positively such as it is regardless of aught else.

 

2) Secondnes: The being of actual fact, the actuality of an event... it consists in its happening then and there... a mode of being of one thing which consists in how a second object is.

 

3) Thirdness: The being of law that will govern facts in the future, the mode of being which consists in the fact that future facts of Secondness will take on a determinate general character.

Die Thirdness ist das Morphologische Gesetz

1) Firstness ist nach Aristoteles Potenz, auch Substanz genannt, oder Ousia. Und in der Noologie ist das: En-archaea. Joh. 1.1: "En archae, en ho logos". Und bei Hesiodos: "ex archaes, hoti proton genet auton".

2) Secondness ist nach Aristoteles der Actus, und die Akzidenz, und in der Noologie ist das: En-ergeia/En-ergia. (Ergon := das Werk, die Tat).

3) Das Erkennen von "Thirdness" ist in der Noologie die En-morpheia. En-Morpheia bedeutet: Das Gesetz der Form der möglichen Gestalten. Das ist das Morphologische Gesetz. En-Tropeia bedeutet die Regeln der Veränderungen in der Entwicklung von Gestalten.

 

Das Erkennen von "Thirdness" ist das typische, was den Menschen von der materiellen und sonstigen belebten Natur unterscheidet. Das lässt sich mit der Trias von Körper, Seele, Geist illustrieren: Körper ist das Materielle am Menschen, seine Eigenschaft, anfassbar und sichtbar zu sein.[249] Die Empfindung (anima, psychae, Glossar: Empfindung), also die Seele, besitzen nur die "animalia". Anima ist der Faktor der Leiblichkeit, um es mit dem alten Begriff auszudrücken.

http://de.wikipedia.org/wiki/Leib  

http://kuemmel.name/doc/Leiblichkeit.pdf

"Geist" oder Vernunft ist die Thirdness. Das Erkennen von Gesetzlichkeit (Nomos), also Geist und Reflexion besitzen nur die Menschen. Das Erkennen der Gesetzlichkeit findet eine weitere Trias in Peirces Kategorisierung der drei Denkformen:

1) Deduktion (synagōgé oder anagōgé),

2) Induktion (epagōgé),

3) Retroduction oder Abduction (apagōgé).

Siehe C.S. Peirce, www.textlog.de/4224f753.html :

"65. There are in science three fundamentally different kinds of reasoning, Deduction (called by Aristotle {synagögé} or {anagögé}), Induction (Aristotle's and Plato's {epagögé}) and Retroduction (Aristotle's {apagögé}"...

145. These three kinds of reasoning are Abduction, Induction, and Deduction. Deduction is the only necessary reasoning. It is the reasoning of mathematics. It starts from a hypothesis, the truth or falsity of which has nothing to do with the reasoning; and of course its conclusions are equally ideal. The ordinary use of the doctrine of chances is necessary reasoning, although it is reasoning concerning probabilities.

Induction is the experimental testing of a theory. The justification of it is that, although the conclusion at any stage of the investigation may be more or less erroneous, yet the further application of the same method must correct the error. The only thing that induction accomplishes is to determine the value of a quantity. It sets out with a theory and it measures the degree of concordance of that theory with fact. It never can originate any idea whatever. No more can deduction.

 

C.S. Peirce : [250]

"All the ideas of science come to it by the way of Abduction. Abduction consists in studying facts and devising a theory to explain them. Its only justification is that if we are ever to understand things at all, it must be in that way."

 

Seine Charakterisierung der Abduction lautet so:

"Abduction consists in studying facts and devising a theory to explain them."

Abduction ist also das, was die Thirdness charakterisiert. Beide Definitionen bedingen sich gegenseitig: Ohne Abduction keine Thirdness, und umgekehrt. Dies habe ich oben schon angesprochen: Das Erkennen des Gesetzlichen (das Nomos), als wesentliche Charakteristik (Wesen-haftigkeit) des lógos. Weiterhin ist darin enthalten: die Extrapolation der Er-Innerung auf die Zukunft, und dies wird im Kontext der Noologie auch als Prae-Flexion bezeichnet. Auch hier ist der Vergleich / Kontrast zu den Tieren angebracht: Erinnerung ist eine Fähigkeit, über die alle höheren Tiere verfügen (Säugetiere, Vögel, Oktopusse). Ob Tiere auch aus den Erfahrungen der Erinnerungen in die Zukunft planen können, ist eher fraglich.[251] Dies ist eine Fähigkeit, die dem Menschen vorbehalten ist. Die Scheidemarke hier ist das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit.


 

Die phänomenale Welt der Vor-Stellung: Das Phainomenon

Jetzt will ich noch einen anderen wesentlichen Gedanken einführen: Die Vor-Stellung. Dieser Gedanke stammt ursprünglich von Schopenhauer, und ich habe ihn ein wenig modifiziert, und für die Zwecke der Noologie adaptiert. Und eine wichtige Anmerkung vorneweg: Die Vor-Stellung der Noologie hat nur sehr umständehalber etwas mit der Vorstellung der Umgangs-Sprache zu tun. Die Vor-Stellung ist die subjektive Seite der SEMiosphäre. I.e. es ist das, was jedem Einzel-Wesen von der SEMiosphäre individuell zugänglich ist. Das folgende Zitat ist aus: Schopenhauer, "Die Welt als Wille und Vorstellung", § 1,1:

 

"Die Welt ist meine Vorstellung: - dies ist die Wahrheit, welche in Beziehung auf jedes lebende und erkennende Wesen gilt; wiewohl der Mensch allein sie in das reflektierte abstrakte Bewußtsein bringen kann: und tut er dies wirklich, so ist die philosophische Besonnenheit bei ihm eingetreten. Es wird ihm dann deutlich und gewiß, daß er keine Sonne kennt und keine Erde, sondern immer nur ein Auge, das eine Sonne sieht, eine Hand die eine Erde fühlt, daß die Welt, welche ihn umgibt, nur als Vorstellung da ist, d.h. durchweg nur in Beziehung auf ein anderes, das Vorstellende, welches er selbst ist. - Wenn irgendeine Wahrheit a priori ausgesprochen werden kann, so ist es diese."

 

Mit diesen Worten eröffnet Schopenhauer seine Programmatik der "Welt als Wille und Vorstellung". Die Noologie basiert auf einer bestimmten Interpretation dieses Konzepts. Siehe dazu auch Heidegger (WHD 15-17, 60-62, 70). Die Vor-Stellung ist wie eine Theater-Vorstellung zu verstehen, sie ist die Bühne, auf der das phänomenale Gesamtgefüge aller Empfindungen, Wahrnehmungen, Phantasien, Denk-Akte und Handlungen abläuft, das für empfindende Lebewesen (animalia)[252] mit einem Neuronalsystem, insbesondere für Menschen nur möglich ist. Das Phänom(ai/e)non ist für die Noologie der Allgemeinbegriff für alles, was in der Vor-Stellung nur dar-stell-bar ist. Dieser Gebrauch unterscheidet sich von der Bedeutung bei Kant (KrV), der das Phänomenon als Sinnending definiert,  im Unterschied zu Noumenon als Verstandesding. (S. Glossar:  Phänomenon). Hier unterscheiden sich die Vor-Stellungen verschiedener Philosophen auch ein wenig. Der Eine sagt: Phänomenon, der andere sagt: dynamisches Objekt. Whitehead nennt es Prehensions, oder Feelings. Denn Eco, p. 24-25, bezieht sich auf die Vor-Stellung von Peirce dazu, das Peirce auch das dynamische Objekt nennt, eben:

"das, was uns veranlasst, Semiose zu erzeugen. Wir erzeugen Zeichen, weil etwas da ist, was danach verlangt, gesagt zu werden."

 

Umberto Eco spricht hier auch im Sinne Peirces von Indexikalität (Index: auf irgendetwas hinweisen, der Zeige-Finger). Im Unterschied zu Kant sagt Eco auf p. 25u:

"Dass ... dieses Etwas dynamisches Objekt, Noumenon, noch rohe Materie einer noch nicht vom Kategoriellen erhellten Anschauung wird, das alles kommt später."

 

Dieser etwas seltsame Satz ist möglicherweise dem Traduttore- Traditore- Dilemma geschuldet[253]. Für die Noologie heisst das: Wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte, und ich nehme die Version, die mir für die Noologie am besten passt. Siehe: Heidegger, WHD, p. 16:

"Bei der Uneinigkeit der Philosophie darüber, was das Vorstellen im Wesen sei, gibt es offenbar nur einen Ausweg ins Freie. Man verlässt das Feld der philosophischen Spekulationen und untersucht erst einmal sorgfältig und wissenschaftlich, wie es mit den Vorstellungen, die bei den Lebewesen, vor allem den Menschen und Tieren, vorkommen, überhaupt steht. ... Darum kann es nicht verwundern, wenn innerhalb der Psychologie in keiner Weise zur Klarheit kommt, wohin die Vorstellungen eingeordnet werden: nämlich der Organismus des Lebendigen, das Bewusstsein, die Seele, das Unbewusste und all die Tiefen und Schichten, in die der Bereich der Psychologie gegliedert wird."

 

Ich verwende den Begriff der Vor-Stellung in einer wesentlich abstrahierten Bedeutung, im Kontrast zu der allgemeinen Bedeutung, die einen imaginativen Akt oder eine Theater-Vorstellung kennzeichnet. Diese spezielle Bedeutung entspricht der Maxime, auf die Husserl seine Phänomenologie begründet hat. Siehe Kunzmann 1991, 192:

"Hinter der Phänomenologie steht die Forderung, sich in der Philosophie aller vorschnellen Weltdeutung zu enthalten und sich vorurteilsfrei an die Analyse dessen zu halten, was dem Bewusstsein erscheint. ...

[Die Phänomenologie sollte sich]  auf die intuitive anschaul. Selbstgegebenheit der Phänomene des Bewusstseins gründen. ...

die durchgängige Korrelation zwischen den Vollzügen des Bewusstseins (.z.B. wahrnehmen, erinnern, lieben), die sich auf einen Gegenstand beziehen (Akte des Vermeinens: Noësis, Pl. Noësen) und den Gegenstand,  wie er in diesen Vollzügen erscheint (das Vermeinte: Noëma, Pl. Noëmata). ...

Noëma ist nicht der Gegenstand in seiner Wirklichkeit an sich, sondern der in der sinngebenden Funktion der Bewusstseinsvollzüge intentional enthaltene. ...

Die phänomenolog. Einstellung dagegen enthält sich jegl. Urteils über Sein oder Nichtsein der Gegenstände und ermöglicht so die vorurteilsfreie Betrachtung des reinen Bewusstseins. d.h. dessen, was als Phänomene in der Korrelation von Noësis und Noëma gegeben ist."

 

Hegel gebraucht ebenfalls die Konzepte von Vorstellung (Hegel 1969, p. 54-56), Empfindung (Hegel 1969, p. 325 ff.) und Erfahrung (Hegel 1969, p. 38) auf quasi-phänomenologische Weise, aber er kontrastiert sie in seinem schon fertig differenzierten "System der Wissenschaft" immer gegen die höheren Formen von Gedanken und Begriff. Der Titel Phänomenologie, wie ihn Hegel (1986) gebraucht, muss im Kontext seines "Systems der Wissenschaft" verstanden werden, als dessen erster Teil sie intendiert war, daher hat Hegels Phänomeno­logie eher den Charakter der Systematologie und Enzyklopädie, ie. des schon vollständig unter der Herrschaft des Absoluten Geistes geordneten. Der originale Titel des Werkes war anders: "Wissenschaft der Erfahrung des Bewusstseins" (Hegel 1986, 596). Ebenfalls Hegel (1969, 55) und Hegel (1969, 325):

"Alles ist in der Empfindung, und wenn man will, alles, was im geistigen Bewusstsein und in der Vernunft hervortritt, hat seine Quelle und Ursprung [A.G.: en archae] in derselben; denn Quelle und Ursprung heisst nichts anderes als die erste unmittelbare Weise, in der etwas erscheint. Es genüge nicht, dass Grundsätze, Religion usf. nur im Kopfe seien, sie müssen im Herzen, in der Empfindung sein."

Der Imaginär-Bereich der Vor-Stellung

Hier folgt noch eine wichtige Erläuterung zu der Vor-Stellung. Denn ich habe oben die drei ontologischen Orte SUB, OBJ, und SEM eingeführt, und behauptet, das wären drei verschiedene Bereiche von Sein (nicht homo-ousia, nicht homoio-ousia, sondern het(e/ai)ro-ousia, oder sogar allo-ousia). Die aber in Komm-Union stehen, also nicht unabhäng voneinander Seiend Sinnend sind, wenn auch, dass sie keine Verbindung miteinander haben, weil sie wie die Leibniz’schen Monaden ohne Fenster, und die Gotthard-Günther'schen Kontexturen, logisch geschlossen sind. Das erscheint nun ziemlich paradox. Und es wird noch paradoxer. Denn die Vor-Stellung ist ein Imaginär-Bereich, dem kein Ontologisches Sein zukommt. Das Wort Imaginär- darf uns nicht dazu verführen, dass das haltlose und beliebige Phantasie seie, sondern man könnte es sich auch als eine sehr mechanistisch funktionierende Imaginations-Maschine vor-stellen. Nur, sie hat kein Sein. Es ist etwas ganz anderes. Die kreative Imagination ist eine der ur­-ältesten Menschlichen Fähigkeiten. Sie war auch eine hohe Kunst, der Seher, Dichter und Denker der Menschheit. Etwa Homer, die biblischen Propheten, die Vates bei den Römern, die Druiden der Kelten, und die Rishis in Alt-Indien. Die folgenden Essays in dem Magazin Aion diskutieren u.a., warum die Imagination bei den heutigen Philosophen eher unbeliebt ist. Das ist auch der Grund, warum Peter Sloterdijk in diesen Kreisen nicht so gern gesehen wird, weil er zu viel Imagination für das trockene Philosophen-Denken hat. Leider, nur leider, hat er mit seinen Büchern so viel Erfolg gehabt, dass man ihn nicht so einfach aus dem Philosophen-Pantheon durch Totschweigen ausschliessen konnte. Siehe dazu ein Zitat aus einem Essay in Aeon.[254]

Philosophers have a love-hate relationship with the imagination. René Descartes, for one, disparaged it as ‘more of a hindrance than a help’ in answering the most profound questions about the nature of existence. Trying to imagine one’s way towards metaphysical truth, he wrote in Meditations on First Philosophy (1641), is as foolish as falling asleep in the hope of obtaining a clearer picture of the world through dreams.

Yet Descartes also relied heavily on imagination in scientific and mathematical essays such as The World (1633), in which he tried to conjure up the details of the basic building blocks for structures such as humans, animals and machines. According to the philosopher Dennis Sepper at the University of Dallas, Descartes relied upon a kind of ‘biplanar’ imagination, pioneered by Plato, in which one level of reality could embody and display relations that existed on a different level, and vice versa.

 

Der zweite Essay in Aeon zielt auf die Qualitäten der Imagination, die von der Noologie als die wichtigste Fähigkeit der alten Seher und Denker, der Propheten und Dichter, gewürdigt wird. Man kann sagen, dass dieser Essay einige der wesentlichen Grundgedanken der Noologie in nuce (in a nutshell) ausdrückt. Dies wird in den folgenden Kapiteln weiter ausgearbeitet. Vor allem in dem Kapitel: "Aus der Werkstatt der Ober-Mythologien-Schmiede". Hier folgt noch ein längeres Zitat aus dem Aeon-Essay. Die einzige Kritik an diesem Essay ist, dass die Sprachfähigkeit dabei zu kurz kommt. Imaginatives Malen und Gestalten, sowie Tanz, sind schon Formen von Sprache, die aber von der logozentrischen Philosophie und Wissenschaft eher ignoriert worden sind. Dies war auch das Zentralthema meiner Dissertation: D&Z. "Design und Zeit: Kultur im Spannungsfeld von Entropie, Transmission, und Gestaltung".[255]

 

Hier ist der entsprechende Essay in Aeon:

https://aeon.co/essays/imagination-is-such-an-ancient-ability-it-might-precede-language

Imagination is intrinsic to our inner lives. You could even say that it makes up a ‘second universe’ inside our heads. We invent animals and events that don’t exist, we rerun history with alternative outcomes, we envision social and moral utopias, we revel in fantasy art, and we meditate both on what we could have been and on what we might become. Animators such as Hayao Miyazaki, Walt Disney and the people at Pixar Studios are masterful at imagination, but they’re only creating a public version of our everyday private lives. If you could see the fantastic mash-up inside the mind of the average five-year-old, then Star Wars and Harry Potter would seem sober and dull. So, why is there so little analysis of imagination, by philosophers, psychologists and scientists?

Apart from some cryptic passages in Aristotle and Kant, philosophy has said almost nothing about imagination, and what it says seems thoroughly disconnected from the creativity that artists and laypeople call ‘imaginative’.

Aristotle described the imagination as a faculty in humans (and most other animals) that produces, stores and recalls the images we use in a variety of mental activities. Even our sleep is energised by the dreams of our involuntary imagination. Immanuel Kant saw the imagination as a synthesiser of senses and understanding. Although there are many differences between Aristotle’s and Kant’s philosophies, Kant agreed that the imagination is an unconscious synthesising faculty that pulls together sense perceptions and binds them into coherent representations with universal conceptual dimensions. The imagination is a mental faculty that mediates between the particulars of the senses – say, ‘luminous blue colours’ – and the universals of our conceptual understanding – say, the judgment that ‘Marc Chagall’s blue America Windows (1977) is beautiful.’ Imagination, according to these philosophers, is a kind of cognition, or more accurately a prerequisite ‘bundling process’ prior to cognition. Its work is unconscious and it paves the way for knowledge, but is not abstract or linguistic enough to stand as actual knowledge.

And finally (from Upper Paleolithic through Holocene epochs), the voluntary imagination emerges, which harvests associational products from the first two phases and brings them under the executive control of cold cognition (slow, logical deliberation). For example, the cave paintings ‘lion man’ at Hohlenstein-Stadel in Germany and ‘bison man’ in the Grotte de Gabillou in France might be early examples of the voluntary mixing of animal and human forms in the visual arts. Hybridised or composite creatures occupy some of our earliest cultural expressions – from cave painting to Mesopotamian, Egyptian and Vedic mythologies. Such zoological category violations appear to be early (and persistent) manoeuvers in the logic of imagination.

Between the modular circuitry and mysterious flights of fantasy lies the humble realm of evolutionary degrees. Before you have a modern eye, you need a simpler optical predecessor, and before that you need responsive light-sensitive tissue. Evolution scales up from the ground, so to speak. Similarly, evolution built a crude imaginative faculty before language and culture refined it into a sophisticated one. The raw system (dominated by emotional and perceptual associations) is still alive and well in the basement of our psychology. You can get a glimpse of it in your dreams, or just pick up a musical instrument or a brush and paper, and open the ancestral mind’s eye.

 

Die Vor-Stellung ist die sozusagen imaginär dünne Grenzfläche zwischen SUB, OBJ, und SEM.[256]

Sie ist deshalb buchstäblich Mae-Ontisch, also nicht einmal Nicht-Sein, sondern Gänzlich Ausserhalb (totaliter aliter) von Sein. Im Sinne von Nagarjuna könnte man das mit einer Catuskotika ausdrücken.

WEDER "ist sie" "Sein",

NOCH "ist sie" "Nicht-Sein",

NOCH "ist sie" ("Sein" UND "Nicht-Sein"),

NOCH "ist sie" (WEDER "Sein" NOCH "Nicht-Sein").

 

Ich habe oben von den Einzel-Bewusst-Heiten gesprochen, die kein Sein haben. Die Individual-Vor-Stellung ist ein analoger Begriff zu einer Einzel-Bewusst-Heit. Wie kann so etwas gedacht werden? Nun, Schopenhauer hat es oben schon genau gesagt: "Die Welt ist meine Vorstellung".

 

Und damit ist es die Vorstellung von Niemand Anderen in diesem Universum. Gleichzeitig aber ist die Vor-Stellung aber auch unsere Verbindung zu der SEMiosphäre, also dem gemeinsamen Gedanken-Universum (bzw. der Comm-Unio aller nur möglichen Gedanken) der Menschheit. Wie kann denn nun dieses SEIN? Logisch gesehen, ist das sehr einfach, und es ist dasselbe Paradoxon wie mit dem Sein. Man kann sich alles Vor-Stellen, was man mag, nur nicht die Vor-Stellung selber, denn sie erzeugt ja alle diese unsere Vor-Stellungen. Siehe dazu auch die anderen bekannten logischen Paradoxien, wie von dem Barbier, der alle Leute rasiert, die sich nicht selbst rasieren; oder den Russellschen Antinomien, von der Menge aller Mengen; und eben das Sein, über das man immer nur mit irgendeinem Wort "es ist" sprechen kann, was also ebenfalls sofort einen Widerspruch erzeugt. Siehe Eco, p. 19, den Ausspruch von Pascal dazu:

 

Man kann sich nicht anschicken, das Sein zu definieren, ohne in folgende Widersinnigkeit zu verfallen: Denn man kann kein Wort definieren, ohne, ausdrücklich oder unausdrücklich mit dem Begriff ist zu beginnen. Um also das Sein zu definieren, muss man "ist" sagen und damit den definierten Betriff in der Definition zu verwenden.

 

Um diese Paradoxie zu zerschlagen (denn zu lösen ist sie nicht, dazu muss man schon die Alexander-Methode anwenden), dazu muss ich ein Konstrukt einführen, das so ähnlich einmal von Roger Penrose (1994) vorgeschlagen wurde: Er führte die Bewusstseins-Phänomene auf eine Art Quanten-Mechanismus in den Micro-Tubuli der Neuronen zurück. Das löste in der Wissenschafts-Gemeinde grosse Heiterkeit aus.[257] Heute aber sind mehr und mehr Wissenschaftler der Ansicht, dass das Leben überhaupt auf Quanten-Phänomenen beruht. Damit wären die Gedanken also gleich mit eingeschlossen. Man kann den Gedanken aber umdrehen und behaupten: Die physikalischen Quanten-Phänomene, die wir kennen, sind nur eine Unter-Ordnung (bzw. Spezialfall) einer weiteren, umfangreicheren Klasse, zu der auch die Gedanken-Quanten-Phänomene gehören, die ich oben schon einmal als Gedanken-Quanten-Verschränkung bezeichnet habe.[258] Damit erklärt sich die Vor-Stellung (fast) von selbst. Sie beruht eben auf dieser genannten Gedanken-Quanten-Verschränkung, und sorgt dafür, dass unsere Vor-Stellungen sozusagen prä-stabiliert mit dem gesamten Rest des Physikalischen Universums (Welt OBJekte) und dem Semantischen Universum (Welt SEMiosphäre) in Nicht-Verbindung stehen. Patrice Ayme[259] hat dazu auch seine charakteristische Imagination der Quanten-Welt gegeben. Insofern sehe ich seine Ansicht im Vergleich mit meiner, als ein typisches Beispiel für die Gedanken-Quanten-Verschränkung, weil wir wohl etwa zur selben Zeit auf das selbe (oder auch ähnliches) Konzept gestossen sind, ohne dass wir von der jeweils anderen Sicht wussten. Die Gedanken entstehen, wenn ihre Zeit reif ist, und unabhängig davon, ob sich dazu Vorläufer in den philosophischen Schriften finden lassen oder nicht. (Das wäre auch ziemlich schwer). Siehe dazu noch einen Essay aus Aeon:

https://aeon.co/essays/the-quantum-view-of-reality-might-not-be-so-weird-after-all

Quantum theory contradicts common sense. Everyone who has even a modest interest in physics quickly gets this message. The quantum view of reality, we’re often told, is as a madhouse of particles that become waves (and vice versa), and that speak to one another through spooky messages that defy normal conceptions of time and space. We think the world is made from solid, discrete objects – trees and dogs and tables – things that have objective properties that we can all agree on; but in quantum mechanics the whole concept of classical objects with well-defined identities seems not to exist. Sounds ridiculous? The much-lauded physicist Richard Feynman thought so, yet he implored us to learn to live with it. ‘I hope you can accept Nature as She is – absurd,’ he said in 1985.

Except that much of the popular picture is wrong. Quantum theory doesn’t actually say that particles can become waves or communicate in spooky ways, and it certainly does not say that classical objects don’t exist. Not only does it not deny the existence of classical objects, it gives a meaningful account of why they do exist. In some important respects, the modern formulation of the theory reveals why common sense looks the way it does. You could say that the classical world is simply what quantum mechanics looks like if you are six feet tall. Our world, and our intuition, are quantum all the way up.

Quantum objects have a wave nature – which is to say, the theory tells us that they can be described as if they were waves, albeit waves of a peculiar sort. The waves do not move through any physical substance, as do waves in air or water, but are encoded in a purely mathematical object called a wave function that can be converted to probabilities of values of observable quantities. ...

As a result, quantum particles (such as photons of light, electrons, atoms, or even entire molecules) can exhibit interference, a classical property of waves in which two peaks reinforce each other when they overlap, whereas when a peak coincides with a trough the two can cancel each other out. It’s hard to talk about this phenomenon without giving the impression that the particles themselves are somehow wavy, and the unfortunate expression ‘wave-particle duality’ only compounds the confusion. But all we’re really seeing here is a feature of the particles’ wave functions, for want of a better term. Asking if these quantum objects really are particles or waves misses the point, because both of those are classical concepts. The reason we ask anyway is that we’re trying instinctively to recover some common-sense picture of the quantum world. But what we call ‘common sense’ is a feature of the classical world, and we can’t expect to use it for quantum things. ...

If their wave functions are not coherent, two states cannot interfere, nor maintain a superposition. The process called decoherence therefore destroys these fundamentally quantum properties, and the states behave more like distinct classical systems. Macroscopic objects don’t display quantum interference or exist as superpositions because they can’t be described by coherent wave functions. This – and not sheer size per se – is the fundamental dividing line between what we think of as quantum versus classical (familiar) behaviour. Quantum coherence is essentially what defines ‘quantum-ness’. ...

What, though, causes decoherence? This arises because of a long-neglected aspect of quantum entities: their environment. The way a quantum system behaves and evolves can depend crucially on the fact that it doesn’t exist in isolation. The environment is what conjures classical physics – and ‘common-sense’ behaviour – out of the quantum soup.

 

Es ist jedenfalls unabweisbar, dass es gewisse Stabil-Bereiche innerhalb der SEMiosphäre gibt, die laut den Vor-Stellungen von sehr sehr vielen Menschen, ziemlich überlappend sind. Das sind z.B. die Konsensus-Gemeinschaften der Natur-Wissenschaften, und der Mathematik, und etwas weniger, der Geistes-Wissenschaften. Dann auch, aber noch weniger, die Philosophie, aber immer noch ein bisschen. Dann kommt immer noch weiter weniger, aber immer noch ein bisschen überlappend, die Theologie, der verschiedenen Konfessionen und Religionen, dann die Esoterik, und die Mythologie. Der Ethos eines Ethnos, der später eingeführt wird, ist ebenso ein Stabil-Bereich oder Kohärenz-Bereich von Gedanken und Vor- Stellungen. Und jenseits davon, gibt es unendliche Bereiche, bei denen sich jeder alles Beliebige in seinem/ihrem Kopf zusammen-hegeln kann, und es braucht da keinerlei Über-Einstimmung mit irgendwelchen Vor-Stellungen von irgendjemand anders in diesem ganzen, grossen, weiten Universum. In der Philosophie ist dieser riesige, unermessliche Bereich auch als das Feld des Solipsismus bekannt. Nun noch ein Satz zu den Stabil-Bereichen innerhalb der SEMiosphäre: Umberto Eco spricht in diesem Zusammenhang an verschiedenen Stellen von Resistenzlinien, die der beliebig freien Interpretation Grenzen setzen. (p. 13, 65-70):

"Es ist so, als gäbe es im Magma des Kontinuums Resistenzlinien und Möglichkeiten zu fliessen, so wie die Maserung in Holz oder Marmor, die das Zerschneiden in eine Richtung leichter macht als in der anderen. (p. 68)."

Moderne Vor-Stellungs-Systeme und Science-Fiction

In der heutigen Science-Fiction-Welt finden sich einige Beispiele für perfekte Maschinerien, die als technische Installationen des Vor-Stellungs-Systems gesehen werden können: Die Matrix der Gebrüder (und später Geschwister) Wachowski,[260] und das Holodeck aus der Enterprise-Serie, oder die Szenerien aus William Gibsons Neuromancer-Serie. Ebenfalls kann man die Romane von Carlos Castaneda in diese Richtung interpretieren. Als Vorläufer dieser Entwicklung kann man das Gedächnistheater, die Arbeiten von Raimundus Lullus, Giordano Bruno, Giulio Camillo, ansehen: S.a. Peter Matussek: Computer als Gedächnistheater.

 

Die Existenz einer Aussenwelt (OBJ), die irgendwie Realer sein muss, als die Welt der Gefühle, Wünsche, Gedanken und Imaginationen (SUB), wird durch die Prinzipien der Vor-Stellung nicht tangiert: Man kann sich die Realität als eine Priorisierungsfunktion innerhalb der Vor-Stellung vor-stellen. Um es in einer pseudo-technischen Matrix-Sprechweise auszudrücken: Alle Realitäts-Vor-Stellungen laufen über rote Leitungen, während Imaginations-Vor-Stellungen über blaue Leitungen laufen. Eine rote Leitung erzeugt Visceral- und Vital-Vorstellungen (also von Lebens-Erhaltung oder Lebens‑Gefahr), und diese haben eben allgemein die Priorität über eine blaue Leitung. Die Position eines ontologischen Materialismus ist heute sowieso unhaltbar geworden, angesichts des Offenbarungseides der physikalischen Naturwissenschaft, dass 90% der Materie und Energie des Universums dunkel sind, also unerkennbar.

 

In der Matrix-Story ist es die blaue (Illusions-) oder die rote (Wirklichkeits-) Pille, die der Protagonist Neo schlucken darf. Diese Trope haben die Gebrüder Wachowski von Lewis Carroll entlehnt, aus Alice's Wonderland, wo sie ebenfalls diese Pillen zur Auswahl bekommt. In ähnlicher Weise wirkt dort auch das Pushing Tonic und Popping Tonic, das Douglas Hofstadter dann in "Gödel, Escher, Bach" verarbeitet hat. Direkt nachdem Neo, der Protagonist der Matrix, die rote (also Wirklichkeits-) Pille geschluckt hat, tritt das entsprechende Leitungs-System in Aktion und befördert die gesamte Film-Szenerie von der Traum-Welt der Matrix in die Wirklichkeitswelt der "real existierenden" Menschen-Brutkolonien, die die Maschinen angelegt haben. In einem dieser Brut-Kokons findet sich dann der "reale" Körper von Neo. Die Hintergrund-Story der Matrix, insbesondere Neos Begegnung mit dem Architekten der Matrix in Teil II, behandelt genau die Szenarien, was im Regelkreis-Mechanismus der Matrix passiert, wenn eine Simulation einmal ausser Kontrolle geraten sollte. Dieser Kontroll-Abbruch ist in heutiger Sprechweise etwa ein Fall von individueller Schizophrenie, oder als Massenphänomen, ein religiöser oder faschistischer Kollektiv­wahn. Dann ist meist der Fortbestand des ent­sprechen­den kollektiven Subsystems gefährdet, und die Simulation erlebt einen Abort oder Reset. Dies wird in der Matrix-Trilogie der Wachowskis als die mehrfache Zerstörung und der Wiederaufbau der Matrix dargestellt. In unserer populären Mythologie, sind das die Sintfluten und die Wiederbevölkerung der Erde durch Noahs Nachkommen in der Bibel. Allgemein gesprochen ist es das apokalyptische Szenario eines Armaggedon, oder des Ragnarök. Die Maya-Kosmologie beruht ganz wesentlich auf diesem Schema.

 

In der mythisch- mystisch- religiösen Vorstellungswelt existieren solche Ideen schon seit Ur-Zeiten: Die Trope der Welt als Traum-Schöpfung eines / oder einer übermächtigen göttlichen Agenten oder Agenzien. Denn diese sind in in der alt-Nordischen und alt-Griechischen Welt die Nornen und die Moirae. Und so findet sich das auch in den hindustisch-vedischen Vorstel­lungen vom Traum Brahmas, oder mystischen / sufischen Systemen des Islam. (Gott zerstört und re-kreiert die Welt vollständig in jedem Augenblick). Dann noch, dem Popol Vuh der Maya, oder bei den australischen Aborigines (die Traumzeit). Ich habe diese Themen in Teil II von Noologie I, p. 211-273 unter diesem Titel ausgearbeitet: "An einem kühlen, grauen Morgen in der Welt-Traum-Zeit". Die Formulierung der Welt als (Alp-) Traum Gottes bietet einen besonderen Vorzug: Die Theodizee. Denn auch ein durch & durch guter Gott kann Alpträume bekommen, und durch das geträumte Übel in der Welt wird seine moralische Integrität nicht befleckt, genauso wie wir ungestraft und ohne schlechtes Gewissen die schlimmsten Dinge träumen dürfen, ohne dass wir uns hinterher vor einem Gericht dazu verantworten zu müssen. Siehe dazu auch die entsprechenden Passagen bei Liessmann (2000). Der folgende Artikel in Aeon beschreibt das Dilemma ganz vorzüglich:

 

https://aeon.co/ideas/bad-things-happen-for-a-reason-and-other-idiocies-of-theodicy

The problem of evil is a classic dilemma in the philosophy of religion. The relative ease with which the problem can be stated belies the depth of the challenge that it presents to traditional monotheism. Roughly, it can be summarised as follows:

If God is omnipotent, then He has the power to create a world without evil.

If God is omniscient, then no moment of evil goes divinely unnoticed.

If God is omnibenevolent, then He has the desire to rid the world of evil.

Therefore, the world should be perfect, or at least free of undeserved suffering. Yet, a cursory glance reveals a world that clearly is not inherently just or free from undeserved suffering.

Hence, the problem of evil: how can a perfect deity allow such injustice and rampant evil in the world that He created? 

Many solutions to the problem of evil – called ‘theodicies’ – have been proposed. There is the argument of free will, attributing evil not to God but to humanity’s misuse of its own freedom. Others have argued that certain kinds of moral goodness – compassion, for instance – are not possible in a world without evil, and the value of these types of goodness outweighs the evils on which their existence depends. There is also what I call ‘the big-picture defence’, claiming that evil only appears as such from our limited perspectives. Were we able to see things from the perspective of God, we would see that, in the grand scheme of things, every apparent evil plays a necessary role in making the world more perfect.

The philosopher Gottfried Leibniz’s simple solution was to argue in 1710 that this world is necessarily the best of all possible worlds. Leibniz depicts God assessing in His infinite mind all the various possible worlds that He could create. Because He is a loving God, the one He chooses to create is surely the ‘best of all possible worlds’. Leibniz’s argument suggests that it is ultimately meaningless to complain about this evil or that injustice; because this is the best of all possible worlds. We should take comfort in the fact that everything is, in the final analysis, as good as it can possibly be.

Voltaire derided Leibniz’s solution, writing a book to satirise it. In Candide (1759), the eponymous hero and his companions stumble through the world, constantly beset by bad luck and predations. They witness even greater tragedies in the world around them. Their troubles arise from the uncaring forces of the natural world, but also from the naiveté of Candide, who is constantly assured by his mentor, Professor Pangloss, that this is indeed the best of all possible worlds. In juxtaposing vivid depictions of myriad cruelties and Professor Pangloss’s blind insistence on the ultimate goodness of the universe, Voltaire demonstrates that there is a poignant reality to the experience of suffering that cannot be rationalised away. The claim that justice naturally inheres in the order of things does not bear scrutiny.

There is also a profound moral danger to certain types of theodicy.

The essential difficulty of the problem of evil is how to reconcile its apparent existence with a loving, all-powerful deity. One popular method has been to reassert the inherent justice of the world, implying, if not explicitly claiming, the righteousness of the suffering that we witness throughout it. The result is, essentially, a theological form of victim-blaming.

 

 

Bild: William Blake: The Good and Evil Angels struggling for possession of a child

 

Hier ist der Link zu dem Original-Bild in Farbe:

http://www.noologie.de/noo-pics/battle-for-child.jpg


 

Die Strukturtheorie der SEMiosphäre

Ich nehme jetzt das Thema der Strukturtheorie der SEMiosphäre wieder auf, und kehre damit auch wieder zu Umberto Eco zurück. Man kann die Strukturtheorie der SEMiosphäre in zwei grosse Bereiche aufteilen.

 

1) Ortho-Strukturen. Der erste Bereich umfasst etwa das, was in Eco's Magnum Opus "Kant und das Schnabeltier" behandelt wird. Dies sind vor allem die Strukturen, die das positive Wissenschaftliche Weltbild ausmachen. Diesen Bereich behandelt Eco erschöpfend, und er bespricht vor allem einiges über die Modalitäten, wie das Ganze zustande kommt. In der Noologie-Sprechweise handelt es sich hier um Ortho-Strukturen (Orthos Logos),[261] also etwa: Das Regel- Mässige, und Regel- und Gesetz- (nomos) Befolgende. Also (Aristotelisch-) Logisch korrekte und schlüssige Strukturen. In Noologie II findet sich dazu das Kapitel: "Das Erkennen des Gesetzlichen"[262]. Und die folgenden Kapitel. Paradigmatisch für Eco's Werk könnten diese Sätze sein (Eco, 266):

"Das ... Erkennen nach Kategorien und Erkennen nach Eigenschaften...

Wörterbuch-Kompetenz und Enzyklopädische Kompetenz"...

 

2) Allo- / Hetero- / und Hetairo- Strukturen. Der zweite Bereich ist weniger genau zu definieren, oder zu klassifizieren: Allo- Hetero- und Hetairo- Strukturen sind eher ein Verlegenheits-Begriff für alles, was nicht in die Ortho-Klassifizierung hineinpasst. Eco erwähnt eher am Rande solche Denk-Strukturen, wie sie etwa die Dichter und Mystiker und Mythologen hervorbringen. Eine weitere Gross- Klasse sind die Ethnologie-Strukturen, die ebenfalls schwer zu klassifizieren sind. Ein gutes Beispiel für eine (völlig inhaltslose) Bezeichnung dieser Menge wäre: Das wilde Denken nach Claude Lévi-Strauss.[263] Daneben gibt es ja auch noch eine ganze Menge von völlig pathologischen Strukturen, die man nur mit psychiatrischer Terminologie behandeln kann. Aber die Grenze zur Mystik ist hier schwer zu ziehen. Für alle diese lässt sich nur schwer ein gängiges Schema finden, vor allem wenn es sich um Selbst-Reflexive Strukturen handelt, wie etwa das Hegel'sche System. Dies ist somit der verbleibende Rest-Bereich der Noologie, nachdem Eco den Bereich der Ortho-Strukturen schon ausreichend behandelt hat. Hier folgt noch ein längeres Zitat aus dem Buch "Das wilde Denken" von Claude Lévi-Strauss:

 

Viele große Denker schreiben in einer seltsam verklausulierten Sprache und recht-

fertigen sich oft genug damit, daß ihr Sprachstil besonders sachangemessen sei,

so als hätten sie diese Sprache eigens für das Thema, das sie behandeln, erschaf-

fen müssen. Die Anschaulichkeit bleibt dabei meistens auf der Strecke. Der Leser

muß sich in den Sprachstil einarbeiten, wie der Initiand in einen esoterischen Ri-

tus. Auch Lévi-Strauss mutet seinen Lesern einen solchen Sprachstil zu, wobei

bei ihm aber auf eine besondere Weise deutlich wird, daß Sachangemessenheit

und Esoterik auf dasselbe hinauslaufen: auf Formelhaftigkeit. Mathematisches

und magisches Denken stimmen nämlich in der Überzeugung überein, daß sich

die wesentlichen Momente der natürlichen Weltereignisse auf mathematische

‚Strukturen‘ zurückführen und mittels ‚Formeln‘ bzw. Algorithmen kontrollieren

lassen.

Dabei unterscheidet sich das ‚magische‘ bzw. ‚wilde‘ Denken vom ‚kultivier-

ten‘ Denken vor allem durch seine ‚Umständlichkeit‘ bzw. ‚Umwegigkeit‘ – ähn-

lich dem umständlichen und umwegigen Sprachstil von Lévi-Strauss –, mit der es

die Naturwelt der Pflanzen und Tiere und die Kulturwelt des Menschen zuein-

ander in Beziehung setzt (vgl. Lévi-Strauss 1973, S.29f.), während die in der Form

der Mathematik auf die Spitze getriebene denkerische Kultiviertheit alles Mensch-

liche ohne weiteres auf die Biologie reduziert; insbesondere auf die „chromoso-

mische(n) Formeln“ unseres Erbgutes (vgl. Lévi-Strauss 1973, S.161f.), das wir

ja zum größten Teil mit Pflanzen und Tieren gemeinsam haben.

Aufgrund der Umwegigkeit des wilden Denkens beschreibt Lévi-Strauss es

auch als eine Art von Bastelei („bricolage“; vgl. Lévi-Strauss 1973, S.29ff.). Der

Bastler muß ja ebenfalls in seiner Werkstatt mit den Werkzeugen und mit dem

Material zurecht kommen, das vorhanden ist, während dem Ingenieur im Verbund

mit der modernen Wissenschaft die technologischen Mittel zur Verfügung stehen,

sich über die Umstände zu erheben (vgl. Lévi-Strauss 1973, S.32) und sie nach

Belieben zu manipulieren. Der Bastler muß sich also den Umständen mehr anpas-

sen und eben Umwege machen. Und solche Umwege geht auch der sogenannte

‚Wilde‘ bzw. ‚Primitive‘, wenn er Strukturelemente seiner natürlichen Umwelt –

„als seien es die Elemente einer Nachricht“ (vgl. Lévi-Strauss 1973, S.309) – mit

Strukturelementen seiner sozialen Lebenswelt verknüpft und so Mythen und Ri-

ten nicht etwa ‚konstruiert‘, wie ein planmäßig vorgehender Ingenieur, sondern

zusammenbastelt, wie es eben gerade paßt: „Die signifikanten Bilder des Mythos

sind, wie die Materialien des Bastlers, Elemente, die sich nach zwei Kriterien de-

finieren lassen: sie haben gedient, als Wörter einer geformten Rede, die von der

mythischen Reflexion ‚demontiert‘ wird, so wie ein Bastler einen alten Wecker

demontiert; und sie können noch dienen, zum gleichen Gebrauch oder zu einem

anderen Gebrauch, sofern man sie ihrer ersten Funktion entkleidet.“

(Vgl. Lévi-Strauss 1973, S.49)

http://files.proflexion.de/gepostet%20Nr%20361%20LeviStrauss.pdf

Wichtige Kernthemen bei Eco: Kognitive Typen KT, Nuklearer Inhalt NI

Es geht hier um Wörterbuch-Kompetenz und Enzyklopädische Kompetenz. Hier setzt Eco in Kapitel 3, p. 146-257 die wichtigen Konzepte von: Kognitive Typen (KT) und Nuklearer Inhalt (NI) auf. In einem der wirklichen Geschichte wohl ganz gut nach-empfundenen Vorfall bei der Eroberung Mexicos durch die Spanier (p. 151 ff) beschreibt Eco, wie sich bei Montezuma (und den Azteken allgemein) der Kognitive Typus (KT) des Pferdes gebildet hat, denn vorher kannten sie noch keine Pferde, nur Hirsche. Diese Bildung des KT verlief ähnlich wie bei Marco Polo, als er auf Java das erste Mal ein Nashorn sah. (Eco, p. 73-76, insb. 154):

"Am Ende ihres ersten Wahrnehmungsprozesses haben die Azteken das erarbeitet, was ich als Kognitiven Typus (KT) des Pferdes bezeichnen würde. Hätten sie in einem Kantischen Universum gelebt, so würden wir sagen, dass dieser KT das Schema war, das ihnen ermöglichte, zwischen dem Begriff und der Mannigfaltigkeit der Anschauung zu vermitteln."

 

Ein wichtiger Satz scheint noch erwähnenswert:

Eco, 158: "Die KT's können im Geist, im Gehirn, in der Leber, in der Zirbeldrüse ... sein; sie könnten sogar in einem unpersönlichen Speicher stecken, zusammengedrängt in irgendeinem universellen intellectus agens, aus dem eine geizige Gottheit sie entnimmt und mir ... immer dann leiht..."

 

Mit diesem unpersönlichen Speicher meint Eco vielleicht die Semiosphäre. Aber die existiert in seinem Wissens-Imperium anscheinend nicht. Ich habe jedenfalls nirgendwo etwas dazu gefunden. Hier also habe ich die Gelegenheit, ein wenig zu diesem Imperium beizutragen, dieses Meister-Denkers unserer Zeit. Eine Klasse von Menschen, die eigentlich schon ausgestorben ist: Die Universal-Denker, die alles in ihre Denk-Zwinge hinein denken können. Allerdings ist bei Eco in diesem Stadium der Diskussion noch nicht klar, dass der KT ein individuelles Gebilde ist, das jeder Einzelne aus dem Volk der Azteken so allmählich (und mehr oder weniger) in sein semantisches Universum integrierte. Um es in der Sprache der Noologie auszudrücken: Die Gesamtheit aller KT's eines Individuums heisst in der Noologie: Die Vor-Stellung. Es ist damit genau der individuelle Anteil an der SEMiosphäre, über den ein denkendes und sprechendes Wesen verfügt. Später differenziert Eco (p. 161 ff) dann zwischen KT und Nuklearer Inhalt oder NI:

Eco, 162: "Wir wollen diese Gesamtheit von Interpretanten als Nuklearen Inhalt bezeichnen."

Eco, 163: "Dennoch möchte ich noch einmal klarstellen, dass der KT privat und der NI öffentlich ist."

Der Molare Inhalt: MI

Eco (p. 166) führt noch einen weiteren Begriff ein: Der Molare Inhalt (MI). Dies betrifft Inhalte, die über das hinausgehen, was zum einfachen Erkennen eines Dinges benötigt werden. Dies ist eine erweiterte Kompetenz, die sich in Richtung (beliebig approximativ) auf ein umfassendes Wissen über ein Ding bewegt.

Eco, 167: "Sagen wir, dass die Summe der MIs identisch ist mit der Enzyklopädie als regulativer Idee und semiotischem Postulat, von der in Eco (1984, 5.2) die Rede war."

 

Auf p. 266 kommt Eco schlussfolgernd auf die Wörterbuch-Kompetenz und die Enzyklopädische Kompetenz zurück, und m.E. ist diese Seite wohl eine der wichtigsten in Eco's Gesamtwerk. Die vorausgehende Diskussion über "Files" und "directories" ist für Leute mit Informatik-Erfahrung sehr wertvoll, weil hier die wissenschaftlichen Klassifikations-Systeme und die Computer-Daten-Struktur-Systeme in einen Äquivalenz-Bezug gesetzt werden. Allerdings ist für fortgeschrittene Informatik-Semester auch klar, dass Eco nicht viel von Objekt-Orientierter Programmierung mit Typisierten und Sub-Typisierten Daten-Klassen weiss, denn das ist ein gängiges Datenbank-Thema, in dem die wissenschaftlichen Klassifikations-Systeme bestens "auf-ge-hoben" sind. [264]

 

Somit können wir näherungsweise sagen, dass die Gesamtheit aller NI's und MI's aller denkenden und sprechenden Wesen in diesem Universum (eine Untermenge der / die) SEMiosphäre ist. Eco führt in diesem Zusammenhang auch noch eine Diskussion darüber, ob es prinzipiell nicht denkbare Gedanken gibt, insbesondere im Zusammenhang mit dem Absoluten, mit Gott und der Theologia Negativa.[265] Dann gibt es noch eine Diskussion, die ich vor allem in "Design und Zeit" geführt habe, inwieweit es Inhalte der SEMiosphäre gibt, die sich der verbal-sprachlichen Formulierung widersetzen. Also z.B. komplizierte Bewegungs- und Handlungs- Abläufe, die in einer bestimmten Kultur existieren, für die man aber nur einen sehr allgemeinen Begriff, wie Ritual hat, der nicht wirklich eine Differenzierung erlaubt. Auf diesem Gebiet haben die Ethnologen viel Arbeit geleistet (und Schweiss vergossen), aber man kann prinzipiell sagen, wenn irgendwo Menschen etwas wiederholbar Abläufiges produzieren, so lässt sich (wenn auch mit einiger Mühe) immer ein Namen oder Begriff dafür finden. In der Ethnologie gibt es dafür auch den Begriff "Dichte Beschreibung". Es ist also (mehr oder weniger) eine Narrative, die versucht, sich möglichst des westlich- "etischen" Darüber-Hinweg-Denkens zu enthalten, und dass der Ethnologe mit seinem Begriffs-Klassifikations-System es schon von vorneherein besser weiss, was die Eingeborenen da so treiben, als sie selber. Der Gegenbegriff zu "etisch" ist "emisch", aber "emisch" denken, kann nur ein Forscher, der in diese Kultur hineingeboren ist, und mit der Muttermilch aufgenommen hat. Und etwa der einzige, der dies konnte, war Theodor Strehlow.[266] Der hatte eine Aranda-Amme, die ihm diese Muttermilch mitgegeben hatte. Ein anderer, der sogar eine Metanoia dabei durchmachte, war Daniel L. Everett: "Das glücklichste Volk". Er konvertierte sein geistiges / spirituelles Universum von einem christlichen evangelikalen Missionar zu einem Denker des Volkes, das er jahrelang studiert hatte. Das Phänomen, dass Ethnologen ihr Weltbild manchmal an die Kultur des Volkes anpassten, das sie studierten, war als "going native" bekannt. Aber die linguistische Kontroverse, die er hervorgerufen hatte, war seine Kritik an den Zentralthesen von Chomsky's Sprachtheorie, der Universal-Grammatik. Das verletzte wiederum die sozialen Konsensus-Mechanismen der Linguisten, was er als ‘Ivy-league bias’ bezeichnet.

 

https://aeon.co/essays/why-language-is-not-everything-that-noam-chomsky-said-it-is

Another reason for negative reactions to criticism of Chomsky is what I refer to occasionally as ‘Ivy-league bias’. Imitation is a stronger force in cultures than innovation. Everything goes more easily if we imitate rather than innovate...

For example, reporters rarely innovate when covering science, that is, they rarely come to their own opinion about difficult material. Rather, they establish a set of ‘go-to’ experts to cite. And those sets are populated largely by Ivy-league professors. There is nothing wrong with that. I simply point out that it is common. It saves one from the excruciating work of original thought.

But Chomsky is no Einstein. And linguistics is not physics. Unlike Einstein, for example, Chomsky has been forced to retract at one time or another just about every major proposal he has made up to his current research, which he calls ‘Minimalism’. Concepts that helped make him famous, such as ‘deep structure’ and ‘surface structure’, were thrown out years ago. And unlike physics, there is no significant mathematics or clear way to disprove Chomsky’s broader claims – part of the reason for the current controversy.

Over time, universal grammar has been reduced from a rich set of supposedly innate principles to whatever it is about human biology that makes human language possible (by which definition, as I have said numerous times, the physical brain itself is all there is to ‘universal grammar’). And once he got down to the narrow faculty of language, supposedly the one thing that makes human language possible and unavailable to other creatures, Chomsky claimed it was nothing more nor less than recursion – the ability to put one thing inside another of the same type. Then Pirahã came along.

 

Dafür warf ihn aber die Linguisten-Gemeinde aus allen Gremien und Publikationen hinaus. So ist das eben, wenn jemand die Regeln seines Standes verletzt. Same procedure as everry year.[267] Bzw. der kalte Giordano-Bruno Effekt.[268] Die Britisher's[269] kannten dieses Ph(ä/ai)nom(en/oun) des "going native" ebenfalls sehr gut, weil sie in ihrem Reich wohl die meisten indigenen Völker hatten, die sie studieren konnten. Der begannteste Fall war der von Lawrence of Arabia. Ein Deutscher, der das auch konnte, war Max von Oppenheim, bekannt für seine Ausgrabung von Tell Halaf. Der ging insofern "native", als er sich in Kairo einen ganz schönen Harem hielt. Der fand den Islam wegen dieser Möglichkeit wohl sehr gut. Er war auch sozusagen einer der Erfinder des modernen Jihad. Das hatten die Deutschen nämlich im WK I angefangen, um den Britishers ihre Kolonial-Wege streitig zu machen. Damit war er auch ein direkter Opponent von Lawrence of Arabia. Der aber konnte einem Harem nicht so viel abgewinnen, weil er, leider, leider schwul war. [Als anekdotische Notiz: Dafür hatten ihn aber die Türken in einer kurzen Gefangenschaft einmal ziemlich durch- geknetet.]

 

Oppenheim was credited with being the one who came up with the dual approach to fighting the British and French: through regular troops and by encouraging uprisings by the masses.[5] Some among the Arabs reportedly referred to Oppenheim as Abu Jihad ("Father of Holy War").[6]  [270]

Das kleine Problem von Eco's Struktursystem

Das kleine Problem von Eco's Struktursystem ist nur: Das einfache Schema von KT und NI und MI gilt eigentlich nur für die Beobachtung und Klassifizierung von Dingen der Welt OBjekte, und auch da nur für den Meso-Kosmischen Bereich. Wenn wir in der Wissenschaft Instrumente benutzen, (Eco, 413: Erweiterungs- und Eindring-Prothesen), die in den Micro-Kosmischen und Mega-Kosmischen Bereich vordringen sollen, dann enthalten diese Instrumente aufgrund der eingebauten wissenschaftlichen Theorien schon stark vorgeprägte Wahrnehmungs-Filter, die hauptsächlich für die dahinter liegenden Hypothesen selbstbestätigend wirken. Das beste Beispiel sind die Atomar-Teilchen-Beschleuniger. Wenn es irgendwo Probleme mit der Erkenntnis gibt, baut man halt einen 10mal grösseren (und teureren) Teilchen-Beschleuniger, und irgendwann wird sich das Problem schon lösen (so argumentieren wenigstens die Physiker). Ähnliches gilt für die Teleskope. Alternative Experimentier-Ansätze sind auf Grund der hohen finanziellen Aufwände nicht mehr anzudenken. In allen Bereichen der Kultur- oder Geistes-Wissenschaften (wie z.B. der Ethnologie), gibt es gewaltige Unterschiede zwischen verschiedenen Denk-Schulen, woran man einen bestimmten KT oder NI oder MI festmacht. Anders herum gesagt, alles was mit der Beobachtung von Dingen zu tun hat, die Bedeutung in sich tragen (im Sinne von Sinnend Sein, also die kulturell sind), steht KT- und NI- und MI- mässig auf sehr sandigem Boden.

Nietzsche und das Nuclear-Denken der Semiotik

Besonders erhellend finde ich Eco's kurzes Kapitel (p. 58-62) zu Nietzsche's Opusculum: "Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne".[271] So, wie Eco es kommentiert, kann man Nietzsche's Opusculum auch als die Nuclear-Schrift der Semiotik ansehen, ebenso wie er auch ein Nuclear-Denker der theoretischen Kultur-Anthropologie war. In nuce nahm er nämlich all die wesentlichen Gedanken vorweg, mit denen sich dann später die Generationen der entsprechenden ethnologischen Fachwissenschaftler beschäftigten.

Umberto Eco als (Mytho-) Logiker

Umberto Eco ist ein sehr hinter-sinniger Denker. Denn was er als Wissenschaftler nicht sagen darf, das schreibt er in seinen Romanen. Daher kann man viele seiner Anspielungen nicht verstehen, wenn man nicht die Romane kennt. Dort zeigt sich sein ganzes mythologisches und religions-geschichtliches Wissen. Er könnte damit vielleicht als 20. Jh.-Nachfolger des Pico della Mirandola gelten, auch wenn er wohlweislich darauf verzichtet. Jedenfalls ist er sehr viel besser dafür geeignet als Ken Wilber. Ich werde später noch auf ein paar der vergnüglichen (mytho-)logischen Geschichten kommen, die er hier & da dazwischen einstreut. Eine meiner liebsten Geschichten ist die von dem Erzengel Gabriel, und Belphegor,[272] die er (p. 201-206) erzählt. Diese Geschichte ist insofern bedeutsam, als es dazu auch einen ganz schwarzen Bezugspunkt in der heutigen Geschichte gibt, nämlich die Satanischen Verse von Salman Rushdie. Bekanntlicherweise bekam Mohammed ja seinen Koran durch die Botschaft des Engels Gabriel, und Rushdie bezieht sich da auf einige angeblich gelöschte Verse des Koran. Dafür bekam er dann die Fatwa, also die Todesstrafe. Gott sei seiner Seele gnädig! Weil: Gott hat eben kein Tipp-Ex, und auch keine Backspace- Funktion in seinem Instrumentarium. Leider, ja leider, so sind ca. 3000 bis 2000 bis 1400 Jahre an Gott spurlos vorübergegangen.[273]


 

Die Themen der Morphologie

Der imaginäre Arbeitskreis der Morphologen

 

Bild: des Philosophenmosaiks von Torre Annunziata

http://www.noologie.de/noo-pics/torre-anunc.jpg

Wegen der Grösse der Datei kann es nicht in den vorliegenden Text integriert werden.

 

Ich greife jetzt das Bild des Philosophenmosaiks von Torre Annunziata[274]aus Sloterdijk's "Globen", S. 12 auf, das in der ganzen "Sphären"-Trilogie eine wesentliche Rolle spielt.[275] Das Motiv das Bildes wurde von Otto Brendel in seiner Theorie der Symbolik der Kugel entwickelt, und von Sloterdijk weiter ausgebaut. Siehe "Globen", S. 30-31. Ich nehme das Thema dieser kleinen Kongregation zum Anlass, um hier für die Noologie einen imaginären Arbeitskreis der (Kultur-) Morphologen zu eröffnen, einer sehr kleinen Gruppe von Gelehrten, die in den letzten ca. 200 Jahren trotz aller Widerstände des akademischen Establishments diesen Gedanken weiter entwickelt haben. Sloterdijk gebührt das grosse Verdienst, das ansonsten völlig totgeschwiegene Thema der Morphologie wieder "salonfähig" gemacht zu haben. Aber das heisst selbstverständlich nicht "wissenschaftsfähig".

Die Morphologie Sloterdijks

Da die Morphologie keine akademische Fachdisziplin ist, hat natürlich jeder Morphologe eine etwas eigene Ansicht dazu, was Morphologie ist. Peter Sloterdijk erklärt sein morphologisches Prinzip in "Blasen" zwischen S. 71-79. Folgender Artikel von Susanne von Falkenhausen lässt sich sehr gut als Einleitung zum Morphologie-Prinzip der "Sphären" lesen:[276]

"Die Kugel [Sphäre] erscheint so als die Phantasie eines Einsseins ohne ein Anderes. Als solche wird sie die Metapher der Volkssouveränität selbst, gedacht als Totalität ohne Hierarchie und ohne innere Differenz. Sie signalisiert, dass das Volk als Souverän ohne die Notwendigkeit einer externen Autorisierung zur Macht auszukommen vermag, seine Herrschaft also aus sich selbst generiert. Die Kugel als – im Entwurf imaginierter – architektonischer Raum schien den perfekten Erfahrungsraum zu bilden für etwas, das bisher noch keine visuelle Repräsentation in einem symbolischen Körper der Einheit gefunden hatte: die Vielheit der das politische Kollektiv „Volk“ bildenden männlichen Subjekte, denn sie repräsentierte ja im mathematischen Sinne die vollkommene Einheit einer unendlichen Vielheit – eine schöne Umschreibung von Synergie. In der Zeichnung – der Architekturvision – der Kugel ist also die Vorstellung des vom Volk oder seinen Vertretern betretbaren, erfahrbaren Kultraums, der die der Kulthandlung Beiwohnenden und die ‚Priester‘ dieses Kultes (Abgeordnete zum Beispiel) gleichermaßen umhüllt, verbunden mit dem Bildzeichen der Totalität. Die Suggestion der Anschauung ist verknüpft mit jener der räumlichen Erfahrbarkeit."

Das kulturmorphologische Prinzip der Wellen und Wirbel

Für das chinesische Denken ist die Macht des Wassers und der Wellen, sowie der Wolken und des Regens (in der mythologischen Form des Drachen) erheblich wichtiger, als der eurasische (und ägyptische Aton-, und Inka-) Kult der Sonne. Wenn es genügend regnet, ist die Sonne sehr schön, aber wenn es nicht regnet, ist die Sonne der Todfeind. Das wussten die Ägypter und die Inka ganz genau. Sie lebten nämlich im Tropic des Cancers, also in den Sub-Tropen. (Die Inka zumindest teilweise). Deshalb wäre es ein lohnendes Projekt, eine kulturmorphologische Untersuchung von Wellen und Fraktalen zu machen. Denn Wellen und Fraktale gehören dem gleichen morphologischen Typ an. Aber dazu müsste man sehr tief in das asiatische Denken einsteigen, und auch die Physik und Mathematik dafür ist ziemlich komplex. Denn ein mathematisches Fraktal ist ein sehr langweiliges Gebilde, das von einem Computer immer nur stur weitergerechnet wird. Aber ein Wellen- und Wirbel- Phänomen in der Natur ist absolut nicht langweilig, vor allem wenn es als Hurrikan oder Tornado oder Maelström (also ein Wasser-Tornado) auftritt. Und es ist trotz aller Fortschritte der Computertechnik immer noch nicht (längerfristig) berechenbar. Hier werden einige Ansätze dazu in den folgenden Kapiteln über "Fraktale" gebracht. Ein sehr gutes Beispiel für die Macht dieser Metapher ist hier:[277] Ein anderes gutes Beispiel für "unberechbare" Wellenphänomene sind die Monsterwellen, auch Kaventsmänner genannt. Diese werden bis 40 m hoch und können ein Schiff einfach zerschlagen. Nach der herkömmlichen Wellenphysik sind solche Gebilde eigentlich unmöglich, und daher wurden entsprechende Berichte von Seeleuten immer als Seemansgarn abgetan. Bis dann vor ein paar Jahren kurz hintereinander zwei Kreuzfahrschiffe wegen solchen Wellen beinahe verloren gingen. Da konnte auch die Wissenschaft diese Phänomene nicht mehr unter den Teppich kehren. Vorhersagbar sind sie deswegen noch lange nicht. Es gehen jedes Jahr immer einige Dutzend Schiffe spurlos verloren, vermutlich wegen dieser Monsterwellen.[278] Deshalb wird bei einer der nächsten imaginären Tagungen des Arbeitskreises der Morphologen wohl einer dabei sein, der eine Wasserwelle als metaphorisches Objekt mitgebracht hat, und einer, der eine Wolke präsentiert.

Die Morphologie der Noologie

Die Morphologie der Noologie wird in "Design und Zeit" oder D&Z, Goppold (1999d) vorgestellt.

Siehe dazu: http://www.noologie.de/desn17.htm

Dies bezieht sich hauptsächlich auf das Gestalt-Konzept von Goethe, und seine Weiterentwicklung durch verschiedene spätere Autoren, u.a. Oswald Spengler, Leo Frobenius, Ruth Benedict, Gregory Bateson, die Gestalt-Psychologie der 1930er Jahre, und den anglo-amerikanischen Arbeiten zum Holismus.[279] Eine wesentliche Erweiterung des Gestalt-Konzepts in D&Z ist die Kinemorphae, also die Bewegungs-Gestalt. Als verbreitetes kulturelles Konzept existiert dies als Kata in Japan. Dies wird hier genauer beschrieben: http://www.noologie.de/desn24.htm

In einer erweiterten Formulierung führt das zu Gestalt-Prinzipien in Form von dynamischen Spannungsfeldern, und dies ist das wesentliche morphologische Arbeits-Prinzip der Noologie. Diese werden in D&Z, und in den verschiedenen Bänden von Noologie I bis Noologie III ausgearbeitet. Die wesentlichen anderen Quellen der Noologie finden sich in der Semiotik zwischen Peirce und Eco, sowie bei Vernadski und Lotman, und in der Kultur-Anthropologie des Ethnos von Lev Gumilev.

Die Macht der Morphologie und der Metaphorologie

Man kann eine Gegenüberstellung der Vorteile und Nachteile der morphologischen Denkweise machen. Als unbestreitbarer Vorteil ist zu vermerken, dass es sich um eine beliebig erweiterbare Metaphorologie handelt. Meta phorein / pherein lässt sich sinngemäss im Anschluss an die Metaphysik des Aristoteles übersetzen: Das Weiter- (jenseits der Grenzen, der Peras / Peirasis) tragen, in andere aber strukturell ähnliche oder äquivalente (homoio) Sinnes- und Sinnend-Kontexte. Theologisch gesehen wird das im Sinne von Christo-Phoros verstanden. Wenn es sich bei den Metaphern nicht um sinn-leere Schlagworte (im Un-Sinn der Political Correctness, oder den Theorien von LeBon) handelt, so ist die Metaphorologie ein äusserst wirksames Denk-Instrument. Es ist so etwas wie die Hegelsche These-Antithese-Synthese ‑Methode, aber auf besser greifbare Form- und Struktur-Begriffe begründet. Das ist das Argument, mit dem Sloterdijk seine Sphären-Morphologie begründet. Man kann also Sloterdijk als den heutigen Gross-Meister der Metaphorologie betrachten. Das heisst: Wenn man seine Methode als morphologische Denk-Technik begreift und würdigen kann. Das können aber die heutigen Schul-Philosophen deutscher Denkart leider gar nicht. Bei Sloterdijk kann man auch gut die Limitationen einer Metapher sehen, denn die Schäume-Metapher aus seinem letzten Band III der "Sphären" kann in eine post-moderne Beliebigkeit abgleiten, was ihm auch von vielen Kritikern angekreidet wurde. Mit Hilfe der Fraktal-Metapher kann man aber wieder einen übergeordneten morphologischen und logischen Kontext aufbauen. Weil aber Fraktale vorerst nur mathematisch verstanden werden, aber noch nicht morphologisch, ist das noch weiter auszuarbeiten. Dazu mehr in den folgenden Kapiteln.

 

Die Macht der Morphologie lässt sich am besten mit einem Zitat von Sloterdijk (Blasen, 65) kennzeichnen:

"Es mögen sich die Theologen weiter einbilden, ihr Gott sei tiefer als der Gott der Philosophen;

tiefer als der Gott der Theologen ist [jedoch] der Gott der Morphologen."

Das ist eine sehr Bedeutungs-schwangere Aussage, denn das gesamte logozentrische geistes­wissenschaftliche Instrumentarium der europäisch-abrahmitischen Denk-Kollektive beruht auf einer logischen Höher-Ordnung in einer logischen Pyramide. Insofern ist der Begriff der Tiefe bei den Theologen eher nicht plausibel.[280] Die Morphologie der Noologie steht mit ihrem Gesichtspunkt aber noch ausserhalb dieses Dunstkreises. Denn die allgemeine Kultur-Morphologie der Noologie hält diese, nebst allen anderen logozentrischen Geisteswissenschaften, für eine Unterkategorie, und betrachtet diese lediglich als eine geschichts-vergessene eurozentrische historische Epoche in dem gewaltigen Kontinent des menschlichen kulturellen Bewusstseins (Der Noosphäre oder der SEMiosphäre) der letzten ca. 50.000 bis 500.000 Jahre, und über den ganzen Erd-Globus (Orbis Terrarum) hinweg.[281]

Die Probleme der Morphologie und die Buchbinder-Synthese

Kommen wir zu den Problemen der Morphologie: Es gibt mehrere Gründe, warum die Morphologie bei dem akademischen Establishment nicht so gern gesehen ist. Zuerst ist da der Fach-Disziplin- übergreifende (oder überfliegende) Anspruch der Morphologen, ihr Material aus möglichst vielen Wissensgebieten zusammen zu tragen. Sloterdijk diskutiert dieses Problem in einem Absatz über das Wissen und die Weisheit, denn die Wissenschaft hat die Weisheit ausgetrieben. Und irgendwie muss wieder Weisheit in das System gebracht werden. Solch interdisziplinarischer Eifer wird aber von Fachwissenschaftlern abhorresziert, denn der akademische Begriff von "interdisziplinär" bedeutet strikt, dass sich die Spezialisten aus den verschiedenen Fachdisziplinen an einen runden Tisch setzen, und dann so tun, als würden sie miteinander sprechen. Das tun sie natürlich nicht, denn jeder monologisiert nur vor sich hin, und am Schluss wird dann ein Konferenzband veröffentlicht. Das nennt man auch die Buchbinder-Synthese.

 

Die nächste Problematik der Morphologie, bzw. des Gestalt-Konzepts und des Holismus ist, dass es wesentlich im Auge des Betrachters liegt, was man als "Ganzes" bezeichnen mag. Nach dem Philosophen Berkeley ist das die Eigenschaft der Dinge "esse est percipi". Also das Sein eines Dinges beruht darin, wahrnehmbar zu sein. Es gibt nur wenige Dinge im Universum (oder des Kósmos) der Naturphänomene, die man ohne grössere Probleme als "Ganze" bezeichnen kann. So z.B. Organismen, sowie Planeten und Sterne. Ansonsten muss man überall künstliche Grenzziehungen machen, um irgendetwas als "Ganzes" zu identifizieren. Bei Organismen kann man schon sehen, wie sich die Probleme abzeichnen. Denn zwar sind Organismen als Körper geschlossen, aber in Bezug auf ihren Metabolismus völlig offen. D.h. kein Organismus kann lange ohne den Austausch mit seiner Umwelt überleben. Die dem Organismus untergeordneten Bestandteile, wie Organe und Zellen, sind nur in der wissenschaftlichen Beobachtung und Klassifizierung als "Ganze" zu bezeichnen, weil sie beim Tode des Organismus ebenfalls zugrunde gehen, also nicht unabhängig existieren können. Der folgende Artikel von Derek Skillings in Aeon beschreibt sehr gut die Probleme der Feststellung eines "Ganzen" in der Biologie:

https://aeon.co/essays/what-constitutes-an-individual-organism-in-biology

How come, then, the meaning of individuality is one of the oldest and most vexing problems in biology? For millennia, naturalists and philosophers have struggled to define the most fundamental units of living systems and to delimit the precise boundaries of the organisms that inhabit our planet. This difficulty is partly a product of the search for a singular theory that can be used to carve up all of the living world at its joints. But my view is that no such unified theory exists; there’s no single answer to the question: ‘What parts of the world are a part of you as a biological individual, and what parts are not?’ Different accounts of individuality pick out different boundaries, like an overlapping Venn diagram drawn on top of a network of biotic interactions. This isn’t because of uncertainty or a lack of information; rather, the living world just exists in such a way that we need more than one account of individuality to understand it.

When you stop to think about it, the problem of individuality is (ironically enough) actually composed of two problems: identity and individuation. The problem of identity asks: ‘What does it mean for a thing to remain the same thing if it changes over time?’ or ‘What makes two entities the same kind of thing?’ The problem of individuation asks: ‘How do we tell things apart?’ or ‘What are the boundaries of an object?’ Identity is fundamentally about the nature of sameness and continuity; individuation is about differences and breaks.

These two issues are different sides of the same coin. You can often reframe one in terms of the other to suit your focus. To pick something out in the world you need to know both what makes it one thing, and also what makes it different than other things – identity and individuation, sameness and difference. Each of these aspects of individuality also tends to come in degrees. A bee is better individuated than a swarm; and a swarm is better individuated than an ecosystem.

 

Bei den Atomen und ihren Teilchen ist es ähnlich. Unterhalb der Ebene der Protonen, Neutronen und Elektronen, kann man nur mit technischen Mitteln, also mit Atomar-Teilchen-Beschleunigern, weitere Unter-Bestandteile erzeugen. Dieser Artikel in Aeon gibt einige tiefsinnige Ansichten dazu:

https://aeon.co/ideas/why-we-can-stop-worrying-and-love-the-particle-accelerator

Yet, despite its accomplishments and glamour, the world of particle physics is so abstract that few understand its implications, meaning or use. Unlike a NASA probe sent to Mars, CERN’s research doesn’t produce stunning, tangible images. Instead, the study of particle physics is best described by chalkboard equations and squiggly lines called Feynman diagrams. Aage Bohr, the Nobel laureate whose father Niels invented the Bohr model of the atom, and his colleague Ole Ulfbeck have even gone as far as to deny the physical existence of subatomic particles as anything more than mathematical models.

 

Einer, der sich viel Mühe mit der Definition und Organisation von Holons gegeben hat, ist Ken Wilber. Aber sein sogenanntes Holarchisches System, das er fein säuberlich in vier Quadranten aufteilt (EKL, 160-161), lässt sich schnell demontieren. Ich habe das in Noologie I gemacht, und wer mag, kann sich da die Details anschauen. Da ist zuerst der Wilber'sche Quadrant, und die Diskussion zu Holons und Holarchien.[282]

 

Ein weiteres Problem der Morphologie ist die "morphologische Brille". Dies ist auch als das "Hammer- und Nagel-" Paradox bekannt. Wenn einer als Werkzeug nur einen Hammer hat, besteht für ihn die Welt nur aus Nägeln. (Gerald Weinberg: "Secrets of Consulting"). Sloterdijk umgeht diese Problematik geschickt, indem er den Metaphorik-Charakter seines Sphären-Begriffs der Diskussion voranstellt: "Die Sphärentheorie ist ein morphologisches Werkzeug." ("Blasen", 68). Dass die ganze Ideologie und Theologie der Sphären ein Macht- und Manipulations-Instrument war, sagt er ebd. unten: "raumpolitische Versuche... mit imaginär-institutionellen Mitteln phantastische Mutterleiber für infantilisierte Massenpopulationen nachzubauen". Man kann ihm also ganz bestimmt nicht nachsagen, dass er seiner eigenen Metaphorik auf den Leim gekrochen ist.

Die Morphologie Spenglers

Oswald Spengler ist bekannt für seine morphologische Theorie der Geschichte in "Untergang des Abendlandes". Diese Theorie ist heute nicht mehr wissenschaftsfähig, aber es gibt noch viele bisher relativ unbekannte Ansätze, die er in Richtung einer Poiaetischen Anthropologie geleistet hat. Es ist wie bei vielen deutschen Autoren vor 1945, dass er in den US-UK Medien häufiger gewürdigt und besprochen wird, als in der BRD-Wissenschaft.

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Lev Gumilev: The Passionary Theory of Ethnogenesis

Die Propagations- und Modifikations-Regeln von Kultur-Komplexen (den Ethnoi nach Gumilev) haben nichts mit biologischen Organismen zu tun. Und man muss den Begriff "Kultur" durch ein besser geeignetes Wort ersetzen, nämlich den "Ethnos und das Ethos" nach Gumilev.[283] Spengler und Gumilev sind beide, getrennt durch ca. 50 Jahre, wohl die bedeutendsten Vertreter der ausgestorbenen Spezies der all-übergreifenden Kultur- Betrachter und ‑Analytiker. Deshalb ist Gumilev ein würdiger Nachfolger bzw. Erneuerer Spenglers, denn er hat diese Thematik auf dem 1970er Stand der Wissenschaft mit einer grossen Klarheit und Detailkenntnis formuliert. Leider wurde er, als einer der eminentesten Kultur-Wissenschaftler der damaligen Sowjetunion, nach deren Zusammenbruch dem allgemeinen Vergessen überlassen. Dabei war er ein grosser Denker GEGEN die materialistische, marxistische Philosophie der damaligen Sowjetunion. Dafür war er auch ein paar Mal im Gulag gelandet. Er hatte es überlebt. Aber sein Vater war im Gulag gestorben. Er hatte also schon ein ziemlich schlimmes Schicksal. Aber durch seinen Willen, und den Glauben an die Passionarnost, den er selber erfunden hatte, konnte er das alles überleben. (Das ist das Schicksal von vielen Alt-Gläubigen des russischen Ethnos). Das Kernthema von Gumilev, die Ethnogenesis, ist aus der morphologischen Sicht sehr gut mit Sloterdijks Konzepten der Thymos-Theorie zu vergleichen, bzw. dessen Diktion von Ethnotechnologie. Gumilev nennt seinen Zentralbegriff der Ethnogenesis: Drive, oder, the "Passionary Theory of Ethnogenesis" also Passionarnost, was er als die Anti-Entropische Bewegung charakterisiert. Der Thymos erklärt sich nicht nur durch den Willen zur Macht, sondern auch die Bereitschaft, dafür zu Leiden. Das gibt es bei Sloterdijk überhaupt nicht. Der Wille zum Leiden, ist eine typisch Russische Qualität der Seele. Und die hatte sich genau im WK II, dem grossen Vaterländischen Krieg, manifestiert.

 

In der Terminologie der Noologie ist der über-individuelle Drang die En-ergeia und die En-archae(i)a. Damit wird gekennzeichnet, dass es sich NICHT um eine materialistische Konzeption handelt. Es geht hier um die entscheidenden trieb- und treib-kräftigen (Thymos-) Faktoren der Zusammenballung und Mobilisierung von Kollektiv-Wesen, oder Überpersonalitäts-Komplexen, den Ethnoi in Gumilevs Diktion. (Siehe: Supraindividual Behavior, Gumilev S. 246). Ein Kern-Element der Passionary Theory ist es die Bereitschaft zur Selbst-Aufopferung der Kultur-Heroen.[284] Allerdings kann Gumilev nicht wirklich erklären, was den Passionary Impulse (oder Passionarnost) ausmacht (S. 246). Er versucht zwar, das aus Vernadski's Theorien von Bio-Energie und Thermodynamik herzuleiten, aber viel besser als die Soziobiologen kann er das auch nicht. Woher sollte das irgendwie kommen? Kein Esel, und kein Huhn, hat je einen Passionary Impulse gehabt. Gumilev spricht in dem Kapitel 6, ab S. 243, ziemlich vage von ethnischen Feldern, aber das sollte nicht mit den morphogenetischen Felder von Sheldrake verwechselt werden. Aus Sicht der Morphologie der Noologie, sind die Wandlungen (Tropismen, die En-Tropeia) von Erscheinungs-Formen den Gestalten (Morphoi, En-Morpheia) interessant. Es ist nach all den Diskussionen in der Noologie klar, dass es ein verfehlter Ansatz wäre, die Ethnogenesis im Sinne der OBJekt-fixierten Naturwissenschaft als Epi-Phänomen herzuleiten, was auch ein Deus ex Machina ist. Das ist auch der Kardinal-Fehler aller soziobiologisch gestimmten Ansätze. Damit kommen wir wieder zu Spengler, der diesen Prozess ebenfalls aus dem materialistischen Bereich ausgegliedert hat. Aus der morphologischen Sichtweise hat Gumilev ziemlich dasselbe gesagt wie Spengler, nämlich dass die Ethnoi, oder die Gross-Kulturen, unvermeidlich durch bestimmte Wachstums-, Konsolidations- und Degenerations-Phasen gehen. Aber das ist eben hauptsächlich eine Sache der Betrachtungsweise der Historiker, wo sie den Anfang eines Ethnos, und sein Ende sehen. Es ist die morphologische Brille, durch die man die Weltgeschichte ansieht. Ein Ethnos kann zerfallen, aber die Menschen, die ihm angehörten, zerstreuen sich, und schliessen sich anderen Gruppen an, oder bilden neue Ethnoi. Ein paradigmatisches Beispiel dafür ist die Aeneas-Sage von Vergil. Alternativ werden die Teilhaber-Menschen eines Ethnos auch alle getötet, paradigmatisch dafür sind die mythologischen Eroberungen Palästinas durch die Israeliten im Buch Joshua. Da mussten sogar die Esel, und das Feder-Vieh, dran glauben. Aber das ist irgendwie unlogisch.[285] Und es kommt (oder kam) aber sehr selten vor, dass alle Menschen, die einen besiegten Ethnos ausmachten, völlig ausgelöscht wurden, denn normalerweise werden (oder wurden) die jungen Frauen von den Sieger-Kriegern als Sex-Beute mitgenommen und ihrem eigentlichen Zweck zugeführt, nämlich dem Stamme oder dem Sieger-Ethnos, als Krieger- Gebärer- Innen, eingegliedert. Ebenfalls übernahmen die Sieger die Spezialisten, die Kunst- und Kriegs- Handwerker, gerne in ihre Dienste, als Sklaven. Ein gutes Beispiel dafür sind die Mongolen, die auf ihren Eroberungszügen alle diese Spezialisten in ihre Kriegs-Maschinerie integriert hatten. Siehe die Vernichtung von Bhagdad durch Hülagü.[286] Interessanterweise hatte Hülagü die Christen in Bhagdad von der Vernichtung ausgenommen und beschützt, weil eine seiner Lieblings-Frauen eine Christin war. Das war auch der Anlass für eine der schlimmsten Geschichts-Verfehlungen der Römischen Papst-Herrscher. Denn Hülagü hatte ihnen ein Bündnis gegen den Islam angeboten. Der römische Papst hatte dankend abgelent. Sie hätten da den Islam ein für alle Male liquidieren können. Daher kommt auch die Sage von dem Priester-König Johannes und dem gescheiterten letzten Kreuzzug in das Hl. Land.[287] Siehe auch: Lev Gumilev, "Searches for an Imaginary Kingdom".

Lev Gumilev im damaligen Sowjetstaat

Lev Gumilev musste in dem damaligen Sowjetstaat vorsichtig mit seiner Wortwahl sein. Er musste peinlich auf die damals herrschende political correctness des Dialektischen Materialismus achten. (Sein Vater war im Zuge der sowjetischen Säuberungen umgekommen. Er selber sass auch ein paar Jahre im Gulag). Aber ab und zu mal traute er sich doch, ein paar Sätze zu formulieren, die im wahrsten Sinne des Wortes Zeitalter-übergreifend sind. Hier ist so eine Passage (198-199):

..."the science of history is a struggle with time, which the Hellenes personified in the terrible god Kronos who castrated his own father Uranus and was overthrown by the lord of lightning Zeus. But lightning is energy, in my language anti-entropic impulses that with their rise disrupt the processes of death, the entropy of the Universe. Force, the cause provoking acceleration, saves Cosmos from conversion into Chaos, and the name of this force is Life. But in the eternal war of the protogenic elements, the servants of Kronos, the hundred-handed giants or asura (Sanskrit), lose nothing because they have nothing to lose. Kronos changed their appearance every second, and so deprived them of personal qualities and properties. But the paladins of Cosmos, the ordered Universe, by their nature acquired forms, and consequently also a personality, in each case unique and inimitable. And in the struggle with Chaos they meet their death - the separation of space from time. For those that die, be they microbes or baobabs, men or embryos, time disappears, but all organisms of the biosphere are connected with one another, and that means they know one another. And the death of one is a loss for many, because it is a victory of Kronos, the known enemy of life. To be reconciled to the loss is a surrender of position, and against Death stands Memory, the barrier to entropy of no longer being but consciousness. And it is memory that divides time into past, present, and future, of which only the past is real.

...

But history is a search for truth, because the information of ancient sources is bespattered with lies, like fetid mud. The past ceases to be real when it is replaced by fabrications and figments of the imagination, or distorted by incomplete transmission, or burdened with the unnecessary tinsel and trimmings of senseless details. The father of lies whispers into the ears of credulous ignoramuses that there is no truth in history but only personal perceptions, that its phenomena are not a chain of causally connected events but a senseless kaleidoscope it is impossible to remember, that texts should be understood literally as if the chronicler had written them not for contemporaries but for posterity, and finally that all migrations of ethnoi, and their rises and falls, their fame and death, are like the play of moonlight on the ripples of a lake. But if that is so, then there is no need to study history, and the past, lost from memory, becomes nothing, and Chaos takes the place of Cosmos."

 

Die Schriften von Lev Gumilev sind als .html mit einer zusätzlichen Hypertext-Navigation auch auf der Noologie zu finden.[288] In der Endnote sind die Stellen auf der Noologie zu finden, wo er über Entropie und Anti-Entropie nach Vernadski, spricht. Das ausführliche Inhaltsverzeichnis wurde von mir mit HTML-Sprungmarken ausgestattet, und das bietet eine sehr gute Übersicht über das Werk bis in alle Einzelheiten. Die wohl beste Übersicht und Zusammenfassung der Philosophie von Lev Gumilev ist in der Dissertation von Alexander Sergeevich Titov zu finden. ”Lev Gumilev, Ethnogenesis and Eurasianism”.

Die diversen Untergangs-Szenarien von Kulturen

Spenglers Idee, dass Kulturen ebenso wie Organismen einen eingebauten Todesplan haben (Apoptosis), entstammt einer biologistischen Auffassung der damaligen Darwinistischen Mode, die alles in das evolutionistische Modell pressen wollte. Spengler hat sich wohl davon beeinflussen lassen, auch wenn er sich energisch gegen den platten Darwinismus abgesetzt hat. Heute würde man sagen, dass die diversen Untergänge von (sogenannten Hoch-) Kulturen bzw. allgemeiner, den Ethnoi und Super-Ethnoi nach Gumilev, meistens auf folgenden Faktoren beruhten:

1) Ökologischen, und auch

2) Energie- und Nahrungs- und Transport- Problemen, oder

3) auf Grund von innerer Inertia, und meistens:

4) weil ihre Eliten-Steuerung versagt hatte. Aber ebenso oft ...

5) wurden sie einfach von anderen, stärkeren, oder auch schneller und beweglicher agierenden Feinden überrannt und vernichtet.

 

Letzteres trat meistens auf, wenn die Fälle 3 und 4 schon vorher aufgetreten waren, also das System schon im Niedergang stand. (Nach Gumilev: Phase III und IV). Dafür brauchten sie nicht einmal besonders viele Krieger. Siehe Alexander gegen die Perser, die Araber und Türken gegen Byzanz, die Mongolen gegen China, die vielen Wellen der islamischen Eroberungen Indiens (und als letzten die Mogulen)[289], und die spanische Eroberung Mexicos und Perus. Ein wesentliches Problem von Gross-Reichen war immer schon ihre innere Inertia, die die verfügbaren Medien-, Kommunikations- und Transport- Technologien überwältigte, und/oder der Niedergang der Wirtschaft, und/oder die Korruption der Eliten, wie es bei dem Römischen Reich der Fall war. Es gibt Dutzende bis Hunderte historische Werke, die das alles im Detail behandeln, deswegen braucht dieser Gedankengang nicht weiter verfolgt werden. Das findet sich auch bei Gumilev. Die entsprechenden Abschnitte sind in "Ethnogenesis" auf S. 185-199.[290] Er spricht von dem Faktor des Passionarnost, der in der Expansiv- und Aufbau- Phase (der Acmae) eines Ethnos bestimmend ist (Titov, S. 75), und der sich in den weiteren Phasen allmählich verliert. Danach kommt die Phase der Krisis (Titov, S. 76), und dann die Phase der Inertia (Titov, S. 77-78). Die Schlussphase ist die Disintegration. (Titov, S. 78-79). Dieses Schema ist ziemlich äquivalent zu dem Denken Spenglers, auch wenn niemand in der Wissenschaftswelt das bisher bemerkt hat. Denn beide, Spengler wie Gumilev, waren eben die grossen Unbekannten. Titov spricht in diesem Zusammenhang von "homologous Events" (S. 81). Spengler benutzt hier den Begriff des Faustischen. Er sagt, auf S. 668:

"Alle wirkliche Geschichte beginnt damit, dass die Urstände, Adel und Priestertum, sich als solche bilden und über das Bauerntum erheben." ...

So ruft der Faust des ersten Teiles der Tragödie, der leidenschaftliche Forscher in einsamen Mitternächten, folgerichtig den des zweiten Teiles und des neuen Jahrhunderts hervor, den Typus einer rein praktischen, weitschauenden, nach außen gerichteten Tätigkeit. Hier hat Goethe psychologisch die ganze Zukunft Westeuropas vorweggenommen. Das ist Zivilisation an Stelle von Kultur, der äußere Mechanismus statt des inneren Organismus, der Intellekt als das seelische Petrefakt an Stelle der erloschenen Seele selbst. So wie Faust am Anfang und Ende der Dichtung, stehen sich innerhalb der Antike der Hellene zur Zeit des Perikles und der Römer zur Zeit Cäsars gegenüber.

[Der Untergang des Abendlandes. Erster Band: Gestalt und Wirklichkeit. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S.817- 818 (vgl. Spengler-Untergang, S. 452)]

 

Patrice Ayme hat dazu seine wie üblich, very politically incorrecte Version dazu:[291]

An obvious example of collapse caused by the failure of military superiority is Rome. The Western Roman empire of 40 million people was ravaged, most of the population eradicated, by at most 150,000 barbarian savages ferociously invading, fighting and destroying as if their lives depended upon it, because it did.

Constantinople, the Eastern Roman empire, would know a similar fate, in slower motion. The Romans lost most of their territory to savage Islamized Arabs, and, four centuries later to the recently Islamized Turks, before being terminated by the latter, another four centuries down the line. No wonder the flag of Saudi Arabia has a curved sword on it.

Roman Egypt surrendered to the Third Caliph, Omar, hoping for a promised lenient treatment. Three years later, Egypt realized that the Muslim conquerors had lied, and were most abusive. Egypt revolted. Too late: the library was burned by Omar and his ilk, and ever since Islamist terror has reigned therein, diminishing the minds so much, as Napoleon discovered to his dismay, that the very notion of progress had vanished in a superstitious, theocratic haze.[292]

Sophisticated, enormously populated (40 million?) Northern Song China fell to Genghis Khan’s Mongols, who were no more than 150,000 cavaliers. It had been invaded and occupied before. However, Mongol generals proposed to kill it all, and even change Chinese climate and ecology, but the conqueror in chief wisely rejected the suggestion. Two decades later all of China, and even Vietnam, ended down under the Mongol boot for a century.

 

Es gab überhaupt nur ein Grossreich in der Menschheitsgeschichte, das sich über diverse Untergänge und Zusammenbrüche bis in die Gegenwart gerettet hat: Das alte China, über insgesamt ca. 2500 Jahre. Die Inkas und ihre Vorgänger-Kulturen hätten das wohl auch geschafft, wenn die Spanier ihnen nicht den Garaus gemacht hätten. Aber China hatte etwa 10 mal mehr Territorium und Bevölkerung als die Inkas. Beiden gemeinsam aber war: Eine extrem straffe Organisation, und eine sehr intensive Wasserbau-Landwirtschaft.[293] Wittfogel hat anhand der Beispiele von China und Mesopotamien den Begriff Hydraulische Zivilisation geprägt. Das führt noch das nächste langlebigste Grossreich der Geschichte ein, Alt-Ägypten. Dieses überdauerte auch ca. 2500 Jahre, aber es begann schon ca. 3000 BCE, und wurde diverse Male ab ca. 600 BCE von anderen Mächten erobert. Es wurde endgültig durch die arabischen Eroberungen in der Zeit um 600 CE liquidiert. Was davon übrig blieb, war eine Ansammlung von Menschen am Rand des Lebens-Existenz-Minimums, und darauf bezieht sich Spengler mit dem Menschentyp des Fellachen.[294] Es war kein Volk (also kein Ethnos) mehr, sondern nur noch eine Bevölkerung. Siehe (Titov, S. 86).

Jared Diamond: "Collapse"

Jared Diamond hat mit "Collapse" eine Arbeit zu Untergangs-Theorien im Zusammenhang mit ökologischer Selbst-Vernichtung vorgestellt. [295] Denn offensichtlich sind viele der bekannten höheren Zivilisationen, aber auch viele kleinere, und unbekannte Völkerschaften, an den Folgen der ökologischen Selbst-Zerstörung untergegangen. Jared Diamond hat sich besonders diese vorgenommen, und aus dieser Sicht ist sein Buch auch sehr lesenswert. Denn man kann das Argument auch umdrehen. Die meisten Ansätze von Völkerschaften zu grösseren Komplexen sind lange vorher in der ökologischen Selbst-Zerstörung untergegangen, bevor sie das Zivilisations-Stadium erreichen konnten. Und nur einige, ganz wenige, haben es darüber hinaus geschafft. Das lässt sich leicht verstehen, wenn man die Populations-Dynamik betrachtet: Je grösser eine ursprünglich nomadisierende Volksgruppe wird, desto mehr Probleme bekommt sie mit der Nahrungsbeschaffung. Deshalb können Jäger- und Sammler-Völker meist nicht sehr gross bzw. sehr stark werden. Nomadenvölker können nur dann gross und zahlreich werden, wenn sie Viehwirtschaft haben, wie die Mongolen mit den Pferden, für ihre Reiterheere. Auch hier ist wieder Gumilev die Autorität für die Noologie. Er ist Geo-Historiker, in der Nachfolge von Vernadski, und er betrachtet die ökologischen Szenarien sehr viel theoretischer, fundierter, und weniger anekdotisch als Diamond. Er beschreibt es unter: biocoenosis of a region (183-187). 


 

Theoretische Anthropologie: Ethnos und Ethnie

Habitus, Moral, Ethnos und Ethnie, Ethos und Ethik

 

Der Grund-Gedanke des Christentums ist,

nach Tertullian: Credo quia absurdum

(Ich muss es glauben, weil es absurd ist)

                                                                                               

Hier geht es um die ethnischen Grundbegriffe in der Diskussion der folgenden Kapitel. Für Menschen- (Gross-) ‑Gruppen oder ‑Kollektive (die sich meistens geschlechtlich fortpflanzen, aber manchmal auch nicht) gibt es viele verschiedene Begriffe, je nach der wissenschaftlichen Fachrichtung, der Soziologie, der Ethnologie, und der Politikwissenschaft: Ein Stamm, ein Clan, eine Ethnie, ein Volk, eine Nation, eine Gesellschaft, eine Kultur, eine Subkultur, eine Konsensus-Gemeinschaft, eine Sekte, Hooligans, Punker, und noch einige mehr. Es existiert zwar eine gewisse Gemeinsamkeit dieser Begriffe, aber keine fachübergreifende Einigkeit und Normierung, was genau damit gemeint ist. Hier haben sich die Soziologen, die Philosophen, und die Kultur-Anthropologen bzw. Ethnologen, und auch die Ethno-Psycho-Analytiker jeweils ihre eigenen begrifflichen Territorien abgesteckt. Für die folgende Diskussion muss also ebenfalls ein begriffliches Territorium abgesteckt werden, damit in diesem Kontext einigermassen Begriffs-Klarheit herrscht. Die Noologie folgt hier weitgehend den Konzepten von Gumilev, "Ethnogenesis and the Biosphere". Dafür sind die ersten drei Kapitel, also bis S. 149, relevant. Sein Hauptkonzept ist der Ethnos. Ich verwende den Begriff Ethnie für eine etwas spezifischere Form des Ethnos, auf den Gumilev seine Theorie aufbaut. Der Ethnos ist der Artbegriff für all die oben genannten verschiedenen Menschen-Gruppen oder Völkerschaften. Er arbeitet diese Konzepte in ungeheurer historischer Detail-Kenntnis aus. Er betrachtet vor allem auch die Nord- und Mittel-Asiatischen Völkerschaften, die oft anders strukturiert sind als was man in den anderen Weltgegenden vorfindet. Dies ist dadurch bedingt, dass hier eine ungeheure Landmasse vorliegt, in der über die Jahrtausende extreme klimatische Veränderungen die Regel waren, und nicht die Ausnahme. Es entstanden innerhalb von ein paar Generationen Wüsten, wo vorher fruchtbare Weideländer waren und umgekehrt. Für diese Gegenden war der Klimawandel sozusagen Business as daily as everry year.[296] Daher mussten die dort wohnenden Völkerschaften immer wieder auf ungeheure Wanderungen gehen, oder sie verschwanden ganz einfach. Für diese Dynamik hatte Spengler noch nicht genügend Datenmaterial, das er in seiner Arbeit berücksichtigen konnte. Was genau hinter dem Hunnen-Sturm oder dem Mongolen-Sturm die Treibkraft war, war noch nicht so sehr erforscht. Auch für die heutigen westlich geprägten Kultur- und Sozio-Wissenschaften ist dieser Bereich immer noch Terra Incognita. Aber das alles genau zu zitieren, würde den Umfang der vorliegenden Arbeit sprengen.

http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe.htm

 

Es sollen also die kleinen aber signifikanten Unterschiede behandelt werden, zwischen Moral, Ethik, und Ethos, sowie zwischen Ethnie und Ethnos und dem Super-Ethnos. Es geht um die grundlegenden Konzepte der Verhaltens- und Wertegemeinschaften von Ethnien. Nennen wir es so:

Die beobachtbaren Verhaltens-Strukturen von Ethnien sind ihr Habitus, und

ihre Werte-Vorstellungs-Strukturen sind ihre Moral, ihre Ethik bzw. ihr Ethos.

gr.: ethos := Gewohnheit, Brauch, Sitte

Das Wort Ethos hat NICHTS mit dem Begriff zu tun, der in der soziobiologischen Ethologie vorkommt. Das sind zwei völlig verschiedene Welten. Die genauen Unterscheidungen werden im weiteren Text gemacht.

 

Der Habitus (engl. habits) einer Ethnie ist alles, was man beobachten kann, also ihr Verhalten, ihre Bräuche und Rituale. Das war das Haupt-Arbeitsgebiet der Kultur-Anthropologie bzw. Ethnologie. Soweit hat man in diesen Fachbereichen eine ungeheure Menge Material angesammelt. Dazu gibt es eine tiefgehende Untersuchung in "Design und Zeit",[297] und so braucht hier nicht viel mehr gesagt zu werden. Was aber viel schwieriger zu erkennen und erforschen ist, das sind ihre unsichtbaren Strukturen, die Vorstellungs-Systeme, Wertesysteme, Tabu-Systeme, Moral, Ethik und Ethos. Darüber geht die folgende Diskussion. Ich nenne diesen Forschungsbereich auch die theoretische Kultur-Anthropologie, um ihn von der o.g. akademischen Ethnologie abzusetzen. Peter Sloterdijk hat es auch so ähnlich formuliert: Die theoretische Kulturwissenschaft ...

Nietzsche: Was ist ein Volk? Etwas, das "sich versteht", ein Volk.

Fangen wir an mit Nietzsche, der sich zu all diesen Themen ausführlich geäussert hat, und der wohl als einer der Gründerväter der theoretischen Kultur-Anthropologie gelten kann. Nietzsche hat in seinem Absatz: "Was ist ein Volk?" den Begriff der Empfindungs-Gruppen geprägt, von dem aus er die sprachliche Grundlage für "ein Volk" definiert. In den Begriffen der Noologie wird dies eine Stufe der Abstraktion weitergetragen, zum Konzept der Verhaltens- und Wertegemeinschaften der Ethnien, ihr Ethos. Die Kultur-Anthropologie (bzw. Ethnologie) hat in den letzten ca. 200 Jahren viel Material zusammengetragen. Und es gibt auch eine Menge Kontroversen dazu. Ein Beispiel dafür sind die verschiedenen Ansichten zum Zivilisationsbegriff bzw. zu Scham und Sitte bei Naturvölkern zwischen H. P. Duerr und Norbert Elias.

 

Zitat aus: Nietzsche: "Jenseits von Gut und Böse, Neuntes Hauptstück: was ist vornehm?", 268

Was ist zuletzt die Gemeinheit? - Worte sind Tonzeichen für Begriffe; Begriffe aber sind mehr oder weniger bestimmte Bildzeichen für oft wiederkehrende und zusammen kommende Empfindungen, für Empfindungs-Gruppen. Es genügt noch nicht, um sich einander zu verstehen, dass man die selben Worte gebraucht: man muss die selben Worte auch für die selbe Gattung innerer Erlebnisse gebrauchen, man muss zuletzt seine Erfahrung mit einander gemein haben. Deshalb verstehen sich die Menschen eines Volkes besser unter einander, als Zugehörige verschiedener Völker, selbst wenn sie sich der gleichen Sprache bedienen; oder vielmehr, wenn Menschen lange unter ähnlichen Bedingungen (des Klima's, des Bodens, der Gefahr, der Bedürfnisse, der Arbeit) zusammen gelebt haben, so entsteht daraus Etwas, das "sich versteht", ein Volk. In allen Seelen hat eine gleiche Anzahl oft wiederkehrender Erlebnisse die Oberhand gewonnen über seltner kommende: auf sie hin versteht man sich, schnell und immer schneller - die Geschichte der Sprache ist die Geschichte eines Abkürzungs-Prozesses -; auf dies schnelle Verstehen hin verbindet man sich, enger und immer enger. Je grösser die Gefährlichkeit, um so grösser ist das Bedürfniss, schnell und leicht über Das, was noth thut, übereinzukommen; sich in der Gefahr nicht misszuverstehn, das ist es, was die Menschen zum Verkehre schlechterdings nicht entbehren können. Noch bei jeder Freundschaft oder Liebschaft macht man diese Probe: Nichts derart hat Dauer, sobald man dahinter kommt, dass Einer von Beiden bei gleichen Worten anders fühlt, meint, wittert, wünscht, fürchtet, als der Andere. (Die Furcht vor dem "ewigen Missverständniss": das ist jener wohlwollende Genius, der Personen verschiedenen Geschlechts so oft von übereilten Verbindungen abhält, zu denen Sinne und Herz rathen - und nicht irgend ein Schopenhauerischer "Genius der Gattung" -!) Welche Gruppen von Empfindungen innerhalb einer Seele am schnellsten wach werden, das Wort ergreifen, den Befehl geben, das entscheidet über die gesammte Rangordnung ihrer Werthe, das bestimmt zuletzt ihre Gütertafel. Die Werthschätzungen eines Menschen verrathen etwas vom Aufbau seiner Seele, und worin sie ihre Lebensbedingungen, ihre eigentliche Noth sieht. Gesetzt nun, dass die Noth von jeher nur solche Menschen einander angenähert hat, welche mit ähnlichen Zeichen ähnliche Bedürfnisse, ähnliche Erlebnisse andeuten konnten, so ergiebt sich im Ganzen, dass die leichte Mittheilbarkeit der Noth, dass heisst im letzten Grunde das Erleben von nur durchschnittlichen und gemeinen Erlebnissen, unter allen Gewalten, welche über den Menschen bisher verfügt haben, die gewaltigste gewesen sein muss. Die ähnlicheren, die gewöhnlicheren Menschen waren und sind immer im Vortheile, die Ausgesuchteren, Feineren, Seltsameren, schwerer Verständlichen bleiben leicht allein, unterliegen, bei ihrer Vereinzelung, den Unfällen und pflanzen sich selten fort. Man muss ungeheure Gegenkräfte anrufen, um diesen natürlichen, allzunatürlichen progressus in simile, die Fortbildung des Menschen in's Ähnliche, Gewöhnliche, Durchschnittliche, Heerdenhafte - in's Gemeine! - zu kreuzen.

 

Weiteres Material dazu ist in einem Aufsatz von J. Heinrichs zu Erich Fromm:

J. Heinrichs (2001, S. 49-62), 3. Entfremdung und Geld, p. 14

www.johannesheinrichs.de/pdf/Fromm.pdf

"Das Ganze konkretisiert und bestätigt sich, wenn wir Fromms zentralen Begriff des Sozialcharakters etwas beleuchten. Gemeint ist mit diesem Begriff nach Fromms eigener Definition: "der Kern der Charakterstruktur, den die meisten Mitglieder ein und derselben Kultur miteinander gemeinsam haben, im Unterschied zum individuellen Charakter, in welchem sich Menschen ein und derselben Kultur voneinander unterscheiden" (Wege aus einer kranken Gesellschaft, GA IV, 59).

 

Bei Hegel findet sich ein dazu passendes Kapitel über den Volksgeist, der seine höchste Vollendung nach Hegels Staats-Idealismus in dem (preussischen) Staat findet:

Hegel (1986, p. 529-530): Die Volksgeister ... ein Pantheon, dessen Element und Behausung die Sprache ist. ... Die Sittlichkeit des wirklichen Volksgeistes beruht teils auf dem unmittelbaren Vertrauen der Einzelnen zu dem Ganzen ihres Volkes, teils auf dem unmittelbaren Anteil, den alle... an den Entschlüssen und Handlungen der Regierung nehmen.

Analogien zur Semiotik: Sprachfähigkeit und Kulturfähigkeit

Die folgende Diskussion verläuft in ähnlichen Bahnen, wie in der Semiotik nach Saussure der Unterschied von Parole und Langue entwickelt wird, wie durch Erweiterung der Spezifikation ein Artbegriff hinzu gefügt wird: die Language. Die Parole ist der jeweilige Sprechakt. Aufgrund der Ähnlichkeit und zeitlichen Konstanz einer grossen Menge von Sprechakten einer Gruppe von Sprechern können wir auf das Vorhandensein einer Langue, also einer spezifischen (National- oder Dialekt-) Sprache schliessen. Wir brauchen aber noch eine Unterscheidung sui generis zwischen dem Artbegriff der verschiedenen jemals gesprochenen menschlichen Sprachen, und der logisch davon verschiedenen Klasse der Sprache an Sich, wie es z.B. die Voraussetzung für den Erwerb von Sprache sein muss, und z.B. von Chomsky verwendet wird. Dies wird auch mit language bezeichnet. In den entsprechenden Diskursen wurde analog zur Sprachfähigkeit der Begriff der Kulturfähigkeit geprägt. Allerdings soll der Begriff Kultur im Hintergrund gehalten werden:

1) weil er sowieso nie auf eine Definition gebracht werden kann, über die man sich kultur-übergreifend einigen kann, und

2) weil Kultur meistens die Kultur-Artefakte bezeichnet, nicht aber die Kultur-Akte bzw. die Performanz, (was äquivalent mit Parole wäre), und noch weniger das Abstraktum dahinter, das bei Chomsky die Sprach-Tiefenstruktur wäre.

Moral, Sitte und intuitive Wahrheit

Arthur Schopenhauer: Von  den Stachelschweinen:

"Eine Gesellschaft Stachelschweine drängte sich an einem kalten Wintertage recht nah zusammen, um durch die gegenseitige Wärme sich vor dem Erfrieren zu schützen. Jedoch bald empfanden sie die gegenseitigen Stacheln, welches sie dann wieder voneinander entfernte. Wann nun das Bedürfnis der Erwärmung sie wieder näher zusammen brachte, wiederholte sich jenes zweite Übel, so dass sie zwischen beiden Leiden hin und her geworfen wurden, bis sie eine mäßige Entfernung voneinander herausgefunden hatten, in der sie es am besten aushalten konnten. Und diese Entfernung nannten sie Höflichkeit und feine Sitte."

 

Henryk M. Broder, Spiegel, 22. Dezember 2000:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-18124587.html

Genau 613 Gebote und Verbote sind es, die das Leben der Juden bestimmen. Aber auch der frommste unter den frommen Juden weiß, dass kein Mensch alle Regeln einhalten kann. Deswegen besteht der Alltag der gläubigen Juden zur einen Hälfte daraus, die "halachischen" (religionsgesetzlichen) Vorschriften zu befolgen, und zur anderen Hälfte daraus, sie zu umgehen.

 

Die Fragen der intuitiven Wahrheit berühren Themen wie Sitte (nomos, dikae, ethos) und Moral, die jeweils für eine spezifische Ethnie gültig sind, und die auf automatischen und unreflektierten Unterscheidungen für die "Wahrheit an Sich" beruhen, die z.T. auf Imprägnierung basieren, also auf irreversiblen, vorbewusstlichen, frühkindlichen Prägungen. Dies sind Faktoren, die die Menschen dazu zwingen, die Welt ihrer sozialen "Wahr"-nehmung unreflektiert in "passend" oder "unpassend" aufzuteilen. Hierbei geht es um das Verhalten, das Auftreten, etc. eine(s/r) Anderen. Die Kulturkämpfe der heutigen Zeit drehen sich genau um solche automatischen und unreflektierten Unterscheidungen, die schon fertig vorfabriziert sind, bevor sie in das (vernünftige) Bewusstsein treten. In der folgenden Diskussion sollen die Begriffe Moral, Ethos, Ethik, Ethnos und Ethnie in ein Spannungsfeld von Semantischen Rhizomen eingespannt werden.

Common-Sense Definitionen von Sitte, Moral und Ethos

Die Begriffe Sitte und Moral sind mit einem Verweis auf das Common-Sense Wissen (zumindest vorläufig) zu umreissen: Sitte und Brauch (-tum) sind Gewohnheitsformen, die "an sich" moralfrei sind, und die unhinterfragten Codifikationen folgen.[298] "Man tut es" eben so und nicht anders. Eine mögliche Begründung ist höchstens, dass man sagt, so hätten es die Vorväter immer schon getan. Moral ist das, was man aufgrund eines expliziten und/oder impliziten gesellschaftlichen Vorschriften-Systems tun oder lassen sollte.[299] Das paradigmatische Beispiel dafür sind die 10 Gebote der Bibel, die alle in der "Du sollst" Form gehalten sind. Eine Moral ist ein gesellschaftliches Spannungsfeld: Überall da, wo eine Moral existiert, existiert auch eine Schattenmoral oder Doppelmoral. Zwar haben alle menschlichen Gesellschaften (oder Ethnien) Vorschriften-Systeme des "Du sollst", also Moralen, aber das tatsächliche Verhalten der Menschen folgt meistens nicht (ganz genau) diesem System. Entweder sind einige gleicher als die gleichen, oder es gibt verschwiegene Zonen, wie die Prostitution, (oder Zeiten, wie der Karneval), in denen diese Gesetze umgangen werden. Ich akzentuiere nun den Begriff der Moral, um ihn den Umständen anzupassen: Moral ist ein Anleitungs- und Vorschrifts-System zum Handeln, das abhängig vom Wertesystem oder dem Ethos, einer jeweiligen Ethnie oder Ethnos (als Kultur-Konsens-Gemeinschaft) ist. Und was für die eine Ethnie völlig sinnvoll, logisch und selbstverständlich ist, ist es keinesfalls bei einer anderen. Moral wird meist als "selbstverständlich" oder "gottgegeben" begründet, und bedarf keiner Vernunft-Argumente. Der Ethos als Generalbegriff umfasst sowohl {Sitte, Brauch, Gewohnheit}, Moral und Schattenmoral. Als Ausgangspunkt der weiteren Diskussion dient Nietzsches Schrift "Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne"[300] und "Moral als Widernatur". Ethos ist ein Kunstbegriff: Es ist "Als Ob" (nach Vaihinger) man ein kodifizierbares Werte- und Normensystem für eine Gesellschaft oder Ethnie aufstellen und explizit in Begriffen darstellen könnte. (Immerhin versuchen die Ethnologen seit ca. 150 Jahren genau das). Auch wenn es vielleicht nicht praktisch umsetzbar ist, so ist Ethos als Kunstwort doch geeignet, den Klassenbegriff zu setzen für alles, was die kleinen, feinen und unfeinen Unterschiede zwischen den geistigen Systemen der Ethnien und Ethnoi so ausmacht, und warum diese Unterschiede immer wieder zu so schwerwiegenden Streitereien, Auseinan­der­setzungen, bis hin zum Genozid führen.

 

Ein gutes Beispiel für Streitereien um Feinheiten des Ethos ist der Kulturstreit um das Kopftuch bei islamischen Frauen. Es ist mit keiner abendländisch geprägten Vernunft zu begründen, warum das Kopftuch in (bestimmten Interpretationen des) Islam genauso wichtig ist, wie in den westlichen Ländern die Bedeckung der Geschlechtsteile. Der Islamische und der Abendländische Ethos stimmen insofern überein, dass die Bedeckung der Geschlechtsteile eine unhinterfragte selbstverständliche Sitte ist. (Es gab auch Völkerschaften, wie die australischen Aborigines, oder die andamanischen Ongees, die das nicht so praktizierten. Sie gingen völlig nackt.) Für viele islamische Ethnien ist das Haar der Frau ebenso ein Geschlechtsteil wie die Brüste und die Vulva, und daher muss es bedeckt werden. Das ist nur logisch. Aber warum es ein Geschlechtsteil sein soll, das will dem westlichen Denken nicht so recht einleuchten.[301]

Ethik

Schopenhauer: "Ethik kann so wenig zur Tugend verhelfen, als eine vollständige Ästhetik lehren kann, Kunstwerke hervorzubringen."

Der General- Oberbegriff von Moral und Ethik ist, dass beide explizite und implizite Anleitungs- und Vorschrifts-Systeme zum Ver-halten, also Handeln und Unterlassen (pragma, praxis) sind. Nietzsche kannte nur die jüdisch-christliche Moral, und von anderen Moral- Systemen hatte er nur schemenhafte Ahnungen. (Siehe z.b. sein etwas naiver Lobgesang auf die islamischen arabischen Töchter der Wüste im Zarathustra). Etwas verkürzt lässt sich der Unterschied von Moral und Ethik so darstellen: Moral ist ein Common-Sense System, das auch vom Common-Sense Menschen verstanden und angewandt werden kann, während Ethik ein philosophisches System ist, in dem es vor allem um Vernunft und Logik, also Kohärenz, Prägnanz, Wiederspruchsfreiheit, Allgemeingültigkeit, etc. geht, was das Verhalten (bzw. sich ent-halten) und die Handlung (bzw. das Unter-lassen) angeht. Die bekanntesten Philosophen des Abendlandes, die im Zusammenhang mit Ethik zitiert werden, sind Aristoteles, Spinoza und Kant. Nach diesen ist das Anleitungs- und Vorschrifts-System zum Handeln von der Vernunft (logos) geleitet und abhängig, damit auch von einer Logik. Diese Logik des Verhaltens und der Werte war aber bei Platon und Aristoteles noch naiv und einseitig nur auf den Konsens-Kreis ihrer jeweiligen Ethnie bezogen. Kant nahm ebenfalls als selbstverständlich an, dass seine ethischen Vernunftgründe Gültigkeit für die ganze Menschheit, nicht nur von Europa, und dazu noch über alle Zeiten hinweg, haben müssten. Aber heute kann man das nicht mehr so einfach postulieren.

Eine Ethnie und ihr Ethos

Ethnien sind beobachtbare Verhaltens- und Wertegemeinschaften, wie sie in der (und durch die Arbeit der) Ethnologie definiert werden. Es ist in der Praxis sehr schwer, ein Definitions-System anzugeben, anhand welcher Kriterien man verschiedene Ethnien voneinander unterscheiden kann oder sollte. Das einzige, was man genau sagen kann, ist, dass jemand, der einer bestimmten Ethnie angehört, sozusagen aus dem Bauch-Gefühl unterscheiden kann, ob jemand anders dazu gehört, oder zu der Out-Group gehört. Ein Mensch kann (in der Regel) nur in eine einzige Ethnie (hin-) eingeboren sein. Er kann zwar später durch Assimilation Angehöriger einer anderen Ethnie werden, aber seine Herkunft kann er nie verleugnen (wenn er ca. bis zum 6. Lebensjahr der Prägung einer einzigen Ethnie unterworfen war). Jede Ethnie hat (im Als Ob nach Vaihinger) ihren Ethos, also ein Werte- und Normensystem, in dem sie sich von den anderen Ethnien unterscheidet. Sprachgemeinschaften und Ethnien sind etwas Verschiedenes. Sie fallen nur manchmal zusammen, aber müssen es nicht. Weiterhin sind die meisten Ethnien geschlechtliche Vermehrungs- bzw. Propagations- Gemeinschaften. D.h. der Ethos der Ethnie wird von den Eltern auf die Kinder übergeben. Der entscheidende Faktor hierbei ist die frühkindliche Im-Prägnierung. In der Regel werden Kinder von ihren Eltern unbewusst auf das Normensystem ihrer Ethnie geprägt. Hierbei sind auch irreversible somatische (körperliche) Modifikationen im Spiel. Wenn man das Chinesische nicht als kleines Kind gelernt hat, wird man die Tonal-Unterschiede dieser Sprache nie richtig beherrschen können. Es sind neuronale und motorische Grundmuster, die von der Plastitizität des Körpers später nicht mehr dargestellt werden können. Ein etwas krasseres Beispiel von körperlicher Formung ist die in vielen früheren Welt- Kulturen weitverbreitete Sitte, dass man den Kindern den Schädel einbindet, ein extrem schmerzhaftes Verfahren, das dazu führt, dass sich der Hinterkopf wie ein Zuckerhut nach oben formt.[302] Das Einbinden der Füsse von Frauen im alten China gehört ebenso in die Geschichte der grausamen Rituale der Körper-Formung.

 

Anhand der Chinesen lässt sich auch gut demonstrieren, wie ein Ethnos auch ein Super-Ethnos nach Gumilev sein kann: Die heutigen Chinesen sind das Produkt von ca. 3000 Jahren kontinuierlicher Bemühungen der Autoritäten und Machthaber, auf dem gewaltigen Territorium des chinesischen Reiches eine rassische und kulturelle Vereinheitlichung zu schaffen, was ihnen auch mehr oder weniger gelungen ist. Mithin ist das heutige China das Ergebnis eines Projekts, einen Schmelztiegel von Rassen und Völkern zu schaffen, das 10-mal mehr Zeit für seine Entwicklung hatte, als die USA. Allerdings gibt (oder gab) es immer noch Hunderte oder gar Tausende von separaten ethnischen Subgruppen in dem riesigen chinesischen Grossreich, die sich heute aber aufgrund des Zivilisations-Drucks und der Landflucht aufzulösen beginnen. Was die Chinesen eint, ist ihre seit ca. 2500 Jahren genormte Schrift (der Gelehrten und Beamten) und ihr Verhaltens- und Werte-System, der Lebensstil, ihr Ethos und ihr Habitus. Die gesprochenen Sprachen der verschiedenen Regionen Chinas unterscheiden sich untereinander nicht weniger als z.B. die romanischen Sprachen zwischen Portugal, Spanien, Frankreich, Italien und Rumänien (gesehen von West nach Ost). In China gehen die Sprach-Differenzlinien von Nord nach Süd. So ist die Sprache ein schlechtes Kriterium der Zugehörigkeit zum (Super-) Ethnos der Chinesen. Sprachgemeinschaft ist zwar meistens, aber nicht immer, das wesentliche Kriterium eines Ethnos. Hinzu kommt, dass sich die Chinesen auch als Rasse physiologisch von ihren Nachbarvölkern unterscheiden. Nur für Europäer und Amerikaner sehen die Japaner so ähnlich aus wie die Chinesen. Das führt dann oft zu heftigen Gesichtsverlusten.

Ethnie, Ethnos und Super-Ethnos

Und nun zu dem nächsten, von der Noologie mit spezieller Bedeutung belegten Begriff, dem Ethnos. Was ist der Unterschied zwischen einem Ethnos und einer Ethnie? (ethnos := Herde, Schar, Schwarm, Völkerschaft). Wenn man einige der Spezifika einer Ethnie weglässt, dann erhält man einen Ethnos. Gumilev verwendet nur den Begriff Ethnos, was hier nur ein bisschen erweitert wird. Der Ethnos in der Noologie ist eine Konsens- Normen- und Werte- Gemeinschaft, die nicht notwendigerweise mit Im-Prägnierung verbunden ist, sondern auch über In-Doktrinierung vermittelt werden kann. Das heisst, ihr Ethos ist über Worte und Begriffe (aber nicht vollständig) vermittelbar. Im christlichen und islamischen Verständnis ist es das Glaubensbekenntnis. Islamisch: Die Shahada. (Siehe dazu wieder Spengler und seine pneumatische Beseelung). Daher kann der Ethos eines Ethnos in jedem Lebensalter übernommen werden. Im Gegensatz zur Ethnie ist ein Ethnos oft auch eine un- (bzw. gleich-) geschlechtliche Vermehrungs- bzw. Propagations- Gemeinschaft. Bestes Beispiel hierfür sind die christlichen und buddhistischen Mönche. Die Gemeinschaft der Wissenschaftler ist ein Ethnos, die 7-Tage Adventisten auch. Man kann sich tagsüber zum Ethos der Wissenschaftler bekennen und abends, bzw. Sonntags zum Ethos der 7-Tage Adventisten. Dabei ist es erforderlich, den Ethos der Wissenschaftler und den der 7-Tage Adventisten gut auseinanderzuhalten. Um das im Fall von Wissenschaft und Adventisten machen zu können, bedarf es einer gewissen "sophistication" des Geistes, es ist also nichts für schlichter gestrickte Gemüter. Man braucht dazu Fähigkeiten, wie die, die den guten oder wahren Lügner ausmachen.[303] Allerdings gibt es auch viele Menschen, die so einen Wechsel völlig unbewusst machen, und gar nicht merken, dass sie zwischen verschiedenen, sich gegenseitig ausschliessenden Wertesystemen, permanent hin- und herpendeln. (Auch als Kognitive Dissonanz bekannt). Und die machen sich nicht einmal durch besondere psychische Abnormitäts-Erscheinungen auffällig. Das "Credo quia absurdum" des Tertullian ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Ethos des Christentums nicht nur keinen Anspruch auf logische Konsistenz macht, sondern ganz im Gegenteil seine Be- oder Ab-Sonderheit gerade in solchen a-logischen bis absurden Annahmen findet, die die rationalen Vernunft-Menschen nicht nachvollziehen können. Damit ist auch ein gutes Fallbeispiel gegeben, was den Ethos von der Ethik unterscheidet. Letztere hat einen Anspruch auf logische Konsistenz.

 

Angewöhnung geistiger Grundsätze ohne Gründe nennt man Glauben.     

Das Wort schon „Christentum“ ist ein Missverständnis –

im Grunde gab es nur einen Christen, und der starb am Kreuz. (Nietzsche)

 

Nach der Definition ist die Gemeinschaft aller Christen, also die Christenheit ein Ethnos. Das Christentum ist ein Ethos, weil es das verbindende Konsens- und Werte- System aller Christen ist. Dabei können die Christen beliebigen Ethnien angehören und tun es auch, mit der kleinen Ausnahme dass sie nicht irgendeiner islamischen oder jüdischen Ethnie angehören. Der Begriff kat-holisch (kata-holon, kata := herab, herunter; holon := das Ganze [Weltall]) markiert hier das Ethnien-überschreitende Spezificum des Christentums. Dies wird von Sloterdijk in "Eifer" S. 50-55 am Beispiel der Mission des Paulus gut dargestellt: "(50) Es zieht die Umstellung des religiösen Impulses von einem ethnisch beschränkten Kult auf imperiumweite Telekommunikation nach sich." und: "(51) Der paulinische Geniestreich überträgt den Bund mit Gott auf ein neues Volk, das aus den Gläubigen aller Völker >>herausgerufen<< wird - dieses neue Kollektiv wird sich darum ekklesia oder Neues Israel nennen und den historisch beispiellosen Entwurf eines pneumatischen Volkes verkörpern". Den Begriff pneumatisch hat er sich offenbar von Spengler ausgeliehen. Deshalb sollte man die Christen besser als Paulisten bezeichnen, weil Paulus den Christus genauso kreativ umgeformt und umgebogen hat, wie Platon den Sokrates. Das war in den entscheidenden frühen Jahrhunderten der grosse Unterschied zum Judentum, das wesentlich eine ethnische Religion ist, dh. die Gemeinschaft der Juden propagiert sich praktisch nur über die Familie, aber kaum über Konvertiten. Christentum, Islam und Buddhismus sind eher kat-holische Religionen, Judaismus, Hinduismus und Shintoismus sind eher ethnische Religionen. Wobei der Shintoismus eher ein Ritualsystem ist und weniger ein System von Glaubens-Sätzen. Der Artikel in der Fussnote erläutert das Prinzip des japanischen Shintoismus genauer. Ich habe jedenfalls noch von keinem Westler gehört, der zum Shintoismus konvertiert ist.[304] Es gibt also Quasi-Religionen, die ausserhalb des abrahamitischen Dunstkreises liegen. Für eine genauere Diskussionen wird wieder auf Spengler (840-879) verwiesen. Dort differenziert er alle die feinen und nicht so feinen Unterschiede zwischen den ungeheuer vielen religiösen Strömungen und Sekten der frühen Christenheit und der Heiden-Religionen, insb. der persischen Ahura-Mazda und der Manichäer-Bewegung.

 

Gumilev spricht klassifizierend darüber hinausgehend von Super-Ethnoi, und anderen zeitlich übergenerational stabilen Gruppen- bzw. Gregations-Systemen, diese stehen hier im Zusammenhang mit Gross-Staaten etwa des alten China, des Römischen Reiches, der Kalifate und der Osmanen, des Britisher's[305] Empire, der KuK-Monarchie, des Russischen Zaren-Reiches, der Sowjetunion, und der USA. Es gibt keine klare Abgrenzung zu einem Ethnos, aber man kann sagen, dass ein Super-Ethnos vor allem ein kontinentes / bzw. kon-jugierendes (also zusammenhaltendes und zusammen-jochendes) Machtsystem vieler verschiedener (und oft auch unwillig zusammengehaltener) Sub-Ethnoi ist. Die USA haben eine sehr künstliche Formulierung ihres Ethos, der sich in der extremen Form des Patriotismus und der Manifest Destiny äussert. So etwa die US-Flagge vor jedem Haus, und an jedem Ort, wo es nur möglich ist. Und das Absingen der Hymne bei jeder nur möglichen Gelegenheit. Und alle müssen dabei aufstehen, und die Hand aufs Herz legen. Wenn jemand das nicht tut, oder sogar niederkniet, der erregt sofort einen Sturm der Empörung. Gerade heute ist ein besonders unheimlicher Versuch zu beobachten, wie die Eurokraten mit aller Gewalt aus dem Alt-Europa einen Superstaat machen wollen. Hoffen wir, dass es denen nicht gelingt.

Die Ethnische Typologie

Hier ist die ethnische Typologie: Ethnos ist eine etwas weiter gefasste, und Ethnie ist eine etwas enger gefasste, Instanz der Oberklasse "Werte-, Normen- und Verhaltens-Gemeinschaften". Das entscheidende Kriterium solcher Gemeinschaften ist die Wahrheit (II. Ordnung: Was bin Ich), bzw. was intuitiv als Unpassend erkannt und aus-segregiert wird. Das Unpassen ist seltsamerweise ein Prozess, der unfehlbar automatisch und kategorisch abläuft und die Unpassenden innerhalb von Sekunden-Bruchteilen sofort aussondert (segregation) und aussortiert (discrimination, secession). Ein Angehöriger einer Ethnie kann einen Nicht-Ethnier sehr schnell als Nicht-Zugehörig klassifizieren und aussortieren. Das funktioniert auf einer Bauchgefühl-Ebene (Hypothalamos / Amygdala). Inwieweit Ethos und Ethik in eine begriffliche Konvergenz gebracht werden können, ist das Kernthema heutiger Auseinandersetzungen von Kultur-Relativismus bzw. Kultur-Hegemonie, oder allgemein die Frage nach menschheitlich general-verbindlichen Wertesystemen, die den Bedingungen der abendländischen Ethik genügen. IMHO ist die westlich-philosophische Ethik (möglicherweise) noch nicht ausreichend gerüstet für völlig andere aussereuropäische Verhaltens- und Werte-Systeme. Es ist ein akutes tages- sozio- politisches Streitproblem, ob es überhaupt irgendwelche für alle Menschen verbindlichen Wertesysteme gibt. (Menschenrechte, Eigentumsrechte, Freiheit etc.). Sogar das Leben des einzelnen Menschen ist laut chinesischer Staatstheorie und der islamischen Interpretation dem Wohlergehen des Volkskörpers (islamisch: Umma) untergeordnet und damit antastbar. D.h. wer sich danebenbenimmt, der bekommt den kurzen Kopf-ab Prozess. Siehe in der Fussnote ein Beispiel spezifisch für unterschiedliche Auffassungen zur Individualität zwischen Chinesen und Europäern.[306]

Sapientia: Geruch und Geschmack

... als gefährliche Wahrnehmungs-Schwellwert-Funktionen

 

Geruch und Geschmack sind die direktesten der Sinne, denn sie beeinflussen das Limbische System (bzw. Hypothalamus, Amygdala) direkt ohne rationale Kontrolle, und aus dem Limbischen System kommen alle unsere Bewertungs-Funktionen über unseren gerade vorherrschenden Lebenszustand. Weiterhin ist der Geruch ein entscheidender Faktor der Gedächtnisbildung. Ein bestimmter Geruch kann ganz plötzlich längst vergessene Erinnerungen, etwa aus der frühen Kindheit, hervorrufen, wie der Geruch eines Brotes, oder einer bestimmten Sorte von Keksen im Tee (Marcel Proust).[307] Der Geschmack, also lat. sapor, findet sich wieder in dem bekannten philosophischen Begriff Sapientia. Das griechische Äquivalent von Sapientia ist wiederum Sophia. Der Unterschied von Geruch und Geschmack ist der: Um etwas schmecken zu können, muss man es sich (schon) einverleibt haben. Der Geschmack ist eine Vor-Stellung des Ich, eine Propriozeption. Der Geruch ist eine Vor-Stellung des Nicht-Ich, also eine Allo-zeption, die sowohl includierend als auch excludierend wirken kann. Der Extremfall von Exklusion wird mit dem Begriff "Ekel" markert: Liessmann (2000, p. 208): "Ekel ist ein Phänomen der Nähe". Eine erste Philosophie des Ekels hat Spinoza entworfen, der "bedeutendste Analytiker der Emotionen". Liessmann (2000, p. 206).

 

Der Geruchssinn fällt eine Entscheidung über includierend oder excludierend vor dem Einsetzen von Verstandes-Funktionen. (Glossar, Antipathie). Daher wird Geruch hier als "gefährlich" bezeichnet. Diese unbewussten, visceralen Bewertungs-Funktionen werden intuitiv als "wahr" erlebt, sie legen die ersten Parameter unseres Erlebens der Welt. Verstandes-Funktionen setzen erst danach ein oder an. Wenn einem etwas besonders an dem Geruch des Anderen auffällt, so kann das sowohl rein sensorische oder psychische oder auch ethnische Gründe haben. Frauen haben im allgemeinen einen besseren Geruchssinn als Männer, und in der Zyklusphase des Eisprungs sind sie besonders empfindlich für männliche Pheromone, meistens ohne es zu merken. Das ist dadurch wissenschaftlich bewiesen, dass zu diesem Zyklus-Zeitpunkt auch solche Frauen, die eigentlich überzeugte Monogamist(inn)en sind, sich (ab & zu) einen Seitensprung gönnen, an den sie sich hinterher nicht einmal erinnern können.[308]

Chemosignals might also be at play in human reproduction. In 1995, researchers from the University of Bern in Switzerland found that women preferred the body odour of men with dissimilar genetic immune profiles to their own, which was thought to be due to secretion of immune molecules (specifically ‘HLA’ proteins) into sweat.[309]

 

Die Unterscheidung im Geruch ist eines der beliebtesten (meist abwertenden) ethnischen Abgrenzungs-Systeme. Hier wäre es voreilig, von einem primitiven Rassismus zu sprechen. Denn Geruch hängt entscheidend davon ab, was man isst. Generell können wir sagen, dass hier uneingeschränkt das Gesetz gilt: Du bist, was Du isst. Die ethnischen Speise-Regeln und -Tabus gehören mit zu den grössten Unterscheidungs-Faktoren der Ethnien. Was zählt, ist die Differenz-Funktion zwischen der eigenen Körper-Chemie, und die des Anderen, die sich im Geruch ausdrückt. Geruch ist ein Differenz-Sinn. Daher kommen auch solche Ausdrücke wie "Stallgeruch" wenn man einen Anderen als Mitglied der eigenen Gemeinschaft erkennt, bzw. als Aussenstehenden diskriminiert (dis-crimen, lat. heisst erst einmal ganz aussermoralisch: die Unterscheidung, der Unterschied, oder die Negation nach Hegel). Z.B.: Die Hindu-Brahmanen essen lakto-vegetarisch, und dazu nur bestimmte Milchprodukte und nur bestimmte Gewürze, und für diese sind die Angehörigen anderer Kasten "unrein", weil sie Fleisch und stark riechende Gewürze wie Knoblauch essen. Deshalb "stinken" Europäer (besonders in der indischen Hitze) für die Brahmanen buchstäblich, und eine Ablehnungs- und Ekel-Reaktion wird allein durch den visceralen Effekt eines nach Schweiss stinkenden Europäers bewirkt. Gegen diesen Visceral-Effekt hilft keine noch so ausgeprägte Toleranz, auch wenn ein Brahmane das vielleicht im nachhinein noch rational gegen- korrigieren kann.


 


Die Kultur-Mythen-Analyse der Noologie

Oder: Die Ethno- Thymo- Eroto- Phobo- Logo- Analyse der Noologie.

 

Ich möchte hier eine kurze Überleitung zu dem Thema der SEMiosphäre aus dem vorigen Abschnitt geben. Die dortigen Diskussionen behandeln hauptsächlich die kognitiven Aspekte der SEMiosphäre, aber weniger die emotiven. Es ist klar, dass der Bereich SUB der subjektiven menschlichen Empfindungen wesentlich von Affekten und Emotionen bestimmt wird, aber der Zusammenhang mit dem Kollektiv-Denken und ‑Empfinden ist noch nicht so klar. Die Systematik des Kollektiv-Empfindens soll in diesem Kapitel behandelt werden. Der thematische Oberbegriff hierzu ist: Die Ethno- Thymo- Eroto- Phobo- Logo- Analyse der Noologie. Weil dies ein ziemlich sperriges Wort-Ungetüm ist, sollen ein paar Abkürzungs-Begriffe eingeführt werden. Im Titel wird das Thema Kultur-Mythen-Analyse genannt, aber der Begriff Kultur ist für eine systematische Arbeit kaum brauchbar, und aufgrund seiner vielen unvereinbaren Bedeutungen sehr schwammig und überladen. Daher soll der Kultur-Begriff hier möglichst vermieden werden. Im Kontext der Noologie sollen präzisere Begriffe wie die Mythologie-Analyse oder Ethno-Mythos-Analyse äquivalent verwendet werden. Es erscheint notwendig, eine neue Fassung der emotiven Triebkräfte von Gross-Kollektiven zu finden, um ein Verständnis der Gefahren und Möglichkeiten der heutigen Situation der Menschheit und der Biosphäre zu erhalten. Denn die Menschheit ist dabei, sich in einen Abgrund zu stürzen.

 

Die Zivilisation ist in der Gefahr, in einer Zangenbewegung von Plutokratie, Umweltzerstörung, Überbevölkerung und einer Schlammflut[310] von Desinformation, Political Correctness, Aberglauben[311] und ‑Ismen überrollt zu werden, in der alle zivilisatorischen und aufklärerischen Errungenschaften der letzten 500 Jahre fortgespült werden können. Der Verlust von Ackerland und das globale Verschwinden der Wasserreservoirs ist extrem dramatisch, besonders in den Gebieten, die schon von der Wüstenbildung bedroht sind, und in denen die Bevölkerung ungebremst weiter explodiert: Afrika und die islamische Welt.[312] Das Fatale an diesem Prozess ist, dass der Zusammenbruch der materiellen und ökonomischen Ressourcen unserer Zivilisation gleichzeitig und gemeinsam mit einer umfassenden geistigen Zerrüttung auftritt. Gegen eine so umfassende Entwicklung sind wohlmeinende Programme wie der evolutionäre Humanismus von Schmidt-Salomon zum Scheitern verurteilt.[313] Denn eine Aufklärung kann nur eine kleine Minderheit der Menschen erreichen, nämlich die, die selbstständig Denken und Urteilen gelernt haben. Das setzt aber ein hohes Niveau von geistiger Unabhängigkeit, von Selbst-Bildung[314] und ganz besonders, Selbst-Zucht[315] voraus, was bei der Mehrheit der Menschheit nicht der Fall ist. Mit Blick aus der Perspektive von LeBon, auf die grosse Menschenmasse und die Herdenmenschen,[316] die ich manchmal auch das RTL-Proletariat nenne,[317] lässt sich die breite Schlammspur der De-Zivilisierung kaum nur einen Millimeter aus ihrer Bahn bringen.

 

Spengler hat in seinen damaligen Analysen zu Anfang des 20. Jh's vieles sehr klar gesehen. Ich habe einen Absatz von Spengler (1980, 681) ein wenig umformuliert, um zu zeigen, dass seine Analyse des Untergangs des Römischen Reiches auch heute noch wichtige Erkenntnismöglichkeiten bietet:

"Auf dieser Stufe beginnt in den Zivilisationen das hundertjährige Stadium einer entsetzlichen Überbevölkerung, und die Umschichtung ganzer Populationen weg vom Land in die Städte. Die ganze Pyramide des kulturfähigen Menschentums verschwindet. Sie wird von der Spitze herab abgebaut, zuerst die Weltstädte, dann die Provinzstädte, endlich das Land, das durch die über alles Maß anwachsende Landflucht seiner besten Bevölkerung beraubt wird. Nur das primitive Blut bleibt zuletzt übrig, aber seiner kreativen Elemente beraubt. Es entsteht der Typus des urbanen Fellachen."

->spengler_morph

 

Dieser Menschentypus wird von Michael Jürgs in "Seichtgebiete" eindringlich beschrieben. Ob man diesen nun das "Sub-Proletariat" oder "RTL-Proletariat", den "letzten Menschen", oder den "urbanen Fellachen" nennt, ist eine reine Frage von Worthülsen. Wer sich selbst ein Bild davon machen will, wie dieses Verfalls-Stadium der Kultur aussieht, braucht nur die ehemaligen Industrie-Städte in den USA, wie Detroit anzusehen, oder sich in der Pariser Banlieue oder den Migranten-Ghettos von Berlin umschauen. In diesem Zusammenhang ist Sloterdijks Thema der "Ressentiment-Kultur" (Z&Z, 352) wichtig. In seiner Zusammenfassung der modernen islamistischen Massen-Bewegung (Z&Z, 338-352) nimmt er kein Blatt vor den Mund (351):

"... die islamistischen Vorstösse zu einer Politik des Zorns ... und die kommenden zwanzig, dreissig Jahre könnten zu den fatalsten Perioden aller Zeiten geraten, wenn worst case Annahmen sich materialisieren..."

Die Vier Apokalyptischen Reiter

Diese von Sloterdijk genannten worst case Annahmen können wir auch etwas apokalyptischer fassen, mit dem Bild der Vier Apokalyptischen Reiter von Dürer.[318] Diese sind, in der heutigen Gestalt:

1) Die ökologische Zerstörung der Biosphäre durch den Global-Hyper-Kapitalismus. 

2) Die galoppierende Vergreisung der westlich-abendländischen Bevölkerungen, gleichzeitig eine katastrophale Überbevölkerung in anderen Gebieten, hauptsächlich Afrika und die islamische Welt.

3) Das übersetzt sich in eine rapide weiter zunehmende Verwüstung der hauptsächlichen islamischen Kernterritorien. Die Folge sind Wasserknappheit und Kriege um Wasser-Ressourcen. Im Epizentrum des Konfliktgebiets: Israel und Palästina.

4) Die umfassende geistige Lähmung der Eliten Europas und der USA durch die Political Correctness, gleichzeitig eine umfassende Geistes-Proletarisierung der Unterschichten in diesen Weltgegenden.

Ein kleiner Exkurs zur falsch verstandenen Evolutionstheorie

Ich muss jetzt erst einmal einen kleinen Exkurs zur falsch verstandenen Theorie der Evolution machen. Ich lasse daher wieder einmal den A.D. sprechen:

 

A.D. 1) "Auf dem Planeten Erde existieren drei dominante halb-intelligente Lebensformen: Die Termiten, die Ameisen, und die Menschen. Und es gibt gute Gründe, anzunehmen, dass ca. um 2100 CE nur noch zwei davon existieren werden: Termiten und Ameisen."

A.D. 2) "Die phylogenetische Entwicklung des menschlichen Gehirns/Geistes ist ungefähr so zu werten, wie der Pfauenschwanz: Schön anzusehen, aber die Federn fallen irgendwann mal von selbst wieder ab, wenn die Eier des Vogels gelegt sind."[319]

 

Die Termiten und Ameisen sind Lebensformen, die schon vor mehr als 100 Mio Jahren ihren Siegeszug um den Planeten begonnen haben.[320] Die Menschen sind da eher Nachzügler, denn diese Gattung existiert erst seit ca. 100.000 bis 1.000.000 Jahren. Zwar haben die Menschen in den letzten ca. 10.000 Jahren den Planeten mehr und tiefgreifender umgeformt als die beiden anderen Lebensformen,[321] /[322] aber: "Wer zuletzt lacht, der lacht für die Ewigkeit." Dagegen ist das Boom-Zeitalter der Menschen auf Treibsand gebaut, auf eine immer weiter um sich greifende Umwelt-Zerstörung und Vergiftung. Die Termiten und Ameisen haben da 100 Mio Jahre Denk-Vorsprung, vor allem in Bezug auf Nachhaltigkeit. Wir wissen immer noch nicht, warum das Zeitalter der Dinosaurier so abrupt zuende ging.[323] Jedenfalls: An den Termiten und Ameisen ging diese Massen-Auslöschung spurlos vorbei. [324]

Der ganz normale Katastrophismus

Es gab schon immer ziemlich gewaltige Katastrophen in der Geschichte des Lebens auf dem Planeten Erde. Aber nichts Genaues weiss man Nicht.[325] Die bekannten populär-wissenschaftlichen Theorien der Dinosaurier-Auslöschung sind nur Hinweise für die allgemein dünne Beweislage von vielfachen Massen-Artensterben quer durch die Erdgeschichte. Wenn es irgendwo einmal eine Menge von guterhaltenen Fossilien zu finden gibt,[326] wie etwa in der Grube Messel,[327] LaBrea,[328] Ediacara,[329] oder Burgess Shale,[330] und genauso bei allen anderen bekannten Fossilien-Fundstätten, so jubeln die Paläontologen zwar, aber eine Schwalbe macht noch lange keinen Sommer. Insbesondere, das Vorkommen von vielen Fossilien an irgendeinem Ort belegt nur eines: Dass an diesem Ort zu einer bestimmten Zeit der Erdgeschichte besonders viele Organismen umkamen und fossilisiert (ie. konserviert) wurden. Und das war meistens eine Katastrophe. Wie das normale Leben sonst noch so über die anderen –zig-100 Jahrmillionen verlief, darüber schweigen die Fossilien. Man kann es auch andersherum formulieren: Die Paläontologie als mittlerweile etablierte Wissenschaft, ist nicht sehr wissenschaftlich, denn sie leidet an einer Denkschwäche, die man mit Hilfe von Geheimdienst-Experten schnell kurieren könnte. Nämlich dass überhaupt keine Nachrichten auch ziemlich ausdrucksvolle Nachrichten sind. (Siehe Sloterdijk, "Nicht gerettet", S. 159). Aber das genauer auszuarbeiten, überlasse ich den nun bald zu formierenden interdisziplinären Fachkollegien. Der folgende Essay in Aeon weist auch darauf hin.

 

https://aeon.co/ideas/the-missing-fossils-matter-as-much-as-the-ones-we-have-found

The lesson here is that the absence of evidence – in this case, the lack of coelacanth fossils – is not the same as evidence of an absence. Take a kookier example. There’s a subculture of ‘cryptozoologists’ who believe that populations of pterodactyls are hiding out in remote parts of the globe, such as Papua New Guinea or the Brazilian rainforest. Pterosaurs, too, disappeared from the fossil record around 66 million years ago, and there is no proof that any of them exist today. Should we apply the same test as for the coelacanths? Or in this case, for some reason, does the absence of evidence amount to the same thing as the evidence of an absence?

Figuring out the meaning of these gaps is notoriously difficult when you study the deep past. The ‘historical sciences’ of geology, archaeology and palaeontology deal with sedimented layers of matter, much of which has been destroyed or degraded over time. It can’t be reconstructed on a lab-bench or in a particle accelerator. In response to this challenge, palaeontologists perform a kind of scientific jujitsu. They treat the blank spots in the fossil record as evidence of something in and of themselves.

Consider the idea that evolutionary changes are slow and cumulative, a theory known as Darwinian Gradualism. The fossil record contains some lovely specimens that point to gradual evolutionary change à la Darwin. But more often than not, a certain type of fossil just shows up in the rock strata, persists for a while as it is, and then disappears. Should we take the absence of proof of gradual change as evidence of the fact that evolution is not gradual?

Darwin himself lost sleep over this problem. He eventually decided that the absence of evidence of gradual change is not, in itself, evidence of the absence of gradualism. Instead, he attributed the gaps to the record’s incompleteness. Yet this move had the unintended effect of relegating palaeontology to the sidelines. If palaeontologists study fossils, and if the fossil record is too full of holes to tell us about evolution, then palaeontologists must have little to contribute to our understanding of the process.

Fast forward to the next century. In the 1970s, the biologists Niles Eldredge and Stephen Jay Gould argued that the lack of proof of gradualism is itself an informational signal. ‘Stasis is data,’ they claimed. If the fossil record contains periods where nothing changes, that’s because nothing, in fact, has changed. The lack of evidence of gradual evolution is simply telling us that there wasn’t much of it going on. Instead, they suggested that evolution happened by way of rapid bursts of change before reaching a plateau, a theory  they called ‘punctuated equilibrium’.

In the ensuing debate, the ‘gradualists’ shot back with the claim that history was covering its tracks: that the lack of slow transformation in the fossil record pointed to the rarity of successful fossilisation. Those in favour of Eldredge and Gould’s idea about sudden jumps in evolution, meanwhile, considered absences as indicators of biological reality. They wanted scientists to take stasis in the fossil record at face value. Either way, absences matter.

...

Interpreting fossils that aren’t there comes with its own peculiar challenges, and these gaps and ghosts that haunt the fossil record are a big part of palaeontology’s allure. In dinosaur palaeontology, sample sizes are often small, and the challenge is to find creative ways to extract information from fossils. One of the most daring moves of all is to begin treating the fossils we don’t have as data.

The case of the coelacanth and the pterodactyl are similar in one respect. Both fossils have been missing for the past 66 million years. But for pterosaurs, the best explanation is just that the animals went extinct. For the coelacanth, the message is more complex. Accounting for the gap might invoke the small population size, when and how fossilisation occurs in marine environments, and the fact that much of the rock on the ocean floor is quite young. For both creatures, at least one thing is clear: what doesn’t fossilise is often as revealing as what does.

 

Die betrübliche Konsequenz aus der Evidenz der vielfachen Massen-Artensterben ist, dass gewaltige Katastrophen in der Biosphäre immer wieder vorkamen, und wahrscheinlich oft durch das Leben selber ausgelöst und nicht immer durch (ausser-irdische) kosmische Gewalt. Wenn wir religiös gestimmt sind, können wir alle Massen-Auslöschungs-Szenarien als vielfach wiederholte mythologische Sintflut-Phänomene einordnen. Auch in der heutigen erdgeschichtlichen Situation ist es gut möglich, dass die Menschheit sich als ein vorübergehendes katastrophales dynamisches autokatalytisches Run-Away-Phänomen erweist,[331] das spätestens dann vorbei ist, wenn es wie ein Buschfeuer, alles Brennbare vertilgt hat, und dann einfach ausgeht. Wir stehen ganz kurz vor einer neuen Apokalypsis. Denn der sogenannte Klimawandel ist nur ein Anzeichen, dass die Biosphäre der Erde vor einem Kollaps steht. Das Thema des Films "Matrix" ist also eine Prophesie, die sich allzubald verwirklichen wird. Die Erde wird vielleicht bald nur noch eine radioaktiv verseuchte Wüste sein.

Ein paar Worte über die Evolutive Fitness

Das Wort "Evolutive Fitness" ist ein etwas anderer Begriff dafür, dass die meisten in der Welt vorkommenden Organismen von ihren Eindrucks- und Ausdrucks-Möglichkeiten her in der Lage sind, sich erfolgreich mit den Gegebenheiten ihrer Umwelt auseinander zu setzen. D.h. es kommt darauf an, Feinde zu vermeiden, und Nahrung zu finden, und Sex-Partner zu finden und sich fortzupflanzen. Diejenigen, die es nicht geschafft haben, sich fortzupflanzen, sind aus dem Great Game der Evolution ausgeschieden. Die Darwinistische Fitness ist deshalb eine Tautologie: Welche Art Organismen es lange genug geschafft hat, zu überleben und sich fortzupflanzen, die ist eben fit. Und zwar egal, was für Mängel und Defekte sie sonst noch haben mag. Es gibt keine Steigerung von "fit". Denn auf englisch heisst es "passend". Und was passt, das passt, und mehr passen als passen geht nicht. Evolution hat ersteinmal nichts mit Weiterentwicklung oder gar Höher-Entwicklung zu tun, sondern mit zunehmender Komplexität und Vernetzung in einem Ökosystem. Organismen existieren immer in Ökosystemen, und sie ko-existieren mit den anderen Organismen in vielfältiger Weise. Das Fressen und Gefressen- Werden ist nur ein kleiner Teil dieser Interaktionen. Und wie wir aus der Analyse von Fossilien, etwa in LaBrea wissen, ist die Fitness sehr begrenzt, und überraschenderweise sterben die "fittesten",[332] also die bestangepassten und spezialisiertesten Lebensformen immer als erste aus. Das ist ganz einfach zu erklären, denn es hängt von den klimatischen Besonderheiten ab. Wenn sich das Klima nur ein bisschen verändert, dann sterben natürlich am schnellsten die Arten aus, die sich an genau diese Klima-Bedingungen am besten angepasst hatten. So können wir auch das Aussterben der Dinosaurier ganz gut verstehen. Zu deren Zeiten war es erheblich wärmer als heute.[333] Und auch der Sauerstoff-Gehalt und die Dichte der Atmosphäre waren anders. Als sich das dann schlagartig änderte, gab es keine Überlebensmöglichkeit mehr für die Dinosaurier, d.h die Nahrungskette ihrer Ökosysteme. Die sogenannte Höher-Entwicklung ist ein Hirngespinst, in die Welt gesetzt von Leuten, die die Prinzipien nicht verstanden haben. Die Evolution hat keinen Sinn und Zweck, und vor allem kein Ziel. Qua Evolution besitzen die Wesen dieser Welt meistens einen adäquaten Wahrnehmungs-Apparat, um das von ihrer Umwelt wahr zu nehmen, was für sie überlebenswichtig ist. Dies ist auch bei den Menschen so. Das heisst, wir sind über unsere sensorische und neuronale Ausstattung befähigt, mit der Komplexität einer Welt, wie sie vor ca. 500.000 Jahren bestand, gut umzugehen. Für diese Grund-Ausstattung benötigt es keine Sprache im heutigen Sinne. Die Schimpansen und Orang-Utans machen es uns vor, wie es die Nachkommen durch Nach-Ahmung ihrer Eltern (oder Gruppen-Mitglieder) schaffen, die überlebens- notwendigen Grund-Unterscheidungen zu bilden. Es gibt bei den Primaten viele Beispiele für quasi kulturelle oder proto- kulturelle Traditionen, also Verhaltensweisen, die nicht zum genetischen Potential dieser Art gehören. Es gibt da ein paar Makaken in Sri Lanka oder in Japan, die ihre ausgegrabenen Erd-Kartoffeln im Meeres-Wasser waschen. Das ist Kultur pur. Denn sie lieben das Salz, was sie auch organismisch benötigen. Das Problem heute ist, dass die neurologischen Mechanismen, die vor 500.000 Jahren das Überleben der Menschen sicherten, bei der heutigen Komplexität der menschlichen Zivilisations-Lebenswelt nicht mehr ausreichen. Denn, in diesen letzten 500.000 Jahren sind gewaltige Veränderungen der Lebenswelt aufgetreten. Das Klima und die Biosphäre haben sich grundlegend verändert. Heute gibt es die Techno-Sphäre, und die Informations-Sphäre. Deshalb muss man auch die Theorien über den Mechanismus der Evolution noch einmal neu überdenken. Weiteres dazu findet sich in Sloterdijks Thesen in "Nicht gerettet", der berüchtigte Artikel "Regeln für den Menschenpark", sowie "Domestikation des Seins" (S. 152-153).

Die Psychologie der Massen, äh... der Gross-Kollektive

Zurück zum Thema: Ich habe oben den Begriff "halb-intelligente Lebensformen" deshalb gewählt, weil Termiten und Ameisen als einzelne Individuen recht un-intelligent sind, aber als Kollektiv (oder Schwarm-Intelligenz) sind sie sehr intelligent. Bei den Menschen ist es umgekehrt. Menschen als einzelne Individuen und Kleingruppen sind ziemlich intelligent, aber im Gross-Kollektiv der Masse sind sie sehr dumm. Homo insipiens als Massenwesen, ist das Gegenteil von Homo Sapiens. Der Begriff "Gross-Kollektiv" klingt nicht so "politically incorrect" wie "die Masse".[334] Gustave LeBon war einer von denen, die das zuerst erkannt hatten.[335] Das Scheitern der Projekte marxistischer Prägung ist wesentlich darauf zurückzuführen, dass die Kollektiv-Un-Intelligenz der Masse nicht berücksichtigt worden war. Diese Un-Intelligenz der Masse kann sehr wohl auch das Aussterben der Gattung Homo Insipiens bzw. des letzten Menschen nach Nietzsche verursachen. Um die auffallende Un-Intelligenz des Menschen als Massen- (oder Gross-Kollektiv-) Wesen zu verstehen, muss man die unbewussten emotionalen Triebkräfte untersuchen, die aus einer intelligenten Kreatur ein getriebenes, fremdbestimmtes Rädchen in dem Monstrum der Masse machen. In meinen früheren Schriften zu diesem Thema habe ich den Begriff "Im-Perium" gewählt,[336] um anzudeuten, dass es viele Kräfte und Akteure gibt, die ein Inter-esse[337] daran haben, die Menschen in ihrem Einflussbereich in Unmündigkeit zu halten, um ihre Machtposition zu sichern. Dies sind insbesondere die (hl. Allianz von) Religion und Politik, die plutokratische ideologische Wirtschafts-Hegemonie, die Populär-Unterhaltungs-Kultur, aber auch grosse Teile der (Geistes-) Wissenschaften und der politically correcten Publizistik. [338] / [339] / [340] Der Begriff "Im-Perium" ist selbstverständlich aus der Sicht der Noologie etwas ganz anderes als das "Imperium" von Herfried Münkler (und es kam in der Noologie auch ein paar Jahre früher, in 2005 CE). Deswegen sollte das niemand in irgend einen Vergleich oder eine Verbindung bringen. Ich achte auch sorgfältig auf die Unterscheidung, in dem ich mein "Im-Perium" immer mit Bindestrich schreibe. Das ist keine Marotte, sondern notwendig für die Unterscheidung. Der Leitspruch ist: "Imperare Politicum Necesse Est". D.h. Imperien sind eine geschichtliche Notwendigkeit, nach Spengler. Das ist das gemeinsame Leitmotiv zwischen Herfried Münkler und der Noologie.

 

Gustave LeBon hat die wesentlichen Komponenten der Massenpsychologie Ende des 19. Jh's schon aufgelistet, das war aber, bevor die Ethnologie und die Ethno-Psychoanalyse sowie die Medientheorie ihre wissenschaftliche Arbeit aufgenommen hatten. Wir können die Werke von Sloterdijk und Schmidt-Salomon als verschiedene Versuche für Auswege aus der Problematik auffassen.[341] Michael Schmidt-Salomon vertritt mit seinem evolutionären humanistischen Ansatz auch einen eingebauten Optimismus, der auf der (falsch verstandenen) Idee der Evolution basiert.[342] Denn er nimmt stillschweigend an, dass die "Unsichtbare Hand" der Evolution[343] irgendwie dafür sorgen wird, dass die Menschen mit ihrer Intelligenz auch aus dieser Klemme wieder herausfinden werden.[344] Aber: Aufklärung und Industrialisierung hat nichts mit Evolution zu tun. Leider vergisst dieser Ansatz, dass das nötige Wissen, das dafür vorausgesetzt wird, bei bestenfalls 5% der Welt-Bevölkerung vorhanden ist. Sloterdijk versucht im Schlusskapitel von Z&Z einen erweiterten nicht-eurozentrischen zivilisatorischen Standpunkt zu finden, der vermutlich im Wesentlichen mit Bazon Brock's Theorie der Zivilisation als Unterlassung übereinstimmt. Siehe Z&Z, 354: "... diese Prämissen erfolgreicher Zivilisierungen durch ein hygienisches Programm ergänzt, das die Befreiung vom Geist des Ressentiments auf die Tagesordnung bringt." Allerdings kann man das Kapitel "Realer Kapitalismus: Kollapsverzögerung in gierdynamischen Systemen" von S. 302-312, so interpretieren, dass der Kollaps zwar verzögert werden kann, aber letztlich unvermeidlich ist, nämlich in Form der oben genannten apokalyptischen Zangenbewegung, die rationales Denken und Handeln unmöglich machen wird.

Aufklärung bekommt man nicht ohne Voraussetzungen

Spenglers Lehren über den Untergang der Kulturen können mit ein wenig Übersetzung auch in die heutige weltgeschichtliche Situation übertragen werden. Und so wird das Szenario der nächsten Jahrzehnte vermutlich das grosse Zeitalter von globalen Zivilisations-Zusammenbrüchen sein. Leider wird die oben genannte unaufhaltsame Zangenbewegung gleichzeitig sowohl die ökologischen, materiellen und finanziellen, als auch die geistigen Grundlagen der Zivilisation zerstören. Ich muss dazu einen Rückgriff auf das Zeitalter der europäischen Aufklärung machen. Denn diese konnte nur aufgrund gewisser technischer und organisatorischer (staatlicher und bürokratischer) Voraussetzungen in Gang kommen: Es war zuerst die Produktionsmethode des Buchdrucks, aber das ging Hand in Hand mit einer umfassenden Neu-Strukturierung der materiellen Produktionskräfte Europas. Wesentlich war dabei der vor-industrielle Einsatz von Wind- und Wasserkraft u.a. in Holland, sowie die Entwicklungen in der Waffentechnik und des Militärwesens, mit standardisierten Waffen, Ausrüstung und Drill, das die Grundlagen der normierten industriellen Produktion legte.[345] Und erst dann konnte sich die europäische Aufklärungs-Elite daran machen, das verfügbare Wissen zu revolutionieren.[346] Gerade das Wissen ist aber durch die heutige Zersplitterung der Wissenschaften haltlos geworden. Die aktuellen (2010-2013) Doktor-Skandale der deutschen Politik sprechen hierfür eine beredte Sprache, und es ist deutlich sichtbar, dass etwa in den USA und Südeuropa, die höhere Bildung sowohl unbezahlbar,[347] als auch karrieretechnisch nutzlos geworden ist. Die Misere der allgemeinen Schulbildung ist ebenfalls überdeutlich.[348] Dies sind alles Anzeichen, dass hier ein Zusammenbruch des europäischen westlichen Wissens-Systems als Ganzem in Gange ist. Daher sind die heutigen gewaltigen geistigen Rückwärts-Bewegungen der –Ismen, "zurück zum Glauben", der Kreationismus, und die Rückkehr der Religionen durchaus verständlich und sogar logisch. Das war auch ein Zentralthema von LeBon.

 

Auch die vielbeschworene Informations- und WWW-Revolution hilft uns da nicht weiter. Nur als Beispiel: Auch wenn ich mich für meine Recherchen ausgiebig bei Google bediene, merke ich immer mehr, dass die für mich wichtigen Informationen (also die eher wissenschaftlichen) von den Suchalgorithmen immer öfter untergepflügt werden. Dies hat zwei Gründe:

1) Weil die kommerzielle WWW-Werbung inzwischen extrem ausgefeilte Strategien hat, um ihre Google-Links an vorderster Stelle zu plazieren.

2) Weil durch Facebook & Co. die Zahl der "Dummen" Links auf "Dumme" Seiten exponentiell zunimmt. Das ist ein typisch autokatalytischer Effekt, der die Google-Suchalgorithmen völlig korrumpiert. Siehe auch:

http://www.heise.de/tp/artikel/38/38666/1.html

Zitat aus diesem Artikel: "Während das Netz es heute leicht macht, sehr schnell in beliebigen thematischen Regionen in die Tiefe zu gehen ... ist es doch zunehmend schwer, diese Tiefe zu finden, da Google als Verflacher, nicht an einer speziellen Zusammenstellung sondern an der medialen Mitte für viele interessiert sei. Nur Clickquantität sei für Google relevant, vielleicht müsse man deshalb wieder an eine Art von qualitativem Register denken, so wie das Yahoo vor fast zwanzig Jahren im Netz angesetzt hatte."

 

Ein anderes Problem-Thema der sog. Informations-Revolution ist die Tatsache, dass wir zwar sehr viel mehr Daten, also schriftliches und audio-visuelles Material auf dem WWW bekommen, aber deshalb haben wir noch lange nicht mehr Zeit, das auch zu sichten und zu verarbeiten. Das ist der entscheidende Flaschenhals, vor dem das Wissen der Menschheit als Gesamtkomplex steht. Da die Produktion von wissenschaftlichen Daten immer weiter exponentiell gestiegen ist, geht das verfügbare Wissen durch den "Nadel-im-Heuhaufen"-Effekt immer weiter unter. Gerade bei dem audio-visuellen Material ist ein deutlicher Rückschritt zu bemerken, denn bei all den schönen Videos auf Youtube herrscht eine absolut katastrophale Un-Ordnung,[349] und so eine Erfindung wie ein Inhaltsverzeichnis für ein Video harrt noch der Entdeckung durch einen Aldus Manutius[350] des Medien-Zeitalters.

Das Wissen im Würgegriff der Political Correctness

Das Wissen, allso die Alaetheia, steht in einem mehr-Fronten- Überlebenskampf, und eine andere sehr fatale Front ist die quasi industriell hergestellte Des-Information, von der eine spezielle Version als die die Political Correctness wie ein Gespenst durch die Lande geht. Dieser Begriff steht in der Mythologie-Analyse der Noologie als ein Spezialfall des Tabu (also ein Phobos-Komplex), das eine Methode der geistigen Selbst-Sterilisation der intellektuellen Eliten kennzeichnet. Eine charakteristische Bescheibung dieses Tabus können wir einmal wieder in einer pointierten Darstellung von Sloterdijk finden. Man kann von dem Magazin "Focus Money" sicher keine besonders sozial-radikale Berichterstattung erwarten, und wenn dort ein kritischer Artikel zur Political Correctness in Deutschland erscheint, dann will das schon etwas heissen.[351] Hier ein Zitat aus diesem Artikel:

"Unter dem Einfluss von Political Correctness und Tabus entstand in der Bundesrepublik ein alternativloses politisches und intellektuelles Klima, das der Philosoph Peter Sloterdijk folgendermaßen beschreibt: „Ob einer sich zur Sozialdemokratie bekennt oder nicht, spielt schon längst keine Rolle mehr, weil es Nicht-Sozialdemokraten bei uns gar nicht geben kann, die Gesellschaft ist per se strukturell sozialdemokratisch, und wer es nicht ist, der ist entweder im Irrenhaus oder im Ausland. Es gibt keine ernsthafte Alternative dazu.“

Peter Sloterdijk bilanziert: „Wir haben uns – unter dem Deckmantel der Redefreiheit und der unbehinderten Meinungsäußerung – in einem System der Unterwürfigkeit, (...) der organisierten sprachlichen und gedanklichen Feigheit eingerichtet, das praktisch das ganze soziale Feld von oben bis unten paralysiert.“ Kein Wunder, dass der Mann als politisch unkorrekt gilt.

 

Natürlich zitiert ein stramm Wirtschafts- neo- liberales Magazin gerne Sloterdijk, wenn er gegen das sozialdemokratische (und Grüne) Establishment in den Intellektuellen- und Publizisten-Zirkeln wettert. Um das etwas zu verallgemeinern, nehmen wir seinen Ausspruch "einem System der Unterwürfigkeit" als Charakteristikum des Tabu. Ein anderer Ausdruck für Unterwürfigkeit ist übrigens "Islam", womit sich ebenfalls ein Kreis schliesst. Die intellektuelle Unterwürfigkeit ist aber in den USA ebenso verbreitet wie in Europa, dort ist sie aber eher ein Ausdruck von gewissen Social-Liberal (‑Ismus) Ideen, die sich u.a. um den Kultur-relativistischen Ideen-Komplex aus dem Dunstkreis von Franz Boas und Margret Mead ranken. Damit können wir diese Betrachtung wieder gut zu dem alten ethnologischen Thema des Tabu zurückführen, das von Freud schon Ende des 19. Jh's aufgegriffen wurde, und das von Spengler näher behandelt wurde. Das Tabu ist ein Phobos-Komplex, von Dingen, über die man nicht reden darf, ja sogar, die man nicht einmal denken darf. Es ist eine Selbst-Sterilisations- bzw. Selbst-Immunisations-Strategie der Eliten nach Sloterdijk.

 

LeBon hat auf S. 70-71 schon die Macht des Neusprech (Newspeak nach George Orwell) erwähnt, die heutzutage das wesentliche Instrumentarium der political correctness ist:

"Die Macht der Worte knüpft sich an die durch sie hervorgerufenen Bilder und ist völlig unabhängig von ihrer wahren Bedeutung. Oft sind jene Worte, deren Sinn ganz unbestimmt ist, die wirkungsvollsten. So z. B. die Ausdrücke Demokratie, Sozialismus, Gleichheit, Freiheit u. a., deren Sinn so vag ist, dass dicke Bände nicht ausreichen, ihn zu bestimmen. Und doch ist es sicher, dass sich eine wahrhaft magische Macht an ihre kurzen Silben heftet, wie wenn sie die Losung aller Probleme enthielten. Sie sind eben die Synthese der verschiedensten unbewussten Erwartungen und der Hoffnung auf deren Verwirklichung."

 

Man kann gut darüber spekulieren, wie die herrschende Political Correctness entstanden ist, bzw. wie sie installiert wurde.[352] Wir landen dann direkt bei den Verschwörungstheorien, für die ich auf das WWW verweisen kann. Denn es wird Nie Jemals eine wissenschaftlich greifbare Untersuchung dazu geben, weil sowohl die Medien, als auch die Wissenschaft, der Political Correctness unterworfen sind. Ein paar Faktoren lassen sich aber wohl auch ohne grosse wissenschaftliche Untersuchungen feststellen. Spengler hat es in seiner Analyse der politischen Presse schon vor hundert Jahren ziemlich genau beschrieben, und was er damals sagte, gilt heute noch unverändert. Einer der Hauptfaktoren ist die Medien-Konzentration in der Presse und den kommerziellen Fernsehsendern, in der Hand weniger Konglomerate, die "natürlich" im Interesse der Plutokratie arbeiten. Es herrscht eine "vorauseilende" Selbstzensur in den Redaktionen und Programm-Gremien. Das wesentliche Arbeitsmittel ist die grösstmögliche Volksverdummung, wie sie in den Programmen von RTL etc. so schaurig-schön inszeniert wird. In Deutschland ist noch der Sonderfall die aliierte Gehirnwäsche, die nach dem 2. Weltkrieg den deutschen Medien verordnet wurde, um das Nazi-Gedankengut auszutreiben. Die öffentlich-rechtlichen Medien werden von der politischen Klasse kontrolliert, also den Parteien und den Kirchen. So etwas wie eine Bürgervertretung ist in diesen Gremien nicht vorgesehen. Ausserdem werden alle Pöstchen an bewährte Parteifreunde vergeben. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die natürliche Trägheit der Menschen, denn die meisten wollen sich eben nicht mit sperrigen und geistig belastenden Themen beschäftigen. Dazu fehlen ihnen auch die Voraussetzungen. Geistige Aufklärung ist eben mit viel Arbeit und Ent-wöhnung / Ent-wahnung / Ent-wohnung [353] verbunden, und die nötige Zeit dafür ist für die meisten Menschen ein Luxus. Literatur zu der Problematik gibt es zuhauf. Etwa: Michael Jürgs: "Seichtgebiete", oder Wertheimer/Zima: "Strategien der Verdummung". Natürlich gibt es einige Intellektuelle, die die Zustände beklagen, aber da das politische System auf der systematischen Verdummung der Menschen basiert, ist keine Aussicht auf Änderung der Zustände gegeben.

 

Eine weitere Diskussion zum Thema der kulturellen und intellektuellen Verkrustung speziell in Deutschland findet sich in "Design und Zeit", unter Kapitel 6. "Kultur im Spannungsfeld von Tradition und Innovation":

http://www.noologie.de/desn11.htm

"Die Geschichte Deutschlands der letzten 150 Jahre kann als ein "Sozio-Design"-Programm zur ... Elimination des Potentials von Energeia [kreativer geistiger Energie] interpretiert werden. Nach 1848 ... wanderten über etwa vier Generationen mehrere Millionen der Intelligentesten, Tatkräftigsten und Kreativsten aus. Die früheren Wellen bestanden hauptsächlich aus den unterprivilegierten Gruppen der Bevölkerung, während die Vertreibung der Nazizeit eine außerordentlich genaue Selektionsfunktion auf die kulturellen Eliten ansetzte. [356] Dann wurden im 1. und 2. WK weitere Millionen von ihnen praktisch ausgerottet, die begeisterungsfähigsten und selbstaufopferungsbereiten [passionarnost, nach Gumilev] der männlichen Jugend, diejenigen, die mit dem sprichwörtlichen "Zarathustra im Tornister" in den Krieg zogen, und nicht mehr zurückkamen. Die Überlebenden waren entweder zu jung, zu alt, oder sonstwie untauglich, hatten mit Glück den Krieg überlebt, bzw. sich im Kriegsgeschehen zurückgehalten, oder waren psychisch vom Krieg "ausgebrannt". Diese psychisch-genetische Mixtur prägte dann im Nachkriegsdeutschland mit ihren Vorstellungen und Werten, und in zeitlicher Dauerwirkung, über Gesetze und Institutionen das gesellschaftliche System Deutschlands."

 

Die spezielle Situation Deutschlands ist die einer historisch mehrfach gescheiterten Elitenbildung, und der Phobos-Komplex, der heute das intellektuelle Klima Deutschlands beherrscht, ist eben der Anti-Nazi-Phobos, der sich mangels besserer Alternativen in eine profunde geistige Leere entlud.

Das Spannungsfeld der {Thymos- Eros- Phobos-} Kräfte

Hier noch ein paar passende Zitate von Nietzsche: [354]

"Es ist leichter, einer Begierde ganz zu entsagen, als in ihr maßzuhalten." / "Erziehung ist im Wesentlichen das Mittel, die Ausnahme zu ruinieren zugunsten der Regel." / "Sobald ihr handeln wollt, müsst ihr die Tür zum Zweifel verschliessen." / "Ein Politiker teilt die Menschheit in zwei Klassen ein: Werkzeuge und Feinde." / "Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas Seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel."

 

Wir gehen nun näher auf die Ethno- {Thymos- Eros- Phobos-} -Analyse der Noologie ein. Der vorangestellte Begriff des "Ethno-" bedeutet, dass das Konglomerat der {Thymos- Eros- Phobos-} Kräfte in ihrer spezifischen Konfiguration verantwortlich ist für das psycho-emotionale Gesamtsystem (der Ethos) von Gesinnungs- und Gesittungs-Gemeinschaften, die in der Kultur-Anthropologie auch Ethnien, oder Ethnoi genannt werden. Diese Begriffsbildung basiert auf der Vorarbeit in Noologie II. Siehe oben das Kapitel: "Moral, Ethik und Ethos, Ethnos und Ethnie". Dort wird auch der Begriff des Ethos definiert, der für die Noologie äquivalent mit dem Feld der {Thymos- Eros- Phobos-} Kräfte ist. Eine wesentliche Grundlage dieser Arbeit ist die Begriffsbildung von Gumilev, die sich stark von den euro-amerikanischen (kultur-relativistischen) Vorstellungen von Ethnos und Ethnie unterscheidet. [355] Ein ähnliches Konzept wie das Konglomerat der {Thymos- Eros- Phobos-} Kräfte wird von Sloterdijk in "Blasen", S. 58-60, als "Ethnotechnik" (58, 59) vorgestellt, und er verweist auf S. 60 auf die "semiosphärische Glocke". Vor allem die umfangreichen Diskussionen in "Globen" führen unter der Metapher der Sphäre die Methoden der alteuropäischen Ethnotechnik weiter. Die Arbeit von Heiner Mühlmann (mit Bazon Brock an der Uni Wuppertal), war vermutlich sowohl für Sloterdijk als auch für die Noologie impulsgebend. (Siehe Goppold, D&Z). Zu dem Begriff "semiosphärische Glocke" habe ich aber bei Sloterdijk nichts greifbares mehr gefunden. (Mangels Index wäre die Suche auch ein nicht zu vertretender Aufwand).

Das Semantische Feld des Thymos

Siehe das Wikipedia-Zitat zum Thymos: http://en.wikipedia.org/wiki/Thymos

"Thumos (also commonly spelled "thymos") (Greek: ?????) is an Ancient Greek word expressing the concept of "spiritedness". The word indicates a physical association with breath or blood. The word is also used to express the human desire for recognition. In Homer's works, thumos was used to denote emotions, desire, or an internal urge. Thumos was a permanent possession of living man, to which his thinking and feeling belonged. When a Homeric hero is under emotional stress he may externalize his thumos, conversing with it or scolding it [1]. Plato's Phaedrus and his later work The Republic discuss thumos as one of the three constituent parts of the human psyche. In the Phaedrus, Plato depicts logos as a charioteer driving the two horses eros and thumos (i.e. love and spiritedness are to be guided by rationality). "In the Republic (Book IV) soul ... becomes divided into nous ("intellect"), thumos ("passion"), and epithumia ("appetite"). To its appetitive part are ascribed bodily desires; thumos is the emotional element in virtue of which we feel anger, fear, etc.; nous is (or should be) the controlling part which subjugates the appetites with the help of thumos."[2]."

 

Der deutsche Wikipedia-Text taugt nicht viel.[356] Siehe:

"Thymos (altgriechisch ??µ??, thymos, »Lebenskraft«) ist ein Ausdruck für die Gemütsanlage eines Menschen. Thymos ist ein philosophisches Konzept, eingeführt von Platon als eine der drei menschlichen Grundmotivationen. In der Antike wurde der (sterbliche) "Thymos" von der (unsterblichen) "Psyche" und vom Nous (????) deutlich unterschieden. Aus der Verwendung verschiedener Wörter für Teile der menschlichen Person und Persönlichkeit in den homerischen Epen zog etwa Bruno Snell den Schluss, die Menschen hätten in dieser Epoche noch kein Ich-Bewusstsein im Sinne eigenständiger Handlungsfreiheit und Verantwortung besessen, sondern sich entweder von ihrem Thymos oder ihrem Nous, im Zweifelsfall aber von den Göttern gesteuert gesehen."

 

Thymos means not only will but also soul, feeling, heart, courage, boldness.[357]

 

Rost, p. 455 gibt uns das volle semantische Feld:

"Seele, Herz, (als Inbegriff der Lebensgeister und insofern als Sitz des Empfindens u. Wollens, besond. aber als Sitz heftiger Empfindungen und Begierden), dah. A) als physische Kraft: Lebenskraft, Lebensfrische, Leben, Kraft... B) Als geistige Kraft: 1) Wille, Lust, Neigung, Trieb, Verlangen... Appetit... 2) die empfindende od. fühlende Seelenkraft, Gefühl, Empfindung, Herz... Gesinnung, Denkweise, Sinnesart"...

 

In dem obigen Wikipedia-Zitat ist der entscheidende Satz: "Plato depicts logos as a charioteer driving the two horses eros and thumos (i.e. love and spiritedness are to be guided by rationality)." Das ist das Original-Spannungsfeld von: ( Logos <-> ( Eros <-> Thymos) ). Dies müssen wir nun Ent-Platonisieren, denn dass der Logos die beiden anderen regiert, stimmt halt eben gar nicht. Das ist nur ein schönes Platonisches Märchen, so etwa wie seine Legende von Atlantis. Nach Platon soll der Logos als "eine der drei menschlichen Grundmotivationen" (s.o.) die anderen irrationalen Kräfte der menschlichen Psyche lenken und leiten. Aber diese Sicht erscheint etwas philosophisch-naiv, und typisch für Platon als Begründer der idealistischen Philosophie, der die Dinge lieber so sah, wie sie ihm schienen, als wie sie wirklich sind oder waren. Denn was Platon für die Welt der "idea" annahm, war eben nur sein "idiota" (-isches) Wahngespinst. Die Realität sieht eher so aus, dass eine Vermischung dieser Kräfte das Fühlen und Handeln der Menschen bestimmt, und der Logos hat dabei eher meistens das Nachsehen.

 

Und es gibt noch ein griechisches Spezial-Wort, das Platon aber nie ausgesprochen oder in den Mund genommen hätte, dafür war er zu fein: Das aber Thymos und Eros irgendwie zusammenfasst: Die Orgae.[358]

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading26

Siehe auch Sloterdijk Z&Z, 153, ausgerechnet bei St. Tertullianus & St. Lactantius:

"... nehmen sich der Aufgabe an, den thymós Gottes beziehungsweise seine orgé mit den übrigen Eigenschaften des Höchsten kompatibel zu machen."

So eine Orgie würde ich mir mal gerne vorstellen! Ebenfalls in Z&Z, 153, erwähnt Sloterdijk auch en passant Oswald Spengler. Ich komme noch darauf zurück, siehe: "Apokalyptik und der höllische Amazon-Computer".

 

Für die Noologie soll der Thymos als Bezeichner ein ganzes Feld von Emotionen und Befindlichkeiten umfassen: Das Gebiet von Stolz, Geltungssucht, Egoismus, Selbst-Verwirklichung, Maslow: Kategorie I, der Ambition, der Macht, der Kontrolle (über andere), der Wut, des Zornes und der Aggression. Dies ist einsichtig, weil Wut, Zorn und Aggression Folge-Erscheinungen eines unterdrückten Thymos sind. In weiterer Fassung ist Thymos das Feld aller egoischen Kräfte, und damit auch der organismische Selbsterhaltungstrieb und die Dominanz bei Tieren. Nach Sloterdijk ist der Bereich des Thymos ein vernachlässigter psychischer Faktor des Menschen-Daseins. Allerdings muss man auch bemerken, dass dahinter ein politisches aliiertes Umerziehungs- Programm steht: Der "Wille zur Macht" als Grundelement der nazifaszischen Ideologie ist in Deutschland nach 1945 aus dem Kollektivdenken ausgetilgt worden. Gumilev hat das Thema unter dem Begriff "Drive" oder "X-Factor" vor allem in den Kapiteln 5 und 6 behandelt. [359] Die Thymos- und Phobos- Kräfte sind spezifisch menschlich, soweit das Selbstbewusstsein und das Zukunfts-Bewusstsein involviert sind. Deshalb können sie kaum von sozio-biologisch eingefärbten Ansätzen erfasst werden. Thymos als Ambition und Stolz können bei Tieren in Form von Dominanz-, Revier- und Selbsterhaltungs- Verhalten als Vorform von Thymos interpretiert werden. Sie folgen den Not­wen­digkeiten von Öko-Raum und Reproduktiv-Raum, oder Nahrungsraum und Lebensraum. Leben ist immer Raum-greifend, im Sinne von Spengler. (Adolf Hitler hatte das nur ein bisschen miss-verstanden). Im weiteren Sinne ist die Ausbreitung von Lebensformen über grosse Öko- Räume ebenso als Proto-Thymos-Thema zu interpretieren. Die Betriebsblindheit der OBJekt- fixierten Wissenschaft beim Thema Thymos lässt sich auch auf die christliche Einfärbung zurückführen, weil Superbia, also der Stolz, eine der grossen Todsünden war. Gewisse Denkzäune lassen sich auch mit noch soviel Aufklärung nicht so leicht überschreiten. Das Tabu gegen den Stolz ist ein gutes Beispiel.

Der Phobos-Komplex als Grundelement aller Religionen

Zu Platons ursprünglichen drei, den {Logos- Thymos- Eros-} Kräften habe ich noch eine vierte Komponente, die Phobos-Kräfte hinzugefügt. Man kann zwar argumentieren, dass die Phobos- Kräfte nur Negationen oder Invers-Phänomene von Thymos und Eros seien, also dass Phobos lediglich das Fehlen von Logos andeutet, aber: Der wesentliche Faktor des Zukunfts- und Zeit- Empfindens, angesichts des sicheren Todes (siehe Heidegger, S&Z) spricht gegen eine solche einfache Unterordnung des Phobos. Die Kräfte des Phobos umfassen einen grossen Emotional-Begriffs-Bereich, unter den Tabu, Furcht, Angst, Schrecken, Terror, Depression, (das schwarze) Schicksal, Abscheu, Ekel, und Bestialität fallen. Siehe dazu das neueste Material aus der Neurobiologie: Buonomano, 137-160. Furcht und Schrecken sind auf der Neuro-endokrinologischen Ebene die stärksten Eindrucks-, Erinnerungs- und Prägungs-Agentien, und daher sind sie so extrem wirksam im religiösen Bereich. Heiner Mühlmann und Peter Sloterdijk haben das mit Begriffen von Stress-Faktoren umschrieben, aber Stress ist eigentlich nur ein recht harmloser Begriff für diese Neuro-endokrinologischen Techniken, die von allen Völkerschaften zu allen Zeiten sehr effektiv eingesetzt wurden, um ihre Ethnogenese zu erreichen. Denn es ist die Furcht und der Schrecken, angesichts des drohenden Todes. Sloterdijk nennt in diesem Zusammenhang auch die Ethnotechniken. Eine interessante Tangente zu dem Phobos-Komplex findet man bei Rudolf Steiner: Das Luzifer-Ahriman Projekt. Siehe ein Zitat aus der Anthrowiki: https://anthrowiki.at/Ahriman

 

Dadurch haben sich hineingemischt in das, was der Mensch hat sehen und begreifen können, die ahrimanischen Geister, diejenigen Geister, die eben auch mit dem Namen mephistophelische Geister bezeichnet werden können. Dadurch verfiel der Mensch in Irrtum, verfiel in das, was man eigentlich erst die bewußte Sünde nennen könnte. Also von der Mitte der atlantischen Zeit an wirkt auf den Menschen die Schar der ahrimanischen Geister ein. Wozu hat nun diese Schar der ahrimanischen Geister sozusagen den Menschen verführt? Sie hat ihn dazu verführt, daß er das, was in seiner Umgebung ist, für stofflich, für materiell hält, daß er nicht durch dieses Stoffliche hindurchsieht auf die wahren Untergründe des Stofflichen, auf das Geistige. Würde der Mensch in jedem Stein, in jeder Pflanze und in jedem Tier das Geistige sehen, er würde niemals verfallen sein in Irrtum und damit in das Böse, sondern der Mensch würde, wenn nur die fortschreitenden Geister auf ihn gewirkt hätten, bewahrt geblieben sein vor jenen Illusionen, denen er immer verfallen muß, wenn er nur auf die Aussage der Sinneswelt baut. ...

Was haben nun dagegen diejenigen geistigen Wesenheiten, welche den Menschen in seinem Fortschreiten erhalten wollen, gegen diese Verführung, gegen Irrtum und Illusion aus dem Sinnlichen unternommen? Sie haben dagegen unternommen, daß der Mensch tatsächlich nunmehr erst mit Recht - natürlich ist das langsam und allmählich gekommen, aber hier liegen die Kräfte, warum das gekommen ist - sozusagen in die Lage versetzt wird, aus der sinnlichen Welt heraus wiederum die Möglichkeit zu gewinnen, über Irrtum und Sünde und das Böse hinwegzukommen, das heißt, sie haben dem Menschen die Möglichkeit gegeben, sein Karma zu tragen und auszuwirken. Haben also diejenigen Wesenheiten, welche die Verführung der luziferischen Wesenheiten gutzumachen hatten, Leiden und Schmerzen, ja auch das, was damit zusammenhängt, den Tod in die Welt gebracht, so haben diejenigen Wesenheiten, welche auszubessern hatten, was aus dem Irrtum über die sinnliche Welt fließt, dem Menschen die Möglichkeit gegeben, durch sein Karma allen Irrtum wieder zu beseitigen, alles Böse wiederum zu verwischen, das er in der Welt angerichtet hat. Denn was wäre geschehen, wenn der Mensch nur dem Bösen, dem Irrtum verfallen wäre ? Dann würde der Mensch nach und nach sozusagen eins geworden sein mit dem Irrtum, er würde unmöglich haben vorwärtsschreiten können; denn mit jedem Irrtum, mit jeder Lüge, mit jeder Illusion werfen wir uns ein Hindernis des Fort-schreitens in den Weg. Wir würden immer um so viel zurückkommen in unserem Fortschreiten, als wir uns Hindernisse in den Weg werfen durch Irrtum und Sünde, wenn wir nicht in der Lage wären, Irrtum und Sünde zu korrigieren, das heißt, wir könnten in Wahrheit das Menschenziel nicht erreichen. Es wäre unmöglich, das, was das Menschenziel ist, zu erreichen, wenn nicht die gegensätzlichen Kräfte, die Kräfte des Karma, wirken würden.

Nietzsches Genealogie der Moral

Nietzsche stellte dies in seiner "Genealogie der Moral "[302] so dar:

Design und Zeit, p. 77: "Vielleicht ist sogar nichts furchtbarer und unheimlicher an der Vorgeschichte des Menschen, als seine Mnemotechnik. "Man brennt etwas ein, damit es im Gedächtnis bleibt: nur was nicht aufhört weh zu tun, bleibt im Gedächtnis" - das ist ein Hauptsatz aus der allerältesten ... Psychologie auf Erden... Es ging niemals ohne Blut, Martern, Opfer ab, wenn der Mensch es nötig hielt, sich ein Gedächtnis zu machen; die schauerlichsten Opfer und Pfänder (wohin die Erstlingsopfer gehören), die widerlichsten Verstümmelungen (zum Beispiel die Kastration), die grausamsten Ritualformen aller religiösen Kulte (und alle Religionen sind auf dem untersten Grunde Systeme von Grausamkeiten) - alles das hat in jenem Instinkte seinen Ursprung, welcher im Schmerz das mächtigste Hilfsmittel der Mnemotechnik erriet... Je schlechter die Menschheit "bei Gedächtnis" war, um so furchtbarer ist immer der Aspekt ihrer Bräuche."

 

Dies wäre auch ein Ansatz, um den Grossen Zusammen-Hang, über die semantischen Rhizome, von Mytho-Logie und Thymo-Logie sowie Phobo-Logie zu behandeln. Denn das Eigen-Thym-liche an der Mytho-Logie ist, dass sie über den Thymos (insb. den Zorn) und Phobos (Schrecken) etwas mit der Mnaemo-Synae zu tun hat.[360] Mnaemae- hat nämlich auch etwas mit maenis (Zorn) zu tun. Und die Mnaemo-Synae ist wiederum mit den Erynnien oder Eumeniden (den Töchtern der Nacht) verbunden, über die semantischen Rhizome: Allekto,[361] die Megeira, und die Teisiphonae.[362] Zorn und Schmerz sind die wirksamsten Agentien von Gedächtnis (der universalen Rache-Bank nach Sloterdijk, Z&Z), wie es schon Nietzsche klar erkannt hatte. Dies wird noch in einem späteren Kapitel vertieft, bei der Behandlung von Richard Wagners Mytho-Techniken.

Totem und Tabu

Das Tabu wurde von Freud schon in "Totem und Tabu" behandelt. Dort findet sich auch die Verbindung zu Zwangs-Vorstellungen und Zwangs-Neurosen, die im Kontext der Gross-Kollektive (der Ethnoi) vorkommen. Der Phobos-Komplex gewinnt seine Schärfe durch die Imagination und die Vor-Stellung von (unheilvoller) Zukunft. Zwar gibt es bei Tieren viele Formen von Angst und Vermeidungshaltungen (siehe Buonomano, 144-149), aber es fehlt die Zukunftsvorstellung. Die griechische Mythologie hat als mythische Platzhalter die Erynnien (oder Eumaeniden) und die Moiren eingesetzt, sie sind die obersten Schicksalsmächte, die noch über den Göttern stehen. Es widerstrebt dem modernen "aufgeklärten" oder "humanistischen" Denken, dass die Kräfte des Phobos Grundelemente der Religion sind. Und das betrifft nicht nur die abrahamitschen Religionen (deren Furcht- und Schreckens-Instrumentarium von Sloterdijk in Z&Z und "Eifer" ausgiebig behandelt wird),[363] sondern praktisch alle "spirituellen" Systeme weltweit. So haben auch Buddhismus und Hinduismus ihre schrecklichen Götter und Gefilde, und in allen schamanistischen oder animistischen Systemen gibt es schreckliche Unterwelt- und Wetter- Gottheiten. Die berühmt-berüchtigsten und schrecklichsten unter denen waren die Götter der Azteken und Maya. Über diese habe ich an verschiedener Stelle in der Noologie schon berichtet. Die augenblicklichen Kontroversen um den Islamismus betreffen vor allem die Frage der Auslegung, ob die auffällig vielen Droh- und Zornes- Sprüche im Koran als wortwörtliche gottgewollte Aufforderung zur Intoleranz und Vernichtung der Ungläubigen zu verstehen sind. Umberto Eco hat in "Name der Rose" eine sehr treffende religions-analytische Bemerkung gemacht, als er über das verlorene Buch des Aristoteles "Über das Lachen" spricht. Denn der Protagonist Jorge von Burgos spricht: "Lachen tötet die Furcht (der Phobos-Komplex). Und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben. Wer den Teufel nicht mehr fürchtet, der braucht keinen Gott mehr."[364]

Ethnos und das Feld der {Thymos- Eros- Phobos-} Kräfte

Die griechischen Worte für den {Thymos- Eros- Phobos-} Komplex (oder das Ethos) heissen, übersetzt: Das Menschen- Daseins-[365] (Er-) Leben ist beherrscht von einem Kraftfeld aus 1) egoischer, stolzer Willens-Durchsetzung, 2) Sexual- und Appetenz-Trieb[366] und 3) Angst. Im wesentlichen ist die jetzige Begriffsfassung darauf ausgerichtet, die unbewussten Elemente des Ethos genauer zu erfassen. Der Logos, also die Vernunft oder Verstand, hat da eher das Nachsehen. Denn diese Kräfte sind nach LeBon und Freud wesentlich unbewusst oder verdrängt. Nach Sloterdijk hat Freud mit seiner Interpretation des Sexualtriebs oder Libido nur einen Teil des Systems erfasst. Siehe Z&Z, 27-36.[367] Dort findet sich eine ausführliche Diskussion, warum die Libido-Fixierung und der Thanatos-Trieb der Freudschen Psychoanalyse verfehlt ist. Sloterdijk spricht von einem "naturalistisch verkleideten kryptophilosophischen Vorsatz" (27), und von "demutstrunkenen Subkulturen, in denen schöne Seelen sich gegenseitig Friedensgrüsse schicken." (31), da "wurde das gesamte thymotische Feld durch den Vorwurf der Superbia abgeriegelt" (31).[368]

 

Hinter dem Spannungs- und Kraftfeld von Thymos, Eros und Phobos steht das Spektrum der menschlichen Persönlichkeits-, Charakter- und Temperaments- Faktoren, sowie die Neuro-Endokrinologie der Emotionen und Affekte. Diese sind seit jeher Haupt-Themen der psychologischen Forschung. Eine relativ kurze und prägnante Zusammenfassung dieser Faktoren mit Berücksichtigung der heutigen Neurowissenschaften und der Neuro- Endokrinologie liefert Gerhard Roth.[369] Es soll hier nicht diskutiert werden, ob und wie die Neurowissenschaften bessere Antworten bieten, als die älteren galenischen Systeme der Humores. Denn niemand weiss, wie all diese verschiedenen Neurotransmitter und sonstigen endokrinen Stoffe wirklich wirken. Riemann hat in einem früheren Werk die Kräfte der Angst (Phobos) als Faktoren von psychischen Störungen kategorisiert.[370] Heideggers "Sein und Zeit" S&Z ist vielleicht eine der tiefsten philosophischen Abhandlungen des Phobos-Komplexes, insbesondere der entscheidenden Rolle des menschlichen Zeit- und Zukunfts-Empfindens (1977, das Man: 168-173, die Furcht: 186 ff., die Sorge: 239 ff., 254-265, die Angst: 246 ff.). Die Psychiater & Psychologen haben aber eher eine verzerrte Brille auf die Conditio Humana, nämlich nur im Hinblick auf Psycho-Defekte.[371] Aber grosse geistige Leistungen liegen oft nicht fern von der Psychopathologie. Wenn es um 1000 vor Chr. (BCE) schon Haldol und Tavor gegeben hätte, wäre die Bibel nie geschrieben worden. (Siehe dazu auch Sloterdijk, "Eifer" S. 27). Auch die Meisterwerke von Hegel wären der Menschheit wohl erspart geblieben. Es ist wohl eine konsensfähige Ansicht, dass eine Grund-Polarität von Appetenz und Aversion (oder Repulsion), das Wohl und Wehe, existiert,[372] wie auch immer diese gefärbt sein mag. Für den vorliegenden Zweck ist das o.g. Kraftfeld ausreichend, um ein Koordinatensystem aufzustellen, das dann weiter entwickelt werden kann.

Die Kräfte des kollektiven Unbewussten

Die psycho-emotionalen Kräfte des Kollektivs, und des kollektiven Unbewussten[373] waren, abgesehen von den Arbeiten LeBons und Nietzsche’s, zuerst das Gebiet der Ethno-Psycho-Analyse. Diese konzentrierte sich besonders auf die sexuellen Bräuche der Menschheit. Siehe das Magnum Opus der Anthropophyteia:[374]

 

Die Anthropophyteia bzw. mit vollem Titel "Anthropophyteia. Jahrbücher für folkloristische Erhebungen und Forschungen zur Entwicklungsgeschichte der geschlechtlichen Moral" ist eine Sammlung zur Sexualfolklore und ethnologischen Sexualforschung, die mit zwei begleitenden Reihen (den Beiwerken und den Historischen Quellenschriften) zusammen erschien. Das wichtige Grundlagenwerk zur Sexualforschung und Sittengeschichte wurde von Friedrich S. Krauss als Fortsetzung der Kryptadia gegründet und ab Band IV im Verein mit Bernhard Hermann Obst herausgegeben. Sie erschien von 1904 bis 1913 in Leipzig bei der Deutschen Verlag-Aktien-Gesellschaft und ab Bd. VII im Ethnologischen Verlag. Die Schriften erschienen als Privatdruck und waren „nur für Gelehrte, nicht für den Buchhandel bestimmt“.

Es ist eine der umfassendsten Sammlungen zur ethnologischen Sexualforschung. Zahlreiche herausragende Vertreter der Völkerkunde, Medizin und Rechtswissenschaften haben daran mitgewirkt,Die Reihe erschien unter redaktioneller Mitwirkung und Mitarbeiterschaft von Thomas Achelis, Friedrich J. Bieber, Iwan Bloch, Franz Boas, Georg Buschan, Albert Eulenburg, Sigmund Freud, Anton Herrmann, Juljan Jaworskij, Alexander Mitrovic, Albert Neisser, Giuseppe Pitrè, Ferdinand Freiherr von Reitzenstein, Isak Robinsohn, Karl von den Steinen, Gerald Camden Wheeler und anderen. ... Der Herausgeber wurde ab 1910 in zahlreiche Prozesse verwickelt, in deren Zuge es auch zur Beschlagnahme der Jahrbücher kam.[1]

Die Anthropophyteia erschien „unter Ausschluß des Buchhandels und der breiten Öffentlichkeit, nur fur Gelehrte, die eine wissenschaftliche Bildung genossen und daher jene Vorurteillosigkeit erworben haben, die eine unerläßliche Vorbedingung für eine rein sachliche Beurteilung von Naturerscheinungen ist.[2]“

 

Erst mit dem Thymos- Begriff kann es auf erweiterte konzeptuelle Grundlagen gestellt werden. Leider kann die Soziobiologie kaum etwas mit Thymos anfangen, da das Darwinistische Universum der evolutiven Fitness ja ausschliesslich auf dem Reproduktionserfolg beruht [375]/ [376]. Freuds Psychoanlyse war ja stark von den Denkschemata des Darwinismus beeinflusst, der damals grosse wissenschaftliche Mode war und auch heute noch ist. Daher ist seine Überbewertung des Sexus (=Reproduktion) leicht verständlich.[377] In der geschichtlichen Betrachtung wird allerdings deutlich, dass bei den grossen Eroberungszügen der Menschheit, die erfolgreichen überlebenden Thymotiker auch einen grossen Vermehrungserfolg (=Reproduktion) hatten, weil sie meistens Polygynie betrieben, bzw. die jungen Frauen der besiegten Kriegs-Gegner zur Beute nahmen. Das kann man sehr gut bei den früheren islamischen Gesellschaften betrachten. (Siehe auch Gumilev). Dazu kommt später noch ein Exkurs.[378] Die Macht ist ein sehr wesentliches Element des Reproduktionserfolgs. In westlichen, monogamen Gesellschaften ist das zwar nicht mehr so ausgeprägt, aber es gibt Kompensations­möglichkeiten. Denn in der modernen Welt ist Geld-Reichtum wichtiger als Kinder-Reichtum. (Ausser in stark religiösen Gemeinschaften). Das ostentative Zur-Schau-Stellen von Altruismus ist z.B. ein typisches Thymos-Thema, durch das die Mächtigen ihr soziales Ansehen festigen und ihre Macht stabilisieren. (Siehe Z&Z, 50-54, 60-62. Z.b. "festliche Verschwendung" p. 53), wie im indianischen Ritual des Potlatch, oder das anglo-amerikanische Sozial-Thema von Charity (Caritas), und Spender-Milliardäre wie Andrew Carnegie und Bill Gates[379]. Michael Schmidt-Salomon (Jenseits von Gut und Böse) als soziobiologisch und neurowissenschaftlich inspirierter Autor kann daher zu dem Thema nicht viel beitragen.[380] Auch der Ansatz der Memetik, der analog zur Genetik, Meme als mentale Reproduktions-Komplexe ansieht, ist zwar oberflächlich gesehen verlockend, aber er gibt nur etwas wieder, was seit einigen Jahrzehnten durch den Blätterwald geistert, und nie wissenschaftlich fundiert wurde. Denn die Memetik basiert auf der Theorie von Dawkins, die er in "Das egoistische Gen" formuliert hatte, aber diese ist seit der Entdeckung der Epigenetik haltlos geworden. Es gibt keinerlei Gen-artige Mechanismen in der kulturellen Transmission. Hier muss man tiefer in die Semiotik einsteigen, um besseres Material zu erhalten. Dies habe ich in meinen Schriften ausgiebig getan.[381]

 

Es gehört zum Geschäft der Film-Drehbuch- und Theater-Schreiber, dass sie die {Thymos- Eros- Phobos}-Kräfte der Psyche sehr gut verstehen, damit sie ihre Filme gefühlsmässig immer maximal aufzuheizen können. Aber da sie ihre Kenntnisse wesentlich zur Profitmaximierung der Geistes- Verwirrungs- Konsum- Film-Industrie einsetzen, ist von denen absolut nichts Sinnförderndes zu erwarten. Das beste Beispiel der meisterhaften Beherrschung der Gefühls-Klaviatur ist wohl Steven Spielberg, der auch das beste abschreckende Beispiel für die schlimmst mögliche Motivation hinter diesen Machwerken abgibt: Nämlich gezielte Massen-Verdummung durch geschickte Fabrikation von American Dream- und anderen Ideologien, die direkt im Auftrag des Plutokratie-Komplexes geschrieben sind. Zwar gibt es auch viele Kulturschaffende mit wirklichem Durchblick und lauteren Interessen, aber dies ist kein Thema der Noologie, weil wir uns hier auf die Verdummungs-Strategien konzentrieren. Als gutes Beispiel für den wirklichen mythologischen Durchblick ist Richard Wagner interessant, und sein Sohn Siegfried Wagner, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Conditio Humana ganz freudianisch, nackt und ungeschminkt auf die Bühne zu bringen. Leider ist so ein Ansatz das Patentrezept, wie man keinen Erfolg hat (im Gegensatz zu seinem Vater). Deshalb ist Siegfried Wagner auch praktisch völlig vergessen. Auch darauf werden wir in einem späteren Kapitel noch genauer eingehen.

Das Ich, das Du, das Wir, das Man: Moral, Ethos und Nomos

Auf einer mehr theoretischen Ebene geht es hier um eine Begriffsfassung, die die kategorischen Unterschiede zwischen diesen menschlichen (und nur menschlichen) Erlebnisformen markiert:

(Das Ich / das Du / das Wir / das Man / und <-> das Nicht-Wir, bzw. die Out-Group)

Hierbei greife ich wieder auf das (SUB <-> OBJ <-> SEM) -Modell zurück. Es geht um die näheren Bestimmungen des SEM-Bereichs, die als das "Wir", das "Man", und das "Nicht-Wir", bzw. die "Out-Group" auftreten. Dies sind die wesentlichen Erscheinungsformen des menschlichen Kollektiv-Bereichs. Das "Wir" ist eigentlich nur in einer übersichtlichen Kleingruppe (einer Sippe, einem Stamm, in der jeder jeden kennt) denkbar, aber dank der Ethnotechnologie (nach Sloterdijk), der ideologischen und politischen Propaganda und der Massenmedien[382] ist es möglich geworden, dass die Menschen sich ein "Wir" als Nation, als Volk, als Stamm, oder Firma, oder Fussball-Verein, oder Religionsgemeinschaft, oder Sekte, vorstellen können. Das beste abschreckende Beispiel dazu ist eine Bild-Zeitungs-Überschrift: "Wir sind Papst". (Als Kardinal Ratzinger der Papst Benedikt XVI wurde). Etwas furchtbar noch Dümmeres ist kaum vorstellbar. Mit dem "Wir" kann man auch sofort den Exklusiv-Begriff bilden, nämlich das "Nicht-Wir", bzw. die "Out-Group". Die Aggression gegen die "Out-Group" ist der virulenteste Faktor der Massenpsychologie.

 

Das "Man", das Heidegger so gut formuliert hat, ist sozusagen der Schatten des "Wir". Denn in dem Begriff "das tut man nicht"[383] ist praktisch schon alles enthalten, was man über die ganze Schattenwelt des "Wir", bzw. des kollektiven normativen Bewussten oder auch Unbewussten sagen kann. Das "Man" enthält den gesamten Bereich der Sitte und der Moral, sowie der Tabus und Ekel-Reaktionen. Spirituell überhöht, findet sich das in den 10 Geboten der Bibel. Darüber hinaus kommen wir in den Bereich der Ethik und der Gesetze: Des Ethos und des Nomos. Wesentliche Vorarbeiten dazu wurden in Noologie II gemacht, in dem Kapitel: "Über Wahrheit und Lüge im a-moralischen Sinne" und den darauf folgenden.[384] Eine Vorversion der sozio-kybernetischen Theorie von Thymos-Gemeinschaften (Begriff aus Sloterdijk Z&Z, 36-40) wurde schon in Noologie I formuliert:

http://www.noologie.de/noo04.htm

Die kreative Mythen-Analyse

Die Hauptarbeitsmethode der Noologie ist die Mythen-Analyse. Mythos ist ein sehr dehnbarer Begriff, weil hier auch die absichtlich erzeugte Desinformation gut aufgehoben ist. Desinformation ist aktive Mythenbildung mit dem Zweck, den Blick auf die wahren Verhältnisse zu verschleiern. Also ist die Political Correctness eben auch ein Teil des allgemeinen Mythos-Komplexes unserer Zivilisationen. Mythos beinhaltet alles "dunkle Material", das in der SEMiosphäre kursiert, die Unwahrheiten, die Halbwahrheiten, die Traumbilder, die Märchen und die religiösen Vorstellungen der Menschheit. Die Mythen-Analyse der Noologie basiert vor allem auf der Semiotik und der theoretischen Kultur-Anthropologie (bzw. Ethnologie). Beide Systeme behandeln Bedeutungsklassen im weitesten Sinne. Beide bieten Ansätze, aus dem euro- und logozentrischen Denken der Wissenschaftler und Philosophen auszusteigen, die aufgrund ihrer Denkfixierung nicht in der Lage sind, eine Analyse ihrer eigenen Mythologie vorzunehmen. Deshalb wird Umberto Eco hier auch als theoretischer Anthropologe angesehen.[385] Allerdings muss man dazu seine Romane gelesen haben, wo er die Dinge versteckt, die er als ehrbarer Wissenschaftler nicht sagen darf. Die Zuordnung der Begriffs- und vor allem der Empfindungs- Systeme ist von der Kultur geprägt. Was Kultur eigentlich ist, darüber streiten die Geister, deshalb soll der Begriff nur als Platzhalter verwendet werden.[386] Alles was nicht genetisch in einer ethnisch unterscheidbaren Menschengruppe (einer Ethnie) tradiert wird, wird dem Bereich der Kultur zugeordnet. Neben technischen und künstlerischen Fertigkeiten sind das: Moral, Ethik und Ethos, einer Ethnie. Nietzsche formulierte das schon mit seinem Begriff der Empfindungs-Gruppe in: Was ist ein Volk?[387] Seine Diskussion hat die wesentlichen Punkte der Ethnologie vorweg genommen. Weil Volk bzw. Völkisch, so einen etwas nazifaszischen Beigeschmack bekommen hat, sagt man heute wegen der Political Correctness lieber Ethnie, aber das ist nur ein Austausch von Worthülsen.

 

Der Bezug der Ethno- Thymo- Ero- Phobo- Logo- Analyse zur Mythologie ist ebenfalls leicht zu verstehen. Dazu verwende ich auch den Begriff kreative Mythen-Analyse, in Anlehnung an Joseph Campbell (Creative Mythology).[388] Mythologie ist die Codierung des Ethno-Thymos-Eros-Phobos-Logos- Komplexes, einer jeweiligen Kultur / Ethnie, in einer besonderen Fachsprache, dem Mytho-Logismus. Und wenn man diese Sprache versteht, kann man die Thymotisch- Erotisch- Phobischen Trieb-Kräfte dieser Kultur / Ethnie / Ehnos entschlüsseln. Anderswo wird das auch das Kollektive Unbewusste genannt. Es ist aber nicht ganz unbewusst, sondern codiert, denn die reine, nackte Wahrheit könnten die Menschen nicht ertragen. Das ist zwar nicht der gesamte Be-Deutungs-Bereich der Mythologie, aber für den jetzigen Zweck genügt das. Modo Sloterdijk Z&Z kann man auch sagen: Mythologie ist eine En-Kryption der Thymologie und der Phobologie eines Volkes (oder Ethnos). Dazu ein Zitat aus Z&Z, 154-155:

"Einblicke in dunklere Zonen der historischen Anthropologie"...

 

Die kreative Mythen-Analyse ist sehr gut geeignet, den Bereich der abrahamitischen religiösen (Zwangs-) Vorstellungen auszuleuchten, aber auf andere Weise als Sloterdijk es in Z&Z und "Eifer" getan hat. Man kann die Literatur der Apokalyptik auch als ethno-psychoanalytische Dokumentation des jüdisch-christlichen Phobos-Komplexes lesen, und daraus wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Während in der Bibel die Droh- und Zornes- und Gewalt-Sprüche nur vereinzelt vorkommen, ist praktisch der gesamte Koran Mohammeds mit solchen Sprüchen der Aggression und Gewalt durchsetzt. Allerdings, so viel anders als die mythologischen Zwangs-Vorstellungen anderer Völker sind die abrahamitischen auch nicht. Neben den Azteken und Maya gibt es noch eine interessante Studie zu der endemischen Paranoia bei dem Dobu-Volk in Neuguinea.[389] Überhaupt ist ganz Papua- Neuguinea eines der globalen Hot-Beds von Gewalt, Vergewaltigung, und anderen Un-Menschlichkeiten. Für eine Wissenschaft des kollektiven Unbewussten einer globalisierten Menschheitskultur, ist auch eine nicht euro-zentrische, nicht judäo-christlich- abrahamitisch- zentrische Religionstheorie nötig. Diese gilt es noch zu schaffen, und dazu muss man alle religiösen und spirituellen Traditionen der Menschheit, vor allem der schriftlosen Völker, in das Gesichtsfeld bekommen. Dies kann man auch eine oikumenische kat-holische Mythologie nennen. Ich habe diese Methode an vielen Stellen in den Noologie-Schriften eingesetzt. Dies sind einige Beispiele: [390] Als Schlussfolgerung dieser mythologischen Exkurse lässt sich bemerken: Das Christentum hat wohl als einzige Menschheitsreligion einen echten geistigen Fortschritt gemacht, insofern, als es sich in seinen verschiedenen Entwicklungsstadien immer wieder neu erfinden musste. (So wie ein Wolpertinger oder eine Chimaira, wie ich es einmal bezeichnet habe). Siehe auch Sloterdijk, "Eifer", S. 82-97. Der Begriff des Kat-Holischen und des Oiko-menischen gewinnt hiermit auch eine ganz neue Bedeutung.[391] Diese geistige Entwicklung hat aber nichts mit der Institution der römisch-katholischen Kirche zu tun, die eher alles daran setzt, all dies möglichst zu verhindern. (Siehe Sloterdijk, Z&Z 331-332, 334). Auch der Buddhismus hat sich in seiner Geschichte immer wieder neu erfunden, aber die grosse Denkbremse ist dort nicht die Kirche, sondern die Idee der Reinkarnation, und des Nirvana, die eine Weiterentwicklung im Irdischen nutzlos macht, und exklusiv auf den Ausstieg aus dem ewigen irdischen Kreislauf zielt. Dies habe ich in einem späteren Kapitel noch weiter ausgeführt: "Der Diamantweg, jen(s/z)eits der Horizonte gegangen".

Ethik, Ethno-Kybernetik und Thymos-Theorie

Es ist schwierig, einen passenden Terminus für eine post-logozentrische Theorie der Ethik zu finden, der nicht schon von der positiven OBJ-fixierten Wissenschaft besetzt worden ist, und damit unbrauchbar geworden ist. Die OBJ-fixierte Wissenschaft ist aufgrund ihrer eingebauten Denkbremse leider nicht in der Lage, den interpersonalen Bereich zu erfassen. Ich verwende vorab (mangels eines besseren) den Begriff "Ethno-Kybernetik", aber in einer Spezialbedeutung der Noologie, und weise darauf hin, dass das NICHT die OBJ-wissenschaftliche, informations-theoretische und KI-zentrierte Computer-Kybernetik ist, die nach den 1960er Jahren gebräuchlich wurde, als Gotthard Günther am BCL in Urbana arbeitete.[392] Ich habe auch schon eine ausgiebige Herleitung der Kybernetik aus der antiken mythologischen Denk-Lehre des Kybernetes vorgestellt,[393] so dass die Verbindung von Kybernetik und Mythologie ausreichend fundiert ist. Es wäre vielleicht besser, das Thymo-Ethno-Kybernetik zu nennen, denn der mythische Kybernetes, der mit dem Keraunos, der ist ein ganz und gar thymotischer, und heraklitischer. Aber weil das auch wieder ein sperriges Wort-Ungetüm ist, soll es bei dem einfacheren Begriff bleiben. Die Noologie hat Gotthard Günthers Ansätze auf etwas andere Weise weitergeführt, als er es intendiert hatte. Die Weiterentwicklung ging mehr im Sinne der Semiotik, etwa von Peirce bis Umberto Eco.[394] Dazu kamen einige Beimischungen aus der Kultur-Anthropologie oder Ethnologie, die u.a. als Ethnopsychoanalyse bezeichnet werden. Generisch gesprochen, um den Freudianischen Bezug zu vermeiden, kann man das auch als die Ethno- Thymo- Eroto- Phobo- Logo- Analyse bezeichnen. Ich verwende dazu auch den Begriff Ethno-Mythos-Analyse, weil das andere Wort zu lang und zu umständlich ist.

Die Noologie kennt keine Ethik, sondern nur Ethno-Kybernetik

Zitat aus Textlog: "Ethik (gr. ta êthika von to êthos = Sitte, Gesinnungsart) oder Moral (lat. pars philosophiae moralis) oder praktische Philosophie ist die Sittenlehre, d.h. die Wissenschaft vom Sittlich-Guten und -Bösen. Auf historischer, anthropologischer, psychologischer und metaphysischer Grundlage untersucht die Ethik das Wollen und Handeln des Menschen, und ihre Entwicklung hat, nachdem sie im Altertum durch Sokrates (469 bis 399) und Platon (427-347) geschaffen war, mit den übrigen Teilen der Philosophie, namentlich mit der Metaphysik, gleichen Schritt gehalten." [395]

 

Leider hat die philosophische Ethik anscheinend mit den neueren (nach etwa 1960) industrie-zeitlichen Entwicklungen der Informations-, Kommunikations- Verkehrs-, und Waffentechnik sowie der Finanzsysteme kaum Schritt gehalten. Eine Ursache dieses Hinterherhinkens ist vermutlich der intellektuelle Graben zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften. Siehe C. P. Snow: Die zwei Kulturen sowie nach Dilthey. Eine andere Problematik ist die eurozentristische Ausrichtung der Philosophie, die den Machtkomplexen der heutigen Global-Menschheit nicht mehr gerecht wird. Sloterdijk schlägt in den Schluss-Sätzen von Z&Z, p. 355, einen Code of Conduct vor, aber auch wenn dieser formuliert werden könnte, ist es kaum vorstellbar, wie so etwas in einer Welt-Situation von unvereinbaren konkurrierenden Ethos-/ Ethnos-Systemen[396] bei gleichzeitiger Verschärfung der Dynamik der Umwelt- und Über­be­völ­kerungs- Probleme sowie der Lebens-Ressourcen-Knappheit politisch global installiert werden könnte. Die Perversion des UNHCR (United Nations Human Rights Council) durch die Petro-Dollars von Saudi-Arabien ist ein beredtes Beispiel für diese Problematik:

 

In September 2015, Faisal bin Hassan Trad, Saudi Arabia's ambassador to the UN in Geneva, has been elected Chair of the United Nations Human Rights Council panel that appoints independent experts.[168][169] UN Watch executive director Hillel Neuer said: "It is scandalous that the UN chose a country that has beheaded more people this year than ISIS to be head of a key human rights panel. Petro-dollars and politics have trumped human rights."[170] Saudi Arabia also shut down criticism, during the UN meeting.[171] In January 2016, Saudi Arabia executed the prominent Shia cleric Sheikh Nimr who had called for free elections in Saudi Arabia.[172]

...

Human rights groups[who?] say the council is being controlled by some Middle East and African nations, supported by China, Russia and Cuba, which protect each other from criticism.[173]

https://en.wikipedia.org/wiki/United_Nations_Human_Rights_Council#Saudi_Arabia

https://www.hrw.org/news/2017/04/28/how-was-saudi-arabia-voted-un-womens-panel

 

Die Noologie macht eine grundsätzliche Unterscheidung, zwischen einer philosophischen Ethik des Gewissens, die unter dem Leitsatz des "Du sollst" steht, etwa den zehn Geboten der Bibel, oder dem Kantschen Imperativ,[397] und einer Ethno-Kybernetik der "Macht des Faktischen", wie sie von Spengler formuliert worden war. Damit könnte man begreiflich machen, dass die religiös unterfütterten Moral- und Verhaltens-Systeme ohnmächtig sind, gegen die Macht- und Gier- Ambitionen (die thymotischen Kräfte nach Sloterdijk) einer Klasse von Menschen, die die traditionellen Moral- und Ethik- Schranken ignorieren, und die genügend Macht und Einfluss haben, um die Gesetzes-Maschinerien der Staaten zu unterlaufen, und sogar Gesetze nach ihren eigenen Interessen schreiben zu lassen. Dies war z.B. bei der De-Regulierung der Finanzmärkte unter Reagan und Thatcher in den 1980er Jahren der Fall, und dies ist die wesentliche Ursache für den augenblicklich galoppierenden Hyper-Turbo-Kapitalismus, auch die Plutokratie genannt, die die globalisierte Welt faktisch kolonialisiert hat.

Das Spannungsfeld von Denken und Handeln

Ich komme jetzt auf ein mögliches Missverständnis der Noologie zu sprechen, denn das: "Denken über das Denken(den)" Der Noo-Logos umfasst das "Denken über die menschliche Existenz als Ganzes". Das Da-Sein und das In-der-Welt-Sein. Allerdings besteht die Einschränkung, dass das Sein mit dem Denken nicht deckungsgleich zu erfassen ist.[398] Denn die menschliche Existenz ist ohne das Handeln nicht zu verstehen oder zu begreifen. Deshalb ist die Universitäts-Philosophie in der Denk-Tradition von Platon auch kompromittiert, wenn es um die menschliche Existenz geht. Nur ein paar Leute wie Michel Onfray haben daraus die nötige Konsequenz gezogen, und sich aus dem akademischen Philosophie-Elfenbeinturm herausgehalten. Es geht für die Noologie um eine erweiterte Theorie, aber auch um die Praxis der Ethik, und nicht nur um philosophischen Schall und Rauch. Und es geht vor allem um die Bereiche, die dem rationalen logozentrischen philosophischen Denken nicht zugänglich sind. Spengler hat diesen Bereich schon vor 100 Jahren behandelt.

Spenglers Ethno-Kybernetik der Macht

Spengler hat mit seinem Traktat des "Willens zur Macht" die Grundlagen für eine thymotische Ethno-Kybernetik der Macht geliefert, die mit heutigen Erkenntnissen der vonNeumannschen Spieltheorie und der autokatalytischen thermodynamischen Systeme durchaus weiter-entwicklungsfähig ist.[399] Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Neufassung der Thymos-Theorie durch Sloterdijk. Der faustische "Wille zur Macht" bei Spengler ist schon ansatzweise eine Thymos-Theorie, aber mit einer kaum noch zu vermittelnden Begrifflichkeit, die vor allem heute völlig "politically incorrect" ist. Die Begriffe Faustisch, Rasse, Takt, Spannung, Geist und Blut, bedeuten noch etwas ganz anderes, als was man heute damit assoziiert. Sie sind Begriffe des Thymos. Rasse bedeutet Zucht, oder Züchtigung, oder Disziplin, und sind im Sinne von Sloterdijk DMDL als Übungsformen zu verstehen. Natürlich muss man aus Gründen der political correctness solchen Untersuchungen immer voranstellen, dass man sich energisch von einer impliziten Ideologie der Macht-Verherrlichung distanziert, die man aus Spengler herauslesen könnte. Dies ist nach der deutschen nazifaszischen Vergangenheit unumgänglich. Hier sollen ein paar Zitate aus Spenglers (1980) Werk zu diesem Themenkreis folgen.[400] Zuerst kommt das Problem der Spaltung von Logos und Thymos. Spengler hatte schon bemerkt, dass man die denkenden Menschen und die handelnden und politischen Menschen gut unterscheiden muss:

 

(576): "Gerade das ist ein Verhängnis später, viel schreibender und viel lesender Kulturen, daß der Gegensatz von Leben und Denken immer wieder verwechselt wird mit dem vom Denken über das Leben und Denken über das Denken. Alle Weltverbesserer, Priester und Philosophen sind einig in der Meinung, daß das Leben eine Angelegenheit des schärfsten Nachdenkens sei, aber das Leben der Welt geht seine eigenen Wege und kümmert sich nicht um das, was von ihm gedacht wird."

 

Dieses Problem ist wohl auch bei anderen Schreibkulturen zu beobachten, so auch bei den Chinesen und Indern. Ein wenig anders war es in der expansiven Frühzeit des Islam, man findet da eine abrahamitische Schreibkultur, die stark thymotisch geprägt war. Vermutlich, weil der Kampf ja sozusagen schon im Grund-Text dieser Religion, dem Koran, ein- und fest-geschrieben ist. Man kann auch aus den geschichtlichen Quellen entnehmen, dass die frühen islamischen Potentaten sich immer gerne mit gelehrten Männern umgaben, und oft auch selber ein hohes Wissen besassen. Harun al Rashid ist wohl der bekannteste von ihnen.[401] Er gründete die berühmte Bibliothek, das Haus der Weisheit (Bait Al-Hikma). Sein Gross-Wesir "Yahya bin Khalid bin Barmak" ist sozusagen sprichwörtlich in die europäische Orientalismus-Literatur eingegangen. Gelehrsamkeit kann man von den Potentaten der christlichen Reiche der damaligen Zeiten eher weniger behaupten. Eine rühmliche Ausnahme war Friedrich II der Staufer.[402] Hier sind noch einige Zitate dazu:

 

[Der] Kalif Abu Dscha’far Abdullah al-Ma’mun, Sohn des märchenhaften Harun ar-Raschid und Herrscher des islamischen Reiches von 813 bis 833, war getrieben von dem Wunsch, alle wissenschaftlichen Schriften der Welt unter einem Dach zu versammeln. Genauer: im bait al-hikma, dem "Haus der Weisheit", um sie dort ins Arabische übersetzen zu lassen. Untergebracht in den Palastbauten Al-Ma’muns, war das "Haus der Weisheit" Bibliothek und Akademie zugleich: ein Thinktank, in dem die Gelehrten des islamischen Reiches zusammenkamen, um ihr Wissen zu mehren. ...

Mit der Gründung des Hauses im Jahr 825 begann das Goldene Zeitalter der Wissenschaft im Islam. Kalif Al-Ma’mun holte die klügsten Köpfe nach Bagdad. Die Hauptstadt war nicht nur Verwaltungszentrum der islamischen Welt, sondern auch Mittelpunkt von Handel, Kunst und Kultur – und der Wissenschaft. Ende des 9. Jahrhunderts soll es hier mehr als 100 öffentliche Bibliotheken gegeben haben; manche davon angeblich so groß wie sämtliche Bestände des Abendlandes zusammen. ...

Nicht nur muslimische Araber forschten in Bagdad, auch Perser, Juden und Christen. Arabisch war jedoch die Lingua franca der Wissenschaft. Und während sich Europa in einem geistigen Dämmerschlaf befand, das Wissen der Griechen in Vergessenheit geraten war, erfuhren die alten Geistesgrößen von Ptolemäus über Euklid bis Aristoteles in Bagdad eine Auferstehung. Eine gewaltige Übersetzungsbewegung kam in Gang: Nicht nur das Wissen der Griechen, auch das der Perser und Inder wurde ins Arabische übertragen. Die Gelehrten beschäftigten etliche Übersetzer und Schreiber, alle großzügig finanziert von den Kalifen und der herrschenden Abbasiden-Elite. Zwar gab es weitere "Wissenschaftszentren", darunter Kufa, Basra, Córdoba und später auch Kairo. Aber Bagdad war der Motorraum des Zeitalters der Gelehrsamkeit. Man müsse "die Wahrheit auch bei fernen Nationen suchen, die nicht unsere Sprache sprechen", schrieb Al-Kindi, der erste große Philosoph der Araber (813–873).

Ende des 10. Jahrhunderts lagen alle großen Werke des Altertums auf Arabisch vor. Jetzt wurde darauf aufgebaut. Die Araber waren nicht nur die Fackelträger antiken Wissens, beließen es nicht beim Übersetzen, sondern systematisierten, kommentierten und interpretierten das Erbe der Alten. Die Synthese ihrer Kenntnisse ging weit über die Summe des bisherigen Wissens hinaus.

Der irakisch-britische Wissenschaftshistoriker Jim al-Khalili bezeichnet in seinem Buch Im Haus der Weisheit die arabischen Gelehrten als Empiriker, als die eigentlichen Schöpfer der naturwissenschaftlichen Methode: des Sammelns von Daten durch Beobachtung und Messung, des Formulierens und Überprüfens von Hypothesen, mit denen man die Daten erklären will – lange bevor Francis Bacon und René Descartes im 17. Jahrhundert auftraten, denen üblicherweise dieses Verdienst zugeschrieben wird. ...

Unter der Schirmherrschaft Al-Ma’muns herrschten beste Arbeitsbedingungen: Der Kalif gab unter anderem den Bau einer Sternwarte in Auftrag; ein Team aus Mathematikern, Geografen und Astronomen sollte das Weltbild und die Erkenntnisse von Ptolemäus überprüfen. Es war vermutlich das erste staatlich finanzierte Großforschungsprojekt der Geschichte. ...

Die Liste der bedeutenden Wissenschaftler aus der Blütezeit der islamischen Welt füllt Bände. Zu den Gelehrten im bait al-hikma gehörte auch Al-Chwarismi, Mathematiker, Astronom und Geograf. Ohne ihn wäre die heutige Mathematik nicht denkbar. Sein Buch Al-Gabr [Al-Jabr= Al-Gebra] begründete die Algebra. Die Karten des Geografen Al-Idrisi blieben für Jahrhunderte das Maß der Dinge. Kolumbus segelte mit einem arabischen Kompass nach Westen, der dänische Astronom Tycho Brahe arbeitete im 16. Jahrhundert mit Techniken, welche die Araber Generationen zuvor entwickelt hatten. Die Kopernikanische Wende, schreibt Al-Khalili, wäre ohne die Vorarbeit der arabischen Wissenschaften nicht möglich gewesen. Das gilt auch für andere Gebiete. Das Buch der Optik des Physikers Al-Haytham, ein Lehrbuch mit Beschreibungen von Experimenten, soll Jahrhunderte später Roger Bacon zur Erfindung der Brille verholfen haben.

Nicht lange danach endete die Erfolgsgeschichte der arabischen Wissenschaft – in Bagdad, wo alles begonnen hatte.

 

Und nun folgt das Kapitel des Untergangs der arabischen Zivilisation. 1258 CE verwüsteten die Mongolen [AG: unter Hülagü] das damalige Zentrum der Zivilisation. Glaubt man den Geschichts- Schreibern und ‑Phantasten, türmten sich die Schädelpyramiden haushoch, und das Wasser des Tigris färbte sich schwarz von der Tinte der Abertausend Bücher, welche die Eroberer in die Fluten geworfen hatten. Die Zerstörung Bhagdads ist nur eine von vielen Ursachen für den Niedergang der Wissenschaft in der islamischen Welt. Aber sie markiert den Anfang vom Ende der Blütezeit der Islamischen Zivilisation. Timur Lenk [AG: der Lahme] hatte sich dabei ganz besonders ins Zeug gelegt: [403]

 

Die Soldaten sollen Schädel sammeln

Die ersten Lebensjahre des „Schrecklichen“ liegen im Nebel der Geschichte verborgen. In Transoxanien, nordöstlich Persiens gelegen, schwingt sich Timur zum Sultan auf. Wichtige Leitbilder des turk-mongolischen Kriegsherrn sind die Verehrung von Dschingis Khan und dessen Nachfolgern und die Befolgung des Islam. Dem gläubigen Muslim gelingt es sogar, seine Familie mit Nachkommen des verehrten Glaubensgründers zu verbinden. Bekannt ist Timur aber nicht für seine Heiratspolitik; vor allem ebenso erfolgreiche wie grausame Feldzüge haben den Transoxanier berüchtigt gemacht. Besonders das Massaker von Isfahan im November 1387 brennt sich ins kollektive Gedächtnis von Freund und Feind ein: Nach der siegreichen Eroberung der Stadt ergeht der Befehl an die Soldaten, Schädel zu sammeln. Außerhalb der Stadtmauern werden die abgetrennten Köpfe der Bevölkerung in Pyramiden gestapelt. „Auf der einen Seite zählten wir achtundzwanzig aus Köpfen errichtete Pyramiden, deren jede mehr als eintausend Schädel enthielt – bis zu zweitausend. Und auf der anderen Seite der Stadt war es genauso“, berichtet ein Zeuge. Nicht alle Soldaten Timurs teilten anscheinend die Kaltblütigkeit ihres Anführers: Die abgeschlagenen Köpfe werden untereinander gehandelt. Zu Anfang der Mordaktionen kostet ein Kopf noch 20 Dinare. Als alle Soldaten versorgt sind, werden die besonders eifrigen Schlächter ihre überzählige Beute nicht einmal für einen halben Dinar los. ...

Solche Aktionen heben Timur selbst unter den nicht weniger zimperlichen Feldherren seiner Epoche hervor. Anders als andere Heerführer setzte er derartige Mittel kühl berechnend und absolut gnadenlos immer wieder ein. So wird sein Ruf einer der mächtigsten Pfeile im Köcher des Fürsten. Bis nach Indien und Moskau dringt er mit seinen Kriegern vor. Und auch mit Kriegerinnen. Diese verrichten genau wie die Männer den Dienst an Lanze, Schwert und Bogen – und noch mehr, wie Timurs Biograf Ibn Arabsah beschreibt: „Wenn eine von ihnen schwanger ist, verlässt sie den Weg und gebiert, sitzt wieder auf und holt ihre Leute ein.“

 

Hier ein Zitat von Karénina Kollmar-Paulenz: [404]

Karénina Kollmar-Paulenz, Spezialistin für die Geschichte der Mongolen in Bern, hat hinter der Brutalität von Dschingis Khan ein rationales Kalkül gesehen: Die Eliten sollten ausgelöscht, die Unterworfenen anschließend zur Zusammenarbeit gezwungen werden. Außerdem sollte das demografische Missverhältnis zwischen Mongolen und neuen Untertanen verbessert und Weideland für die riesigen Herden gewonnen werden, die die Truppen auf ihren Eroberungszügen mit sich führten. [AG: Weideland für die Pferde].

Das Ergebnis dieses Konzepts war immerhin die Pax Mongolica, ein kontinentaler Friede, der der Seidenstraße eine letzte Blütezeit bescherte. Tamerlans Terror dagegen sorgte nur dafür, dass sich sein Reich bei seinem Tod 1405 in kürzester Zeit auflöste. Die meisten seiner Opfer waren Muslime

Nicht nur mit seinen Siegen eiferte er dem großen Mongolen-Khan nach, sondern auch mit seiner Brutalität. Allein bei der Eroberung der iranischen Metropole Isfahan sollen 28 Schädelpyramiden allein auf einer Stadtseite gezählt worden sein. Zu Hunderttausenden wurden die Gegner umgebracht. Künstler und Handwerker wurden dagegen geschont und in Massen nach Samarkand deportiert, das zur strahlenden Metropole ausgebaut werden sollte. Noch heute schmücken die monumentalen Moscheen und Koran-Schulen Tamerlans die Stadt an der Seidenstraße.

 

Und dazu finden wir noch Einiges aus der abendländischen Schicksals-Geschichte nach Spengler:

Spengler (575): "Es gibt geborene Schicksalsmenschen und Kausalitätsmenschen. Der eigentlich lebende Mensch, der Bauer und Krieger, der Staatsmann, Heerführer, Weltmann, Kaufmann, jeder, der reich werden, befehlen, herrschen, kämpfen, wagen will, der Organisator und Unternehmer, der Abenteurer, Fechter und Spieler, ist durch eine ganze Welt von dem "geistigen" Menschen getrennt, dem Heiligen, Priester, Gelehrten, Idealisten und Ideologen, mag dieser nun durch die Gewalt seines Denkens oder den Mangel an Blut dazu bestimmt sein."

 

Spengler (1107-1108): "Die großen Staatsmänner pflegen unmittelbar zu handeln und zwar aus einem sichern Sinn für die Tatsachen heraus. Das ist für sie so selbstverständlich, daß die Möglichkeit, über allgemeine Grundbegriffe ihres Handelns nachzudenken, ihnen gar nicht in den Sinn kommt, gesetzt daß es solche Begriffe überhaupt gibt. Sie wußten von jeher, was sie zu tun hatten. Eine Theorie darüber entsprach weder ihrer Begabung noch ihrem Geschmack. Denker von Beruf aber, die ihren Blick auf die von Menschen geschaffenen Tatsachen lenkten, standen diesem Handeln innerlich so fern, daß sie sich in Abstraktionen vergrübelten, am liebsten in mythische Gebilde wie Gerechtigkeit, Tugend, Freiheit, und danach dem historischen Geschehen der Vergangenheit und vor allem der Zukunft das Maß anlegten. Darüber vergaßen sie zuletzt den Rang bloßer Begriffe und kamen zu der Überzeugung, daß Politik da sei, um den Lauf der Welt nach einem idealischen Rezept zu gestalten. Da dergleichen nie und nirgends geschah, so erschien ihnen das politische Tun dem abstrakten Denken gegenüber so gering, daß sie sich in ihren Büchern darum stritten, ob es ein "Genie der Tat" überhaupt gebe."

 

(1112): "Der Handelnde ist immer gewissenlos; es hat niemand Gewissen, als der Betrachtende" (Goethe).

(1109): "Der Krieg ist die Urpolitik alles Lebendigen und zwar bis zu dem Grade, daß Kampf und Leben in der Tiefe eins sind und mit dem Kämpfenwollen auch das Sein erlischt.

(1110): "In jedem Kriege zwischen Lebensmächten handelt es sich darum, wer das Ganze regiert... Das Aktionszentrum, die handelnde Mitte einer Menge zu sein, die innere Form der eignen Person zur Form ganzer Völker und Zeitalter zu erheben, das Kommando der Geschichte zu haben... das ist der kaum bewußte und unwiderstehliche Trieb in jedem Einzelwesen von historischem Beruf." [405]

(1112): "Wie man Politik macht? - Der geborene Staatsmann ist vor allem ein Kenner, Kenner der Menschen, Lagen, Dinge. Er hat den "Blick", der ohne Zögern, unbestechlich den Kreis des Möglichen umfaßt... Das Richtige tun, ohne es zu "wissen", die sichere Hand, die den Zügel unmerklich kürzer faßt oder fallen läßt - es ist das Gegenteil von der Begabung des theoretischen Menschen. Der geheime Takt allen Werdens ist in ihm und in den geschichtlichen Dingen ein und derselbe. Sie ahnen einander, sie sind für einander da. Der Tatsachenmensch... hat die Frage des Pilatus beständig auf den Lippen. Wahrheiten - der geborene Staatsmann steht jenseits von wahr und falsch. Er verwechselt die Logik der Ereignisse nicht mit der Logik der Systeme. "Wahrheiten" [existieren nur] ... hinsichtlich ihrer Wirkung, deren Stärke, Dauer und Richtung er überblickt und für das Schicksal der von ihm gelenkten Macht in seine Rechnung stellt."

 

Spengler (1167-1168): "Geld ist zuletzt die Form von geistiger Energie, in welcher der Herrscherwille, die politische, soziale, technische, gedankliche Gestaltungskraft, die Sehnsucht nach einem Leben von großem Zuschnitt zusammengefaßt sind. Shaw hat vollkommen recht: "Die allgemeine Achtung vor dem Gelde ist die einzige hoffnungsvolle Tatsache in unserer Zivilisation... Geld und Leben sind unzertrennlich... Geld ist das Leben."(1) Zivilisation bezeichnet also die Stufe einer Kultur, auf welcher Tradition und Persönlichkeit ihre unmittelbare Geltung verloren haben und jede Idee zunächst in Geld umgedacht werden muß, um verwirklicht zu werden. Am Anfang war man begütert, weil man mächtig war. Jetzt ist man mächtig, weil man Geld hat. Erst das Geld erhebt den Geist auf den Thron. Demokratie ist die vollendete Gleichsetzung von Geld und politischer Macht. (3) Es steht mit dem bürgerlichen Ideal der Freiheit nicht anders. In der Theorie und also auch in Verfassungen mag man grundsätzlich frei sein. Im wirklichen Privatleben der Städte ist man unabhängig nur durch das Geld.

[1] Vorwort zu "Major Barbara".

Weltwirtschaft ist die zur Tatsache gewordene Wirtschaft in abstrakten, vom Boden völlig fortgedachten, verflüssigten Werten."

 

Der Satz von Spengler im obigen Zitat: "Demokratie ist die vollendete Gleichsetzung..." kann heute auch umformuliert werden zu: "Plutokratie ist die vollendete Gleichsetzung von Geld und politischer Macht."

 

(1192): "Die Banken und damit die Börsen haben sich seit 1789 am Kreditbedürfnis der ins Ungeheure wachsenden Industrie zur eigenen Macht entwickelt und sie wollen, wie das Geld in allen Zivilisationen, die einzige Macht sein. Das uralte Ringen zwischen erzeugender und erobernder Wirtschaft erhebt sich zu einem schweigenden Riesenkampf der Geister, der auf dem Boden der Weltstädte ausgefochten wird. Es ist der Verzweiflungskampf des technischen Denkens um seine Freiheit gegenüber dem Denken in Geld.(1)

[1] Dies gewaltige Ringen einer sehr kleinen Zahl stahlharter Rassenmenschen von ungeheurem Verstand, wovon der einfache Städter weder etwas sieht noch versteht, läßt von fern betrachtet, welthistorisch also, den bloßen Interessenkampf zwischen Unternehmertum und Arbeitersozialismus zur flachen Bedeutungslosigkeit herabsinken. Die Arbeiterbewegung ist, was ihre Führer aus ihr machen, und der Haß gegen die Inhaber der industriellen Führerarbeit hat sie längst in den Dienst der Börse gestellt. Der praktische Kommunismus mit seinem "Klassenkampf", einer heute längst veralteten und unecht gewordenen Phrase, ist nichts als ein zuverlässiger Diener des Großkapitals, das ihn wohl zu benützen weiß."

 

Wenn man sich diese Passagen anschaut, dann bemerkt man eine auffällige Ähnlichkeit mit den Thymos-Thesen von Sloterdijk. Der behandelt das Thema in Z&Z und "Sphären" aber sehr selektiv nur für den jüdisch-christlichen Komplex. Das ist verständlich, weil Sloterdijk von Haus aus kein Kultur-Anthropologe ist. Spengler war ihm da einiges in Puncto Kenntnis der Gesamt-Welt-Kulturen voraus.

Die thymotische Ethno-Kybernetik der Elitenbildung

Einige brauchbare Ansätze von Spengler lassen sich als "thymotische Ethno-Kybernetik" (modo Sloterdijk) weiter entwickeln. Hier kann man Ansätze für eine Theorie der Elitenbildung finden, die aber hinter seiner heute nicht mehr verständlichen Begrifflichkeit versteckt ist. Man muss also einiges an Detektiv-Arbeit leisten, sie da heraus- zu- präparieren. Denn die Elitenbildung der alten Adelsgeschlechter war ein Akkumulations-System der Anhäufung von Thymos-Kapital. Das ist invers zu Sloterdijks Darstellung in Z&Z verstehen, wo er nur die Akkumulation in Zornes-Banken behandelt. Thymos-Kapital kann auch im positiven Sinne akkumuliert werden. Dazu hat Gumilev (Kapitel 5) sehr eingehende Untersuchungen gemacht: Nämlich wie kann der "Drive" oder die "Passionary Energy" (passionarnost) in einem Ethnos kultiviert werden, und wie geht er verloren? Wenn man es sehr weitläufig interpretiert, kann man auch die Diskussionen Sloterdijks in DMDL ebenfalls als Akkumulations-Theorie von Thymos-Kapital im positiven Sinn verstehen. Allerdings muss man dafür schon einige geistige Rösselsprünge vollziehen.

 

Es gibt Anlass für eine Kritik an Sloterdijk. Bei all seinen beachtenswerten Beiträgen zum Thema Thymos hat er wesentliche Teile der abendländischen Thymos-Geschichte anscheinend ausgeblendet: Nämlich die epische Geschichte des Rittertums, die eigentlich nur noch durch die Wagner-Opern in die kulturelle Gegenwart gerettet worden ist. (Die Artus-Legende von Avalon, Merlin, und Morgana, ist eine andere Version davon). Denn dieser epischen Geschichte entspricht auch eine sehr reale Geschichte. Denn es waren die fränkischen Reiterheere, die um 700 CE den Ansturm der Mauren in Südfrankreich abgewehrt hatten. (Siehe die Roland-Legende). Wenn es damals nicht das abendländische thymotische Ritter-Ethos gegeben hätte, wäre ganz Europa bis nach Kiew heute islamisch. Vielen Dank an Patrice Aymé für dieses wichtige Detail aus der europäischen Geschichte, das aufgrund der political correctness fast völlig aus dem deutschen National-Gedächtnis gelöscht worden ist.[406] Ansonsten findet man brauchbares Material dazu nur noch bei Joseph Campbell, einem Amerikaner, der das Deutsche Denken noch verstand. Hier noch ein Zitat von Spengler:

 

Es ist eine Idee, welche den beiden Urständen und ihnen allein zugrunde liegt. Sie gibt ihnen das mächtige Gefühl eines von Gott verliehenen und deshalb aller Kritik enthobenen Ranges, welche Selbstachtung und Selbstbewußtsein, aber auch die härteste Selbstzucht, unter Umständen selbst den Tod zur Pflicht macht und beiden die geschichtliche Überlegenheit, den Zauber der Seele verleiht, der Macht nicht voraussetzt, sondern erzeugt. ...

Jeder Adel ist ein lebendiges Symbol der Zeit, jede Priesterschaft eins des Raumes. Schicksal und heilige Kausalität, Geschichte und Natur, das Wann und das Wo, Rasse und Sprache, Geschlechtsleben und Sinnenleben: das alles kommt darin zum höchstmöglichen Ausdruck. Der Adel lebt in einer Welt von Tatsachen, der Priester in einer Welt von Wahrheiten; jener ist Kenner, dieser Erkenner, jener Täter, dieser Denker. Aristokratisches Weltgefühl ist durch und durch Takt, priesterliches verläuft durchaus in Spannungen.

 [Der Untergang des Abendlandes. Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 1738 (vgl. Spengler-Untergang, S. 971 ff.)]

 

Im Sinne einer kulturellen Morphologie-Analyse modo Spengler ist zu erkennen, dass über alle Menschheits-Zivilisationen und Gross-Reiche hinweg ein gemeinsames Lei(d/t)-Thema für ihre diversen Untergänge aufscheint: Die fehlgeschlagenen Eliten-Konstruktionen, die sich nicht den veränderten Bedingungen ihrer Zivilisationen anpassen konnten. Denn fast alle grossen Zivilisationen entstanden durch kriegerische Eroberungen, sie wurden von Thymos-Kollektiven (nach Sloterdijk), bzw. dem Krieger-Adel, in grossen Eroberungs- und Beute- Zügen zusammengerafft. Aber sie konnten nur zusammen­gehalten werden, durch Einbeziehung und Kooperation mit den Logos-Kollektiven, also dem Gelehrten-, Priester- und Beamten-Stand. Und nach einiger Zeit in der zivilisatorischen Entwicklung fällt ein weiteres Element entscheidend ins Gewicht, die Händlerschaft. Dies ist von Spengler falsch interpretiert worden, weil er hier einen Abstiegs-Schritt von der (thymotisch-poiaetischen, heiss-blütigen) Kultur zur (degenerierten, kalt kalkulierenden) Kommerz-dominierten Zivilisation postulierte. Kultur und Zivilisation sind kein Gegensatz, sondern eine Entwicklungs-Geschichte. Analog dazu findet sich auch bei Gumilev eine Phasen-Einteilung, die ebenfalls abwärts-bewegend ist: Er nennt es das Stadium der Intertia eines Ethnos. An dem geschichtlichen Beispiel des alten Indien lässt sich sehr genau feststellen, dass das Kastenwesen, also die Triade von Kshatrias (Thymos), Brahmanen (Logos) und Vaishyas (Kaufleute / Plutokratie)[407], zwar über viele Jahrhunderte sehr erfolgreich war, aber unter dem islamischen Ansturm wie ein Kartenhaus zusammenbrach.[408] Die Britishers[409] vollendeten dieses Zerstörungswerk nur noch. Bei der islamischen Eroberung erwies es sich als fatal, dass die elitäre Kriegerkaste der indischen Kshatrias zwar sehr tapfer war,[410] aber sie waren zahlenmässig, organisatorisch und technologisch völlig hilflos gegenüber den islamischen Massenheeren. Diese waren rekrutiert aus den untersten Schichten, den Kastenlosen, und ausgerüstet mit Schusswaffen. Es ist ganz klar, dass die Kastenlosen in Indien die Moslems als willkommene Befreier begrüssten, um sie aus ihrem für die Ewigkeit festgeschriebenen Kastengefängnis zu befreien. Denn sie hatten absolut nichts zu verlieren, ausser ihr armseliges Leben, das sowieso nicht sehr lebenswert war. Eine ähnliche Situation gab es in Japan, mit der Elite-Krieger-Kaste der Samurai. Nur gab es da keine grösseren äusseren Feinde, so dass Japan einige Jahrhunderte relativ unberührt weiter vor sich hin existieren konnte. Ein ähnliches Debakel wie die Inder erlebten die Aristokratie- durchseuchten mitteleuropäischen Militär-Komplexe des 18. bis 19. Jh's, als die französischen Revolutions-Massen-Heere und Napoleon vor der Tür standen.

 

Leider muss man gerade bei der europäischen Geschichte der Eliten feststellen, dass es eine entscheidende Imbalance zwischen Thymos und Logos gab. Denn der gesamte Komplex des alteuropäischen Rittertums und des späteren Adels basiert auf einer Kombination von viel Thymos, ein bisschen Eros,[411] und sehr viel weniger Logos. Hier zeigt sich gravierend die fatale Rolle des christlich-katholischen klerikalen Establishments, das für den Logos zuständig war, und dafür eine thymotisch-erotisch völlig degenerierte Priester- und Mönchskaste heranzüchtete. Deren degenerierte Gedanken übersetzten sich nahtlos in ein degeneriertes Verhältnis der Thymos-Aristokratenkaste zum Logos. Damit kann man die Analyse von Sloterdijk in Z&Z auch umdrehen: Die grossen europäischen Revolutionen, die Französische und die Russische, wären völlig unnötig gewesen, wenn Alteuropa ein besseres, also ausgewogeneres Verhältnis zwischen Thymos, Logos und Eros gefunden hätte. Auf diese Weise könnten wir auch besser verstehen, dass sich über die Jahrhunderte, nach Sloterdijk Z&Z ein gewaltiger unterdrückter Zornes-Komplex gebildet hatte, der sich in eben diesen Revolutionen furchtbar entlud, und der das gesamte europäische Eliten-Gebäude zum Einsturz brachte. Es war letztlich ein gescheiterter Ansatz der Elitenbildung, der das Abendland zu Fall brachte. So ist die Krise der Eliten im Abendland ein wesentlicher Grund für dessen Untergang, den Spengler ganz korrekt diagnostiziert hatte. Denn seine Unterscheidung von Kultur und Zivilisation betrifft eigentlich nur diesen Faktor der Eliten, nämlich dass man Spenglers Begriff von Kultur als poiaetisch-vitale heiss-blütige thymotische Elitenbildung übersetzen muss. Und ganz allgemein betrachtet, ist neben der ökologischen Katastrophe die Degeneration der Eliten der Hauptgrund für die meisten Zivilisations-Untergänge. Die Russische Revolution von 1917 ist hierfür vielleicht das beste Beispiel. Der wenig bekannte, aber besonders unheilvolle Faktor in diesem Untergang ist die Heirats-Politik der Queen Victoria der Britisher's[412]. Sie vererbte das Bluter-Gen über ihre Enkelin Alexandra Feodorovna an den Zarewitsch Alexei, und destabilisierte damit das gesamte Herrscher-System der Romanoffs über den unheilvollen Geist Rasputin.[413]

 

Es lässt sich dennoch eine Geschichte der europäischen Eliten fortschreiben, aber die wurde hauptsächlich in Amerika geschrieben. Denn es bildete sich in England und Holland, sowie in der Schweiz, eine neue Art von Elite heran, die bürgerlich-kapitalistische und industrielle. Diese transferierte sich dann erfolgreich in die USA, und kann daher als die anglo-amerikanische Eliten-Struktur betrachtet werden. Ihr Logos-Teil war das System der Ivy-League Universitäten. Im Gegensatz zu den alteuropäischen Universitäten sind diese nur nebensächlich Stätten der Gelehrsamkeit, sondern vor allem die entscheidenden Knotenpunkte für die Karriere-Netzwerke des Nachwuchses der Herrscher-Kaste.[414] In Great Britain rekrutiert sich die gesamte Führungsschicht fast ausschliesslich von Oxford und Cambridge. In den USA sind es Harvard und Yale, sowie einige Technologie-Universitäten wie Stanford und MIT. Der phänomenale Erfolg von Facebook ist auch diesem Netzwerk-System zu verdanken.[415] Leider wuchs das anglo-amerikanische Eliten-System zu dem plutokratischen Kapitalismus-Komplex heran, der heute unsere Welt zu zerstören droht. In diesem Zusammenhang spricht Spengler dann von "stahlharten Rassemenschen" was auch wieder sehr missverständlich ist. Beispiele für solche Charaktere sind etwa die Medici, C. Rhodes, J.P. Morgan, Andrew Carnegie, Bill Gates, Steve Jobs, Jeff Bezos, und Elon Musk.[416] Dieses Thema wird noch weiter behandelt werden.[417]

 

Kulturmorphologisch betrachtet, ist es klar, dass eine lange Periode des Friedens und der imperialen Konsolidation natürlich die Handels-Kasten begünstigt, und wenn diese mangels besserer Bildung, also Logisierung im Käfig der roh-thymotischen Triebkräfte verharren, dann kann nichts besseres herauskommen, als Plutokratie und Hyper-Turbo-Kapitalismus. Soweit können wir immer noch etwas von Spengler lernen. Modo Peter Sloterdijk, Heiner Mühlmann und Bazon Brock geht es hier also um ein politisches Konzept der Zivilisierung (also Logisierung), das allerdings noch aussteht, weil die gegenwärtige Politik weltweit unter der Fuchtel der Plutokratie steht. Und dank der politically correcten Selbst-Sterilisation der westlichen intellektuellen Eliten gibt es dort auch nicht viel aussichtsreiche neue Ideen. Sloterdijk hat in Z&Z die abendländisch-christlich-alteuropäische und die russisch-revolutionäre intellektuelle Selbst-Sterilisation gut beschrieben, aber wie sich das für den modernen kapitalistisch-westlichen Komplex genauer darstellt, müsste noch untersucht werden. Eine solche Faktoren-Analyse ist das Eigentliche, was die kultur-morphologische Arbeitsweise hervorbringen kann, weil es hier darauf ankommt, über gewaltige Zeiträume, in einer über-historischen Perspektive alle die Kräfte, Strömungen und Entwicklungen zusammenzufassen, die der myopischen Denkweise der heutigen Geistes- und Geschichtswissenschaften überhaupt nicht mehr (be-)greifbar sind. Das ist wohl der verborgene Schatz der Lehren Spenglers, der noch gehoben werden muss.

Das fraktale Weltbild der nach-europäischen Weltmächte

Sloterdijk hat in "Globen" die umfassende kulturmorphologische Darstellung des alteuropäischen zentripetalen (zum Zentrum hin gezwungenen) Sphären- inspirierten, Logos- Herrschafts- Systems präsentiert, der hier nicht mehr viel hinzuzufügen ist. Denn das war das ideo-logische Leitbild des Alten Europa, welches eben nach Spengler zwischen 1789 und 1945 untergegangen ist.[418] Die Darstellung in "Schäume" liefert einen Ausblick auf die zerschmetterten Glieder dieses zerstörten Systems. In der Noologie findet sich eine passende Alternativ-Sichtweise zu Sloterdijks Metapher "Schäume", und die ist: Das Fraktal. Das Fraktal ist, wie der Diamant, eine morphologische Metapher, mit der man eine monumentale gross-historische Operation umfassen kann. Dieses Unterfangen wird zwar von Sloterdijk in "Blasen" auf S. 79 nur als Randnotiz zu Spengler rückbezogen, aber die Noologie geht hier auf ihre Weise vor. Im Kontrast zu Sloterdijks Metapher des Absolut Runden, kommt hier die Metapher des Absolut Eckigen und Gezackten zum Tragen. Das Fraktal bietet die Möglichkeit, trotz der Zersplitterung in unzählige Facetten, ein übergeordnetes Thema zu finden, also die Wieder-Einholung eines Logischen Prinzips, aber eben ganz anders als die Metapher des Sphärischen.

Das Diagramm der {Logos- Thymos- Eros- Phobos-} Kräfte

Die Diskussionen der Noologie basieren auf einer anderen Auffassung des Logos, als die Interpretation der platonisch inspirierten abendländisch- christlichen Philosophie. Um das klar- und darzustellen, muss man sich auch ab und zu mal der Gefahr der Wiederholung aussetzen. Hier sind einige der wesentlichen Kapitel aus der Noologie dazu:[419] Das Leitmotiv ist der "Heraklitische Logos" (Am Anfang dieses Texts). Es geht hier um einen Logos, dessen Natur feuerartig, also dynamisch ist. Und dieser Logos ist nicht kategorisch abgetrennt von den Elementen Thymos und Eros, sondern bildet ein Spektrum mit diesen. Das Element Phobos ist ebenfalls ein Teil des Spektrums, und zwar besonders des Teils, der sich dem Logos entzieht, und sein Dasein im Verborgenen führt. Dies hat Freud das Unbewusste genannt. Ich spreche hier auch allgemeiner von Kalyptologie,[420] in dem Sinne, dass das Unbewusste nicht nur versehentlich entsteht, sondern auch ein Komplex der kulturellen Immunreaktion ist (nach Sloterdijk, Z&Z), und mit Plan und Ziel produziert wird.[421] Im Volksmund findet man hier auch Begriffe wie Aberglaube, Okkultismus, bzw. Esoterik. Siehe dazu das neueste Material aus der Neurobiologie: Buonomano, 221-245. Die neoliberale Wirtschafts-Theorie ist auch eine Art Esoterik, aber in mathematische Formeln gekleidet, so dass niemand verstehen kann, was eigentlich gemeint ist. Siehe dazu: Thomas Sedlacek: "Die Ökonomie von Gut und Böse", S. 339-405. Auch bei Stieglitz findet man dazu einiges, aber etwas mehr politically correct formuliert.[422]

 

Mit ein bisschen Phantasie kann man das Kräftespiel von Logos, Thymos, Eros und Phobos in ein Diagramm mit verschiedenen Farben schreiben. Die Darstellung ist der Einfachheit halber aus diskreten Farb-Flecken aufgebaut. Wenn man es etwas korrekter (und technisch aufwendiger) machen wollte, müsste man ein Spektrum von Farb-Verläufen konstruieren, was aber mit einem gängigen Malprogramm kaum möglich ist. Die Pfeil-Diagramme sollen bedeuten:

>-<       steht für Affinität.

<->       steht für Antagonismus.

Blau:Logos >-< {Grün:Thymos >-< Rot:Eros} <-> Braun-bis-Schwarz:Phobos

 

 

Bild: Die Darstellung des Kraftfelds von Logos, Thymos, Eros und Phobos

 

Weil es in der Druck-Ausgabe nur Schwarzweiss-Bilder gibt, sollen die Farben des Bildes noch erklärt werden:

Das Element Logos ist blau, und oben plaziert.

Das Element Thymos ist grün, und links plaziert.

Das Element Eros ist rot, und rechts plaziert.

Das Element Phobos ist braun, und unten plaziert.

Während Logos mit Thymos und Eros vielfältig vermischt ist, ist Phobos das Abwesenheits-Phänomen von Logos, und deshalb auch dunkel gezeichnet.[423]

Für die Druckdarstellung: http://www.noologie.de/noo-pics/colors.jpg

 

In der Spannungsfeld-Notation der Noologie sieht das so aus:

 

( Logos >-< (Thymos <-> Eros) ) <-> Phobos

 

Der Logos (die Ober- oder Über-Welt) möchte sich gerne mit Thymos und Eros verbinden, und wirkt auf sie beide ein. Das ist die Lehre des Platon. Diese aber wiederum wirken gegeneinander, weil das egoische Streben des "Ich" sich gegen das vereinnahmende Streben des "Wir" widersetzt. Und sozusagen als Bodensatz, zieht der Phobos, das alles mit in seinen Tartaros, also in seine Unterwelt. Diese Themen sind bei allen Völker-Psychologen, wie Gumilev, Spengler, Nietzsche (Zarathustra) und Hegel, wohl aufgehoben.

Das Spektrum der Emotionen, und die Kartographie der Störungen

Das Kraftfeld und Spannungsfeld von {Logos, Thymos, Eros und Phobos} soll das gesamte Spektrum der menschlichen Emotionen und Affektionen umfassen,[424] und zwar in dem Sinne, dass der Thymos die egoi(sti)schen Aspekte umfasst, und der Eros alle interpersonellen Aspekte, also das "Wir" im generischen Sinne. Die Freudianische Psychoanalyse kann hier gut eingepasst werden, wenn wir Sloterdijks "Blasen" als kulturmorphologische Analyse der Genese der "Wir" ‑Beziehungen interpretieren, ausgehend von der Mutter- Kind- Dyade. Dies können "wir" mit einem Zitat aus "Blasen", S. 14, verdeutlichen:

"... dass Liebesgeschichten Formgeschichten sind und dass jede Solidarisierung eine Sphärenbildung, dass heisst eine Innenraumschöpfung ist".

 

Die Freudsche Psychoanalyse ist im wesentlichen eine Kartographie der Störungen der o.g. Innenraumschöpfung, in diesen vier Phasen:

1) Der gescheiterten Emanzipation von der Mutter-Kind- "Wir- Beziehung",

2) In der gescheiterten Entwicklung einer reifen "Ich-Persönlichkeit", und dann wieder:

3) In der gescheiterten Entwicklung einer reifen "Wir-Beziehung" in der Ehe und der Familie.

4) Dies führt dann "zwangs"-läufig in eine unendliche Fortsetzung von gescheiterten Entwicklungen, wenn das Kind schon in eine dysfunktionale Familie hineingeboren wird, und die Mutter sich in dem Kind eine emotionale Ersatz-Befriedigung suchen muss. [425]/[426]

Auf diese Weise kann man das Wesentliche der Freudschen Psychoanalyse in vier Sätzen zusammenfassen. Mit einem Seitenblick auf die Hl. christliche Religionsgeschichte stellt es sich dar, als die ideo- / theo-logische Zwangsvorstellung, dass Joseph nicht der wirkliche Vater von Jesus sein durfte, sondern nur Ersatzvater, Stellvertreter für einen "Vater im Himmel", was dann unvermeidlich, da psychopathologisch, zum Kreuzestod Jesu führte. D.h. es ist eine Art umgekehrter Ödipus-Komplex, weil Jesus seinen "wirklichen" Vater erst bei seinem eigenen Tod erkennen durfte. Ödipus erschlug bekanntlich seinen Vater, den er nicht erkannte, und heiratete dann seine Mutter die er nicht oder zu spät erkannte.

 

Die {Thymos- Eros- Phobos-} Kräfte des Menschen-Daseins sind nicht mit soziologischen Mitteln zu be-handeln, weil die wesentlichen Faktoren vom Tabu verdeckt sind, also unbewusst, bzw. verdrängt (kalyptisch) sind. Denn die Soziologie steht wie alle logozentrischen Wissenschaften ebenfalls unter einem Tabu. Daher muss man auf ansonsten unwissenschaftlich anmutende Methoden wie die Mythologie-Analyse zurückgreifen. Der spezielle Ausdruck für die Art von Logos oder Logik, die dabei zum Einsatz kommt, ist der Mytho-Logismus. Auch die Psychologie kann hier keine Hilfe bieten, weil sie heute zu sehr in den Sog der positiven Wissenschaften geraten ist, die nur messen können, was messbar ist. Der Ansatz von Jung ist leider zu esoterisch, um hier noch Eingang zu finden. Der einzige, der mit Neo-Jungianischer Denkweise brauchbares Material dazu geliefert hat, ist Joseph Campbell. Und der hatte noch ein sehr solides Bildungs-Fundament durch seine Indologie- Ausbildung bei Heinrich Zimmer mitbekommen.

Thymos meets Eros: Carraci: Achilles und Briseis

Es ist auffallend, dass mächtige und erfolgreiche Männer meistens bessere Chancen bei der Damen- (aus‑) Wahl haben als andere, egal ob sie aussehen wie der Glöckner von Notre Dame, oder fett sind wie "Turnschuh" Fischer oder Kim Dotcom, oder faltig wie eine Zieharmonika, wie Hugh Hefner, oder wie ein Giftzwerg, wie Ari Onassis.[427] Vor allem können sie sich die Damen wirklich wie in einem Selbstbedienungsladen aussuchen, und es stehen ihnen immer ausreichend viele Willige zur Verfügung. Allzuviele Beispiele dazu können wir dann in den Regenbogen-Medien zuhauf sehen. Aber warum lieben (so allzu viele) Frauen solche Männer, auch wenn sie es schon wissen müssten, dass sie unter deren Brutalität und Egoismus noch viel zu leiden haben werden? Alice Schwarzer scheint an denen spurlos vorbeigeschwebt zu sein. Dies ist ein sehr beliebtes Thema in den Frauenzeitschriften und anderen populären Publikationen, etwa bei den Peases.[428] Die kurze Antwort ist: "Liebe und Macht gesellt sich gern", oder: "Thymos und Eros gesellt sich gern". Vielleicht die interessanteste und "pikanteste" Verbindung von Thymos und Eros ist das Thema von Achilles und Briseis. Ich finde es passend, hier zur Illustration eine künstlerische Darstellung dieser Interaktion zu zeigen. Das ist viel interessanter als eine lange wissenschaftliche Abhandlung dazu. In einem späteren Kapitel werden wir das Thema noch etwas genauer behandeln. Siehe: "Die Sexual-Kapital-Akkumulations-Ökonomie und die Populations-Bombe". Wenn wir dieses Bild etwas genauer betrachten, so stellen wir in absolut klarer Freudscher A(h)na(h)lyse-Methode fest, dass der Mann in dem Bild kein Gesicht hat. Warum wohl? Sloterdijk spricht in "Blasen" viel über den Gesichtskontakt (das Küssen), und das ist wohl das paradigmatische Anathema dazu. Denn: Der erfolgreiche Thymos-Mann braucht kein Gesicht. Es genügt, dass er Geld und Macht hat. Siehe auch: "Das Phantom der Oper".

 

 

 

 

Bild: Thymos meets Eros: Carraci: Achilles und Briseis

 

Hier ist der direkte Link zu dem Bild:

http://www.noologie.de/Carracci_Achille_et_Briseis2.jpg

Allso, irgendwie haben wir es doch ge-ahnt... Das Aufgaben- Gebiet der damaligen Hiero- Phanto- Priesterinnen, des Hl. St.- Sonst- Noch- und Wieso- und Sonst- Noch- Wo, Beschränkte sich nicht nur auf das Hl. Schwängeln, von Weihrauch-Fahnen. Die hatten noch ganz konkretere Aufgaben. Es ging halt auch noch um das: Hl. Schwängern.

A(h/t)men.

 

Generell lässt sich sagen, je weiter die Logisierung, also die Verwissenschaftlichung vorangetrieben wird, desto grösser ist die Kluft zwischen Menschen des Denkens, und denen des Handelns. Spengler (1980) hat das alles schon genau beschrieben. Siehe auch in der Noologie:

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading44

Weiter unter: "1.7. Noologie und Lebens-Praxis, Handlung, Emotionale Intelligenz".

Sowie: http://www.noologie.de/noo05.htm

 

Menschen mit Thymos machen Geschichte, Philosophen betrachten sie nur. Sehen wir uns dazu beispielhaft Hegel an, der voll der Bewunderung für Napoleon war. Siehe:

http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Wilhelm_Friedrich_Hegel

Die einzigen Ausnahmen in der Philosophie-Geschichte, die ich kenne, von Philosophen mit Thymos sind:

 

Sokrates: Er war ein guter Soldat gewesen, und hatte in vielen Schlachten seine Heimat-Stadt Athen mit verteidigt. Aber er kann eigentlich nicht wirklich als Philosoph betrachtet werden, weil er nichts geschrieben hat, und nur durch Plato's kreative Überformung in den Philosophen-Pantheon eingegangen ist. Denn von seinen soldatischen Tugenden wusste Platon nichts (oder wollte nichts wissen, weil es einfach nicht ein sein Bild von Sokrates, der fast schon Christos-ähnlichen Heilsgestalt, passte). Denn das steht alles bei Xenophon.[429]

 

Marcus Aurelius: Er kam dem Platonischen Ideal des Philosophen-Soldaten-Kaisers wohl am nächsten.

http://www.biographyshelf.com/marcus_aurelius_biography.html

 

Descartes: Er hatte im 30jähr. Krieg mitgekämpft, und war mit dem Degen genauso behende, wie mit der Schreibfeder.

 

Nietzsche: So etwas. Er hatte zwar eine Menge Zorn, und auch Schaffens-Kraft, aber nicht so viel Tat-Kraft. Und dann ist er ziemlich Un-Zeitig verrückt geworden. Sein Logos hatte seine Lebenskraft total überfordert.

 

Naja, und dann gab es noch:

Mao Tzedong, (Mao Tse Dung)[430] der war auch so eine Art Philosoph, aber halt nur ein chinesischer Taoistischer Bauern- Philosoph. Und sowas gilt bei uns im Westen nicht als Philosophie. Siehe Sloterdijk Z&Z, 261-273. 265, Zitat:

"Mao war ein Neo-Vorsokratiker östlicher Schule... manche meinten geradezu, es handele sich bei ihm um eine chinesische Verkörperung von Hegel. Mit ein wenig Abstand sieht man jedoch, dass lediglich die Kreuzung zweier Arten von Platitüden vorlag, wie sie sich nur in einem grossen Mann begegnen."

Sloterdijk vergisst hier lediglich, dass die hohe Kunst des "Nebelhaften Ausdrucks" schon immer das Markenzeichen der höchsten Errungenschaft Taoistischer Philosophie war. Das war wegen der chinesischen Schrift, die Aeonen- weit von der Denkwelt der neuzeitlichen chinesischen Denkweise entfernt war.

 

Überhaupt, waren die (oder einige der) Führer der grossen Revolutionen von 1789 und 1930 auch eifrige Schriftsteller, allso vor allem: Lenin und Trotzki. Trotzki war wohl der philosophisch'ste von ihnen allen, was ihn aber nicht davon abhielt, als Kommandant der Roten Armee, nach Belieben Massen-Erschiessungen anzuordnen. Sloterdijk Z&Z p. 237, spricht von 500.000 Massen-Erschiessungen im Jahr 1917 allein. Und Z&Z p. 230, spricht in diesem Zusammenhang von dem "Archetyp der Dezimierung" Weiter unten, Z&Z p. 234, in seiner "Evaluierung makrokrimineller Komplexe" kommen im 20. Jh auf eine Tötung im "Namen der Rasse" etwa 3-4 Tötungen "im Namen der Klasse".

 

Es ist schon seltsam, dass gerade der Philosoph, dieser etwas ausgesucht ab- sonderliche Menschentyp, sozusagen das Ge-Wissen der Menschheit sein soll. Hat man da vielleicht nicht den Bock zum Gärtner gemacht? Das ist wieder ein Kardinalfehler der Philosophie nach Platon, der ja bekanntlich die Philosophen zu Königen machen wollte.[431] Siehe auch die bezeichnende Passage von Nietzsche unter:

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading127

"4.3. Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne".

"Es ist nichts so verwerflich und gering in der Natur, was nicht, durch einen kleinen Anhauch jener Kraft des Erkennens, sofort wie ein Schlauch aufgeschwellt würde; und wie jeder Lastträger seinen Bewunderer haben will, so meint gar der Stolzeste Mensch, der Philosoph, von allen Seiten die Augen des Weltalls teleskopisch auf sein Handeln und Denken gerichtet zu sehen."

Die Welt als Impulsität und Repräsentation

Das ist der Titel meines damaligen Werkes von ca. 1996: "Infrastructures of Representation: A Quest for Multimedial Symbolization Systems".

http://www.noologie.de/infra01.htm

 

Der Titel "Die Welt als Impulsität und Repräsentation" ist eine Paraphrase von Schopenhauers "Welt als Wille und Vorstellung". Der Bereich der Vorstellung wird in der Noologie ziemlich eingehend behandelt, insbesondere unter dem Aspekt der SEMiosphäre und der Vor-Stellung. Das andere Kernthema Schopenhauers, der Wille, ist bisher etwas zurückgeblieben. Das Problem mit dem Begriff "der Wille" ist, dass er zu anthropomorphisch ist, um Schopenhauers Intention gerecht zu werden. Es wird heute von Seiten der Neurowissenschaften bezweifelt, ob es so etwas wie einen "Freien Willen" überhaupt gibt. Diese These vertritt auch Michael Schmidt-Salomon in "Jenseits von Gut und Böse". Dort legt er dar, dass Menschen im Spannungsfeld von "Wohl und Wehe" stehen, was auch als "Lust und Unlust" bezeichnet werden kann. Und meistens tendieren die Menschen eher in Richtung auf Lust, und weniger auf Unlust. Was bei dieser Ausrichtung der Diskussion aber unter den Tisch fällt, ist, dass Menschen durchaus bereit sind, auch grosse Entbehrungen und Unannehmlichkeiten für bestimmte Erfahrungen auf sich zu nehmen, welche mit dem Sloterdijkschen Thymos-Komplex oder mit Gumilev's Passionarnost, am besten dargestellt werden können. In DMDL hat Sloterdijk auch viele anthropologische Beispiele für den Thymos-Komplex dargelegt, die belegen, dass die Sicht von Schmidt-Salomon zu diesem Gebiet nicht haltbar ist. Aus der Neuro- Endokrinologie wissen wir heute, dass das gesamte Feld der schamanistischen Praxis und der religiösen Entsagungs-Rituale, die Sloterdijk behandelt hat, auf massiven Endorphin- Adrenalin- Dopamin- Oxytocin- oder ähnlichen neuronal- chemischen Ausschüttungen beruht, die typisch für Nahtod- Situationen sind.[432] Diese sind deshalb auch der westlichen Labor-Wissenschaft aus ethischen Gründen völlig unzugänglich.

 

Man kann das irreführende Prinzip des Willens auch sprachtheoretisch dadurch entschärfen, dass man feststellt, dass ein Mensch durchaus ein "Wollen"[433] empfindet, aber noch lange nicht so genau weiss, was er/sie denn will, und meistens weiss ein Mensch besser, was er/sie nicht will. Siehe dazu auch weiter unten das Gedicht von Nietzsche: "Was spricht die tiefe Mitternacht", wo er das auf seine prägnante Art schon gut beschrieben hatte. Der Wille ist ein Phänomen einer unzulässigen Abstraktion, das unter die Whitehead'sche Kategorie der "Fallacy of misplaced concreteness" fällt.[434] / [435] Da dieser Denkfehler ein Zentralthema der jüdisch-christlichen Genesis- und Paradies-Vertreibungs-Mythologie ist, lässt sich das nicht so leicht aus dem Denken der Menschen exorzieren. Denn es ist völlig unverständlich, wie ein an sich guter omnipotenter Welten-Schöpfer- Gott, dem gerade erschaffenen Menschen explizit sagt: Von den Früchten dieses Baumes sollst Du nicht naschen. Da hätte er es auch sein lassen können, diesen Baum zu erschaffen. Die Wahl hatte er ja jedenfalls. Ditto mit der Schlange. (Siehe dazu auch Schopenhauers Gedankengang):[436]

 

Der Wille ist also eher ein philosophisches Phantom, aber eine konkrete Handlung als Folge einer Entscheidung ist sehr real. In der Tat sehen sich Menschen vor Entscheidungen normalerweise einem Chaos von Gefühls-Impulsen ausgesetzt, die man zwar theoretisch rational aussortieren könnte, wenn man sich einmal in Ruhe hinsetzt und die Sache überdenkt, oder besser noch: einmal darüber schlafen würde. Das ist generell die beste Art, um mit unübersichtlichen Situationen von Impuls-Konflikten umzugehen.[437] Leider ist uns dieser Luxus in unseren heutigen schnellebigen Zeiten weniger und weniger vergönnt, und Entscheidungen finden allzu oft unter Zeitdruck statt. Die Konsum-Industrie hat hier auch ein raffiniertes Instrumentarium entwickelt, um Menschen unter Zeitdruck zu setzen, auch wenn objektiv gar keiner existiert. Ein anderes Problem des gar nicht so freien Willens ist, dass die meisten heutigen Probleme zu komplex sind, um überhaupt rational verstanden zu werden. Hier hat die Konsum-Industrie ebenfalls ein ausgefeiltes Verwirrungs-Instrumentarium geschaffen, etwa mit systematischer Des-Information zu ihren Produkten. Das nenne ich anderswo auch den RTL-Komplex. Das gleiche gilt für die Politik, wo Des-Information das Haupt-Instrumentarium im Kampf um die Macht ist. Siehe dazu das neueste Material aus der Neurobiologie: Buonomano, 193-220. Ich habe statt des Willens für die Noologie den Begriff Impulsität gewählt, um damit anzudeuten, dass wir die Frage des Willens auf einer kosmologischen Ebene angehen müssen. Das hat Schopenhauer auch so intendiert, aber leider ungeschickt ausgedrückt. Insbesondere meine ich hier die Kräfte, die ich als en-er-gia oder en-ar-chaea bezeichne, und diese sind etwas ziemlich anderes als die physikalische Energie. Denn nach der Physik bleibt die Energie immer gleich, sie wandelt sich nur um. D.h. es gibt potenzielle Energie, freie Energie, etc., und dann gibt es noch die Entropie. Die Einzelheiten stehen überall in allen Physik-Büchern oder auf Wikipedia, deshalb brauche ich das hier nicht weiter zu diskutieren.

 

Impulsität ist eine (mehr oder weniger) spontan wirkende Trieb- und Treib-Kraft, die nicht nur den Lebewesen, sondern auch der Materie innewohnt. Es ist selbstverständlich, dass diese Begriffsfassung völlig aus dem Feld der positiven Wissenschaften herausfällt. Ich verwende dafür auch den Begriff En-Tropeia, und meine damit ziemlich genau das Gegenteil von dem, was die Physiker meinen. Denn die En-Tropeia heisst auf Alt-Griechisch: Das Potential, Veränderung zu bewirken. Gumilev hat hier den Begriff "Drive" oder Passionarnost benutzt, etwas anderes durfte er unter dem damaligen UDSSR- Sowjet-Regime auch nicht sagen. Er musste halt sehr geschickt um den Brei herumreden. Ich formuliere das in meiner Noo-Griechischen Terminologie so:

En ar-chae, ex ar-chaes, stehen die En-er-gia und die En-Tropia und die En-Morpheia, aus denen sich alles Ent-Wickelt, hoti proton genet auton, wie Hesiodos sagt. In mehr anthropomorpher Sprechweise taucht die Impulsität auch als Thymos auf (Sloterdijk Z&Z und DMDL). Daher habe ich für die Re-Formulierung des Meister-Werkes meines verehrten Schopenhauers, folgende Begriffe gewählt: "Die Welt als Impulsität und Repräsentation".[438] In der früheren Form(ulierung) der Noologie, wurden die meisten hier auf-scheinenden Themen schon skizziert, bzw. umrissen. Insbesondere in dem Kapitel: "3.9.4. The work of the mother of invention."

http://www.noologie.de/infra04.htm#Heading63

Der Noia-(pathische/ -poiaetische) Menschentyp und Umberto Eco

Ich schliesse diesen Gedankengang an ein früheres Kapitel von Noologie I an. Dort führte ich eine Klassifikation ein, von Neuronalen Typen: "Sein und Zeit", oder "Sein oder Nichtsein":[439] Ich möchte hier eine weitere Psycho-Qualität einführen: Der Noia- (pathische/ -poiaetische) Menschentyp. In irgendeiner Verbindung steht dieser mit dem charismatischen Menschentyp, aber das heisst nicht, dass Charismatiker immer nur eine angenehme Ausstrahlung haben müssen.[440] Wagner beschreibt im Ring des Nibelungen den Siegmund als typischen Anti-Charismatiker, der aufgrund seiner göttlichen Abkunft für alle seine "Normalo" Mitmenschen nur als "Monster" erscheinen kann. Die heutige psychiatrische Theorie (oder Psychologie) kennt eigentlich nur den Unterschied zwischen "Normalos" und "Psycho-Gestörten". Der Noia- (pathische/ ‑poiaetische) Menschentyp wird mit seiner Ambivalenz zwischen Furchtbar-Gestört-Sein und Immens-Kreativ-Sein dabei unter den Teppich gekehrt. Noia- (pathische/ ‑poiaetische) Menschen sind vor allem bei den Figuren des heutigen Kunst-Betriebs und im Show-Geschäft zu finden. (Soweit sie diesen überleben und nicht schon gleich in Sucht und Psycho-Pathologie verfallen). Mick Jagger und Keith Richards sind so ein paar, die das Ganze gut überlebt haben. Eric Burdon auch.[441] Diese Typologie ist essentiell und existentiell auch das Thema des Drive oder der Passionary Theory of Ethnogenesis bei Gumilev, und das wurde auch schon einmal von Howard Bloom in diese Richtung angedacht.[442] Es ist m.E. ein psycho-kategorieller Fehler, diese Charaktertypen mit dem Label Psychopathen zu belegen. Und das ist eins der Hauptprobleme der Psychiatrie und Psychologie. Zwar sind solche Menschen für ihre Mitmenschen, also den "Normalos", meist nicht sehr er-träglich und ver-träglich, aber das liegt eher an dem etwas zu engen Emotional-Horizont der "Normalos". Man kommt da heute auch in den Graubereich zwischen Autismus und Genius, den sogenannten Savants. Ein Film "A beautiful mind" greift dieses Thema auf, und in der akademischen Literatur erscheint da z.B. ein gewisser Herr Dr. Simon Baron-Cohen, der sich u.a. dadurch auszeichnet, dass ein Vetter von ihm der berüchtigte Komiker Sacha Baron-Cohen heisst, im ewigen Gedenken an: "Borat".[443] Dies ist nun die grösste und schlimmste aller nur möglichen Ethnologie- Verwirrungs- Episoden. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ausser dass es als Film sehr sehenswert ist.

 

Nietzsche war vielleicht der Prototyp des Noia- (pathischen/ ‑poiaetischen) Menschen. Und sein Denken nahm die Ethno-Psychoanalyse schon komplett vorweg, aber in einer Form, die sie erst ca. 1970 erreicht hatte (also ungefähr 100 Jahre nach Nietzsches letzten Werken), als sie sich sehr mühsam aus den Freudianischen Fesseln heraus-ge-wickelt hatte.[444] Nietzsche war der "geborene" (Kultur-) Anthropologe, d.h. er lebte in einer unüberbrückbaren kognitiven und emotionalen Distanz zu seinen Mit- Menschen (oder besser gesagt, zu seinen: Gegen- Menschen) und zu / gegen seiner Kultur. Wenn er nicht daran ver-rückt werden wollte, musste er es analysieren, und das tat er in seinen vielen Werken. Aber leider ist er dann doch daran ver-rückt geworden.[445] So ähnlich drückt es auch Ruth Benedict aus der Schule von Franz Boas, (des über-deutschen Ethnologie- Papstes)[446] die ihre Ideen und Konzepte von Dionysisch und Apollinisch von Nietzsche (auf dem Umweg ­über Spengler) übernommen hatte, und sie war von ihrer Persönlichkeit her ebenso ein Misfit in ihrer Mit- / und oder Gegen-Menschen-Welt. Diese Noia- (pathischen/ Noia-poiaetischen) Menschen sind eben vom Schicksal dazu bestimmt, Anthropologin zu werden, und früher wurden sie, wenn sie viel Glück hatten, vielleicht Heiler, Medium, oder auch Eulenspiegel, oder Rattenfänger von Hameln, oder Voodoo-Priester, oder Sangoma, oder von Gott besessene, Sadhus, Ahrants, Sufis, und Schamanen. Und heutzutage in unserer brave New World bekommen sie ansonsten grosszügige Dosen von Haldol und Tavor, und einen ruhigen, gemütlichen Ort, wo sie die rechte und normative Ordnung (law and order) nicht allzu sehr stören können. Das Lei(d/t)-Motiv Nietzsches ist wohl in diesem Satz am besten ausgedrückt:[447]

"Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können."

 

Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch nicht mehr den Pfeil seiner Sehnsucht über den Menschen hinaus wirft, und die Sehne seines Bogens verlernt hat, zu schwirren!

Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch.

Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch keinen Stern mehr gebären wird. Wehe! Es kommt die Zeit des verächtlichsten Menschen, der sich selber nicht mehr verachten kann.

Seht! Ich zeige euch den letzten Menschen. ...

Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume.

Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben.

Man arbeitet noch, denn Arbeit ist eine Unterhaltung. Aber man sorgt dass die Unterhaltung nicht angreife.

Man wird nicht mehr arm und reich: Beides ist zu beschwerlich. Wer will noch regieren? Wer noch gehorchen? Beides ist zu beschwerlich.

Kein Hirt und Eine Heerde! Jeder will das Gleiche,

Jeder ist gleich: wer anders fühlt, geht freiwillig in's Irrenhaus.

 

Das Chaos im Denken, das können nur wenige Menschen aushalten, ohne dabei in die Psychiatrie zu kommen. Hier muss Mann schon ziemlich gewitzt sein, um das zu machen, und das auch zu überstehen. Und Mann muss am nächsten Morgen auch wie ein ganz gewöhnlicher normaler Mensch aussehen und handeln. Umberto Eco erwähnt in einem seiner kleinen Histörchen-Streifzüge ebenfalls diesen Menschentyp, p. 205:

"und allein lebten nur die vom göttlichen Wahnsinn überkommenen."

In diesem Absatz zu Belphegor (S. 201-205) bringt er auch noch ein paar saftige ethnologische und theologische Kenntnisse ein. Es handelt sich hier um Themen des Erzengels Gabriel, des Luzifer oder des Belphegor, und der jungfräulichen Empfängnis Marias. Siehe weiteres Material dazu, bei Google:[448]

Umberto Eco's vortreffliche Galenische Charakter-Typen Klassifizierung

Umberto Eco hat mit seiner unwiederholbaren, vortrefflichen galenischen Charakter-Analyse diese an sich un-menschlichen Charakter-Typen in seinem Roman: "Der Name der Rose", perfekt inszeniert.[449] Der daraus folgende Film stellt das auch sehr gut nach. In diesem Film sind sie alle zusammen eingepfercht: Hinter den dicken Mauern, Gittern, und Wällen dieses einzigartigen Klosters, der Galenischen Quadranten-Philosophie: Hier sind es die sehr Dicken, die sehr Dünnen, die Apostatiker, und auch die Phantasten. Und dann noch die Peristaltiker, also die Gemüts-Menschen. Und dann noch die Eroto-Manen und die ganz Verwirrten.[450] Also das ist das Ill Sono della Magnificio, des ill Sono der Hl. Ignificationes, der Hl. Intelliger-Intelligenzia. Das findet heraus, die Inquisitiones.[451]  Dort vegetieren sie auch noch als die ansonsten Un-aus-Sprechlichen, und die Un-Denkbaren Typen der Galenischen Typologie der menschlichen conditio humana mehr oder weniger harmonisch zusammen. Allso. Eher sind sie weniger harmonisch. A(ht)men. Denn dann gibt es da auch ziemlich viele Morde. Weil diese Charakter-Typen doch nicht so sehr zusammen-passen. Umberto Eco hat dabei wohl ziemlich viel gelacht, als er das schrieb. (Das Gelas Asbestos, das Lachen der Götter,[452] der antiken griechischen Mythologie). Wir lachen mit ihm, denn das Lachen überwindet die Angst. Umberto Eco spricht hier über das verlorene Buch des Aristoteles "Über das Lachen". Denn der Protagonist Jorge von Burgos sagt: "Lachen tötet die Furcht bzw. die Angst (den Phobos-Komplex). Und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben." Wer keine Furcht mehr vor dem Teufel hat, der hat auch keine Furcht vor Gott mehr. Wer den Teufel nicht mehr fürchtet, der braucht keinen Gott mehr. Können wir nun auch über den gesammten Gott lachen.??? Das werde nun ein apokalyptisches Lachen sein. Über Jeden und allen Gott lachen! Trotz, oder wegen, der ewigen Verdammnis!!! Nicht einmal ein ewiges Höllen-Feuer, wird uns nun, nicht mehr Ab-Schrecken!!!. Kein Scheiterhaufen, keine Hölle, keine Verdammnis. Nichts wird uns mehr Schrecken!!! Siehe dazu den Essay von Schopenhauer:

Schopenhauer: Unentbehrlichkeit des Teufels im Theismus und Christentum.

 

Siehe den Film des Eco della Mirandola, des Hl. Klosters des Monte della Rosa: Oh mein Meister, Meister, kannst Du mich da erretten??? Nein, weil leider Keine, Keine Erkenntnis, die wird uns mehr von der Ewigen Erkenntnis erretten können. Ich sah dieses Mädchen, in meiner Erinnerung. Ich weiss nicht, was aus Ihr geworden war. Jetzt, da ich ein alter Mann geworden bin. Sie war verschwunden, aus meiner Erinnerung. Ich weiss nicht, was aus ihr geworden war. In der Erinnerung, sind wir Alle Unsterblich. Bitte glaube es mir. Die Erynnien, die Eumaeniden, die Allekto, die Persiphonae, die Maegeira, und die Teisiphonae, sie  alle bürgen dafür. 

 

Hier ist ein kleiner Exkurs zur Philosophie des Lachens aus einer Dissertation der FU Berlin, von Susanne Schröder. [453]

Gewalt, Schmerz und Tod sind in Mythos und Religion häufige Begleiter des Lachens. ... Heinrich Zimmer beschreibt in seinem Standardwerk zur indischen Mythologie, wie die mit den Kräften aller Götter ausgestattete „Mutter“ Maya den Aufstand der Widergötter niederwirft. Ihre Vernichtungsarbeit, bei der sie in schier endloser Reihe Köpfe und Arme abschlägt, Schädel spaltet, Keulenschläge, Felsblöcke und Baumstämme auf ihre Gegner herniederprasseln läßt und deren Blut trinkt, leitet sie mit einem gellenden Lachen ein. Auf dem Höhepunkt des Kampfes, so schreibt Zimmer, „(geriet) die Weltenmutter, die Zornmütige, (...) in Zorn und schlürfte den unvergleichlichen Trank aus ihrer Schale. Wieder und wieder lachte sie und ihre Augen färbten sich rot, und auch der Widergott brüllte, berauscht von Kraft und Mut, und schleuderte Berge mit seinen Hörnern gegen die Zornmütige.“ ...

Das berühmteste aller Gelächter aber ist wohl das gelos asbestos, das Göttergelächter Homers. Asbestos, d.h. „nicht zu löschen“, entzündet es sich an den unterschiedlichsten Gegenständen: Im ersten Buch der Ilias an der Gestalt des hinkenden Hephaistos, der mit beruhigender Rede und dem Ausschank von reichlich Nektar versucht, den aufkeimenden Streit zwischen Zeus und Hera zu besänftigen: „Unermeßliches Lachen erscholl bei den seligen Göttern, wie sie Hephaistos schnaufend sich tummeln sahen im Saale.“ ...

Und wieder in der Ilias, diesmal im 21. Gesang, entringt es sich Zeus bei der Betrachtung des großen Götterkampfes: „Gegeneinander tobten sie wild, rings krachte die Erde. Schmetternd tönte der mächtige Himmel, und sitzend vernahm es Zeus auf dem hohen Olympios; es lachte ihm das Herz vor Freude, Weil er sah, wie die Götter zusammentrafen im Streite.“

Nun ja. Die meiste Zeit ko-existierten diese ziemlich unvereinbaren Charakter-Typen der Galenischen Typologie doch miteinander im erzwungenen, dem Harmonischen Elysium der Klöster des Hl St. Benedikt. Der wusste schon, wie man seine Mannen beieinander halten muss. Nämlich dank der Regularien des Heeres des Römischen Imperium, den Vigilien und den Noctuaerien / Nocturiealien (Die Polyurea des römischen Heeres) Noctuaerieum cetuaerieriumn.[454] Und dann sind da die Prügel der Herren der Ober-Scholastiker. (Nach Deschner) Die Prügel brachte sie dann doch alle zusammen. Das war auch das eiserne Gesetz des römischen Heeres, und dann auch das Gesetz des preussischen Heeres. (Das Spiessruten-Laufen). Denn altbewährte Tugenden und Rituale sind überzeitlich. Allso, das war schon immer so, und so wird es auch immer so sein. Siehe auch bei den Herren des Ringes, und sein Gesetrz: "Sie alle zu knechten, Sie alle zu vereinen." In Einem Unser Aller Gemeinsam. Das ist schon ziemlich gemein. Das war es für uns alle, nach Tolkien.[455]

Nietzsche: Die Nous-Quick-Einmal-Umrühr-Fertig-Methode

Das folgende ist ein Zitat aus Nietzsches Zarathustra: "Was spricht die tiefe Mitternacht?"

Oh Mensch! Gieb Acht!

Was spricht die tiefe Mitternacht?

´´Ich schlief, ich schlief -,

´´Aus tiefem Traum bin ich erwacht: -

´´Die Welt ist tief,

´´Und tiefer als der Tag gedacht.

´´Tief ist ihr Weh -,

´´Lust - tiefer noch als Herzeleid:

´´Weh spricht: Vergeh!

´´Doch alle Lust will Ewigkeit

´´will tiefe, tiefe Ewigkeit!''

 

Leider kannte Nietzsche die Lust eher nur theoretisch, oder manuell. Sein Begehren von Lou Salome, die ihn kurz vor Abfassung dieses Gedichts zurückgewiesen hatte, blieb hohler Schall und Rauch. Als Kontra-Punkt dazu setze ich ein Zitat von Richard Wagner, der sehr wohl wusste, was Lust ist:

Stark ruft das Lied; / kräftig reizt der Zauber. / Ich bin erwacht aus wissendem Schlaf. /

Wer scheucht den Schlummer mir?

Hiermit will ich zu dem nächsten Kapitel überleiten, zu den Einzel-Analysen von Thymos- Eros- Phobos- Komplexen.

 


Die Einzel-Analysen der Thymos- Eros- Phobos- Komplexe

In diesem Kapitel werden Analysen gemacht, die ein wenig dem Stil von Freud's Psycho-Analyse (bzw. der nach Freuds Methode gestalteten Ethno-Psycho-Analyse) ähneln, aber methodisch und theoretisch eben auf völlig anderer Grundlage beruhen, nämlich der Ethno-Mythologie-Analyse. Wie schon erwähnt, hat das Freud'sche System fatale strukturelle Probleme: Diesem Gedankengut fehlt der Thymos-Komplex vollkomen, der Phobos- Komplex ist falsch eingeordnet, und der Sexus- Komplex wird überbewertet. Was die {Thymos- Eros- Phobos- Logos-} Analyse mit der Psycho-Analyse gemeinsam hat, ist, dass sie sich besonders die verschiedenen Pathologien der genannten Komplexe zum Thema (der Hesiod'schen Mutter-Brust, also der Eurysto-Sternos) nimmt. Es ist hier nicht intendiert, die meistens euphemistischen Selbstdarstellungen der bestallten Sprachrohr-Vertreter dieser Komplexe zu bestätigen, noch ihnen polemische Gegen­darstellungen zu liefern. Beides findet sich in der Literatur zuhauf, und da dort auch zuviel Unsinn steht, sollte das hier möglichst unterlassen werden. Meine Hauptarbeitsweise ist die Analyse des Mytho-Logismus, also die innere Logik des Verstehens (nach Dilthey), die dem religiösen und ideologischen, bzw. Desinformations- Denk- und Schrifttum innewohnt, wenn man sie aus Sicht der Mythologismen-Forscher betrachtet. Als Vorläufer dieser Arbeit sind Joseph Campbell und Hertha von Dechend zu nennen.[456] C.G. Jung kann nicht als Vorläufer angesehen werden, denn der ist leider zu esoterisch. Die Arbeitsmethode der Noologie basiert auf dem Konzept der SEMiosphäre. Man kann sie als ent-platonisierte Welt der Ideen verstehen, befreit von Platons idealistischem Ballast. Adolf Bastians altes Konzept der Elementar- und Völkergedanken[457] ist ebenfalls cum grano salis als Vorläufer der Semiosphäre anzusehen. Die Memetik ist ein moderner Diskurs, der viele der Aspekte der Semiosphäre behandelt. Mythologische Komplexe haben oft eine hohe emotionale Aufladung, und ihr Einwirken auf das Bewusstsein der Menschen lässt sich mit Analogien aus der Physik, insb. elektrische und magnetische Felder, sowie chaotische Prozesse verdeutlichen. Allerdings haben solche Analogien nur metaphorischen Charakter, weil es keinerlei Möglichkeit der Quantifizierung solcher Komplexe gibt.

 

Allerdings, ich muss hier eine ernsthafte Warnung aussprechen: Da werden auch ziemlich knallharte "politically incorrecte" Sachen behandelt, die nichts für empfindliche (oder leicht beleidigte) Gemüter sind! Jedes Weiterlesen dort ist strikt auf eigene Verantwortung! Ich übernehme keinerlei Haftung für: Entgleiste Selbstwert-, Nichtsnutzwert-, Moral-, Intoleranz-, und sonstwie Unpassend- Gefühle!

Der Phobos- Komplex der abrahamitischen Denk-Kollektive

Peter Scholl-Latour, Kampf dem Terror - Kampf dem Islam?,  2002, S. 48:

"Kurzum, alle Prämissen eines fatalen "Untergangs" sind gegeben.
So unrecht hatte Oswald Spengler wohl nicht."

Schopenhauer: Unentbehrlichkeit des Teufels im Theismus und Christentum.

Jetzt kommt noch ein Zitat von Schopenhauer. Es ist wohl eine der besten und nicht zu überbietenden Analysen der philosophischen Grund-Probleme der Abrahamitischen Religionen. Hier ist nur ein kleiner Ausschnitt davon. Es lohnt sich, das Ganze zu lesen.[458]

 

Die Annahme, dass Übel und Böses ihren Keim im Ursprung oder im Kern der Welt selbst haben (eine Annahme, deren aufrichtigster Ausdruck Ormuzd und Ahriman ist), wird begreiflicherweise dem Theismus am allerschwersten. Daher entstanden die Versuche, das Böse und das Übel auf die Freiheit des Willens und auf die Materie zu schieben, um Gott davon zu entlasten; wobei man ungern den Teufel zur Seite liegen ließ, der eigentlich das rechte Expediens ad hoc ist. (W. II, 190.)

Der Teufel ist im Christentum eine höchst nötige Person, als Gegengewicht zur Allgüte, Allweisheit und Allmacht Gottes, als bei welcher gar nicht abzusehen ist, woher denn die überwiegenden, zahllosen und Grenzenlosen Übel der Welt kommen sollten, wenn nicht der Teufel da ist, sie auf seine Rechnung zu nehmen. Daher ist, seitdem die Rationalisten ihn abgeschafft haben, der hieraus auf der andern Seite erwachsende Nachteil mehr und mehr fühlbar geworden; wie das vorherzusehen war und von den Orthodoxen vorhergesehen wurde. Denn man kann von einem Gebäude nicht einen Pfeiler wegziehen, ohne das Übrige zu gefährden. — Hierin bestätigt sich auch, dass Jehova eine Umwandlung des Ormuzd und Satan der von ihm unzertrennliche Ahriman ist. (P. II, 395.)[459]...

Diese aber bei Seite gesetzt, kommt es heraus, als hätte der liebe Gott die Welt geschaffen, damit der Teufel sie holen solle; wonach er denn viel besser gethan haben würde, es seyn zu lassen.

[Fett: AG]...

Über das Christenthum

Um über dasselbe gerecht zu urtheilen, muß man auch betrachten was vor ihm dawar und von ihm verdrängt wurde. Zuvörderst das Griechisch-Römische Heidenthum: als Volks-Metaphysik genommen, eine höchst unbedeutende Erscheinung, ohne eigentliche, bestimmte Dogmatik, ohne entschieden ausgesprochene Ethik, ja, ohne wahre moralische Tendenz und ohne heilige Urkunden; so daß es kaum den Namen einer Religion verdient, vielmehr nur ein Spiel der Phantasie und ein Machwerk der Dichter aus Volksmährchen ist, zum besten Teil eine augenfällige Personifikation der Naturmächte. Man kann sich kaum denken, daß es mit dieser kindischen Religion jemals Männern Ernst gewesen sei: dennoch zeugen hievon manche Stellen der Alten, vorzüglich das erste Buch des Valerius Maximus. In spätern Zeiten und bei fortgeschrittener Philosophie war dieser Ernst freilich verschwunden; wodurch es dem Christenthum möglich wurde, jene Staats-Religion, trotz ihrer äußern Stützen, zu verdrängen. Daß jedoch dieselbe, sogar in der besten Griechischen Zeit, keineswegs mit dem Ernst genommen worden sei, wie in der neuern die Christliche, oder in Asien die Buddhaistische, Brahmanische, oder auch die Mohammedanische, daß mithin der Polytheismus der Alten etwas ganz Anderes gewesen sei, als der bloße Plural des Monotheismus, bezeugen genugsam die Frösche des Aristophanes, in denen Dionysos als der erbärmlichste Geck und Hasenfuß, der sich nur denken läßt, auftritt und dem Spotte Preis gegeben wird: und Das wurde an seinem eigenen Feste, den Dionysien, öffentlich dargestellt. - Das Zweite, was das Christenthum zu verdrängen hatte, war das Judenthum, dessen plumpes Dogma durch das christliche sublimirt und stillschweigend allegorisirt wurde. Ueberhaupt ist das Christenthum durchaus allegorischer Natur: denn was man in profanen Dingen Allegorie nennt heißt bei Religionen Mysterium. Man muß zugeben, daß das Christenthum, nicht nur in der MORAL, wo die Lehren von der Caritas, Versöhnlichkeit, Feindesliebe, Resignation und Verleugnung des eignen Willens ihm, - versteht sich, im Occident, - ausschließich eigen sind, sondern selbst in der DOGMATIK, jenen beiden frühern Religionen weit überlegen ist. Was aber läßt dem großen Haufen, welcher die Wahrheit unmittelbar zu fassen denn doch unfähig ist, sich Besseres geben, als eine schöne Allegorie, die als Leitfaden für das praktische Leben und als Anker des Trostes und der Hoffnung vollkommen ausreicht. Einer solchen aber ist eine kleine Beimischung von Absurdität ein nothwendiges Ingrediens, indem es zur Andeutung ihrer allegorischen Natur dient. Versteht man die Christliche Dogmatik sensu proprio; so behält Voltaire Recht. Hingegen allegorisch genommen, ist sie ein heiliger Mythos, ein Vehikel, mittelst dessen dem Volke Wahrheiten beigebracht werden, die ihm sonst durchaus unerreichbar wären. Man könnte dieselbe den Arabesken von Raphael, wie auch denen von Runge, vergleichen, welche das handgreiflich Widernatürliche und Unmögliche darstellen, aus denen aber dennoch ein tiefer Sinn spricht. Sogar die Behauptung der Kirche, daß in den Dogmen der Religion die Vernunft völlig inkompetent, blind und verwerflich sei, besagt im innersten Grunde Dies, daß diese Dogmen allegorischer Natur und daher nicht nach dem Maaßstabe, welchen die Vernunft, die Alles sensu proprio nimmt, allein anlegen kann, zu beurtheilen seien. Die Absurditäten im Dogma sind eben das Stämpel und Abzeichen des Allegorischen und Mythischen; obwohl sie, im vorliegenden Falle, daraus entspringen, daß zwei so heterogene Lehren, wie die des A.T. und N.T. zu verknüpfen waren. Jene große Allegorie ist erst allmälig zu Stande gekommen, auf Anlaß äußerer und zufälliger Umstände, mittelst Auslegung derselben, unter dem stillen Zuge tief liegender, nicht zum deutlichen Bewußtsein gebrachter Wahrheit, bis sie vollendet wurde durch AUGUSTINUS, der in ihren Sinn am tiefsten eindrang und sodann sie als ein systematisches Ganzes aufzufassen und das Fehlende zu ergänzen vermochte. Demnach ist erst die Augustinische, auch von Luther bekräftigte Lehre das vollkommene Christenthum, nicht aber, wie die heutigen Protestanten, die "Offenbarung" sensu proprio nehmend und daher auf Ein Individuum beschränkend, meynen, das Urchristenthum; - wie nicht der Keim, sondern die Frucht das Genießbare ist. - Jedoch der schlimme Punkt für alle Religionen bleibt immer, daß sie nicht eingeständlich, sondern nur versteckterweise, allegorisch seyn dürfen und demnach ihre Lehren, alles Ernstes, als sensu proprio wahr, vorzutragen haben; was bei den wesentlich erforderten Absurditäten in denselben einen fortgesetzten Trug herbeiführt und ein großer Uebelstand ist. Ja, was noch schlimmer ist, mit der Zeit kommt es an den Tag, daß sie sensu proprio nicht wahr sind: dann gehn sie zu Grunde. Insofern wäre es besser, die allegorische Natur gleich einzugestehn. Allein, wie soll man dem Volke beibringen, daß etwas zugleich wahr und nicht wahr seyn könne? Da wir nun aber alle Religionen, mehr oder weniger, von solcher Beschaffenheit finden; so müssen wir anerkennen, daß dem Menschengeschlechte das Absurde, in gewissem Grade, angemessen, ja, ein Lebenselement und die Täuschung ihm unentbehrlich ist; - wie Dies auch andere Erscheinungen bestätigen.

Ein Beispiel und Beleg zu der oben erwähnten, aus der Verbindung des A. und N.T. entspringenden Quelle des Absurden, liefert uns, unter Anderm, die Christliche, von Augustinus, diesem Leitsterne Luther's, ausgebildete Lehre von der Prädestination und Gnade, der zufolge Einer vor dem Andern die Gnade eben voraus hat, welche sonach auf ein, bei der Geburt erhaltenes und fertig auf die Welt gebrachtes Privilegium, und zwar in der allerwichtigsten Angelegenheit, hinausläuft. Die Anstößigkeit und Absurdität hievon entspringt aber bloß aus der Alttestamentlichen Voraussetzung, daß der Mensch das Werk eines fremden Willens und von diesem aus dem Nichts hervorgerufen sei. Hingegen erhält, - im Hinblick darauf, daß die ächten moralischen Vorzüge wirklich angeboren sind, - die Sache schon eine ganz andere und vernünftigere Bedeutung, unter der Brahmanischen und Buddhaistischen Voraussetzung der Metempsychosis, nach welcher was Einer, bei der Geburt, also aus einer andern Welt, und einem früheren Leben mitbringt und vor den Andern voraushat, nicht ein fremdes Gnadengeschenk, sondern die Früchte seiner eigenen, in jener andern Welt vollbrachten Thaten sind. - An jenes Dogma des Augustinus schließt sich nun aber gar noch dieses, daß aus der verderbten und daher der ewigen Verdammniß anheimgefallenen Masse des Menschengeschlechts nur höchst Wenige, und zwar in Folge der Gnadenwahl und Prädestination, gerecht befunden und demnach seelig werden, die Uebrigen aber das verdiente Verderben, also ewige Höllenquaal, trifft.* - Sensu proprio genommen wird hier das Dogma empörend. Denn nicht nur läßt es, vermöge seiner ewigen Höllenstrafen, die Fehltritte, oder sogar den Unglauben, eines oft kaum zwanzigjährigen Lebens durch endlose Quaalen büßen; sondern es kommt hinzu, daß diese fast allgemeine Verdammniß eigentlich Wirkung der Erbsünde und also nothwendige Folge des ersten Sündenfalls ist. Diesen nun aber hätte jedenfalls Der vorhersehn müssen, welcher die Menschen erstlich nicht besser, als sie sind, geschaffen, dann aber ihnen eine Falle gestellt hatte, in die er wissen mußte, daß sie gehn würden, da Alles miteinander sein Werk war und ihm nichts verborgen bleibt. Endlich kommt noch hinzu, daß der Gott, welcher Nachsicht und Vergebung jeder Schuld, bis zur Feindesliebe, vorschreibt, keine übt. Denn so betrachtet erscheint in der That das ganze Geschlecht als zur ewigen Quaal und Verdammniß geradezu bestimmt und ausdrücklich geschaffen, - bis auf jene wenigen Ausnahmen, welche, durch die Gnadenwahl, gerettet werden. Diese aber bei Seite gesetzt, kommt es heraus, als hätte der liebe Gott die Welt geschaffen, damit der Teufel sie holen solle; wonach er denn viel besser gethan haben würde, es seyn zu lassen. - So geht es mit den Dogmen, wenn man sie sensu proprio nimmt: hingegen sensu allegorico verstanden, ist alles Dieses noch einer genügenden Auslegung fähig. Zunächst aber ist, wie gesagt, das Absurde, ja, Empörende dieser Lehre bloß eine Folge des Jüdischen Theismus, mit seiner Schöpfung aus nichts und der damit zusammenhängenden, wirklich paradoxen und anstößigen Verleugnung der natürlichen, gewissermaaßen von selbst einleuchtenden und daher, mit Ausnahme der Juden, fast vom gesammten Menschengeschlechte, zu allen Zeiten, angenommenen Lehre von der Metempsychose. Eben um den hieraus entspringenden kolossalen Uebelstand zu beseitigen und das Empörende des Dogma's zu mildern hat, im 6.Jahrhundert, Papst Gregor 1, sehr weislich, die Lehre vom Purgatorio, welche im Wesentlichen sich schon beim Origines findet, ausgebildet und dem Kirchenglauben förmlich einverleibt, wodurch die Sache sehr gemildert und die Metempsychose einigermaaßen ersetzt wird; da das Eine wie das Andere, einen Läuterungsproceß giebt. In derselben Absicht ist auch die Lehre von der Wiederbringung aller Dinge (apokatastasis pantohn) aufgestellt worden, durch welche, im letzten Akte der Weltkomödie,[460] sogar die Sünder, sammt und sonders, in integrum restituirt werden. - Bloß die Protestanten, in ihrem starren Bibelglauben, haben sich die ewigen Höllenstrafen nicht nehmen lassen. Wohl bekomm's, - könnte sagen wer boshaft wäre: allein das Tröstliche dabei ist, daß sie eben auch nicht daran glauben, sondern die Sache einstweilen auf sich beruhen lassen, in ihrem Herzen denkend: nun, es wird ja wohl so schlimm nicht werden.

Die an sich richtige Augustinische Auffassung, von der übergroßen Zahl der Sünder und der äußerst kleinen der die ewige Seeligkeit Verdienenden, findet sich auch im Brahmanismus und Buddhaismus wieder, giebt aber daselbst, in Folge der Metempsychose, keinen Anstoß, indem zwar der erstere die endliche Erlösung (final emancipation) und der letztere das NIRWANA (Beides das Aequivalent unsrer ewigen Seeligkeit) auch nur höchst Wenigen zuerkennt, welche jedoch nicht etwan dazu privilegirt, sondern mit in früheren Leben aufgehäuften Verdiensten schon auf die Welt gekommen sind und nun auf dem selben Wege weitergehn. Dabei werden aber alle Uebrigen nicht in den ewig brennenden Höllenpfuhl gestürzt, sondern nur in die, ihrem Thun angemessenen Welten versetzt. Wer demnach die Lehrer dieser Religionen früge, wo und was denn jetzt alle jene Uebrigen, nicht zur Erlösung Gelangten, seien, Dem würde die Antwort werden: "siehe um dich, hier und Dies sind sie: dies ist ihr Tummelplatz, dies ist SANSARA, d.h. die Welt des Verlangens, der Geburt, des Schmerzes, des Alterns, der Krankheit und des Todes." - Verstehen wir hingegen das in Rede stehende Augustinische Dogma, von der so kleinen Zahl der Auserwählten und der so großen der ewig Verdammten, bloß sensu allegorico, um es im Sinne unserer Philosophie auszulegen; so stimmt es zu der Wahrheit, daß allerdings nur Wenige zur Verneinung des Willens, und dadurch zur Erlösung von dieser Welt gelangen (wie bei den Buddhaisten zur Nirwana). Was hingegen das Dogma als ewige Verdammniß hypostasirt, ist eben nur diese unsere Welt: DER fallen jene Uebrigen anheim. Sie ist schlimm genug: sie ist Hölle, sie ist Purgatorium.

Aber wahrlich, wenn mich ein Hochasiate früge, was Europa sei; so müßte ich ihm antworten: es ist der Welttheil, der gänzlich von dem unerhörten und unglaublichen Wahn besessen ist, daß die Geburt des Menschen sein absoluter Anfang und er aus dem Nichts hervorgegangen sei.[461] -Ein anderer, bei dieser Gelegenheit zu erwähnender, aber nicht weg zu erklärender Grundfehler des Christenthums ist, daß es widernatürlicherweise den Menschen losgerissen hat von der THIERWELT, welcher er doch wesentlich angehört, und ihn nun ganz allein gelten lassen will, die Thiere geradezu als SACHEN betrachtend; - während Brahmanismus und Buddhaismus, der Wahrheit getreu, die augenfällige Verwandtschaft des Menschen, wie im Allgemeinen mit der ganzen Natur, so zunächst und zumeist mit der thierischen, entschieden anerkennen und ihn stets, durch Metempsychose und sonst, in enger Verbindung mit der Thierwelt darstellen. Jenen Grundfehler zu beschönigen, wirklich aber ihn vergrößernd, finden wir den so erbärmlichen, wie unverschämten, bereits in meiner Ethik S.244 gerügten Kunstgriff, alle die natürlichen Verrichtungen, welche die Thiere mit uns gemein haben und welche die Identität unserer Natur mit der ihrigen zunächst bezeugen, wie Essen, Trinken, Schwangerschaft, Geburt, Tod, Leichnam u.a.m. an ihnen durch ganz andere Worte zu bezeichnen, als beim Menschen. Dies ist wirklich ein niederträchtiger Kniff. Der besagte Grundfehler nun aber ist eine Folge der Schöpfung aus nichts, nach welcher der Schöpfer, Kapitel 1 und 9 der Genesis, sämmtliche Thiere, ganz wie Sachen und ohne alle Empfehlung zu guter Behandlung, wie sie doch meistens selbst ein Hundeverkäufer, wenn er sich von seinem Zöglinge trennt, hinzufügt, dem Menschen übergiebt, damit er über sie HERRSCHE, also mit ihnen thue was ihm beliebt; worauf er ihn, im zweiten Kapitel, noch dazu zum ersten Professor der Zoologie bestellt, durch den Auftrag, ihnen Namen zu geben, die sie fortan führen sollen; welches eben wieder nur ein Symbol ihrer gänzlichen Abhängigkeit von ihm, d.h. ihrer Rechtlosigkeit ist. - Heilige Ganga! Mutter unsers Geschlechts! dergleichen Historien wirken auf mich, wie Judenpech und foetor Judaicus! Aber leider machen die Folgen davon sich bis auf den heutigen Tag fühlbar; weil sie auf das Christenthum übergegangen sind, welchem nachzurühmen, daß seine Moral die allervollkommenste sei, man eben deshalb ein Mal aufhören sollte. Sie hat wahrlich eine große und wesentliche Unvollkommenheit darin, daß sie ihre Vorschriften auf den Menschen beschränkt und die gesammte Thierwelt rechtlos läßt. Daher nun, in Beschützung derselben gegen den rohen und gefühllosen, oft mehr als bestialischen Haufen, die Polizei die Stelle der Religion vertreten muß und, weil das nicht ausreicht, heut zu Tage Gesellschaften zum Schutze der Thiere, überall in Europa und Amerika, sich bilden, welche hingegen im ganzen UNBESCHNITTENEN Asien die überflüssigste Sache von der Welt seyn würden, als wo die Religion die Thiere genugsam schützt und sogar sie zum Gegenstand positiver Wohlthätigkeit macht, deren Früchte wir z.B. im großen Thierspital zu Surate vor uns haben, in welches zwar auch Christen, Mohammedaner und Juden ihre kranken Thiere schicken können, solche aber, nach gelungener Kur, sehr richtig, nicht wiedererhalten; und ebenfalls wann, bei jedem persönlichen Glücksfall, jedem günstigen Ausgang, der Brahmanist, oder Buddhaist nicht etwan ein te Deum plärrt, sondern auf den Markt geht und Vögel kauft, um vor dem Stadtthore ihre Käfige zu öffnen; wie man Dies schon in Astrachan, wo Bekenner aller Religionen zusammentreffen, zu beobachten häufig Gelegenheit hat; und noch in hundert ähnlichen Dingen. Dagegen sehe man die himmelschreiende Ruchlosigkeit, mit welcher unser Pöbel gegen die Thiere verfährt, sie völlig zwecklos und lachend tödtet, oder verstümmelt, oder martert, und selbst die von ihnen, welche unmittelbar seine Ernährer sind, seine Pferde, im Alter, auf das Aeußerste anstrengt, um das letzte Mark aus ihren armen Knochen zu arbeiten, bis sie unter seinen Streichen erliegen. Das sind die Folgen jener Installations-Scene im Garten des Paradieses. Denn dem Pöbel ist nur durch Gewalt, oder durch Religion beizukommen: hier aber läßt das Christenthum uns schmählich im Stich. Ich habe, von sicherer Hand, vernommen, daß ein protestantischer Prediger, von einer Thierschutzgesellschaft aufgefordert, eine Predigt gegen die Thierquälerei zu halten, erwidert habe, daß er, bei dem besten Willen, es nicht könne, weil die Religion ihm keinen Anhalt gebe. Der Mann war ehrlich und hatte Recht. Der Schutz der Thiere fällt also den ihn bezweckenden Gesellschaften und der Polizei anheim, die aber Beide gar wenig vermögen gegen jene allgemeine Ruchlosigkeit des Pöbels, hier, wo es sich um Wesen handelt, die nicht klagen können, und wo von hundert Grausamkeiten kaum Eine gesehn wird, zumal da auch die Strafen zu gelinde sind. In England ist kürzlich Prügelstrafe vorgeschlagen worden, die mir auch ganz angemessen scheint. Jedoch, was soll man vom Pöbel erwarten, wenn es Gelehrte und sogar Zoologen giebt, welche, statt die ihnen so intim bekannte Identität des Wesentlichen in Mensch und Thier anzuerkennen, vielmehr bigott und bornirt genug sind, gegen redliche und vernünftige Kollegen, welche den Menschen in die betreffende Thierklasse einreihen, oder die große Aehnlichkeit des Schimpansees und Orangutans mit ihm nachweisen, zu polemisiren und zelotisiren. Aber wirklich empörend ist es, wenn der so überaus christlich gesinnte und fromme JUNG-STILLING, in seinen "Scenen aus dem Geisterreich" Bd.2. Sc.1. S.15, folgendes Gleichniß anbringt: "plötzlich schrumpfte das Gerippe in eine unbeschreiblich scheußliche, kleine Zwerggestalt zusammen; so wie eine große Kreuzspinne, wenn man sie in den Brennpunkt eines Zündglases bringt und nun das eiterähnliche Blut in der Glut zischt und kocht." Also eine solche Schandthat hat dieser Mann Gottes verübt, oder als ruhiger Beobachter mit angesehn, - welches, in diesem Falle, auf Eins hinausläuft; - ja, er hat so wenig ein Arges daraus, daß er sie uns beiläufig, ganz unbefangen erzählt! Das sind die Wirkungen des ersten Kapitels der Genesis und überhaupt der ganzen Jüdischen Naturauffassung. Bei den Hindu und Buddhaisten hingegen gilt die Mahavakya (das große Wort) "Tat-twam asi" (Dies bist du), welches allezeit über jedes Thier auszusprechen ist, um uns die Identität des innern Wesens in ihm und uns gegenwärtig zu erhalten, zur Richtschnur unser Thuns. - Geht mir mit euerer allervollkommensten Moral.

Die Gott-Sucher-Banden

Bazon Brock hat es sehr gut mit seinem Schlagwort der Gott-Sucher-Banden [AG: oder Gott-Sucher-Banditen] zusammengefasst: Gerade der Kulturkreis der abrahamitischen Denk-Kollektive hat es besonders auf unendliche Steigerungen oder Suprematisierungen abgesehen. Sloterdijk hat dieses Thema dann mit einem wirklichen Eifer durchdekliniert. (Siehe: Z&Z, Eifer, Kapitel "Die Feldzüge" 82-93, und "Die Matrix", 118-147, insb. 119-120). Das ist ihnen allen gemeinsam, und es ist ihnen sozusagen in die abrahamitische Wiege gelegt. Der Geist als Imaginärstoff (Vowinkel, s.u.) ist eben unendlich suprema­tisierbar, ebenso wie die Zahl der Engel auf einer Nadelspitze beliebig gegen Unendlich gesteigert werden kann. All dies entspringt dem ursprünglichen Denkfehler, der bis zu Ahura Mazda und Ahriman des Zoroaster zurückzuführen ist. (Nicht zu verwechseln mit Nietzsche's Zarathustra, der wohl eher das Gegenteil davon ist). Nämlich ist es die dualistische Spaltung von Böser und Dunkler Materie (Mater, Matrix, Hylae, Hystera, De-Meter, und damit: die Frau), und dem Hellen, Guten, Männlichen Geist.[462] In der kultur­geschichtlichen Entwicklung der abrahamitischen Religionen wurde dann die höchste Potenzierung des (Guten, Schönen, Wahren, Allmächtigen, Allwissenden, Allgütigen, etc.) Geistes zu dem Pantokrator-Gott, zwischen Judentum, Christentum, und dem Islam.[463] Aber das ist ein Phantasma, es ist eine typisch abrahamitische Zwangs-Neurose. Der fundamentale Irrtum dieses Denksystems ist: Nur weil man sich für etwas be-Geistert, glaubt man irrsinnigerweise, dass es so etwas wie einen Geist gäbe. Die konsequente Steigerung dieses Irrtums ist, dass man glaubt, es gäbe einen Welt-Geist, der das Universum regiert. Das ist ein typisches Beispiel für Whitehead's "fallacy of misplaced concreteness".[464]

 

Die Noologie ist das Projekt der Austreibung des Geistes durch den Geist Selber.

 

Und so will jeder Denker der abrahamitischen Denk-Kollektive seinen Gott immer noch eine Stufe höher legen. Und natürlich, will jeder Gott-Sucher-Band(it) alle anderen von seinem Gott überzeugen, wenn nötig, auch mit Zwang. Das zieht sich wie ein schwarzer Faden durch die Geschichte des Christentums von der Völker-Mission des Paulus bis zu Augustinus und in die Neuzeit zu den Jesuiten. (Von der Völker-Mission des Islam brauchen wir hier gar nicht zu reden.) Es ist das Geschäft aller Theologen und Mystiker. Denn ein einfacher, alltäglicher, gebrauchsfähiger, adäquater Gott ist eben nur langweilig. Die Griechen und Römer hatten dazu ihre Laren, ihre Haus-Götter oder die alltäglichen Götter (Les Dieux Quotidiennes).[465] Dies ist sehr gut in einer Szene in dem Film "Gladiator" beschrieben. Anscheinend ist nicht alles so haltlos, was in Hollywood produziert wird. Manchmal haben sie dort wirkliche Wissenschaftler, die wissen, was und wie es damals war und zuging. Die antiken Ägypter, Griechen und Römer hatten sogar einen Gott der Toilette und des Furzes / Pfurzes: Pet.[466]

 

Und es kostet die Abrahamitiker nur ein bisschen Papier, um irgendwo eine moralin-saure Steigerung einzubauen. Dieses Prinzip ist nicht nur bei den -Theismen verbreitet, sondern auch bei den ‑Logismen. Das Prinzip des abrahamitischen (mono-thematischen) Logos verleitet genauso zur unendlichen Steigerung, wo eigentlich Mässigung angebracht wäre. (Bzw. Zivilisierung durch Unterlassung nach Bazon Brock). Das sollte man all diesen Gott-Sucher-Banden möglichst austreiben. Denn die Vernunft, der Noos an sich, verbietet das. Bei Sloterdijk, "Eifer", finden sich wieder einige seiner geistreichen Sprüche, für die er wohl von der akademischen Philosophie und Theologie so gehasst wird:

(147) "[Die Gottsucherbanden] ... Gipfelkonferenzen der Selbstauslöscher ... Sie verkörpern die organisierte Form des mangelnden Willens, bis drei zu zählen."

(124) "Wenn Gott schon Opfer fordert, warum nicht auch das des Verstandes?"

 

Überhaupt ist das Buch "Gottes Eifer" einzigartig unter Sloterdijk's Werken, denn er kann, wenn er will, auch luzide, klar und stringent schreiben.[467] Das Kapitel von "Gottes Eifer", "Die Matrix" (p. 108-147) enthält auch eine ausführliche Diskussion der Theo-Logik, nämlich die Nicht-Verbindung einer einwertigen Ontologie mit einer zweiwertigen Logik (S. 132-135). Leider erwähnt er da nicht Gotthard Günther als seinen Vordenker: "Das religions-reflexionstheoretische Thema von Gotthard Günther". Folgendes findet man also sehr ähnlich bei Gotthard Günther (1980), insb. in "Schöpfung, Reflexion und Geschichte":[468]

(135) "... die Verknüpfung von klassischer Ontologie und klassischer Logik vorgegeben. Wenn der zweite Wert nur ein Reflexionswert ist, der einen Überschuss aus potentiell haltlosen Sätzen und überflüssigen Negationen jenseits der von Gott oder dem Sein selbst abgezählten Menge der Realien..."

Die Selbst-Sterilisation der intellektuellen Eliten

Aus dem Gott-Steigerungs- Zwangs-Komplex ergibt sich ein weiterer gemeinsamer Phobos- Komplex oder Tabu (bzw. eine Zwangs-Vorstellung) der abrahamitisch beeinflussten Denk-Kollektive oder Intelligenzia. (D.h. das gilt für die meisten Schriftgelehrten bzw. Geisteswissenschaftler dieses Kulturkreises). Nach Sloterdijk in "Sphären", Z&Z und "Eifer": Es ist die christlich-muckerhafte Selbst-Sterilisation der intellektuellen (also der geistlichen) Eliten, die auf dem Tabu gegen die Superbia, also den Hochmut beruht. Ein wesentlicher Folge-Faktor dieser Fehlsteuerung ist das Eliten-Problem vor allem des Christentums. Im Bereich des abrahamitischen Kulturkreises allgemein übersetzt sich das verbindende Hintergrund-Thema des Monotheismus nahtlos in einen Monologismus. Dieser herrscht auch bei den aufgeklärteren Denkern des engeren abendländischen Kulturkreises. Monologismus heisst: auch wenn man nicht mehr so recht an einen allein-und-einzig-herrschenden Gott oder Pantokrator (nach Sloterdijks "Sphären"-Metaphorik) glauben mag, so hält man doch eisern fest an der allein-und-einzig-herrschenden Logik, dem Logos, und der Vernunft. Und dieser Komplex bezieht sich dann vorzugsweise auf die geistige Allein-Herrschaft der Verwalter des schriftgebundenen Denkens. Denn dieser Komplex ist ein Problem des Schriftgelehrtentums allgemein. Anderswo habe ich das auch als das charakteristische Missverhältnis zwischen Logos (Gelehrsamkeit) und Thymos (Politik) bezeichnet, das auch von Spengler thematisiert worden ist. Siehe auch diesen Essay in Aeon:

https://aeon.co/essays/why-the-western-philosophical-canon-is-xenophobic-and-racist

Augustinus, der erste wirklich lateinische Philosoph

Augustinus bekennt es in seinen "Confessiones" (den Bekenntnissen) dass er in seiner Jugend keinerlei Neigung und Interesse hatte, Griechisch zu lernen, dass ihm diese Sprache sogar "wesensfremd" und unheimlich erschien. Und so lernte er sie erst gar nicht, sondern bezog sein ganzes Wissen der christlichen Lehren aus lateinischen Übersetzungen der Evangelien, die ja in Griechisch als Ursprache abgefasst waren, weil ihre Chronisten griechisch schrieben und dachten, auch wenn die Protagonisten der Evangelien ziemlich ungebildete aramäisch sprechende Juden (Jesus, Petrus), oder lateinisch-römisch gebildet waren (wie Paulus). Das Johannes-Evangelium (Eu-Angelion) sticht hier besonders hervor, weil es sozusagen durch und durch hellenisiert ist. Die Verwendung der Schlüsselterminologie "en archae en ho logos" verrät hier schon alles, und das was im Folgenden dort gesagt wird, folgt diesem Schlüsselbegriff durch alle Instanzen, bis hin zur Apo-Kalypsis, dem krönenden Schluss-Stein seines Werkes. Von alledem hatte Augustinus nur durch Übersetzungen eine Kenntnis, und durch die Auslegungen seiner Mutter Monica, und seiner christlichen Mit- und Vor- Denker in Mailand, dem Bischof Ambrosius. Und als er auf die Schlüssel-Erkenntnis seines Lebens kam: "Tolle lege" (Nimm und lies), da konnte er nur die lateinische Übersetzung der Hl. Schrift zur Hand nehmen, die er auch verstehen konnte. IMHO hatte Augustinus eine Verständnislücke der wichtigsten Schriften des christlichen und jüdischen Kanons, und nur mit dieser grundlegenden Unbefangenheit (auch eine Art von Lüge, wenn auch eine wohlmeinende), konnte er dann herangehen, und die fundamentalen Denkmuster niederlegen, die das Christentum dann für die nächsten 1500 Jahre entscheidend beeinflussten. Das war auch eine der grössten Niederlagen des Denkens überhaupt in der Menschheitsgeschichte, weil damit das Griechentum aus der Theologie und Philosophie der kat-holischen Lateiner-Christen exorziert wurde, wie es dann ca. 100 Jahre nach Augustinus durch Justinian mit der Schliessung der athenischen Philosophenschulen dann auch bruto facto in die geschichtliche Welt der Christenheit und des Abendlandes umgesetzt wurde. Gleichzeitig setzte Justinian mit dem Codex des Römischen Rechts (~530 CE) auch die fortan allgemein gültige Prozedur zur sozialen Wahrheits-Findung.

 

Augustinus war in seinem weltlichen Leben vor der Konversion ein Rhetor und Anwalt gewesen, also einer von den römischen Sophisten, die perfekt darin geübt waren, durch geschickte Verdrehung von Umständen und Verhältnissen die Gerichte davon zu überzeugen, dass die Version seines jeweiligen Klienten das bessere Gehör und auch den genehmeren Richterspruch fand. Diese perfekt ausgeübte Kunst der geschickten Manipulation von Sachverhalten muss im Wirken des Augustinus als einer der Kern-Faktoren angesehen werden, warum er so grossen Einfluss auf seine Mitmenschen, und die darauf folgenden Denker der Christenheit hatte. Und es ist nicht ganz zufällig, so liefert uns Augustinus einen der ersten und umfangreichsten Traktate über "Wahrheit und Lüge", der ebenfalls das Denken der nachfolgenden Menschheitsgeschichte entscheidend beeinflusste. In seiner Nachwirkung auf die Mensch- und Christen- Heit war er damit wohl einer der grössten Meinungs-Manipulatoren (Spin Doctors), die die römische Rhetoren-Gelehrsamkeit je hervorgebracht hatte. Er konnte meisterhaft auf dem schmalen Grad zwischen "Wahrheit und Lüge" balancieren. So hatte sich also der "Bock zum Gärtner" gemausert, und damit wohl einen vergleichbaren Rösselsprung vollzogen, wie der von Saulus zu Paulus. Augustinus war wohl der entscheidende Denker, der die christliche, und damit die abendländische Philosophie weg von den Griechen, hin zu den Römern lenkte, jedenfalls bis etwa zur Renaissance, als nach dem Fall Konstantinopels wieder griechische Schriften in grösserer Zahl im Original in Europa in Umlauf kamen. Diese beeinflussten den Neoplatonismus, und u.a. auch die Philosophie von Marsilio Ficino und Pico della Mirandola, und natürlich auch Giordano Bruno.[469] Danach schmückten sich alle die Gele(e/h)rten, die etwas auf sich hielten, fortan mit graecisierten Namen. (Wie Melanchthon, der vorher Schwartzerdt hiess).

 

Arno Baruzzi weist in seinem Werk "Philosophie der Lüge" (PL) auf einen wesentlichen Unterschied der abendländischen (lateinischen) Philosophie im Gegensatz zur altgriechischen hin, der in einem verschiedenartigen Umgang mit der "Wahrheit" besteht, der "Alaetheia" (Alätheia bei Baruzzi). A-Laetheia heisst die "Unverborgenheit", oder die Lichtung bei Heidegger (Sturm 1996, 461-462), aber die Wahrheit des römischen Denkens ist die Gewissheit,[470] und so ist dieser subtile, aber wie ein tiefer Graben die beiden philosophischen Lager trennende Unterschied darin zu suchen, dass das römische Denken einen ganz anders gearteten Stil der Philosophie hervorbrachte als das griechische Denken, dem Kernthema allen Philosophierens. Damit kommen wir auch wieder zu Heidegger WHD.

Das Tabu der Abrahamisten

So sind die abrahamitisch inspirierten Denk-Kollektive von einem gemeinsamen Tabu beherrscht, egal welcher ideologischen oder religiösen Partei sie auch sonst noch angehören mögen: Keiner von denen möchte auch nur im geringsten daran erinnert werden, dass es eine Tiefengeschichte gibt, eine mythologische Ur-Geschichte des gesamten West- und Mittelasischen Kontinents, die so etwa 7000 Jahre zurückreicht, und dass die heute dominanten abrahamitischen Systeme davon nur ca. die letzten 3000 (oder 2000, oder 1400) Jahre umfassen, also dass sie lediglich nur so etwas wie die Spitze des Eisbergs darstellen. Es gibt sicher modernere Darstellungen dieses Komplexes, aber die von Spengler (1980, 784-894) ist wohl eine der besten Kultur­-Ideologie- übergreifenden Darstellungen aus der Gär-Phase des Christentums, des Talmudismus, und des Islam von etwa 100-700 CE. Diese erfasst insbesondere die Entwicklungen in der Zeit bis Mohammed. Besonders ergiebig ist seine Gewichtung der Bedeutung des Mesopotamischen Judentums und des Talmudismus, die er ganz anders interpretiert als die heute tonangebende jüdische orthodoxe zionistische Meinung. Um das Verständnis von Spenglers Darstellung etwas "vom Kopf auf die Füsse zu stellen"[471] braucht man lediglich sein Schlüsselwort "magisches Nationalgefühl" (1980, 812) umformulieren, und es als das "Ethos" eines "Ethnos" nach Gumilev im generischen Sinne zu bezeichnen. Siehe Spenglers Zitat zur Situation des Mesopotamischen Judentums:

Spengler (1980, 812): "Die Zerstörung Jerusalems traf nur einen sehr kleinen Teil der Nation und politisch wie geistig bei weitem den unbedeutendsten. ... [das jüdische Volk] ... lebte seit Jahrhunderten und nicht allein, sondern zugleich mit dem persischen und anderen Völkern, in einer Form, die an kein Land gebunden war."

Dies ist auch ein Gegenbeispiel zu der allgemein falschen Interpretation von Spenglers Werk, dass er die Schicksale von Völkern immer mit ihrer Landschaft in Verbindung sah. Siehe Spengler (1980, 809): ... [die Heimkehr der Juden aus Babylon] ...

"Die Heimziehenden sind die Wenigsten, die Hartköpfigen, die Eiferer. Es waren 40.000, mit Weib und Kind. Das kann kein Zehntel, nicht einmal ein Zwanzigstel der Gesamtzahl gewesen sein."

 

Dazu noch ein Zitat zu Lev Gumilev aus Noologie I:

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading85

"[Es] Handelt ... sich um Komplexe von langlebigen Pre-Skripten [also das Ethos eines Ethnos], die über viele Generationen hindurch das Leben der Menschen beeinflussen, dann findet man diese als Zentralthemen der Forschung in der vergleichenden Religionswissenschaft und der Ethnologie. Lev Gumilev listet in seinem Werk "Ethnogenesis and the Biosphere" spekulativ das Zusammenwirken eines Systems der vorherrschenden Pre-Skripte als bestimmendes Motiv für die Definition seines Begriffs des "Ethnos". [246] Ein Ethnos zeichnet sich durch trans-generationale Kontinuität aus, was zwar meistens, aber nicht immer durch endogame sexuelle Propagation erreicht wird. Da die Ethnologie sich traditionell mit räumlich (ab-) geschlossenen indigenen Gesellschaften [den Ethnien] befasste, war dies als Definitionsbereich quasi identisch, aber in gewissen Multi-Kulti-Gesellschaften wie etwa dem traditionellen Indien, existieren seit Jahrtausenden viele teil-separate Ethnoi, die sich innerhalb der grösseren indischen Population relativ stabil gehalten haben. Und nicht alle von ihnen isolieren sich durch Endogamie. Heute finden sich in westlichen Gesellschaften Glaubensgemeinschaften wie die Mormonen als neu entstandene teil-separate Ethnoi. [247] Nach diesem Raster kann man auch die Priester- und Mönchsgemeinschaften der katholischen Kirche und der buddhistischen Gemeinschaften als teil-separate Ethnoi bezeichnen, die sich aus einem Pool der Umgebungsgesellschaft regenerieren, weil ihnen die sexuelle Propagation durch die Regularien verboten ist. Andere Beispiele waren mittelalterliche Kriegerorden wie die Templer, Murabatim, Mameluken und Janitscharen. Hier lässt sich eine Entwicklung vom Ethnos zu Wertegemeinschaften ausmachen, deren Pre-Skripte zunehmend abstrakter und allgemeiner (kat-holischer) werden, wie etwa in der Entwicklung der modernen Wissenschafts- Community nachzuzeichnen ist."

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading51

http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe.htm

 

Siehe weiter bei Spengler (1980, 812):

"Die ideale Form der Nation war die "Synagoge", der reine consensus wie die urkatholische "sichtbare Kirche" und wie der Islam."

Wichtig im Zusammenhang mit der Entstehung des islamischen Komplexes aus dem spirituellen Tohu Wa- Bohu der damaligen Zeit ist Spenglers Darstellung der chaldäischen Religion (1980, 806): "Die chaldäische Religion ist eine Astralreligion". Ebenfalls stellt der dort Verbindungen zum Judentum und dem damaligen Talmudismus auf. (806-809). Sloterdijk hat auf diese Verbindungen (ohne Spengler zu erwähnen) vor allem in "Eifer" hingewiesen.

Einige besonders absurde Beispiele von theologischen Un-Denke(r)n

Ich möchte hier einige besonders absurde Beispiele von christlich inspiriertem theologischen Un-Denke(r)n anführen, natürlich nur zum Schmunzeln, und nicht zur Kritik. Folgende Zitate sind dankend entnommen aus einer Email-Diskussion[472] der Giordano-Bruno Stiftung: "Ist der Neue Atheismus niveaulos?", Beitrag von Bernd Vowinkel. Dort zitiert er einige Aussagen christlicher Theologen. Hier auf dem WWW steht das im Originaltext:

http://giordanobrunostiftung.wordpress.com/2010/06/05/ist-der-neue-atheismus-niveaulos/

[Zitat Anfang]

(Aus „Einführung in die Systematische Theologie“ von Klaus von Stosch, S. 137):

"Der innertrinitarische Logos geht in seinem Personsein ganz und gar darin auf, vom Vater her und auf den Vater hin zu sein und ist gerade so (mit dem Vater zusammen) der Ausgang für den Heiligen Geist. Gerade durch sein Vom-Vater-her- und Auf-den-Vater-hin-Sein ist er also die Ermöglichung von einer Gemeinschaft, die gerade durch Andersheit konstituiert ist. "

(Aus „Einführung in die Systematische Theologie“ von Klaus von Stosch, S. 233):

"Die Bedingung der Möglichkeit Gottes Geist als Erkenntnisquelle und Kraft zur Wandlung: Das Handeln Gottes im Geist ist zunächst einmal die Bedingung der Möglichkeit dafür, dass das göttliche Zusagewort im Logos überhaupt vom Menschen verstanden werden kann. Denn allein das Unbedingte selbst (Gott als Geist) kann ein Verstehen und Erkennen des Unbedingten (Gott als Logos) ermöglichen."

(So sagte z.B. der katholische Theologe Buchholz in einer Podiumsdiskussion):

"Schöpfung meint eine Herkünftigkeit, die nicht im strengen Sinne selbst noch mal in der Form einer Kausalität zu denken ist, sondern in der Kausalität selbst als Bedingung der Möglichkeit enthalten ist. Wenn die Dynamik endlicher Vernunft, diese Selbsttranszendenz endlicher Vernunft, nicht ins Absurde und Leere laufen soll, so zielt sie auf eine Wirklichkeit, die nicht nochmals das endliche Produkt unserer Projektionen und Modelle ist."

[Zitat Ende]

 

Naja, dazu gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen. Ausser, dass man diesen Herren eine ziemlich grosszügige Dosis von Haldol & Tavor verpassen sollte, und ansonsten sollte man sie in irgend ein schönes Kloster mit Gärten, Gräben, und Wällen (nach Umberto Eco's "Name der Rose") einsperren, damit der übrige Rest der Welt vor ihnen sicher ist. Hier ist ein kleiner Ausschnitt aus dem Vortrag von Bernd Vowinkel, und es lohnt sich, das alles ganz genau zu lesen. Denn Vowinkel versteht einiges, was viele Theologen nicht wissen:

Eben das ist gerade die große Kunst der Theologie: Imaginärstoffe zu bewerten.

 

Ist der Neue Atheismus niveaulos? von Bernd Vowinkel

Ein häufiger Vorwurf von Seiten der etablierten Theologie ist, dass der Neue Atheismus kein Niveau hätte. Gegenüber dem alten Atheismus sei er nicht besser, sondern nur lauter. Das läge wohl auch daran, dass einige wichtige Vertreter des Neuen Atheismus Naturwissenschaftler seien und somit in der Regel keine tiefere Kenntnis der theologischen Fachliteratur hätten. So wird insbesondere Richard Dawkins empfohlen, doch lieber in seinem Institut weiterhin Saurierknochen zu sortieren als über die Religionen herzufallen. Dawkins hat daraufhin in neueren Ausgaben seines Buches "Der Gotteswahn" einen Leserbrief im Anhang abgedruckt, der diesen Vorwurf äußerst treffend thematisiert:

Ich habe die schamlosen Anschuldigungen von Mr. Dawkins betrachtet und war empört darüber, dass es ihm an ernsthafter Fachkenntnis mangelt. Er hat offensichtlich nicht die detaillierten Ausführungen des Grafen Rodrigo von Sevilla über das exquisite exotische Leder der kaiserlichen Stiefel gelesen, und ebenso berücksichtigt er nicht im Mindesten Bellinis Meisterwerk “Über das Leuchten des kaiserlichen Lederhutes”. Ganze Denkschulen haben sich der Aufgabe gewidmet, gelehrte Abhandlungen über die schönen Gewänder des Kaisers zu schreiben, und jede größere Zeitung enthält eine Kolumne über die Mode am Kaiserhof… Dawkins ignoriert in seiner Arroganz alle diese zutiefst philosophischen Gedanken und beschuldigt den Kaiser der Nacktheit… Solange Dawkins sich nicht in den Boutiquen von Paris und Mailand weitergebildet hat, solange er nicht gelernt hat, den Unterschied zwischen Rüschenvolant und einer Pumphose zu erkennen, sollten wir alle so tun, als habe er nie etwas gegen den Geschmack des Kaisers gesagt. Seine Ausbildung als Biologe mag ihn in die Lage versetzen, herabhängende Geschlechtsteile zu erkennen, wenn er sie sieht, aber sie hat ihn nicht gelehrt, Imaginärstoffe richtig zu bewerten.

Eben das ist gerade die große Kunst der Theologie: Imaginärstoffe zu bewerten. Daneben kennt sich der gute Theologe hervorragend in der Literatur der griechischen Philosophen aus und hat daher immer ein passendes Zitat zur Hand. Aber er kennt natürlich auch die Argumente der „gebildeten“ Atheisten vergangener Zeiten und ist nach eigener Einschätzung in der Lage, alle diese Argumente zu widerlegen. Dabei bedient er sich einer Sprache auf höchstem Niveau, garniert mit möglichst vielen Fachausdrücken. So verwundert es nicht, dass der gemeine Gläubige in der Regel von Vorträgen der hohen Theologie völlig beeindruckt ist. Vom Inhalt der Vorträge wird er wenig verstehen, aber das ist ja auch nicht der Sinn solcher Vorträge. Sie dienen vielmehr dazu, die Gläubigen von der Intelligenz und der geisteswissenschaftlichen Bildung des Vortragenden zu überzeugen. Das vermittelt Autorität und nur durch Autorität sind die unlogischen und unvernünftigen Glaubensgrundsätze zu vermitteln, Nachdenken und tiefere Erkenntnis schadet der Sache nur. Beispiele für inhaltloses Geschwätz finden sich in fast jedem Lehrbuch zur Theologie. Besonders haarsträubend wird es meist, wenn die Trinität mit dem Monotheismus auf Biegen und Brechen in Einklang gebracht werden soll:

[Siehe das Zitat oben, das hier wiederholt wird]

Der innertrinitarische Logos geht in seinem Personsein ganz und gar darin auf, vom Vater her und auf den Vater hin zu sein und ist gerade so (mit dem Vater zusammen) der Ausgang für den Heiligen Geist. Gerade durch sein Vom-Vater-her- und Auf-den-Vater-hin-Sein ist er also die Ermöglichung von einer Gemeinschaft, die gerade durch Andersheit konstituiert ist.

(Aus „Einführung in die Systematische Theologie“ von Klaus von Stosch, S. 137)

[Zitat Ende]

Naturwissenschaften und Glaube

Nun stehen viele Glaubensgrundsätze in krassem Gegensatz zu den Erkenntnissen der Naturwissenschaften. Im Mittelalter wurden solche Probleme durch die Inquisition schnell und sauber gelöst. In unserer Zeit sind diese Methoden etwas aus der Mode gekommen und so muss man sich dann doch ernsthaft dieses Problems annehmen. Da die Naturwissenschaften immer weitere Bereiche unserer Erfahrungswelt entschlüsseln und damit auch entmystifizieren, befindet sich die Theologie auf einer ständigen Flucht vor neuen Erkenntnissen der Naturwissenschaften. Die verbleibenden Lücken werden immer kleiner und man sieht sich in der misslichen Lage, nur noch diese Lücken füllen zu können. Ein Lückenbüßergott ist aber etwas recht Erbärmliches und so hat man sich entschlossen, die Flucht nach vorne anzutreten. Man behauptet einfach, dass die Glaubensgrundsätze nicht im Sinne der Wissenschaft überprüfbar sind. Sie sind vielmehr eine andere Sichtweise von Wahrheit und Realität und sie gehen sogar über die Erkenntnismöglichkeiten der Wissenschaften hinaus. Sie bieten sozusagen einen unmittelbaren Zugang zu absoluten Wahrheiten. Damit hat man sich endgültig gegen die lästigen Naturwissenschaften immunisiert. So der Theologe Von Dobbeler bei einer Podiumsdiskussion:

Die Beschränkung auf eine naturalistisch-materialistische Welt- und Selbstwahrnehmung sitzt meines Erachtens in mehrfacher Hinsicht Illusionen auf. Dieser Reduktionismus verwechselt den Gott der Bibel mit jenem Hinterwäldler, der als Lückenbüßer unserer fortschreitenden Erkenntnis weichen muss. Der Gott des Christentums ist jedoch kein außerweltlicher Hochgott, sondern es ist der sich selbst erniedrigende Mensch Gewordene, auf Golgatha Gekreuzigte, der durch seine Ohnmacht in der Welt Raum gewinnt.[473]

Einige Analyse-Beispiele des abrahamitischen (Un-) Denk-Komplexes

Auf Basis der Mythologie-Geschichte der Menschheit, insbesondere des Vorderen Orient, kann man zur Tabu- und Phobos-Analyse des abrahamitischen Denk-Komplexes ein paar Details aus dieser Sichtweise hinzufügen. Dies erscheint vor allem deshalb notwendig, weil solche Überlegungen fast nirgendwo sonst in der Diskussion zu finden sind. Die in der Fussnote gelisteten Artikel aus Noologie I behandeln verschiedene Aspekte des abrahamitischen Komplexes generisch, auch wenn die Beispiele notwendigerweise aus der biblischen Genesis stammen, weil sie da eben am leichtesten zugänglich und verfügbar sind:[474] Ein wesentlicher Faktor ist die Herrschaft über die Zeit. Dies thematisiere ich im folgenden Kapitel:

"Herrschaft über die Zeit: Die Geschichte lehrt, was die Geschichte lehrt".[475]

Ich knüpfe damit an die alten Kronos-Chronos-Mythologien an, die man noch in der altgriechischen Mythologie findet, die aber überall in der altweltlichen Menschheits-Geschichte das religiöse Herrschafts-Thema par excellence waren.

Der christliche Macht-Ohnmacht-Komplex

Ich habe in Noologie I und II den christlichen Macht-Ohnmacht-Komplex schon analysiert, aufbauend auf Schopenhauers, Nietzsches und Spenglers Vorarbeiten. Siehe die Endnoten:[476] Peter Sloterdijk hat den jüdisch-christlichen Macht-Ohnmacht-Komplex an vielen Stellen in "Sphären", Z&Z und "Eifer" behandelt. Eine sehr gut pointierte Stelle ist diese:

(Globen, 295): "Es gibt in der Geschichte des Monotheismus ein Ringen zwischen der sadistischen (handelnden) und masochistischen (beobachtenden) Position um den bevorzugten Zugang zur Wahrheit. Ausser Zweifel steht, dass das Christentum, nach jüdischem Modell, den Masochismus der Nichtkönnenden ... in Führung gebracht hat."

(Globen, 296): "Die christianisierten Imperialismen Alteuropas haben folglich immer aus nicht-christlichen, im wesentlichen römischen Quellen geschöpft... Vergil... dem Alexanderroman..."

 

Es wäre ergänzend zu Sloterdijk noch zu bemerken, dass die abendländische Thymos-Geschichte, etwa des Rittertums, auch noch andere und tiefere Wurzeln hat. Denn Vergil und seine Aenaeis[477] und der Alexanderroman[478] sind nur Spitzen eines gewaltigen mythologischen Eisbergs der Eurasischen Menschheit. Die Noologie hat es sich zur Aufgabe gemacht, es ganz besonders zu erwähnen: Ganz wichtig ist in diesem Themenkreis ist auch die Alt-Nordische, Alt-Germanische Mythologie von Odin / Wotan, Walhalla, den Nornen, und dem Ragnarök. Ebenso auch die alt-indische, arische Vedische Mythologie des Maha-Bharata. Diese Tiefenbezüge stehen vor allem bei Joseph Campbell und Hertha v. Dechend, sowie Richard Wagner. Das betrifft die Zentralthemen der Weisheit und der Zukunfts-Sicht. Allerdings findet man da auch das eher dunkle Zentral-Thema des Walhalla: Es sind die alt-nordischen Versionen der heutigen Dschihadisten, die in ihrem Krieger-Tod einen direkten Zugang zu dem jeweiligen Himmelreich erlangen (oder zu vermeinen wollen). Ich behandele dies weiter unten in dem Kapitel zu Wagner, Odin, Erda, den Walküren  und dem Ragnarök tiefergehend. Es geht darum, tiefer in die mythologischen Ur-Gründe einzudringen. Interessant ist auch die etymologische Verbindung von Halle und Hölle im Deutschen. "The second element, höll, is a common Old Norse noun. It is cognate to Modern English hall and has the same meaning." [479] Es sollte auch nicht vergessen werden, dass die Mythologie des "Herrn der Ringe" von Tolkien auch von diesen Ideen abgeleitet ist.

 

Sloterdijk hat in "Eifer" wohl alles zu dem jüdisch-christlichen Para-Noia- / Phobos- Komplex gesagt, was ein deutscher Philosoph politically correct nur dazu sagen kann. Ich kann mich dem nur anschliessen, und nur noch ein paar pointierte Fussnoten dazu bieten. Dieser Komplex ist im Wortsinne ab- und zu- und aus- geschlossen. (Weil er eben auch geschichtlich abgeschlossen ist). Und wir können nur noch Sloterdijks Resumee zu Nietzsche zitieren, und zwar von Z&Z, S. 47, sowie S. 349. Hier in Kurzform:

(S. 47) ... "dass Nietzsches ingeniöse Analysen des Ressentiments im allgemeinen und des priesterlichen Menschentyps im besonderen mit einem Adressierungsfehler wie mit einem Datierungsfehler behaftet waren ... [damals bot das Christentum] ... schon längst kein adäquates Ziel mehr."

Was mit diesen beiden Fehlern gemeint ist, folgt auf S. 349:

"Der Islamophile Friedrich Nietzsche müsste heute seine Urteile modifizieren. Die Vorwürfe, die er in seinem Fluch auf das Christentum erhob, haben sich wie hinter seinem Rücken einem anderen Adressaten angepasst. Der radikale Islamismus unserer Tage bietet das erste Beispiel einer puren rächerischen Ideologie, die nur strafen kann, aber nichts hervorbringt."

 

Das Thema der Islamophilie und Islamophobie bietet auch die geeignete Überleitung zu dem Thema des nächsten Komplexes. Anlässlich des obigen Zitats aus Z&Z, sollen kurz noch ein paar Worte zu Nietzsche und dem Islam folgen: Zwar hat sich Nietzsche positiv zur "wunderbare[n] maurische[n] Cultur-Welt Spaniens"[480] geäussert, aber das wohl hauptsächlich, weil er den Thymos-Geist des Islam gegen das Muckertum des Christentums kontrastieren wollte. Es spricht nichts dafür, dass er sich jemals tiefer mit dem Islam beschäftigt hatte.[481]

Nietzsche, die Drogen, und die Töchter der Wüste

Es gibt ein schwülstiges Gedicht von Nietzsche im Zarathustra, von den Töchtern der Wüste, das beweist, dass er von den wahren Verhältnissen in der arabischen Wüste keine Ahnung hatte.[482]

 

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»Gehe nicht davon! sagte da der Wanderer, welcher sich den Schatten Zarathustra's nannte, bleibe bei uns, es möchte uns sonst die alte dumpfe Trübsal wieder anfallen.

Schon gab uns jener alte Zauberer von seinem Schlimmsten zum Besten, und siehe doch, der gute fromme Papst da hat Thränen in den Augen und hat sich ganz wieder auf's Meer der Schwermuth eingeschifft.

Diese Könige mögen wohl vor uns noch gute Miene machen: das lernten Die nämlich von uns Allen heute am Besten! Hätten sie aber keine Zeugen, ich wette, auch bei ihnen fienge das böse Spiel wieder an –

– das böse Spiel der ziehenden Wolken, der feuchten Schwermuth, der verhängten Himmel, der gestohlenen Sonnen, der heulenden Herbst-Winde,

– das böse Spiel unsres Heulens und Nothschreiens: bleibe bei uns, oh Zarathustra! Hier ist viel verborgenes Elend, das reden will, viel Abend, viel Wolke, viel dumpfe Luft!

Du nährtest uns mit starker Manns-Kost und kräftigen Sprüchen: lass es nicht zu, dass uns zum Nachtisch die weichlichen weiblichen Geister wieder anfallen!

Du allein machst die Luft um dich herum stark und klar! Fand ich je auf Erden so gute Luft als bei dir in deiner Höhle?

Viele Länder sah ich doch, meine Nase lernte vielerlei Luft prüfen und abschätzen: aber bei dir schmecken meine Nüstern ihre grösste Lust!

Es sei denn, – es sei denn – , oh vergieb eine alte Erinnerung! Vergieb mir ein altes Nachtisch-Lied, das ich einst unter Töchtern der Wüste dichtete: –

– bei denen nämlich gab es gleich gute helle morgenländische Luft; dort war ich am fernsten vom wolkigen feuchten schwermüthigen Alt-Europa!

Damals liebte ich solcherlei Morgenland-Mädchen und andres blaues Himmelreich, über dem keine Wolken und keine Gedanken hängen.

Ihr glaubt es nicht, wie artig sie dasassen, wenn sie nicht tanzten, tief, aber ohne Gedanken, wie kleine Geheimnisse, wie bebänderte Räthsel, wie Nachtisch-Nüsse –

bunt und fremd fürwahr! aber ohne Wolken: Räthsel, die sich rathen lassen: solchen Mädchen zu Liebe erdachte ich damals einen Nachtisch-Psalm.«

Also sprach der Wanderer und Schatten; und ehe Jemand ihm antwortete, hatte er schon die Harfe des alten Zauberers ergriffen, die Beine gekreuzt und blickte gelassen und weise um sich: – mit den Nüstern aber zog er langsam und fragend die Luft ein, wie Einer, der in neuen Ländern neue fremde Luft kostet. Darauf hob er mit einer Art Gebrüll zu singen an. ...

Die Wüste wächst: weh Dem, der Wüsten birgt!

– Ha! Feierlich! In der That feierlich!

Ein würdiger Anfang! Afrikanisch feierlich! Eines Löwen würdig,

Oder eines moralischen Brüllaffen – aber Nichts für euch, Ihr allerliebsten Freundinnen,

Zu deren Füssen mir Zum ersten Male, Einem Europäer, unter Palmen Zu sitzen vergönnt ist. Sela. ...

Wunderbar wahrlich! Da sitze ich nun, Der Wüste nahe und bereits So fern wieder der Wüste,

Auch in Nichts noch verwüstet: Nämlich hinabgeschluckt

Von dieser kleinsten Oasis: – sie sperrte gerade gähnend Ihr liebliches Maul auf.

Das wohlriechendste aller Mäulchen: Da fiel ich hinein,

Hinab, hindurch – unter euch, Ihr allerliebsten Freundinnen! Sela. ...

Heil, Heil jenem Wallfische, Wenn er also es seinem Gaste Wohl sein liess! – ihr versteht

Meine gelehrte Anspielung?

Heil seinem Bauche, Wenn er also Ein so lieblicher Oasis-Bauch war

Gleich diesem: was ich aber in Zweifel ziehe, – dafür komme ich aus Europa,

Das zweifelsüchtiger ist als alle Ältlichen Eheweibchen.

Möge Gott es bessern!

Amen! ...

Da sitze ich nun, In dieser kleinsten Oasis, Einer Dattel gleich,

Braun, durchsüsst, goldschwürig, lüstern Nach einem runden Mädchenmunde,

Mehr noch aber nach mädchenhaften Eiskalten schneeweissen schneidigen

Beisszähnen: nach denen nämlich Lechzt das Herz allen heissen Datteln. Sela. ...

Den genannten Südfrüchten Ähnlich, allzuähnlich

Liege ich hier, von kleinen Flügelkäfern Umtänzelt und umspielt,

Insgleichen von noch kleineren Thörichteren boshafteren

Wünschen und Einfällen, Umlagert von euch, Ihr stummen, ihr ahnungsvollen

Mädchen-Katzen, Dudu und Suleika, – umsphinxt, dass ich in Ein Wort

Viel Gefühle stopfe: (Vergebe mir Gott Diese Sprach-Sünde!)

– sitze hier, die beste Luft schnüffelnd, Paradieses-Luft wahrlich,

Lichte leichte Luft, goldgestreifte, So gute Luft nur je Vom Monde herabfiel –

Sei es aus Zufall, Oder geschah es aus Übermuthe?

Wie die alten Dichter erzählen. Ich Zweifler aber ziehe es In Zweifel, dafür aber komme ich Aus Europa,

Das zweifelsüchtiger ist als alle Ältlichen Eheweibchen.

Möge Gott es bessern!

Amen! ...

Diese schönste Luft trinkend, Mit Nüstern geschwellt gleich Bechern,

Ohne Zukunft, ohne Erinnerungen, So sitze ich hier, ihr Allerliebsten Freundinnen,

Und sehe der Palme zu, Wie sie, einer Tänzerin gleich, Sich biegt und schmiegt und in der Hüfte wiegt,

– man thut es mit, sieht man lange zu!

Einer Tänzerin gleich, die, wie mir scheinen will,

Zu lange schon, gefährlich lange Immer, immer nur auf Einem Beine stand?

– da vergass sie darob, wie mir scheinen will,

Das andre Bein? Vergebens wenigstens

Suchte ich das vermisste Zwillings-Kleinod – nämlich das andre Bein –

In der heiligen Nähe Ihres allerliebsten, allerzierlichsten

Fächer- und Flatter- und Flitterröckchens. ja, wenn ihr mir, ihr schönen Freundinnen,

Ganz glauben wollt:

Sie hat es verloren! Es ist dahin! Auf ewig dahin! Das andre Bein!

Oh schade um dieses liebliche andre Bein!

Wo – mag es wohl weilen und verlassen trauern?

Das einsame Bein? In Furcht vielleicht vor einem Grimmen gelben blondgelockten

Löwen-Unthiere? Oder gar schon Abgenagt, abgeknabbert –

Erbärmlich, wehe! wehe! abgeknabbert! Sela. ...

Oh weint mir nicht, Weiche Herzen! Weint mir nicht, ihr Dattel-Herzen! Milch-Busen!

Ihr Süssholz-Herz- Beutelchen! Weine nicht mehr, Bleiche Dudu!

Sei ein Mann, Suleika! Muth! Muth!

– Oder sollte vielleicht: Etwas Stärkendes, Herz-Stärkendes, Hier am Platze sein?

Ein gesalbter Spruch? Ein feierlicher Zuspruch? – ...

Ha! Herauf, Würde! Tugend-Würde! Europäer-Würde!

Blase, blase wieder, Blasebalg der Tugend!

Ha!

Noch Ein Mal brüllen, Moralisch brüllen!

Als moralischer Löwe, Vor den Töchtern der Wüste brüllen!

– Denn Tugend-Geheul,

Ihr allerliebsten Mädchen, Ist mehr als Alles Europäer-Inbrunst, Europäer-Heisshunger!

Und da stehe ich schon, Als Europäer, Ich kann nicht anders, Gott helfe mir!

Amen! ...

Die Wüste wächst: weh Dem, der Wüsten birgt!

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Vermutlich war Nietsche eher ein Anhänger der damals weit verbreiteten Modeströmung des romantischen Orientalismus. Dafür spricht auch, dass er sich gut mit dem ausgiebigen Haschisch-Gebrauch der damaligen (besonders französischen) Intelligenzia auskannte. Ebenso gut kannte er sich auch mit Opium und Morphium aus.[483] Die Rezepte dafür schrieb er selber, und er unterschrieb sie immer mit: Dr. Nietzsche. Hier noch ein Zitat zum romantischen Orientalismus Nietzsches:

http://www.huffingtonpost.com/daniel-tutt/european-crisis-over-isla_b_907860.html

"Although Nietzsche never references the Quran or hadith (sayings of prophet Muhammad) and never travelled to a Muslim country, he did read voraciously from the European Orientalist authors of his time." ... "Certain clichés are apparent in his writing about Islam. His obsession with the will to power colored his reading of Islam and made him praise Islam for what he called its "manliness," its un-democratic spirit, ordered discipline and what he referred to as a "life affirming will."

Der islamisch- / islamistische Komplex

Die Diskussionen zum Thema Islam und Islamismus sind erheblich durch ideologischen und politischen Unrat belastet, vor allem nach den Kontroversen um das Buch von Sarrazin. Ein wesentlicher Faktor dieser Belastung ist die herrschende Political Correctness der Intellektuellen- und Politiker-Klasse, und es wird erschwert durch deren genereller Unkenntnis des Koran und der sozialen Umstände in den islamischen Gesellschaften.[484] Weiterhin verbreiten die gleichgeschalteten politically correcten Medien immer gerne lautstark die beleidigten Reaktionen von Moslems,[485] die mangels Kenntnis des Klassisch-Altarabischen den Koran nicht lesen können, und deren spezielle Form des Islam-Verständnisses sich lediglich auf das begründet, was ihnen ihre Imame und Mullahs vor-predigen. Das sind vor allem die Vor-Sprecher des Islam, die behaupten, Islam heisse Frieden. Das beweist, dass sie kein Arabisch können, denn Islam (Unterwerfung) und Salam (Frieden) haben keine gemeinsame Wort-Wurzel.[486] Deshalb: Wer kein Klassisch-Altarabisch versteht, der kann auch nicht den Koran lesen, und daher kann er auch nicht als qualifizierter Sprecher zum Thema Islam auftreten. Man muss bei solchen Diskussion sorgfältig auf gewisse Differenzierungen achten. Nämlich das Thema Islam und Islamismus ist in etwa sechsfach-verschiedener Bedeutung, oder Sub-Thematisierung zu fassen. Das sind im Einzelnen:

 

1. Die erste Frage ist, was steht eigentlich im Koran geschrieben? Wenn man dazu etwas sagen will, muss man zumindest den Koran gelesen haben. Auch wenn es nur eine Übersetzung ist.[487]

2. Daran schliesst sich nahtlos an: Was ist der Koran, philologisch, etymologisch und religionsgeschichtlich? Das ist ein Thema der Text-Analyse, die aber im orthodoxen wahhabitischen Islam unter Androhung der Todesstrafe verboten ist.

3. Was ist die Bedeutung des Islam als Seelen-Pflegemittel für das einzelne Individuum?

Dies wäre das Zentralthema, was für eine Rolle die Religion auf der Seite des Individuums hat.

4. Was ist die Bedeutung des Islam als soziales Regulativ- und Korrektiv- Stabilisations-Instrument für die Umma (Die Gemeinschaft der Gläubigen)? Was ist seine Bedeutung für den Machterhalt der Eliten, also der Imame und Kalifen?

5. Was ist die Bedeutung von Islam als politisches Agitations-Instrument (der Islamismus)? Hier kommt vor allem die wahhabitische Interpretation des Islam zum tragen, die aber keinesfalls repräsentativ für alle sehr verschiedenen Unter-Gruppierungen des Islam ist.

6. Was ist die Rolle des Islamismus bei der Problematik von Bildungs- und Integrations-resistenten türkisch- und arabisch-stämmigen Migranten-Parallelkulturen in Deutschland?

Zu den Einzel-Differenzierungen bei dem Thema Islam(ismus)

Zu diesen Differenzierungen gebe ich nun eine Auflistung von Unterpunkten, die geeigneterweise noch auszuarbeiten wären. Ich halte mich in dieser Diskussion selber politically correct zurück, und stelle nur ein paar Fragen. Die im Text genannten Zitate sollen ein paar Antwort-Möglichkeiten andeuten. Selbstverständlich sind diese Zitate nicht meine Meinung, und ich distanziere mich politically correct und ausdrücklich von allen möglichen Interpretationen dieser Texte.

Was ist der Koran, Mythologie-geschichtlich?

Hierzu müsste man auch etwas von den mythologischen Wurzeln der abrahamitischen Religionen verstehen, und dazu braucht man einen Überblick über die Mythologie-Geschichte des Vorderen Orient, von der Levante bis nach Persien, über so etwa die letzten 7000 Jahre. Denn die ältesten Menschheits-Zivilisationen, von denen wir etwas wissen, liegen irgendwo in Persien, das sagenhafte Aratta.[488] Und Abram, der Ur-Vater der Abrahamitischen Religionen,[489] kam aus Ur (oder Uruk?) in Chaldäa.[490] Dies war die Ur-Stätte des mesopotamischen, und später abrahamitischen Gedankenguts. Dies wird alles bei Spengler und Campbell ausführlich behandelt. Mohammed stand zu seiner Zeit in einer scharfen Auseinandersetzung mit den örtlichen jüdischen Stämmen, und eine Kenntnis des jüdischen Talmudismus der damaligen Zeit wäre ebenfalls noch ein wichtiger Faktor.[491] Denn, wie bei der Entstehung des Protestantismus, war der Zorn wohl ein ganz wesentliches Motiv bei der Bildung des neuen Kanons des Islam. Mohammed war eben gewaltig zornig auf die stock-sturen Juden, die sich nicht von seinen Ideen beeinflussen lassen wollten. Genauso resistent waren die Christen auch. Der Artikel von Toby Lester bringt hier zusammenfassend ebenfalls gutes Material.[492]

Was ist der Koran, abrahamitisch-religionsgeschichtlich?

Die Verkündung Mohammeds im Koran ist eingebettet in die abrahamitische Prophesie-Tradition,[493] aber diese beruht wiederum auf der oben genannten mesopotamischen und chaldäischen Tradition. Mohammed setzte diesem Gesamtkomplex nach islamischer Interpretation den Schluss-Stein auf.[494] Es wäre sonst völlig unverständlich, warum Mohammed ausgerechnet in Jerusalem seine Himmelsreise unternommen haben soll, während er in Mekka oder Medina meditierend in seiner Höhle sass, und dann mit den vorgegangenen biblischen Propheten gebetet haben soll.[495] Der Islam nimmt für den Koran selbstverständlich in Anspruch, dass er buchstäblich als das Wort Gottes zu nehmen ist, und das ist ebenso selbstverständlich, wie die orthodoxen Juden die Torah[496] (das alte Testament), und die evangelikalen Christen die Bibel, für das Wort Gottes halten. In einem wesentlichen Gesichtspunkt kann man den Koran als extrem verschärfte Fortsetzung der Tradition der Apokalyptik und Zornesgebete der Torah (Siehe Sloterdijk, Z&Z) interpretieren, nämlich anhand der reichhaltig eingestreuten Droh- und Zornes-Sprüche gegen die Ungläubigen. Nicht ganz klar ist aber, ob diese nur apokalyptisch (eschatologisch) oder auch real gemeint sind. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn so viele Droh- und Zornes-Sprüche auch darauf hin interpretiert werden können, dass der fromme islamistische Gläubige die heilige Pflicht des Dschihad hat, die Ungläubigen auch in der realen Welt zu vernichten.

Was ist der Koran, philologisch und etymologisch?

Es wird von westlicher Seite oft bemängelt, dass die verfügbaren Koran-Übersetzungen tendenziös oder euphemistisch, oder sonstwie verschleiernd seien. Aber das ursprüngliche Verbot, den Koran in andere (besonders westliche) Sprachen zu übersetzen, hat einen guten Grund. Eine sinngetreue Übersetzung des Koran ist unmöglich, aufgrund der Semantik-Rhizom-Struktur[497] des Alt-Arabischen, einer alt-semitischen Sprache,[498] die völlig andere Assoziations-Strukturen aufweist, als die modernen europäischen Sprachen. Ein besonderes Problem ist, dass die ältesten Texte des Koran ohne Vokalzeichen geschrieben wurden, was das Verstehen weiter erschwert. Die Sprach-Wurzeln des Alt-Arabischen reichen vielleicht bis 3000 BCE auf das alte Akkadisch zurück, sowie auf die Sprachen von Assyrien und Babylonien. Alle diese waren eher nur verschiedene semitische Dialekte, und keine verschiedenen Sprachen.[499] Die Kaufleute und Handwerker dieses Sprach-Grossraums, unter ihnen ja auch die jüdischen Stämme,[500] konnten sich daher wohl relativ einfach zwischen diesen Dialekten verständigen. Mohammed war auch ein Händler (Handlungs-Reisender),[501] und man kann voraussetzen, dass er entsprechend sprachgewandt war.[502] Immerhin sind seine Verse ja auch als hohe arabische Poesie gerühmt. Nun haben die Poeten einen noch spezielleren Umgang mit der Sprache als die Prosaiker, und so ist die Problematik einer Übersetzung noch schärfer. Günter Lüling hat in seinem Monumental-Werk "A Challenge to Islam" eine eingehende Sprach- und Kultur- wissenschaftliche Forschung dazu gemacht.[503] Dieses Werk wurde natürlich aus political correctness von allen deutschen Islam- und sonstigen Gelehrten‑ Schulen abhorresziert, und sein Verfasser wurde aus der Geschichte der deutschen Islam-Wissenschaft sorgfältig exorziert. So geht es also, wenn jemand sich nicht an die Regeln seines Standes hält. (Der kalte Giordano-Bruno-Effekt).[504] Seine Frau konnte das Werk nach seinem Tode nur in Indien bei "Motilal Benarsidass"[505] veröffentlichen. In Deutschland gab es dazu keine Chance. Mangels genauerer Kenntnis dieses Spezialgebiets kann ich hier nicht viel dazu zu sagen. Aber, das Alt-Arabische ist eine semitische Sprache, und es leitet sich her aus dem Alt-Akkadischen. Das (jüdisch-) Aramäische ist eine sehr verwandte Sprache. Die Verbindungen zu den alt-mesopotamischen Mythen (wie Gilgamesh) sind real.[506] Da die modernen arabischen Dialekte vom Alt-Arabischen so weit entfernt sind, wie das Alt-Gotische vom Deutschen, könnte das auch modernen Arabisch-Sprechern helfen, den Koran besser zu verstehen. Aber eine solche Idee wäre nur eine naive Phantasie, weil natürlich die orthodoxen Schriftgelehrten des Islam nicht ihre alleinige Deutungs-Hoheit aus der Hand geben wollen. Keiner ist daran interessiert, dass das gemeine Volk den Koran versteht. Das ist genauso, wie zu den Hoch-Zeiten der römisch-katholischen Kirche vor dem Buchdruck, und der King James- oder Luther-Bibel, als in Kirchenkreisen auch kein Interesse daran bestand, dass das einfache Volk verstand, was es da von den hohen Kanzeln vorgebetet bekam.

Islam(ismus) und der Des-Informations-Krieg

Die Darstellungen der Ereignisse in der Geschichte des Islam als expansive politische Bewegung von 600 CE bis ca. 1600 CE, besonders die Dschihad-Eroberungen und ihre Opfer, und die wirklichen Gründe der Massen-Konversionen der dortigen Bevölkerungen zum Islam, sind Gegenstand eines ewigen Des-Informations-Krieges, in dem gewaltige Unterschiede zwischen den Darstellungen der jeweiligen Seite existieren.[507] Ein besonders bekanntes Beispiel ist die Vernichtung der Bibliothek von Alexandria.[508] Ein anderes ist das Thema von Spanisch-Andalusien, das oft als Beispiel für eine besonders tolerante Phase des Islam gerühmt wird, aber es ist nicht so klar, wie wahrheitsgetreu eine solche Berichterstattung ist. Denn dort waren, wie überall in der islamischen Welt, die Juden und Christen Dhimmis, also Bürger zweiter Klasse.[509] Man muss daher bei solchen Berichten immer voranstellen: Es geht das Gerücht (denn die Geschichte schreiben immer nur die Sieger, und Genaueres wissen wir nicht[510]), dass... Oder, wenn die Verlierer etwas zur Geschichte beitragen wollen, dann machen sie hauptsächlich eine Opfer-Propaganda, wie grausam die Sieger waren. Das gilt genauso für die Mongolen-Eroberungen, und das ist eben Bestandteil des uralten Propaganda-Krieges der Menschheit. Umgekehrt sind die Argumente heutiger Historiker, dass man die Opfer-Zahlen der Dschihad-Kriege radikal nach unten kürzen müsse, weil keine guten historischen Zeugnisse vorliegen, nur Beispiele für Political Correctness vom Feinsten. Denn natürlich haben die Sieger nach Möglichkeit alle historischen Zeugnisse vernichtet, die ihrer Version nicht entsprachen, und dazu hatten sie bessere Möglichkeiten, als die Verlierer. Das war halt immer schon die ganz übliche Des-Informations- Vorgehensweise, und die Christen taten das genauso selbstverständlich.

Das Auswendig Lernen des Koran

Wenn man sich die Video-Aufnahmen auf Youtube von den Koranschulen (Madrasas) in Pakistan oder Afghanistan ansieht,[511] dann sieht man da die Schüler eifrig beschäftigt mit dem Auswendig Lernen des Koran, und zwar auf klassisch Alt-Arabisch. Interessant sind die permanenten Wipp-Bewegungen der Schüler, die genauso aussehen wie die Wipp-Bewegungen der Talmud-Schüler. Das kleine Problem ist nur, dass diese Schüler überhaupt kein Alt-Arabisch verstehen. Sie lernen den Koran nur auswendig. Das allein gilt aber schon, um sich als Schriftgelehrter zu qualifizieren, mit den entsprechenden Priviligien. In der gesamten islamischen Welt gelten Menschen, die den Koran auswendig können, als bevorzugte Gelehrte oder Weise. Sie sind die Träger des pneumatischen Wir nach Spengler. Auch wenn sie gar nichts von den Inhalten verstehen. Es ist überhaupt nicht klar, zu welchem Prozentsatz und wie gut die Imame und Mullahs, die nicht an den Haupt-Universitäten von Kairo oder in Qom (oder Ghom)[512] in Persien studiert haben, überhaupt das Alt-Arabisch verstehen. (Denn die Perser sprechen Farsi, eine völlig verschiedene indo-arische Sprache). Man kann sich vorstellen, dass die Betroffenen auch nur ungern zugeben würden, wie viel oder wie wenig sie davon verstehen. Hier ist leider die Gefahr der kreativen Hass-Propaganda des Islamismus extrem virulent, vor allem wenn die politically correcten westlichen Intellektuellen überhaupt nicht unterscheiden können, wie fundiert diese Schriftgelehrten der verschiedenen Islam-Organisationen in Europa eigentlich sind.

 

Ich habe aber selber eine ähnliche Erfahrung gemacht, als ich in einer spirituellen Gruppe lange tibetische Liturgie-Texte auf tibetisch rezitierte. Ich hatte keine Ahnung, was diese Texte bedeuteten, weil es keine Übersetzung dafür gab. Aber diese Praxis sollte wohl dazu dienen, einen spirituellen Übungsweg (nach Sloterdijk, DMDL) zu machen. Zumindest habe ich dadurch eine praktische Erfahrung bekommen, wie die tibetische Sprache klingt. (Es gibt da sehr viele röchelnde Laute, die ein Europäer nur dann macht, wenn er gerade am Ableben ist). Ebenso habe ich auch bei anderen Gelegnheiten spirituelle Texte auf Sanskrit rezitiert. Da diese Sprache als arisches Idiom für Europäer viel eingängiger ist, habe ich damit auch etwas von dem Rishi-Wissen internalisiert. Auch wenn ich kein Sanskrit kann, so brachte das mir doch so etwas wie ein erhebendes spirituelles Gefühl, an dieser Tradition aktiv teilzunehmen. Eben als ein Träger des pneumatischen Wir nach Spengler. Hier kannte ich aber die Übersetzungen, und so hatte ich auch einen mentalen intellektuellen Zugang dazu. Und so ist es manchmal auch ganz erhebend, an der rituellen Tradition einer anderen Welt- Religions- Gemeinde teilzunehmen. Man muss also nicht immer alles verstehen, wenn man sich in rituellen Kontexten bewegt. Denn im rituellen Bereich, bestehen meistens mehrere Stufen des Verstehens, die je nach Initiationsgrad eben auch ganz verschieden sein können. Und so war auch die Hl. christlich- katholische kirchliche Liturgie auf Latein nicht ganz so nutzlos, wie manche behaupten. Aber die griechisch-Orthodoxe Kirche beherrscht die Dogmatik, oder besser das Kerygma,[513] auf alt-griechisch, und das ist noch ein bisschen tief-gründiger. Die Übersetzung in die National-Sprachen etwa durch Luther, oder die King-James Bibel hat leider auch eine Verflachung gebracht, und deswegen nehme ich auch gerne eine altgriechische Bibel zur Hand, um ein Gefühl dieses pneumatischen Wissens zu bekommen, wie Spengler es genannt hat. Die Griechische und Russische Christenheit haben noch sehr viel mehr davon bewahrt, als die Römisch- Katholische. Ich würde auch gerne den Talmud lesen und verstehen können. (Dafür braucht es mindestens 10 Jahre hartes Studium, u.a. des Alt-Aramäischen Ancient Aramaic).[514] Aber das ist mir in meiner jetzigen Lebenszeit wohl nicht mehr vergönnt. Aber ich kenne wenigstens seine Struktur und einige seiner Inhalte. Das ist auch schon etwas. Und das Talmudische System von Fussnoten zu Fussnoten ist die wesentliche Arbeitsmethode der Noologie, als das Denk-Fraktal.

Ancient Aramaic

Of all Semitic languages the Aramaic is most closely related to the Hebrew, and forms with it, and possibly with the Assyrian, the northern group of Semitic languages. Aramaic, nevertheless, was considered by the ancient Hebrews as a foreign tongue; and a hundred years before the Babylonian exile it was understood only by people of culture in Jerusalem. Thus the ambassador of the Assyrian king who delivered an insolent message from his master in the Hebrew language and in the hearing of the people sitting upon the wall, was requested by the high officials of King Hezekiah not to speak in Hebrew, but in the "Syrian language," which they alone understood (II Kings xviii. 26; Isa. xxxvi. 11). In the early Hebrew literature an Aramaic expression occurs once. In the narrative of the covenant between Jacob and Laban it is stated that each of them named in his own language the stone-heap built in testimony of their amity. Jacob called it "Galeed"; Laban used the Aramaic equivalent, "Jegar sahadutha" (Gen. xxxi. 47). This statement undoubtedly betrays a knowledge of the linguistic differences between Hebrews and Arameans, whose kinship is elsewhere frequently insisted on, as for instance in the genealogical tables, and in the narratives of the earliest ages. One of the genealogies mentions Aram among the sons of Shem as a brother of Arphaxad, one of the ancestors of the Hebrews (Gen. x. 23). In another, Kemuel, a son of Nahor, the brother of Abraham, is called "the father of Aram" (Gen. xxii. 21). Other descendants of this brother of the Hebrew Abraham (Gen. xiv. 13) are termed Arameans; as, for instance, Bethuel, Rebekah's father (Gen. xxv. 20, xxviii. 5), and Laban, the father of Rachel and Leah (Gen. xxv. 20; xxxi. 20, 24). The earliest history of Israel is thus connected with the Arameans of the East, and even Jacob himself is called in one passage "a wandering Aramean" (Deut. xxvi. 5). During the whole period of the kings, Israel sustained relations both warlike and friendly with the Arameans of the west, whose country, later called Syria, borders Palestine on the north and northeast. Traces of this intercourse were left upon the language of Israel, such as the Aramaisms in the vocabulary of the older Biblical books.[Modern Bible critics have endeavored to determine accurately the influence of Aramaic upon the various authors of Biblical books, and to use the results thus obtained in determining the age and authorship of the books (see, for example, König, "Einleitung in das Alte Test." p. 149; Holzinger, "Einleitung in den Hexateuch," passim; D. Giesebrecht, "Zur Hexateuch-Kritik," in Stade's "Zeitschrift," i. 177 et seq.; and compare xiii. 309, xiv. 143; S. R. Driver, "Journal of Philology," xi. 201-236).—G.] [515]

"Der Islam" als Deckmantel-Begriff

"Der Islam" ist ein Deckmantel-Begriff, ähnlich wie "der Hinduismus", den man im Westen aus Unkenntnis gerne den entsprechenden Religions-Systemen überstülpt. Es existieren genauso viele verschiedene Unter- und Splitter-Gruppen und Konfessionen des Islam, wie es christliche Konfessionen und hinduistische Sekten gibt. Die Haupt-Spaltung ist die zwischen Sunniten und Schiiten,[516] die, wenn sie nicht gerade in gemeinsamer Frontstellung in ihrem Hass auf den Westen stehen, sich in der ganzen Islam-Geschichte gegenseitig oft und gerne bekriegt haben. So wie es aussieht, werden sie das auch in der Zukunft tun. Sloterdijk spricht in Z&Z, 346 die Befürchtung aus:

"Riesenhafte Vernichtungsschlachten zwischen schiitischen und sunnitischen Kriegs­parteien sind nicht undenkbar."

Dies gilt insbesondere, wenn die schiitischen persischen Mullahs eine Atombombe bekommen sollten. Nicht nur Israel hat das zu befürchten, und deshalb sind mittlerweile wohl auch die Saudi-Araber (die Ober-Sunniten) wohl schon jetzt heimliche Verbündete Israels und der USA, um genau dies zu verhindern. Die Aussichten eines wirklichen Armaggedon sind leider nur allzu real.

Die Redaktion des Koran durch Uthman

Die heute gültige Formulierung des Koran stammt aus der Redaktion des Generals und Kalifen Uthman (Osman),[517] der noch Zugriff auf verschiedene andere Versionen hatte, diese aber verbrennen liess, aus welchen Motiven auch immer. Mit Wahrscheinlichkeit, damit er auf diese Weise seine spirituelle Obermacht als Kalif gegen Mohammeds Schwiegersohn Ali zementieren konnte. Seine Version wird von der islamischen sunnitischen Faktion (insbesondere den Wahhabiten) als die absolut historisch gültige anerkannt, aber auf der schiitischen Seite sieht das anders aus.[518] Was genau die Differenzen sind, kann man nur herausfinden, wenn man sich auf der Quelltext-Ebene damit beschäftigen kann. Die Text-Analyse des Koran wird dadurch erschwert, dass er als das für alle Zeiten festgestellte absolute Wort Allahs gegen jederlei Zweifel durch die schwersten Todes-Strafandrohungen abgeschottet wurde. Günter Lüling war einer der sehr wenigen, die es gewagt haben, dagegen an- und zu- denken. Und dafür ist er auch aus dem deutschen Islam- Wissenschaftler- Pantheon exorziert worden. Denn Text-analytische Studien des Koran sind nun mal methodische Zweifel. Siehe dazu den Artikel von Toby Lester in The Atlantic: [519]

 

[Toby Lester] Some of the parchment pages in the Yemeni hoard seemed to date back to the seventh and eighth centuries A.D., or Islam's first two centuries—they were fragments, in other words, of perhaps the oldest Korans in existence. What's more, some of these fragments revealed small but intriguing aberrations from the standard Koranic text. Such aberrations, though not surprising to textual historians, are troublingly at odds with the orthodox Muslim belief that the Koran as it has reached us today is quite simply the perfect, timeless, and unchanging Word of God.

The mainly secular effort to reinterpret the Koran—in part based on textual evidence such as that provided by the Yemeni fragments—is disturbing and offensive to many Muslims, just as attempts to reinterpret the Bible and the life of Jesus are disturbing and offensive to many conservative Christians. Nevertheless, there are scholars, Muslims among them, who feel that such an effort, which amounts essentially to placing the Koran in history, will provide fuel for an Islamic revival of sorts—a reappropriation of tradition, a going forward by looking back. Thus far confined to scholarly argument, this sort of thinking can be nonetheless very powerful and—as the histories of the Renaissance and the Reformation demonstrate—can lead to major social change. The Koran, after all, is currently the world's most ideologically influential text.

Looking at the Fragments

THE first person to spend a significant amount of time examining the Yemeni fragments, in 1981, was Gerd-R. Puin, a specialist in Arabic calligraphy and Koranic paleography based at Saarland University, in Saarbrücken, Germany. Puin, who had been sent by the German government to organize and oversee the restoration project, recognized the antiquity of some of the parchment fragments, and his preliminary inspection also revealed unconventional verse orderings, minor textual variations, and rare styles of orthography and artistic embellishment. Enticing, too, were the sheets of the scripture written in the rare and early Hijazi Arabic script: pieces of the earliest Korans known to exist, they were also palimpsests—versions very clearly written over even earlier, washed-off versions. What the Yemeni Korans seemed to suggest, Puin began to feel, was an evolving text rather than simply the Word of God as revealed in its entirety to the Prophet Muhammad in the seventh century A.D.

Since the early 1980s more than 15,000 sheets of the Yemeni Korans have painstakingly been flattened, cleaned, treated, sorted, and assembled; they now sit ("preserved for another thousand years," Puin says) in Yemen's House of Manuscripts, awaiting detailed examination. That is something the Yemeni authorities have seemed reluctant to allow, however. "They want to keep this thing low-profile, as we do too, although for different reasons," Puin explains. "They don't want attention drawn to the fact that there are Germans and others working on the Korans. They don't want it made public that there is work being done at all, since the Muslim position is that everything that needs to be said about the Koran's history was said a thousand years ago."

To date just two scholars have been granted extensive access to the Yemeni fragments: Puin and his colleague H.-C. Graf von Bothmer, an Islamic-art historian also based at Saarland University. Puin and Von Bothmer have published only a few tantalizingly brief articles in scholarly publications on what they have discovered in the Yemeni fragments. They have been reluctant to publish partly because until recently they were more concerned with sorting and classifying the fragments than with systematically examining them, and partly because they felt that the Yemeni authorities, if they realized the possible implications of the discovery, might refuse them further access. Von Bothmer, however, in 1997 finished taking more than 35,000 microfilm pictures of the fragments, and has recently brought the pictures back to Germany. This means that soon Von Bothmer, Puin, and other scholars will finally have a chance to scrutinize the texts and to publish their findings freely—a prospect that thrills Puin. "So many Muslims have this belief that everything between the two covers of the Koran is just God's unaltered word," he says. "They like to quote the textual work that shows that the Bible has a history and did not fall straight out of the sky, but until now the Koran has been out of this discussion. The only way to break through this wall is to prove that the Koran has a history too. The Sana'a fragments will help us to do this."

Puin is not alone in his enthusiasm. "The impact of the Yemeni manuscripts is still to be felt," says Andrew Rippin, a professor of religious studies at the University of Calgary, who is at the forefront of Koranic studies today. "Their variant readings and verse orders are all very significant. Everybody agrees on that. These manuscripts say that the early history of the Koranic text is much more of an open question than many have suspected: the text was less stable, and therefore had less authority, than has always been claimed."

Copyediting God

BY the standards of contemporary biblical scholarship, most of the questions being posed by scholars like Puin and Rippin are rather modest; outside an Islamic context, proposing that the Koran has a history and suggesting that it can be interpreted metaphorically are not radical steps. But the Islamic context—and Muslim sensibilities—cannot be ignored. "To historicize the Koran would in effect delegitimize the whole historical experience of the Muslim community," says R. Stephen Humphreys, a professor of Islamic studies at the University of California at Santa Barbara. "The Koran is the charter for the community, the document that called it into existence. And ideally—though obviously not always in reality—Islamic history has been the effort to pursue and work out the commandments of the Koran in human life. If the Koran is a historical document, then the whole Islamic struggle of fourteen centuries is effectively meaningless."

The orthodox Muslim view of the Koran as self-evidently the Word of God, perfect and inimitable in message, language, style, and form, is strikingly similar to the fundamentalist Christian notion of the Bible's "inerrancy" and "verbal inspiration" that is still common in many places today. The notion was given classic expression only a little more than a century ago by the biblical scholar John William Burgon.

The Bible is none other than the voice of Him that sitteth upon the Throne! Every Book of it, every Chapter of it, every Verse of it, every word of it, every syllable of it ... every letter of it, is the direct utterance of the Most High!

Not all the Christians think this way about the Bible, however, and in fact, as the Encyclopaedia of Islam (1981) points out, "the closest analogue in Christian belief to the role of the Kur'an in Muslim belief is not the Bible, but Christ." If Christ is the Word of God made flesh, the Koran is the Word of God made text, and questioning its sanctity or authority is thus considered an outright attack on Islam—as Salman Rushdie knows all too well.

Der wahhabitische Islamismus

Der heute bekannte Islamismus ist wesentlich das Produkt von jahrzehntelanger wahhabitischer Re-Missionierung unter Einsatz von Aber-Milliarden von Petro-Dollars, die ihre extrem intolerante, reaktionäre und sogar barbarische Version des Islam mit der Sharia über die ganze Welt verbreitet hat, indem überall Koranschulen und Moscheen eingerichtet wurden, natürlich mit wahhabitischen Lehrern und Inhalten. Es hat also in ca. den letzten 70 Jahren eine ungeheure Globalisierung der wahhabitischen Islam-Interpretation stattgefunden, die sämtliche regionalen Unterschiede, die die verschiedenen Lokal-Kulturen des Islam früher hatten, ziemlich eingeebnet hat. Man kann auch sagen, dass das eine sehr zielgerichtete Rückbindung (re-ligio) ins Mittelalter ist, oder noch besser, bzw. noch schlimmer: In die Steinzeit, nämlich, des Sharia-Rituals der Steinigung, und dies ganz besonders, von Frauen. Es ist äusserst bedenklich, dass die heutigen ganz besonders hohlen Sprachrohr- Feministinnen davon überhaupt nichts wissen wollen, von der Sharia. Das ist eine der furchtbarsten Erscheinungsformen der Political Correctness Überhaupt. Vor allem, wenn solche Praktiken sogar noch im UNHCR (United Nations Human Rights Council) durch die Petro-Dollars aus Saudi-Arabien gebilligt und abgesegnet werden,

Unterscheidung von Islam als Religion und als Islamismus

Zu dem Thema "Islam als Religion" sollte man von aussen (aus etischer Sicht) nichts sagen und vor allem nicht werten, nach dem Prinzip von Friedrich dem Grossen: "Jeder mag nach seiner Fasson selig werden". Man kann einige "wunderbare" Errungenschaften des Islam, im Vergleich zu den völlig entzauberten Religionen Europas, durchaus würdigen: Es entspricht einfach einem menschlichen emotionalen Grundbedürfnis, irgendwie in "Abrahams Schoss aufgehoben zu sein". Das "Aufgehoben" darf ruhig auch in Hegelscher Weise gelesen werden. Das menschliche Dasein ist unter dem Islam völlig in Allah "aufgehoben", und befreit die armen Menschen von so mancher Gewissensqual der permanent zu treffenden Entscheidungen, die sich hinterher meist als ungünstig oder sonstwie mit unvorhergesehenen nachteiligen Konsequenzen behaftet herausstellen. Das philosophische Problem des freien Willens ist hier deutlich. Deshalb ist es gar nicht so schlecht, wenn den Menschen ein so verderbliches Konzept von der Religion schon abgenommen wird.[520] Das meine ich durchaus nicht ironisch. Denn die vielgerühmte Gedankenfreiheit der Aufklärung im Kant'schen Sinne kann nur von denen wahrgenommen werden, die auch etwas zu Denken haben. Leider sind das vielleicht nur 1-5 % der Menschheit. All the rest of us, denken halt nur das, was ihnen die heutige Medien- und Konsum- Desinformations- Industrie so vormacht, und das ist bestimmt nicht besser, als was die Hl. christlich-katholische Kirche den Menschen in früheren Zeitaltern vorgemacht hat. Und auf der anderen Seite ist der Islam wohl die einzige ernstzunehmende Gegenbewegung[521] gegen das ideologische Gier-getriebene plutokratische Kapitalismus-Monster,[522] das gerade dabei ist, die Biosphäre des Planeten, und damit auch die Menschheit zu vernichten. Zwar ist der wahhabitische Islamismus eine nicht gerade anheimelnde Alternative dazu, aber wie oben schon gesagt, es gab ja auch viele tolerantere Facetten des Islam im Laufe der 1400-jährigen Geschichte dieser Bewegung. Man könnte sich durchaus ein paar Anleihen dabei nehmen. Ich habe dazu schon ein paar kurze Skizzen gemacht:[523] Aber gerade die wahhabitische Version des Islam ist seine Erscheinung als politische Ideologie. Das nennt man allgemein auch Islamismus.[524] Im Gegensatz zu den europäisch sekulär geprägten Ländern, ist in vielen orthodox-islamisch beherrschen Ländern der politische Islam und die Sharia auch die herrschende Staatsform, und die gerade (2011-2017) heftig wütenden Konflikte in Nordafrika, Syrien und Irak, drehen sich u.a. darum, dass allerorten die Kräfte des Islamismus daran arbeiten, auch in den eher säkularen Staaten wieder die Scharia als Staats-Prinzip einzuführen. In den islamistischen Ländern gilt das Prinzip "Jeder mag nach seiner Fasson selig werden" selbstverständlich nicht.[525] Die Christen z.B. in Ägypten, Irak und Nigeria sehen sich immer heftigeren Aggressionen ausgesetzt, und in Ländern wie Libanon, Syrien und Irak stehen sie jetzt schon vor der völligen Vernichtung. Die Diktatoren der alten Garde, wie Saddam Hussein, Mubarak, Ghadafi etc. waren wesentlich toleranter gegenüber den nicht-islamischen Bevölkerungsgruppen als es die neuen Machthaber sind. Virulent wird das Problem des Islamismus auch in dem Bereich, wo es um die Toleranz der Intoleranz geht. Dies ist speziell das Problem der islamistischen Bewegung bei Migranten in Europa, die ganz selbstverständlich die europäische Toleranz für ihr intolerantes Denken einfordern.

Gibt es wissenschaftlich fundierte Ansichten zum Islamismus?

Zwar gibt es in Deutschland genügend Arabisten und Islam-Gelehrte, die auch Klassisch-Altarabisch verstehen, aber man hört von denen wenig zur Islamismus-Diskussion. Die Hintergrundprobleme sind wohl die Political Correctness, der Kultur-Relativismus und die herrschende Konsens-Kultur. Weiterhin werden wohl die meisten deutschen Islam-Lehrstühle von den arabischen Staaten kräftig subventioniert, so dass man hier nicht gerne die Hand beisst, die einen füttert.[526] M.E. ist Manfred Schlapp einer der wenigen, die sowohl fundierte Arabisch- und Islam-Kenntnisse haben, und der es wagt, auch mal etwas zu sagen, was der Political Correctness widerspricht. Nicht umsonst ist er auch mit Peter Sloterdijk und Bazon Brock (mehr oder weniger eng) verbandelt. Es gibt von ihm auch ein Buch, das auf seinen Vorlesungen beruht.[527] Es gab auch einige mp3-Dateien von Schlapps Vorträgen, aus der Reihe der Karlsruher Vorlesungsreihe der Profi-Bürger von Sloterdijk und Bazon Brock, die man sich anhören konnte. Die gibt es aber leider nicht mehr auf dem WWW. Aber ich habe sie in meinem Archiv, meiner Wissens-Bank.

Andere Länder, andere Sitten. Islamismus in Frankreich

Das politically correcte Denken in Deutschland ist auch eine Überkompensation und Überreaktion auf die Nazi-Verbrechen, und eine Folge der Denkbremsen, die nach dem Krieg von den Aliierten in der politischen Kultur Deutschlands installiert worden waren. Andere Länder sind nicht so sehr von diesem politischen Komplex ausgebremst, und so finden wir in Frankreich durchaus auch sehr viel deutlichere Auseinandersetzungen mit dem Islamistischen Komplex. Patrice Ayme spricht hier eine sehr deutliche politically incorrecte Sprache.[528] Es gaben in Frankreich auch schon sehr viel gewalttätigere Szenen der Auseinandersetzung, wie die Kämpfe der Banlieue und die späteren islamistischen Massenmorde zeigen. Allerdings muss man einen wesentlichen Grund für die Gewalt auch in der Kolonialgeschichte Frankreichs, insbesondere dem Algerienkrieg, suchen. Siehe Z&Z, 320-327.

Die Rolle des Islamismus bei Migranten-Parallelkulturen

Für eine Studie der Rolle des Islamismus bei der Segregations- und Sezessions- Problematik von Bildungs- und Integrations-resistenten türkisch- und arabisch-stämmigen Migranten-Parallelkulturen in Deutschland oder Frankreich braucht man keine tiefergehende Kenntnisse des Koran, weil die Angehörigen dieser Migranten-Parallelkulturen auch nur bestenfalls ein rudimentäres Verständnis davon haben. Alles, was sie davon wissen, wird ihnen von ihren Vor- und Hass-Predigern eingetrichtert.[529] Es handelt sich hier um eine reine Ressentiment-Kultur, wie Sloterdijk es in Z&Z auf S. 349 ausdrückt:

"Der radikale Islamismus unserer Tage bietet das erste Beispiel einer puren rächerischen Ideologie, die nur strafen kann, aber nichts hervorbringt."

Johannes Kandel hat mit "Islamismus in Deutschland" eine ausführliche und keinesfalls polemische Analyse der Situation gemacht. Sarrazins Buch ist leider wegen seiner verwirrten genetischen Ansichten nicht diskussionsfähig. Aber man muss bemerken, dass hier im Hintergrund eine ungeheure aufgestaute Zornes-Bank (nach Sloterdijk, Z&Z) gegen die Weltherrschaft der Plutokratie und des Neoliberalismus am Wirken ist. Denn die Massenarbeitslosigkeit und Zukunftslosigkeit trifft die Migranten am härtesten. Leider hat sich das sozial- / industrielle System in Deutschland in den letzten 50 Jahren grundlegend geändert, seit die ersten Türken in den 1960er Jahren nach Deutschland kamen. Es gab damals noch viele Jobs bei der Müllabfuhr etc., die kein Deutscher machen wollte. Damals waren die Türken noch willkommen. Heute ist ein sicherer Job bei der Müllabfuhr mit geregelten Arbeitszeiten besonders bei akademisch gebildeten Philosophen und Soziologen hochwillkommen, und sehr viel besser als der Job eines Taxifahrers.

Das Gespenst der Religion und die Übungssysteme

Sloterdijk hat in der Einführung zu DMDL (S. 9) programmatisch gesagt: "Ein Gespenst geht um in der westlichen Welt - das Gespenst der Religion". Er führt weiter aus, dass die Vorstellung von der Wiederkunft der Religionen ein Irrtum ist, und dass Religionen eher in die Sparte "Übungssysteme" einzuordnen sind. Zwar kann man sagen, dass der Islam ein stringentes, aber insgesamt recht einfaches Gewohnheits- und Ritualsystem enthält,[530] aber das ist eher in der Form eines (quasi-) militärischen Drills. Dies erläutert Sloterdijk in "Eifer", p. 104 als: "In ihnen wird ein sakraler Militantismus normativ überhöht." Aber Üben im Sinne einer selbstbestimmten, individuellen Anstrengung von "über etwas hinaus gehen" zu einer Meisterschaft oder Perfektion etwa im Sinne der Zen-Meditation kommt im Islam nicht vor.[531] Es fehlt die Vertikalspannung. Ein Moslem ist angehalten, die vorgeschriebenen täglichen Rituale, die Gebete, Verbeugungen und Waschungen durchzuführen, plus einige weitere Gebote.[532] Wie Sloterdijk es in ("Eifer", 104) eindrücklich beschreibt, sind das "pro Mondjahr 29090 Verbeugungen, 3540 Niederwerfungen". Aber das ist nur ein Theorie-Wert, den sicher nicht viele Moslems so einhalten. Die meisten gehen nur zum Freitagsgebet. Eine vergnügliche islamische Legende besagt, dass Gott, in einem seiner Zwiegespräche mit Mohammed, verlangt haben soll, dass ein gläubiger Moslem 50 mal am Tag zu Gott beten müsse. Als gewiefter Händler soll Mohammed das auf 5 mal Beten herunter gehandelt haben. Das Hauptgebot aber ist, dass ein Moslem sich bedingungslos dem Willen Allahs unterwerfen muss, aber das steht im Koran und den Hadithen, und deren Interpretation wird ihm von den Schriftgelehrten, den Imamen und Mullahs, vorgeschrieben. Ein Übungssystem im spirituellen Sinn setzt voraus, dass der Übende einen Willen hat, aus dem heraus er sich irgendwelchen Übungen unterzieht. Aber leider: So etwas wie ein freier Wille ist im Islam überhaupt nicht vorgesehen, siehe das Zitat von Spengler. (Islam heisst völlige Unterwerfung). Auch die höhere Schule des Islam, das Auswendig Lernen des Koran, ist nur sehr bedingt ein Übungsweg (auch wenn Übung dazu nötig ist), weil es nur auf das Auswendig Können ankommt, und nicht darauf, dass man das auch versteht.

 

Ein wenig anders ist das im monastischen Christentum und den buddhistischen Mönchs-Gemeinschaften. Die Regularien und Übungssysteme für die christlichen Mönche und insb. die Jesuiten, sind etwas mehr von Individualität bestimmt, weil es eine mehr oder weniger freiwillige Entscheidung ist, ob man einem Mönchsorden beitritt oder nicht. Für die andere Seite des Christentums, als Erlösungsreligion, hängt das letztendliche Seelenheil einzig und allein von der Gnade Gottes ab,[533] und nicht davon, wieviel ein Mensch in seinem Leben geübt hat. Ausser Armut im Geiste, natürlich. Aber dafür braucht man nicht viel zu üben, denn den meisten Menschen ist das sozusagen in die Wiege gelegt. Dies behandelt Sloterdijk eingehend in ("Eifer", 90-93) anhand der "Grundoperation der augustinischen Christlichkeit". Der folgende Beitrag in dem WWW-link ist eine eher ironische Sicht auf Übungssysteme in Religionen:

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading235

 

Grundsätzlich wäre festzustellen, dass jede Weitergabe von kulturellen Inhalten und Fertigkeiten (auch allgemeiner die kulturelle Transmission genannt) mit Lernen verbunden ist, und Lernen ist immer mit Üben verbunden. Damit wäre trivialerweise bzw. tautologisch ausgesagt, dass "Kultur" immer mit Üben verbunden ist. Aber das ist dann wiederum kein Unterscheidungskriterium für eine Religion. Siehe zu diesem Themenbereich:[534]

Die Theo-Logik des Islam: Die Shahada

In der kulturmorphologischen Betrachtungsweise können Religionen nach vier Kriterien interpretiert werden: 1) Nach ihrer Mythologie, 2) ihrer Theologie, 3) ihrer Rolle als politischer Wirk- und Machtfaktor (ihrer Wirk-Mächtigkeit), 4) und ihrer Theo-Logik. Bei dem Islam kann das sehr gefährlich werden, weil nach den Regeln der orthodoxen islamischen Machthaber jede interpretative oder analytische Arbeit unter Androhung der Todesstrafe verboten ist, wenn sie nicht von den orthodoxen Gelehrten ausdrücklich gebilligt wird. "Alles, was nicht ausdrücklich vorgeschrieben ist, ist verboten". Deshalb muss das Folgende im Als-Ob Modus gedacht werden (nach Vaihinger): Was wäre (wenn es denn zu Denken erlaubt wäre) der Unterschied zwischen der Mythologie und der Theologie des Islam, und was wäre die Theo-Logik des Islam? Über die ersten zwei Themen kann man nur sprechen, wenn man sowohl die mythologischen Hintergründe kennt (das war u.a. die Arbeit von Spengler und Günter Lüling. Eine Zusammenfassung ist bei Toby Lester), und den Inhalt des Koran auf Alt-Arabisch genau kennt. Wir wollen uns daher erst einmal mit dem letzten Teil befassen, denn hierfür ist der islamische Haupt-Satz schon ausreichend, die Shahada: La ilaha illa 'llah, Muhammadun-Rasulullah: "Es gibt keinen Gott außer Gott" und "Mohammed ist sein Gesandter".

http://en.wikipedia.org/wiki/Shahada

Man kann diese beiden Sätze der Shahada darauf untersuchen, was ihre Theo-Logik besagt. D.h. was wird mit der Sprachlogik ausgesagt? Es hilft dabei, wenn man schon die Schriften von Meister Eckhart[535] und Spinoza verstanden hat, sowie Hegels Religionstheorie, und dazu noch Gotthard Günthers Arbeiten. Denn: Die Theo-Logik des Islam ist bestechend klar, einfach und logisch. Und ein Theo-Logiker kann die obigen Aussagen ohne Bedenken und bedingungslos unterschreiben. Sie sind einfach WAHR. (Allso, nach Vaihinger: Wenn es einen Gott gibt, dann gilt uneingeschränkt, dass): Es gibt nur Gott, (und nichts als Gott), und keinen Gott ausser Gott. Wenn es allso Einen Gott gibt, dann gibt es eben Nur Einen. Das leuchtet eigentlich sofort ein. Auch der zweite Satz ist recht unverfänglich, denn es wird ja nur gesagt, dass Mohammed sein Gesandter ist, und dass er keinesfalls der Einzige war. Denn der Islam erkennt Jesus ebenso wie Moses und Abraham auch als abrahamitische Propheten an, eben als Vorläufer von Mohammed. Soweit ist das Grund-Thema des Islam, logisch gesehen völlig korrekt und auch nicht widerlegbar. Die anderen theo-logischen Folgerungen stehen bei Meister Eckhart, Spinoza, Hegel, und Gotthard Günther. Bei Bedarf oder Interesse kann ich noch Weiteres dazu ausführen. Für die Theo-Logik ist es besonders wichtig, dass der Gott, von dem wir hier reden, völlig im Eschaton (also im Jenseits) ist. D.h. dieser Gott ist mit NICHTS aus der Menschen-Denk- und Vor-Stellungs-Welt zu begreifen, zu erfassen, oder zu interpretieren. Hier gilt das absolute Bilderverbot: "Du Darfst Dir Kein Bild von Mir Machen". Dieser Grundsatz muss noch auf das Schärfste, auch in das dümmste Gläubigen-Gehirn eingeprügelt werden. Denn alle Denk- und Vor-Stellungs-Bilder von Gott, Yahwe, und Allah, sind Idole. Inshallah.

 

Die Islamische Shahada hebt sich auch wohltuend von der Theo-Logik (oder Un-Logik, nach Tertullian) des Christentums ab, denn das mit der Hl. St. Trinitas, der Hl. St. Jungfrauengeburt, und der Hl. St. Wiederauferstehung Christi nach dem Kreuzestod, das ist sehr viel schwerer zu erfassen, und zu verstehen ist es überhaupt nicht, wenn man es nicht gleich als die undurchdringliche Mythologie des Christentums interpretiert. (Credo quia Absurdum). Denn in allen alt-weltlichen Mythologien war die göttliche Abkunft der jeweiligen Herrscher-Geschlechter sozusagen die Conditio Sine Qua Non. Japan und sein Kaiserhaus ist heute noch genau in diesem Theo-Logik -System "aufgehoben". Siehe dazu das schon oben genannte unsägliche christliche Theologen-Geschwätz unter: "Der gemeinsame Phobos- Komplex der abrahamitischen Denk-Kollektive". Es ist klar, dass Mohammed die Abrahamitische Religion von solchen Absurditäten befreien wollte. Nur wollten sich die Christen nicht befreien lassen. Genauso wenig wie die Juden. Und so ist der Islam dann als eigenständige Religion entstanden. Mohammed hatte das eigentlich nicht vorgehabt. Man kann sich von den Beduinen und Arabern der damaligen Zeit vieles denken, Gutes wie Schlechtes, aber Eins ist klar, das Leben in der Wüste mit seinen extremen Bedingungen fordert und fördert ganz besonders ein klares, hartes, und kompromissloses Denken. Mythologische Spinntisierungen passen da einfach nicht dazu.[536]

Der Islam, der Paradies-Garten und die spirituelle Unterwerfung

Dies habe ich in Noologie I schon klar ausgedrückt. Siehe das Kapitel: "Der Islam und die spirituelle Unterwerfung".[537] Die "Pre-Skripte" (die Ethos- Vor- Schreibungs- Systeme oder Pre-Skripte) des Islam entstanden in der Wüste, und das sozio-politische System der islamischen Gesellschaften ist auf "Kulturen der Wüste" optimiert.[538] Die Wüste ist eine extrem lebensfeindliche Umwelt, aber auch von überwältigender Schönheit und Erhabenheit. Nirgendwo sonst erfährt "Mensch" die Nichtigkeit seines Da-Seins so drastisch wie in der Wüste. Dies prägt jedes spirituelle System unverkennbar. Um dort zu überleben, müssen die Menschen sich starken Zwängen unterwerfen, seien sie nun natur-gegeben, oder durch den Kampf der Stämme gegeneinander, um die knappen Ressourcen. Die "enigmatische" Frage der Noologie ist: Wieweit spielen die Pre-Skripte des Wüsten-Lebens noch in ganz anderen Lebensumständen eine entscheidende Rolle? Ja, man kann sogar die Frage stellen, wieweit haben "Monotheismus" und "Verwüstung" ein einigendes Zentralthema? Denn: Wenn der Monotheismus eine "Re-Ligion" der "Wüsten-Völker" ist, und je mehr "die Wüste wächst", desto bessor "floriert" diese "Re-Ligion". Man kann es auch umgekehrt sehen: Das Ur-Ahnen der Wüstenvölker träumt immer von einem Paradies-Garten. Aber ein solches Paradies braucht notwendigerweise eine Wüste darum herum, um zu beeindrucken. Eine Oase in Arabien, oder ein persischer Garten, der sehr aufwendig von unterirdischen Bewässerungs-Systemen (Quanat) gespeist wird, ist das paradigmatische Beispiel dafür.[539] Gleichfalls die Gärten der Hashishinen oder Assassinen des Hassan-i Sabbah in Alamut.[540] Man stelle sich aber einen Paradies-Garten mitten auf Hawaii vor. Der würde dort überhaupt nicht auffallen. Daher, muss man leider feststellen, ist es eine fatale Tendenz der Monotheismus- und Verwüstungs-Religionen, soviel Wüste wie möglich zu schaffen. Und heute ist es soweit. Die ganze Welt ist eine einzige Wüste. Sie ist eine Plutokratie-Wüste. Damit hat Nietzsche einmal wieder recht gehabt. Die Wüste wächst über alle Grenzen hinaus. Und nicht mehr allzu lange, dann wird der ganze Planet Erde faktisch zum Wüstenplanet verkommen sein.

 

Die Wüste wächst: weh, wer zur Wüste ward!

Wüste ist Hunger, der nach Leichen scharrt.

Ob Quell und Palme sich hier Nester baun ...

Der Wüste Drachenzähne kaun und kaun

Denn Sand ist Zahn an Zahn, vielfräßige Pein

Bringt kinnladenhaft hier Stein auf Stein

reibt ewig hier Kinnladen nimmer müd ...

Vielfräßiger Hunger malmt hier Zahn an Zahn

Der Wüste Drachenzähne ...

Sand ist Gebiß, ist Drachen-Zähnesaat

Das malmt und malmt ? das malmt sich nimmer matt ...

Sand ist die Mutter die ihr Kind gekaut

Mit fliegendem Dolche in deren Haut ...

Nietzsche, Fragmente 5

 

Hier folgt noch ein langes Zitate aus Noologie I, der das klarer macht. Die Herrschaft und das Prinzip der ideologischen Unterwerfung:

"Immoral" - das ist nur eine neue Art von Moral, und zwar mit dem gleichen Anspruch des Vorrangs vor allen andern. Der Wille zur Macht ist intolerant. Alles Faustische will Alleinherrschaft. Für das apollinische Weltgefühl - das Nebeneinander vieler Einzeldinge - ist Toleranz selbstverständlich. Sie gehört zum Still der willensfremden Ataraxia. Für die abendländische Welt - den einen grenzenlosen Seelenraum, den Raum als Spannung - ist sie Selbsttäuschung oder ein Zeichen des Erlöschens.

Spengler (1980, 437)

 

Herrschaft ist umso sicherer und dauerhafter, je besser der Wille der Beherrschten unter die Kontrolle der Herrschenden gebracht wird. Dies wird natürlich entscheidend dadurch gefördert, wenn eine freiwillige Unterwerfung des Beherrschten, das Hingeben des eigenen Willens unter den anderen, als höher, und höherwertig akzeptierten Willen, erfolgt. Das ist das Kernprinzip des Systems der geistigen Macht, der Hiero-archia. Heraklit hatte mit seiner Formulierung der Logos-Doktrin den Grundstein dafür gelegt, und das System wurde von den Christen konsequent ausgebaut. Das weltliche Herrschaftssystem wurde als Reflexion auf das geistige verstanden, und seine irdischen Vertreter installierten eine weltliche Hiero-Archia. In den christlichen Mönchsorden findet sich die konkrete Anwendung dieses Prinzips, der unbedingte Gehorsam unter die Autorität der Oberen, der "Fratres Superiores", der Kirche. ... Man kann bei den heutigen Praktiken islamischer Völker nicht von Toleranz und Koexistenz reden, in dem Sinn, wie es im Westen verstanden wird, solange in Saudi-Arabien keine Kirche gebaut und keine andere Religion praktiziert werden darf, solange in vielen islamischen Ländern andere Religions-Gruppen unterdrückt werden, solange es nach der Tradition verboten ist, dass eine Muslimin einen "Ungläubigen" heiratet, [750] solange islamische Frauen aus "Ehre"-Gründen straflos ermordet werden, [751] ganz besonders wenn sie sexuelle Beziehungen zu "Ungläubigen" haben, solange Mädchen in islamischen Ländern (mit steigender Tendenz) genital verstümmelt werden, [752] oder solange sich jeder Muslim der Todesstrafe schuldig macht, wenn er sich zu einer anderen Religion bekehrt. Der Islam hat das Judentum in gewisser Weise kat-holisiert, in dem bestimmte jüdische Glaubens-Grundsätze und Praktiken von dem jüdischen Ethnos abgelöst und allen Menschen aller Rassen, Ethnien und Sprachen zugänglich wurden, vorausgesetzt sie anerkennen die Glaubensregeln und Praktiken des Islam. Die wohl wesentlichste Komponente, die der Islam kat-holisierte, war der Gedanke von "Gottes auserwähltem Volke". [753] Und mit einem solchen Gefühl der Auserwähltheit und der spirituellen Überlegenheit gegenüber den "Ungläubigen"  ist "Toleranz" bestenfalls eine Duldung, aber niemals Anerkennung. Die "manifest destiny" der "Wahren Gläubigen" ist es nach wie vor, bei jeder sich bietenden Gelegenheit die "Ungläubigen" mit guten Worten oder auch Gewalt (mit dem Djihad) für die "wahre Religion" zu bekehren. So wie das heute in Afrika und Indonesien, etwa auf Timor und im Sudan noch immer geschieht. [754] Wenn dann islamische Teil-Bevölkerungen aufgrund höherer Geburtenrate in einem Land die Mehrheit erlangen, werden auch die Forderungen der Dominanz schnell unüberhörbar. (Siehe Balkan und Kaukasus). ...

Aus sozio-kybernetischer Sicht kann das soziale System der Religion Mohammeds, der Islam, als die perfekteste Implementation des Herakliteischen Prinzips: "Der Krieg ist der Vater aller Dinge" mit metaphysischer Lackierung angesehen werden, die der menschliche Geist je erschaffen hat. Das Wort "Islam" bedeutet: Vollkommene und unhinterfragte Unterwerfung unter den Willen Gottes, der aber immer von irgend einem Menschen verkündet und interpretiert wird. Das ist idealerweise der Kalif, der sowohl die spirituelle als auch die staatliche Ober-Herrschaft innehat. Dadurch, daß die Botschaft des Islam (der Koran) als direktes Wort Gottes metaphysisch unangreifbar ist, bietet der Islam ein wesentlich "besseres" System der spirituellen Unterwerfung und sozialen Kontrolle als alle anderen bekannten. Im Gegensatz zum Christentum bestand auch kein Grund, die Komponente der Liebe oder der Gewaltfreiheit in den Kanon der Religion aufzunehmen, und so ist Gewalt ein integraler Bestandteil der sozialen Praxis der islamischen Kulturen: der Jihad oder Djihad. Zwar wird, je nach Auslegung des Koran, das Wort "Jihad" auch mit "Glaubens-Anstrengung" übersetzt, aber das ist im wesentlichen abhängig davon, welcher Denklinie der betreffende Imam oder Mullah und seine Anhänger angehören. Nach den politischen Prinzipien des Islam(ismus) verkündet vor allem derjenige den Willen Gottes, der sich (nach dem Willen Gottes) auf dem Schlachtfeld durchgesetzt hat. Diese post-hoc Logik besticht durch ihre Einfachheit. Was passiert ist, muss eben der "Wille Gottes" gewesen sein, denn sonst wäre es nicht faktisch geworden.

...

Mohammed und seine Nachfolger lieferten auch die bisher perfekteste metaphysische Formulierung und politische Realisation des holarchischen Prinzips der Neo-Platonischen Philosophie des "Hen", also des all-herrschenden Einen. Das folgende ist eine kurze Zusammenfassung der Thesen aus Goppold (2001b). [755]

...

Das Bewusstsein des Abendlandes hat die tiefere geistesgeschichtliche Bedeutung des Aufstiegs des Islam nach 600 CE vor allem daran wahrgenommen, daß "plötzlich" die gesamte Süd- und Ostseite der antiken Oikumene (und damit die reicheren und wichtigeren Gebiete) in den Händen der Moslems war, und die profitablen Handelswege nach China und Indien ebenso. Das war ein gewaltiger Schlag in das Gesicht für die Arroganz, mit der die Christlichen Machthaber und Chef-Ideologen geglaubt hatten, das Römische Imperium beerben zu können, als sie merken mußten, daß ihnen das Patentrezept unwiederbringlich entglitten war, mit dem die Römer die Einheit ihres Systems geschaffen hatten. [756] Denn die Geschichte der Christenheit kann eigentlich nur als eine unheilvolle Kette von Schismata geschrieben werden, die man immer wieder mit den bewährten Methoden der Gewalt zu überkitten versuchte, was letztlich in die bekannten Zivilisations-Katastrophen Europas führte, von denen der 30-jährige Krieg die sichtbarste ist. [757] Die Araber hatten das Patentrezept der Einheit in völlig neuer Form wieder-erschaffen. Bei ihnen hieß es "Islam", die absolute Ergebenheit unter den Willen Gottes (bzw. seiner Stellvertreter auf Erden: den Khalifen), und wie der Rest der Welt für die nächsten 700 Jahre feststellen mußte, war das genau das Patentrezept, um den anderen zu zeigen, wie die Herrschaft Gottes auf Erden zu installieren ist. Irgendwann kam auch hier der Niedergang, etwa als die Mongolen unter Hülägü im Jahre 1258 CE Bhagdad das erste Mal eroberten und völlig vernichteten (mit mindestens 100.000 Todesopfern, interessanterweise wurden die Christen dabei verschont, weil die Haupt-Frau des Hülägü eine Christin war), und dann unter (dem islamischen) Timur (Tamerlan) 1401 CE keinen Stein auf dem anderen von der Herrlichkeit der Khalifischen Islamischen Reiche stehen ließen. Danach übernahmen die türkischen Osmanen das Banner des Islam für weitere ca. 400 Jahre. Aber das ist eine andere Geschichte. ...

Um die neuronale Tiefendimension des Islamischen Durchbruchs besser zu verstehen, müssen wir die Theorien McLuhans über einen Punkt hinaus verfolgen, über den er als Katholik nie kommen konnte, weil er selber noch in dem neuronalen Käfig des römischen Katholizismus gefangen war. Er erkannte zwar die Gitterstäbe, aber das reichte nicht. Er sah den fundamentalen Unterschied von visuell-spatialen und auditiv-temporalen Denk-Modi, aber er konnte nicht den Bereich erkennen, in dem der letztere Modus eine ungeheure Überlegenheit hatte. [758] Der neuronal-logische Geburtsfehler des Christentums ist seine Genese als Massenreligion des einfachen Volkes. [759] Das probate Mittel, um die Massen zu beeinflussen ist heute, wie vor zweitausend Jahren, die Vereinfachung und Verbildlichung.[541] Das ist das Patentrezept der heutigen Fernseh-Medien-Weltherrscher [760] wie auch der damaligen Christen-Chefideologen. Das junge Christentum schlug die wichtigste Injunktion seiner Mutter-Religion, des Judentums, das Bilderverbot, in den Wind, und behauptete auch noch, es sei eine Verbesserung der alten Religion. Ja, man hatte mehr Anhänger damit gewonnen, soviel ist gewiß, aber das führte auch zur Verwässerung bestimmter essentieller Grundprinzipien. ...

Der Islam richtete sich in vielen Dingen konsequent am Judentum aus, und ging darüber hinaus, und das vor allem in dem Kernprinzip des Bilderverbots. Am Anfang war der Islam, ebenso wie das damalige Judentum der Kaufmanns-Gilden Arabiens, ein Elitesystem. Die frühen Auseinandersetzungen von Mekka und Medina betrafen vor allem so wichtige ökonomische Fragen wie das Handelsmonopol und die Kontrolle der Karawanen-Routen. Das Geheimrezept der islamischen Überlegenheit war, neben dem für jede nur denkbare Führerschaft idealen Prinzip der absoluten Ergebenheit unter den Willen (von wem auch immer, der gerade im Namen Gottes die Führung innehatte), daß es auf die maximale Schlagkraft der Elite ankam, die systematisch gezüchtet wurde, einem langen und harten Ausbildungsweg (oder Übungsweg nach Sloterdijk DMDL), in dessen Drill die Wüstenvölker der Araber schon seit Jahrtausenden bestens geübt waren. Ihre kriegerischen Erfolge kennen die Christen nur zu gut, aber das Geheimnis ihrer ideologischen Überlegenheit konnten sie nie wirklich lüften, auch wenn sie dann später einige ihrer Rezepte erfolgreich nachmachten. Das ideologische Geheimnis war: Abstraktion. In der Wüste, mit ihrer grausamen Trockenheit, ist Abstraktion sozusagen ein Modus Vivendi, man nennt es da nur Desiccation. Aber es bedeutet dasselbe. [761] Wenn man von der Religion her mit den schwersten nur denkbaren Injunktionen gezwungen wird, sich von dem wichtigsten, was man sich vorstellen will, "Kein Bild zu Machen", was tut man dann? Wenn man systematisch dazu gezwungen ist, ohne bildliche und konzeptuelle Vorstellung zu denken, dann findet man (vielleicht) strukturelle Formalismen: Al-Chimie, Al-Jabr (Algebra), Al-Muqabala, [762] und Al-Chwarzimi (als Al-Gorismus, Algorithmus, und dann natürlich auch die Computer-Programme). Die Grundproblematik ist die, daß das christlich-westlich-abendländische Denken sich immer in irgendeiner Form "Ein Bild gemacht hat", mit Ausnahme der Mathematik und der mathematischen Theologie des Nicolaus Cusanus. Die Mathematik hat der Westen ja wesentlich von den Arabern. Die Zehner-Stellenwert- und Null-Rechnung der Inder kam über Vermittlung der Araber ins christliche Abendland. Aber für die römisch-christliche Theologie war das nicht zu internalisieren, die Mathematik und die Metaphysik mussten getrennt bleiben. Erst mit der Aufklärung, als die Menschen sich schon von den christlichen Denkprinzipien loszulösen begannen, konnten die notwendigen mathematischen Abstraktionen gedacht werden, diesmal aber nur formal und unspirituell. In der Muslimischen Welt dagegen steht die Metaphysik auf allen Monumenten, und auf allen Gebetsteppichen für jeden sinnlich greifbar. Islamische Ornamentik ist figurale Metaphysik, ist bildliche Mathematik, ist mathematisches Gebet. Wer die Geschichte des Islam besser kennt, wie Gumilev, der weiss, dass "Der Islam" nur ein Deckmantel für viele, viele untereinander zerstrittene, Sekten und Gruppen ist. Diese sind nur in ihrer gemeinsamen Frontstellung gegen den Westen einig, ansonsten bekriegen sie sich bis zur völligen Vernichtung, wie man es heute gut sehen kann. Das hat Sloterdijk in Z&Z auch so ausgedrückt.

Zehntausend Jahre Konflikt zwischen Nomaden und Sesshaften

Die Hintergrund-Geschichte, ohne die man auch die Geschichte des politischen Islam nicht verstehen kann, liegt in den Beziehungen und Dauerkonflikten zwischen den Nomaden und Sesshaften in der Wüste Arabiens. Im Fall des Islam waren die Beduinen der arabischen Wüste Nomaden, und die Sesshaften lebten in den grösseren Städten, also Mekka und Medina. Dort lebte ein Mix von arabischen Stämmen und anderen Völkern, jüdische und christliche, wobei die ethnische[542] Situation nicht klar ist: Ob es mehrheitlich Araber waren oder Einwanderer aus anderen Teilen der Weltgegend. Die Städter lebten meist von Handel und Gewerbe. Mohammed kannte sich in beiden Welten aus. Siehe dazu ein Zitat im Stil des pro-islamischen Decorums:

http://www.britannica.com/EBchecked/topic/396226/Muhammad

"In order for Muhammad to master Arabic in its pure form and become well acquainted with Arab traditions, A-minah sent him as a baby into the desert, as was the custom of all great Arab families at that time. In the desert, it was believed, one learned the qualities of self-discipline, nobility, and freedom. A sojourn in the desert also offered escape from the domination of time and the corruption of the city... And so the young Muhammad spent several years in the desert."

 

Viele der grossen Zivilisations- Abbrüche und –Umbrüche der letzten ca. 10.000 Jahre entstanden entlang der Konfliktzonen zwischen den Sesshaften und den Nomadenvölkern. Da die Schrift und die priesterliche hierarchische Organisation eine Errungenschaft der Sesshaften war, war auch die Geschichts-Schreibung bis zum Anfang des 20. Jh.'s von ihnen dominiert. Die Nomaden waren in diesem Bild immer die Barbaren. Erst durch die systematischen Forschungen der Ethnologie wurde das Erbe der meist schriftlosen Nomaden-Völker wissenschaftsfähig. Bruce Chatwin hat als Romancier wohl mehr zur Wieder-Erinnerung des Ethos der Nomaden-Völker geleistet, als die akademischen Sozialwissenschaften. Laszlo Vajda war einer der wenigen, die das erforschten. Als Ungar war er ein Nachfahre dieses ehemals nomadischen Stammes.[543] Die Muster dieser Konflikte ähnelten sich weltweit immer wieder: Die Bewohner der fruchtbaren Schwemmland-Ebenen begannen, Landwirtschaft zu betreiben, und aufgrund höherer Bevölkerungsdichte konnten sie andere Völker in die weniger fruchtbaren Berg‑, Steppen- und Wüstengebiete verdrängen, wo nur eine nomadische Existenz möglich war. Der mythologische Bericht in der Genesis, über den ersten Mord der Menschheitsgeschichte, Abels (der Agrarier) durch Kain (der Hirten-Nomade), ist der Ur-Bericht der Verdrängung der Hirtenvölker durch die Agrarier. Aber, die Rache folgt auf dem Fuss: Mithilfe von domestizierten Grosstieren, also Pferden, Ochsen und Kamelen (manchmal auch Schiffen) gewannen die Nomaden wichtige strategische Instrumente, um gegen die Sesshaften zurückzuschlagen und sie zu erobern: Der Blitzkrieg.[544] Die bekanntesten geschichtlichen Beispiele sind die Hyksos in Ägypten,[545] die Hunnen, die Mongolen, die Beduinen, die afrikanischen Reiter-Königreiche von Mali,[546] und die Turkvölker. Aber die meisten von ihnen konnten keine dauerhafte Herrschaft installieren. Sie versanken alsbald in dem Tohu Wa Bohu der Menschheits- Geschichte.

 

Je nach intellektueller und politischer Couleur der Chronisten wurden die Nomaden entweder romantisch verklärt, wie etwa bei Lawrence of Arabia (Thomas Edward Lawrence),[547] oder als Diebe und Räuber betrachtet, insbesondere von den Händlern, deren Karawanen ausgeraubt wurden, und den Städtern, die unter den regelmässigen Raids der Nomaden zu leiden hatten. Ernest (oder Ernst) Gellner hat dazu einige wissenschaftliche Untersuchungen gemacht. Die Wahrheit liegt wohl nicht in der politisch-korrekten Mitte, sondern darin, dass die Nomaden Handel trieben, wenn einfacher Raub zu gefährlich war, aber dass sie es ansonsten nicht ehrenrührig fanden, hier und da bei passender Gelegenheit mal etwas ohne Bezahlung mitzunehmen, wenn sie keinen harten Widerstand erwarten brauchten. Ansonsten konnte man ja auch von den Schutzgeldern für die Karawanen ganz gut leben. Ibn Chaldun hat die Situation zur Zeit des frühen Islam in Arabien und Nordafrika beschrieben. Hier ein Zitat:[548]

 

"Seine Lehre von der Zivilisation und der Kultur ilm al-umran / علم العمران / ʿilmu ʾl-ʿumrān umfasst ausführliche Diskussionen des Verhältnisses von ländlich-beduinischem und städtisch-sesshaftem Leben, das einen für ihn zentralen sozialen Konflikt abbildet. In diesem Zusammenhang und mit Hilfe des Konzepts der asabiyya erklärt er sowohl in der islamischen als auch in der nicht-islamischen Geschichte den Aufstieg und Fall von Zivilisationen, wobei auch die Religion und der Glaube die Wirkung der asabiyya ergänzen und flankieren kann, wie zum Beispiel während der Herrschaft der Kalifen. Die Beduinen als Bewohner der ländlichen Regionen haben eine starke asabiyya und sind fester im Glauben, während die Bewohner der Städte im Verlauf mehrerer Generationen immer dekadenter und korrupter werden, ihre asabiyya also an Kraft verliert. Nach einer Spanne von mehreren Generationen ist die auf der asabiyya gründende Macht der städtischen Dynastie derart geschrumpft, dass sie Opfer eines aggressiven Stammes vom Land mit stärkerer asabiyya wird, der nach Eroberung und teilweiser Zerstörung der Städte eine neue Dynastie errichtet."

Ibn Chaldun äusserte sich auch durchaus kritisch über die Beduinen:

http://en.mcfly.org/Ibn_Khaldun

"Arabs dominate only of the plains, because they are, by their savage nature, people of pillage and corruption. They pillage everything that they can take without fighting or taking risks, then flee to their refuge in the wilderness, and do not stand and do battle unless in self-defense. So when they encounter any difficulty or obstacle, they leave it alone and look for easier prey. And tribes well-fortified against them on the slopes of the hills escape their corruption and destruction, because they prefer not to climb hills, nor expend effort, nor take risks. Whereas plains, when they can reach them due to lack of protection and weakness of the state, are spoils for them and morsels for them to eat, which they will keep despoiling and raiding and conquering with ease until their people are defeated, then imitate them with mutual conflict and political decline, until their civilization is destroyed. And Allah is capable of their creation, and He is the One, the Victorious, and there is no other lord than Him."

<<< Zitat Ende

 

Das mythologische Thema von Abrams beiden Frauen, Sara und Hagar, und deren Söhnen Isaak und Ishmael setzt den Kontrapunkt zur Entstehung der Rivalität und des Kulturkampfes zwischen dem jüdisch-christlichen Ethos und dem islamisch-arabischen Ethos und später, dem türkischen. Hagar war nach der Mythologie eine Ägypterin,[549] also eine Angehörige dieses sehr viel älteren und zivilisierteren sesshaften Bauern- und Kultur-Volkes, als es die nomadischen Hebräer waren. Erst nachdem Hagar und Ishmael aus der jüdischen Geschichte "exorziert" worden waren, wurde Abram zu Abraham,[550] und damit zum Stammvater der Juden.[551] Dann aber waren es die nomadischen arabischen Beduinen, die Ishmael aufnahmen und ihn zu ihrem Stammvater ernannten, und durch diese mythologische Abstammung den Islam begründeten. Um dies genauer zu verstehen, muss man auch die Rolle des Sünden-Bocks (des Pharmako(s/n))[552] kennen, der in der damaligen Mythologie dazu diente, dass alles gesellschaftliche Übel dieser Völker auf diesen geladen wurde, und der dann in die Wüste gejagt wurde. Das war der ursprüngliche abrahamitische Exorzismus-Komplex, von dem heute niemand mehr etwas weiss, oder qua Political Correctness nichts wissen will. Hier ist ein Zitat in der Wikipedia:[553]

 

Sarai, Abrams Frau, ist kinderlos. Sie fordert Abram gemäß dem auch anderweitig bezeugten Rechtsbrauch auf, ihre junge Sklavin Hagar zu nehmen. Mit ihr zeugt Abram seinen ersten Sohn Ismael (Gen 16 EU), nachdem er etwa zehn Jahre in Kanaan gewohnt hat. Als Hagar schwanger ist, kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Hagar und Sarai. Hagar flieht daraufhin in die Wüste, wo ihr jedoch ein Engel Gottes erscheint und mitteilt, dass sie wieder zu Sarai gehen soll (Gen 16,9 EU) und aus ihrem Sohn eine sehr große Nachkommenschaft entstehen wird. Ihren Sohn, der ein wilder, streitbarer Mensch sein wird, soll sie Ismael nennen. Abram ist 86 Jahre alt, als Hagar Ismael gebiert. [554]

 

Ishmael was fourteen years old when Abraham's son Isaac was born to a different mother, Sarah. Sarah had finally borne her own child, even though she had passed her child-bearing period. When she found Ishmael teasing Isaac, Sarah told Abraham to send both Ishmael and Hagar away. She declared that Ishmael would not share in Isaac's inheritance. Abraham was greatly distressed by his wife's words and sought the advice of his God. God told Abraham not to be distressed but to do as his wife commanded. God reassured Abraham that "in Isaac shall seed be called to thee."[Genesis 21:12] He also said that Ishmael would make a nation, "because he is thy seed".[Genesis 21:9–13]

Der abrahamitisch-jüdische Komplex

 

Bild: "Der Nachtgesang der Fische"

 

Ich füge hier ersteinmal das Bild ein, das ich schon in Noologie I vorgestellt habe:

"Der Nachtgesang der Fische" http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading104

(Allerdings ist der Fisch dort wegen einer falschen HTML-Konversion etwas daneben geraten.)

Es ist in Umformulierung des bekannten Satzes von Wittgenstein, der sagte:

"Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen" Ich füge dem hinzu:

"Wovon man nicht reden DARF, dazu kann man wenigstens Schweigebilder malen."

 

Anderswo nenne ich das auch "das Leerstellendenken". Siehe dazu die folgenden Schriften:[555] Der Grund für die Schweigebilder ist klar, nämlich die Political Correctness. Auch mehr als 70 Jahre nach dem Ende der Nazi-Herrschaft in Deutschland darf kein Deutscher etwas fundamental-kritisches zum Judentum, oder Israel, oder dem Begriff "Jüdisch" sagen. Denn dann läuten sofort die anti-nazifaszischen Sturmglocken, und es eilt herbei die deutsche Gesinnungs-Feuerwehr, um im vorauseilenden Gehorsam jedes Buch oder jede Schrift, die solches enthalten könnte, präventiv zu verbrennen.[556]/[557] Mit einem schönem Gruss von Ray Bradbury: Fahrenheit 451.[558]  Deshalb hülle ich mich hier politically correct in den Mantel des Schweigens. Ich begnüge mich damit, dass ich auf den abrahamitischen Komplex verweise, von dem das Judentum "zufälligerweise" der älteste ist.[559] Nur Leute wie Sloterdijk, der ja einigermassen fest und sicher auf seinem Elfenbein-Turm-Thron sitzt, und der einen verbeamteten Rentenanspruch hat, (und der sich auch seinen Ruf als Enfant Terrible schon redlich verdient hat),[560] können sich erlauben, hier und da mal ein bisschen zu sticheln, aber nicht so, dass es irgendjemand weh tut. Siehe Z&Z, 113-146, sowie einige Kapitel in "Globen", 254-260, 293-296. Und in "Eifer" insgesamt. Ich setze seine Analyse von Z&Z, S. 128 als wesentliches Moment(um) an:

"... ist in Wahrheit das Resultat einer konkurrenztheologischen Redaktionsarbeit, deren Sinn darin liegt, den Gott der politischen Verlierer als den Sieger a priori ins Licht zu rücken."

Es wäre abschliessend zu bemerken, dass Yahwe, der Gott der Juden, sich tatsächlich als dauerhafter, und damit siegreicher als die Götter der Mesopotamier und Ägypter erwiesen hat. Yahwe ist wohl unbestritten "der König (bzw. Herrscher) über die Zeit". Heute heisst er nunja, Allah bzw. Allahu Akhbar.

Der ideologische Kapitalismus

Der wahhabitische Islamismus in seiner Steinzeit-gewandten Prägung ist die eine Form der universalen geistigen Knechtschaft, und der universale ideologische Kapitalismus ist die andere. Hier gilt das Gesetz des "Herrn der Ringe": "Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden".[561] Und der ideologische Kapitalismus ist der realere Ring, sie alle zu Knechten, er ist das Gespenst, das wirklich die gesamte Welt in ihrem Griff hält.[562] Die Menschheit steht leider vor einer sehr unangenehmen Wahl zwischen Tod durch Hängen, oder Tod durch Erwürgen. Es ist dabei völlig unerheblich, dass es auch Kritik gibt, aber es gibt keine Alternativen. Die Plutokratie-, Gier-Kapitalismus-, Dynamismus‑ und Banken-Kritik ist mittlerweile ein literarisches Selbstläufer-Thema geworden. Und es gibt laufend herauskommende Neuerscheinungen. Siehe Frank Schirrmachers Buch.[563]/[564] Die schwarze Mythologie (oder Esoterik) der neo-liberalen Theoretiker basiert auf dem Phantasma der unsichtbaren Hand des Marktes, die im freien Spiel der Kräfte schon alles zum Besten regeln soll.[565] Ein weiteres Phantasma ist der Homo Oeconomicus, der immer gut informiert über alle Faktoren des Marktes ist, und der sich immer so rational verhält, dass er aus allem für sich das beste Ergebnis herausholt, aber so, dass damit auch dem Gemeinwohl maximal gedient ist. Joseph Stieglitz,[566] ein weltweit renommierter Ökonom mit kritischem Denkvermögen, enttarnt diese Phantasmen. In seinem Buch "Im freien Fall" beschreibt er von S. 311-344 die Wahnhaftigkeit der neoliberalen Kapitalismus-Ideologie. Zwar ist er immer politically correct, wie es sich für einen Nobelpreisträger, Professor und Weltbank-Experten gehört, aber deutlich genug. Die Märkte sind nie transparent, die Markt-Teilnehmer sind nie ausreichend gut informiert, und sie handeln meistens nicht rational, und das ganze System ist chaotisch instabil im Sinne der Chaos-Theorie. Es herrscht ein totaler Informations- und Ressourcen-Krieg, oder von-Neumannsches Spiel. Es geht darum, die besseren Informationen zu bekommen, und gezielt Des-Information zu verbreiten, und darum, sich den bevorzugten Zugriff auf die Ressourcen zu sichern. Das ist das Zentralthema des anderen Buches von Stieglitz: "Der Preis der Ungleichheit". Hier wird zwar auch durch die politically correcte Blume, aber genauso vernehmlich, die globale Machtübernahme der Plutokraten beschrieben. Spengler hat den Menschentyp des Plutokraten schon vor 100 Jahren sehr gut charakterisiert, und auch Schirrmacher kann diesem Bild nur ein paar moderne Details hinzufügen.

 

Angesichts des herrschenden Des-Informationskrieges und der political correctness ist auch verständlich, dass sich in der Literatur keine ernstzunehmenden Denk-Alternativen am Horizont abzeichnen. Denn die von-Neumannsche Spieltheorie (siehe Schirrmacher) besagt auch, dass das ein Multi-Player-Spiel mit Einsatz der ganzen Welt ist, ein Universal-Monopoly, wie ich es auch in Noologie I nenne.[567] Bei diesem Spiel ist das Aussteigen aus dem Karussell gleichbedeutend mit dem Verlust aller Spiel-Einsätze. Und das wird keiner der Akteure gerne machen. Spengler hat auch dazu schon seine sehr prophetischen Visionen dargestellt. Diese müssten nur noch auf die Terminologie des neuzeitlichen Zeitgeistes umformuliert werden. Es ist erkennbar, dass die Plutokratie die Staaten der westlichen Welt schon übernommen hat. Die Politik folgt alternativlos willig der plutokratischen Karotte vor der Nase. Das ist etwa daran zu erkennen, dass die Steuern für die Super-Reichen in den letzten 30 Jahren immer weiter gesenkt wurden, interessanterweise in Deutschland von der Rot-Grünen Regierung unter Schröder. Das war vermutlich das grösste Eigentor in der gesamten Geschichte der sozialistischen Bewegung. Daher gilt heute wieder, und zwar mit sehr viel mehr Berechtigung: "Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten!". Die Explosion der Top-Manager-Gehälter und die Banker-Boni sind ein anderes Anzeichen dieser Machtübernahme.[568] Die Staaten sind mit ungeheuren Summen verschuldet, aber verleihen Geld an die Banken zu fast Null-Zinssätzen, und retten sie dann auch noch mit vielen 1000 Milliarden Steuergeld. Es ist weltweit eine gigantische Umverteilung des Vermögens auf die paar Prozent der Super-Reichen im Gang, was gleichbedeutend ist mit der systematischen Ausplünderung der gesamten arbeitenden Menschheit durch die Plutokratie. Ein Buchtitel bringt es auf den Punkt. Es ist "Der grösste Raubzug der Geschichte". (Weik und Friedrich). Die Verhältnisse sind praktisch identisch wie Mitte bis Ende des 19. Jh's, als die gewaltigen Finanz- und Industrie-Imperien von Morgan, Carnegie, Rockefeller, etc. entstanden, aber heute noch krasser, weil ja die ganze Welt mit einbezogen ist, und die Biosphäre noch extremer belastet wird als vor 150 Jahren. Der Verlust von Ackerland und das globale Verschwinden der Wasservorräte, also die grassierende globale Verwüstung, ist das Mene Tekel dieser Entwicklung.[569] Daher ist Spengler heute so aktuell wie nie in den letzten 100 Jahren. Die Katastrophe des Euro ist die europäische Seite dieses Absturzes, dessen Geschwindigkeit sich immer rasender beschleunigt.[570]

 

Ich habe schon 2005 in Noologie I eine "Sozio-Kybernetische Theorie" auf Basis der von-Neumannschen Spieltheorie entwickelt, die von den heute erscheinenden Neu-Auflagen noch lange nicht erreicht worden ist.[571] Eine ziemlich radikale Sichtweise auf die Plutokratie, den ideologischen Gier-Kapitalismus und Neo-Liberalismus ist die von Patrice Ayme, der dies in einem weit gefassten geschichtlichen Überblick zusammenfasst. Ayme's Ansatz ist insofern beachtenswert, als dass er auch alle möglichen vor-industriellen Macht-Akkumulations-Komplexe umfasst, etwa die im alten Rom, die von Marx nur ungenügend untersucht worden sind. Er kennt sich ziemlich gut aus mit der Geschichte Frankistans, zwischen den Merowingern und Karolingern, von der französischen Seite, und die ist nun einmal ein bisschen anders als die deutsche Sichtweise. Seine Sicht ist ganz anregend, wenngleich man hier und da ein wenig herumkritteln könnte, dass er in allen seinen Aufsätzen eigentlich immer dieselben Themen wiederholt, und nicht viel Neues dazu kommt. [572]

 

Ich führe weiter unten aus, dass bei den vielfältigen Ausformungen von Macht-Komplexen nicht einmal das Geld entscheidend ist, sondern sie sind abhängig von den technischen und sozialen Möglichkeiten und Gegebenheiten einer Gesellschaft. Es geht hier um soziales Kapital, und Akkumulations-Banken von sozialem Kapital im Allgemeinen. So ungefähr hat das auch Sloterdijk in WIKA, Z&Z und DMDL formuliert. Aber die vielfältigen Arten und Weisen von Akkumulation können noch weiter als Marx es je geahnt hat, interpretiert werden. Spengler hat einige wesentliche Aspekte bearbeitet, die heute mangels Begrifflichkeit schwer zu behandeln sind. Denn auch die Elitenbildung eines Adels ist ein Bankensystem der Anhäufung von Thymos-Kapital. Das Bankenwesen ist auf vielfältige Weise meistens universal. Dazu habe ich die allgemeine "Strukturtheorie von Wissen und Macht" ausformuliert. Denn wir können es auch auf eine thermodynamische, autokatalytische Dynamik zurückführen, wie von verschiedenen Seiten der Systemtheorie gezeigt wurde.

http://www.noologie.de/noo04.htm

Wesentlich hierbei sind wieder die Vorarbeiten von Spengler:

http://www.noologie.de/noo05.htm#Heading274

Das Thema der Sexual-Kapital-Akkumulations-Ökonomie als vermutlich ältestes Macht-Akkumulations-System der Menschheit wird weiter unten behandelt.

Der ideologische wissenschaftliche Komplex

Die strukturellen Probleme des wissenschaftlichen Komplexes werden in diesen Aeon-Essays gut dargestellt:

https://aeon.co/essays/science-is-a-public-good-in-peril-heres-how-to-fix-it

Science is broken. Perverse incentives and the misuse of quantitative metrics have undermined the integrity of scientific research.

 

https://aeon.co/essays/does-science-need-mavericks-or-are-they-part-of-the-problem

In areas of science where we’re pretty confident about having unearthed the most fruitful lines of enquiry, focusing our research efforts is less problematic. But in existential risk, we don’t even know what the most useful questions are. When the stakes are so high, and the field is so daunting and unclear, that’s precisely the moment to get creative. Instead of having platoons of scientists thinking about the same kind of problem in the same kind of way, now is when we should be spreading them out across the whole landscape of research. When we don’t know what’s good and what’s bad, putting too many eggs into a small number of baskets is a bad idea.

How science works now isn’t necessarily how science will always work, or how it should work. The rules aren’t handed down in stone from the mountain top; rather, they’re painfully and slowly built through decades of hard work, hard thought, and more than a little happenstance, power-play and other features typical of any human endeavour. Scientists are human, and as such they’ll respond to incentives. If we want a less conservative science, then, we should ‘tweak’ the system by changing the allocation of incentives.

 

Eines der Hauptprobleme ist die extreme Spezialisierung, und die ungeheure Masse an Daten, in der das Wissen wie die Nadel im Heuhaufen zu versinken droht. Die Karrieren der wissenschaftlichen Aspiranten sind bedroht, durch das Überangebot an ausgebildeten Wissenschaftlern, die keine Aufstiegs-Chancen haben, und das knapper werden der Mittel für die Forschung. Weiter ist es das Problem der Political Correctness in den (hauptsächlich Geistes-) Wissenschaften Das grundsätzliche Problem mit wissenschaftlichen Kritiken des wissenschaftlichen Tabu-Komplexes ist dasselbe wie bei Untersuchungen von Brutalität von Polizeibeamten. Weil die Polizeibeamten ihre Kollegen belasten müssten, drücken sie meist beide Augen zu. Die Wissenschaft ist ein Konsensus-System (nach Dieter Straub: "Eine Geschichte des Glasperlenspiels"), und wer sich gegen den Konsensus stellt, der wird aus allen wichtigen Zirkeln und Gremien ausgeschlossen und damit totgeschwiegen. Anderswo nenne ich das auch den kalten Giordano-Bruno-Effekt.[573] Deshalb wagen es die Professoren meist erst nach ihrer Emeritierung, einmal etwas Kritischeres zu ihrem Fachbetrieb zu sagen. Dietrich Schwanitz ist da paradimatisch zu verstehen, aber sein Roman ist so überzeichnet, dass er kaum als Kritik gelten kann.[574] Der Wissenschafts-Betrieb an der Uni Bremen hat sehr viel mit Umberto Eco's Roman "Der Name der Rose" zu tun. Ob wir das glauben wollen, oder nicht. Es gab da dorten auch einmal einen Wissenschaftler namens Prof. Dr. Hans Peter Duerr (der die ethnologische Saga der "Sedna" geschrieben hat, nicht der Physiker), der noch einige viel pikantere Details dazu erzählen könnte. Der ist von dieser Uni heraus-gemobbt worden, dank der Feministinnen. Das gilt inzwischen wohl auch für alle Universitäten in Deutschland. Dazu noch mein abschliessender volks-thymlicher Spruch: Flieg, Maienkäfer, flieg! Deutschland ist schon abgebrannt, und im Pommernland wütet der Krieg. In der sonstigen Welt ist die Wüste schon ausgebrochen. Aber flieg, Maienkäfer, flieg. Irgendwo wirst Du schon dein neues Heimatland finden. Flieg, Maienkäfer, flieg! [575]

 

Ein gutes Beispiel für die Ideologisierung der Wissenschaft ist die Debatte um den Klimawandel. Es wird nur sehr selten darauf hingewiesen, dass das Klima auf der Erde immer schon sehr erratisch war, wenn man es über lange Zeiträume betrachtet. Die letzten 10.000 Jahre waren eine Phase von eher geringen Klimaschwankungen.[576] Aber die 100.000 Jahre davor, die Eiszeiten, brachten extreme Schwankungen, die sogar innerhalb von nur ein paar Jahrzehnten, das Klima drastisch zum kippen brachten. Niemand weiss, warum das so war, weil die solar-kosmischen Einflüsse viel zu langsam sind, um solch schnelle Schwankungen zu erklären. Auch das Aussterben der Pleistozänen Megafauna vor ca. 10.000 Jahren ist Teil dieses Dramas. Und niemand hat bisher eine schlüssige Theorie dafür gefunden. Es hat schon immer Klimawandel gegeben, und es hängt von einer Menge von Faktoren ab, die die Menschen nicht beeinflussen können. In diesem Zusammenhang muss man auch das Schweige-Kartell der Klimawissenschaftler nennen: Die grassierende Verwüstung und Versteppung in Afrika, den arabischen Ländern und Mittel- und Ostasien wird nun dem Klimawandel angelastet, und es wird höchst politically correct vollkommen ausgeblendet, dass der Hauptverursacher dafür die Bevölkerungs-Explosion ist, die brutale Entwaldung, um Acker- und Weideland zu gewinnen,[577] und last but not least, das rigorose Abpumpen des Grundwassers, das in einigen Gebieten um 50 Meter gesunken ist. (Etwa im Punjab). Letzlich, als Tüpfelchen auf dem "i", ist noch zu nennen, dass der massenhafte Staudamm-Bau die natürliche Anschwemmung von Ton, Steinen und Sand in den Fluss-Mündungen verhindert, die normalerweise das Küstengebiet erweitern und schützen. Auch dort verursacht das massive Abpumpen von Grundwasser starke Bodensenkungen (wie etwa in Jakarta oder Tokio). Deshalb sind die häufigen Überflutungen dort keinesfalls dem Klimawandel anzulasten.


 

Wagner: Aus der Werkstatt der Mythologien-Schmiede-Meister

 

AG:

Die Drei Ringe des Sinns, die im Sinne von der Atlantis Gespinns,

und die uns Alle, in dem Un-Endlichen Alle,

die uns Alle auf Ewig zusammen halten.

Das ist noch sehr viel besser als Der Ring des Herrn Tolkien.

Und es ist auch noch sehr viel besser als Der Ring des Herrn Wagner.

 

Ich möchte mich hier mit der Zunft der neuzeitlichen Mythologien-Schmiede und -Nachdichter befassen. Mein besonderes Interesse gilt den Herren Richard und Siegfried Wagner.[578]/ [579] Die haben das immerhin noch mit einem gewissen kulturellen und moralischen Imperativ betrieben. Siegfried Wagner war bekannt für seine krassen Darstellungen der Conditio Humana in seinen Opern. So funktioniert eben das Tot-Schweige-Kartell. (Oder der kalte Giordano- Bruno- Effekt). Dann gibt es die heutigen trivial- Mythologien-Erzähler aus Hollywood, die das Film- und Fernseh-Geschäft unserer heutigen Welt beleben. Da ist zuerst George Lucas, mit seinem (anscheinend unsterblichen) Star Wars Epos. Und dann Tolkiens "Herr der Ringe". Tolkien hatte auch noch einen ethischen Imperativ, denn er war ein eminenter Sprach-Wissenschaftler, der nordischen Völker-Scharen.[580] Auch die Matrix-Trilogie ist durchsetzt mit mythologischen Themen. Daneben und dagegen, gibt es heute fast unendlich viele Werke, die die mythologischen Super-Helden und Götter in ihren Kämpfen des Guten gegen das Böse (was auch immer das sei) nur noch modern trivialisieren. Es zeigt damit an, dass Mythologien auch heute noch beim Publikum sehr gefragt sind. Sogar bei Welt-Online wird das heute bemerkt, aber eine Ahnung von dem Gehalt der Mythen haben sie leider nicht. [581]

 

Kaum eine andere Fähigkeit ist den Menschen so eigen wie das Geschichtenerzählen. Ob Rotkäppchen bei den Gebrüdern Grimm oder Harry Potter aus der Feder der britischen Autorin Joanne K. Rowling – die Figuren und Charaktere aus Mythen, Märchen und Romanen sind weit mehr als Hirngespinste ihrer Autoren. Sie sind Vorbilder für das eigene Handeln und Richtungsgeber für Gedanken. Wie eine Romanfigur fühlt, was sie denkt und sagt, geht bewusst und unbewusst in das Verhalten des Lesers über. Sie beeinflussen die Art und den Tonfall ihrer Gedanken – oder sprechen sogar direkt zu ihnen. Menschen fühlen sich beim Lesen einer Geschichte in die Figuren ein, sie übernehmen unbewusst das Erzählmotiv, das sie gelernt haben und das zu ihnen für ihre eigene Biografie passt. Es wird zu einer Art Schicksal, das ihre Erlebnisse in einen schlüssigen Zusammenhang bringt.

Richard Wagner: Ein Meister des {Thymos- Eros- Phobos-} Komplexes

Richard Wagner war ein grosser Meister der dichterischen Darstellung des {Thymos- Eros- Phobos-} Komplexes. Um eine möglichst starke kathartische Wirkung (nach Aristoteles) beim Publikum zu erzielen, mussten die emotionalen Motive stark herausgezeichnet bzw. überbetont werden. Das kann man als schwülstig empfinden, aber das war und ist eine dramaturgische Voraussetzung dieses Gewerbes. Praktisch alle Opern-Dichter seiner Zeit, also auch Mozart, Verdi, Puccini, etc. produzierten schwülstige Machwerke. Das Publikum war schon immer von den schwülstigen Schauspielen begeistert, und ist es genauso heute, wie man bei George Lucas oder Rosamunde Pilcher auch gut sehen kann.[582] / [583] Der Wagner ist tief, tiefer als der Nietzsche je gedacht, Denn der Wagner war ein Grosser Mytho-Loge und Mysta-Goge, ein Meister der Ur- Ahner. Denn er verstand viel mehr von diesen Dingen, als Nietzsche der Grosse, es je geahnt hätte. Nietzsche war ein Philosoph und Denker, aber vom Dichten verstand er nicht ganz so viel. Die damalige Wirkung von Wagners Schaffen lässt sich gut im Vergleich und Antagonismus zu Nietzsche erfassen. Dazu hat Rüdiger Safranski in "Nietzsche" (71-141) einige wesentliche Aspekte formuliert. Insb. S. 138-140, "die mythische Kunstreligion". Was Nietzsche als rationaler vernunftgeleiteter Schriftgelehrter nicht erfassen konnte oder wollte, ist die (jenseits-rationale) mythologische Macht der Katharsis, die er zwar auch in seiner Theorie des Dionysischen behandelt hatte, aber die er selber nicht nachvollziehen konnte. Man kann es etwas überspitzt sagen: Wenn man sich der mythologischen Macht von Richie Wagners Ritualen der Kunstreligion voll hingeben wollte, musste man seinen Intellekt "an der Garderobe abgeben", und auf den ganz harten Stühlen Platz nehmen. Das war ganz einfach, und konsequent, nur der Akustik geschuldet. Denn der Richie Wagner hatte das alles, ganz genau durchgeplant.[584] /[585] Bei den Christen war es analog dazu die "Armut im Geiste", die für die Aufnahme in den initiatischen Kreis der Offenbarung unabdingbare Voraussetzung war. (Credo quia absurdum, Tertullian). Ich beginne mit dem Ring des Nibelungen. [586] / [587] Der Text ist auch auf der Noologie zu finden.[588] Hier folgt ein wesentliches Zitat aus diesem Werk, das des Wagners Kunst beleuchtet, um mythologische Tiefenbezüge herzustellen, und ein passendes Bild: Der Wanderer über dem Nebelmeer (Niflheim) von Caspar David Friedrich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Wanderer_%C3%BCber_dem_Nebelmeer

 

Hier ist der Link zu dem Original-Bild in hoher Auflösung:

http://www.noologie.de/noo-pics/Caspar_D_Fried_Der_Wanderer.jpg

 

 

 

 

Bild: Caspar David Friedrich, Der Wanderer über dem Nebelmeer


 

Die Pilger-Reise des Wanderer’s, des Odins oder Wodans zu der Erd-Mutter Erda

Erda ist die Mutter der Erde, damit auch die Gaia, und noch früher, die Chthon. Ein anderer Name ist die Wala. Diese ist die sich selbst- befruchtende (Auto- Chthon), die all-gebierende, die all-befruchtende Ur-Göttin der Ur-Welt der Menschheit. Sie war das All, bevor der Himmels-Gott Ouranos entstand.[589] Gleichzeitig ist sie, durch die Ver-Dichtung des Wagners, auch die Mnaemo-Synae. Wagner vermischt also Homer, Hesiodos, und die alt-nordischen Götter, zu seinem eigenen Welten- Zauber- Götter- Cocktail.

 

Wanderer:

Der Weckrufer bin ich, und Weisen üb' ich, / daß weithin wache, was fester Schlaf verschließt.

Die Welt durchzog ich, / wanderte viel, Kunde zu werben, / urweisen Rat zu gewinnen.

Kundiger gibt es keine als dich; / bekannt ist dir, was die Tiefe birgt,

was Berg und Tal, Luft und Wasser durchwebt. / Wo Wesen sind, wehet dein Atem;

wo Hirne sinnen, haftet dein Sinn: / alles, sagt man, sei dir bekannt.

Daß ich nun Kunde gewänne, / weck' ich dich aus dem Schlaf!

Erda:[590]

Mein Schlaf ist Träumen. / mein Träumen Sinnen, / mein Sinnen Walten des Wissens.

Doch wenn ich schlafe, / wachen Nornen: / sie weben das Seil

und spinnen fromm, was ich weiß. / Was frägst du nicht die Nornen?

Wanderer:

Im Zwange der Welt weben die Nornen: / sie können nichts wenden noch wandeln.

Doch deiner Weisheit / dankt' ich den Rat wohl, / wie zu hemmen ein rollendes Rad?

....

Erda:

Weiche, Wotan, weiche! / Flieh des Ringes Fluch! / Rettungslos dunklem Verderben

weiht dich sein Gewinn.

Wotan: Wer bist du, mahnendes Weib?

Erda:

Wie alles war, weiss ich; / wie alles wird, wie alles sein wird, / seh' ich auch:

der ew'gen Welt Ur-Wala, / Erda, mahnt deinen Mut. Drei der Töchter, / ur-erschaffne, gebar mein Schoss:

was ich sehe, sagen dir nächtlich die Nornen. / Doch höchste Gefahr führt mich heut

selbst zu dir her: / Höre! Höre! Höre! / Alles, was ist, endet.

Ein düstrer Tag dämmert den Göttern: / dir rat' ich, meide den Ring!

Wotan:

Geheimnis-hehr / hallt mir dein Wort: / weile, dass mehr ich wisse!

Erda: Ich warnte dich, du weisst genug: / sinn in Sorg' und Furcht!

(Erda verschwindet)

Wotan: Soll ich sorgen und fürchten, / dich muss ich fassen, alles erfahren!

Fricka: Was willst du, Wütender?

Froh / Halt ein, Wotan! / Scheue die Edle, achte ihr Wort!

Donner: Hört, ihr Riesen! Zurück, und harret: / das Gold wird euch gegeben.

Freia: Darf ich es hoffen? / Dünkt euch Holda wirklich der Lösung wert?

Wotan: Zu mir, Freia! Du bist befreit. / Wieder gekauft kehr' uns die Jugend zurück!

Ihr Riesen, nehmt euren Ring!

...

[Doch dann, Dann, kommt allsbald, die bittere Enttäuschung.

Denn der Ur-Mütter Rat, der taugt heute nichts mehr].

Siehe dazu Goethe's Faust: http://www.noologie.de/desn27.htm

"Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht / Den alten Rang, den Raum ihr streitig macht"

Dazu wiederum analog bei Spengler: "Das Ich ist ein Lichtbegriff" (1980, 564).

[Und nun, in einem im Gewaltmarsch, Zurück zu Wagners Nibelungen]

...

Wanderer:

Du bist nicht, was du dich wähnst! / Urmütter-Weisheit geht zu Ende:

dein Wissen verweht vor meinem Willen. / Weißt du, was Wotan will?

Dir Unweisen ruf' ich ins Ohr, / daß sorglos ewig du nun schläfst!

Um der Götter Ende grämt mich die Angst nicht, / seit mein Wunsch es will!

Was in des Zwiespalts wildem Schmerze / verzweifelnd einst ich beschloß,

froh und freudig führe frei ich nun aus. / Weiht' ich in wütendem Ekel

des Niblungen Neid schon die Welt, / dem herrlichsten Wälsung / weis' ich mein Erbe nun an.

Der von mir erkoren, doch nie mich gekannt, / ein kühnester Knabe, bar meines Rates,

errang des Niblungen Ring.

Liebesfroh, ledig des Neides, / erlahmt an dem Edlen Alberichs Fluch;

denn fremd bleibt ihm die Furcht.

Die du mir gebarst, Brünnhild', / weckt sich hold der Held: / wachend wirkt dein wissendes Kind

erlösende Weltentat.

Drum schlafe nun du, schließe dein Auge; / träumend erschau mein Ende!

Was jene auch wirken, / dem ewig Jungen weicht in Wonne der Gott.

Hinab denn, Erda! Urmütterfurcht!

Ursorge!

Hinab! Hinab zu ew'gem Schlaf!

...

 

Die erste Norn:

So gut und schlimm es geh', / schling' ich das Seil und singe.

An der Weltesche wob ich einst, da groß und stark dem Stamm entgrünte

weihlicher Äste Wald.

Im kühlen Schatten rauscht' ein Quell, Weisheit raunend rann sein Gewell';

da sang ich heiligen Sinn.

Ein kühner Gott / trat zum Trunk an den Quell;

seiner Augen eines zahlt' er als ewigen Zoll.

Von der Weltesche brach da Wotan einen Ast; / eines Speeres Schaft

entschnitt der Starke dem Stamm.

In langer Zeiten Lauf / zehrte die Wunde den Wald;

falb fielen die Blätter, / dürr darbte der Baum, traurig versiegte des Quelles Trank:

trüben Sinnes ward mein Gesang.

Doch, web' ich heut / an der Weltesche nicht mehr, / muß mir die Tanne

taugen zu fesseln das Seil:

singe, Schwester, dir werf' ich's zu. / Weißt du, wie das wird? ...

Die zweite Norn / Treu beratner Verträge Runen

schnitt Wotan in des Speeres Schaft:

den hielt er als Haft der Welt. Ein kühner Held / zerhieb im Kampfe den Speer;

in Trümmer sprang / der Verträge heiliger Haft.

Da hieß Wotan Walhalls Helden / der Weltesche welkes Geäst

mit dem Stamm in Stücke zu fällen.

Die Esche sank, / ewig versiegte der Quell!

Fessle ich heut / an den scharfen Fels das Seil:

singe, Schwester, dir werf' ich's zu. Weißt du, wie das wird? ...

Die dritte Norn:

Es ragt die Burg, von Riesen gebaut: / mit der Götter und Helden heiliger Sippe

sitzt dort Wotan im Saal.

Gehau'ner Scheite hohe Schicht / ragt zuhauf rings um die Halle:

die Weltesche war dies einst! / Brennt das Holz / heilig brünstig und hell,

sengt die Glut / sehrend den glänzenden Saal: / der ewigen Götter Ende

dämmert ewig da auf.

Wisset ihr noch, / so windet von neuem das Seil; / von Norden wieder werf' ich's dir nach.

Spinne, Schwester, und singe! ...

Die erste Norn:

Dämmert der Tag? / Oder leuchtet die Lohe? Getrübt trügt sich mein Blick;

nicht hell eracht' ich das heilig Alte, / da Loge einst entbrannte in lichter Glut.

Weißt du, was aus ihm ward? ...

Die zweite Norn:

Durch des Speeres Zauber / zähmte ihn Wotan;

Räte raunt' er dem Gott. / An des Schaftes Runen,

frei sich zu raten, / nagte zehrend sein Zahn: / da, mit des Speeres

zwingender Spitze / bannte ihn Wotan,

Brünnhildes Fels zu umbrennen. / Weißt du, was aus ihm wird? ...

Die dritte Norn:

Des zerschlagnen Speeres / stechende Splitter / taucht' einst Wotan

dem Brünstigen tief in die Brust: / zehrender Brand zündet da auf;

den wirft der Gott in der Weltesche / zuhauf geschichtete Scheite.

Wollt ihr wissen, / wann das wird? / Schwinget, Schwestern, das Seil![591]

Siehe Hesiodos: eirousai ta t' eonta ta t' essomena pro t' eonta

Das Lachen der Götter: der ganz schwarze Humor, und die Schaden-Freude

 

Denn fremd bleibt ihm die Furcht. Aus dem obigen Zitat.

 

Hier kommen wir zu dem primordialen Humor, nämlich das “Das Lachen der Götter“ (das gelas Asbestos), der sich ausserhalb des Dunstkreises von Phobos und Thymos befindet, und das bei Wagner ein essentielles Element der drama- t(h)urgischen Darstellung ist. Denn das Lachen der Götter ist sehr pervers, weil es die Götter immer dann genau so humorisch finden, wenn es den Menschen ganz dreckig geht. Das ist leider ein ganz furchtbarer Aspekt des Humors, der alt-griechischen, und der alt-nordischen Mythologie. Nämlich der ganz schwarze Humor, die Schadens-Freude:

 

Nicht ihn fürcht' ich mehr: / [denn] fallen muß er mit allen!

Hagen:

Gab mir die Mutter Mut, / nicht mag ich ihr doch danken, / daß deiner List sie erlag:

frühalt, fahl und bleich, / hass' ich die Frohen, freue mich nie!

Alberich:

Hagen, mein Sohn! Hasse die Frohen! / Mich Lustfreien, Leidbelasteten

liebst du so, wie du sollst! / Bist du kräftig, kühn und klug:

die wir bekämpfen mit nächtigem Krieg, / schon gibt ihnen Not unser Neid.

Der einst den Ring mir entriß, / Wotan, der wütende Räuber,

vom eignen Geschlechte ward er geschlagen / an den Wälsung verlor er Macht und Gewalt;[592]

mit der Götter ganzer Sippe / in Angst ersieht er sein Ende.

Nicht ihn fürcht' ich mehr: / fallen muß er mit allen! / Schläfst du, Hagen, mein Sohn?

Hagen:

Der Ewigen Macht, wer erbte sie?

Alberich:

Ich - und du! Wir erben die Welt. / Trüg' ich mich nicht in deiner Treu',

teilst du meinen Gram und Grimm. / Woraus Speer zerspellte der Wälsung,

der Fafner, den Wurm, im Kampfe gefällt / und kindisch den Reif sich errang.

Jede Gewalt hat er gewonnen;

Walhall und Nibelheim neigen sich ihm.

An dem furchtlosen Helden / erlahmt selbst mein Fluch:

denn nicht kennt er des Ringes Wert, / zu nichts nützt er die neidlichste Macht.

Lachend in liebender Brunst, / brennt er lebend dahin.

Ihn zu verderben, taugt uns nun einzig!

Schläfst du, Hagen, mein Sohn?

Hagen: / Zu seinem Verderben dient er mir schon.

Alberich:

Den goldnen Ring, / den Reif gilt's zu erringen!

Ein weises Weib lebt dem Wälsung zulieb: / riet es ihm je des Rheines Töchtern,

die in Wassers Tiefen einst mich betört, / zurückzugeben den Ring,

verloren ging' mir das Gold, / keine List erlangte es je.

Drum, ohne Zögern ziel auf den Reif! / Dich Zaglosen zeugt' ich mir ja,

daß wider Helden hart du mir hieltest.

Zwar stark nicht genug, den Wurm zu bestehn, / was allein dem Wälsung bestimmt,

zu zähem Haß doch erzog ich Hagen, / der soll mich nun rächen,

den Ring gewinnen / dem Wälsung und Wotan zum Hohn![593]

Schwörst du mir's, Hagen, mein Sohn?

Hagen:

Den Ring soll ich haben: / harre in Ruh'!

Alberich:

Schwörst du mir's, Hagen, mein Held?

Hagen:

Mir selbst schwör' ich's; / schweige die Sorge!

Alberich:

Sei treu, Hagen, mein Sohn! / Trauter Helde! - Sei treu! / Sei treu! - Treu!

 

Alberich:

Die in linder Lüfte Wehn da oben ihr lebt, / lacht und liebt: mit goldner Faust

euch Göttliche fang' ich mir alle!

Wie ich der Liebe abgesagt, alles, was lebt, soll ihr entsagen!

Mit Golde gekirrt, / nach Gold nur sollt ihr noch gieren.

Auf wonnigen Höhn / in seligem Weben wiegt ihr euch;

den Schwarz-Alben / verachtet ihr ewigen Schwelger!

Habt acht! Habt acht!

Denn dient ihr Männer erst meiner Macht,

eure schmucken Frau'n, die mein Frein verschmäht,

sie zwingt zur Lust sich der Zwerg, / lacht Liebe ihm nicht.

Hahahaha! Habt ihr's gehört? / Habt acht vor dem nächtlichen Heer,

entsteigt des Niblungen Hort / aus stummer Tiefe zu Tag!

 

Nunja. "Nicht ihn fürcht' ich mehr: denn fallen muß er mit allen!" Das war zwar nicht so sehr humorvoll, aber es war ziemlich gut gekünstelt. Der Richie Wagner, der wusste schon, was Schwarzer Humor ist. Denn der Humor der Schadensfreude ist wirklich der Schlimmste. (Und ganz bestimmt nicht der Humor von Alice Schwarzer).

Welches Geschlecht: Der Speer des Schicksals

Wir kommen nun einem weiteren Geheimnis auf die Spur. Nämlich wie der Speer des Schicksals wirkt.

Es ist die Hl. Lanze, der Hl. Chrl. Mythologie-Geschichte.

 

Wanderer:

Viel erforscht' ich, erkannte viel: / Wicht'ges konnt' ich manchem künden,

manchem wehren, was ihn mühte, / nagende Herzensnot.

Mime:

Spürtest du klug / und erspähtest du viel, / hier brauch' ich nicht Spürer noch Späher.

Einsam will ich und einzeln sein, / Lungerern lass' ich den Lauf.

Wanderer:

Mancher wähnte weise zu sein, / nur was ihm not tat, wußte er nicht;

was ihm frommte, ließ ich erfragen: / lohnend lehrt' ihn mein Wort.

Mime:

Müß'ges Wissen wahren manche: / ich weiß mir grade genug.

Mir genügt mein Witz, / ich will nicht mehr: / Dir Weisem weis' ich den Weg!

...

Mime:

Not[h]ung heißt ein neidliches Schwert; / in einer Esche Stamm[594] stieß es Wotan:

dem sollt' es geziemen, / der aus dem Stamm es zög'.

Der stärksten Helden keiner bestand's: / Siegmund, der Kühne, konnt's allein:

fechtend führt' er's im Streit, / bis an Wotans Speer es zersprang.

Nun verwahrt die Stücken ein weiser Schmied; / denn er weiß, daß allein mit dem Wotansschwert

ein kühnes dummes Kind, / Siegfried, den Wurm versehrt.

Behalt' ich Zwerg auch zweitens mein Haupt?

Wanderer:

Der witzigste [allso][595] bist du unter den Weisen: / wer käm' dir an Klugheit gleich?

Doch bist du so klug, / den kindischen Helden[596] / für Zwergenzwecke zu nützen,

mit der dritten Frage droh' ich nun! / Sag mir, du weiser Waffenschmied:

wer wird aus den starken Stücken / Notung, das Schwert, wohl schweißen?

Mime:

Die Stücken! Das Schwert! / O weh! Mir schwindelt! / Was fang' ich an?

Was fällt mir ein? / Verfluchter Stahl, daß ich dich gestohlen!

Er hat mich vernagelt in Pein und Not!

Mir bleibt er hart, / ich kann ihn nicht hämmern; / Niet' und Löte läßt mich im Stich!

Der weiseste Schmied weiß sich nicht Rat! / Wer schweißt nun das Schwert,

schaff' ich es nicht? / Das Wunder, wie soll ich's wissen?

 

Das ist wiederum ein Zentral-Thema der Tolkien-Saga. The Lord of the Rings.

Die Stücken! [Von dem,] Das Schwert:

http://www.medievalists.net/2014/12/hilt-fame-resonances-medieval-swords-sword-lore-j-r-r-tolkiens-hobbit-lord-rings/

The principal blades of Middle-earth will need little explication. Several are introduced early in The Hobbit, when the swords Glamdring and Orcrist, as well as Bilbo’s initially unnamed blade, are taken from the lair of the trolls (2.50-51) [die Schwarz-Alben]. Two of these blades, Gandalf’s sword, Glamdring, and Bilbo’s weapon, later named Sting and eventually passed to Frodo, also figure in The Lord of the Rings. Early in The Fellowship of the Ring, Frodo, Merry, Pippin and Sam are similarly equipped with their own swords when Tom Bombadil rescues both blades and hobbits from the cavern of the Barrow-wight. Later, at Rivendell, Bilbo presents Frodo with Sting as well as his coat of mithril. It is also at Rivendell, at the Council of Elrond, that we are introduced to another important sword of Middle-earth, namely, the Sword of Elendil, Narsil-Anduril, also known as the Sword that was Broken. Tolkien makes it clear almost from the moment that the swords are introduced that they are no ordinary weapons. Most (as we shall see) are ancient; and Narsil-Anduril has been handed down from generation to generation within the kindred of Elendil, lending it a similar mystique. Apart from being ancient, the blades are imbued with magical properties. Sting, Glamdring and Anduril all glow, while Merry’s Westernesse blade melts after striking the Nazgul at the battle of Pelennor Fields. These swords, replete with names, runes, histories, and magical properties, make their presence felt at crucial moments in both The Hobbit and The Lord of the Rings; indeed, they are celebrated as living personalities in Middle-earth, just as the historical and literary weapons of the “real Middle-earth” on which they were modeled were also celebrated by poets, bards, and writers of the middle ages.

Die un-heimliche Lanze des Wotans/Odins

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Spear_of_Destiny_(Ravenscroft)

Noch einmal zurück zu der Lanze des Wotans/Odins, die im Kampf mit dem Siegfried zerbrochen wird. Wir werden noch gleich kurz darauf wieder von ihr hören. Das Schicksal, das Schwarze, lässt nicht auf sich warten! Oh, nun höre doch, Oh Wotan! Oh nun wir opfern wir Uns Dir doch! Aber, Oh Wotan! Das Schicksal, das Schwarze. Es kommt, ob wir es wollen oder nicht. Wir sind schon mitten in dem Ragnarök.

 

Allso,[597] wenn wir nun das Fürchten noch nicht gelernt haben, dann werden wir es hier es sicher dann ganz genau hier, also jetzt, wieder lernen müssen. Denn das Fürchten (also der Phobos-Komplex) ist eben die genaue Grundlage eben jeder Religion.[598] Wollen wir nun Dran Glauben, oder wollen es wir nicht? Das Dran Glauben ist immer noch besser als niemals Glauben. Der, Die Das, liebe Herr- Gott, unaussprechliche(ndste) YHVH, ist der/das Gesamt- Gef(ü/ä)hrlichste.  Der Yahwe (oder Allah, allso auch der Allahu-Akhbar),  der Un- Nenn- bare, und der Un-Aus-Sprech- lich- bare. “Nur wer das Fürchten nie erfuhr, der schmiedet das Nothung, das unbesiegbare Schwert neu“. Allso, anders formuliert: Nur wer sich nicht fürchtet, kann je gegen eine schon etablierte Götter-Generation angehen. Dagegen ist aber meistens die un-endliche Höllen-Strafe angesetzt. Man berechne einmal die Odd(in)s, von einer Welten-Herrschaft, gegen die Unendliche Verbannung in einem unendlichen Höllen-Kreis nach Dante? Ich glaube, es gibt heute nicht mehr so Viele, die darauf ihr eigenes ewiges Leben und ihr das Seelenheil dagegen setzen wollen.

Wagner und Nietzsche: Der schwarze und der weisse Zwilling

Ich streue ab & zu auch mal ein paar Vergleiche aus der Astrophysik ein, wenn ich die Dynamik von mythologischen Kraftfeldern erläutern will. In der Astronomie gibt es ein Phänomen, das der "schwarze und der weisse Zwilling" genannt wird. Das sind zwei Sterne, die umeinander kreisen, der eine hell wie eine normale Sonne, der andere dunkel, ein roter, brauner oder schwarzer Zwerg, oder ein Neutronenstern. Auf den Teleskopen kann man nur den hellen Stern sehen, und auf die Existenz des anderen kann man nur durch die Bahnschwankungen des hellen Sterns schliessen. Aber sie umkreisen einander, und halten sich sozusagen gravitational gegenseitig in der Um-Klammerung. Siehe dazu ein paar Artikel:[599] So ungefähr verhielt es sich im Denk-Raum mit Wagner und Nietzsche. Es bleibt der Interpretation überlassen, wer von beiden der schwarze oder der weisse war. Für die damaligen Zeitgenossen war eher Wagner die Lichtgestalt, und Nietzsche eher der Schatten. Siehe dazu auch Nietzsches Werk: der Wanderer und sein Schatten. Noch ein paar Zitate von Nietzsche zu Wagner:

"Es ist wirklich die Kunst der Gegenwart: ein ästhetischeres Zeitalter würde sie ablehnen. Feinere Menschen lehnen sie auch jetzt ab. Vergröberung alles Ästhetischen. - Gegen Goethe's Ideal gehalten, tief zurückstehend. Der moralische Contrast dieser hingebenden glühend-treuen Naturen Wagner's wirkt als Stachel, als Reizmittel: selbst diese Empfindung ist zur Wirkung benutzt.

27 [26] Ich nannte "sittlichste Musik" die Stelle, wo es am ekstatischsten zugeht. Charakteristisch!

27 [27] Wagner gegen die Klugen, die Kalten, die Zufriednen - hier seine Grösse - unzeitgemäss - gegen die Frivolen und Eleganten, - aber auch gegen die Gerechten, Mässigen, an der Welt Sich-freuenden (wie Goethe), gegen die Milden, Anmuthigen, wissenschaftlichen Menschen - hier seine Kehrseite.

27 [28] Epische Motive für die innere Phantasie: viele Scenen wirken viel schwächer in der Versinnlichung (der Riesenwurm und Wotan).

27 [29] Wagner kann mit seiner Musik nicht erzählen, nicht beweisen, sondern überfallen, umwerfen, quälen, spannen, entsetzen - was seiner Ausbildung fehlt, hat er in sein Princip genommen. Die Stimmung ersetzt die Composition: er geht zu direkt zu Wege.

27 [30] An unkünstlerische Menschen sich wendend, mit allen Hülfsmitteln soll gewirkt werden, nicht auf Kunstwirkung, sondern auf Nervenwirkung ganz allgemein ist es abgesehen.

27 [31] 

861 Nach einem Thema ist Wagner immer in Verlegenheit, wie weiter. Deshalb lange Vorbereitung - Spannung. Eigene Verschlagenheit, seine Schwächen als Tugenden umzudeuten. So das Improvisatorische.

27 [32]

Was aus unserer Zeit drückt Wagner aus? Das Nebeneinander von Roheit und zartester Schwäche, Naturtrieb-Verwilderung und nervöser Über-Empfindsamkeit, Sucht nach Emotion aus Ermüdung und Lust an der Ermüdung. - Dies verstehen die Wagnerianer.

27 [33]

Ich vergleiche mit Wagner's Musik, die als Rede wirken will, die Relief-Sculptur, die als Malerei wirken will. Die höchsten Stilgesetze sind verletzt, das Edelste kann nicht mehr erreicht werden."

 

Noch ein Zitat dazu: [600] / [601]

"Wagner war bei weitem der vollste Mensch, den ich kennen lernte, und in diesem Sinne habe ich seit sechs Jahren eine große Entbehrung gelitten. Aber es giebt etwas zwischen uns Beiden wie eine tödliche Beleidigung; und es hätte furchtbar kommen können, wenn er noch länger gelebt haben würde."

Die "tödliche Verletzung" meint das von Richard Wagner vermutlich in Umlauf gesetzte Gerücht, daß Nietzsches Krankheit in sexuellen Verfehlungen (Päderastie, Onanie) ihren Grund habe. Das verletzte den Stolz Nietzsches deswegen so sehr, weil ihn dieser geschmacklose Vorwurf für immer vor der geliebten Cosima Wagner beschämen würde. Bei Nietzsche, so zeigt sich später, wird sich die Wunde Wagner nicht schließen - das letzte Werk, an dem Nietzsche vor seinem geistigen Zusammenbruch Januar 1889 arbeitet, ist 'Nietzsche contra Wagner'."

 

Und dazu noch ein Zitat von Peter Sloterdijk, der das alles schon weiss:[602]

"Ist diese Stadt doch seit der Invasion des Wagner-Clans ein Wallfahrtsort für viele, die jeden Preis bezahlen, um auf dem höchsten Stand der Kunst betrogen zu werden - oder um es sensibler auszudrücken, ist sie doch ein Magnet für jene spendablen und leidensbereiten Zeitgenossen, denen kein Stuhl zu hart und keine Aufführung zu lang ist, solange sie sich zum Menschenrecht der Illusion bekennen, überzeugt wie sie sind, dass es letztlich keinen anderen Halt gibt als jenen, den ein unbeirrbarer Glaube an den schönen Schein gewährt."

Die Grosse A-Mnaesis, die Mnae-Mesis

In der Geschichte der Wagner-Rezeption kam es im 20. Jh. zu dramatischen Umschwüngen. (Die ich ebenfalls gerne mit astrophysikalischen Beispielen unterfüttere, siehe weiter unten). Denn dank der Rezeption der Nazis wurde aus dem Wagner-Schatz etwas ganz Furchtbares gemacht. Und danach war eben Wagner der Schwarze, und für viele war dann Nietzsche die Licht-Gestalt. Und deshalb ist dieses Wissen auch ganz sorgfältig aus dem Ge-Wissen der Menschen aus-getilgt worden.[603] Die schwarzen Seiten der Wagner-Story sind auch heftig durch die Mühlen der Political Correctness gedreht worden. Da 2013 das grosse Wagner-Erinnerungsjahr war, wurde diese Mühle noch ein paar Umdrehungen weiter gedreht. [604]

Die triebkräftigen, poiaetisch wirkungsvollen Motive Wagners

In dem folgenden Zitat zeigen wir, mit besonderer Emphase, die "triebkräftigen, poiaetisch wirkungsvollen Motive" in Wagners Dichtung. Damit sind wir wieder im Bereich von Thymos und Eros, und nicht mehr so ganz im Logos. Hier finden wir einen klaren Ausdruck der volltönenden "grunddeutschen" Denkweise, die Verherrlichung des "Willens zur Macht", die heute so politically incorrect ist, und die deshalb aus dem deutschen kollektiven Gedächtnis getilgt worden ist. In unserem Zusammenhang ist lediglich zu bemerken, dass das eben Thymos-Euphemismus pur ist. Das folgende Zitat ist aus: "Die sagengeschichtlichen Grundlagen der Ringdichtung Richard Wagners", 1902.[605]

 

"Meincks sagenwissenschaftlichen Grundlagen der Nibelungendichtung Richard Wagners 1802, um aus der Fülle der hierauf bezuglichen, freilich nicht immer sehr kritischen und sachkundigen Arbeiten nur zwei Beispiele zu nennen. Auch des Dänen Ojellerup Buch über Richard Wagner in seinem Hauptwerke "Der Ring des Nibelungen", deutsch von O, L. Jiriczek, Leipzig 1891 behandelt die Quellenfrage einsichtsvoll und sachverständig. Meine Absicht ist, in möglichster Kürze alles Wesentliche anzuführen, was im Ring quellenmäßig belegt werden kann. So weit der Wortlaut altnordischer Sagen und Lieder in längeren Absätzen zu geben ist, folge ich den schönsten Verdeutschungen, die wir haben, denen Uhlands und der Brüder Orimm. Nicht aber die Quelle an und für sich, sondern nur die Züge, die im Ring benutzt sind, kommen hier in Betracht. Ein solcher Vergleich rückt die dichterische Größe und Selbständigkeit Richard Wagners in helles Licht. Es liegt mir ebenso daran, zu zeigen, was Wagner nicht vorfand, sondern neu hinzufügte. Und das ist eigentlich das meiste und beste. Die gestaltende Wunderkraft des großen Dichters tritt im Ring wahrhaft leuchtend hervor. Die altgermanische Sage ist förmlich neu geboren worden und erfuhr in dieser Erneuerung die höchste Verklärung, die ihr je bisher zu Teil ward. Durch die im Folgenden gegebenen Nachweise wird die jedem Sachkundigen ohnehin bekannte Thatsache von neuem vorgeführt, dass Wagner niemals irgend welche bestimmte mittelalterliche Vorlage dramatisirte, wie etwa Uhland 1817 in seinem Entwurf eines Nibelungendramas oder Hebbel in seinem für mein Gefühl ganz unglücklichen dreiteiligen Trauerspiel das Nibelungenlied, noch auch in roher äußerlicher Weise die gesammte nordische und deutsche Ueberlieferung durch einander warf und auf einander häufte, wie Jordan in seinem stillosen Nibelungenepos, das ich ebenso vom rein poetischen wie sagengeschichtlichen Standpunkt durchaus verwerfe. Richard Wagner beherrscht vielmehr den gesammten Stoff in seiner ganzen Ausdehnung bis zur Gegenwart, ja sogar die darüber umgehenden wissenschaftlichen Ansichten. Er zerlegt die Sage in ihre Grundbestandteile und führt daraus einen neuen selbstständigen Bau auf, worin Altes und Neues, Eigenes und Ueberliefertes zu einer unlöslichen künstlerischen Einheit verschmolz. Aus allen triebkräftigen Keimen, die irgendwo in den Quellen angesetzt hatten, sproßten im neuen Zusammenhang herrlichste Blüten.

...

Heinrich von Stein schrieb einmal. (Bayreuther Blätter 1889, S. 189): "In der Edda habe ich den Spuren der Fabel-Fügung nachgeforscht mit immer wachsendem Bewundern und Erstaunen. Es ist schließlich einfach und geradezu, als ob der Ring eine den Eddadichtern nicht mehr zugänglich gewesene Urschrift sei, deren teilweises Verständniß man demnach in ihren Liedern nur hie und da verspürte: so sehr scheint im Drama alles zu seiner Ureinheit zurückgeführt und neu geschaffen und belebt." Ich empfinde genau so wie H. von Stein, wenn ich die Werke Wagners mit ihren Vorlagen vergleiche: im Drama ein organisches Gebilde, in den Quellen versprengte und verstreute Bruchstücke. Aber man hüte sich vor dem Irrtum, als ob Wagner wirklich eine verlorene Sagenwelt, die hinter den Quellen lag, wieder gewonnen hätte. Das kann nur die darum heiß bemühte Wissenschaft. Der Künstler giebt uns eine völlig neue und eigene Schöpfung, deren Wert und Größe sich danach bemißt, ob sie hinter den Quellen zurückbleibt oder sie übertrifft.

...

Der heutige Dichter muß zu dieser ganzen umfangreichen Ueberlieferung Stellung nehmen. Weder Kompilation noch sklavischer Anschluß an eine besondere Vorlage führt zum Ziel, nur geniale Intuition, Erfassen einer leitenden Idee, Herausheben aller triebkräftigen, poetisch wirkungsvollen Motive, die zu dieser Idee und unter einander in bedeutende, oft neue und vertiefte Beziehungen treten müssen. Vor dem Dichterauge zerlegt sich die Ueberlieferung In ihre Bestandteile, um von Grund aus neu aufgebaut zu werden. Nur so wird der schöpferische Geist volle Freiheit sich wahren, treusten Anschluß an's Wesentliche der Ueberlieferung mit eigenster Erfindung vereinigen.

...

Was das von Wagner geschaffene Drama in seiner Ausdrucksform geschichtlich und künstlerisch bedeutet, haben Nietzsche und Chamberlain am besten gesagt. Die Größe Schillers und Beethovens vereinigt Wagner zur Erfüllung dessen, was beiden als höchstes Kunstziel vorschwebte. Wenn im Drama drei Dinge klar gestellt werden müssen, das erregende Gemütsmotiv, die Gebärde, das Wort, so bewältigt das gesprochene Drama nur die zwei letzten und macht beim Wichtigsten, beim Unaussprechlichen, Halt. Zweifellos ist aber das Seelische, Innerliche, das Wesentliche im Drama. Und gerade hier setzt Wagner, der Ton- und Wortdichter, ein, er baut in grunddeutscher Weise von innen nach außen im Besitze des erlösenden Ausdrucksmittels, nach dem die größten Wortdichter beim Drama vergeblich rangen, der Musik, die in höchster und reinster Vollendung die Seele der Handlung und der Handelnden unmittelbar zu gestalten vermag. Nietzsche schreibt: "Alle diese Wirkungen zwingen Den, dem ein solches Drama vorgeführt wird, zu einem ganz neuen Verstehen und Miterleben, gleich als ob seine Sinne auf ein Mal vergeistigter und sein Geist versinnlichter geworden wären, und als ob alles, was aus dem Menschen heraus will und nach Erkenntniss dürstet, sich jetzt in einem Jubel des Erkennens frei und selig befände." Daß dieses deutsche Drama zugleich als Trilogie mit einem Vorspiel erschien, also so wie es die dramatische Kunst nur einmal zur Zeit der blühenden griechischen Kultur erlebte, daß es als Festspiel ein eignes Festspielhaus verlangte, daß es überhaupt die Gesetze seiner darstellerischen und bühnenmäßigen Verwirklichung ganz in sich selbst trug, ist nur die notwendige Folge seiner alles überragenden Größe und Ursprünglichkeit."

Die Mythologie heute

Ein Artikel der Welt Online gibt ein paar interessante Aspekte der Mythologie im heutigen Kulturbetrieb. Der beweist vor allem, dass die dortigen Schreiber keine Ahnung von den Tiefen-Hintergründen Wagners haben.

https://www.welt.de/kultur/article4231255/Warum-die-Nibelungen-immer-noch-erfolgreich-sind.html

Siegfried, Kriemhild, Brünhild und Gunther, sie hatten ihren großen Auftritt vor mehr als 800 Jahren. Jetzt sind sie wieder da, medial gerüstet für den Kampf zwischen Hochkultur und Trash. RTL plünderte mit "Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen" und fünf Millionen Euro Produktionsgeldern den großen deutschen Mythos. Ein wenig "Herr der Ringe", Lara Croft und Dan Brown ("Sakrileg") hier, etwas "Indiana Jones" und "Unsere schönsten deutschen Kulturdenkmäler" dort, eine Mixtur aus Historienthriller und Actionfilm, aus Fantasy-Märchen und Vater-Kind-Drama. Auch wenn das Nibelungengold im Film ein ungehobener Schatz bleibt und Platz schafft für aufgeblasenes Popcornkino - es ist wohl das Grundböse, das Unbeeinflussbare, dem der Mensch schutzlos ausgeliefert ist und das ihn so fasziniert. Ob Bruno Ganz im Führerbunker oder Kate Winslet auf der "Titanic" - der Zuschauer ist ganz nah dran am Untergang und darf sich doch in Sicherheit wiegen. Da spielt es keine Rolle, ob die Handlung 800 Jahre alt ist - das Phänomen als ästhetisches ist zeitlos. Auf der Bühne standen die Nibelungen schon immer, Wagners Opernzyklus wurde 1876 uraufgeführt, 2007 schrieb Wolfgang Hohlbein einen sagenhaften Roman zum Thema, "Die Rache der Nibelungen", Fritz Lang brachte die Heldensaga 1924 auf die Leinwand. Es ist ein Phänomen wie die "Ilias", deren Neuübersetzungen breite Debatten provozieren.

Wenn Familie oder Religion keinen Halt mehr geben und kulturelle Grenzen verschwimmen, halten notfalls epische Meilensteine als Orientierungsmaßstab her. Das Nibelungenlied glänzt nicht mit dem großen Versprechen vom Abenteuer wie etwa die Adaptionen der Artus-Sage. Dafür sind die psychologischen Konflikte tiefer und komplexer, es ist ein willkommenes Familiendrama für deutsche Befindlichkeit, es schürt Ängste und den Hang zu Selbstgeißelung und Selbstzweifel.

Oder, wie Peter Glasner, Mediävist an der Universität Bonn, sagt: "Man muss bei der Rezeptionsgeschichte nicht auf Wagner warten." Kein Wunder, wird das Epos aus Versatzstücken unterschiedlichster Stilrichtungen und Epochen zum Objekt der Begierde von Kult, Trash, Kitsch, Mythos.

Die Mytho-Logie, und die Thymo-Logie

Der Richie Wagner knüpfte an, an eine Mytho-Logie, von mindestens 5.000 Jahren, aus der Völuspa.[606] Wir finden hier exzellente Beispiele des Zusammenhangs von Mytho-Logie und Thymo-Logie. Das ist das noch zusammenhängende Ur-Zeit-Gedächtnis der vorzeitlichen Menschheit, im Zeitalter des Sa(e)turnos, des Goldenen Zeitalters. Denn das Eigen-Thym-liche an der Mytho-Logie ist, dass sie über den Thymos mit der Mnaemo-Synae in dem semantischen Rhizom der alt-griechischen und alt-arischen Sprache(n) verbunden ist. Denn die Mnaemo-Synae ist die Göttin der Erinnerung, also der Tiefen-Erinnerung der nicht-schriftlichen Kulturen.[607] Mnaemae- hat nämlich auch etwas mit maenis (dem Zorn) zu tun.

(Das ist ein semantisches Rhizom). Siehe:

Phonosemantics: The Semantic Fields, and Sem{e/aio}phonic Rhizomes

Und die Mnaemo-Synae hat eine Wesens-Gleichheit mit den Erynnien, mit: Allekto, Megeira, Teisiphonae. Beides sind Göttinnen der Er-Innerung. Die Erynnien sind sozusagen die mythische Bank des Zorns und der Rache, nach Sloterdijk. Und dann kommt noch: M(n)ae(m/n)in aeide thea, in der Ilias,[608] das kommt kurz danach in der griechischen Mythologie-Geschichte wieder vor: In des Hesiod'os Theogonie und in der Illias: Die Anrufung an die Mnaemo-Synae. Si non e vero e bon trovato: (Auch wenn es nicht wahr ist, so ist es dennoch gut erfunden). [609]

hos aeidae ta t' eonta ta t' essomena pro t'eonta. (Il. 70)

Der erkannte, was ist, was sein wird, oder zuvor war.

Richard Wagner hat uns in dem Ring des Nibelungen auch eine besondere Form der Rache der Er-Innerung gegeben: Die Rache der Frauen. Das sind Kriemhilde und Brunhilde.[610] Sie inszenieren den Untergang ihrer damaligen Welt. Das sind die Furien, die Erynnien, und natürlich auch die Maha Kali, die hier noch eine besondere Bedeutung hat.[611] Siehe: Kali, die Göttin der Rache und die Thuggees

Hier noch ein Text aus der Wikipedia:

 

According to the Völsunga [AG Välsungen] saga, Brynhildr is a shieldmaiden and seemingly valkyrie who is the daughter of Budli. She was ordered to decide a fight between two kings, Hjalmgunnar and Agnar, and knew that Odin preferred the older king, Hjalmgunnar, yet she decided the battle for Agnar. For this Odin condemned her to live the life of a mortal woman, and imprisoned her in a remote castle behind a wall of shields on top of mount Hindarfjall, where she sleeps in a ring of flames until any man rescues and marries her. The hero Sigurðr Sigmundson (Siegfried in the Nibelungenlied), heir to the clan of Völsung and slayer of the dragon Fafnir, entered the castle and awoke Brynhildr by removing her helmet and cutting off her chainmail armour. The two fell in love and Sigurðr proposed to her with the magic ring Andvaranaut. The Völsunga saga also describes a subsequent encounter between Sigurðr and Brynhildr at Hlymdale, the home of Brynhildr's brother-in-law, Heimir. There Sigurðr declared his love for the shieldmaiden after spotting her in her tower. Promising to return and make Brynhildr his bride, Sigurðr then headed for the court of Gjuki, the King of Burgundy. Following Sigurðr's departure, Brynhildr was visited by Gudrun, the daughter of Gjuki, who sought her aid in interpreting a dream. This dream presaged Sigurðr's betrayal of Brynhildr and marriage to Gudrun.

Though the cycle of four operas is titled Der Ring des Nibelungen, Richard Wagner in fact took Brünnhilde's role from the Norse sagas rather than from the Nibelungenlied. Brünnhilde appears in the latter three operas (Die Walküre, Siegfried, and Götterdämmerung), playing a central role in the overall story of Wotan's downfall.

In Wagner's tale, Brünnhilde is one of the valkyries, who are born out of a union between Wotan and Erda, the personification of the earth. In Die Walküre Wotan initially commissions her to protect Siegmund, his son by a mortal mother. When Fricka protests and forces Wotan to have Siegmund die for his adultery and incest, Brünnhilde disobeys her father's change of orders and takes away Siegmund's wife (and sister) Sieglinde and the shards of Siegmund's sword, Nothung. She manages to hide them, but must then face the wrath of her father who is determined to make her mortal and put her into an enchanted sleep to be claimed by any man who happens across her. Brünnhilde argues that what she did was in obeyance of the god's true will and does not deserve such a fate. He is eventually persuaded to protect her sleep with magical fire, sentencing her to await awakening by a hero who does not know fear.

...

Siegfried awakens Brünnhilde. Art by Arthur Rackham.

Brünnhilde does not appear again until near the end of the third act of Siegfried. The title character is the son of Siegmund and Sieglinde, born after Siegmund's death and raised by the dwarf Mime, the brother of Alberich who stole the gold and fashioned the ring around which the operas are centered. Having killed the giant-turned-dragon Fafnir, Siegfried takes the ring and is guided to Brünnhilde's rock by a bird, the blood of Fafnir having enabled him to understand birdsong. Wotan tries to stop him but he breaks the God's spear. He then awakens Brünnhilde.

Siegfried and Brünnhilde appear again at the beginning of Götterdämmerung, at which point he gives her the ring and they are separated. Here again Wagner chooses to follow the Norse story, though with substantial modifications. Siegfried does go to Gunther's hall, where he is given a potion to cause him to forget Brünnhilde so that Gunther may marry her. All this occurs at the instigation of Hagen, Alberich's son and Gunther's half-brother. The plan is successful, and Siegfried leads Gunther to Brünnhilde's rock. In the meantime she has been visited by her sister valkyrie Waltraute, who warns her of Wotan's plans for self-immolation and urges her to give up the ring. Brünnhilde refuses, only to be overpowered by Siegfried who, disguised as Gunther using the Tarnhelm, takes the ring from her by force.

Wodan / Odin, der Ober- Ur- Gott und seine Wal-Küren

Wagner liefert in seinem Ring des Nibelungen auch eine strukturelle Analogie zur Theogonie des Hesiodos.[612] Diese Analyse scheint noch nicht in der Literatur vorgekommen zu sein, nach meiner kurzen Google-Suche.[613] Es wird klar: Wodan ist der Erzeuger der Wal-Küren, und zwar mit Erda. Erda ist das nordische mythologische Äquivalent der Mnaemo-Synae. Also sind die Wal-Küren das nordische mythologische Äquivalent der Musen. Zwar sind die Wal-Küren heute nicht so besonders für Weisheit und Musische Fähigkeiten bekannt, aber das liegt mindestens zum Teil an der schlechten Propaganda, die sie neulich erst bekommen haben. Der tiefere mythologische Bezug ergibt sich aus der Dia-Noia- Dia-Noiaesis, die aus der vor-Platonischen, der Orphischen, und der Pythagoräischen Tradition stammt. Damals hatten die Musen noch sehr viel von dem Charakter von Nach-Todes- oder Todes-Nacht- Göttinnen. Siehe auch: Die Musen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Muse

"The Roman scholar Varro relates that there are only three Muses: one who is born from the movement of water, another who makes sound by striking the air, and a third, who is embodied only in the human voice. They were: Melete, or Practice, Mneme, or Memory, Aoide, or Song

However the Classical understanding of the muses tripled their triad, set at nine goddesses, who embody the arts and inspire creation with their graces through remembered and improvised song and stage, writing, traditional music, and dance."

 

Die Walküren: Siehe Wikipedia "Walkuere":

http://de.wikipedia.org/wiki/Walk%C3%BCre

"Im Helgakviða Hjörvarðssonar wird die Zahl der Walküren mit neun angegeben, im Darraðarljóð mit zwölf. Tatsächlich dürfte die Anzahl im Volksglauben unbegrenzt gewesen sein.

Den Sagenstoff verarbeitete im 19. Jahrhundert der deutsche Komponist Richard Wagner in seinem vierteiligen Zyklus Der Ring des Nibelungen, vor allem im „Ersten Tag“ dieser Tetralogie unter dem Titel Die Walküre. Bei Wagner sind die Walküren neun Schwestern, alles Töchter des Gottes Wotan mit verschiedenen Frauen. Neben Brünnhilde, dem Kind von Wotan und Erda, treten hier acht weitere Walküren auf, deren Namen Wagner frei erfand. Sie heißen Waltraute, Ortlinde, Rossweiße, Schwertleite, Gerhilde, Siegrune, Grimgerde und Helmwige."

 

Sodann, diese Walküren, die entsagen sich der schnöden minniglichen, der Ge- Schlechtlichen Liebe. Warum tun sie das? Weil sie damit die Macht über den Mann und über die Zeit erringen können. Denn jen‑s(zeit)s von der Vergänglichkeit winkt die Unendlichkeit.[614]

https://www.youtube.com/watch?v=XRU1AJsXN1g

 

Nur wer der Minne Macht entsagt,

nur wer der Liebe Lust verjagt,

nur der erzielt sich den Zauber,

zum Reif zu zwingen das Gold.[615]

 

Die einzigen, die noch älter sind, als die Erda und die Wala, das sind die Nornen. Also ist Wodan der Ober- Ur- Gott der Ur-Ältesten Götter-Generation, so etwa so alt wie Ouranos, oder noch ein bisschen älter. Und wenn er beschliesst, einen Welten-Untergang zu inszenieren, dann ist das so ungefähr wie im Vedischen der Schlaf Brahmas. Auch daraus erhellt, dass der Zorn sehr wohl etwas mit Gedächtnis und Er-Innerung zu tun hat, mit der Mnaemo-Synae. Siehe auch Sloterdijk Z&Z. p. 110:

"Der zornige Gott: Der Weg zur Erfindung der metaphysischen Rachebank."

p. 123: "Das göttliche Rache-Archiv."

Der un-heimliche Bereich der Zukunft

Ich lasse einmal wieder den A.D. zu Wort kommen:

A.D.: "Prophezeihungen sind ziemlich schwer, besonders wenn sie die Zukunft betreffen."

 

Die Zukunft ist das absolute Ana-Thema der positiven Wissenschaften, aber gleichzeitig auch der ganz grosse Renner auf dem Esoterik-Markt. Warum diese seltsame Konfusion? Ich führe wieder Heideggers "Sein und Zeit" ins Feld. Die Zukunft ist wissenschaftlich nicht zu erfassen.[616] Dies ist philosophisch dadurch zu begründen, dass die Vor-Ahnung sich auf nichts begründen lässt, was in der Vergangenheit passiert ist. Und Wissenschaft kann immer nur im Bereich des Gewordenen forschen, aber nie im Bereich des Werdenden (oder des Werdens allgemein). Dies ist ein fundamentales Kontra-Thema zur philosophischen Ontologie, denn Onto- bedeutet alles, was Ist, aber nicht das, was Wird, und vor allem nicht das, was Werden Wird. Das war besonders Heideggers Hauptarbeitsfeld in S&Z. Die spezifisch menschlichen Fähigkeiten der Erinnerung und der Vor-Ahnung sind völlig ausserhalb der wissenschaftlichen Denkzäune. Wir müssen also wieder einmal die Mythologie bemühen, wenn wir etwas greifbares zum Thema Zukunft erfahren wollen.

"Die Zukunft ist tief, tiefer als der Mensch gedacht"... (so würde es Nietzsche wohl sagen).

 

Seltsamerweise finden wir in den nordischen Mythologien ein Tier, das eine geradezu unheimliche Fähigkeit hat, alles Interessante über die Welt zu erschauen: Die Raben. Der weise Ur-Vater Odin hat zwei Raben auf seinen Schultern sitzen: Hugin und Munin.[617] Es ist schon seltsam, dass ein so un-kultiviertes Volk wie die Germanen und Nordmänner (Norse-men) sich in ihrem mythologischen Denken so intensiv mit Weisheit und Voraus-Sehung beschäftigt haben. Mindestens genauso wie die Dichter und Denker und Seher der alten mittelmeerischen und mesopotamischen Kulturen, und sogar noch ein bisschen mehr. Es gibt einen ganz “natürlichen“ Grund dafür: Die Denker und Seher der Nordmänner beobachteten die Nordlichter ganz genau, und in deren wabernden, flackernden, lodernden Flammenzungen[618] sahen sie so vieles, an phantastischen Ungeheuern, aber besonders wussten sie genau, was die augenblickliche kosmische Grosswetterlage war. Nämlich waren das die Sonnenstürme, (Super-) Novae und Ähnliches, die demnächst als das schwarze Schicksal, über die Menschheit auf dem Planeten Erde hereinbrechen würde.[619] Wenn am Himmel besonders viel los war, dann war auch auf der Erde bald etwas ziemlich Schreckliches zu erwarten. Denn diese Phänomene haben direkte Auswirkungen auf das irdische Wetter, und sogar auf Erdbeben, Gewalt-Fluten, Seuchen, und Massen-Psychosen, wie die Kometen. Und so ist die Mythologie der Seher und Deuter der Nordmänner eben noch ein bisschen mehr apokalyptisch als die ihrer südländischen Kollegen. Das Interessante bei der alt-nordischen Mythologie ist, dass auch Tiere Träger der prophetischen Gaben sein können.

Der Krieg der Sterne und die Rückwärts-Erzählung der Nibelungen-Saga

Ja, und nun kommen wir dann doch noch zu George Lucas, denn: Der ganze Zauber mit diesem un-säglichen Epos Star Wars (Krieg der Sterne) ... findet sich schon im "Ring des Nibelungen", der ist sozusagen die Original-Story, wie man sie dann von George Lucas kunstvoll rückwärts-erzählt findet. Den orignalen Mythenstoff hat George Lucas von Joseph Campbell übernommen.

 

The Power of Myth -- Interview: Joseph Campbell with Bill  Moyers

Walking to work one morning after Campbell's death, I stopped before a neighborhood video store that was showing scenes from George Lucas' Star Wars on a monitor in the window. I stood there thinking of the time Campbell and I had watched the movie together at Lucas' Skywalker Ranch in California. Lucas and Campbell had become good friends after the filmmaker, acknowledging a debt to Campbell's work, invited the scholar to view the Star Wars trilogy. Campbell reveled in the ancient themes and motifs of mythology unfolding on the wide screen in powerful contemporary images. On this particular visit, having again exulted over the perils and heroics of Luke Skywalker, Joe grew animated as he talked about how Lucas "has put the newest and most powerful spin" to the classic story of the hero.

"And what is that?" I asked.

"It's what Goethe said in Faust but which Lucas has dressed in modern idiom -- the message that technology is not going to save us. Our computers, our tools, our machines are not enough. We have to rely on our intuition, our true being."

"Isn't that an affront to reason?" I said. "And aren't we already beating a hasty retreat from reason, as it is?"

"That's not what the hero's journey is about. It's not to deny reason. To the contrary, by overcoming the dark passions, the hero symbolizes our ability to control the irrational savage within us." Campbell had lamented on other occasions our failure" to admit within ourselves the carnivorous, lecherous fever" that is endemic to human nature. Now he was describing the hero's journey not as a courageous act but as a life lived in self-discovery," and Luke Skywalker was never more rational than when he found within himself the resources of character to meet his destiny."

http://ebooksbeus.weebly.com/uploads/6/3/0/8/6308108/the_power_of_myth_-_joseph_campbell.pdf

 

http://de.ign.com/star-wars/110108/feature/star-wars-zusammenfassung-die-story-aller-sechs-filme

Episode 1 — Die dunkle Bedrohung

Der Planet Naboo wird von der Handelsförderation blockiert. Also entsendet der Rat der Jedi-Ritter Obi-Wan Kenobi und seinen Meister Qui-Gon Jin, um die Königin Padmé Amidala zu retten. Das gelingt zwar, allerdings müssen sie notgedrungen auf dem Wüstenplanet Tattoine landen.

In der Stadt Mos Eisley treffen die Jedi auf Anakin Skywalker, der eine große Begabung für die Macht besitzt. Sie befreien den Jungen aus der Sklaverei,[620] während Senator Palpatine von Naboo zum Kanzler des galaktischen Senats wird.

In einer großen Schlacht wird die Handelsförderation vom Planeten vertrieben. Dabei stirbt Qui-Gon Jin im Duell mit dem Sith Darth Maul. Obi Wan Kenobi nimmt Anakin als Schüler auf.

Geschichte von Episode 2 — Angriff der Klonkrieger

Padmé ist nach Episode 1 eine Senatorin geworden und entgeht nur knapp einigen Mordanschlägen. Der Senat setzt Obi-Wan und den herangewachsenen Anakin als Leibwächter ein. Obi-Wan entdeckt auf der Suche nach den Attentätern auf dem Planet Kamino eine Armee von Klonkriegern. Während der Suche nimmt ihn der Sith Darth Tyranus auf Geonosis gefangen.

Anakin und Padmé verlieben sich. Nach einem Hilferuf von Obi-Wan machen sich beide nach Geonosis auf, wo die Sith auch sie gefangen nehmen. Von den Jedi angeführt, bekämpfen sich die Klonkrieger mit den Droiden der Handelsförderation. Die Klonkriege beginnen. Im Kampf mit Tyranus verliert Anakin einen Arm. Der Sith flieht, nachdem er auch Meister Yoda besiegt hat.

Der absurde Krieg der Sterne

Wie absurd diese Geschichte ist, wird klar, wenn wir die Abfolge genau verfolgen. Denn in dem ersten Teil (Episode 1 - Die dunkle Bedrohung), da trifft Padme auf den kleinen Helden Anakin Skywalker mit etwa 12 Jahren. (Da muss sie mindestens 25 Jahre alt sein, um diese politische Position einzunehmen). Als die beiden sich später nach etwa 8 Jahren in der nächsten Episode (Episode 2 - Angriff der Klonkrieger) wiedertreffen, ist Padme immer noch genauso jugendlich frisch. (Da wäre sie also 33 Jahre alt, und noch nicht verheiratet, sehr ungewöhnlich für die feudale Gesellschaft der Star Wars Saga). Aber der schwarze Held Anakin Skywalker ist mittlerweile so etwa 20 Jahre alt. Irgendetwas stimmt da nicht in dieser Geschichte. Aber es muss immer alles jugendfrei sein. Und dann, ja dann, kommt alles noch viel schlimmer: Der gute Held Anakin Skywalker, und gleich darauf, als der Böse Held Darth Vader, zeugt mit der schönen Prinzessin Padme, die er vor 8 Jahren das erste Mal gesehen hatte, und deren Leibwächter er geworden ist... Der zeugt also mit der Prinzessin Padme ein Zwillings-Paar, die erst einmal von-einander getrennt werden, aber die sich (schick-sals-haft) irgendwann wieder einander begegnen. (Voltaire mit Candide, lässt schön grüssen, und Rosamunde Pilcher auch). Und dann ver-lieben sie sich auch in-einander, aber die US-amerikanische Hollywood-Film-Industrie, die würde es ja nie zulassen, dass die beiden miteinander auch noch mehr anstellen. Schliesslich soll der Film ja ab 12 Jahre Jugend-frei sein. Und der Imperator, und sein Spiess-Gesell,[621] der ist natürlich Gott-Va(d/t)er. Aka Wo(t/d)an Odin. Es klingt schon aus dem Namen heraus, das Vader und Wodan irgendwie Verwandte sind. (Und da finden wir es wieder, das Im-Peri-Um). Und als der böse Ober- Bös- Gott Vader- Imperator dann endlich besiegt und über-wunden ist, Dann, ja genau dann, wieder-beginnt damit ein neues Goldenes Zeitalter. Krta Yuga, Treta Yuga, Dvapara Yuga, oder sonstwie Yuga.[622] Same procedure as everry Yuga, sozusagen.[623] Hier noch ein passender Artikel aus der Welt-Online. Dieser wiederholt ziemlich genau, was ich auch schon so ca. 2011 bis 2013 in Noologie III geschrieben habe:

 

https://www.welt.de/kultur/kino/article171648368/Was-George-Lucas-eigentlich-erzaehlen-wollte.html

Was 1977 noch nicht möglich war

Daher 1977 der reduzierte Aufsatzpunkt mit „Krieg der Sterne“, daher die unbändige Energie von Lucas, den Epilog ab 1998 doch noch zu verfilmen. ... und das [dem] todesdüsteren Ende der Trilogie nie gefunden [hatte]. ... Ein richtig guter Regisseur war er nie. Aber Hollywoods größter Weltenerschaffer.

Politik statt Popcorn

Tatsächlich ist die Blockade des Planeten Naboo durch die Handelsföderation der Startschuss zur Veränderung des gesamten politischen Systems der Galaxis. It’s the economy, stupid! Der galaktische Senat ist nicht in der Lage, Recht und Ordnung durchzusetzen und den Menschen auf Naboo zur Hilfe zu eilen.

Der Wille ist da, doch alle Bemühungen werden durch endlose Debatten im Allvölker-Parlament aufgrund von Partikularinteressen und Furcht vor einer militärischen Intervention zerredet. Kommt Ihnen das bekannt vor? Sehen Sie, Sie sind auf dem besten Weg, in „Star Wars“ etwas anderes zu sehen als den Film zum Popcorn-Familienbecher.

„Die letzten Jedi“ ist der misslungenste, großartigste Film der Serie

Führer dieser zahnlos gewordenen interstellaren UN-Vollversammlung wird Kanzler Palpatine, ein Demokrat, der allen Glauben an die Demokratie verloren hat und in einer ausgeklügelten Strategie den Umbau des politischen Systems in einer Diktatur plant. Nur auf diese Art, so seine feste Überzeugung, sei Frieden auf Dauer möglich. Putin und Erdogan könnten sich Palpatine-Fan-T-Shirts drucken. ...

Palpatine und Putin

Wie diese Herren hat Palpatine allerdings ein Problem: Mit welchem Trick erklärt man den Demokraten, dass ihre Rechte immer weiter eingeschränkt, die Freiheit abgeschafft und an ihre Stelle eine vom Militärkult geprägte Autokratie treten wird? Eine dunkle Bedrohung muss her.

Die tritt (im Hintergrund von Palpatine orchestriert) in Form der Separatisten (ich frage mich gerade, ob Putin nicht neben mir der Einzige ist, der sich näher mit diesen Filmen beschäftigt hat) auf, die die Republik bedrohen, ihr den Krieg erklären, woraufhin Palpatine sich – mit Zustimmung der naiven Demokraten – einer gigantischen Klonarmee bedient, der Vorgängerorganisation der Sturmtruppen des Imperiums. ...

Nun stürzt die gesamte Galaxis in einen Bürgerkrieg. Freund und Feind sind kaum voneinander zu unterscheiden. Wer das Richtige will, tut unbewusst das Falsche, das ist das Schicksal der taktisch völlig unbedarften Jedi,[624] einer Kaste von Gutmenschen mit Lichtschwertern und verdrehter Grammatik. ...

Die Jedi? Überschätzt!

Ach ja. Die Jedi. Und die Sith, ihre Gegenspieler. Wofür sind die denn nun eigentlich da? Ehrlich gesagt: nicht für viel. Die große Zeit der Jedi und der Sith war lange vorbei, bevor die Handlung zu „Episode 1“ einsetzt.[625] Nun sind sie – und ist auch die Religion, die sie verkörpern – höchstens noch Läufer auf dem Schachfeld, mittelalterliche Krieger und sinistre Schurken aus einer vergangenen Epoche. ...

Sie taugen als diplomatische Botenjungen, ab und zu im Gefecht oder als Schreckgespenster mit Teufelshörnern. Und, logisch, sie waren eben eine fixe Idee von George Lucas.[626] ...

Nichts aber an der galaktischen Großwetterlage wurde durch sie entscheidend verändert oder beeinflusst. Säkulare Führungskräfte des Imperiums wie Grand Moff Tarkin oder General Hux haben sie stets als Relikte einer vergangenen Zeit abgetan. Niemand weiß das besser als Palpatine, ist er doch selbst in seiner heimlichen Identität der Obermotz der Sith.

Order 66

Er, der sich nun Imperator nennt, gibt schließlich den Klonkriegern die „Order 66“ [A.G. Das ist natürlich die Order 666], den Befehl, alle Jedi zu vernichten – der letzte und erfolgreiche Schritt, eine moderne, effektive Diktatur zu errichten, in der die mächtige Magie der alten Religion („Die Macht sei mit dir“) nur noch dazu benutzt wird, lästige Gesprächspartner durch Würgegriff und Blitzschubser zur Räson zu bringen. Die wahre Macht des Imperiums und der Ersten Ordnung sind die Superwaffen: die Todessterne, die Starkiller-Base, die Dreadnought-Kreuzer.

„Urst langweilig“ sei das alles, wendet gerade eine Kollegin ein, die erfährt, worüber ich schreibe. Das mit dem Senat, den der von der Demokratie abgefallene Palpatine durchaus als „Quasselbude“ diskreditieren könnte, die ganze galaktische Politik, ausgelöst durch, gähn, Handelsroutenbesteuerung.

Sie hat insofern nicht unrecht, als dass „Star Wars“ als Kammerspiel nicht funktionieren würde. Es braucht die emotional erschütternden Bilder,[627] und es braucht vor allem die Geschichte der Skywalkers, die sich durch die gesamte Reihe zieht, als emotionalen Anker.

Die Bedrohung der Demokratie

Aber alles, was dieser Familie auferlegt wird (so einiges: Ermordung der Urgroßmutter, Verstümmelung und Sündenfall des Großvaters, Kummertod der Großmutter, Selbstopfer des Sohnes und Vatermord des Neffen), geschieht vor dem Hintergrund der „Galaxie in Aufruhr“, die in all ihrer Komplexität, Brutalität und Verzweiflung nur in den ersten drei Filmen (und dem Spin-off „Rogue Squadron“) geschildert wird. Ihr Schicksal treibt die Handlung voran, ihre Taten verändern den Lauf der Geschichte, aber sie ist nicht der Kern.

Man kann Homers „Odyssee“ als Blockbuster-Aneinanderreihung von Actionabenteuern des Superhelden der Antike lesen oder den „Ring des Nibelungen“ als wuchtiges Spektakel um einen Drachentöter und seine schräge Familie. ...

Interessanter und gewinnbringender aber ist der Blick auf das Thema, das verhandelt wird: Bei Homer und Wagner ist dies das Ringen des Menschen mit dem Schicksal (aka Göttern). In „Star Wars“ ist es die Bedrohung der Demokratie aus sich heraus, weil Freiheit viel zu wenig als Errungenschaft begriffen wird, um die man täglich kämpfen muss. Das gilt selbstverständlich nicht nur in einer fernen Galaxie vor unendlich langer Zeit.

Und nun die Original-Geschichte des Wagners

In Wagners Ring des Nibelungen[628] ist es genau umgekehrt: Da er-zeugt der Ober- (Bös-) Gott Wo(d/t)an oder Odin (oder der Darth Vader) mit der Erda, also der Mnaemosyne, auch ein Zwillings-Paar, Siegmund & Sieglinde, die Wälsungen, das sich auch nach langer Trennung wieder trifft, und sich auch als Zwillinge erkennt, und trotzdem miteinander Blutschande treibt.[629]

 

Siegmund:

Zu seiner Schwester schwang er sich her; / die Liebe lockte den Lenz:

in unsrem Busen barg sie sich tief; / nun lacht sie selig dem Licht.

Die bräutliche Schwester befreite der Bruder; zertrümmert liegt, was je sie getrennt;

jauchzend grüsst sich das junge Paar: / vereint sind Liebe und Lenz!

Sieglinde:

Du bist der Lenz, nach dem ich verlangte / in frostigen Winters Frist.

Dich grüsste mein Herz mit heiligem Graun, als dein Blick zuerst mir erblühte.

Fremdes nur sah ich von je, / freundlos war mir das Nahe;

als hätt' ich nie es gekannt, war, was immer mir kam.

Doch dich kannt' ich deutlich und klar: / als mein Auge dich sah, warst du mein Eigen;

was im Busen ich barg, was ich bin, / hell wie der Tag taucht' es mir auf,

wie tönender Schall schlug's an mein Ohr, als in frostig öder Fremde

zuerst ich den Freund ersah.

Und dann gibt es Ehe-Stress in den himmlischen Gefilden

Dann aber gibt es Stress in den himmlischen Gefilden, weil die Wächterin der Hl. St. Ehe, die Fricka, da sehr schwere Einwände hat:

 

Fricka:

Achtest du rühmlich der Ehe Bruch, / so prahle nun weiter und preis es heilig,

dass Blutschande entblüht / dem Bund eines Zwillingspaars!

Mir schaudert das Herz, es schwindelt mein Hirn:

bräutlich umfing die Schwester der Bruder!

Wann ward es erlebt, / dass leiblich Geschwister sich liebten?

Wotan:

Heut hast du's erlebt! / Erfahre so, was von selbst sich fügt,

sei zuvor auch noch nie es geschehn. / Dass jene sich lieben, leuchtet dir hell;

drum höre redlichen Rat: / Soll süsse Lust deinen Segen dir lohnen,

so segne, lachend der Liebe, / Siegmunds und Sieglindes Bund!

Die Kurzfassung des Nibelungen-Rings, bis zu dem un-heimlichen Ende

Diese Blutschande hat dann sogleich den stolzen strahlenden Helden Siegfried erzeugt, (also genau umgekehrt wie bei Darth Vader oder Wodan oder Odin), der dann später im Verlauf der Geschichte schnödigst gemeuchelt wird. Das ist so etwa die Kurzfassung des Rings der Nibelungen in 50 Worten. Nun kommt es alles noch viel schlimmer. Denn dann treten sofort auch die Walküren auf, die Todes-Göttinnen, als die Strafe für Siegmund, die auf den Fuss folgen muss:

Brünnhilde:

Nur Todgeweihten taugt mein Anblick; / wer mich erschaut, der scheidet vom Lebenslicht.

Auf der Walstatt allein erschein ich Edlen: / wer mich gewahrt, zur Wal kor ich ihn mir!

Siegmund:

Der dir nun folgt, wohin führst du den Helden?

Brünnhilde:

Zu Walvater, der dich gewählt, / führ ich dich: nach Walhall folgst du mir.

Siegmund:

In Walhalls Saal Walvater find ich allein?

Brünnhilde:

Gefallner Helden hehre Schar / umfängt dich hold mit hoch-heiligem Gruss.

...

Sieglinde lebe und Siegmund lebe mit ihr!

Beschlossen ist's; das Schlachtlos wend ich: / dir, Siegmund, schaff ich Segen und Sieg!

Hörst du den Ruf? Nun rüste dich, Held!

Traue dem Schwert und schwing es getrost: / treu hält dir die Wehr,

wie die Walküre treu dich schützt! / Leb wohl, Siegmund, seligster Held!

Auf der Walstatt seh ich dich wieder!

 

Und so dreht sich das Rad der Vernichtung,[630] das Ragnarök, unaufhaltsam weiter. Siehe noch das obige Zitat aus dem Stück:

[Der] Wanderer, also Wodan / Odin:

Im Zwange der Welt weben die Nornen: / sie können nichts wenden noch wandeln.

Doch deiner Weisheit / dankt' ich den Rat wohl,

wie zu hemmen ein rollendes Rad?

 

Dann gehen wir wieder eine Episode, bzw. eine Drehung des Rades des Ragnarök, weiter. Die Ermordung Siegfrieds, des Sohnes von Siegmund und Sieglinde. Und das Baum-Blatt, das war die einzige verwundbare Stelle Siegfrieds,[631] die eine Offnung in seinem ansonsten undurchdringlichen Drachen- Blut- Panzer abgedeckt hatte: Das Blatt kam von dem Linden- Welten- Baum,[632] nämlich der Yggdrasil. Und die Quelle, aus der er trinken wollte, als er ermordet wird, ist der Brunnen der Weisheit des Ymir. Denn der strahlende Held darf nach der Götter-Logik niemals die Weisheit erlangen, denn sonst wäre er Gott-Gleich, wie sein Grossvater Wodan / Odin geworden. Dann hätte er die Macht über den Kósmos an sich gerissen. So etwa, wie Zeus seinen Vater Kronos oder Chronos entmachtet hat, und eine Götter-Generation davor, ebenso wie die Sichel des Kronos (Chronos), gegen dessen Vater Ouranos[633] geschnitten hat.[634] Wer hätte sich so etwas an- und aus- ge-dacht? Nämlich nur einer, unser verehrter Herr Richie Wagner.[635] Vielen Dank dafür. Aber das war von Anfang an eben genau der Plan des Ober- Bös- Gottes Wo(d/t)an, dass er damit die Götter-Welt-Zerstörungs-Maschinerie in Gang setzte, die Götter-Dämmerung, was in anderer Version auch der Maha Bharata heisst. Und jetzt wird es uns wirklich ganz heiss. Glaubst Du es mir oder nicht, oder wollen wir alle Dran Glauben? [636] Die absolut phan- tastische und die wirklich un-wiederholbare Inszenierung des Rings des Nibelungen, ist die von Zubin Mehta und der Theatertruppe La Fura dels Baus in Valencia. Zitat: [637]

Diese war immer für einen Skandal gut, doch über die Operninszenierungen der Regie-Rabauken jubeln alle.

Fritz Lang hat das Nibelungen-Epos in einer ebenso absolut phantastische(n) und un-wiederholbare(n) Inszenierung in Szene gesetzt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Nibelungen_(1924)

 

Der Ring des Nibelungen ist ein aus vier Teilen bestehender Opernzyklus von Richard Wagner,  zu dem er den Text schrieb, die Musik komponierte und detaillierte szenische Anweisungen vorgab. Die Tetralogie gilt als Wagnersches opus summum:[1] An diesem Hauptwerk hat Wagner mit Unterbrechungen von 1848 bis 1874 gearbeitet. Mit einer Aufführungsdauer von etwa 16 Stunden (ein Vorabend und drei Tage), einer Orchesterbesetzung von über 100 Musikern (u. a. 6 Harfen und 4 Tenor- bzw. Basstuben, die Wagner speziell anfertigen ließ) und mit 34 Solisten (plus Männer- und Frauenchor) ist es eines der umfangreichsten musikalischen Bühnenwerke überhaupt. Unter der Leitung des Komponisten wurde die gesamte Tetralogie (auch kurz Der Ring genannt) im August 1876 erstmals im Bayreuther Festspielhaus aufgeführt. Die musikalische Leitung hatte Hans Richter. Das Werk wird aber auch als Trilogie bezeichnet, weil in dieser Sichtweise nur die Festspieltage zählen.

Siegfried (Heinrich Gudehus) schmiedet Notung

Die Tetralogie besteht aus:

1) Das Rheingold („Vorabend“)

2) Die Walküre („Erster Tag“)

3) Siegfried („Zweiter Tag“)

4) Götterdämmerung („Dritter Tag“)

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Ring_des_Nibelungen

 

In der englischen Wikipedia ist das alles noch ein bisschen tiefer gehend dar- gestellt:

 

Der Ring des Nibelungen (The Ring of the Nibelung), WWV 86, is a cycle of four German-language epic music dramas composed by Richard Wagner. The works are based loosely on characters from the Norse sagas and the Nibelungenlied. The composer termed the cycle a "Bühnenfestspiel" (stage festival play), structured in three days preceded by a Vorabend ("preliminary evening"). It is often referred to as the Ring Cycle, Wagner's Ring, or simply The Ring.

Wagner wrote the libretto and music over the course of about twenty-six years, from 1848 to 1874. ...

Although individual works of the sequence have occasionally been performed separately, Wagner intended them to be performed in series. The first performance as a cycle opened the first Bayreuth Festival in 1876, beginning with Das Rheingold on 13 August and ending with Götterdämmerung on 17 August. Opera stage director Anthony Freud stated that Der Ring des Nibelungen "marks the high-water mark of our art form, the most massive challenge any opera company can undertake."

Wagner's title is most literally rendered in English as The Ring of the Nibelung. The Nibelung of the title is the dwarf Alberich, and the ring in question is the one he fashions from the Rhine Gold. The title therefore denotes "Alberich's Ring".[2] The "-en" suffix in "Nibelungen" can occur in a genitive singular, accusative singular, dative singular, or a plural in any case (in weak masculine German nouns), but the article "des" immediately preceding makes it clear that the genitive singular is intended here. "Nibelungen" is occasionally mistaken as a plural, but the Ring of the Nibelungs (in German Der Ring der Nibelungen) is incorrect.

The cycle is a work of extraordinary scale. Perhaps the most outstanding facet of the monumental work is its sheer length: a full performance of the cycle takes place over four nights at the opera, with a total playing time of about 15 hours, depending on the conductor's pacing. The first and shortest work, Das Rheingold, typically lasts two and a half hours, while the final and longest, Götterdämmerung, takes up to five hours, excluding intervals. The cycle is modelled after ancient Greek dramas that were presented as three tragedies and one satyr play. The Ring proper begins with Die Walküre and ends with Götterdämmerung, with Rheingold as a prelude. Wagner called Das Rheingold a Vorabend or "Preliminary Evening", and Die Walküre, Siegfried and Götterdämmerung were subtitled First Day, Second Day and Third Day, respectively, of the trilogy proper.

The scale and scope of the story is epic. It follows the struggles of gods, heroes, and several mythical creatures over the eponymous magic ring that grants domination over the entire world. The drama and intrigue continue through three generations of protagonists, until the final cataclysm at the end of Götterdämmerung.

The music of the cycle is thick and richly textured, and grows in complexity as the cycle proceeds. Wagner wrote for an orchestra of gargantuan proportions, including a greatly enlarged brass section with new instruments such as the Wagner tuba, bass trumpet and contrabass trombone. Remarkably, he uses a chorus only relatively briefly, in acts 2 and 3 of Götterdämmerung, and then mostly of men with just a few women. He eventually had a purpose-built theatre constructed, the Bayreuth Festspielhaus, in which to perform this work. The theatre has a special stage that blends the huge orchestra with the singers' voices, allowing them to sing at a natural volume. The result was that the singers did not have to strain themselves vocally during the long performances.

https://en.wikipedia.org/wiki/Der_Ring_des_Nibelungen

Noch ein über-phantastisches Universum bei Carl Orff

Wir finden nun noch ein über-phantastisches Universum: nämlich bei Carl Orff. Zu dem werden wir noch einiges sagen müssen. Hier kommt es bald.[638] Wichtiges Material dazu: Die Dissertation von Isabel Weinbuch.[639] Hier wird es inszeniert: Die letztliche Erlösung des Luzifer,[640] zu seinem angestammten Platz an der rechten Seite des Ober-Ur-Gottes Odin oder Wodan. Als der Stern des Lichts, also die Venus. Der Rest der Geschichte ist in den Fussnoten.[641]

“Ave formosissima, / gemma pretiosa, / ave decus virginum,

virgo gloriosa, / ave mundi luminar, / ave mundi rosa,

Blanziflor et Helena, / Venus, generosa!”

“Venus, Venus, Venus — generosa (noble Venus)!”

Venus, esoterically, the symbol of mystic Nature.

Scene 3 »Dies illa«:

The last human beings become visible. Their great lament on the collapse of the cosmos and the end of the world is followed by a prayer by the leader of the chorus with Kyrie calls by the chorus which culminates in a ban for all demons. Lucifer appears and is transformed in three stages through beams of light to the original Lucifer.

Das Gravitationale Ober- Ur- Monster: Der Tanzende Stern

Wo wir schon bei Sternen-Systemen sind, hier noch das schlimmste nur vor-stell-bare Gravitationale Ober- Ur- Monstrum: Der oben so unscheinbar genannte Tanzende Stern, von dem Nietzsche so gerne sprach. Das ist nämlich ein Tripolar-Sternen-System, und das ist ein wahres Gravitationales Monstrum, das es wirk- lich an- und für- und in- sich hat. Siehe: Noologie II: "1.3.1.5. Tripolarität, tanzende Sterne, und Chaos".[642] Wir werden wohl bald, von diesem Monstrum noch etwas zu hören oder zu sehen bekommen, dass uns Hören & Sehen Ver-Gehen wird. Ich schwöre es Euch, es wird kommen. A(h/t)men. Auch im Denk-Raum gibt es das sehr sehr seltene Vorkommen von geistigen Drillingen, allso homo-ousia und nicht homoio-ousia. Die sind in der menschlichen Geschichte aber ziemlich genauso selten, wie in das Tripolar-Sternen-System in der kosmischen. Das wäre sogar für Wagner, Voltaire mit Candide, und sogar für Rosamunde Pilcher, eine Nummer zu gross gewesen. Damit leite ich nun über zu dem, was konsequenterweise nur noch folgen kann: "Die Immanentisation des Eschaton" (Wie es einmal in dem Roman "Illuminatus" von R. A. Wilson genannt wurde).[643]

Eschatologische Perspektiven in der Populär-Kultur

Neben dem Star Wars Epos von George Lucas finden wir in der Populär-Kultur noch ein paar Werke mit eschatologischen und apokalyptischen Themen. Hier ist die Matrix-Story der Gebrüder (oder später Geschwister)[644] Wachowski zu nennen. Ebenfalls enthält die "Herr der Ringe" Story einige Anklänge auf eine apokalyptische Endzeit-Schlacht. Der Film "Prometheus" setzt die Alien-Story von Ridley Scott mit einigen interessanten Bildern fort.[645]

Katastrophisches im Thymo- Eroto- Phobo- Kosmos

... und auch im astrophysikalischen Universum ... Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dass unser nach griechisch-ästhetischen und politically correcten Prinzipien wohlgeordneter Kósmos eigentlich gar nicht so wohlgeordnet ist, wie es scheint. Denn überall lauert das Chaos. Mittlerweile gibt es zu dieser Ansicht auch genügend harte wissenschaftliche Daten.[646]

http://www.pnas.org/content/98/22/12342.full

"Over the last two decades, there has come about a recognition that chaotic dynamics is pervasive in the solar system. We now understand that the orbits of small members of the solar system—asteroids, comets, and interplanetary dust—are chaotic and undergo large changes on geological time scales. Are the major planets' orbits also chaotic? The answer is not straightforward, and the subtleties have prompted new questions."

http://en.wikipedia.org/wiki/Stability_of_the_Solar_System

http://en.wikipedia.org/wiki/Stability_of_the_Solar_System#Mercury.E2.80.93Jupiter_1:1_resonance

"The planet Mercury is especially susceptible to Jupiter's influence because of a small celestial coincidence: Mercury's perihelion, the point where it gets closest to the Sun, precesses at a rate of about 1.5 degrees every 1000 years, and Jupiter's perihelion precesses only a little slower. One day, the two may fall into sync, at which time Jupiter's constant gravitational tugs could accumulate and pull Mercury off course. This could eject it from the Solar System altogether[1] or send it on a collision course with Venus or Earth.[10]

...

Moving in such a warped orbit, Mercury's gravity is more likely to shake other planets out of their settled paths: in one simulated case its perturbations send Mars heading towards Earth.[14]"

http://www.nature.com/nature/journal/v459/n7248/full/nature08096.html

http://www.nature.com/nature/journal/v410/n6830/full/410773a0.html

http://www.lpl.arizona.edu/~renu/malhotra_preprints/rio97.pdf

In den obigen Artikeln geht man nur von sehr langen Zeiträumen (mehrere Mrd. Jahre) aus. Aber wie offen zugegeben wird: Das ist alles nur eine Frage der Computational Power, weil die dazu notwendigen Berechnungen immer nur mit Computern der neuesten Generation durchgeführt werden können. Und damit können jederzeit noch leistungsfähigere Computer auch noch viel wildere Szenarien produzieren. Daher möchte ich noch das folgende Material präsentieren. Es kommt zwar aus einer wissenschaftlich eher anrüchigen Ecke, nämlich von den Autoren Donald Patten und Samuel Windsor, die auf der WWW-Seite der Kreationisten stehen, aber hier geht es mehr um Katastrophentheorie. Ich glaube zwar nicht an Kreationismus, aber für "Angular Momentum" und "Katastrophentheorie" habe ich, dank Rene Thom, schon etwas übrig.

http://www.creationism.org/patten/PattenMarsEarthWars/index.htm

Zitat: "Ancient Chinese knew Mars as 'the fire star.' Sumerians thought Enlil (Mars) was the cause of the Great Flood. Classical Greeks indicted Ares (Mars) as the 'bane of mortals.' And the Romans saw Mars as the God of War... Why?"

Die Thesen dieses Buchs beruhen auf sorgfältigen historischen, mythologischen und vor allem archäo-astronomischen Recherchen, deren Stichhaltigkeit ich mit meiner Hintergrund-Kenntnis der Materie bestätigen kann. Siehe meine Arbeiten zu Hertha v. Dechend. Hier noch ein Zitat:

http://www.creationism.org/patten/PattenMarsEarthWars/PattenMEW09.htm

"With respects to Plutarch, Hesiod, Homer, Apollodorus, Isaiah, Joel, Amos, Hosea, Jonah and others, in modern cosmology the score now is: Ancient literary catastrophism - 4, Modern 20th century gradualism - 0."

http://www.creationism.org/patten/PattenMarsEarthWars/PattenMEW10.htm

"Homer, reported to be blind, nevertheless by conversing with his colleagues, he penned a profound and spectacular account of Ares-Hera catastrophism. It was the year 864 B.C.E., a catastrophic year. It was early autumn. ... The Greek generals planned an assault on Troy, hoping that either Troy would be struck by celestial lightning, torching the citadel, and/or its walls of defense would be crumbled by killer quakes. An assist by the destructive Ares had been predicted by the Greek star gazers and monthly prognosticators to the Greek military leaders. They seem to have understood the 108-year cyclicism of Mars flybys, and the last October flyby was in October, 972 B.C.E. An easy, quick conquest was anticipated. (It wasn't either quick or easy as it turned out)."

Die vorgestellten astronomischen Daten sind so umfangreich, dass sie nur von den entsprechenden Fachleuten beurteilt werden können, aber man sollte bemerken, dass es prinzipiell unmöglich ist, gravitationale Instabilitäten von Mehrkörper-Systemen post hoc zu berechnen. Dh. wenn ein Gravitational-System chaotisch geworden ist, ist keinerlei Möglichkeit der Rück-Berechnung dieser Instabilität zu einem vorhergehenden Zustand gegeben. Ich habe mich ja auch einschlägig mit diesen Themen beschäftigt, und diese Darstellung gibt meinen früheren Spekulationen einiges an Gewicht.[647] Sloterdijk zeigt in Z&Z, 36-40, die inhärent chaotische Dynamik von Thymos-Komplexen auf, und das ist hier das Thema der weiteren Untersuchung, vor allem die wesenhafte Verbindung von Mytho-Logie und Thymo-Logie, die bei Sloterdijk nicht auftaucht.


 

Appendix I: Notizen zu Krieg & Kampf

Ich wiederhole noch einmal die Maxime von oben: Krieg ist eine Sache, die wird bestimmt von: Thymos, Technologie, Population, Organisation und Wetter.

Über den Eschatologischen Krieg

AD.: Ein grosser Imperator, Massenschlächter oder Diktator wird bei seinen Mitmenschen vielleicht millionenfaches Leiden, Elend und Sterben verursachen, aber spätestens bei seinem Ableben ist es mit dem Spuk zuende. Ein grosser Prophet aber wirkt noch lange, lange über sein irdisches Leben hinaus, und kann noch Jahrtausende später bewirken, dass sich die Menschen im Dienst und der Erfüllung dieser Prophesie nicht nur millionenfach sondern milliardenfach, einander unendliches Leiden, Elend und Sterben bereiten.

 

Ich will hier einige Gedanken zu Sloterdijk Z&Z weiterführen, die mit dem Thema der Apokalypsis, nach dem Ev(eu)angelium des Johannes in der besonderen Bedeutung von Endzeit-Kriegen oder des Eschatologischen Krieges zu tun haben. In der Bibel heisst das auch Armageddon, oder in der Edda: Ragnarök,[648] und in der Hinduistischen Mythenwelt Maha-Bharata.[649] Eschatologischer Krieg heisst: Ein Krieg, der gute Chancen hat, die Menschheit in die Höhlen zurückzuzwingen. Diese Diskussion steht im Kontext des Zusammenhangs von Religion und Krieg, insbesondere der abrahamitisch-monotheistischen Vorstellungen des zornigen oder zürnenden Gottes, der daran interessiert ist, ein Welt-Endzeit-Gericht zu inszenieren. Diese werden in Z&Z speziell behandelt. Ich stelle diesem Kapitel einen Satz voran, den auch Oswald Spengler gesagt haben könnte:

Krieg ist eine Sache, die wird bestimmt von: Thymos, Technologie, und Organisation. Und auch vom Klima, den Kapriolen des Wetters, und von Frauen, die viele Söhne gebären, und Weltmacht sich er-zeugen lassen.[650]

Der Noologische Gottesbeweis

In der Diskussion um den Stellenwert von Religionen beim Kriegführen muss man den Ontologischen Ort des Gott-Gedankens bestimmen. Dies lässt sich eindeutig nur mit der dreigliedrigen Ontologie der Noologie machen. Da Gott nach dem Bekenntnis aller sich dafür zuständig haltenden Religionen ausserweltlich (also eschatologisch) ist,[651] kann er oder sie nicht im materiellen Universum der positiven Wissenschaften ontologisch vorkommen. Allerdings, da fast jeder Mensch auf diesem Planeten zumindest irgendeine diffuse Vorstellung von Gott (oder etwas Göttlichen) hat, ist der Gedanke "Gott" fest verankert als einer der wichtigsten Bewohner der Semiosphäre. Der Atheismus ala Dawkins übersieht diese Tatsache, weil ein Wissenschaftler wie Dawkins die Semiosphäre eben nicht denken kann und darf.[652] Deshalb liefere ich hier den Noologischen Gottesbeweis.

 

Der Noologische Gottesbeweis besteht aus zwei Teilen:

1) Der erste Teil ist der ontologische Gottesbeweis, nach Eco (p. 27):

Es gibt Gott, weil wir diesen Gedanken denken können.

2) Der zweite Teil beruht auf der Demonstration der Wirk-Mächtigkeit dieses Gedankens.

 

Die Seienden der Semiosphäre sind verschieden wirk-mächtig.[653] Wenn wir z.B. an ein Einhorn denken,[654] das ist so ziemlich wenig wirk-mächtig, höchstens Anekdoten -mächtig, oder Philosophen- Zitaten -mächtig, aber dafür ist es umso mehr bedenkens-wert bzw. be-denk-lich, wie Heidegger es sagen würde. In Ländern mit einem starken Ehr-Begriff und Machismo-Kultur (wie Albanien) können ein paar geeignete Ent-Ehr- Worte schon zu Gewalttaten und Blutrache führen. Das sind schon ziemlich wirk-mächtige Worte. Aber der wirk-lich wirk-mächtig'ste Gedanke von allen Jen-(s/z)eitigen in der Semiosphäre, ist wohl dieser: Der Monotheistische Gott ist sozusagen der Wirk-Mächtig'ste Gedanke in der Menschheits-Geschichte. Immerhin gab es im Verlaufe dieser Menschheits-Geschichte, vielleicht ca. 100.000.000 Menschen, die genau deswegen ihr Leben lassen mussten.[655] / [656] Und sicher gibt es auch bald noch ein paar mehr. Siehe Sloterdijk Z&Z, 113-170, und 331-356. Damit haben wir auch den end-gültigen eschato-logischen[657] Noologischen Gottesbeweis. Gibt es einen noch (tot-) schlagenderen Gottes-Beweis als diesen?

Götter: Die wirk-mächtigste Ethno-Technologie

Wenn man die islamischen Dschihad- Menschen- Schlachtungen,[658] und dann noch die der Conquistadoren von Süd- Mittel- Amerika, und der Nord-Amerika-Eroberer[659] in den Body Count mit einbezieht, dann kommt man zu dem Ergebnis, dass es in der Menschheits-Geschichte durchaus eine beträchtliche Zahl von Menschheits-Massen-Schlachtungen gab, die auf das Konto des monotheistischen Gottes gehen. (Deschner hat auch schon vor einiger Zeit viel dazu gesagt.) Sloterdijk bezieht sich mit den Opferzahlen in Z&Z hauptsächlich auf das 20. Jh. Er hat es in dieser Diskussion aber nicht durch die Weltgeschichte und alle Kulturen hindurch nachverfolgt: In Z&Z p. 234, in seiner "Evaluierung makrokrimineller Komplexe" kommen im 20. Jh auf eine Tötung im "Namen der Rasse" etwa 3-4 Tötungen "im Namen der Klasse". Erhellende weitere Hinweise dazu bringt er noch in "Eifer". Bei Gunnar Heinsohn steht dazu ebenso einiges, ebenso bei Jared Diamond.[660] Weiteres polemisches Material dazu findet sich bei Richard Dawkins: Gotteswahn, und bei Gore Vidal. Der hatte dazu mehr Einsichten, als alle von uns jemals er-ahnen können.[661] / [662]

 

Gore Vidal: The great unmentionable evil at the center of our culture is monotheism. From a barbaric Bronze Age text known as the Old Testament, three anti-human religions have evolved - Judaism, Christianity, Islam. These are sky-god religions. They are, literally, patriarchal - God is the Omnipotent Father -hence the loathing of women for 2,000 years in those countries afflicted by the sky-god and his earthly male delegates. The sky-god is a jealous god, of course. He requires total obedience from everyone on earth, as he is in place not for just one tribe but for all creation. Those who would reject him must be converted or killed for their own good. Ultimately, totalitarianism is the only sort of politics that can truly serve the sky-god's purpose.

 

Allerdings ist der Mono-theistische Gott nicht der einzige, in dessen Namen in früheren Zeitaltern und anderen Kulturen massenhaft geschlachtet wurde. Nur gibt es da kaum verlässliche Opferzahlen, und es waren eben auch sehr viele andere Götter. Aber das kann man wohl (dran-) glauben: Es waren ziemlich viele, wenn wir das Material in der Fussnote genauer ansehen: "The greatest massacres of world history".[663] Und dann bemerken wir, dass die Opferzahlen des Massen-Schlachtens von vielen Faktoren abhängen, also nicht allein von dem monotheistischen Gott. Viel schlimmer als die Heiden sind die Monotheisten auch nicht. Gore Vidal hatte das wohl falsch interpretiert, denn das "great unmentionable Evil" gibt in vielerlei Verkleidung.[664] Denn die Mongolen,[665] die ab 1200 so etwa zwischen Kiew, Bhagdad und Persien, bis hin zu ganz Nord-China alles rigoros abschlachteten, was ihnen vor die Schwerter kam, waren zur damaligen Zeit noch Animisten.[666] Erst später wurden einige von ihnen Buddhisten, und die anderen, siehe Tamerlan / Timur Lenk, wurden Moslems. Eindrücklich und vor allem historisch glaubhaft geschildert werden z.B. die riesigen Schädel-Pyramiden, die Timur Lenk so um 1400 hat errichten lassen. Diese Mengen sind historisch einigermassen gesichert. Diese Schädel-Pyramiden standen übrigens einige Jahrzehnte lang in der Landschaft, für jeden Reisenden zu bewundern, bis sie dann langsam in sich zusammen- ge- und ver-rottet waren.[667] Auch die Buddhisten waren eifrig beim Schlachten, so etwa in den Kriegen zwischen Burma und Siam (heute Thailand) und im alten Japan.[668] Es braucht eine gewisse Kenntnis der Gesamt- Menschheits-Geschichte, um eine etwas klarere Vorstellung davon zu bekommen, dass die Götter immer zu den stärksten Trieb- und Treib-Kräften der Ethnien und Ethnoi, also der Völker gehört haben. So war es selbstverständlich, dass alle Völker gerne im Namen der Götter Kriege geführt haben. Sloterdijk beschreibt das Phänomen unter dem Titel Ethnotechnik. Ich nenne es Ethno-Technologie oder Ethno-Kybernetik, um mich ein bisschen davon abzusetzen. Es dreht sich um die Mobilisierung von psychischen Energien der Menschen, damit sie ihren eigenen Selbsterhaltungs-Impuls vergessen. Das ist die Passionarnost nach Gumilev.

 

Was bei den Diskussionen um Religion und Gewalt oft unter den Tisch gekehrt wird, ist das Verhältnis von Opferzahlen und Bevölkerungsdichte, bzw. Gesamt-Bevölkerung. Natürlich sind bei hoher Bevölkerungsdichte auch die Opferzahlen entsprechend hoch. Ebenfalls wird vernachlässigt, dass Religion als sozio(bio)logisches Organisationsprinzip einen Einfluss auf die Bevölkerungsdichte hat, so etwa über Verbote und Tabuisierung der Geburtenkontrolle, wie bei katholischen, episkopalen. und sonstigen anderen Christen und Moslems, oder allgemein hohe Geburtenzahlen, etwa bei orthodoxen Juden. Weiterhin ist die Priesterschaft der Religionen auch immer im administrativen Sektor tätig gewesen, so etwa in Ägypten und Mesopotamien, und hat durch ihre Organisationstätigkeit die differenzierte Ackerbau- Verwaltungs- und Militärstruktur erst ermöglicht. Damit verbunden war eben auch die Super-Bombe der Bevölkerungs-Explosion. Nur einige Autoren, etwa Gellner oder Heinsohn trauen sich, dies klar und deutlich (politically incorrect) auf den Punkt zu bringen. Ebenso ist die Religion einer der schärfsten In-Group- / Out-Group- Diskriminations-Faktoren, was immer gern mit Gewalt einhergeht. Vor-agrarische Völker haben meist eine geringe Bevölkerungsdichte, aber oft eine sehr hohe Gewalt-Rate, wie die Khoi-San in Südafrika. Solche Völker haben keine organisierte Religion mit einer Priesterschaft, wie bei den grossen Monotheismen.

Eine sehr vielseitige Göttin, Innana

Im alten Mesopotamien gab es eine Göttin, Innana[669] (auch Ishtar oder Astarte genannt, und vermutlich die Fruchtbarkeits-[670] bzw. Sex- Stamm- Göttin aller Völkerschaften dieser Weltgegend), die war sehr vielseitig, weil sie sowohl für Liebe & Sex zuständig war, als auch fürs Kriegführen. Weil sie so wichtig für die Geschichte dieser Weltgegend war, wollen wir sie hier persönlich vorstellen:

 

 

Bild: Die Göttin Innana

 

Zum besseren Kennenlernen noch ein Zitat:

http://en.wikipedia.org/wiki/Inana#Character

http://www.dctp.tv/filme/der-grosse-rauber-assur-10vor11-30102017/

"Inanna is the goddess of love - but not marriage. She is connected with extramarital sex and sensual affairs, prowling streets and taverns for sexual adventure.[14] In the Babylonian epic of Gilgamesh, Gilgamesh points out Inanna's infamous ill-treatment of her lovers. Inanna also has a very complicated relationship with her lover, Dumuzi, in "Inanna's Descent to the Underworld" (c.f. "Inanna's Descent to the Underworld").[15] ... She also is one of the Sumerian war deities: "She stirs confusion and chaos against those who are disobedient to her, speeding carnage and inciting the devastating flood, clothed in terrifying radiance. It is her game to speed conflict and battle, untiring, strapping on her sandals."[16] Battle itself is sometimes referred to as "the dance of Inanna." ... Consider her description in one hymn: "When the servants let the flocks loose, and when cattle and sheep are returned to cow-pen and sheepfold, then, my lady, like the nameless poor, you wear only a single garment. The pearls of a prostitute are placed around your neck, and you are likely to snatch a man from the tavern."[citation needed] Despite her association with mating and fertility of humans and animals, Inanna was not a mother goddess, although she is associated with childbirth in certain myths.[17] Inanna also was associated with rain and storms and with the planet Venus, the morning and evening star.[18] as was the Greco-Roman goddess Aphrodite or Venus."

Das passte sehr gut ins Konzept, weil je mehr Liebe & Sex es gab, desto mehr Söhne wurden er-zeugt, die Mann dann fürs Kriegführen brauchte. Dazu noch ein Zitat aus einer nicht ganz wissenschaftlichen Quelle:[671]

"Der Kampf um ihre Erscheinung spiegelt sich wider im Kampf der Götter, Städte und Dynastien, die sie besitzen wollen. Deshalb ist sie im direkten Sinne dual, denn sie ist nicht nur die zärtliche Buhlerin, um immer neue Liebe, sondern auch die rasende Kriegsherrin, die Löwin der Schlachten."

 

Kein Wunder also, dass die Gunst der Göttin Innana so etwas wie die Bronze-zeitliche Super-Geheimwaffe war. Und deshalb auch die vielen mesopotamischen Hieros-Gamos- Rituale, die bevorzugt auf den Spitzen der Ziggurats stattfanden. Dem Himmel am nächsten. Auch die Maya führten ihre Sternenkriege streng nach den Konstallationen der Venus. So viele Zufälle darf es eigentlich nicht geben. Und wenn wir noch die obige Geschichte von Patten und seinen planetaren Welt-Umschwüngen (Revolutiones) hören, dass nämlich hier eine ganz andere Form von Archäo-Astronomie am Wirken war, und dass damals die Fruchtbarkeit und die Furchtbarkeit direkt ineinander übergingen, dann versteht man vielleicht ein bisschen mehr, dass die alt-weltliche Mythologie nicht nur Schall und Rauch und Märchengeschichten war. Und da bei den monotheistischen Religionen alle Göttinnen, die für Krieg, Liebe & Sex zuständig waren, eliminiert worden waren, blieb halt nur noch der zürnende Ober-Haupt-Gott Yahwe oder Allah übrig.[672]

Kali, die Göttin der Rache und die Thuggees

Die Wirk-Mächtigkeit der Seienden der SEMiosphäre, ist das Kriterium der alten Götter. Es gibt noch eine etwas andere Version von dieser unserer Geschichte von den Wirk-Mächtig'en. Denn wir können die Geschichte auch anders herum erzählen. Es gibt Gott, weil wir SIE UNS denken können. Und diese SIE heisst Kali. Bestens bekannt ist sie aus Indien, wo sie seit alters her hoch verehrt und zelebriert worden war. Sie ist aber eine grausame und rächende Göttin, und sie trägt eine Hals-Kette aus Menschen-Schädeln, und sie brauchte immer eine gewisse Zahl von Menschen-Opfern, so ca. 10.000 bis 100.000 im Jahr. (Also etwa so viel wie die Azteken zu ihren besten Zeiten, die hatten auch eine Göttin, die ebenfalls eine Hals-Kette aus Menschen-Schädeln trägt). Diese Opfer besorgten ihr die Angehörigen ihres heiligen Kultes, der sich Thuggees oder Thugs nannte.[673] Als die Britishers die Macht in Indien übernahmen, war ihnen dieser Kult nicht so genehm, denn man hatte damals in England die Zahl der Hinrichtungen von etwa 10.000 im Jahr auf weniger als 1.000 reduziert. Die anderen wurden nach Australien verfrachtet, wo man sie besser brauchen konnte. Die grosse Queen Victoria, die bald darauf zur Kaiserin von Indien ausgerufen worden war,[674] der Britishers, wie die Inder ihre Besatzer nannten, was not very amused, als sie von dem ruchlosen Treiben ihrer neu-gewonnenen Unterthanen erfuhr. Besonders ein Dorn war ihr im Auge das Treiben der Devadasis. Denn, so war ihr Leitspruch: This is too good for the masses.[675]

 

Allerdings waren die geschätzten 10.000 bis 100.000 Toten, die auf das Konto der Thuggees gingen, nichts im Vergleich zu den etwa 100.000 bis 1.000.000 Toten im Jahr,[676] die auf das Konto der kolonialistischen Wirtschafts- Vernichtungs- Politik der Britishers gingen, weil die Inder einfach an Unter-Ernährung und davon verursachten Krankheiten eingingen. Natürlich waren die Britishers nicht zu erpicht darauf, das ganze Szenario statistisch zu analysieren, und genau aufzuschreiben, wer, wann, wo, und woran gestorben war. Und so taten die Britishers alles, auf Geheiss ihrer Königin, um die Thuggees oder Thugs in Indien auszurotten, zusammen mit den Devadasis,[677] oder Tempel-Göttinnen-Dienerinnen, die waren ebenfalls Dienerinnen von Kali, aber auf etwas andere Weise. Die Britishers waren auch ziemlich erfolgreich mit beiden Projekten, aber einige der Hohepriester der Kali entkamen als einfache Kulis mit den Schiffen der Britishers nach England und Amerika, um in den Bergbau- Minen und an den Eisenbahnen zu arbeiten. Das war so ca. um 1850 oder so, nichts Genaues wissen wir Nicht.[678] Aber die Maha Kali war so einfach nicht von der Bildfläche zu ent-zaubern, denn sie merkte ALLS-bald, dass da eine ganz ganz neue Aera des Schlachtens und des Opferns gekommen war. Es fing an, mit dem US-Amerikanischen Civil War,[679] da wurden ihr so 0,5 - 1,0 Millionen geopfert, dann in den verschiedenen Colonial Wars der Britishers, bei denen sich ein gewisser Sir Winston Churchill sehr hervorgetan hatte, noch ein paar Millionen, dann im Kongo unter dem belgischen König Leopold, auch so ca. 2 Millionen, dann wieder China Taiping Rebellion, 20-30 Millionen, und dann, kam die Maha- Kali direkt nach Europa, und ab 1914-1918 wurden ihr so etwa 15-30 Millionen geopfert, kurze Zeit später, von 1917-1937, in Russland so ca. 30 Millionen, und von 1939-1945, im WW2, so ca. 60 Millionen, dann wieder China, so bis ca. 1970, wieder so ca. 60 Millionen... Und dann Korea und Indochina, nochmal ca. 10 Millionen, und irgendwann dann in Ruanda und Kongo, so ca. 1-2 Millionen.[680] Ja, man kann sagen, eine so reiche Ernte hat noch sie nie eingefahren, die Maha Kali, die Göttin, nach der unser Zeitalter benannt ist. (Das Kali Yuga).[681] Dank der freundlichen Beförderungs-Mittel der Britishers, die sie aus ihrer Ur-Heimat vertrieben hatten. Sie hatte sich einfach ein neues Betätigungsfeld gesucht.

"Und die Moral von der Geschicht: Beleidige niemals eine Rächende Göttin nicht!"

Die Sexual-Kapital-Akkumulations-Ökonomie

Die Sexual-Kapital-Akkumulations-Ökonomie und die Populations-Bombe stehen im direkten Zusammenhang. Der Gen-Austausch-Krieg war zu allen Zeiten eher die Regel als die Ausnahme: D.h. die Frauen und Töchter der getöten Feindes-Krieger wurden von den Siegern als Sex-Sklavinnen verwendet, mit dem Ergebnis, dass sich das genetische Material der Sieger bevorzugt bei den Besiegten verbreitete. Insbesondere, wenn die Sieger Polygynie betrieben,[682] und ihre Söhne sich ebenfalls bei der Ur-Bevölkerung mit Sex-Sklavinnen bedienen konnten. Man redet hier von ca. 10-100 Sex-Sklavinnen pro Sieger-Krieger. So kam es innerhalb kürzester Zeit zu gewaltigen genetischen Austausch- Prozessen in Bevölkerungen. Die extreme Misogynie (Frauen-Verachtung) bei den islamischen Völkern, die ihren kulturellen und zivilisatorischen Niedergang mit verursacht hat, ist darauf zurückzuführen, dass sie in ihrer Expansionsphase Frauen hauptsächlich als Sex-Sklavinnen betrachteten.[683] Und so ist es sprichwörtlich, dass die Osmanen- Oberpotentaten ihre Frauen auf dem Sklavenmarkt kauften.[684] Und eine fatale Spät-Folge: Noch heute werden in diesen Gebieten Frauen vor allem in ihrer Rolle als Gebärmaschinen gewürdigt. Je mehr Söhne, desto höher das Ansehen einer Frau.[685] Dieses furchtbare Erbe des islamischen Ethos führt heute ja zu den schärfsten Kultur-Konflikten der islamischen Migranten- Parallel-Kulturen. Und leider, ja leider, blenden die hiesigen politically correcten Feministinnen und auch die meisten Politiker der deutschen Konsens-Herrschaft dies fatal völlig aus. Der Eigner von Öger-Tours, Vural Öger, sagte einmal: Diesmal werden wir Europa nicht mit Krieg, sondern mit den Bäuchen unserer Frauen erobern.[686]

 

Auch die Inka waren in dieser Hinsicht so ganz nicht ohne, denn deren Heerführer und Ober-Bonzen hatten mächtige Harems von 500 und mehr Frauen, aber das war natürlich nichts gegen den Ober-Inka selber. Der hatte in jeder seiner Haupt-Stätten, so ca. 500 Frauen für sich selber.[687] Auch die sehr rapide Zunahme von Mestizos in Süd- und Mittel-Amerika nach der Eroberung duch die Spanier lässt sich damit erklären.[688] Dies war also eine typische Sexual-Kapital-Akkumulations-Ökonomie. Um es ohne Verbrämung oder Euphemisierung oder Bowdler[689]- Iisierung zu sagen, so-zu-sagen, seit mindestens ca. 50.000 Jahren vor Karl Marx[690] war Vergewaltigung immer schon ein integrales Mittel der Kriegführung und es hat heute ungeahnte Zuwachsraten, insb. in Afrika,[691] und kurz vorher, in den Kriegen in Ex-Jugoslawien. Dies war ein autokatalytischer Effekt, denn die Geburtenrate war ein entscheidender Faktor der Kriegführung. Je mehr die Frauen in die Rolle von Gebärmaschinen gezwungen wurden, desto mehr Krieger gab es. (Siehe Gunnar Heinsohn: Söhne und Weltmacht).[692] Die Sexual-Kapital-Akkumulations-Ökonomie hat noch einen Neben-Effekt: Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass das auch eine ganz gezielte eugenische Politik der Züchtung von Aggressions-Eigenschaften bei den Männern beinhaltete. Das kann man auch im Anschluss an Sloterdijks Thesen in "Regeln für den Menschenpark" und "Domestikation des Seins" (In "Nicht gerettet") behaupten. Viele Mannbarkeits-Prüfungen (Initiations-Rituale) erforderten, dass der Kandidat einen Menschen, oder wenigstens einen Löwen tötete. Für die, die diese Prüfung nicht bestanden oder gar nicht wollten, gab es noch das Dritte Geschlecht: (Hermann Baumann).[693] Bei den nord-amerikanischen Indianern hiess das (der oder die) Berdache.[694] In Indien sind das die Hijras,[695] eine quasi-religiöse Subkultur, die trotz aller humanistischer Bemühungen munter weiterschneidet. Das kleine Messerchen ist in allen Kulturen also immer noch gut in Aktion. In Europa war das die Tradition der Kastraten, die berühmte und hochgeehrte Sänger waren. "Evviva il coltellino!" ("Long live the little knife!"). Diese Kastraten-Gesänge sind absolut über-irdisch. Es gibt im Internet sogar eine Ton-Aufnahme eines der letzten Kastraten-Sänger.[696]

 

It's not the pyrotechnic pieces that are the most difficult, Cecilia Bartoli says. "The beautiful sad arias are the hardest to sing, because I am moved almost to tears. I know they were singing those arias out of their own sorrow." Bartoli is talking about her new recording, Sacrificium, which concerns the most exquisitely unsettling episode in the history of music: the castrati and the music written for them.

From the 16th to the 19th centuries, tens of thousands of male children were castrated before puberty to preserve their high voices, then subjected to a brutal and relentless program of vocal training. The first instruction, wrote an observer, "was inseparable from the whip." As in all eras of musical education, the result was a few idolized stars like the celebrated Farinelli; a steady supply of well-trained singers for church, court, and opera; and myriad also-rans and nobodies. In this case, particularly tragic nobodies.

These nobodies sang for pennies in the streets, turned to prostitution for male customers, and sooner or later disappeared into the oblivion of the outcast. A great many ended up suicides. As for the public, mingled with their admiration for the famous castrati was disgust and scorn. Names for them included "geldings, eunuchs, capons … nature's rejects, nullities of known creation." To have gone under the knife, never by your own choice, meant only one career path. By law and by custom you were forbidden to take Church orders or serve in government or military. Needless to say, you never had a family. As a castrato you were a singer, or you were nothing. ...

The tradition rose from an unholy trinity of religion, money, and art. The church forbade women to sing in services. There was a standing ban, enforced primarily in the Papal States, on teaching women to sing professionally at all. Church choirs were staffed by boys, castrati, and adult tenors and basses. Meanwhile, in secular life, the greatest castrati, their virtuosity almost superhuman and their voices uniquely beautiful, were superstars of the opera stage and concert hall. As both singers and sexual toys, they were favorites of royalty and clergy, enjoying oceans of applause and cries of "Evviva il coltellino!" ("Long live the little knife!"). The presence of castrati in church music helped attract fans to services. On the opera stage, they played virile heroes and fiery heroines, competing for fame with the female divas of the day. Here's Bartoli in the pyrotechnic mode.[697] ...

Most of this music passed from history with the passing of the little knife. The Romantic period, when church rules relaxed and female divas took over the stage, turned away from castrati as a bizarre relic of the past, but the Papal States hung on. At least one writer of the 19th century regretted their passing: "Although it is a triumph for morals that humanity is no longer subject to this shameless castration, for art it is a misfortune to be deprived of the magnificent voices." So ended a tradition sanctioned by church and public, incomparably glorious and incomparably sick.

Die Exogamie und die Sexual-Diplomatie

Die Menschheitsgeschichte entspricht meistens nicht den heutigen ethischen und feministischen politically correcten Wunschvorstellungen von Zivilisation und Emanzipation. Die Jung- Männer waren schon immer Verschleisspotential für die Jagd und den Krieg, und die Jung- Frauen waren Handelsware und Last- und Lust- und Arbeitstiere.[698] In vielen Teilen Afrikas machen die Frauen die Haupt-Arbeiten, während die Männer nur herum sitzen, Kaffee trinken, und debattieren. Das ist auch ein wesentlicher Grund für die Rückständigkeit dieses Kontinents. Der ethnologische Begriff der Exogamie bedeutet, dass der Frauen-Austausch zwischen den Stämmen das Hauptinstrument der damaligen Diplomatie war, aber auch überlebensnotwendig wegen der genetischen Fitness, zur Vermeidung von Inzucht. Hier ist ein neuer Bericht im Spiegel Online dazu. Dieser Bericht ist wohl so ein bisschen bowdlerisierend. Denn, waren die Frauen wirklich freiwillig unterwegs gewesen, oder waren sie doch nur Handelsware? Die Political Correctness hat im Spiegel natürlich immer die Oberhand. [699]

 

Rätsel gibt den Forschern auch auf, dass im Lechtal keine Nachkommen der zugewanderten Frauen gefunden wurden. Es sei unwahrscheinlich, dass die Frauen gar keine Kinder bekamen, sondern nur zum Arbeiten geholt wurden und einen minderen Status hatten. Die Art ihrer Beisetzung habe sich nicht von der Einheimischer unterschieden. Die Frauen seien in die Gemeinschaft integriert gewesen, sagte Knipper. Unklar sei, wohin ihre Nachkommen gewandert sein könnten. "Es war vermutlich ein größeres System dahinter", sagte Stockhammer.

Bereits in einer 2016 veröffentlichten Studie hatten schwedische Forscher anhand von Funden aus mehreren Ausgrabungsstätten in Bayern und Baden-Württemberg aus der Zeit 2800 bis 2200 vor Christus gezeigt, dass auch in dieser Zeit ein hoher Anteil der Bestatteten nicht dort geboren worden war.

2015 hatten dänische Forscher von einer Frau berichtet, die vor mehr als drei Jahrtausenden vermutlich zwischen ihrem Geburtsort im Schwarzwald und der dänischen Halbinsel Jütland 2400 Kilometer innerhalb von 13 bis 15 Monaten zurückgelegt hatte.

 

Und so war die Exogamie fast überall ein festgeschriebener Brauch. Das Harems-System war nur eine Fortschreibung der Exogamie-Diplomatie. Schon immer dienten die grossen Harems der Ober-Potentaten zur Massen- Töchter- Produktion, die in der damaligen Diplomatie an befreundete Ober-Potentaten weitergegeben wurden, zwecks gegenseitiger Versicherung des freundschaftlichen Bündnisses. Deshalb diente die fast industrielle Produktion von Töchtern am kaiserlichen Hof von China genau diesem Zweck. Noch im neuzeitlichen Österreich hiess es: "tu felix austria nube". Ditto mit den vielen Töchtern von Queen Victoria, of the Britishers. Die hatten nur leider ein tödliches Gift in ihren Genen: Die Bluter-Krankheit. Diese säheten damit den Untergang der alt-europäischen Adels-Herrschaft. Denn zu- aller- erst war die Zaren-Dynastie der Romanoffs der Russen dem Aussterben geweiht. Allso und weil, die Kaiserin-Zarin von Russland, Alexandra, die Enkelin der Queen Victoria, die hatte nur einen Sohn, und der war Bluter. Damit war das Schicksal der Romanoff-Dynastie dem Untergang geweiht. Und daran war der Un-Weise Rasputin entscheidend beteiligt. Das ist alles bewirkt worden, ohne Marx und/oder Engels, sondern nur durch die Blut-Vergiftung, die den Untergang eines imperialen Gross-Reiches, der alt-europäischen Dynastie-Geschlechter, erzwungen hatte. Danach fielen alle anderen alt-europäischen Dynastie-Geschlechter nach dem WK I wie ein Kartenhaus zusammen. Die höchste Macht der Erde, wird durch eine einfache Mechanik des Sexus, zu Fall gebracht.[700]

 

A granddaughter of Queen Victoria of the United Kingdom, Alexandra was one of the most famous royal carriers of the haemophilia disease. Her reputation for influencing her husband's resistance to the surrender of autocratic authority over the country and her known faith in the Russian mystic, Grigori Rasputin, severely damaged her popularity and that of the Romanov monarchy in its final years.[701]

Wenn der Kampfgeist erlahmt...

Wenn ein Grossreich (also ein Super-Ethnos) einmal konsolidiert ist, wie etwa das Römische Reich, oder das Chinesische, wird das Kampfgeschehen mehr auf Verteidigung ausgerichtet. Die Römer bauten den Limes und den Hadrians-Wall. Das alte China ist vor allem für seinen Mauerbau bekannt, der aber mindestens ebenso viele Menschen- und Material- Opfer forderte wie alle seine Kriege. Es gehört zu den grossen Paradoxien der Menschheits-Geschichte, dass etwa um 1400, nur ca. 50 Jahre vor den grossen europäischen Welt- Entdecker- und Eroberer- Fahrten, der Kaiser von China die globale chinesische Expansion (siehe die Riesen-Flotte von Zheng He,[702] die bis nach Afrika kam), stoppen liess, und die gesamte Flotte verschrotten liess. Der Herrscher von China hatte seine Schiffe weniger mit Soldaten und Kanonen, dafür aber mehr mit Geschenk-Truhen mit Seide und Porzellan, und concubinale Heirats-Prinzessinen für fremde Potentaten ausgestattet.[703]

 

Ganze 30 Jahre dauerte die Epoche, in der China in seiner langen Geschichte schon einmal entschlossen war, selbst die Seewege zu beherrschen. Im Jahr 1403 befahl der Kaiser Zhu Di den Bau einer riesigen Flotte. Zwei Jahre später stach sie unter dem Kommando des Hofeunuchen Zheng He (um 1371-1435) in See. Sechs weitere Expeditionen folgten. Was damals an den Ufern von Pazifik und Indik auftauchte, hatten die Menschen noch nicht gesehen.

Zhu Di (1360-1424) stammte aus der Han-chinesischen Dynastie der Ming, die die mongolische Herrschaft über China ablöste. Er usurpierte die Herrschaft, indem er auf die Hauptstadt seines Neffen marschierte, und eroberte den Thron mit der Regierungsdevise Yongle: „Ewige Freude“. In diesem Sinne überzog er nicht nur die mongolischen Khanate mit Krieg, sondern richtete seinen Blick auch auf die See. 50 Millionen Bäume soll er angepflanzt haben. Aus ihnen zimmerten die kaiserlichen Werften in Fujians die größte Flotte der Welt.

Bis zu 300 Schiffe sollen es gewesen sein, das Doppelte von dem, was Philipp II. als Große Armada gegen England schickte. Darunter sollen 60 sogenannte „Schatzschiffe“ (baochuan) gewesen sein. Mit einer Länge von bis zu 80 Metern wären es die größten Holzschiffe gewesen, die je die See befahren haben. Sie sollen bis zu neun Masten getragen und nach Aussage einiger Quellen mit der „Feuerdroge“ (huo yao) ausgestattet gewesen sein. Manche Forscher halten das für entzündbare Pfeile oder Pechkübel. Andere glauben, dass lange vor dem Einsatz in Europa die chinesischen Flotten bereits über funktionstüchtige Kanonen verfügten, die sie auch im Gefecht einsetzten. ...

Diesen Tributgesandtschaften wurde die ganze Pracht des Kaiserhofs vorgeführt. Das Argument von Historikern hat einiges für sich, dass die exorbitanten Kosten der Bewirtung – allein die Verköstigung einiger Tiger verschlang 720 Schafe und den Wachschutz von 50 Soldaten pro Jahr – das ganze System schließlich zu Einsturz brachten. Nach Yongles Tod stach Zheng He noch zu einer Flottenexpedition auf, dann endete Chinas maritimes Abenteuer.

Die riesigen Schiffe wurden zu Brenn- oder Bauholz verarbeitet, während das Personal zu Bauarbeiten, Feldzügen oder anderen Aktivitäten abgestellt wurde. Chinas Rückzug von den Weltmeeren zeichnet sich allerdings noch durch eine andere Besonderheit aus: Er war von keiner externen Macht erzwungen worden, sondern ging auf interne Überlegungen zurück, schreibt der Sinologe Roderik Ptak in seinem Standardwerk über die maritime Seidenstraße: „Andere große Seefahrernationen wurden hingegen nach jahrzehntelangen Kämpfen von Rivalen verdrängt, verließen die Bühne mitunter als blutige Verlierer. Nicht so die frühen Ming: Sie zogen sich aus freien Stücken zurück, und nur aus solchen.“

https://www.welt.de/geschichte/article122383853/Schon-einmal-schickte-China-riesige-Flotten-in-See.html

Apokalyptik und der höllische Amazon- Karma- Computer

Hier eine Fussnote zu den christlichen Höllen- und Purgatoriums- Szenarien in Sloterdijks Z&Z, 110-115, 149-159:[704] In den buddhistischen eschatologischen Lehren gab es elaborierte Höllen-Szenarien, so etwa das Tibetische Bardo Thodol, also das Toten­buch. (Diese hatten aber nichts mit den Lehren Buddhas zu tun, sondern gehörten zu älteren eher schamanischen Religionen, wie die Bön). Sie waren ein paar hundert Jahre älter als die der Christen, aber sie sind strukturell identisch. Nach dem physischen Tod eines Menschen beginnt eine lange, sehr lange Reise der Seele, durch verschiedene Stufen und Stadien, ungefähr so komplex wie Dante's Inferno, aber nach einem etwas anderen Prinzip als dem Christlichen. Denn das Karma wirkt etwa, um es mit Sloterdijk's Bank des Zorns zu vergleichen, so etwa wie ein höllischer Amazon-Computer: Er hat alles verzeichnet, was ein Mensch in seinem Leben so an Verfehlungen angehäuft hat, und zwar sind das alle seine Bestellungen an den grossen Karma- (Amazon-) Computer, und mit seinem Tode bekommt er nun postwendend eine komplette Lieferung, von diesem höllischen Amazon-Computer, zu und für alles, was er je getan hat, und zwar genau so viel & so lange, bis sich seine Seele zur vollkommenen Ataraxie geläutert hat. Es war damit die Ur-Form des Purgatoriums. Es war eben keine Strafe, sondern pure, nackte Kausalität. Und dieses Prinzip ist, wie ein Computer, sehr sehr logisch, und sehr sehr un-erb(it/e)tlich.[705] Die Buddhistischen Mönche waren spätestens seit Julianus Apostata bestens mit den Verhältnissen im alten Rom vertraut.[706] Mit den West-Zügen Attilas hatte sich so ca. um 400 eine buddhistische Mission in Budapest etabliert. Zu all den möglichen und un-möglichen buddhistisch-christlichen Verbindungen, siehe auch Perry Schmidt-Leukel.[707] Dieser unglückliche Theologe wurde zwar nie so bekannt wie Hans Küng und Eugen Drewermann, aber er wurde genauso gnadenlos aus dem System der Kirche heraus-ge-Ratzingert. Denn so etwas zu denken, dass die Christen irgendetwas von den Buddhisten übernommen haben sollten, ist absolut verboten.

 

Ja und so nebenbei: In Bezug auf Apokalyptik (Siehe Z&Z 146-149) waren die Azteken und Maya metaphysisch ungefähr gleichauf mit den Christen, oder sogar noch ein bisschen besser. Denn es gehörte zu den Regelmässigkeiten ihrer Kosmologie, dass die Welt periodisch immer wieder zerstört und neu kreiert wurde. (Siehe dazu die moderne Matrix-Geschichte der Wachowskis, die sich da wohl ein wenig Material ausgeliehen haben). Wenn uns heute die christlichen und islamischen Höllen-Szenarien schon ziemlich schlimm vorkommen (Sloterdijk Z&Z), dann möge man sich mal den Aztekischen und Maya-Pantheon anschauen, wenn man wirklich wissen will, was schlimm ist. Und diese Völkerschaften hatten eine Götterwelt, die verlangte nach beständigen Menschen-Opfern, nur dass die Welt einfach so weiter lief, wie sie war. Und dann kann man sagen, ihre Apokalyptik war im gewissen Sinne erfolgreicher. Denn als Cortez 1519-1521 bei ihnen Einzug hielt, ging ihre Welt buchstäblich unter. Sie wurden in gewisser Weise Opfer ihrer eigenen Apokalyptik, denn sie glaubten anfangs, Cortez und seine Spanier mit ihren Pferden, Stahl-Schwertern, und Kanonen (die soviel Donner machten)[708], wären der wieder- zurück- gekehrte Gott Quetzalcoatl.[709]

Apokalyptik und Zorn nach Sloterdijk und Spengler

In Z&Z, 153, erwähnt Sloterdijk auch Oswald Spengler en passant, in einem Hinweis auf die Zornes- und Drohreden Jesu. Spengler hat ab S. 800 so ca. 100 Seiten zum religiösen und spirituellen Hintergrund der Apokalyptik geschrieben. Er behandelt da nicht nur die Juden und Christen, sondern alle religiösen und spirituellen Strömungen des nahen und mittleren Ostens zur damaligen Zeit von ca. 100 bis 700 CE. Die wohl bedeutendste Charakterisierung leistet Spengler mit dem Begriff: "Die magische Seele" (843) und die "Gruppe magischer Religionen" (862). Dieser Begriff ist "himmelweit" entfernt von der modernen Vorstellung von Magie. Dies erklärt er so:

 

Spengler (1980, 843): ... "der magische Mensch mit seinem geistigen Sein [ist] nur Bestandteil eines pneumatischen Wir, das von oben sich herabsenkend in allen Zugehörigen ein und dasselbe ist. ...

Alle unsere auf eigenem Einzelurteil beruhenden Erkenntnismethoden sind für ihn Wahnwitz und Verblendung, und ihre wissenschaftlichen Ergebnisse ein Werk des Bösen, der den Geist verwirrt und über seine Anlagen und Ziele getäuscht hat."

 

Ich verweise hier auch direkt auf die Bedeutung des "Wir" in der Systematik der Noologie. Das "Wir" ist ebenfalls eine bedeutsame Charakterisierung des Islam, die Spengler im folgenden Kapitel darstellt:

Spengler (1980, 844): "An einen eigenen Willen auch nur zu denken, ist sinnlos, denn "Wille" und "Gedanke" im Menschen sind schon Wirkungen der Gottheit auf ihn."

Bei Spengler wird das Thema des göttlichen Zorns und der göttlichen Liebe auch anders interpretiert:

Spengler (1980, 880): "Nicht Hassen und Lieben, sondern Fürchten und Lieben sind die Grundgefühle der Religion. Haß und Furcht unterscheiden sich wie Zeit und Raum, wie Blut und Auge, wie Takt und Spannung, wie Heldenhaftes und Heiliges. Aber ebenso verschieden ist Liebe im rassehaften und Liebe im religiösen Sinne."

 

In dem obigen Zitat und auf den Seiten 820-821 kommen auch genau die Begriffe vor, weshalb Spengler heute so politically incorrect und mega-out ist:

(820): "Das einzige Wort im Neuen Testament, das Rasse hat."

(820-821): Ein Dasein, das sich des Wachseins bedient, oder Wachsein, welches das Dasein unterwirft; Takt oder Spannung, Blut oder Geist, Geschichte oder Natur, Politik oder Religion: Hier gibt es nur ein Entweder-Oder und keinen ehrlichen Vergleich"...

(821): "Kein Glaube hat je die Welt verändert und keine Tatsache kann je einen Glauben widerlegen."

 

So kann man Spengler, von S. 800-900 praktisch als Differenz-Schrift zu Sloterdijk Z&Z, 110-169 lesen. Es ist ein wahrhaft interessantes geistiges Abenteuer, wenn man die geschichtliche Anthropologie von so verschiedenen Seiten durchgehechelt bekommt. Sloterdijk und Spengler haben natürlich völlig andere Intentionen bei ihren Darstellungen, aber es ist gerade die Differenz, die das interessant macht.

Das Wetter als apokalyptische Gewalt-Macht

Zürnende Lokal-Götter, das Wetter, der Sturm, und die Hurricane

Die zürnenden Lokal-Götter waren ein Hauptgrund für das Kriegführen der alten Zivilisationen, z.B. bei den Maya, deren Sternenkriege bei bestimmten Venus-Konstallationen von den Priestern angeordnet wurden. Man hatte in den alten Kulturen meist auch einen spezialisierten Hauptgott, dessen Hauptaufgabe das Zürnen war. Denn bei den Maya und Azteken war das der Wettergott Huitzilopochtli,[710] der sehr unzuverlässig war, und der beständig Menschenopfer forderte, und für den alle diese Kriege geführt wurden, um das nötige Opfermaterial zu beschaffen. In diesen Gegenden gab es reichlich Tornados und Hurrikane, was dem Wettergott geschuldigt war. Sowohl fehlender wie auch reichlich fallender Regen war ein Kriegsgrund. Blieb der Regen aus (wie bei den Maya oder den Azteken), mussten Kriege zur Besänftigung des Regengottes Tlaloc geführt werden, um ausreichend Material für die Menschen-Opferungen zu beschaffen. Der war also genauso grausam und Rache-süchtig.[711] Denn er brauchte auch immer eine bestimmte Anzahl von Menschen-Opfern, um ihn gnädig zu stimmen. Auch Jahwe der Unaussprechliche hatte bei den Juden einmal als zürnender Wettergott angefangen. (siehe Sloterdijk, "Eifer", S. 37, 39). Und in Alt-Palästina war das Wetter genauso wichtig und unbeständig wie im Maya-Land. So ist es eine Fehl-Interpretation, wenn Sloterdijk in "Eifer", S. 40 zitiert: "er stelle die unbezähmbarste Charaktergestalt der Religionsgeschichte dar". Die Wettergötter aller Hurrikan- und Taifun-Gegenden der Welt, mit ihren chaotischen Wetter-Phänomenen waren alle genauso unbezähmbar. Jahwe der Unaussprechliche war keinesfalls der Erste, und auch nicht der Einzige.

Das Wetter und der Massen-Tod

Bei den typischen hydraulischen Zivilisationen[712] (China, Mesopotamien, Indus-Tal) gab es ein bestimmtes Muster von Massen-Tod: Wenn durch Misswirtschaft, Feindes-Einfall, Revolution, oder einfach Wetter-Katastrophen, die Bewässerungs-Systeme ausfielen, die immer mit sehr viel Aufwand instand gehalten werden mussten, dann starb regelmässig so ca. 1/3 bis 2/3 der Bevölkerung den Hunger-Tod. Das kam in Alt-China so ca. alle paar 100 Jahre vor. Den Chinesen waren chaotische Wetter-Katastrophen-Phänomene oder andere Chaos-Phänomene, wie etwa Mao Tse Dung,[713] seit ca. 4000 Jahren allso, schon bestens bekannt.

 

Mittel-Europa ist ein Wetter-gesegneter Kontinent, dank des Golf-Stroms. Das Wetter kommt hier meistens so wie man es sich denkt, aber nicht sehr viel anders als man es sich denkt (oder auch gar nicht denken könnte).[714] Heute ist das leider dank des Klimawandels, auch in Europa nicht mehr so. Das ist aber sehr verschieden von dem Rest der Welt, denn dort kommt es oft sehr viel anders als man es sich denken könnte. Deswegen sind die Mittel-Europa-Philosophen kaum in der Lage, zu verstehen, was das Wetter für den allgemeinen Menschheits-Thymos und -Phobos in den anderen Gegenden der Welt bedeuten kann, vor allem im Wetta- (Meta-) Physischen Bereich. Die Meta-Physik hat sehr viel mehr mit Wetter-Physik zu thun, als die meisten unserer Denker es je zu ahnen pflegen, weil das Wetter grundsätzlich chaotisch ist. Und die Wetter-Physik ist ein sehr un-wissenschaftliches Fach, trotz aller Beteuerungen ihrer Professoren.[715] Deshalb gibt oder gab es auch sehr viele ziemlich katastrophhale völlig unpassende Interpretationen, wenn ein Möchtegern-Philosoph (wie etwa Marx oder Lenin) etwas über das wetta- (meta-) physische Denken der Rest-Welt sagen will, weil er keine Ahnung von dem Wetter dort hat. Siehe Mao, der leider zu viel von Marx & Lenin gelesen hatte). Das wirkte sich insbesondere fatal aus, denn sie konnten sich nicht so ganz klar machen, dass das Wetter in ihren Landen eine ganz andere Rolle spielte. Nämlich die Taifune und Typhone, und die Tornados. Nehmen wir als Beispiel die Kulaken-Vernichtung in Russland, so etwa in den 1930ern, die durch Stalin inszeniert worden war.[716] Dort wurden dann genau die (so ca. 10 Millionen) Menschen vernichtet, die eine Ahnung davon hatten, wie sich das russische Kontinental-Klima (ganz anders als das West-Europäische Klima) über Langzeit-Epochen verhalten konnte.[717] Die brutale Konsequenz war: Ab sofort war dieser Wetter-Gedanken aus dem Ge-Denken der russischen Menschheit eliminiert, und damit war die Sowjet-Union schon gleich zum Untergang programmiert. Das zeigte sich aber eben erst ca. 50 Jahre später. Analoges gilt für die Herrschaft von Mao und seinen Nachfolgern über China. Über die nächsten so ca. 50 Jahre, werden wir wohl das selbe Apokalyptische Wetter-Phänomen in all seinen reichhaltigen Ausgestaltungen in China erleben.

Noch ein bisschen mehr Eschatologie

Die Eschatologie ist ein un- ent- sinn- lich, un-ent-ringlich- verzweifeltes Ver-Fahren, das den Nibelungen Neide(s), des Heiligen Wälsungen Eides, sich so irgendwie in das Schicksa(h)l gestohlen hat. Das eschato(s/on) heisst: Äusserster, hinterster (Bereich), an der Grenze liegend, am Rand befindlich, Grenzgebiet. (Auch die Peras, oder Perasis). In der Noologie hat das eschatoon (mit Omicron und Omega) noch eine bestimmte, logische Bedeutung. Es ist:

Weder SEIN noch NICHT-SEIN. Weder ist es: Aliter noch Taliter, sondern es ist: Totaliter Aliter.

In der Chatuskoti von Nagarjuna heisst das:

1) WEDER "ist es" "Taliter" (Ähnlich),

2) NOCH "ist es" "Aliter" (Andersartig),

3) NOCH "ist es" ("Taliter" UND "Aliter"),

4) NOCH "ist es" (WEDER "Taliter" NOCH "Aliter").

 

Es "ist" eben: Totaliter Aliter. (Völlig anders / eschatos). Siehe Noologie I, p.124

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading105

Dazu gibt es noch das andere wesentliche Begriffs-Feld der Noologie:

peri peras peiras perasis peirazo

Der / Die / oder Das Hinter- / Über- / Jenseits- Die-Grenzen-Führende.

http://www.noologie.de/neuro07.htm

Fraktologie: Unterwegs in eine neue Dimension der Noologie

Es gibt auf dem Google soviele Titel, die etwa so oder so ähnlich heissen: "Unterwegs in eine neue Dimension", "Aufbruch in eine neue Dimension", etc. pp. dass einem schon davon allein schlecht werden kann. Nur, hier kann ich nicht anders, weil ein Fraktal eben generisch, also mathematisch etwas mit Dimensionen zu tun hat. Aber das ist hier wie bei meinem Lieblings-Zitate-Wort: Dem berühmten Sender Radio Eriwan. Es hat schon etwas damit zu tun: Unterwegs in eine neue Dimension, aber diese Dimension ist doch ganz anders, als was wir sonst mit neuen Dimensionen meinen. Wir kennen uns ja ganz gut mit dem 3-D Euklidischen Raum aus.[718] Dass es dazu noch eine 4.-D Einstein'sche Raum/Zeit geben soll, das glauben eben nur die, die es nicht besser wissen. Denn Einstein hat uns alle ganz kräftig an der Nase herum geführt: Er behandelte mit seiner Relativitäts-Theorie die Raum/Zeit insgesamt Raum-haftig. D.h. die Raum/Zeit kann in jeder Richtung durchlaufen werden. Leider kann sie das nur im Gedanken-Pantheon von irgendwelchen theoretischen Physikern. Für all the rest of us, ist die Zeit nie wieder rückwärtig zu durchlaufen. Deshalb sind die Thermodynamiker innerhalb der Physik auch eine Splitter-Gruppe, die sich mit der Gruppe der Einstein-Bekenner nicht so gut verstehen. Siehe Dazu: Dieter Straub: "Eine Geschichte des Glasperlenspiels"[719] Deshalb gilt für die Noologie: Die Zeit ist keine Dimension wie die ersten Drei. Und dass man hier einfach weiterzählt, ist ein grosser Denkfehler. Das hat auch mit völlig un-sinnigen Geschichts-Theorien zu tun. Also komme ich dazu, was machbar und richtig ist: Das Fraktal. Mandelbrot hatte etwas popularisiert, was WENIGER, und nicht MEHR als der 3-D Euklidische Raum ist. Eben das Fraktal. Und damit komme ich auf den kleinen aber feinen Kunst-Griff der Noologie. Die Grenzen des Denk-Raumes lassen sich nicht überschreiten, in irgendwelche neuen Dimensionen. Die Dimensionen sind ein & für & alle mal, bis in alle Ewigkeit, festgelegt. Daraus gibt es kein Entrinnen. Aber was man kann, ist in die Grenzen zwischen den Dimensionen eintreten. (Die Peira-Noesis). Und das ist es, das Projekt der Noologie. Denn innerhalb der logischen Grenzen des Denkens, eröffnen sich ungeahnte Spiel-Räume. Es hat so ein wenig mit Gotthard Günther's Original-Plan der mehrwertigen Logik zu tun, aber eben nur im Sinne von Radio Eriwan. Es ist das: Fraktale Logische Denken.


 

Der Diamantweg, jen(s/z)eits der Horizonte gegangen

Dazu wieder einmal den Spruch von Parmenides:

"Wovon ich ausgehe, dahin(ein) kehre ich wieder zurück."

 

Und ein passendes Bild von Flamarion:

Bild:  Flamarion: Der Wanderer, der die Horizonte hinter sich gelassen hat.

Modifikation: AG

 

http://www.noologie.de/DIAMANT-Dateien/image011.jpg

Der Diamantweg der Noologie bezieht sich auf die Verbindung der Noologie zu der Shunyata-Philosophie des Nagarjuna. Und damit zu einem der Kernthemen des Buddhismus. Seine für mich prägnanteste Beschreibung finden wir in dem Prajnaparamita Sutra: Der Weisheit, die die Horizonte hinter sich gelassen hat.

Gate gate: die Prajnaparamita

GATE GATE PARAGATE PARASAMGATE BODHI SVAHA

 

In die Sprache der Noologie übertragen heisst das: [720]

 

Gegangen, gegangen, jenseits der Horizonte gegangen

die Gesamtheit des kosmischen Bewußtseins

die Klarheit

Aha!

 

Die Esszenz der buddhistischen Philosophie ist die Bewusstheit des/der Kósmos. Kósmos meint etwas ganz anderes als "Universum". Es ist bewusst, alle Wesen dieses Kósmos sind miteinander verbunden, keines ist getrennt von keinem anderen. Kein Stein, kein Staubkorn, kein Wassertropfen ist getrennt. Wir Menschen bilden eine Kristallisationsfläche, an der sich das Bewußte reflektiert. Wir sind die Subjektivität der Selbst-Reflexion des/der Kósmos. Aber durch diese Subjektivität in keiner Weise bevorzugt oder ausgenommen, abgelöst, oder speziell. In dem Augenblick, in dem wir unsere Einheit mit dem Kόsmos erfahren, erfüllt uns die unendliche Klarheit der Erkenntnis, die jenseits des Denkens liegt, die Prajnaparamita. Dafür gibt es keine Worte mehr, und wir sagen nur noch: Aha!

Das Tibetische Bardo Thodol

Die Prajnaparamita kommt auch im Tibetischen Bardo Thodol, also dem Totenbuch vor. Denn ungefähr eine Woche nach dem physischen Tod des Menschen erlebt die Seele die grosse Klarheit, wenn die Fesseln des Körper-Bewusstseins sich gelöst haben, und das meta- physische Bewusstsein auf-zu-scheinen-beginnt. Aber das ist nur der Beginn einer langen, sehr langen Reise der Seele, durch verschiedene Stufen und Stadien, ungefähr so komplex wie Dante's Inferno, aber nicht ganz so Strafen-Behaftet.[721] Die Buddhistische Nach- Todes- Wissenschaft wird nicht von der Schuld und der Strafe regiert, die durch einen Inquisitor-Gott zugemessen wird, wie im abrahamitischen Denk-(t)raum(a), sondern allein und nur von dem Gesetz der Kausalität,[722] oder des Karma.

 

Im Buddhistischen Volksglauben heisst es: Wenn jemand in seinem Leben etwas furchtbar Schlimmes, vor allem sexueller Art getan hat, wird er/sie im nächsten Leben als Hund oder Esel wieder-geboren. Dazu passend noch folgende buddhistische Anekdote:

Ein weiser ehrwürdiger und schon ziemlich alter Lama sass meditierend vor seiner Klause, und drunten, auf dem Felde, war gerade ein sehr junges, hübsches Bauernmädchen beim Arbeiten. Plötzlich sprang der Lama aus seiner entrückten Versenkung auf, rannte herunter und vergewaltigte das Mädchen. Die lief natürlich dann sofort nach Hause, und erzählte ihren Eltern von dem ungeheuerlichen Vorfall. Darauf ging das ganze Dorf geschlossen hinauf zu der Klause des Lama und verlangte von ihm eine Erklärung. Er war immerhin so ge-achtet und ver-ehrt bei den Leuten, dass sie ihn nicht gleich ohne Fragen gelyncht hätten.

Allso,[723] antwortete ihnen der Lama: "Es war so, gerade in genau diesem Moment[724] verstarb der berühmte Abt des Klosters da oben vom Berge, und seine Seele war dabei, sich ein neues Vehikel für die Wieder-Geburt zu suchen, nach dem Gesetze des Karma. Da sah ich auf dem Felde, wie zwei Esel miteinander kopulierten. Ich ahh-nte Schlimmes, denn die Seele des Abtes würde sich unweigerlich nach seinen karmischen Vergehen, in diesem gerade entstehenden Esels-Fötus inkarnieren. Um ihm noch einmal die Chance für eine menschliche Wiedergeburt zu geben, musste ich also dafür sorgen, dass in diesem Augenblick auch ein menschlicher Fötus ins Leben trat. In neun Monaten, dann könnt ihr also die Re-Inkarnation eures Abtes oben vom Berge begrüssen. Macht es ihm nicht zu einfach, denn er und seine Mannen da oben, die haben schon sehr, sehr viele eurer Frauen und Töchter geschwängert. Und ihr seid selber also Kinder & Neffen & Nichten & Enkel des Abtes da oben vom Berge, & seiner Mannen da droben vom Berge." Allso[725], so sprach er, der weise, ehrwürdige und schon ziemlich alte Lama, und zog sich schweigend in seine Klause zurück.

Weisheit ist..

Weisheit ist, wenn man auf eine Weise zu Denken gelernt hat,

die man genau dann als weise be-nennen kann,

wenn sich das Weise von dem Wissen zu lösen beginnt.

 

Ja, die Weisheit steht mit dem Wissen in einem merkwürdigen Spannungsverhältnis. Weisheit ohne Wissen ist Narretei, und deshalb müssen wir all den "erleuchteten" spirituellen Meistern aus dem Osten nicht alles so ungeprüft abnehmen. Andererseits ist Wissen ohne Weisheit purer Schall und Rauch, womit wir bei dem heutigen akademischen Wissenschaftsbetrieb angekommen sind, dem man auch nicht alles so ungeprüft abnehmen sollte. Besonders, wenn das dann in der populären Wissenschaftspresse, oder bei den Herren Precht oder Schmidt-Salomon zitiert wird. Abschreiben kann jeder. Selber denken kann leider nicht jeder.

And the game goes on and on and on and on...

Natürlich habe ich das obige Bild von Flamarion mit einer gewissen Ironie gezeigt, denn wer das Bild erkannt hat, weiss genau, was ich meine: Wenn man einen Horizont hinter sich gelassen hat, wartet schon der nächste, und der nächste, etc. ad infinitum. Das ist der Bodhisattva-Weg der Noologie, denn der Bodhisattva verschwindet nicht einfach ins Nirvana (Nibbana) sondern macht brav in jeder Welten-Epoche wieder seine Re-Inkarnation, ebenso brav wie der Avatar (Krishna, Chrestos, Christos) in jeder Welten-Epoche sich wieder In-Karniert. (Same procedure as everry Yuga).[726] Und so geht das Spiel eben immer weiter, ad infinitum. Gotthard Günther hat das in seinen Schriften ebenfalls erwähnt, nämlich dass die einmal aufgenommene Selbst-Reflexions-Kette ein auto-katalytischer Prozess ist, der aufgrund seiner Eigen-Art und Eigen-Dynamik ebenfalls unendlich ist.[727]

 

Dazu zitiere ich gerne wieder einmal Gotthard Günther: (1976: 31-32):

"In nie ermüdendem Anlauf werden immer neue Systeme des Absoluten entworfen, und immer wieder sinkt das Denken enttäuscht und erschöpft zurück, um in unbeirrbarer Hoffnung frische Kräfte zum nächsten Angriff auf die göttliche Transzendenz zu sammeln. Das bizarr fremdartige, im wesentlichen unverstanden gebliebene Zwischenspiel des spekulativen Idealismus unterbricht zeitweilig diesen Leidensgang einer kosmologischen Metaphysik von naiv drängender Direktheit... Und soll in einem solchen peinlichen und schmachvollen Bankrott wirklich die prometheische Geschichte des Denkens enden? Soll diese das geistige Ziel des Menschen sein, sich irgendwo am Weg mit einem blinden Halb- und Aberglauben müde anzusiedeln? Nein, raffen wir uns noch einmal auf, und geben wir uns Rechenschaft, ob wirklich alle Chancen des Denkens erschöpft sind und nirgends mehr ein Ausweg aus dem Labyrinth logischer Vexierfragen und transzendentaler Antinomien zu entdecken ist!"

Das Ende des Kali Yuga, und das Ende der "letzten Menschen"

Jetzt kommen wir zu dem Wirk-Lichen des nun waltenden und wirklich kat-holischen [728]

Im-Periums,[729] der / die / das uns alle in seinen / ihren Fängen hält.[730]

 

The game goes on and on, aber nicht not-wendig-erweise mit "same procedure as everry year".[731] Mit "Im-Perium" meine ich etwas ziemlich anderes als z.B. Herfried Münkler mit seinem Buch "Imperium". Natürlich ist das Imperium eine Er-Schein-ungs-Form des "Im-Perium",[732] sozusagen wie bei Generalia und Spezifica. Das "Im-Perium" der Noologie heisst nämlich auch: das Kali Yuga.[733] Yuga / Yoga (skrt.) heisst Joch. Und wenn man das ein bisschen auf Griechisch weiterdenkt, so heisst kalon / kallon, das Schöne (siehe Platon). Allso heisst das Kali Yuga auch: Das schöne Joch, und das ist es auch. Das Kali Yuga sollte nach der "Meyer-Profezeihung" genau im Jahre 2012 zu Ende gegangen sein, nur hat es noch keiner bemerkt. Wer wissen will, was die "Meyer-Profezeihung" ist, der kann das auch leicht in Google nachschauen.[734] Am besten, man geht in einen esoterischen Buchladen und fragt die nette Dame am Tresen nach der "Meyer-Profezeihung", und sie wird Ihnen sofort etwa 10 Bücher dazu auf den Tisch legen. Wenn sie das entgegen jede Erwartung doch nicht schaffen sollte, dann hilft vielleicht noch das Stichwort "Popel-Wuh" weiter.[735] Und wenn auch das nicht weiter hilft, dann sollte man das Ganze schleunigst wieder vergessen. Und irgendwie, irgendwo, finden wir auch wieder die Borromä'ischen Ringe:

 

Atlantis war ein Land, das von drei Ringen symbolisiert wurde. Ein Ring innerhalb des anderen.

 

„Später aber brach dann eine Zeit gewaltiger Erdbeben und Meeresüberschwemmungen herein, und es kamen EIN Tag und EINE Nacht, in der die Masse eurer [der Athener] Krieger von der Erde verschlungen wurde, ebenso versank die Insel Atlantis im Meer und wurde den Augen entzogen; daher ist das Meer dort auch heute noch unzugänglich und unerforschbar wegen des sehr seicht liegenden Schlammes, den die untergehende Insel zurückliess.“

Im Dialog „Kritias“ wird eine aussergewöhnlich exakte Beschreibung der Insel Atlantis mit Angaben über Lage, Form, Klima, Fauna, Bodenschätze und so weiter gegeben. In der gleichen Präzision wird auch die Hauptstadt von Atlantis bis in Einzelheiten genau und mit Massangaben beschrieben. Es werden Sitten und Errungenschaften der Atlanter und auch spezielle Riten des Königtums angegeben (siehe auch unten). Auch auf das Kriegswesen wird ausführlich eingegangen. Dies alles in einer unglaublichen Detailschärfe.Platons Beschreibung von Atlantis kam kurz nachdem die Juden ins Exil nach Babylon verbannt wurden (ca. 600 v. Chr.), und dort historische Lehren aus sumerischen Texten aufnahmen, die die fehlende Vorgeschichte des hebräischen Buches der Genesis enthielten. Diese Texte sprechen von einer massiven Katastrophe, die eine fortgeschrittene Rasse zerstörte. Sie erzählen, wie die sumerischen Götter Enki und Ninharsag in die Evolution der Menschheit eingriffen und eine fortgeschrittene Zivilisation erschufen, die später zerstört wurde. Diese Wesen waren die Glänzenden (the Shining Ones) von Eden und aus frühen biblischen Zeiten. In Platons Atlantis-Geschichte wurde Enki zu Poseidon, dem Herrscher von Atlantis.

Seit mehr als dreitausend Jahren fühlen sich die Menschen von Platons Geschichte des Atlantis-Reiches von Enki/Poseidon magnetisch angezogen und haben sie entweder als blosse Legende abgetan oder diese Erzählung in die wahre verborgene Geschichte transformiert.

Das Atlantis-Logo besteht aus einer Sonnenscheibe ... oder einem Kreuz aus Licht +, eingebettet in konzentrische Ringe atlantis-3. Laut Laurence Gardner in‚ ’The Magdalene Legacy’ wird ein Kreuz in einem Kreis Rosi-Crucis genannt (Rosenkreuz) und ist das ursprüngliche Symbol für den Heiligen Gral. Die konzentrischen Ringe symbolisieren hauptsächlich Vibrationen. Zusätzlich können sie einen Wirbel darstellen. Wie im Beispiel unten, das von der NASA stammt, können die konzentrischen Ringe auch eine zweidimensionalen Darstellung einer dreidimensionalen Erfahrung darstellen: nämlich die von interstellaren Durchgängen, die als Stargates (Sternentore) oder Wurmlöcher bezeichnet werden.[736]

 

Ja, und dann wird es wirklich ernst. Denn das Ende des Kali Yuga bedeutet auch: Das Ende des Letzten Menschen (Ohh-Ton Nietzsche, Zarathustra). Was danach kommt, wissen wir alle nichts so genaues darüber nichts.[737] Ein kleiner Seiten-Effekt wird sein: von den etwa 10.000 Millionen Menschen, die es bald auf diesem Planeten geben wird, werden in ca. 50 Jahren (2062) noch so etwa 500 Millionen Menschen übrig geblieben sein. Das ist dann Das Ende des Letzten Menschen. Dies ist nun auch eine Profezeihung, aber diesmal nicht von Meyer, sondern von Noo- dem Noo- Logen, und wenn er das nicht ganz & gar ge- er- logen und er- stunken hat, so hat er es vielleicht doch ganz gut er- funden, oder ge- funden, in irgendwelchen abstrusen mystischen Schriften, in eben jenem esoterischen Buchladen, wo ich ab & zu mal hingehe, um mich zu ver-ge-wissern, dass ich mit meinen Profezeihungen nicht so ganz daneben lag. Es könnte ja Was Wahres Dran sein. Si non e vero e bon trovato. [738]

 

AD: "Ich spüre eine ge-walt-ige/-endende schwere Er-Sch­ütterung der Macht.

Sie ge-schieht, gerade JETZT, in der Finstersten Dunkelsten Nacht.

Ganz ganz weit da draussen, in der Welt-Traum-Zeit.

In diesem unserem Kósmos, eine Super-Nova.

Und es wird ca. 50 Jahre (ie. 50 Licht-Jahre) dauern,

bis diese Super-Nova-Explosion unseren Planeten erreicht hat."

 

Nunja. Das ist eben die Gedanken-Quanten-Verschränkung. Es wird so ungefähr im Jahre 2062 CE passieren.[739] Du kannst es mir Glauben oder nicht. Wir Glauben sowieso alle Daran. Das ist eben kaum zu Glauben.

Der Super- Suprem- Ober- Gott, und dem seinen Himmel

Diesen Gott gibt es wirklich. So etwa, wie es auch einen James Bond gibt. Da ist wirklich nichts sehr Furchtbares, oder Nichts zu Fürchtendes daran. Denn, in dem Islamischen Pantheon (also eigentlich nur des Mono-Theon), wo es nur Einen, und dann danach Gar-Keinen Gott gibt. Ebenso in dem jüdischen, christlichen, dem Mono-Theon. Da kann es halt auch keinen Anderen Gott geben. Das haben wir hier in dieser Schrift schon lange genug demonstriert. Wer Das Glaubt, Der Wird Seelig. Wer Das Nicht Glaubt, der wird halt eben Un-Seelig. Es kommt dann nur auf den Himmel an, wo wir alle dann dahin- auf- steigen. Dieser Himmel ist dummerweise, nicht von einem Glaubens-System abhängig. Denn, es mag beliebig Viele Götter geben, ebensoviele Welten geben, soviele, wie es sich die Menschen Denken mögen. Aber, von Ewigkeit zu Ewigkeit (par aion ap aion), da kann es nur Einen Himmel geben, denn sogar die Träume der Menschen, die sind Endlich. Egal, wie viele Un-Endlichkeiten die Menschen es sich erträumen mögen. Denn es ist ganz Einfach. Jeder Traum geht irgendwann mal zu Ende. Entweder der Mann (oder die Frau) wacht am nächsten Tag auf, und ist dann wieder in der Wirklichen Welt. Oder der Mann (oder die Frau) wacht am nächsten Tag halt nicht wieder auf. Und Siehe Da! Er oder Sie ist schon im Himmel angekommen. Aber es gibt halt eben nur einen Himmel. Und der ist, leider, völlig Un-Vorstellbar! Da mögen die islamischen Djihadisten so eine Meinung haben, und die Evangelikalen Christen eine Andere. Aber, es ist leider, der Andere. Dieser Himmel, der ist, leider, leider, völlig Un-Vorstellbar! Also ganz genau gesagt: Der ist im Eschaton.

 



Krieg & Kampf bei vor-zivilisierten Völkern

Das folgende Material kommt hauptsächlich aus meinen Studien zu Krieg & Kampf bei vor-zivilisierten Völkern und antiken Zivilisationen. U.a. aus diesem Kapitel meiner Diss.-Arbeit: "20. Panetics as transmitted cultural pattern"[740] Viele Ethnologen neigen immer noch dazu, die Kriegs-Geschichte der indigenen Völker durch die Rousseau'sche Brille zu sehen. Das beste abschreckende Beispiel ist Margret Mead's Frühwerk über Samoa.[741] Bei vor- zivilisierten Völkern haperte das Massen-Krieg-Führen (ie. ‑Schlachten) meist an Gründen von Technologie und Organisation. Z.B. war nicht genug Nahrung da, für die Soldaten, um einen langen Krieg zu führen. Oder nicht genug Transport-Material, um Vorräte und Waffen mitzuführen. In Europa gab es schon sehr früh (also seit ca. 5.000 Jahren) die Ochsen, und die Karren, aber das gab es nicht in Süd-Amerika. Das war ein schwieriges, aber nicht entscheidendes Kriegs-Hindernis, denn: Mann konnte sich behelfen.[742]

 

Bei den Indianern Süd- und Mittel-Amerikas, auch bei den Azteken,[743] oder noch vor nicht allzu langer Zeit, bei den Yanomamo,[744] waren Frauen hauptsächlich die Lasttiere für die Krieger, ohne die hätten sie keine Kriege führen können. Ebenso ging es bei den Kriegen der Yanomamo hauptsächlich darum, Frauen zu erbeuten. Und natürlich, die tapfersten Krieger bekamen auch die meisten Frauen. Damit förderte der Krieg den Krieg (eben auto-poietisch). Allerdings, wegen der Nahrungs-Knappheit des Amazonas-Gebiets, oder der hohen Mortalität der Beteiligten, konnte das nicht zu irgendwelchen grossen Bevölkerungs-Zuwächsen führen. Irgend ein Genetiker hat einmal festgestellt, dass der gesamte Nord-Teil von Süd-Amerika, bis hinunter zum Amazonas, vor nicht allzu langer Zeit einmal komplett genetisch ausgetauscht worden sein muss. Ich schätze, das hat irgendetwas mit den Yanomamo zu tun, oder deren Ur-Ahnen. Die ersten Spanier, die das Amazonas-Gebiet bereisten, berichteten noch von zahlreichen grossen Siedlungen, und veritablen Amazonen-Kriegerinnen. Die Situation der Frauen dort war wohl damals noch eine ganz andere gewesen. Gleiches galt für die Caduveo und ähnliche Populationen im Gebiet des heutigen Argentinien und Uruguay. (Siehe Levi-Strauss) Jared Diamond gibt noch ein interessantes Beispiel, wie westliche Technologie das Kriegs-Verhalten der armen, von den Weissen unterdrückten, indigenen Völker, so verändert hatte, dass sie selber zu den furchtbarsten Unterdrückern wurden. [745]

 

[581] Diamond (1992: 296) reports of the fierce war activities of New Guinea highlanders (whom he knows from his anthropological fieldwork)[746] that they are not "ritual" and "unbloody" as Erich Fromm [747] would have it, but if given the opportunity, they massacred a whole neighboring tribe.

(p. 297): As another example of how technology can expedite genocide, the Solomon Islanders of Roviana Lagoon in the Southwest Pacific were famous for their head-hunting raids, which depopulated neighboring islands. However, as my Roviana friends explained to me, these raids did not blossom until steel axes reached the Solomon Islands in the nineteenth enctury. Beheading a man with a stone axe is difficult, and the axe blade quickly loses its sharp edge and is tedious to reshapen.

 

Eine ähnliche Geschichte gibt es von den Maori, (die hatten ua. alle grösseren der ur-sprünglichen Tier-Population von Neuseeland ausgerottet, so etwa die Moas).[748] Die hatten in den 1800ern von den Westlern ein Schiff bekommen, und fuhren damit prompt los, um irgendeine andere, entlegene Insel im Pazifik, deren Bewohner bis dahin in völliger Pazifik vor sich dahin-gedämmert waren, zu kolonialisieren, und zu Sklaven zu konvertieren. Krieg ist eben ein allgemein-menschliches Phänomen, und ist zwar nicht von der Religion abhängig, aber es wird durch die Religion spirituell überhöht.[749]

Noch ein paar Kriegs-Gründe

Es ist schon ein Gemeinplatz, dass Ackerbau und Viehzucht sowohl die Fruchtbarkeit der Frauen erhöhte,[750] als auch einen enormen Bevölkerungs-Druck erzeugte, der die Menschen zur kriegerischen Expansion zwang. Das nord-amerikanische Potlatch ist übrigens die 2.-einzige Thymos-Ökonomie, die mir irgendwie bekannt ist. In Neu-Guinea gab es pendant dazu den Schweine -Zyklus. Das ist die 1.-einzige mir bekannte Thymos-Ökonomie der Menschheit.[751] Diese diente vor allem der Vermeidung von Kriegszügen. Wer soviel Reichtum beweisen konnte, gegen den mochten keine potentiellen Feinde einen Krieg führen. Die nomadischen Indianer Nord-Amerikas waren zu bestimmten Jahreszeiten (wenn das Wetter es erlaubte) beständig auf Kriegs-Zügen. Der Grund war ökonomisch: Das spärliche Wild zum Jagen konnte & durfte nicht mit anderen Stämmen geteilt werden, die mussten daher aus dem eigenen Territorium rausgehalten werden. Das machte Mann am besten präventiv. Bei den ansonsten ziemlich friedlichen Khoi-San in Südafrika gibt es pro Kopf mehr Morde als in allen anderen bekannten Gesellschaften, hauptsächlich aus Eifersucht. (Also mehr als in New York, oder Chicago z.B.). Es soll damit zu tun haben (geht das Gerücht) dass Khoi-San Frauen nur dann Sex mit einem Mann haben, wenn sie ein Kind wollen. Und dann, nach 3-6 Jahren intensiver Beschäftigung mit dem Kind, dann überlegen sie sich, ob sie noch mal ein Kind haben wollen. (Und dann gehen sie halt mal wieder zu einem Mann). Da die Khoi-San aber insgesamt nur noch so wenige sind, fällt das bei den sonstigen Mord- (und AIDS-) Raten in Südafrika statistisch nicht so auf.

Pferde und Reflex-Bögen: die Gründe für eine gewaltige Expansion

Einer der Gründe für die gewaltige Expansion der Mongolen-Heere des Dschingis Khan und vorher der Hunnen, waren die Pferde. Weil zu deren Zeiten viel Regen gefallen war, gab es 5-10 mal mehr Pferde als vorher.[752] Und da die Mongolen und Hunnen auf ihren Kriegszügen so ca. 5-10 Pferde pro Mann verschlissen, (die sie praktischerweise gleich als Reiseproviant aufassen), musste ein Heer von 100.000 Mann eben 500.000 Pferde mitführen, oder unterwegs requirieren. Sie konnten damit 80 km pro Tag zurücklegen. Das konnte keine andere Armee der Welt (ausser den Römern vor 1000 Jahren, aber die hatten ja ihre Strassen). Der nächste Grund war Technologie: Ihre Reflex-Bögen erlaubten es ihnen, aus vollem Gallopp, und über den Rücken, zu Schiessen und auf 50-100 m auch noch zu treffen. Die englischen Langbogen von etwa derselben Zeit konnten nur von Fuss-Soldaten bedient werden, weil sie zu lang waren. Dann war es noch die brutale aber effektive Organisation: Wenn in einer Armee-Einheit von 10 Mann einer eine Feigheit zeigte, wurden sie alle hingerichtet. Das gab es auch schon bei Qin Shi Huang Di,[753] so ca. ‑200 BCE. Es gab auch im Hl. Skt. Römischen Heer so eine ähnliche Sitte. Man nannte es die sog. Dezimation. P. Sloterdijk Z&Z 230, hat auch etwas zur Dezimation geschrieben. Aber das war dann noch etwas anderes, als im Mongolen-Heer übliches.

Einige wenige Ausnahmen von friedlichen Völkern

Einige wenige Ausnahmen von friedlichen Naturvölkern gab es auch, aber die wurden zumeist von ihren kriegerischen Nachbarn verdrängt und ausgerottet. Von den wenigen übrig gebliebenen, beispielhaft: Reichel-Dolmatoff: Die Kogi,[754] und Clemens Kuby: Die Toda.[755] Daniel L. Everett: Das glücklichste Volk.[756] Aber diese Völker sind heute schon mehr oder weniger von der Erde verschwunden.

Die Ausnahmen von der Kriegs-Populations-Bombe: Tapfere Krieger-Eliten

Das Krieg-Führen, und das Krieger-Er-Zeugen- Geschäft ist aber doch nicht so einseitig mono- sexual- kapitalistisch zu ver-stehen. Denn Mann bemerkte schon bald einige kleine aber wesentliche Neben-Effekte. Denn seine Nach-Kommen, waren gar nicht so ganz kriegerisch ein-gestellt, wie es der Ober- Über- Kriegerische Ur-Vater sich es vor-gestellt hätte. Da sei nun mal die ganze Genetik, und zwar ganz entgegen dem (primitiv- rassistischen) Darwinismus, völlig dagegen. Allso stellen wir es uns nun ganz genau so vor, wie es auch ganz genau nun auch war. Denn dieser Ober- Über- Kriegerische Ur-Vater zeugte zwar eine ganze Menge von männlichen Nach-Kommen. Aber die waren meist, leider, nur musisch begabt, sie konnten zwar ganz gut singen, oder konnten auch gut poieut-iesier-en, aber sie waren für das Schwert-Schwingen völlig Un-Begabt. Das war so ungefähr das un-passendste Beispiel, dass da Irgend-Etwas mit der Darwin'schen Theorie der Fitness nicht ganz so gestimmt haben mag. Und so gibt oder gab es auch Ausnahmen von dem autokatalytischen Populations-Effekt der Kriegführung. Denn es galt bei einigen Krieger-Eliten als unwürdig, sich mit Frauen des niederen besiegten Volkes zu paaren. Mann paarte sich ja schliesslich auch nicht mit Schafen oder Ziegen.

 

Denn: Mann hatte irgenwann bemerkt, dass all die vielen Nach-Kommen, die Mann mit diesen Sklaven-Frauen zeugen konnte, nicht mehr so viel dafür taugten, einen richtigen Krieg zu führen. Irgendwie war das Krieg-Führen allso etwas, das Mann sorg-fältig von dem Lust-Vollen sich Ent-Spannen- Wollen Unterscheiden musste, denn sonst landete Mann schon bald in der ganz ganz breiten Fellachen-Bevölkerung. (Oswald Spengler lässt schön grüssen, Richard Wagner auch, siehe das Rheingold).

 

Woglinde:

Nur wer der Minne Macht entsagt, / nur wer der Liebe Lust verjagt,

nur der erzielt sich den Zauber, / zum Reif zu zwingen das Gold.

Wellgunde:

Wohl sicher sind wir und sorgenfrei: / denn was nur lebt, will lieben;

meiden will keiner die Minne.

Woglinde:

Am wenigsten er, der lüsterne Alp: / vor Liebesgier möcht' er vergehn!

 

So war es etwa bei den Spartanern. Sie vermischten sich überhaupt nicht mit der eroberten Bevölkerung, sondern hielten diese als Heloten, so etwa wie die mittelalterliche Leibeigenschaft.[757] Ein Grund für ihre Nicht-Vermischung war das (in der gesamten anderen Griechenwelt völlig unübliche) hohe Ansehen ihrer Frauen. Allmählich aber wurden die Spartaner dann immer weniger, und waren irgendwann dann aus der Geschichte verschwunden.[758] Eine andere bekannte Krieger- Eliten- Klasse waren die japanischen Samurai, die sich ebenfalls nicht durch besondere Vermehrungs-Beflissenheit auszeichneten, vor allem weil sie wohlweislich darauf bedacht waren, ihre Zahl klein zu halten, und damit auch die Konkurrenz zu ihren Privilegien, möglichst klein zu halten. Es wurde aber irgendwann deutlich, dass diese sagenhaften Samurai in einem ganz gewöhnlichen Krieg ebenso leicht besiegbar waren wie alle anderen. Siehe den vergeblichen Versuch der Japaner unter Hideyoshi, 1597-1598, Korea zu erobern.[759]

 

Eine weitere bekannte Krieger- Eliten- Klasse waren die osmanischen Janitscharen (Janissaries),[760] denen war es verboten zu heiraten, weil sie die Privat- Krieger- Elite –Sklaven der Sultane waren.[761] Ausserdem gab es in der islamischen Welt eine ganze Menge von elitären Krieger- Eliten- Organisationen, so etwa die Mameluken[762] und Marabutim oder Murabatim,[763] die letzteren gab es zwar auch, aber wegens der Transkriptions-Probleme kann ich sie nicht im Google finden. Es gibt aber immer noch grosse Festungen in Nord-Afrika, die sich auf diese Marabutim oder Murabatim zurückführen lassen. Die Krieger- Elite -Sklaven waren auch eine militärische Äquivalenz für das Mönchs-Tum, das im Islamischen Bereich sonst überhaupt nicht vorkam. Und die einzigen Nachahmer dieser Art von Mönchstum im christlichen Bereich waren und sind die Jesuiten. Dies ist ein ganz & gar militärisch gedrillter Mönchs-Orden, dessen Struktur von Ignatius Loyola installiert worden war, einem ehemaligen Krieger aus dem spanischen Reconquista-Regime.

 

In Indien waren die Sikhs eine erfolgreiche Nach-Konstruktion der islamischen Krieger- Eliten- Organisationen, und sie waren erfolgreich mit dabei, Indien wieder aus der islamischen Geistes-Umklammerung zu befreien. Allerdings, leider nur mit Hilfe der Britischer's, und das war so etwa wie wenn man Teufel mit Beelzebub, oder Belphegor (bei Eco)[764] aus-zu-treiben ver-sucht (peri peras peiras peiraseos peirazo). Naja, und zu allerletzt, gab es natürlich auch die SS, für deren Vermehrung eigens eine Mütter-Organisation gegründet worden war, nämlich die Aktion Lebensborn.[765] Denn die SS-Männer sollten sich ganz bestimmt nicht mit Frauen von minderwertiger Rasse paaren. Und angefangen hat das alles eben bei Platon, mit seinem Stand der Wächter, in der Politeia, die eben dem Staat der Spartaner nach-geschrieben war. Platon war zwar Athener, aber dem Geiste nach war er eher mehr Spartaner. Denn er war noch ein Anhänger der alten Aristokratie, die eben dort in Athen gerade abgeschafft worden war. Er war also schon damals, vor 2300 Jahren, schon ziemlich anachronistisch. Was könnte das für heute noch bedeuten? Was mich wieder zu meinem Lieblings-Zitat zu Plato bringt: Ein Gast-Dozent von einem erloschenen Stern (Sloterdijk Z&Z 72).

Super-Waffen, Krieg in Vergangenheit und Zukunft

Hier ein paar Sätze, speziell zur Waffen-Technologie. Ich hatte schon kurz etwas zu der besonderen Waffen-Technologie der Mongolen gesagt, nämlich ihre Reflex-Bögen. Eine andere ziemlich geheimnisvolle Waffen-Technologie ist der Damast-Stahl.[766] Es wäre noch zu erwähnen, dass die Türken bei der Belagerung von Konstantinopel eben auch eine Super-Wunderwaffe hatten, nämlich eine Riesen-Kanone, die ihnen von einem ungarischen Geschütz-Ingenieur konstruiert worden war. (Die Kanonen des Urban).[767] Die hatte eine erheblich grössere Reichweite als alle existierenden Kanonen (und schwerere Kugeln) gegen die die ansonsten unüberwindlichen Mauern Konstantinopels wie Butter waren. Die Waffentechnik dieser Super-Kanone war auch deshalb so einmalig, weil es die wohl grösste Meisterleistung im Bronzeguss überhaupt war. Denn das grosse Problem bei dem Guss von einem solchen Monstrum sind die Hitze-Spannungen, die das Gerät in der Guss-Form zerreissen würden, und das auch noch immer tun. Deswegen musste diese Kanone auch in 2 Teilen gegossen werden. Man muss sich nur mal die Geschichten von heutigen Glocken-Giessern ansehen oder anhören. Auf Youtube gibt es einige.[768] Die heutigen Glocken wiegen gerade mal 500 kg bis 5 Tonnen, diese Kanone aber wog etwa 50 Tonnen. Schon allein die Geschichte, wie sie von ihrem Herstellungs-Ort irgendwo in Ungarn über Land & Berge & Flüsse nach Konstantinopel gebracht worden ist, ist abenteuerlich. Es waren so ca. 1000 Ochsen, die das Gespann ziehen mussten. Die Engländer konnten 1588 die spanische Armada auch deswegen zerschlagen, weil sie Kanonen aus österreichischer Produktion hatten. (Bzw. sich für viel Geld die Bronzegiesser ins Land geholt hatten.) Sie kamen aus Tirol, genauer: Innsbruck. Allerdings war das Kaliber der damaligen Schiffs-Kanonen nur etwa 10 cm. Die Begebenheit ist eine ziemliche Ironie der Geschichte, denn Österreich war ja das Habsburger-Stammland, aus dem auch das spanische Habsburger-Königshaus kam.[769] Neben der Treffsicherheit und Reichweite der damaligen Kanonen, war bei Schiffs-Geschützen auch die Nachlade-Geschwindigkeit entscheidend. Das war später auch ein wesentlicher Grund für den Sieg von Nelson über Napoleon bei Trafalgar.[770]

 

Die Weltkriege I und II wurden ebenfalls wesentlich durch Technik entschieden. Die Deutschen hatten zwar eine etwas technisch verfeinerte Ausrüstung, die war aber zu kompliziert, damit nicht Massen-Produktions- tauglich, und störanfällig. Dahingegen setzten die USA und UDSSR mehr auf Massenproduktion, und die Briten gewannen die Oberhand im Krieg aufgrund von Intelligenz (Intelligence), also Spezial-Technik, Radar und Sonar, und Dechiffrierung (Enigma). Allerdings war der Zugang zu Öl das wirklich kriegsentscheidende Element, weil die Aliierten eben die Kontrolle über die Ölvorräte hatten. In Stalingrad ging es um die Kontrolle über die kaspischen Ölfelder. Wenn Rommel geahnt hätte, wieviel Öl es in Lybien gibt, hätte er gar nicht nach Ägypten marschieren müssen. Denn das war das entscheidende Faktor, warum Deutschland den Weltkrieg II verlor.[771]



Appendix II: Extrakte aus Noologie I

Par Aion ap Aion

https://aeon.co/essays/what-can-we-do-to-save-the-universe-from-certain-death

We are doomed. Our best efforts to reproduce, to conserve, protect and survive will, in the end, come to nought. We could sort out climate change, dispose of our nuclear arsenals, ban research into killer AIs, and still the end would come, as surely as night follows day.

The problem is physics itself. Our home – our planet, our Solar System and indeed our entire Universe – has a finite lifespan. All that is will be destroyed, either in fire or, as observations suggest now seems more likely, in a lingering, depressing ‘heat death’. The stars will all go out, and the expanding cosmos will be no more than a colossal, black and freezing void in which nothing of interest ever happens again. The laws of nature insist upon it. ...

Or do they? Human ingenuity has carried us a long way before now. What’s more, any final cosmic calamity is likely to be a very long way into the future. We have time to prepare.

It strikes me, then, that a Save the Universe Project might not be such a fanciful idea. Just as, in the end, the only sustainable solution to climate change might well require us to venture great engineering projects on a planetary scale, the task of engineering a viable home of thought that will last an eternity will fall to our distant descendants – or to other intelligent beings that might share our universe. The cosmic threats to intelligence are too vast and remote for us to tackle now – but we can start scouting the territory, and seeing the shape of possible solutions.

To understand how the Universe could be engineered to remain life-friendly for eternity, we need to understand what the fate of the cosmos would be if no one tried to interfere. Let’s start with home.

Earth is about 4,600 million years old, roughly the same age as our Sun and the rest of the Solar System. Our planet has been home to life for 3 billion years and to humans for 200,000. Right now, the Sun, the source of almost all our heat and light, is about halfway through its life. This might seem to suggest that the story of life on Earth has more than 4 billion years to run. But this is not so.

As the Sun consumes its hydrogen fuel, it will get hotter. Eventually this natural stellar warming will sterilise our planet. Earth currently lies in our System’s ‘Goldilocks Zone’, a narrow band in which temperatures are just right: high enough for water not to freeze (for the most part) and low enough for it not to boil. In a billion years, we will find ourselves near the inner edge of the zone. Temperatures will climb a few degrees per millennium. This process will be accelerated by the natural feedback loop of global warming, as the oceans start to evaporate and gigatonnes of water vapour, a potent greenhouse gas, enter the atmosphere.

The senile Sun will bloat and expand, searing our planet’s surface until even the rock glows red. Earth’s story is over. ... A few hundred million years hence, large parts of the Earth will be uninhabitable. The Equatorial seas will be a sterile bath nudging 80°C/176°F. What this means is that, rather disappointingly, life’s journey on Earth is already three-quarters done. This fact was only recently appreciated. You might want to sit with it for a moment. ... Right to the last, life will adapt magnificently. But in the end, the final great extinction event will get the better of it. In a billion years, our planet will be a hot, humid hell, riven by searing hurricanes, its continents mostly desert. From space, it will no longer be a pretty blue-green ball but a yellowish orb, a glint of bare rock around the equator, the skies full of dust. By 1,200,000,000AD, in a strange symmetry, the ancient Earth will start to resemble its own earliest self. No animals, no plants: just a few hardy bacteria eking out a precarious existence in superheated saline pools. Eventually the remaining seas will boil. The senile Sun will bloat and expand, engulfing Mercury and Venus and searing our planet’s surface until even the rock glows red. The Earth’s story is over.

But that needn’t be the end of life in the Universe.

Let us assume that our planet is not unique; that intelligent life is fairly common. Our Sun will not be the last star to die. Recent findings from NASA’s Kepler Space Telescope suggest that there might be as many as a billion Earth-like planets in the Milky Way alone. There is time left for countless civilisations to rise and fall, long after the death of old Earth.

No refuge is permanent, of course. In time, the stars – all septillion of them (in the observable universe) – will stop shining. Big, hot stars such as our Sun consume hydrogen fuel in periods ranging from a few tens of millions of years to a few billion. New generations of such stars will be born long after ours runs amok. But eventually, the Universe’s supply of accessible free hydrogen will run out. The last survivors will be the red dwarfs, the commonest of stars. The remarkable thing about red dwarfs is their longevity. Some will last 20 trillion years – 4,000 times longer than our Sun. Any planets orbiting red dwarfs (and we know there are plenty of them) will, potentially, have heat and light to allow life of some kind to exist for that long.

But even red dwarfs are mortal. In 100 trillion years, the very last generation of hydrogen-burning astral bodies will have been born from the few remaining gas clouds. By 200 trillion AD the last stars will go out. From now on, the Universe is almost black and impossibly cold. Life, if any survives, will have fallen on hard times indeed. ... Now we move into more uncharted waters. It is worth saying here that we are still not entirely sure what the ultimate fate of the cosmos might be. It used to be thought that there was enough matter (including dark matter) and energy in the Universe for its combined gravitational pull to slow down the cosmic expansion, bring it to a halt and eventually bring all the stars back together again in a reverse-rerun of the Big Bang – the so-called Big Crunch. In fact, there doesn’t seem to be quite enough stuff for this to happen. But there are other, disastrous, possibilities. ... In 1999, Robert Caldwell, a physicist at Dartmouth College in New Hampshire, pointed out that dark energy, which propels the Universe’s expansion, might one day be much stronger. According to some calculations, a stronger version of dark energy, called phantom energy, could literally tear apart the entire Universe, atom by atom – a disaster called the Big Rip. This could happen as ‘soon’ as 20 billion years from now.

But let us for the sake of argument assume that there are no crunches or rips in our future. The downside of this relatively gentle scenario is that the future will be an impossibly gloomy and boring place. As Professor Martin Rees, the Astronomer Royal put it to me: ‘If the cosmic acceleration continues … the observable universe gets emptier and more lonely. Distant galaxies will not only move further away, but recede faster and faster until they disappear.’

The Universe will end, not with a bang, but with a whimper, 10 googol years from now

As the galaxies vanish over each other’s horizons, and after the last red dwarfs die, the cosmos will be ruled by strange, even dimmer entities – ‘brown dwarfs’, lone, Jupiter-sized planets that never got hot enough to turn into stars. The heat of their interiors could keep a civilisation going for a billion billion years. Then there are the white-dwarf remnants of old dead stars, and ‘degenerate’ monsters – the black holes and neutron stars. Across swathes of space bigger than our Milky Way, the brightest objects will glow with the same energy as a 40-watt electric light bulb.

By the time the Universe is a quadrillion quadrillion years old, the only power sources will be the remnants of stars and planets. Their very protons, the core building blocks of matter, will start to decay, releasing tiny puffs of energy. But even these last outposts on Eternity Road will, in the end, crumble. Entropy will win. The Universe will end, not with a bang, but with a whimper, maybe 10 googol years from now (a googol is a one with 100 noughts after it). ... That is, if no one tries to do anything about it. ...

So, what can be done? Should life surrender to its sad, entropic fate, or should we (for ‘we’ are the only entities we know of who might be able to make a difference) at least begin to think about postponing – perhaps indefinitely – the death of the only home we have? It sounds ridiculous, and out of keeping with the current philosophy to ‘leave nature be’. But the truth is, we face eternal annihilation if we do nothing.

We can certainly delay our demise in our Solar System. As the Sun warms, we could move outwards – to the conveniently placed Mars, or to the moons of Jupiter or Saturn. A billion years’ hence, a balmy Mars will be as warm as Earth is today. Three billion years on, and Titan, Saturn’s icy companion, might be a mild, watery paradise with a thick atmosphere and none of the deadly radiation that afflicts Jupiter’s inner moons.

If we find that we are terribly attached to dear old Earth we could simply move it into a new orbit. Propelling asteroids or comets at near-miss distance would allow us to use their gravitational pull to act as a celestial tugboat, dragging the Earth out of the fiery clutches of our Sun.

But that just buys us time – 3 or 4 billion years. Note that no one is assuming that anything resembling humans will be alive then. I am talking about our successors – either a replacement species, or possibly sentient machine intelligences that have taken over from thinking meat. Either way, we, or they, will need to find a new home.

By then our descendants might have found common cause with extrasolar alien intelligences, assuming they exist. Far-seeing minds will know, as we do, that not even the red and brown dwarfs will last forever. From now on, the battle will not be against the heat of dying suns, but against cold. With no stars, any lifeforms or machines will have to find new ways of powering themselves and their civilisations.

Lack of resources will be a huge issue – on the cosmic scale just as it is here on Earth today. Even with no phantom energy, the rate at which the Universe is expanding will keep accelerating. That’s bad news, according to Fred Adams, an astrophysicist at the University of Michigan who has written extensively about the long-term fate of the Universe: in time, the vast bulk of matter and energy that we can theoretically access will simply disappear over our event horizon. The riches of the cosmos will be causally disconnected from ‘our’ backwater forever. ‘This isolation imposes important restrictions on resources,’ Adams told me. ‘All you get [in the very distant future] is what is currently in the local group of galaxies. This constraint limits the amount of gas to make new stars, for example. As a result, life will have a harder time surviving to extremely long times.’

Intelligent beings could build ‘Dyson spheres’ to harvest the trickle of energy released by black holes

Fortunately, useful energy is woven into the bedrock of creation. Over long enough periods of time – and time is one thing not in short supply – the minute amounts of energy generated by processes such as proton decay can be harvested and made to do useful work.

In 1960, Freeman Dyson, then a physicist at Princeton, proposed that any sensible civilisation would build great solar-panelled shells around its parent star, to ensure that none of its blaze of light went to waste. Even at this late stage in the life of the Universe, intelligent beings could build similar ‘Dyson spheres’ to harvest the trickle of energy released by black holes. Hawking radiation, a quantum artefact generated by the creation of virtual particles at the Event Horizon, is feeble stuff: a largish Black Hole would ‘glow’ at a temperature of only a few tens of billionths of a degree. But in the dark future, we will have to take what we can get.

Still, even the black holes are not immortal. By radiating, they lose mass, eventually exploding – the last bursts of visible light in the Universe. The cosmos now enters what Adams calls the ‘Dark Era’. There is no atomic fusion to make light, because there are no more atoms. All that remains is very long wave radiation, plus the smallest elementary particles, smeared out over impossibly large volumes of space. Today, the average density of matter in the visible Universe is a few hydrogen atoms per cubic metre; by 1 googol AD, that figure will have fallen to one miserable electron or positron in a volume far, far bigger than today’s visible Universe.

What hope for any intelligence now? Remember that, even if we or our machine descendants (or those of any alien intelligences) have constructed the sturdiest apparatus to ensure survival, nothing can outlive the evaporation of matter itself. This is where we have to think the impossible.

An einem kühlen, grauen Morgen in der Welt-Traum-Zeit

Stellen Sie sich vor, liebe/r Leser/in, Sie wachen an einem kühlen, grauen Morgen nach langer, wirr durchträumter Nacht auf. Es ist noch nicht so richtig hell, aber auch nicht mehr stockdunkel, und Sie beginnen sich, noch mit etwas schwerem Kopf, lang­sam zu erinnern: Ja, da war doch etwas... ich habe mir für heute doch etwas besonderes vorgenommen... ach so, ich wollte heute das Design für ein neues Universum fertigstellen, das ich mei­nem Brahma-Kollegium in dem Wettbewerb: "Wer gestaltet das eleganteste Universum?"[772] zur Begutachtung vorlegen möchte. Mir ist in einem dieser vielen Träume der letzten Nacht des Brahma, die 8,624,000,000 Solar-Jahre gedauert hat, ei­ne Vision erschienen, wie man die simpelste, einfachste, aber mächtigste Formel für das Design eines Universums formulieren kann. Ich bin schon ganz gespannt, was meine Brahma-Kollegen davon halten werden. Ja, liebe/r Leser/in, Sie sind unversehens in das Kollegium der mythischen Welten-Schöpfer-Götter der Vedischen Mythologie versetzt worden, und haben die Rolle eines Brahma übernommen, wie die Mitglieder dieses erlauchten Kollegiums genannt wer­den.[773] Sie sind einer von den Universums- Meister- Designern, nicht nur dieses einen Universums der augenblicklichen kosmischen Epoche, das uns Zeitgenossen aus der populären Naturwissenschafts-Presse, wie Scientific American (bzw. Spektrum der Wissenschaft) ja bestens bekannt ist, sondern dieser erlauchte Kreis von Universums- Designern ist verantwortlich für die Kreation aller nur denkbarer und möglicher künftiger und ver­gangener Universen,[774] auch ganz anderer, und undenkbarer Zusammensetzung und Prägung, von denen keine Wissenschaft je etwas erfahren kann, weil niemand von uns je dabei war oder sein wird, und weil sie im Prozess der Neuschöpfung restlos vernich­tet und wieder-erschaffen werden.[775]

 

Und nun erinnern Sie sich noch ein bißchen mehr...

Diese vielen wirren Träume der letzten Nacht der Brahmas, die 8,624,000,000 Solar-Jahre gedauert hat, waren irgendwie, irgendwo, real. Ja, diese Träume hatten etwas mit dem Geschehen des Universums zu tun, das wir gestern Morgen geschaffen haben. Das war vor genau 17,248,000,000 Solar-Jahren.[776] Dieses Universum war unter der Federführung des Meister-Designers El-Ohim entstanden, der sich schon bei früheren Universums-Designs durch besondere Genauigkeit und Effektivität ausgezeichnet hatte. Deshalb hatte ihm das Kollegium die Leitung für das letzte Projekt übertragen. Dieses Design hatte es ja wirklich in sich: Es begann mit einem ungeheuren, fantasti­schen Feuerwerk, einer Explosion, wie wir sie wirklich in all den unendlich vielen Universums-Zyklen, die unser Kollegium schon geschaffen hatte, wirklich noch nie gesehen hatten. Dafür erntete Kollege El-Ohim schon mal einen großen Anfangs-Applaus. Auch dann entwickelte sich das Projekt bestens weiter: Die Explosion fetzte durch den berechneten Universums-Raum, und schuf Hunderte von Milliarden kleine­rer Sekundär-Explosionen, die aber nicht einfach aufglühten und verschwanden, son­dern sich stabilisierten, und sich in einem ungeheuer komplizierten Muster umeinan­der wanden, sich in siebenfach-potenzierter Spiralform ineinander verdrehten, und ei­nen gewaltigen, phantastischen kosmischen Tanz aufführten. Wir waren sprachlos vor Begeisterung. Der Kollege El-Ohim verdiente wirklich den Titel Meister-Designer. Und so hatten wir einen rundum interessanten Brahma-Tag gehabt. Nun neigte er sich dem Abend zu (es waren insgesamt 8,624,000,000 Solar-Jahre die­ses Universums-Zyklus vergangen), und es wurde nach den großen Explosionen all­mählich dunkler und dunkler im Universum, und wir erwarteten, daß das Feuerwerk sich über Nacht beruhigte, und allmählich auskühlte, so daß wir dann am nächsten Morgen eine neue Kreation beginnen konnten. Die Kreation, für die ich mir einen be­sonderen Plan ausdenken wollte. Wir gingen also schlafen. Aber da passierte etwas Unerwartetes. Normalerweise, wenn wir Brahmas schlafen, dann schlafen wir tief und fest, aber wir träumen nicht. Aber so ziemlich genau zur tiefsten Mitternacht, vor sechs Brahma-Stunden, (oder vor etwa 4,320,000,000 Solar-Jahren), als wir alle schon fest schliefen, fingen diese seltsamen Träume an: Zuerst war es, als ob sich irgendwo etwas völlig Unscheinbares regte, ganz, ganz dun­kel und unauffällig. Es war ein ungewohntes, unbekanntes Phänomen, das sich da ganz am Rande bewegte, auf einer ansonsten völlig unscheinbaren Materie-Kondensation im Umkreis einer recht unbe­deu­ten­den Sonne in einem ziemlich abgele­genen Winkel einer mittelgroßen Galaxie in diesem ungeheuren, endlosen Universum unserer Kreation. Und dann intensivierten sich diese Träume, ganz langsam zuerst, aber gerade vor 1/2 Brahma-Stunde (36 Minuten oder vor etwa 432,000,000 Solar-Jahren) nahmen sie geradezu alptraum-hafte Dimensionen an, von einer ungeheuren, überwältigenden Formenvielfalt, die da auf diesem winzigen, unscheinbaren Planeten entstanden war, den die Zeitgenossen auch Erde nennen, und diese Formenvielfalt wird auch Leben genannt. Diese Formenvielfalt war um so vieles reicher und phanta­stischer als all die gewaltigen galaktischen Konstruktionen, die sich im Laufe des vor­angegangenen Brahma-Tages gebildet hatten, sie waren geradezu unendlich klein, aber auch unendlich komplex, und sie bewegten und veränderten sich ungeheuer schnell, und sie wurden immer schneller. Und es passierte etwas ungeheurliches, es war wie verhext: Diese Träume gewannen eine Eigendynamik, je intensiver sie wur­den, desto tiefer schliefen wir, bleiern, gebannt, und nicht mehr unserer Sinne mäch­tig. Was geschah da? Sogen diese Träume uns Unser Eigenes Bewußtsein aus, und be­mächtigten sich selber unserer allmächtigen Designer-Kräfte? Der Alptraum wurde immer schlimmer: Vor etwa 3.6 Brahma-Minuten (216 Brahma-Sekunden, oder vor etwa 43,200,000 Solar-Jahren) kochte dieser Planet geradezu über von völlig neuen Lebensformen, und vor 21 Brahma-Sekunden (oder vor etwa 4,320,000 Solar-Jahren), fing es an, geradezu chaotisch zu werden. Plötzlich entstanden da Lebewesen, die sel­ber anfingen zu träumen. Und von da an wurde es richtig unvorstellbar. Es war ein vollkommenes Tohu Wa Bohu. Vor etwa 2 Sekunden (oder vor etwa 432,000 Solar-Jahren) fingen diese Träume an, ihr Eigenleben zu führen, so als hätten sie einen eigenen Willen, und eine eigene Vorstellung, und sie nannten sich Erdlinge, die Menschen. Und es kam noch absurder: Vor 0.2 Sekunden (oder vor etwa 43,200 Solar-Jahren) fingen diese vertrackten Träume an, uns selber, die Brahmas zu erträumen! Und um auch das noch zu übertref­fen, vor 0.02 Sekunden (oder vor etwa 4,320 Solar-Jahren) passierte das Absurdeste:[777] Es formierte sich ein Traum von, dem All-Einzigen Gott, der die Brahmas in sich aufsog, die Erdlinge nannten ihn YHVH. Und der Name dessen, der diesen Traum den Erdlingen zuerst mitteilte, war A-Brahma. Die Vorsilbe A- steht in allen Indo-Arischen- germanischen Sprachen für Abtrennung und Vernichtung, und es war die Botschaft des Brahma-Vernichters. Wir wurden hilflos in diese Traumwelt aufgesogen, gerade so als wären wir in eines dieser Schwarzen Löcher geraten, das die Zeitgenossen aus der populären Naturwissenschafts-Presse kennen, hilflos in einem Strudel, aus dem wir uns nicht mehr befreien konnten.

 

Aber jetzt, zuletzt, sind wir wieder aufgewacht.

Ein neuer Tag beginnt, zum Design der neuen Welt!

Frisch auf ans Werk, Kollegen, voll neuer Schaffenskraft!

 

Oder vielleicht auch nicht? Ist unser Brahma, von dem wir da erzählen, nicht gerade Jetzt in seinem tiefsten, bleiernsten Schlaf, träumt er nicht gerade Jetzt seinen schlimmsten Alptraum, den er nur träumen kann? Und was kann es für einen schlim­meren Alptraum geben, als zu träumen, man sei wach, und man geht wieder normal ans Werk, wie jeden anderen Tag auch, bis man irgendwann merkt... irgendetwas an dieser Geschichte stimmt doch nicht... irgendetwas ist da doch ganz fatal anders...

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Denn, oh Graus: gerade Jetzt, in diesem Augenblick, erträumt ihn ein Erdling direkt, in seinem vollen Selbst, der Bann ist rund geschlossen. Und Jetzt ist es auch nicht mehr so wichtig, ob es da einer dieser Brahmas ist, der das Erden-Leben träumt, oder einer dieser Erdlinge, der sich die Brahmas erträumt. "Das Spiel ist alles, die Spieler nichts".[778]

 

Diese Episode aus dem Leben eines Brahma ist, eine kleine "Fingerübung" des Denkens aus einem völlig anderen Bezugs-Zentrum, als wir Menschen es von unserer neuronalen Ausstattung und Programmierung her gewohnt sind. Das Thema der Welt als Traum ist eine Variation einer sehr alten {philosophischen / mythologischen} Trope, die z.B. von Chuang Tse überliefert ist, als er sagte: Bin ich ein Schmetterling, der träumt, ein Mensch zu sein, oder bin ich ein Mensch, der gerade von einem Schmetterling träumt? Weiterhin ist "die Welt als Traum" ein bekanntes Thema der Gnosis, wie es z.B. von Shakespeare in "Der Sturm IV,1" so meisterhaft formuliert worden war:

 

Wir sind aus solchem Stoff / Wie der zu Träumen, und dies kleine Leben /
Umfaßt ein Schlaf.

 

Die tieferen Hintergründe der gnostischen und doketeischen Traum-Trope, und ihr Bezug zum Mahayana-Buddhismus, werden von Joseph Campbell in "Die Masken Gottes" (1996,III: 412-418) behandelt. In der vorliegenden Version führen wir eine radikale Umdrehung der Bezugs-Dimension ein. Hier stellen wir uns vor, daß unsere Original-Existenz die der Brahmas wäre, die das Leben auf der Erde nur träumen. Dies ist eine Abwandlung bestimmter meditativer Techniken aus dem Corpus Hermeticum, die dem synkretischen Gott Hermes-Thot zugeeignet waren. (Campbell 1996,III: 417-418). Man kann es wohl nur den über-menschlichen Fähigkeiten von Brahmas zurechnen, daß sie ihr Traum-Erleben so genau beherrschen, daß sie den Zeitbezug ihrer Traum-Abläufe so präzise wahrnehmen. Oder wir können es auch noch anders sehen: Die Traum-Zeit (aus unserer Sicht), in der die Brahmas leben, also ihre eigentliche Existenz-Dimension, ist fundamental zeitlos, ewig, wie wir aus der Sicht unserer Denkstruktur sagen. Erst wenn sie in ihre Alpträume verfallen, beginnt die Zeit zu lau­fen, immer schneller, bis sie letztlich zu rasen anfängt.[779] Unser Bewußtseins-Erlebnis, und unsere Bewußtseins-Modi sind komplementär zu dem "Bewußtsein" der Brahmas. Wenn sie träumen, wachen wir, und wenn wir träumen, dann wachen sie. So oder so ähnlich sehen es auch die australischen Aborigines mit den Traum-Zeit-Mythen ihrer Ur-Ahnen. In unserem Beispiel wurde das Thema der Traum-Zeit nur kreativ-imaginativ zu einer kosmogonischen Welt-Traum-Zeit umgeformt, um über dieses Wortspiel die heutige wissenschaftliche Kosmologie der Raum-Zeit mit in unsere Vorstellungen aufzuneh­men, sie in der Welt-Traum-Zeit "aufzuheben", wie Hegel es ausgedrückt hätte. Denn unsere heutige Wissenschaft mit all ihren Errungenschaften ist nach dieser Parabel eben auch nur ein Traum Brahmas. Die atemberaubende Beschleunigung der Traumerlebnisse des Brahma ist eine Charakteristik unserer realen Welt, die wir heute auch selber wahrnehmen. Aber seit dem Auftreten des Menschen auf der Erde hat sich das Leben allgemein beschleunigt, und dasselbe kann man sagen, seit vor 500 Mio Jahren die Ersten Vielzeller, die Metazoen, diesen Planeten eroberten. Wir können mit einem gewissen Erstaunen feststellen, daß sich die Etappen dieser Beschleunigung ziemlich elegant in ein logarithmisches System von Zehnerpotenzen einordnen lassen. Warum, das wissen nur die Götter. Unsere Parabel zeigt noch einen anderen wesentli­chen Bezug und Kontrast der Existenzen der Welt-Traum-Zeit gegenüber unserer Menschenwelt: Die Brahmas sind eine extrem distributive Intelligenzform, die sich nur über absolut kosmische Distanzen und Zeiträume manifestiert. Eine solche Intelligenzform können wir Menschen überhaupt nicht wahrnehmen. Ein Tag dieser Intelligenzform dauert 17,248,000,000 Solar-Jahre,[780] und eine Sekunde 216,000 Solar-Jahre. Stellen Sie sich vor, Sie müssen mit jemand reden, der 216,000 Solar-Jahre braucht, um auch nur ein Wort zu sagen. Dies ist das Grund-Problem aller Mystiker und Mythologen aller Denkarten und Schattierungen: Wie kann man mit ei­ner Intelligenzform Kontakt aufnehmen, die so andersartig ist, als unsere, daß die her­kömmlichen Denk-Kategorien einfach dabei zerfließen.[781] Daher ist eine solche Intelligenzform auch völlig un- oder außer-wissenschaftlich. Die Wissenschaft kann nur mit Dingen umgehen, mit denen wir in irgendeinen instrumentellen Kontakt ge­hen können, die wir einem Experiment unterwerfen können. Aber Götter lassen sich keinem Experiment unterwerfen. Die einzige Möglichkeit des Kontakts ist das Ur-Ahnen der Traum-Zeit, oder in anderer Aus­drucks­weise: Die Mystik, die Mythologie und der Mythologismus. Und noch eine Einsicht vermittelt uns diese Parabel: Es ist eine andere Darstellung für das selt­same Phänomen, das uns die Mythologen und Mystiker aller Kulturen mittei­len: Die Götter sterben.[782] Sie sterben seit ca. 4,320 Solar-Jahren unaufhaltsam, und verschwinden von unserer Erde. Natürlich kann man von den Göttern nicht wirklich sagen, daß sie sterben, aber der Prozess hat etwas mit einem Verdampfen, oder einem Aufgesogen Werden zu tun, wie von dem schwarzen Loch ihres Albtraumes, in dem sie nach der Parabel versinken. Vorher, etwa im alten Ägypten, gab es noch Gottesreiche unvorstellbarer Erhabenheit und Glorie, aber sie sanken in einem unaufhaltsamen, schmählichen Niedergang dahin.[783] Die alten Mythen erzählen uns von den Vier Zeitaltern: Das Goldene, Das Silberne, Das Bronzene, und Das Eiserne. Im Vedischen Philosophie-Gebrauch heissen sie: Krta Yuga, Treta Yuga, Dvapara Yuga und Kali Yuga. Von dem ei­nem zum anderen wurden die Verhältnisse immer schlechter. Und die letzte Epoche des Verschwindens der Götter, der Götterdämmerung, des Ragnarök, das Eiserne Zeitalter, begann vor etwa 4,320 Solar-Jahren. Und der Tod der Götter hat wesenhaft mit der Bewußtseins-Entwicklung der Menschen zu tun.

Die Siebenfach potenzierten Spiralen

In der populären Naturwissenschafts-Presse der Zeitgenossen werden potenzierte Spiralen so dargestellt: Eine Spirale, die einer Spiral-Wicklung folgt, die wiederum ei­ner Spiral-Wicklung folgt, etc. etc. Wir können uns die siebenfach potenzierte Spirale kosmologisch-physikalisch so vorstellen: auf der aller-untersten Ebene als die Spiral-Wicklung der Superstrings, dann auf der atomaren Ebene in diversen Potential-Wirbel und Toroid-Modellen, wie sie z.B. von Lord Kelvin und Konstantin Meyl (1990) for­muliert wurden, dann auf höherer molekularer Ebene in der Grundlage des biologi­schen Lebens als Spiral-Wicklung der DNS, dann in den vielfältigen Wirbel-Phänomenen des Wassers und der Atmosphäre, und dann auf den höheren kosmischen Ebenen als Spiral-Windung der Planetenbahnen, die ja der gekrümmten Bahn ihrer Sonne durch die Galaxis folgen, und diese wiederum auf der höchsten Ebene das Spiral-förmige Ineinanderdrehen aller Galaxien auf ihrem unendlichen kosmischen Tanz durch das Universum. Die Betrachtung einer solchen siebenfachen Ineinander-Drehung auf allen Zeit-Ebenen gleichzeitig ist ein Anblick, der uns Sterblichen leider nicht vergönnt, ist, und wenn wir das wahrnehmen könnten, dann würde uns sicher ganz schön schwindelig dabei werden.

A Day in the Life of Brahma

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Britannica: Hinduism: Myths of time and eternity.

The oldest texts speak little of time and eternity. It is taken for granted that the gods, though born, are immortal; they are called "sons of Immortality." In the Atharvaveda, Time appears personified as creator and ruler of everything. In the Brahmanas and later Vedic texts there are repeated esoteric speculations concerning the year, which is the unit of creation and thus is identified with the creative and regenerative sacrifice and with Prajapati ("Lord of Creatures"), the god of the sacrifice. Time is an endless repeti­tion of the year, and thus of creation; this is the starting point of later notions of repea­ted creations. ...

Puranic myths develop around the notion of yuga (world age), of which there are four. These four yugas, Krta, Treta, Dvapara, and Kali--they are named after the four throws, from best to worst, in a dice game--constitute a mahayuga (large yuga), and, like the comparable ages of the world depicted by the Greek poet Hesiod, are periods of increasing deterioration. Time itself also deteriorates, for the ages are successively shorter. Each yuga is preceded by an intermediate "dawn" and "dusk." The Krta Yuga lasts 4,000 years, with a dawn and dusk of 400 years each, or a total of 4,800 years; Treta a total of 3,600 years; Dvapara 2,400 years; and Kali (the current one), 1,200 years.[784] A mahayuga thus lasts 12,000 years[785] and observes the usual coefficient of 12, derived from the 12-month year, the unit of creation. These years are "years of the gods," each lasting 360 human years, 360 being the days in a year. Two thousand mahayugas form one kalpa (eon),[786] which is itself but one day in the life of Brahma, whose full life lasts 100 years; the present is the midpoint of his life. Each kalpa is followed by an equally long period of abeyance (pralaya), in which the universe is asleep. Seemingly the universe will come to an end at the end of Brahma's life, but Brahmas too are innumerable, and a new universe is reborn with each new Brahma. ...

Another myth lays particular stress on the destructive aspect of time. Everything dies in time: "Time ripens the creatures, Time rots them" (Mahabharata 1.1.188). "Time" (kala) is thus another name for the god of death, Yama. The name is associated especially with Shiva in his destructive aspect as Mahakala and is extended to his consort, who may be known as the goddess Kali or Mahakali. On a mythological level the speculati­ons on time reflect the doctrine of the eternal return in the philosophy of transmigration. The universe returns just as, after death, a soul returns to be born again. In the oldest description of the process (Chandogya Upanishad 5.3.1.-5.3.10), the account is still mythic, but with tendencies to naturalism. The soul on departing may go either of two ways: the Way of the Gods, which brings it through days, bright fortnights, the half year of the northern course of the Sun, to the full year, and eventually to brahman; or the Way of the Ancestors, through nights, dark fortnights, the half year of the southern course of the Sun, and, failing to reach the full year, eventually back to Earth clinging to raindrops. If the soul happens to light on a plant that is subsequently eaten by a man, the man may impregnate a woman and thus the soul is reborn. Once more the signifi­cance of the year as a symbol of complete time is clear.

 


Das Eiserne Zeitalter und die Schmiede-Mythen

Dies ist ein kurzer Exkurs zu dem Eisernen Zeitalter, der die obigen Andeutungen ver­tieft:

Man muß den historischen Anspruch der Genauigkeit der Datierung der wissenschaft­lich- historischen Bezeichnung der Epoche der Eisenzeit und das mythische Ur-Ahnen des Eisernen Zeitalters auseinanderhalten. Nach dem hier dargestellten vedischen Mythos begann das Eiserne Zeitalter vor ca. 5000 Jahren BCE. Das Kali Yuga:[787]

According to Puranic sources,[2] Krishna's departure marks the end of Dvapara Yuga and the start of Kali Yuga, which is dated to 17/18 February 3102 BCE.[3]

 

Das Eisen war schon im Alten Sumer vor 5000 Jahren vereinzelt in Gebrauch, und man fand in Ägypten kleine Eisen-Geräte, die wegen ihrer besonderen Kostbarkeit den Pharaonen ins Grab beigegeben worden sind.[788] Da Eisen im Gegensatz zu Gold, Bronze und Kupfer unter den auf dem Planeten Erde herrschenden Witterungsbedingungen sehr schnell völlig in Oxide zerfällt, ist es archäologisch meist nicht mehr auffindbar. Das beweist aber noch lange nicht, daß die Menschen der Ur-Zeit kein Eisen kannten. Im Gegenteil: Das Eisen war in der prähistorischen Ur-Zeit das Zauber-Material par excel­lence, kostbarer und seltener noch als Diamanten. Eine gelegentliche Verwendung von na­tivem Rein-Eisen gibt es schon seit Zehntausenden von Jahren, genau wie auch andere native Metalle, etwa Gold und Kupfer verwendet wurden. Aber natives Rein-Eisen kommt nur in Meteoren vor, und die sind noch viel seltener als Gold-Nuggets, die sich in vielen Flußläufen finden lassen (Neuburger 1919: 22). Es gab in der prä-histori­schen Sahara nennenswerte Vorkommen solcher Rein-Eisen-Meteoriten, die waren aber irgendwann restlos abgeräumt, und in alle Winde zerstreut. Solche prähistori­schen Industrien sind mit konventionellen archäologischen Methoden nicht nachzu­weisen. Aber es lassen sich genügend Hinweise einer Ur-Mythologie um das Eisen fin­den: So ist das altgriechische Wort für Stahl: Adamantis, es wird verwendet bei der Kette, mit der Prometheus an den Felsen geschmiedet wurde, und der Sichel, mit der Kronos seinen Vater Ouranos kastrierte. Es besteht eine direkte semantische Verwandtschaft mit dem Wort Dia-mantis. Dies weist auf die Haupt-Eigenschaft des Stahls wie des Dia-manten, des Zerschneidens, von dem Verb diamazo[789] zerschnei­den und masaomai, (zer-) Beißen, Kauen. Weitere Verzweigungen dieses Semantik-Rhizoms sind: machaira, Messer, Schwert, Dolch, und machae, Kampf. Wie wir alle wissen, bestehen Diamanten aus reinem Kohlenstoff, und Stahl ist eine Einlagerung von atomaren Kohlenstoff in das Metallgitter des Eisens. Wie wir ebenso alle aus dem elementaren Chemie-Unterricht wissen, stellt das Atomar-Gitter des Diamanten den einfachsten aller regelmäßigsten geometrischen Körper dar, einen Tetraeder. Seine Seitenflächen bestehen aus vier gleichseitigen Dreiecken. (Die drei-dimensionale Potenzierung der Triade, oder auch der Pythagoräischen Tetraktys.) Diese Konstruktion macht den Tetraeder maximal unverzerr- und unverrückbar gegenüber äußeren Einwirkungen, daher ist der Tetraeder der stabilste Körper, und in der Natur ist der Diamant das härteste Mineral. Diese Eigenschaft war es, warum Platon im Timaios den Grundbauplan seines harmonikalen Kόsmos auf die Basis von Tetraedern aufge­setzt hat. Die innigste Verbindung von Adamantis und Dia-mantis war das höchste Ziel der archaischen Schmiedetechnik: das atomare Eisen-Kohlenstoff-Gitter durch endlose Zyklen von Erhitzen, Falten, Hämmern und Abschrecken maximal so zu ver­dichten, daß der Stahl maximal hart und gleichzeitig maximal flexibel wurde. Die un­übertroffene Perfektion dieser Kunst wurde mit der Wooz- Damast- Technik erreicht, und diese wurde in der Stadt Damaskus gepflegt, dem Sitz der besten Schmiede der Menschheit. Von diesen und ähnlichen Ur-Ahnungen rührt noch die bis heute erhal­tene Magie der Schmiede aller Vor- Völker und Ur-Kulturen.[790] Das war das Balmung oder Mimung des Schmiedes Wieland oder das Nothung des Siegfrieds von Wagner.[791]

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Wieland_der_Schmied

Wieland in der Thidrekssaga:

Wieland, der in der Thidrekssaga als Velent auftritt, war der Sohn des Meerriesen Vadi (in deutschen Übersetzungen „Wate“) und wurde von diesem erst bei dem berühmten Schmied Mime in die Lehre gegeben. Nach einiger Zeit kam dann auch Siegfried-Sigurd zu Mime in die Lehre. Dieser war ein wilder Bursche, und es gab oft Streit unter den Lehrlingen, wobei Siegfried als der Stärkere immer die Oberhand behielt und seine beiden Hausgenossen kräftig durchprügelte. Irgendwann hielt es Wieland nicht mehr aus und suchte sich eine andere Lehrstelle bei Zwergen, die ihn zum kunstreichsten aller Schmiede machten. Diese Zwerge lebten in einem Felsen, der Ballova hieß. Die Bezeichnung des Felsens deckt sich etymologisch mit dem heutigen Namen der sauerländischen Kleinstadt Balve.

Wieland gelang es, den Zwergen zu entkommen, die ihn bei sich behalten wollten, und in einem Einbaum die Weser hinunterzufahren. So landete er in Jütland, im Reich von König Nidung. Bei diesem verdingte er sich zuerst als Mundschenk. Dabei spülte er einmal drei Messer am Meer und verlor dabei eins. Als guter Schmied war es für ihn ein leichtes, ein neues Messer herzustellen. Als der König dieses Messer beim Essen benutzte, schnitt es nicht nur durch die Speise, sondern auch durch den Teller und tief in den Tisch hinein. Nidung wollte wissen, wer so einen guten Stahl geschmiedet habe, und fand heraus, dass es Wieland gewesen war. Der Schmied des Königs, Ämilias, wurde neidisch auf Wieland und bot ihm einen Wettkampf an. Ämilias sollte eine Rüstung schmieden und Wieland ein Schwert, und wessen Kunst sich als schwächer herausstellen sollte, der müsse sterben. Wieland schmiedete daraufhin das Schwert Mimung, Ämilias schmiedete einen Helm. Im Kampf tötete Wieland Ämilias, durch dessen Helm das Schwert Mimung „wie durch Butter“ ging. Nach einem Zerwürfnis ließ Nidung Wieland die Beine lähmen, weil er nicht wollte, dass so ein guter Schmied ihm abhanden komme. Wieland rächte sich, indem er des Königs beide Söhne tötete und deren Schädel in goldene Pokale für des Königs Tafel einarbeitete. Außerdem vergewaltigte er des Königs Tochter Badhilde, die hierauf den Wittich gebar, der dann selbst in der deutschen Heldensage (u. a. als Gefolgsmann von Dietrich von Bern) in Erscheinung tritt. Der lahme Wieland befreite sich dadurch, dass er sich ein Federkleid schmiedete und damit entfloh. [Siehe auch: Daidalos und Ikaros, AG]

 

 

 

Bild: Die drei Schmiedeburschen belauschen drei Walkürenjungfrauen (Illustration 1882)

 

Dazu noch ein Zitat aus www.spiegel.de:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/beginn-der-eisenzeit-ausserirdisches-eisen-im-pharaonengrab-a-486063-2.html

Anfangs war das neue Metall nur für die oberen zehntausend bestimmt. Im Grab des Pharaos Tutanchamun etwa fand sich ein Dolch aus extraterrestrischem Eisen. Und im Alten Testament verheißt Moses seinem Volk der Israeliten am Ende des Auszugs aus Ägypten: "Ein Land, da du Brot genug zu essen hast, da dir nichts mangelt; ein Land, des Steine Eisen sind, da du Erz aus den Bergen hauest."

Es dauerte nicht lange, da trieben insbesondere die Hethiter die Technik zur Perfektion. Sie waren es auch, die erkannten, dass Eisen, das mit viel Holzkohle gewonnen wurde, härter, zäher und flexibler war. Schriften aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. beweisen, dass man bereits "schlechtes" von "gutem" unterschied ordinäres Eisen nämlich von dem durch den Kohlenstoff gehärteten Stahl.

Letztlich verhalf erst diese Legierung dem Element zu seinem endgültigen Durchbruch. Denn erst mit Stahl konnten Waffen gebaut werden, die denen aus Bronze überlegen waren. Waffen, die fortan eine ganze Industrie beschäftigten und die Grundlage waren für die zweite industrielle Revolution der Menschheit.

Die hethitischen Aufzeichnungen aus jener Zeit belegen, wie aus dem Luxusgut ein Allerweltsmaterial wurde und zeugen von der ersten großen Aufrüstung der Geschichte. Speerspitzen, Messer, Keulen und Äxte wurden in Serie gefertigt. Zugleich ging die Kunst der Eisenherstellung auf Reisen. Im 5. Jahrhundert v. Chr. war sie bereits im ganzen Mittelmeerraum bekannt, wenig später in ganz Europa.

Eisenerz jedenfalls gab es genug. Insbesondere das so genannte Raseneisenerz war weit verbreitet. Seinen Namen verdankt es dem Umstand, dass es vielerorts nur wenig unter der Grasnarbe ausgedehnte Krusten bildet. Es entsteht, wenn Grundwasser in Kontakt mit der Luft kommt, woraufhin das im Wasser gelöste Eisen ausfällt und den Untergrund mit dem rostroten Erz verbackt. In Deutschland wurden die meisten Vorkommen bis ins Mittelalter so weit abgebaut, dass das wenige, was bis heute erhalten blieb, unter Schutz steht. Nur Ortsnamen wie Isernhagen oder Iserbrook zeugen noch von der einstigen Bedeutung.

 

Weitere Quellen zu Stahl, Diamanten, Schmiede-Mythen und Zeit-Vorstellungen: Campbell 1996,III: 295-307. Zoroastrische und Mithraische Mythologie, Zervan Akarana: die unendliche Zeit (301-302, 305), die Schlange mit sechs Windungen (302), der diamantene Blitzkeil (Keraunos) (302), der Vajra (302), der doppelköpfige Hammer (Thor) (307), die Verbindung von Metallbearbeitung und (Zeit-) Achsenstange (304), der kosmische Rhythmus (rita) (305).

Die Eisen-Zeit

Eisenzeit ist der Name der geschichtlichen Epoche, die von der allgemeinen Verwendung des Eisens und Eisen / Stahl-Werkzeugen als Standard-Technologie ge­prägt wurde. Dies setzt die Beherrschung von diversen Material- und Verfahrens-Technologien voraus, wie des Hochtemperatur- Schmelz- Ofens (befeuert anfänglich mit Holzkohle, später mit Anthrax- Anthrazit- Steinkohle), sowie die nötigen feuerfesten Materialien und das Gebläse-System[792] für die Sauerstoff-Zufuhr, um die benötigte Temperatur zu erzielen. Dieses Technologie-Stadium wurde zuerst in Indien vermutlich gegen ‑2500 BCE, mit ge­schichtlicher Sicherheit etwa um ‑1400 BCE erreicht. (Neuburger 1919: 22-32). Nach Amerika kam die Eisen-Technologie erst mit der Eroberung der Spanier um 1500 CE.

 

Britannica: Iron Age: final technological and cultural stage in the Stone-Bronze-Iron-Age sequence. The date of the full Iron Age, in which this metal for the most part replaced bronze in implements and weapons, varied geographically, beginning in the Middle East and southeastern Europe about 1200 BC but in China not until about 600 BC. Although in the Middle East iron had limited use as a scarce and precious metal as early as 3000 BC, there is no indication that people at that time recognized its superior qualities over those of bronze. Between 1200 and 1000, however, the export of know­ledge of iron metallurgy and of iron objects was rapid and widespread. With the large-scale production of iron implements came new patterns of more permanent settlement. On the other hand, utilization of iron for weapons put arms in the hands of the masses for the first time and set off a series of large-scale movements of peoples that did not end for 2,000 years and that changed the face of Europe and Asia.

Nietzsche

Es spricht die tiefe Mitternacht

Hier gibt es eine weitere Darstellung aus der Welt-Traum-Zeit, von einem, der das Ur-Ahnen noch verstanden hatte: Friedrich Nietzsche, aus seinem Zarathustra:

 

Oh Mensch! Gieb Acht!

Was spricht die tiefe Mitternacht?

``Ich schlief, ich schlief -,

``Aus tiefem Traum bin ich erwacht: -

``Die Welt ist tief,

``Und tiefer als der Tag gedacht.

``Tief ist ihr Weh -,

``Lust - tiefer noch als Herzeleid:

``Weh spricht: Vergeh!

``Doch alle Lust will Ewigkeit

``will tiefe, tiefe Ewigkeit!''

Der Wanderer unter der Gewitter-Wolke des Schicksals

AG:

Das Jahr der zwölf kosmischen Epochen ist das Symbol der vervollkommneten Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Par Aion ap Aion. Mehr gibt es nicht mehr dazu zu Sagen. Oder Sinnend, im Sinne von Sein. Dazu kann Mann nur noch Schweigen, wie der Wanderer weiter schweigend wandert, unbeirrt unter der Gewitter-Wolke des Schicksals von Nietzsche. [793]

 

730] Der Wanderer. – Wer nur einigermaßen zur Freiheit der Vernunft gekommen ist, kann sich auf Erden nicht anders fühlen denn als Wanderer, – wenn auch nicht als Reisender nach einem letzten Ziele: denn dieses gibt es nicht. Wohl aber will er zusehen und die Augen dafür offen haben, was alles in der Welt eigentlich vorgeht; deshalb darf er sein Herz nicht allzufest an alles einzelne anhängen; es muß in ihm selber etwas Wanderndes sein, das seine Freude an dem Wechsel und der Vergänglichkeit habe. Freilich wer den einem solchen Menschen böse Nächte kommen, wo er müde ist und das Tor der Stadt, welche ihm Rast bieten sollte, verschlossen findet; vielleicht, daß noch dazu, wie im Orient, die Wüste bis an das Tor reicht, daß die Raubtiere bald ferner, bald näher herheulen, daß ein starker Wind sich erhebt, daß Räuber ihm seine Zugtiere wegführen. Dann sinkt für ihn wohl die schreckliche Nacht wie eine zweite Wüste auf die Wüste, und sein Herz wird des Wanderns müde. Geht ihm dann die Morgensonne auf, glühend wie eine Gottheit des Zorns, öffnet sich die Stadt, so sieht er in den Gesichtern der hier Hausenden vielleicht noch mehr Wüste, Schmutz, Trug, Unsicherheit als vor den Toren – und der Tag ist fast schlimmer als die Nacht. So mag es wohl einmal dem Wanderer ergehen; aber dann kommen, als Entgelt, die wonnevollen Morgen anderer Gegenden und Tage, wo er schon im Grauen des Lichtes die Musenschwärme im Nebel des Gebirges nahe an sich vorübertanzen sieht, wo ihm nachher, wenn er still, in dem Gleichmaß der Vormittagsseele, unter Bäumen sich ergeht, aus deren Wipfeln und Laubverstecken[730] heraus lauter gute und helle Dinge zugeworfen werden, die Geschenke aller jener freien Geister, die in Berg, Wald und Einsamkeit zu Hause sind und welche, gleich ihm, in ihrer bald fröhlichen bald nachdenklichen Weise, Wanderer und Philosophen sind. Geboren aus den Geheimnissen der Frühe, sinnen sie darüber nach, wie der Tag zwischen dem zehnten und zwölften Glockenschlage ein so reines, durchleuchtetes, verklärt-heiteres Gesicht haben könne: – sie suchen die Philosophie des Vormittages.[731]

 

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Also+sprach+Zarathustra/Die+Reden+Zarathustras/Vom+Lesen+und+Schreiben

 

Ich empfinde nicht mehr mit euch: diese Wolke, die ich unter mir sehe, diese Schwärze und Schwere, über die ich lache – gerade das ist eure Gewitterwolke.

Ihr seht nach oben, wenn ihr nach Erhebung verlangt. Und ich sehe hinab, weil ich erhoben bin.

Wer von euch kann zugleich lachen und erhoben sein?

Wer auf den höchsten Bergen steigt, der lacht über alle Trauer-Spiele und Trauer-Ernste.

Mutig, unbekümmert, spöttisch, gewalttätig – so will uns die Weisheit: sie ist ein Weib und liebt immer nur einen Kriegsmann.

Ihr sagt mir: »das Leben ist schwer zu tragen.« Aber wozu hättet ihr vormittags euren Stolz und abends eure Ergebung?

Das Leben ist schwer zu tragen: aber so tut mir doch nicht so zärtlich! Wir sind allesamt hübsche lastbare Esel und Eselinnen.

Was haben wir gemein mit der Rosenknospe, welche zittert, weil ihr ein Tropfen Tau auf dem Leibe liegt?

Es ist wahr: wir lieben das Leben, nicht, weil wir ans Leben, sondern weil wir ans Lieben gewöhnt sind.

Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber immer auch etwas Vernunft im Wahnsinn.

Und auch mir, der ich dem Leben gut bin, scheinen Schmetterlinge und Seifenblasen und was ihrer Art unter Menschen ist, am meisten vom Glücke zu wissen.

Diese leichten törichten zierlichen beweglichen Seelchen flattern zu sehen – das verführt Zarathustra zu Tränen und Liedern.[306]

Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde.

Und als ich meinen Teufel sah, da fand ich ihn ernst, gründlich, tief, feierlich; es war der Geist der Schwere – durch ihn fallen alle Dinge.

Nicht durch Zorn, sondern durch Lachen tötet man. Auf, laßt uns den Geist der Schwere töten!

Ich habe gehen gelernt: seitdem lasse ich mich laufen. Ich habe fliegen gelernt: seitdem will ich nicht erst gestoßen sein, um von der Stelle zu kommen.

Jetzt bin ich leicht, jetzt fliege ich, jetzt sehe ich mich unter mir, jetzt tanzt ein Gott durch mich.

Also sprach Zarathustra.

 

AG: Allso, so spreche auch Ich, unter der schützenden und Fruchtbarkeit verheissenden Wolke des Regens, und des Segens. Ein Gewitter in der Wüste ist wie eine Verheissung für eine bessere Zukunft.



Appendix III: Giordano Bruno

Giordano Bruno: Die Trias

39        Kapitel IV        

DIE DREIHEIT DES SEIENDEN

Die Analogie zwischen Dreiheit und Dreieck

 

Hier bietet sich den Sinnen eine klare Figur. Denn sie umfaßt

wie der Ternar als ein Erstes alle Arten der Zahl, weil er das

erste Gleiche und das erste Ungleiche und eine durch sich

selbst existierende Monas ist, Gattung und Bewirkendes,

welches die Zahlen nach verschiedenen Modi unterscheidet

und ihre Arten erweitert. So stammt aus der Quelle des Drei­ecks

die ganze Gattung der Figur; es findet sich, daß aus ihm

heraus sie zusammengesetzt, und in ihn hinein wieder aufge­löst wird.

 

Ebenso wird dort durch die Monas jede Art umfaßt. Sobald

die Zweiheit hinzugefügt wird, bewahrt nichts mehr die selbe

Form. Sondern es wird dieses Selbe zuerst größer, dann

wächst es durch das Ungleiche kontinuierlich weiter und nä­hert

sich dem Minimum der Dreiheit an von der Region des

Mehr; wie es ja überall augenscheinlich wird. Drei Teile

sind's, die, indem sie eine sich ganz ähnliche Figur bewahren,

zu einem ersten Teil als ihm ähnliche hinzugefügt werden.

Ich übergehe es zu sagen, daß diese Figur sich selbst alle

Verhältnisse nach Anfang, Mitte und Ende liefert, in der kör­perlichen

Art in Bezug auf Maße und Figuren, zu denen noch

etwas zu sagen bleibt, auch wenn wir zuvor schon etwas ge­sagt haben.

 

Wie die Dreiheit in ihrer allgemeinen Art alles vollendet,

was das Licht erblickt, ist sie auch das Ersterzeugende: Der

Geist, der gezeugte Intellekt und der Nexus von beiden. (1) Das

Gute, das vom Guten Erzeugte und das Leben der Welt. Der

Geist als der erste Gebärer, der Intellekt als der Erstgeborene,

und die Liebe, die man einen großen Dämon

[AG: Der Daimonos im Archaisch-Griech. ist kein Dämon] nennt.

 

40        Kapitel IV         359-360

Nichts anderes als ein Erstes, das alles aus sich herausgießt,

ist die Potenz, und eine erste ist die Weisheit, die das Ganze im

Ganzen lenkt; und die Liebe der Güte ergießt sich in das

Ganze ohne Ende.

Bei den Gottheiten folgt jener eine gütige Dreiheit nach, sie

bezieht sich auf: Merkur, Interpret des Göttlichen, die wahr­-

genommene Gelegenheit; Blitz des Ingenium, der über die

Dinge Rat haltende Apoll; die Begierde, Venus ist die Erzeu­gerin

der unseren.

Daher kommt die anschauliche Dreiheit des Wahren, des

Guten und des Schönen. Wie die Grazien (41) in den reizenden

Umarmungen der Paphies, so hängen sie aneinander, sie sind

der Welt wohlwollend gesinnt und freundlich, von gütigem

Antlitz. Sie hat mir der Seher beschrieben, dem Mantua sei­nen

Namen verlieh. (42) Die erste von ihnen ist Aglaia, die die

Fröhlichkeit vor sich her in ihrem zierlichen Gesicht trägt,

und mit ihr ist Thaleia, das heilige Haupt mit einem grünen

Kranz umwunden, und dann Euphrosine, blühend die Wan­gen,

frisch der rosenfarbene Mund, heiter die ungebunden

schweifenden Augen.

Gegen diese stehen, von strengem Aussehen, die Parzen, (43)

die gemäß der Urteilssprüche eines strengen Gesetzes hart an

den Schicksalsfäden ziehen. Ihr Losen um die Dinge gibt der

Lachesis den Namen, (44) und der mittleren, Clotho, die Um­wälzbarkeit

der Welt, (45) und der furchtbaren Atropos das ein

für alle Male unwiderrufliche Fatum. (46)

Zuerst ist die Essenz, einem jeden einfach zugeteilt, ihr folgt

die Möglichkeit und geht mit ihr vielleicht denselben Weg,

dann entsteht das Werk, in dem eine Form nach außen ge­schickt

wird, oder sie erscheint nach innen hineingeschickt,

wenn es sich um einen bloßen Akt des Geistes handelt.

Dieser ist dreifach, zuerst kommt ein einfaches Aufneh­men,

dann folgt als Zweites eine erste Komplexion des

Einfachen, schließlich kommt der Diskurs und die Argumen­tation

ist schon schlagfertig.

Unterschieden wird ein Minimum, das als einziges alles

von unten her stützt. Nichts anderes ist das Magnum, wel-

 

41        Kapitel IV        

ches unendlich alles angleicht. Das Maximum ist die eine

Grenze der Dinge, die sie enthält. Das Gleiche, das Mehr und

das Weniger sind ganz jeweils Bezogene. Die Linie ist eine

Darstellung des Kontinuum, ebenso Fläche und Körper.

Gleiches, Eines und Ungleiches sind für die Zahl die ganze

Substanz. Im Unermeßlichen sind Länge, Breite und Tiefe

dasselbe, und die Stufen der Natur sind: in der Tiefe, in der

Mitte, in der Höhe. Die unmittelbare Gegenwart bringt die

Vergangenheit und die Zukunft mit sich. Hier haben wir den

reinen Akt, die reine Potenz, und das aus ihnen Gemischte. Es

gibt Ideen, Spuren und Schatten, als die Formen von allem.

Man findet sie vor allem, in allem und freilich auch nach allem.

Hier haben den Vorsitz die gebärende Natur, das gewaltsame

Handeln und das Fatum. Dieses muß erwartet, gefürchtet

und erstrebt werden. Das Ganze bewirken der Zufall, die

Natur und der Wille. Es gibt eine dreifache Welt: Gott, Natur,

Mathesis. Daraus emanieren die drei Prinzipien: Licht,

Geist und Wasser. Die Seele ist dreifach: in Leben, Sinnlichkeit

und Vernunft. Ein Woher, ein Wodurch und ein Wohin

kennt ein bewegliches Ganzes. Die Subjekte nehmen auf,

halten zurück und schicken das Zurückgehaltene wieder aus.

Wenn du die Wirkung betrachtest, den Wunsch und die Erkenntnis,

so wird unbedingt ein Subjekt, ein Objekt und ein

Vermögen gefordert: ein Anfang, eine Mitte und ein Ende;

der Sinn, die Vernunft, der Geist.

 

Der Ring des Apoll (47)

PRINCIPIUM, MEDIUM, FINIS, SENSUS, RATIO, MENS. (48)

Das ist der mittlere Kreis, der aus sechs Teilen besteht und aus sechs

Grenzpunkten. Wenn der SENSUS zuerst das PRINCIPIUM

selbst umfloß, die RATIO das MEDIUM, und der höchste INTELLEKT

die FINIS: dann entstehen drei außen liegende Winkel,

deren erster das erste einfache Aufnehmen ist; die erste

Komplexion des Einfachen kennzeichnet den zweiten, der

Diskurs den noch übrigen Winkel. So nimmt der Kreis ein

 

42          Kapitel IV         361-362

ihm von aussen zugeschriebenes Dreieck an. Diesem wird

dann ein weiterer Kreis eingeschrieben, wenn das PRINCI­PIUM

die FINIS umkreist hat, wenn man das MEDIUM um die

FINIS herumlaufen sieht, and zugleich in Bezug auf das ME­DIUM

die FINIS schließlich das Zentrum ist. Jene Figur er­scheint

vor dir, die tiefsinnig zeigt, daß die vielfaltige Dreiheit

in dem einen NEXUS zusammenlauft.

 

Ich zeichne den Tisch der Grazien

Richte deinen Blick auf den Tisch der Grazien, wenn du die

Absicht hast, in einer sicheren Folge Figuren zu bilden and

nach einer sicheren Ordnung das dargebotene Feld zu unter­

teilen. Hierher richtet sich gespannt die Vernunft, sooft sie

die Regel reflektiert, mit der sie die Teile in einem ebenen

Dreieck auffinden kann. Richte deinen Blick auf den Tisch

der Grazien, wenn du die Wege des Grundes erschliessen

willst, durch welche ein Priester das Heilige and ein jeder

Magier die Huldigungen seiner Götter bedacht haben and

ihre heiligen bzw. profanen Riten befolgen. Einst ersann die

griechische Religion drei Gottheiten, gewachsen aus dem Sa­men

des Saturn. Durch these Gottheiten kam alle Gunst aus

dem Himmel and aus dem Meer hervor, aus der Tiefe, dem

Reich Plutos and Neptuns, and aus dem Reich des hohen

Jupiter.

 

362-363       Die Dreiheit des Seienden          43

Es sind drei Kreise, Charis dreht sich um Fortuna and um

Apoll, Bacchus um Erigone, (49) and dann wachsen die Wege von

Charis zu Bacchus and Diana, and von Bacchus zu Diana, die

zu einer gegenseitigen Umfassung der Kreise gezogen werden,

allmahlich zu dieser nämlichen Figur zusammen.

 

Hier sind drei Kreise, zu denen diese Gottheiten gehören.

Dreimal wird eine Gerade mit dreimal einem Zentrum ver­bunden,

von einem Grenzpunkt zum andern, so dass diese

dann durch drei Grenzlinien verknüpft werden konnen. Die

übrigen Grenzpunkte von hier aus zu verbinden ist sehr leicht

in dieser einen immer konstanten Figur; verbinde das eine

Zentrum mit dem andern, den einen Kreis mit dem anderen in Dreiecksform.

So benutzen die Völker die verschiedenen Dreiheiten unter

verschiedenem Namen. Die Dreizahl ist von grosser Vorzüglichkeit:

der geflugelte Merkur durchdringt drei Reiche, wie

die Gattung des Betrachtens and des Handelns dreifach ist.

Dreifach ist das Gebiet der Himmel, dreifach die Luft, drei­fach

sind die Unterschiede des Wassers, dreifach die Kraft

der Erde, and den drei Geschlechtern sind drei Patriarchen

 

44          Kapitel IV         363-364

gegeben. Als die Mutter Erde die Lebewesen gebar, gebar sie

zuerst Ennoc[h], darauf Leviathan (50) and dann den dritten,

Adam. Wie der grösste Teil des Geschlechts der Juden glaubte,

für welches es nur eine heilige Erzeugung aus dem Einen gibt

(das berichten alle), wurde die Generationenfolge wiederum

erneuert durch den Stammvater Noah (nachdem das übrige

Menschengeschlecht unter den Fluten versunken war), and

zwar wieder durch drei Menschen, namlich Sem, [C]ham and

Japhet. (51) In drei Versuchen, am Fuss dreier Berge, schworen

drei Bruder, den Himmel niederzureissen, sich eifrig bemühend,

dem Pelion den Ossa and den hohen Olymp (52) aufzu­setzen.

Jupiter zerstreute diese aufgetürmten Berge durch

drei Blitze. Und er hat die Bruder Caeum, Japet (53) and Typ­hon

(54) bezwungen, die von Tellus in drei scheusslichen Gebur­ten

mühsam hervorgebracht worden sind. Daraufhin hat sie

die drei Eumeniden (55) hervorgebracht and den Orkus mit dem

dreifachen Schlund, der nicht zu sättigen ist. Die Wünsche

der Menschen richten sich abwechselnd nach drei Gegenstän­den,

so dass sie jeweils mehr zu dem einen als zu dem anderen

neigen: Juno, Pallas and Venus setzen einem zu, es gebe ent­weder

Würde, Wissen oder lockende Lust. Beziehungsweise

Reichtum, Weisheit oder Herzensfreude. Es ist keinem gege­ben,

sich in allen dreien hervortun zu konnen; wem nämlich

das Wissen gegeben ist, dem ist nicht gleichzeitig das Schick­sal

oder die Sorge des Besitzens gegeben. Und denen Reich­tum

gegeben ist, denen wird dafür nicht gleich schon der

Nutzen gegeben. Aber wie die Herzen der Menschen mehr

vom Schönen and Angenehmen verlockt werden, das zeigt

weise die Geschichte des Paris. Vor drei Richtern wird die

Rechtssache der Toten erforscht: da steht die dreifaltige He­kate

(56), die ewige Königin der Schatten; den Eingang zur

Unterwelt bewacht der dreikopfige Cerberus. (57) Dreimal

kommen die Geister der Toten, mit drei Handen, wenn sie

gerufen werden, dreimal bringen sie die hohlen Taler zum

Klingen (wenn sie kommen, um den Magiern zu Diensten zu

sein); wenn sie die drei Fesseln binden. Dreimal zischen sie,

drei Wünsche erfüllen sie. Dreimal umkreist das Opfertier die

 

364-365       Die Stufen der Dreiheit  45

Altäre, und dreimal beugt man die Knie auf die Erde. Die

Weihrauchfässer sättigt man dreimal mit Feuer, dreifarbig er­

scheint das Gesicht. Dieser ungleichen Zahl erfreut sich

Gott. (58) Ein dreifaches Seil wird schwerlich zerrissen, (59) so wie

es auch drei Zeugen gibt, im Himmel, auf der Erde und in der

Tiefe. In drei Regionen wird der Erdkreis geradewegs ausein­ander

geschnitten, das große Gesicht der Erde, dreimal rei­nigt

der Priester das Heilige, dreimal mit Flammen, dreimal

mit Wasser, dreimal mit Sulfur, und dreimal wendet er sich

um, mit drei Unterbrechungen öffnet er den Mund.


 

Giordano Bruno: Über die Monas, die Zahl und die Figur

Der eine Kreis und die Kugel zeigen diese Natur in den Dingen auf vollkommene Weise an, auch wenn wir ihre Bewegung betrachten und ihre Kraft, sich zu bewegen. Der Kreis ist das Fatum, das über allem steht mit seinem unbeugsamen Gesetz, nach dem sich auch die kontingenten Dinge in ihrer gewissen Freiheit verbinden, manchmal in bezug auf ihr Ziel. Das Fatum steht fest als etwas ganz Notwendiges, auch wenn sich der Wille der Natur und der Wille des Geistes widersprechen dort, wo du nicht ein Ganzes, sondern Partikuläres ausmachst. Ein Gesetz ist es, nach dem wir durch die Natur geflossen sind von einem hohen Prinzip aus und in dem wir uns erhalten, mit Sinn und Ingenium Beschenkte und Lebendige. Schließlich werden wir im Rückfluß aus der dem Tode nahen Gegend zu unserem hohen Ursprung zurückgehen. Ein Maximum ist der eine alles umfassende Kreis und ein größter Globus, da ja beide ohne Grenzen sind. Für sie sind jene unermeßliche Potenz und ihr Akt Eines, weil sie beide sind, was immer von ihnen bewirkt werden kann. Der einzigartige Kreis ist ein Minimum, weil er alles enthält. Er ist, weil er vollkommen innen in allem ist und weil außerhalb seiner nichts ist, wahrhaft alles für alles, und er ist in allem erfahren. Daher ist der kleinste und der größte Kreis dasselbe. Er ist einfach der eine Raum und der eine Ort seiner selbst wegen, weil er ohne jegliche Raumgrenzen gegeben ist. Und kein Verstand oder keine Wahrnehmungen sind der Überzeugung, daß jenes Unermeßliche zwecklos in diesem Ganzen sei und seine völlig gleiche Potenz, so daß womöglich nicht jeglicher seiner Teile für wahrhaftig erfüllt gehalten werde. Sobald einem Kreis ein Zentrum gegeben wird, wodurch er um so wahrer als solcher erscheint, nämlich als ein Kreis, dessen Substanz ja das Zentrum ist, sind der Raum, der Körper, die Natur und der Geist durch das eine UNENDLICHE, und sie sind auf einfache Weise absolut durch dieses eine Wahre, in dem alles wahr ist. Also wird das Unendliche von dem einen Zeichen ausgedrückt, dessen Zentrum als überall befindlich gefaßt werden soll. Es zeigt sich gleichfalls durch sich selbst als die

ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [346]

Vernunft, die Sache und als die Kraft des Namens: UNIVERSUM. Es allein begegnet gleichsam überall dem Geist und sich selbst. Als die TÄTIGE KRAFT [AG: Potenzia, Poiaesis, En-Ergeia], die alles zu allem hin und alles auf sich selbst wenden kann. Alles, damit alles aus allem entspringt und alles aus ihm selbst. Als Alles, wie es ein Zentrum für alles ist, und es selbst in allem. Es ist die MATERIE, die nicht weniger notwendige Substanz ist, als sie auch als Bewirkende in bezug auf das Bei-Werk in überragendem Maße ihre Kraft entfaltet. So daß jene Kraft nur soviel machen kann, wie diese [Materie] werden kann. Denn die Potenz kann nicht das Unendliche machen ohne dasjenige selbst, was Unendliches werden kann, und umgekehrt. Daher begleiten sie sich so gegenseitig, und in Wahrheit setzen sie dasselbe Prinzip, wenn du die Sache von höherer Warte aus und wenn du den Namen der Materie besser begreifst als der Stagyrite(4) [AG: also Aristoteles]. Dieses Ganze ist ein Mögliches, in dem die ganze aktive Potenz ihrem eigentümlichen Subjekt angeglichen ist und das Sein dem Seinkönnenden. So ist die Materie die ganze Substanz der Dinge, und sie umgreift in einem ewigen Kreislauf als Ganze durch alle Teile hindurch in einem fortwährenden, ununterbrochenen Verlauf von allen Seiten das ganze Sein. Und weil nichts im Akt ist außer dem, was zu sein vermag, und nicht mehr sein kann als das, was es vom Bewirkenden her werden kann: also merke dir, sind Potenz und Akt Eines. Als ein Einziger aus beiden und als ein Selbiger zeigt sich der Kreis. Und da es ja genügend bekannt ist, daß der Akt und das Ziel selbst auf ein Subjekt hin wiederum zusammenkommen und nur das logische Argument sie zu unterscheiden pflegt, sind sie in der Physik mit der Wirkursache auf denselben Nenner gebracht, und wie Aristoteles, durch das Licht der Natur gleichsam genötigt, sagte: Das Ziel des tätigen Aktes kommt von einem ähnlichen Bewirkenden und erscheint somit in einer ähnlichen Form. Also begreifst du das Prinzip entweder wie ein Element im Zusammengesetzten beschaffen; oder was eher würdig ist des Namens einer Ursache: als ein Vollkommenes, Höchstes, durch sich Seiendes, Unbewegliches, Ganzes. Alles ist unter einer Natur und unter einer Vernunft, das Prinzip, das Ziel, die Form des Akts, die Materie, das Bewirkende, das Unendliche und über allem das Maximum und das Minimum und das, welches von diesen bei-

ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [347]

den umfaßt wird: das Universum, das dem Raum gleichkommt, das größte Gesetz oder Schicksal, und die gebärende Natur, das Seiende und das Selbst, das Eine, Gute und Wahre, sie alle sind durch überhaupt keinen Unterschied getrennt. Das Einzelne soll entweder unter sich zusammengebracht werden, oder alles in dem Meisten, für das ein Gesetz gilt, oder das Einzelne soll in dem Ganzen entstehen. Wie es für die Radien, einer nach dem anderen betrachtet, ein und denselben Grenzpunkt gibt und einen selben Punkt, dessen Ausflüsse sich in den Radien zeigen: so ist für alle einzelnen Geraden das Ziel im Zentrum, wie in der Ebene, so auch im Raumkörper, in den jene hineingeflossen ist. Der Kreis als Monas entfaltet so zuerst alle Gattungen, der Kreis faltet wie ein einfaches Zentrum alles ein, damit was ist, immer sein kann. Also ist er die Substanz der Dinge.

Die Stufen der Monas: Erste Ordnung

Einer ist der Raum, eine ist die Größe, einer ist der Beweggrund, von unendlicher Möglichkeit und unendlicher Potentialität ist das Unendliche.

Eine ist die erste Essenz, eine ist die erste Güte, eine die erste Wahrheit, wodurch alles Seiendes ist, Gutes und Wahres.

Einer ist der Geist ganz und überall, er ermißt alles, einer und überall ist die alles ordnende Vernunft, eine ist die Liebe, die alles mit allem versöhnt.

Einer ist der Mutterleib, der alles empfängt, eine die Ewigkeit, die alles zugleich und vollkommen besitzt, eine ist die Zeit, und sie ist das ganze Maß für Ruhe und Bewegung.

Eine ist die Idee aller Arten und Akte, eines ist das Wort, das jede Emanation ausdrückt, eine ist die Notwendigkeit des alles bestimmenden Fatum.

Das erste Prinzip für alles Hervorgehende ist eines. Die erste Ursache für jede Wirkung ist eine. Eines ist das Element für alles Zusammengesetzte.

Eine Unendlichkeit verendlicht alles. Eines ist das Maß von allem. Eines ist das unendliche Universum, das alles umfaßt.

ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [348]

Die Monas ist die eine Substanz jeder Zahl, eine erste Zweiheit bzw. ein erster Gegensatz unterscheidet alles.(5) Das erste gemeinsame Subjekt aller Gegensätze ist eines.

Die Intention, die alles einteilt, ist eine. Das Ziel [AG: Das Aristo-Telos], zu dem alles als auf ein Letztes [AG: Das Eschaton, Apeiron] hinstrebt, ist eines. Die Mitte, durch die ihm alles folgt, ist eine.

Einer ist der Beweger, der allen Wechselbewegungen den Anstoß gibt, es ist ein Akt, der alles vollendet, es ist die eine Seele, die alles belebt.

Es ist ein Name, der alles bezeichnet, ein Verstand, der alles erwägt, ein Streben, das alles begehrt.

Zweite Ordnung

[I.] Das eine Unteilbare ist gleichsam das Zentrum, aus dem und von dem her wir wie aus einem Ursprung erkennen, daß alle Gestalten wie der Ausfluß verschiedener und unzähliger Linien sind; und zu diesem Zentrum hin wiederum und in es selbst hinein werden sie zurückgeführt und wieder aufgenommen. Eine ist die Sonne im Mega-Kόsmos, die alles erleuchtet und mit belebender Wärme bestrahlt, wie Apoll, der in der Mitte der Nymphen residiert. Einer ist der Tempel oder der Bezirk, wo so viele Gottheiten einen wunderbaren Reigen ohne Unterlaß auf festliche Weise vollführen. Eine ist die Luft, die alles rundherum temperiert. Eine ist die Feuchtigkeit, die sich in alles ergießt.[794] Eines ist das Gesetz, das alles koordiniert.

II. Einer pythagoräischen Lehrmeinung entsprechend sagt plan, daß ein Feuer in der Mitte und im Mittelpunkt der Erde sich befinde, und man erkennt, daß seine Gottheit die Seele oder das Leben sei. Woher es kommt, daß bezeichnenderweise im Pyrrataneum ein immerfort brennendes Feuer beim Altar unterhaIten wurde. Eines ist in jeder Kugel das Zentrum, gleichsam ein Punkt, zu dem hin jede um ihn herum befindliche Kraft direkt dringt, indem sie den Abstand durchbricht. Deshalb menen die Platoniker, daß die Strahlen aller Planeten bis zum Zentrum der Erde Einfluß hätten. Und so glauben sie, daß in der einen Mitte alle Einflüsse am stärksten und wirkungsvollsten seien. Und deshalb habe diese Mitte den Reichtum, der durch die

ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [349]

ganze äußere Weltregion verstreut ist, bei ihr selbst versammelt und vereint. Und deshalb wiederum bestimmte man jenen Ort als Pluto und dem Dis, dem Gott des Reichtums, gehörig.

Dritte Ordnung

I. Eines ist das Zentrum im Mikro-Kόsmos, das Herz, von dem durch das ganze Lebewesen die Lebensgeister ausgehen, in ihm ist der universale Lebensbaum angeheftet(6) und angewurzelt, und auf seine erste Bewahrungs- und Erhaltungskraft wenden sich jene Geister wieder zurück. Ein Gehirn ist das Prinzip und der Sinn jeder Bewegung. Ein Mund ist das Organ universaler Aneignung. Eine Leber ist da für die ozeanische Fülle der Nahrungsmittel.

II. In der einen Mitte ist jede Wirkkraft heftiger, da die Geraden wie Strahlen von allen Seiten zum Zentrum hin stehen und alle sich in der Engstelle und im Unteilbaren zusammenbündeln. Das ist die eine Mitte in jeder beliebigen Figur und für das Figurierte. Wir finden und erkennen jene Monas in jedem vollkommen Zusammengesetzten. Die Betrachter der geheimeren Philosophie kennen sie und folgen ihr nach Kräften in ihren Operationen. Wo freilich es nicht gegeben ist, daß ein Punkt berührt werden kann, blicken sie in ihrem Bestreben auf das Minimum, auf den Kreis oder auf die Sphäre, gleichsam wie auf eine Einheit. Wo sie also die Einheit nicht treffen, schaffen sie eine Einigung. Wenn aber die Gegensätzlichkeit sich dem entgegenstellt, kommen sie ihrer Aufgabe mit der einen Ordnung der Symmetrie bei.

III. Es bedeutet in einem Kreis die Äquidistanz aufzuheben, wenn sie indistante Einheit wird, wie die Bedingung der Materie keine einfachere mehr zuläßt. Die ganze Kraft freilich in der Einheit ist ewig und unendlich, in der Einfachheit stabil und immerwährend, sie wird durch Einigung vermehrt, durch Zerstreuung vermindert.

IV. So werden alle zusammengesetzten und koordinierten Dinge auf die Sphäre, auf den Kreis, auf ein unteilbares Zentrum (von dem wir sagten, es sei der einfachste Kreis) und auf eine ihren Kräften gemäß ganz absolute Monas zurückbezogen.

ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [350]

V. So spiegeln wir die seienden Dinge, und wir bringen dies dadurch zustande, daß in dem einen Zentrum die Strahlen durch die Kraft der Einigung zusammengesammelt werden. So haben wir zur Wirksamkeit aller Wunder in dem Buch, welches das Siegel aller Siegel heißt, die fünfzehn Arten der Kontraktion erklärt.

VI. Nicht zufällig also werden wir mit den Pythagoräern schließen, daß dies das erste Arkanum dieser Philosophie ist, daß die Natur der Einheit vom Zentrum auf die Zirkumferenz und von der Zirkumferenz zum Zentrum hin wandert, daß sie die rechte Mischung den zusammengesetzten Dingen gibt, Gesundheit den Körpern, Tugend den Seelen, Freude den Wohnungen, Friede den Staaten, Stärke den Regierungen, Dauerhaftigkeit dem Zeitlichen, der Welt das Leben und allem Vollkommenheit.

Sechstes Kapitel: Die Figur der Fünfheit

Die Analogie zwischen Fünfeck und Fünfheit

In bezug auf Gutes und Schlechtes ist die Fünfheit beiden gemeinsam und keines von beiden, sie ist der Nachkomme des Ungleichen und Gleichen, und weil sie der erste Nachkomme ihrer Eltern ist, ist die das erste Gleiche und das erste Ungleiche, sie ist Frau und Mann. Sie ist mystisch, und deshalb stellt eine Sentenz gleichermaßen die törichten wie die weisen Jungfrauen in dieser Zahl dar. Gemeinhin glaubt man, daß die fünf äußeren Sinne die Fenster der Seele seien: sie bringen sowohl Gutes wie Schlechtes in den Geist hinein,[795] wie auch die Unterscheidung der Werke sich nach den fünf Fingern richtet, von denen jede rechte lind unrechte Tat kommt. Nicht nur die Zahl der Finger, sondern auch die Handinnenfläche zeigt deutlich die Figur der I ünfheit, und so ist das Gesetz auf ihre Haut gezeichnet und das Los der Werke und Wege des Betreffenden. Moses hat das Gesetz in fünf Bücher unterteilt: er sagte, daß in seinen körperlichen Händen die Seele eines Propheten handele und (wie die Natur) das Verborgene zur Gestalt bringe. Die Hand ist also

ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [351]

auch das Zeichen und die Dienerin des inneren Ingeniums, sie berichtet von seinem Werk und von seiner Frucht, und sie bestätigt den Sinn und die Schicksalssprüche eines tiefen Geistes. Die fünffache Linie ist uns gegeben als Verkünderin unseres Lebens, in den Händen nämlich ist der Richterspruch geschrieben für dieses Exil auf Zeit (wenn die Ansichten der Babylonier und der Chaldäer und das, was von dem samischen Philosophen auf uns überkommen ist, Gültigkeit haben). ...

Die Stufen der Fünfheit - Erste Ordnung

Hier ist im obersten Winkel der Figur der Fünfheit GOTT, im rechten oberen die INTELLIGENZ, im linken die SEELE, im rechten unteren Winkel die körperliche FORM, im linken unteren der KÖRPER oder die Materie oder die Quantität. Ihr Terminus ersten Grades bleibt absolut, als wäre er nicht in eine Ordnung mit den anderen gesetzt. Wie ja auch die Einheit, die das Prinzip und die Substanz der Zahl ist, keine Zahl ist.

 

Gott

Intelligenz          Seele

 Form                Körper

 

Über die fünf Grade der Dinge von dieser Art hat einer der fürenden Platoniker, Ficino, fünf Lehrmeinungen vorgestellt. Er sagt nämlich, daß die Cyrenäiker und Epikur, die glaubten, es gäbe nichts außer Körpern, auf der untersten Stufe den Erkenntnisakt festgemacht haben. Die Stoiker oder Cyniker auf der zu

ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [353]

philosophieren folgen wir freilich nicht, es fehlt allerdings weit dazu, daß wir sie verachten oder jemals als für einen Weisen tadelnswert befunden hätten. Im Buch von den Prinzipien der Dinge, wo wir dreißig Lehrmeinungen ausführen und alle ihrer Ordnung nach beweisen, haben wir uns über diese Sache genauer ausgelassen. Jetzt reicht es uns lediglich zu erkennen und denen, die weniger begreifen, zu glauben, auf welche Weise jede Gattung von Philosophierenden fünf vorzüglich voneinander unterschiedene Grade der Dinge erkennt. Von den aufgezählten Schulen hat nämlich keine die Götter aufgehoben: und auch nicht ihren einen Hauptgott oder einen wenigstens über der Vielheit stehenden besonderen Rang, den jede der Schulen als die präeminente Gottheit erkannte. Und daher seien in derselben und einen ersten Essenz die vielen Dinge ein Eines und auf ein Ziel hin gerichtet, auf ein höchstes Gutes, Bestes, jenseits von allem Liegendes, und deshalb seien sie schließlich gut und können sich in eine Ordnung fügen. Niemand hat darüber hinaus als das Prinzip des Lebens, des Sinnes und der Intelligenz jenes (was wir Seele nennen) nicht zugegeben. Keiner hat desgleichen Körper, natürlich Atome, oder die eine Gattung und die erste Form als Element, oder mehrere, nicht zugestanden.

Fünf Grade der Dinge also wiederum haben die Platoniker konstituiert, die ELEMENTE, die SPHÄREN, die SEELE, die INTELLIGENZEN oder Götter und GOTT. Die Elemente bewegen sich auf bewegliche, die Gestirne auf festgelegte Art und Weise, die Seelen bewegen sich ebenso festgelegt, die Intelligenzen bleiben festgelegt, und Gott ist der Ruhezustand. Aber darüber wird gut gesprochen, wenn es durch eine angemessene Metapher vorgestellt wird: diese auszuschmücken aber liegt nicht in der Absicht unserer gegenwärtigen Ausführuntgen. Die fünf also werden auf ihrem jeweiligen Weg dargestellt, der Körper wird geteilt und bewegt sich durch sich, die körperliche Form wird geteilt und bewegt von einem anderen. Die Seele wird nicht geteilt und bewegt sich durch sich selbst. Die Götter sind weder teilbar noch beweglich, aber sie werden noch von einem anderen her erfüllt. Gott ist die Einheit und die Fülle selbst.

ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [354]


 

Appendix IV: Spengler: Die Poiaetische Anthropologie

Die Poiaetische Anthropologie Spenglers

Spenglers Werk "Untergang des Abendlandes"[796] sollte heute vielleicht besser als ein Prototyp einer Poiaetischen Anthropologie gewürdigt werden. Das soll hier weiter ausgeführt werden. Der Begriff "poiaetisch" leitet sich aus dem Altgriechischen "poiaesis" ab (auch poiésis geschrieben).[797] Es hat einen wesentlich weiteren Bedeutungs-Horizont als das heutige Wort Poesie, und verbindet das kreative Schaffen der Denker mit dem der Dichter, mit der Imagination. Wie Spengler klarstellt, kann man das Morphologische Denken nicht er-lernen. Man muss dafür geboren sein. Aber es ist auch eine Macht, denn poiaesis ist nicht nur erschaffend und schöpfe(r)nd, sondern notwendigerweise auch zerstörerisch mit den älteren ge- und er- schaffenen Dingen.[798] Dazu ein Zitat von Bazon Brock, (AGEU, 185):

"Der Mythos des schöpferischen Hervorbringens ergibt aber ohne sein Pendant, die Fähigkeit etwas aus der Welt zu bringen, die Konsequenz, daß die Welt langsam vollgestellt wird mit all dem, was in ihr vorher nicht existent war. Das heißt, daß der Schöpfer oder das Kollektiv der schöpferischen Menschen die Welt gerade dadurch zerstören, daß sie ununterbrochen und immer schneller die Welt mit den Produkten ihrer Schöpfungsfähigkeit verstellen."

 

Siehe dazu den Essay aus Aeon:

https://aeon.co/ideas/imagination-is-a-powerful-tool-why-is-philosophy-afraid-of-it

Philosophers have a love-hate relationship with the imagination. René Descartes, for one, disparaged it as ‘more of a hindrance than a help’ in answering the most profound questions about the nature of existence. Trying to imagine one’s way towards metaphysical truth, he wrote in Meditations on First Philosophy (1641), is as foolish as falling asleep in the hope of obtaining a clearer picture of the world through dreams.

Yet Descartes also relied heavily on imagination in scientific and mathematical essays such as The World (1633), in which he tried to conjure up the details of the basic building blocks for structures such as humans, animals and machines. According to the philosopher Dennis Sepper at the University of Dallas, Descartes relied upon a kind of ‘biplanar’ imagination, pioneered by Plato, in which one level of reality could embody and display relations that existed on a different level, and vice versa.

The Scottish philosopher David Hume was equally conflicted about the imagination – especially when compared with perception and memory. ‘When we remember any past event, the idea of it flows in upon the mind in a forcible manner,’ he wrote in A Treatise of Human Nature (1738-40). But imagined images and sensations, he continued, are ‘faint and languid, and cannot without difficulty be preserved by the mind steady and uniform for any considerable time’. However, Hume also claimed that humans are most free when they’re engaging in imagination. Perception can show us only the actual, he said, but imagination can go beyond that, to the realm of the maybe, the what-if and if-only. Indeed, ‘nothing we imagine is absolutely impossible,’ Hume said.

 

Spenglers Werk[799] kann man metaphorisch als eine übrig gebliebene Bergspitze eines versunkenen denkerischen Kontinents (wie etwa Atlantis) verstehen. Aber für die heutigen Menschen, und vor allem die heutige Wissenschaft, ist er nicht mehr zu begreifen. Deshalb kann man ihn heute auch nicht mehr verstehen, sondern höchstens Er-Ahnen oder Ur-Ahnen. Insofern ist Spengler, durch die Vermittlung von Goethe, Schopenhauer, Nietzsche, und Joseph Campbell,[800] ein Meister der vergessenen Kunst des Ur-Ahnens. Zu Spengler könnte ich auch etwas ähnliches sagen, wie Sloterdijk zu Platon gesagt hat. (Z&Z, p. 72):

"[Er] wird hier ad hoc als Lehrer einer [älteren] Sicht auf die kulturell und politisch wirksamen Ambitionsdynamiken angerufen - wir hören ihm zu wie einem Gast-Dozenten von einem erloschenen Stern."

 

Spenglers Versuch einer Konstruktion der monumentalen Ge-Schichts- und Geistes-Wissenschaft war ebenso zum Scheitern verurteilt, wie alle ihre Vor-Gänger[801] (von Giambattista Vico[802], Gibbon, Toynbee, und Hegel[803]) und ihre Nach-Gänger, und Spät-Gänger, bis heute zu Fukuyama.[804] Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber wer aus ihr nichts gelernt hat, ist gezwungen, sie zu wiederholen.[805] Denn die Macht-Komplexe re-inkarnieren sich mit geschichtlicher Notwendigkeit. Aber die technologischen, ökologischen, und die geistigen Situationen sind jeweils immer anders. Man muss sagen, die heutige Wissenschaft (und leider auch Sloterdijk) erinnert sich bei Spengler nur an die Themen, in denen er irrte, aber seine tieferen Einsichten wurden geflissentlich ignoriert. Es gibt keine Parallelität der kulturellen und imperialen Epochen. Aber man kann diese Pseudo-Morphosen auch einfach überlesen, und so finden sich ein paar Nuggets von reinem "poiaetischen" Gold irgendwo unter seinen irrtümlichen Theorien. Spenglers Ansatz einer poiaetischen anthropologischen Phänomenologie, sind immer noch wertvoll. Spenglers Gold ist ein auto-poiaetisches System, das dem von Hegel irgendwie ähnlich sieht. Sein Kern-Prinzip ist nämlich ein System von Begriffen, die sich gegenseitig selbst definieren, und die man nur in dieser Interdependenz verstehen kann. Seine gewaltigen historischen Daten sind dabei sozusagen nur die Nutzlast. Spengler hatte versucht, den engen Dunstkreis von Hegels Eurozentrismus und seinem fatalen Deus ex Machina, dem "absoluten Geist", hinter sich zu lassen (Spengler 1980, 30). Aber seine Definitionen von Hochkultur waren einseitig, denn er kannte sich sehr wenig mit den Nomaden-Kulturen aus. Er wollte auch die Schulphilosophie hinter sich lassen und er hat eine Liste der wirklichen Philosophie "des Willens zur Macht" des 19. Jh's zusammengestellt (Spengler 1980, 479-481). Wie er es pointiert ausdrückt (479): "Der Rest ist, mit Schopenhauer zu reden, Professoren-Philosophie[806] von Philosophie-Professoren." Er hatte also von Schopenhauer und Nietzsche einiges gelernt. Von beiden hatte er sein Kernprinzip des "Willens zur Macht" übernommen. Kein Wunder, dass er dafür aus der politically correcten deutschen Philosophie-Geschichte exorziert worden ist. 

 

Ein grosses Hindernis für das Verständnis von Spenglers Werk ist seine eigen-thymliche (also Thymos-) Begrifflichkeit. Worte wie Rasse, Blut, Zucht, Faustisch, und "Wille zum Leben" passen nicht mehr in die heutigen Denkschemata. Mit ein bisschen zeitgenössischer Übersetzung, wäre etwa Spenglers Diktum: "Mangel an Blut" heute nach Sloterdijk Z&Z, auch als Mangel an Thymos zu bezeichnen. Den von Spengler oft gebrauchten Begriff der Rasse darf heute in Deutschland, wegen der Political Correctness, niemand mehr nur nennen oder auch nur denken. Spenglers Rasse hatte nichts mit Genetik zu tun, sondern vor allem mit Zucht,[807] insbesondere mit der Züchtigung. (Siehe auch: Bernhard Bueb, mit besonderem Lob: Lob der Disziplin)[808]. Nach Gumilev könnte man den Begriff "Rasse" auch als das Ethos eines Ethnos bezeichnen, insbesondere der Heran- Züchtung von Passionarnost. Denn das gibt es niemals umsonst, es war immer mit viel Arbeit, Schweiss, und Tränen verbunden. Das Heranziehen der Nachkommen einer  Elite-Klasse war meistens mit viel Züchtigung verbunden, also viel Prügel. Das war bei den römischen Oberschicht-Schulen die Regel, ebenso wie bei denen der alt-europäischen Eliten. In DMDL: fuetteur des enfants, der Knaben-Prügler. Im Altgriechischen war das der Paido-Tribaes, der Knaben-(T)reiber.[809] Und noch viele eindrückliche Beispiele dazu gibt es in DMDL. Ein gutes Beispiel für weitere Missverständnisse in diesem Bereich hat vor einiger Zeit Sarrazin geliefert. In Japan taucht diese Art von Zucht in der Kata-Tradition auf.[810] Bei Sloterdijk DMDL findet sich das auch unter dem Begriff: Übungsweg. Seine Überlegungen in "Menschenpark" gehen ebenfalls in diese Richtung. Sloterdijk ist so etwas wie ein Krypto-Spenglerianer, aber das würde er nie zugeben. Aber er hat sich sehr viele Ideen von Spengler "ausgeliehen", wie man heute politically correct sagt. Ein weiterer Grund, warum Spengler nach den 1940er Jahren ignoriert wurde, ist sein über-disziplinarisch-umfassendes Denken, das nicht mehr in die in viele Unterdisziplinen zersplitterten fach-wissenschaftlichen Diskurse passte. Wo kann man heute noch von einer "Logik des Raumes" oder "Logik der Zeit" sprechen, oder einer "organischen Notwendigkeit des Schicksals" (Spengler 1980, 9), oder von der "Kraft als mythische Grösse" (1980, 531)?

Spenglers "magische" Geheimformeln

Besonders bedeutsam für die Noologie ist Spenglers Begriff des "Pneumatischen Wir" als magische Geheimformel. Dies ist auch seine Definition des "magischen Bewusstseins", ohne das man überhaupt nicht verstehen kann, was er damit meint. Es ist die Magie der ur-weltlichen Magi, also der Seher und Visionäre, und mit Homer und Hesiodos als die bekanntesten Verkünder- Propheten dieses versunkenen Zeitalters der Menschheit. Siehe dazu auch Hertha v. Dechend. Mit heutigen Ideen von Magie (etwa Harry Potter) hat das überhaupt nichts zu tun. Das magische Bewusstsein ist sozusagen die Geheimformel zum Eintritt in das Spenglersche Begriffs-Universum. Es ist das "Sesam öffne Dich" für dieses Geheim-Universum. Siehe dazu Spenglers Begriff der Einheit der Seele:

 (1980, 754): "Für mich ist "Volk" eine Einheit der Seele." ... Was ein Volk von einer Bevölkerung unterscheidet ... ist ... das innere Erlebnis des "Wir". Je tiefer dieses Gefühl, desto stärker ist die Lebenskraft des Verbandes."

 (1980, 577): "Beseelte Masseneinheiten".

Das pneumatische "Wir" und der ethnotechnische Genius

Peter Sloterdijk hat in "Blasen", S. 58-61 ziemlich dasselbe gesagt, natürlich ohne Spengler zu erwähnen. Aber immerhin hat er auf S. 78-79 dem Altmeister zumindest eine symbolische Reverenz erwiesen, wenn auch eher verneinend und sich herablassend absetzend. Es ist dankend anzuerkennen, dass Sloterdijk modernere Begriffe geprägt hat, wie: "Ethnotechniken, die Generationen überspannen" und "gemeinsame Vibrationen und Gestiken, ... vereinigende Wahnsysteme" (S. 58), "die semiosphärische Glocke" (60), "Wo Völker Dauer haben, beweisen sie ipso facto ihr ethnotechnisches Genie" (60). Dies klingt heute viel besser als Spenglers "das innere Erlebnis des Wir", oder das "pneumatische Wir".[811] Siehe als Beispiel dieses Zitat. "Über den magischen Menschen":

 (1980, 843): "... ist der magische Mensch mit seinem geistigen Sein nur Bestandteil eines pneumatischen Wir, das von oben sich herabsenkend in allen Zugehörigen ein und dasselbe ist."

 (1980, 849-850): "Für das magische Menschendasein aber ergibt sich ... eine willenlose Ergebung, die das geistige Ich überhaupt nicht kennt und das geistige Wir, das in den beseelten Leib eingegangen ist, als blossen Wiederschein des göttlichen Lichtes empfindet. Das arabische Wort hierfür ist "islam", Ergebung..."

 (1980, 981-982): "Jedes Leben hat Sitte; anders ist es gar nicht zu denken... Niemand hat diese Regeln gegeben, aber sie sind da. Sie entstehen ganz unbewusst aus dem "Wir"..."

 

Der Begriff des Pneumatischen hat noch eine andere Bedeutung. Diese erklärt sich in der Schrift "Trina Mundi Machina" von Korvin-Krasinski (S. 13-15, 286-297). Das Pneuma bezeichnet die Überwindung des Dualismus von immateriellem Geist (Spiritus, Anima, Psychae) und des materiellen Leibes (Corpus, Soma). Es gibt ein Tertium Datur: Das Pneuma, analog dazu im Hebräischen Ruach, Nephesh, und Basar. Korvin-Krasinski erklärt weiter (S. 15): "Sie ist Gegenstand einer wissenschaftlichen Anthropologie gleich wie die Lehre von der triadischen Struktur der menschlichen Geistseele". Die Konsequenz des Verlustes des Pneuma im westlichen Denken formuliert er so (S. 16):

Und wo die Diskussion um die Dreiteilung: Geist - Seele - Leib in letzter Zeit aktuell geworden ist, bekam der sehr in Mode befindliche alte Geist eine stark hegelianische Schlagseite, reduziert zu dem philosophisch allgemein verpflichtenden Zwei-Gestirn vorn »männlichen« Verstand und Willen und unter Ausschluß der »weiblichen« Anima und ihres Gefühlsbereichs. Vom Geist energisch abgewiesen, ist der letztere nun bei der Psyche gelan­det, dem Hort der Liebe, der Schönheit, Tugend und Herzensintuition. Diese programmgemäß vom »Geist«, d. h. hier vom Verstand und Willen - vom »animus« -, tyrannisierte anima sollte wohl eine menschliche sein. Da sie jedoch nicht zur alten geistigen und einen Triade der Erkennt­nis, des Wollens und der Liebe gehören durfte, fristete sie im seelischen, aber nicht »geistigen« Elysium ein letztlich trauriges Dasein. Eins hat man aber dabei übersehen: wenn der Geist eines seiner drei Flügelpaare - die Liebe - verliert, wird nicht nur diese letztere von ihren beiden geisti­gen Partnern gewaltsam getrennt, sondern auch der machtgierige und lieb­lose Geist selbst pervertiert und von seinem Leib entfernt. Das aufgelö­ste triadische Ganze mußte dadurch - auf dualistische Weise - seines Hauptes verlustig gehen.

 

Eine ähnliche Darstellung findet man bei Ludwig Klages, aber nur dualistisch: "Der Geist als Widersacher der Seele". Auch Spengler hat anscheinend das Pneuma nicht als Teil einer Trinität, sondern ebenfalls dualistisch interpretiert. Es wäre das noch auszuarbeitende Projekt einer wissenschaftlichen Anthropologie, die Spenglers Arbeit und die von Korvin-Krasinski zusammenführt. Interessanterweise taucht die Trinität des Pneuma in der Matrix-Trilogie der Wachowskis als das Element der Liebe in Gestalt der Heldin Trinity wieder auf.[812] Hier sind noch die passenden Zitate bei Spengler:

 

Die Seelenelemente sind für jeden Menschen, welcher Kultur er auch angehört, die Gottheiten einer inneren Mythologie. Was Zeus für den äußeren Olymp ist, das ist für den der inneren Welt, für jeden Griechen mit vollkommener Deutlichkeit vorhanden, der νοῦς, welcher über den andern Seelenteilen thront. Was für uns »Gott« ist, Gott als Weltatem, als die Allkraft, als die allgegenwärtige Wirkung und Vorsehung, das ist, aus dem Weltraum in den imaginären Seelenraum zurückgespiegelt und von uns mit Notwendigkeit als wirklich vorhanden empfunden, »Wille«. Zum mikrokosmischen Dualismus der magischen Kultur, zu ruach und nephesch, pneuma und psyche gehört mit Notwendigkeit der makrokosmische Gegensatz von Gott und Teufel, persisch Ormuzd und Ahriman, jüdisch Jahwe und Beelzebub, islamisch Allah und Iblis, dem absolut Guten und dem absolut Bösen, und man wird bemerken, daß im abendländischen Weltgefühl beide Gegensätze zugleich verblassen. In demselben Grade wie aus dem gotischen Streit um den Vorrang von intellectus oder voluntas sich der Wille als Mittelpunkt eines seelischen Monotheismus herausbildet, entschwindet die Gestalt des Teufels aus der wirklichen Welt. Zur Barockzeit hat der Pantheismus der Außenwelt einen inneren unmittelbar zur Folge, und was – in welcher Bedeutung auch – der Gegensatz Gott und Welt bezeichnen soll, das bezeichnet jedesmal das Wort Wille gegenüber der Seele überhaupt: die allbewegende Kraft in ihrem Reich. Sobald das religiöse Denken in ein streng wissenschaftliches übergeht, besteht auch ein doppelter Begriffsmythos in Physik und Psychologie. Der Ursprung der Begriffe Kraft, Masse, Wille, Leidenschaft beruht nicht auf objektiver Erfahrung, sondern auf einem Lebensgefühl. Der Darwinismus ist nichts anderes als eine außergewöhnlich flache Fassung dieses Gefühls. Kein Grieche würde das Wort Natur im Sinne einer absoluten und planmäßigen Aktivität so gebraucht haben, wie die moderne Biologie es tut. Der »Wille Gottes« ist für uns ein Pleonasmus. Gott (oder »die Natur«) ist nichts als Wille.

[Der Untergang des Abendlandes. Erster Band: Gestalt und Wirklichkeit. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 728 (vgl. Spengler-Untergang, S. 398 ff.)]

 

Aber wichtiger als das alles erscheint der Gegensatz von Geist und Seele – hebräisch ruach und nephesch, persisch ahu und urvan, mandäisch monuhmed und gyan, griechisch pneuma und psyche –, der zuerst im Grundgefühl der prophetischen Religionen auftaucht, dann die gesamte Apokalyptik durchsetzt und endlich alle Weltanschauungen der erwachten Kultur bildet und leitet: bei Philo, Paulus und Plotin, bei Gnostikern und Mandäern, bei Augustin und im Awesta, im Islam und in der Kabbala. Ruach bedeutet ursprünglich den Wind, nephesch den Atem.[90] Die nephesch ist immer irgendwie dem Leibe und Irdischen verwandt, dem Unten, dem Bösen, der Finsternis. Ihr Streben ist das »Hinauf«. Die ruach gehört zum Göttlichen, zum Oben und zum Lichte. Sie bewirkt im Menschen, indem sie sich herabsenkt, das Heldentum (Simson), den heiligen Zorn (Elias), die Erleuchtung des Richters, der ein Urteil fällt (Salomo),[91] und alle Arten von Weissagung und Ekstase. Sie wird ausgegossen.[92] Seit Jes. 11,2 ist Messias die Verkörperung der mach [A.G. gemeint ist ruach]. Nach Philo und der islamischen Theologie zerfallen die Menschen von Geburt in Psychiker und Pneumatiker (die »Auserwählten« – ein echter Begriff der Welthöhle und des Kismet). Alle Söhne Jakobs sind Pneumatiker. Für Paulus (I. Kor. 15) liegt der Sinn der Auferstehung in dem Gegensatz von einem psychischen und einem pneumatischen Leibe, der sich bei ihm, Philo und in der Baruchapokalypse mit dem Gegensatz von Himmel und Erde, von Licht und Dunkelheit deckt.[93] Der Heiland ist für ihn das himmlische Pneuma.[94] Im Johannesevangelium verschmilzt er als Logos mit dem Lichte; im Neuplatonismus tritt er als Nus oder das All-Eine nach antikem Begriffsgebrauch in Gegensatz zur Physis.[95] Paulus und Philo haben nach »antiker«, also westlicher Begriffsteilung Geist und Fleisch mit Gut und Böse gleichgesetzt, Augustin als Manichäer[96] setzt beides mit persisch-östlicher Begriffsverteilung, als von Natur böse, Gott als dem allein Guten entgegen und begründet darauf seine Lehre von der Gnade, die sich in gleicher Gestalt ganz unabhängig von ihm auch im Islam entwickelt hat.

Aber die Seelen in der Tiefe sind etwas Vereinzeltes; das Pneuma ist eins und immer dasselbe. Der Mensch besitzt eine Seele, aber am Geiste des Lichts und des Guten nimmt er nur teil; das Göttliche läßt sich in ihn herab, es verbindet so alle Einzelnen dort unten mit dem Einen in der Höhe. Dieses Urgefühl, welches das gesamte Glauben und Meinen aller magischen Menschen beherrscht, ist etwas ganz Einziges und trennt nicht nur ihre Weltanschauung, sondern auch jede Art magischer Religiosität im Kern ihres Wesens von jeder andern.

[Der Untergang des Abendlandes. Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 1498 (vgl. Spengler-Untergang, S. 843 ff.)]

Spenglers semantische Spannungsfelder der poiaetischen Anthropologie

Dazu noch ein passendes Zitat über die Morphologie (Spengler 1980, 135):

"Alle Arten, die Welt zu begreifen, dürfen letzten Endes als Morphologie bezeichnet werden. Die Morphologie des Mechanischen und Ausgedehnten, eine Wissenschaft, die Naturgesetze und Kausalbeziehungen entdeckt und ordnet, heisst Systematik. Die Morphologie des Organischen, der Geschichte und des Lebens, alles dessen, was Richtung und Schicksal in sich trägt, heisst Physiognomik."

 

Für die Noologie wollen wir hier ein paar von Spenglers Grundbegriffen eines Umrisses einer thymotischen,  poiaetischen Anthropologie auflisten, die man bei ihm finden kann. Es ist nämlich ein Begriffs-System für das menschliche Dasein, Wachsein, und In-der-Welt-Sein, also die Existenz im Sozialen System, in ähnlicher Zielsetzung wie Heideggers "Sein und Zeit", aber gänzlich anders aufgebaut. Poiaetisch wird hier im Sinne von imaginativen Er-Schaffen (poiaesis) gedacht. Er arbeitet mit vielen polar-oppositionalen Begriffs-Paaren, die er aber in seinem Buch nirgends logisch geordnet in ein System stellt. Wir können einige dieser Begriffs-Paare identifizieren: "Sein und Zeit", "Zeit und Raum", "Kultur und Zivilisation", "Dasein und Wachsein", "Sein und Werden", "Werden und Gewordenes", "Natur und Geschichte", "Systematik und Physiognomik", "Naturgesetze und Kausalbeziehungen", "Richtung und Schicksal", "Seele und Welt", "Empfinden und Verstehen". Weiterhin verwendet er seine Begriffe in morphologischen Kombinationen, wie: "Werden, Wirken, Wirklichkeit", "Licht und Auge" (562), "Dasein ist Takt und Richtung" (563), "Wachsein ist Spannung und Ausdehnung" (563), "Das Ich ist ein Lichtbegriff" (564), "Das vom Empfinden abgezogene Verstehen heisst Denken" (566), "Das Wesen des XYZ". Hier setzt er vor allem diese Schlüssel-Begriffe ein, des: Symbolischen Raumes, des Kausalen, das Wesen des Verstandes, das Wesen des Geldes. Diese Kunst der Opposition oder Gegeneinander-Überstellung von Ideen und Gedanken-Funken ist in der Sprechweise der Noologie das Aufspannen von semantischen Spannungsfeldern. Die Setzung von semantischen Gegensätzen erinnert ein wenig and Hegels These und Antithese. Aber hier ist keine Synthese erforderlich. Die Spannung bleibt bestehen, durch den Satz und das Gesagte. Es wäre ein Projekt wert, diese no(i/a)etischen Techniken als Denk-Technologie (Dia-Noia, Dia-Noiaesis, Meta-Noiaesis) weiterzuführen. Wenn man die wesentlichen morphologischen Denkansätze Spenglers genauer nachvollziehen will, braucht man im Index seines Werkes nur die Stellen heraussuchen, in denen er diese Schlüsselbegriffe benutzt. Siehe Spengler (885): „Der Theoretiker ist kritischer Seher, der Techniker Seher, der Erfinder Prophet.“ Und dies sind einige der entscheidenden Passagen in seinem Werk:

Seele und Welt:

Ich bezeichne weiterhin mit den Worten Seele und Welt denjenigen Gegensatz, dessen Vorhandensein mit der Tatsache des rein menschlichen Wachseins selbst identisch ist. Es gibt Grade der Klarheit und Schärfe dieses Gegensatzes, Grade der Geistigkeit des Wachseins also, von dem dumpfen und doch zuweilen bis in die Tiefe erleuchteten verstehenden Empfinden des primitiven Menschen und des Kindes – hierher gehören die in Spätzeiten immer seltneren Augenblicke der religiösen und künstlerischen Inspiration – bis zur äußersten Schärfe des rein verstehenden Wachseins etwa in den Zuständen des kantischen und des napoleonischen Denkens. Hier ist aus dem Gegensatz von Seele und Welt der von Subjekt und Objekt geworden. Diese elementare Struktur des Wachseins ist als eine Tatsache von unmittelbarer innerer Gewißheit der begrifflichen Zergliederung nicht weiter zugänglich, und ebenso gewiß ist es, daß jene beiden nur sprachlich und gewissermaßen künstlich abteilbaren Elemente stets miteinander und durcheinander da sind und durchaus als Einheit, als Totalität hervortreten, ohne daß das erkenntniskritische Vorurteil des geborenen Idealisten und Realisten, wonach entweder die Seele der Welt oder die Welt der Seele als das Primäre – sie sagen »als Ursache« – zugrunde liegt, in der Tatsache des Wachseins an sich irgendwie begründet wäre. Ob in einem philosophischen System der Akzent auf dem einen oder andern liegt, ist lediglich ein Kennzeichen der Persönlichkeit und von rein biographischer Bedeutung.

Gibt man den Begriffen des Werdens und des Gewordnen eine Anwendung auf diese Struktur des Wachseins als der Spannung von Gegensätzen, so erhält das Wort Leben einen ganz bestimmten, dem des Werdens nahe verwandten Sinn. Man darf Werden und Gewordnes als die Gestalt bezeichnen, in welcher die Tatsache und das Ergebnis des Lebens für das Wachsein vorhanden sind. Das eigne, fortschreitende, ständig sich erfüllende Leben wird, solange der Mensch wach ist, durch das Element des Werdens in seinem Wachsein dargestellt – diese Tatsache heißt Gegenwart – und es besitzt wie alles Werden das geheimnisvolle Merkmal der Richtung, das der Mensch in allen höheren Sprachen durch das Wort Zeit und die daran sich knüpfenden Probleme geistig zu bannen und – vergeblich – zu deuten versucht hat. Es folgt daraus eine tiefe Beziehung des Gewordenen (Starren) zum Tode.

Nennt man die Seele – und zwar ihre erfühlte Art, nicht ihr gedachtes und vorgestelltes Bild – das Mögliche, die Welt dagegen das Wirkliche, Ausdrücke, über deren Bedeutung ein inneres Gefühl keinen Zweifel läßt, so erscheint das Leben als die Gestalt, in welcher sich die Verwirklichung des Möglichen vollzieht. Im Hinblick auf das Merkmal der Richtung heißt das Mögliche Zukunft, das Verwirklichte Vergangenheit. Die Verwirklichung selbst, die Mitte und den Sinn des Lebens, nennen wir Gegenwart. »Seele« ist das zu Vollendende, »Welt« das Vollendete, »Leben« die Vollendung. Die Ausdrücke Augenblick, Dauer, Entwicklung, Lebensinhalt, Bestimmung, Umfang, Ziel, Fülle und Leere des Lebens erhalten damit eine bestimmte, für alles Folgende, namentlich für das Verständnis historischer Phänomene wesentliche Bedeutung.

Endlich sollen die Worte Geschichte und Natur, wie schon erwähnt, in einem ganz bestimmten, bisher nicht üblichen Sinne angewandt werden. Es sind darunter mögliche Arten zu verstehen, die Gesamtheit des Bewußten, Werden und Gewordenes, Leben und Erlebtes, in einem einheitlichen, durchgeistigten, wohlgeordneten Weltbilde aufzufassen, je nachdem das Werden oder das Gewordne, die Richtung oder die Ausdehnung (»Zeit« und »Raum«) den unteilbaren Eindruck gestaltend beherrschen. Es handelt sich hier nicht um eine Alternative, sondern um eine Reihe von unendlich vielen und sehr verschiedenartigen Möglichkeiten, eine »Außenwelt« als Abglanz und Zeugnis des eignen Daseins zu besitzen, eine und eine rein mechanische Weltanschauung (im wörtlichen Sinne: Anschauung der Welt) sind. Der Urmensch (so wie wir sein Wachsein uns vorstellen) und das Kind (wie wir uns erinnern) besitzen noch keine dieser Möglichkeiten mit hinreichender Klarheit der Durchbildung. Als Bedingung dieses höheren Weltbewußtseins hat man den Besitz der Sprache anzusehen, und zwar nicht den einer menschlichen Sprache überhaupt, sondern den einer Kultursprache, die für den ersten noch nicht vorhanden und für das andere, obwohl vorhanden, noch nicht zugänglich ist. Beide besitzen, um dasselbe mit anderen Worten zu sagen, noch kein klares und deutliches Weltdenken, zwar eine Ahnung, aber noch kein wirkliches Wissen von Geschichte und Natur, in deren Zusammenhang ihr eigenes Dasein eingegliedert erscheint: Sie haben keine Kultur.

Damit erhält dieses wichtige Wort einen bestimmten, sehr bedeutsamen Sinn, der in allem Folgenden vorausgesetzt wird. Ich unterscheide im Hinblick auf die oben gewählten Bezeichnungen der Seele als des Möglichen und der Welt als des Wirklichen mögliche und wirkliche Kultur, das heißt Kultur als Idee des – allgemeinen oder einzelnen – Daseins und Kultur als Körper dieser Idee, als die Summe ihres versinnlichten, räumlich und faßlich gewordenen Ausdrucks.

...

Wissenschaften, Völker und Städte, wirtschaftliche und gesellschaftliche Formen, Sprachen, Rechte, Sitten, Charaktere, Gesichtszüge und Trachten. Höhere Geschichte ist, mit dem Leben, dem Werden eng verwandt, die Verwirklichung möglicher Kultur.

Es muß hinzugefügt werden, daß diese grundlegenden Bestimmungen zum großen Teil nicht mehr im Bereich der Mitteilbarkeit durch Begriff, Definition und Beweis liegen, daß sie vielmehr ihrer tiefsten Bedeutung nach gefühlt, erlebt, erschaut werden müssen. Es besteht ein selten recht gewürdigter Unterschied zwischen Erleben und Erkennen, zwischen der unmittelbaren Gewißheit, wie sie die Arten der Intuition (Erleuchtung, Eingebung, künstlerisches Schauen, Lebenserfahrung, der Blick des Menschenkenners, Goethes »exakte sinnliche Phantasie«) gewähren, und den Ergebnissen verstandesmäßiger Erfahrung und experimenteller Technik. Der Mitteilung dienen dort der Vergleich, das Bild, das Symbol, hier die Formel, das Gesetz, das Schema. Gewordenes wird erkannt, oder vielmehr, wie sich zeigen wird, das Gewordensein für den menschlichen Geist ist mit dem vollzogenen Erkenntnisakt identisch. Ein Werden kann nur erlebt, mit tiefem wortlosen Verstehen gefühlt werden. Hierauf beruht das, was man Menschenkenntnis nennt. Geschichte verstehen heißt Menschenkenner im höch-ausschließlichsten Sinne sein. Je reiner ein Geschichtsbild, desto ausschließlicher ist es diesem bis in das Innere fremder Seelen dringenden Blick zugänglich, der mit den Erkenntnismitteln, welche die »Kritik der reinen Vernunft« untersucht, nichts zu schaffen hat. Der Mechanismus eines reinen Naturbildes, etwa der Welt Newtons und Kants, wird erkannt, begriffen, zergliedert, in Gesetze und Gleichungen, zuletzt in ein System gebracht. Der Organismus eines reinen Geschichtsbildes, wie es die Person Plotins, Dantes und Brunos war, wird angeschaut, innerlich erlebt, als Gestalt und Sinnbild aufgefaßt, zuletzt in dichterischen und künstlerischen Konzeptionen wiedergegeben. Goethes »lebendige Natur« ist ein historisches Weltbild.3

[Der Untergang des Abendlandes. Erster Band: Gestalt und Wirklichkeit. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 152 (vgl. Spengler-Untergang, S. 75)]

Die Einheit der Seele eines Volkes:

Für mich ist »Volk« eine Einheit der Seele. Alle großen Ereignisse der Geschichte sind nicht eigentlich von Völkern ausgeführt worden, sondern haben Völker erst hervorgerufen. Jede Tat verändert die Seele des Handelnden. Mag man sich zuerst um einen berühmten Namen geschart haben, – daß hinter seinem Klange nicht ein Haufe, sondern ein Volk steht, das ist die Wirkung und nicht die Voraussetzung großer Ereignisse. Erst durch ihre Wanderschicksale sind Goten und Osmanen geworden, was sie später waren. »Die Amerikaner« sind nicht aus Europa eingewandert; der Name des florentinischen Geographen Amerigo Vespucci bezeichnet heute zunächst einen Erdteil, aber außerdem ein echtes Volk, das durch die seelische Erschütterung von 1775 und vor allem durch den Sezessionskrieg von 1861–65 seine Eigenart erhalten hat.

[Es] ist stets das innere Erlebnis des »Wir«. Je tiefer dieses Gefühl, desto stärker ist die Lebenskraft des Verbandes. Es gibt energische, matte, flüchtige, unverwüstliche Völkerformen. Sie können Sprache, Rasse, Namen und Land wechseln; solange ihre Seele dauert, eignen sie sich Menschen jeder denkbaren Herkunft innerlich an und formen sie um. Der römische Name bezeichnet zur Zeit Hannibals ein Volk, zur Zeit Trajans nur noch eine Bevölkerung.

...

Wenn trotzdem mit vielem Rechte Völker und Rassen zusammengestellt werden, so ist damit nicht der heute übliche Rassebegriff der darwinistischen Zeit gemeint. Man glaube doch nicht, daß je ein Volk durch die bloße Einheit der leiblichen Abstammung zusammengehalten wurde und diese Form auch nur durch zehn Generationen hätte wahren können. Es kann nicht oft genug wiederholt werden, daß diese physiologische Herkunft nur für die Wissenschaft und niemals für das Volksbewußtsein vorhanden ist und daß kein Volk sich je für dieses Ideal des »reinen Blutes« begeistert hat. »Rasse haben« ist nichts Stoffliches, sondern etwas Kosmisches und Gerichtetes, gefühlter Einklang eines Schicksals, gleicher Schritt und Gang im historischen Sein.

[Der Untergang des Abendlandes. Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 1349-1350 (vgl. Spengler-Untergang, S. 754-755)]

 

[Es ist] der Rassehaß, ... und aus dem gleichen Pulsschlag andererseits die wirkliche, dem Haß verwandte Liebe zwischen Mann und Weib. Wer keine Rasse hat, der kennt diese gefährliche Liebe nicht. Wenn ein Teil der Menschenmasse, die sich heute indogermanischer Sprachen bedient, einem gewissen Rasseideal sehr nahe steht, so deutet das auf die metaphysische Kraft dieses Ideals, das züchtend wirkte; und nicht auf ein »Urvolk« im gelehrten Geschmack. Es ist doch von höchster Bedeutung, daß dieses Ideal niemals in der gesamten Bevölkerung, sondern vorwiegend in ihrem kriegerischen Element und vor allem dem echten Adel ausgeprägt ist, also unter den Menschen, welche ganz in einer Tatsachenwelt, im Banne geschichtlichen Werdens leben, Schicksalsmenschen, die etwas wollen und wagen, obwohl gerade in früher Zeit die Aufnahme in den Herrenstand einem Stammfremden von äußerem und innerem Range nicht schwer fiel und zumal die Weiber nach ihrer »Rasse« und gewiß nicht ihrer Abstammung gewählt worden sind. Am schwächsten sind die Rassezüge gleich daneben, wie man heute noch beobachten kann, in den echten Priester- und Gelehrtennaturen ausgeprägt, [55] obwohl sie mit den andern vielleicht in engster Blutsverwandtschaft stehen.

[Der Untergang des Abendlandes. Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 1351 (vgl. Spengler-Untergang, S. 755-756)]

Wachsein ist Spannung und Ausdehnung:

Damit hat sich in voller Deutlichkeit ein Unterschied offenbart, den wieder ein unklares Wort, Bewußtsein, zu trüben pflegt. Ich unterscheide Dasein und Wachsein. Das Dasein hat Takt und Richtung, das Wachsein ist Spannung und Ausdehnung. Im Dasein waltet ein Schicksal, das Wachsein unterscheidet Ursachen und Wirkungen. Dem einen gilt die Urfrage nach dem Wann und Warum, dem andern die nach dem Wo und Wie.

Eine Pflanze führt ein Dasein ohne Wachsein. Im Schlaf werden alle Wesen zu Pflanzen: die Spannung zur Umwelt ist erloschen, der Takt des Lebens geht weiter. Eine Pflanze kennt nur die Beziehung zum Wann und Warum. Das Drängen der ersten grünen Spitzen aus der Wintererde, das Schwellen der Knospen, die ganze Gewalt des Blühens, Duftens, Leuchtens, Reifens: das alles ist Wunsch nach der Erfüllung eines Schicksals und eine beständige sehnsüchtige Frage nach dem Wann.

Das Wo kann für ein pflanzenhaftes Dasein keinen Sinn haben. Es ist die Frage, mit welcher der erwachende Mensch sich täglich wieder auf seine Welt besinnt. Denn nur der Pulsschlag des Daseins dauert durch alle Geschlechter an. Das Wachsein beginnt für jeden Mikro-Kόsmos von neuem: das ist der Unterschied von Zeugung und Geburt. Die eine ist Bürgschaft der Dauer, die andere ist ein Anfang. Und deshalb wird eine Pflanze erzeugt, aber nicht geboren. Sie ist da, aber kein Erwachen, kein erster Tag spannt eine Sinnenwelt um sie aus.

[Der Untergang des Abendlandes. Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 1020 (vgl. Spengler-Untergang, S. 563)]

 

So tritt uns nun der Mensch entgegen. Nichts in seinem sinnlichen Wachsein stört mehr die reine Herrschaft des Auges. All die Klänge der Nacht, der Wind, das Atmen der Tiere, der Duft der Blumen wecken nur ein Wohin und Woher in der Welt des Lichtes. Von der Welt der Witterung, in die noch der nächste Begleiter des Menschen, der Hund, seine Seheindrücke ordnet, haben wir keinen Begriff. Wir wissen nichts von der Welt des Schmetterlings, dessen Kristallauge kein Bild entwirft, nichts von der Umwelt sinnbegabter, aber augenloser Tiere. Uns ist nur der Raum des Auges geblieben. Und die Reste anderer Sinnenwelten, Klänge, Düfte, Wärme und Kälte, haben darin Platz gefunden als »Eigenschaften« und »Wirkungen« von Lichtdingen. Wärme geht vom gesehenen Feuer aus; die im Lichtraum erblickte Rose duftet und wir reden vom Ton einer Geige. Was die Gestirne betrifft, so beschränken sich unsre wachen Beziehungen zu ihnen darauf, daß wir sie sehen. Über unserm Haupte leuchten sie und ziehen ihre sichtbare Bahn. Tiere und selbst primitive Menschen besitzen ohne Zweifel von ihnen noch deutliche Empfindungen ganz andrer Art, die wir zum Teil mittelbar durch wissenschaftliche Vorstellungen, zum Teil überhaupt ...

[Der Untergang des Abendlandes. Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 1021 (vgl. Spengler-Untergang, S. 563-564)]

Das Ich ist ein Lichtbegriff:

Diese Verarmung des Sinnlichen bedeutet zugleich eine unermeßliche Vertiefung. Menschliches Wachsein ist nicht mehr die bloße Spannung zwischen Leib und Umwelt. Es heißt jetzt: Leben in einer rings geschlossenen Lichtwelt. Der Leib bewegt sich im gesehenen Raum. Das Tiefenerlebnis ist ein gewaltiges Eindringen in sichtbare Fernen von einer Lichtmitte aus: es ist jener Punkt, den wir Ich nennen. »Ich« ist ein Lichtbegriff. Von nun an ist das Leben des Ich ein Leben unter der Sonne, und die Nacht dem Tode verwandt. Und daraus bildet sich ein neues Angstgefühl, das alle andern in sich aufnimmt: die Angst vor dem Unsichtbaren, vor dem, was man hört, fühlt, ahnt, wirken sieht, ohne es selbst zu erblicken. Tiere kennen ganz andere, dem Menschen rätselhafte Formen der Angst, denn auch die Angst vor der Stille, die urwüchsige Menschen und Kinder durch Lärm und lautes Reden unterbrechen und verscheuchen wollen, ist bei höheren Menschen im Verschwinden begriffen. Die Angst vor dem Unsichtbaren aber bezeichnet die Eigenart aller menschlichen Religiosität. Gottheiten sind geahnte, vorgestellte, erschaute Lichtwirklichkeiten. Der »unsichtbare Gott« ist der höchste Ausdruck menschlicher Transzendenz. Das Jenseits liegt dort, wo die Grenzen der Lichtwelt sind; Erlösung ist Befreiung aus dem Banne des Lichts und seiner Tatsachen.

Eben darin beruht für uns Menschen der unnennbare Zauber der Musik und ihre wahrhaft erlösende Kraft, daß sie die einzige Kunst ist, deren Mittel außerhalb der Lichtwelt liegen, welche für uns längst mit der Welt überhaupt gleichbedeutend geworden ist, so daß Musik allein uns gleichsam aus der Welt hinausführen, den stählernen Bann der Herrschaft des Lichts zerbrechen und uns die süße Täuschung einflößen kann, daß wir hier das letzte Geheimnis der Seele berühren, eine Täuschung, die darauf beruht, daß der wache Mensch von einem einzelnen seiner Sinne beständig derart beherrscht ist, daß er aus den Eindrücken seines Ohres nicht mehr eine Welt des Ohres bilden kann, sondern sie nur noch seiner Augenwelt einfügt.

Und deshalb ist menschliches Denken Augendenken, sind unsre Begriffe vom Sehen abgezogen, ist die gesamte Logik eine imaginäre Lichtwelt.

Dieselbe Verengerung und eben deshalb Vertiefung, welche alles Empfinden dem Sehen einordnet, hat die unzähligen dem Tier bekannten Arten sinnlicher Mitteilung, die wir unter dem Namen Sprache zusammenfassen, durch die eine Wortsprache ersetzt, welche durch den Lichtraum hindurch als Brücke der Verständigung zwischen zwei Menschen dient, die einander redend ansehen oder als Angeredete dem inneren Auge vorstellen. Die andern Arten des Sprechens von denen sich Reste erhielten, sind als Mienenspiel, Geste, Betonung längst in der Wortsprache aufgegangen. Der Unterschied zwischen allgemein tierischer Laut- und rein menschlicher Wortsprache besteht darin, daß Worte und Wortverbindungen ein Reich innerer Lichtvorstellungen bilden, das unter der Herrschaft des Auges entwickelt worden ist. Jede Wortbedeutung hat einen Lichtwert, auch wenn es sich um Worte wie Melodie, Geschmack, Kälte oder um ganz abstrakte Bezeichnungen handelt.

[Der Untergang des Abendlandes. Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 1024 (vgl. Spengler-Untergang, S. 565)]

Empfinden und Verstehen:

[Es ist] ein Schauspiel durch die Bewegung des Pinselstrichs oder Meißels, durch die Stimmführung des Gesangs, den Erzählerton, den Vers, die Darstellung, den Tanz. Aber was wir mit und unter dem Sehen und Hören erleben, ist immer eine fremde Seele, mit der wir uns vereinigen. Erst die zerdachte und entseelte Kunst der Weltstädte geht zum Naturalismus im heutigen Sinne über: Nachahmung der Reize des Augenscheins, des wissenschaftlich feststellbaren Bestandes von sinnlichen Kennzeichen.

Von der Imitation hebt sich nun deutlich das Ornament ab, das dem Flusse des Lebens nicht folgt, sondern starr entgegentritt. Statt physiognomischer Züge, die dem fremden Dasein abgelauscht werden, gibt es feststehende Motive, Symbole, die man ihm aufprägt. Man will nicht täuschen, sondern beschwören. Das Ich überwältigt das Du. Nachahmen ist nur ein Sprechen, dessen Mittel aus dem Augenblick geboren sind und sich nicht wiederholen; die Ornamentik aber bedient sich einer vom Sprechen abgelösten Sprache, eines Formenschatzes, der Dauer besitzt und der Willkür des einzelnen entzogen ist.[29]

Nachahmen, nachbilden läßt sich nur Lebendiges, und zwar in Bewegungen, durch die es sich für die Sinne von Künstlern und Zuschauern offenbart. Insofern gehört die Imitation der Zeit und Richtung an; all dieses Tanzen, Zeichnen, Darstellen, Schildern für Auge und Ohr ist unwiderruflich gerichtet, und die höchsten Möglichkeiten der Imitation liegen deshalb im Nachbilden eines Schicksals, sei es in Tönen, Versen, im Bildnis oder in einer gespielten Szene.[30] Dagegen ist ein Ornament etwas Zeitentrücktes, reine, gefestigte, verharrende Ausdehnung. Während eine Imitation etwas ausdrückt, indem sie sich vollzieht, kann es ein Ornament nur, indem es fertig vor den Sinnen steht. Es ist das Seiende selbst, unter gänzlichem Absehen von seiner Entstehung. Jede Imitation besitzt Anfang und Ende, ein Ornament besitzt nur Dauer. Deshalb kann nur ein Einzelschicksal nachgebildet werden wie das der Antigone oder Desdemona. Durch ein Ornament, ein Symbol bezeichnen läßt sich nur die Schicksalsidee überhaupt, die antike etwa durch die dorische Säule. Jene setzt ein Talent voraus, diese auch noch ein erlernbares Wissen.

Es gibt eine Grammatik und Syntax der Formensprache aller strengen Künste, mit Regeln und Gesetzen, mit innerer Logik und Tradition. Das gilt nicht nur von den Bauhütten der dorischen Tempel und gotischen Dome, von den Bildhauerschulen Ägyptens,[31] Athens und der nordfranzösischen Kathedralplastik, von den chinesischen und antiken Malerschulen und denen in Holland, am Rhein und in Florenz, sondern auch von den festen Regeln der Skalden und Minnesänger, die handwerksmäßig gelernt und geübt wurden, und zwar nicht nur in Satzgliederung und Versbau, sondern auch in Gebärdensprache und Bilderwahl,[32] von der Erzählungstechnik des vedischen, homerischen und keltisch-germanischen Epos, vom Satzbau und Tonfall der gotischen Predigt, der deutschen wie der lateinischen, und endlich von der antiken rednerischen Prosa [33] und den Regeln des französischen Dramas. Im Ornamentalen eines Kunstwerks spiegelt sich die heilige Kausalität des Makro-Kόsmos wider, wie sie dem Empfinden und Verstehen einer Art Mensch erscheint. Beides hat System. Beides ist durchdrungen von den Grundgefühlen der religiösen Seite des Lebens: Fürchten und Lieben.[34] Ein echtes Symbol kann Furcht einflößen oder von Furcht befreien. Das »Richtige« erlöst, das »Falsche« quält und drückt nieder. Dagegen steht die nachahmende Seite der Künste den eigentlichen Rassegefühlen näher: Hassen und Lieben. Hier entspringt der Gegensatz von häßlich und schön. Er bezieht sich durchaus auf Lebendiges, dessen innerer Rhythmus abstößt oder mit sich zieht, auch wenn es sich um Wolken im Abendrot oder um den verhaltenen Atem einer Maschine handelt. Eine Nachahmung ist schön, ein Ornament ist bedeutend. Darin liegt der Unterschied von Richtung und Ausdehnung, organischer und anorganischer Logik, Leben und Tod. Was man schön findet, ist »nachahmenswert«. Es verlockt in leisem Mitschwingen zum Nachbilden, Mitsingen, Wiederholen; es »läßt das Herz höher schlagen« und die Glieder zucken. Es berauscht bis zum jauchzenden Überschwang, aber weil es zur Zeit gehört, so hat es auch »seine Zeit«. Ein Symbol dauert; alles Schöne aber vergeht mit dem Lebenspulsschlag dessen, der es aus dem kosmischen Takt heraus als solches empfindet, sei es ein einzelner, ein Stand, Volk oder Rasse. Nicht nur ist »die Schönheit« antiker Bildwerke und Dichtungen in antiken Augen etwas anderes als für uns, und mit der antiken Seele unwiederbringlich erloschen – denn was wir daran »schön finden«, ist wiederum ein nur für uns vorhandener Zug; nicht nur ist, was für eine Art von Leben schön ist, für eine andre gleichgültig oder häßlich, wie unsre gesamte Musik für Chinesen oder die mexikanische Plastik für uns; sondern für ein und dasselbe Leben ist das Gewohnte, das Gewöhnliche, als etwas Dauerndes niemals schön.

[Der Untergang des Abendlandes. Erster Band: Gestalt und Wirklichkeit. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 456-457 (vgl. Spengler-Untergang, S. 249-250)]

 

Vernunft und Verstand:

Was man mit den Worten Vernunft und Verstand zu unterscheiden pflegt, ist das pflanzenhafte Ahnen und Fühlen, das sich der Sprache des Auges und Wortes nur bedient, und auf der anderen Seite das tierhafte, sprachgeleitete Verstehen selbst. Die Vernunft ruft Ideen ins Leben, der Verstand findet Wahrheiten, Wahrheiten sind leblos und lassen sich mitteilen, Ideen gehören zum lebendigen Selbst ihres Urhebers und können nur mitgefühlt werden. Das Wesen des Verstandes ist Kritik, das Wesen der Vernunft ist Schöpfung. Die Vernunft erzeugt das, worauf es ankommt, der Verstand setzt es voraus. Das besagt jener tiefe Ausspruch von Bayle, daß der Verstand nur ausreiche, um Irrtümer zu entdecken, nicht um Wahrheiten zu finden. In der Tat: verstehende Kritik wird zuerst geübt und entwickelt an der damit verbundenen sinnlichen Empfindung. Hier, im Sinnesurteil, lernt das Kind begreifen und unterscheiden. Von dieser Seite abgezogen und mit sich selbst beschäftigt, bedarf die Kritik eines Ersatzes für die zum Objekt dienende Sinnentätigkeit. Dieser kann nur durch eine schon vorhandene Denkweise gegeben sein, an der sich nun die abstrakte Kritik übt. Ein anderes Denken, eins, das frei und aus dem Nichts aufbaut, gibt es nicht.

Spengler, Welthistorische Perspektiven (1980, p.570-571):

Rasse, Zeit und Schicksal gehören zusammen

[...] Alles dieses kann für eine messende und wägende Wissenschaft nicht erreichbar sein. Es ist für das Fühlen mit untrüglicher Gewißheit und auf den ersten Blick da, aber nicht für die gelehrte Betrachtung. Ich komme also zu dem Schluß, daß Rasse ebenso wie Zeit und Schicksal etwas ist, etwas für alle Lebensfragen ganz Entscheidendes, wovon jeder Mensch klar und deutlich weiß, solange er nicht den Versuch macht, es durch verstandesmäßige und also entseelende Zergliederung und Ordnung begreifen zu wollen. Rasse, Zeit und Schicksal gehören zusammen. In dem Augenblick, wo das wissenschaftliche Denken sich ihnen nähert, erhält das Wort Zeit die Bedeutung von Dimension, das Wort Schicksal die von Kausalverkettung; und Rasse, wofür wir eben noch ein sehr sicheres Gefühl besaßen, wird zu einem unübersehbaren Wirrwarr ganz verschiedener und verschiedenartiger Merkmale, die nach Landschaften, Zeiten, Kulturen, Stämmen regellos durcheinanderlaufen. Einige klammern sich dauernd und zäh an einen Stamm und lassen sich forttragen, andere gleiten wie Wolkenschatten über eine Bevölkerung dahin und manche sind wie Dämonen des Landes, die von jedem Besitz ergreifen, solange er sich dort aufhält. Einige schließen sich aus und andere suchen sich. Eine feste Einteilung der Rassen, der Ehrgeiz aller Völkerkunde, ist unmöglich. Der bloße Versuch widerspricht schon dem Wesen des Rassemäßigen, und jeder überhaupt denkbare systematische Entwurf ist eine unvermeidliche Fälschung und Verkennung dessen, worauf es ankommt. Rasse ist, im Gegensatz zu Sprache, durch und durch unsystematisch. Zuletzt hat jeder einzelne Mensch und jeder Augenblick seines Daseins seine eigene Rasse. Deshalb ist das einzige Mittel der totemistischen Lebensseite nahe zu kommen, nicht die Einteilung, sondern der physiognomische Takt.

[Der Untergang des Abendlandes. Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 1279-1280 (vgl. Spengler-Untergang, S. 711-712)]

 

In etwas modernerer Fassung, nach Gumilev, könnte man den Begriff "Rasse" auch als das Ethos eines Ethnos bezeichnen.

Vom Sinn der Zahlen

Über das Sein und Werden, in "Vom Sinn der Zahlen" (1980, p. 71):

"Der volkstümliche, auch der Philosophie geläufige Unterschied von Sein und Werden erscheint ungeeignet, das Wesentliche des mit ihm bezweckten Gegensatzes wirklich zu treffen. Ein unendliches Werden – Wirken, »Wirklichkeit« – wird man immer, wofür etwa die physikalischen Begriffe der gleichförmigen Geschwindigkeit und des Bewegungs­zustandes oder die Grundvorstellung der kinetischen Gas-Theorie als Beispiele dienen können, auch als Zustand auffassen und also dem Sein zuordnen dürfen."

 

Über die Seele, in "Vom Sinn der Zahlen" (1980, p. 72):

"Ich bezeichne weiterhin mit den Worten Seele und Welt denjenigen Gegensatz, dessen Vorhandensein mit der Tatsache des rein menschlichen Wachseins selbst identisch ist. Es gibt Grade der Klarheit und Schärfe dieses Gegensatzes, Grade der Geistigkeit des Wachseins also, von dem dumpfen und doch zuweilen bis in die Tiefe erleuchteten verstehenden Empfinden des primitiven Menschen ... bis zur äußersten Schärfe des rein verstehenden Wachseins etwa in den Zuständen des kantischen und des napoleonischen Denkens. Hier ist aus dem Gegensatz von Seele und Welt der von Subjekt und Objekt geworden. Diese elementare Struktur des Wachseins ist als eine Tatsache von unmittelbarer innerer Gewißheit der begrifflichen Zergliederung nicht weiter zugänglich, und ebenso gewiß ist es, daß jene beiden nur sprachlich und gewissermaßen künstlich abteilbaren Elemente stets miteinander und durcheinander da sind und durchaus als Einheit, als Totalität hervortreten, ohne daß das erkenntniskritische Vorurteil des geborenen Idealisten und Realisten, wonach entweder die Seele der Welt oder die Welt der Seele als das Primäre – sie sagen »als Ursache« – zugrunde liegt...

 

Natürlich haben diese Begriffe, ihre Denkbilder, und ihre Verwendung nichts mit einer heutigen, materialistisch- naturwissenschaftlich geprägten Denkweise zu tun. Aber dahinter steht eine Sprachlogik, nämlich wie die Sprache das SEMiotische Universum des Welt-Empfindens, des in der Welt Seins, und des Daseins, differenziert und kategorisiert. Auch wenn Spengler nicht gerade sehr emotional ist, sondern eher mental, so spricht er hier doch die Sprache der Emotionen. Spenglers Metapher des "Organischen" der Kultur ist vielleicht der wesentliche Begriff, den heute kaum jemand mehr versteht. Sein Begriff entstammt noch dem Goetheschen Dunstkreis einer ganz anderen nicht-materialistischen Naturbetrachtung.[813] Er meint damit zusammenfassend die Menschenwelt als Teil der Organischen Welt. Diese Begrifflichkeit wurde erst von Vernadski wieder entdeckt, und dann in der Systemtheorie von Bertalanffy weiter entwickelt.[814] Ebenfalls hat Gumilev in seiner Theorie der Ethnogenesis dieses Thema in der Nachfolge von Vernadski weiter ausgearbeitet. Allerdings stand Spengler nicht allein mit diesem Problem, denn der "Super-Organismus" von Herbert Spencer war damals allgemeines darwinistisches Gedankengut, das überall im Wissenschaftsbetrieb zirkulierte. Auch heute noch verwenden vor allem die Soziobiologen den Begriff "Super-Organismus" sehr gerne, weil sie damit eine darwinistisch-evolutionistische Brücke zwischen den biologischen Organismen und den menschlichen Kultur-Komplexen herstellen wollen. Das ist aber ein Denkfehler, weil die Menschen durchaus das Vergehen eines Kultur-Komplexes, oder Ethnos, überleben können, oder sich auch aus einem solchen Kulturkreis heraus bewegen, eben durch Auswanderung. (Siehe die Aeneas-Mythe des Vergil). Die Menschen sind, anders als die Teile von Organismen, durchaus in der Lage, ein eigenes Leben ausserhalb ihres Ethnos zu führen.

Das Kontrastprogramm bei Heidegger

Heidegger hat sich in S&Z mit vielen ähnlichen Themen auseinander gesetzt, wie Spengler, aber mit anderer Terminologie und Methode. Und Heidegger war sozusagen ein Antipode Spenglers, das kann man aus allen Stellen herauslesen, wo er zu demselben Thema eher das Gegenteil von Spenglers Darstellung gesagt hat. Die Hermeneutische Anthropologie (von Heidegger) und die Poiaetische Anthropologie (von Spengler) sind wohl spiegelbildlich zwei Seiten einer Medaille. Man kann sich als Kontrastprogramm ein Zitat von Heidegger aus S&Z, p. 495, ansehen. Das ist wirklich ganz im Gegensatz zu Spengler.[815] Allerdings kann man Heideggers Sprache nur als "verschwurbelt" bezeichnen, im Kontrast zu Spenglers begrifflicher Prägnanz. Dazu passt noch Schopenhauers Diktum: "Professoren-Philosophie von Philosophie-Professoren".

 

"Die ontologische Aufklärung des "Lebenszusammenhangs", das heißt der spezifischen Erstreckung, Bewegtheit und Beharrlichkeit des Daseins muß demnach im Horizont der zeitlichen Verfassung dieses Seienden angesetzt werden. Die Bewegtheit der Existenz ist nicht Bewegung eines Vorhandenen. Sie bestimmt sich aus der Erstreckung des Daseins. Die spezifische Bewegtheit des erstreckten Sicherstreckens nennen wir das Geschehen des Daseins. Die Frage nach dem "Zusammenhang" des Daseins ist das ontologische Problem seines Geschehens. Die Freilegung der Geschehensstruktur und ihrer existenzial-zeitlichen Möglichkeitsbedingungen bedeutet die Gewinnung eines ontologischen Verständnisses der Geschichtlichkeit."


Appendix V: Die Denk-Technologie der Noologie

WWW- Hypertext- Computer- Technik

A.D.: Die Pseudo-Borromäische Knoten-Theorie der Noologie:

Zwei oder drei hängengelassene Computer-Kabel verknoten sich innerhalb von kürzester Zeit von selber zu solch einem Knoten, dass man mindestens 1/2 Stunde braucht, um sie wieder zu entwirren.

 

Ich hatte Anfang der 1980er Jahre ein ähnliches Schlüssel-Erlebnis gehabt, wie Umberto Eco. Ich entdeckte, dass der persönliche Computer als Denk- Erweiterungs- Mittel zu gebrauchen war. Umberto Eco hatte da seinen Welt- Erinnerungs- Computer Aboulafia in Foucault's Pendel vorgestellt. Aber das war nur im Roman. In der Realität kannte er sich aber nicht so gut mit Computern aus. Siehe sein Kapitel über über einen hypothetischen Welt-Erkennungs-Computer in Eco. Ich hatte aber das wirkliche Erlebnis: Ich bemerkte, dass sich in meinem Computer Gedanken formten, ohne dass ich sie aktiv gedacht hatte. Ich brauchte diese Gedanken- Formen nur noch aufschreiben. 

Die Noologie- Navigations- Hilfen: Die Google-Erinnerung

Ein so komplett selbst-referen(t/ziell)es und selbst-reflexives System wie die Noologie wäre ohne Hypertext kaum möglich. Ich benutze das Hypertext- gestützte Denken seit ca. 30 Jahren, und ich kann wohl sagen, dass das meine Denk-Modi selber verändert hat. Das "Fraktale Denken", das ich hier entwerfe, ist ohne Hypertext kaum zu denken. (Ausser man ist Hegel, der hat das alles mit seinem Zettelkasten gemacht).[816] Wenn ich heute wissen will, was ich irgendwo geschrieben habe, gebe ich das in Google ein. Ich habe zwar auch ein Desktop-Search-Tool, Docfetcher genannt, aber das ist langsamer als Google. Naja, wer kann schon von sich behaupten, dass er sein persönliches Er-Innerungs-Vermögen dem Google anvertraut hat? Da ich diesen Text noch nicht komplett in das Noologie-Hypertext-System eingegliedert habe, können wir uns der freundlichen Unterstützung von Google bedienen, für einen Einstieg in die anderen Texte. Dieser Text bildet auch einen Quer-Schnitt[817] durch einige der relevanten Themen, Eigenheiten und viele Aspekte der Noologie. [818] / [819] Etwas abstrahiert dargestellt, hatte ich mir eine mnemotechnische Maschine geschaffen, und mich damit in die Nachfolgeschaft von Raimundus Lullus und Giulio Camillo begeben.[820] Weitere Stichworte hierzu gibt es unter: Paläste der Erinnerung, Gedächtnistheater, Ars Memoriae, Art of Memory (Frances Yates), und natürlich Giordano Bruno.[821]

Die WWW- und Google-Methoden der Noologie

Die Noologie ist komplett Hypertext- und WWW-basiert, und ihre Text-Basis auf dem WWW umfasst ca. 550 Dateien und 15 Megabyte. Das sind so etwa 4500 Seiten.[822] Die WWW-Hypertext-Struktur der Noologie bietet einige Vorteile: Wenn Sie wissen wollen, wie und wo ich ein bestimmtes Wort oder Begriffsfolge in der Noologie verwende, können Sie nach verschiedenen Methoden vorgehen:

1) Über den automatisch generierten Index der jeweiligen Noologie- HTML-Dateien.[823]

2) Über den automatisch generierten Google-Global-Index:

 

Z.B. geben Sie folgendes einfach in Google ein:

Begriffsfolge site:http://www.noologie.de

 

oder: in der erweiterten Google-Suche:

Begriffsfolge, und unter domains:

http://www.noologie.de

 

Google wird Ihnen dann einen Index von allen Vorkommnissen dieser Begriffsfolge in der Noologie machen. Da die HTML-Definition keine direkten Kontext-Sprünge in einen HTML-Text vorsieht, muss man nun noch die Begriffsfolge in das Suchfeld des Browsers eingeben. Ein bisschen umständlich, aber es funktioniert (meistens).[824] Direkte Textsuchen ohne Umweg über Google lassen sich auch mit den Noologie- pdf-Dateien machen, die man am besten auf die eigene Festplatte herunterlädt.[825]

Und es gibt noch eine Google-Be- Sonderheit der Noologie. [826]

Geben Sie in Google folgende Stichworte ohne "site: http://www.noologie"

und mit den ""-Zeichen ein:

"Inter-Ligenz"[827] oder "noo-tropologie"[828] oder "noo-pathologie"[829] oder "kalyptologie"[830] oder "ortho-tropologie" oder "allo-tropologie"

und das ohne ""-Zeichen:

peri peras peiras perasis peirazo

ohne "Noologie" davor. Das Ergebnis finden Sie hier: [831]

 

Das Ergebnis ist für das Universum von Google mit seinen x-Milliarden von Webseiten ziemlich überraschend. Durch ihre spezielle Terminologie ragt die Noologie wie ein hoher Felsen aus einem Meer von sonst üblicherweise 100.000 gefundenen Google-Hits. Anders gesagt: In dem semantischen Universum der Menschheit gibt es Einen und NUR EINEN Begriffskomplex wie die Noologie nur Ein-Mal.  Ausserdem hat Google Books dankenswerterweise einige meiner Bücher auch schon indiziert, so dass die Suchen in meinem Buch Noologie I: "Noologie und das Spannungsfeld von Liebe, Wissen und Macht" auch von Google implementiert worden sind. Allerdings ist diese Indizierung nicht komplett, und der Text auch nur teilweise wiedergegeben, so dass wir im Einzelfall doch wieder auf die Google-Suche zurückgreifen müssen. Auch ein älteres Buch von mir taucht ebenfalls bei Google Books auf:

"Das Design der Welt als tripolares Spannungsfeld" (2001) [832]

Die Noologie als philosophische Wissensbasis

Überschriften

Überschriften sind eine mnaemo-technische Methode, bei der es darum geht, möglichst (im-) prägnant in ein paar Worten zu formulieren, worum es in dem folgenden Absatz oder Abschnitt geht. Das ist die gängige Arbeitspraxis von Zeitungs-Journalisten, die Mann am besten bei der Bild-Zeitung lernt. Und diese Technik lässt sich auch gut fürs Bücher schreiben anwenden. Es kommt noch ein kleiner Exkurs zu Überschriften in den grossen Schriften der Philosophen. Die Überschriften haben auch mit der Hypertext-Technologie zu tun.[833] Überschriften erlauben es im Word Outline-Mode, ganze Kapitel und Unterkapitel im Text leicht von einem Ort zum anderen zu bewegen. In der HTML-Version bieten sie die Hyper-Link- Landepunkte, auf die man von einem anderen HTML-Text verweisen kann. Weiterhin sind Überschriften essentiell, um in einem grossen Text zu navigieren. Im Word Outline-Mode stellt man die gewünschte Überschriften-Ebene ein, und springt damit in ca. 1 Sec. an jede beliebige Stelle des Textes.[834] Umblättern ist unnötig.

Die Hyper- Text- Aesthetik- Theorie der Noologie

Die Hyper- Text- Aesthetik- Theorie der Noologie besagt, dass eine Überschrift immer dann dort stehen muss, wo ein neuer Gedanken-Nucleus angefasst wird, egal wie klein er auch ist. Deshalb habe ich oft auch Mini-Unterkapitel nur von ein paar Zeilen Länge. Dies sagt dem Leser: Aha, hier fängt ein anderer Unter-Gedanke an. Und nicht nur der Leser profitiert, sondern vor allem der Autor. Für mich als Autor sagt die Überschrift: Hier habe ich schon oder werde ich irgendwann noch etwas weiter schreiben. Und, die Überschrift ist eine wesentliche mnemo-technische Methode für mich, weil ich ziemlich viel im Word Outline-Modus arbeite. Damit kann man einen Gesamt-Text, der durchaus ein paar Megabyte und ein paar hundert Überschrifen umfasst, immer innerhalb von 1 Sec auf eine Seite kondensieren.[835] Auf diese Weise kann ich das ganze Text-Korpus mit Einem Blick erfassen. Die kurzen einzeiligen Beschreibungen der Kapitel sagen mir immer ziemlich genau, was und wie in welchem Verhältnis zueinander steht. Diese Technik habe ich bei der Programmierung gelernt, und fürs Texte schreiben adaptiert.

Kursiv-Schrift

Kursiv-Schrift wird verwendet, um Schlüsselworte in den automatischen Indexer zu übernehmen. Dies ist heute nicht mehr erforderlich, weil man sich mit dem Tool Docfetcher selber einen Index erstellen kann.

Die Noologie-Fussnoten

Generisch betrachtet, sind die Fussnoten der Noologie: Links auf Hypertext- Links, und zwar aus text-ästhetischen Gründen, weil ich soweit wie möglich auf embedded Links verzichte, der Art:

<a "xxx.htm" > anderer text a>

Meine Hypertext- Aesthetik- Theorie besagt, dass der Benutzer immer wissen soll, wie der Hyper-Link technisch heisst, der sich ihm da offeriert. Hypertext- Links sind geeignete Aussprünge aus dem einen Kontext-System in ein anderes. In der Fussnote folgt noch eine kleine Kritik an den Usancen heutiger Wissenschafts-Schreiber.[836]

Die Kunst der rekursiven Fuss-Note

Fussnoten kann man wie Überschriften komponieren. Die Kunst dieser Text-Technik kennen wir schon aus dem Talmud,[837] mit seinen kunstvoll ineinander geschachtelten (und auch im Druckbild sichtbaren) Fussnoten zu Fussnoten, quer durch ein paar Jahrhunderte. Wofür die Talmudisten-Denker 400-500 Jahre gebraucht haben, ist in der Noologie (natürlich mit völlig anderen Inhalten und Intentionen) in etwa 40-50 Jahren entstanden. Mit etwa derselben Text-Menge. Aber die Struktur ist sehr ähnlich: Es ist ein Reflexions-System von Gedanken auf Gedanken. Dadurch, dass die Noologie auf die Mythologie-Tradition der Menschheit aufsetzt, die noch sehr viel älter ist, als das Jüdische Denken, ist in der Noologie also wortwörtlich, das Kreative Denken der Menschheit seit ihrem Anbeginn, "aufgehoben", im triadischen Hegelschen Sinne. Das ist ein wahrhaft gewaltiger Anspruch. Aber ich denke, dass ich mit der Hypertext-Technologie, mit allen Verzweigungen in das WWW-Universum, tatsächlich einen wesentlichen Teil dieses Gedanken-Universums erfasst habe.

Überschriften, Indices und  Bibliographien in den Werken der grossen Philosophen

Hier noch ein paar Gedanken zu Überschriften, Indices und  Bibliographien in den Werken der grossen Philosophen. Ich habe irgendwann einmal den Verdacht bekommen, dass viele grosse Philosophen & Geistes-Wissenschaftler, besonders aus Deutschland, keine Bibliographien und auch keine Indices[838] mehr zu schreiben brauchen glauben, sobald sie das C-3 Professur Stadium erklommen haben. Jeder der so etwas liest, muss nun alle die Schriften dieses Herrn Professors von Anfang an, und in aller Gänze gelesen und internalisiert haben, sonst ist er gar nicht erst befähigt, mit diesem Herrn Professor auch nur ein einziges wissenschaftliches Gespräch zu führen. Und dieser Herr Professor hat es auch ganz bestimmt nicht mehr nötig, so einen Banausen, auch nur mit einer einzigen Antwort auf eine Frage, zu würdigen. Hier kommen ein paar Kommentare zu den Überschriften und Indices der Philosophen:

Whitehead

Whitehead (Process and Reality, 1929) ist ein grosser Reformer und Neuerer der Überschriften- und Abstract- Denk- Technologie. Denn er schreibt zu jedem Kapitel einen Abstract. D.h. der erfreute Leser erfährt etwas von dem, was er zu lesen im Begriff ist, und erfährt etwas darüber, bevor er den ganzen Text selber lesen muss. Das einzige, was noch fehlt, sind die Seitenzahlen. Eigentlich müsste Whitehead's Abstract-Prinzip für Alle wissenschaftlichen und philosophischen Schriften uneingeschränkt mandatory sein. Ie. nur der darf seinen Dr. in irgendetwas bekommen, wenn er/sie gelernt hat, gute Abstracts zu schreiben, und sich auch in allen seinen Publikationen daran hält. Das wird zwar in Wiss. Zeitschriften inzwischen verlangt, aber nicht in Büchern.

Wittgenstein

Wittgenstein sortiert seinen Tractatus streng nach mathematisch- logischen hierarchischen Prinzipien, wie es sich für das Werk gebührt.

Eco

Als Enzyklopädischer Zusammendenker der wichtigsten Gedanken der Menschheit, hat Umberto Eco auch Wert darauf gelegt, dass die Enzyklopädische Struktur in seinem Buch aufscheint. Das ist sehr wohltuend, dass er also nicht nur predigt, sondern auch Denktechnisch diese Strukturen aufzeigt. Das Inhaltsverzeichnis ist gut und übersichtlich gegliedert, die Hierarchische Gliederung der Gedanken ist gut nachvollziehbar. Aber mit den Anmerkungen hapert es, weil sie bei jedem Kapitel neu mit 1 beginnen, und bei der grossen Menge ist es sehr schwer, herauszufinden, welche Anmerkung zu welchem Kapitel gemeint ist. Dass er keinen Index der Schlagworte bringt, hat wohl finanzielle Gründe: Es wäre sehr aufwendig, dieses Enzyklopädische Gedanken-Universum der gesamten Menschheit zu verschlagworten, und dann noch auf x‑ viele Druckseiten zu bringen. Denn der grösste Rest der Leser- Menschheit könnte damit sowieso nichts anfangen. Ausser halt eben diejenigen, die auch Enzyklopädisch Denken, so wie ich. Paradigmatisch im Sinne einer Lacuna (also einem Loch in dem System) ist sein Begriff der Stoichea,[839] den er nur einmal erwähnt, aber nirgendwo erklärt. Auf p. 49 erwähnt er en passant dieses sehr merkwürdige Wort Stoicheia, das ich (mangels Index) nirgendwo anders mehr in dem Buch gefunden habe. Siehe dazu auch das obige Kapitel: Gedanken-Quanten und die Stoicheia

(Auf den vielen Semiotik-Konferenzen, auf denen ich meine Vorträge gehalten habe, sagten mir die anderen Konferenz-Teilnehmer öfter, dass sie den Eindruck haben, dass ich so etwas wie ein kleiner Umberto Eco sei. Ich nahm das als grosses Kompliment.)

John Locke

Eine der besten und elegantesten Überschriften-Techniken ist die von John Locke.

Hegel

Hegel hat sich auch ziemlich viel Mühe gegeben, seine Überschriften in einer Art Kunst der verbalen Fuge nach einem mehr oder weniger streng geordneten Dreier-Prinzip zu gestalten. Zudem fällt auf, dass dabei auch meistens eine Art Kategorisierung vorkommt, also die Unterscheidung nach drei Modi Essendi.

Ich habe mir auch einiges von seiner Technik abgeschaut. In der Noologie taucht diese Art Kategorisierung auch als Tripolare Spannungsfelder auf.

Insb. in: 1.4. Die Tripolarität der Noologie / 1.4.1. Die Heilige Trias / 1.4.6. Logische Dreigliederungen

Siehe dazu auch, in einer kurzen Abschweifung auf Giordano Bruno: Die Dreiheit Des Seienden.

http://www.noologie.de//noo2.htm#Heading26

http://www.noologie.de//noo2.htm#Heading36

Der mathematisch inklinierte Beobachter dieses Hegelschen Werkes (denn man braucht es nicht zu lesen oder gar verstehen zu wollen, weil es völlig Inhalts-leer ist) stellt mit einem Blick fest: Aha, hier intendiert der Autor so etwas wie einen geistigen Fraktal. Und ein geistiger Fraktal ist das Ergebnis einer mehrfachen auf-sich-selbst zurückgerichteten Denk-Brechung in einem triadischen Struktur- oder Leerstellen- System. Das kommt ziemlich genau dem nahe, was ich bei der Licht-Brechung in dem dreieckigen tetra-edrischen Kristall-Gitter des Diamanten anmerke.

Schopenhauer

Schopenhauer (WWV) gilt als Verächter von Überschriften. Er schreibt nur § - en. Damit will er wohl den Gesetz-haften Charakter seines Werkes unterstreichen. Seine alles überfliegende Genialität möchte er auch damit unterstreichen, dass er keinen Index, oder noch sonstwas nützliches strukturelles für die Übersicht des Lesers schreibt. Er ist damit so etwa der Paradigma-Philosoph, der erwartet, dass der Leser sein Werk in voller Gänze (1600 Seiten) durchlesen muss, bevor er einen Begriff davon bekommt, was er da gerade gelesen hat. So etwas ähnliches wie ein Inhaltsverzeichnis, aber nicht sehr brauchbar, haben die Verleger ganz am Ende eingeschoben. Das passt wohl zu der Un- Strukturierung des Werkes. Ich finde Schopenhauer als Denker sehr gut, aber als strukturierter Organisator ist er unter aller Sau. Man darf ja auch etwas an seinen Werken kritisieren.

Nietzsche

Nietzsche ist in Bezug auf Überschriften jenseits von Gut und Böse. Dh., ausgenommen seinen lyrischen / epischen Text Zarathustra, kann man der Aphoristik seiner anderen Werke eben kaum Überschriften abgewinnen. Er schreibt eben auch nur § - en. (Bzw. das waren seine Editoren).

Sloterdijk

Hält sich mit Überschriften vornehm zurück. Ein Index wäre wahrscheinlich für seine Verleger zu teuer gewesen. Dabei hat er ja alles auf dem Computer geschrieben, und da wäre es einfach gewesen, auch einen Index zu erstellen.[840]



Appendix VI: Of Phonosemantics and Fuzzy Categorization

The Reconstruction of the Archaic Phonosemantic System needs three components: The Phonosemantic Rhizomes themselves and a System to combine them, and a pattern / typos (G. Bruno: The Sigillum) to follow. The task is similar, but it is much more complicated than the re-forging of the magic sword Balmung out of its broken pieces.[841] First, we need the pieces: The Sem{e/aio}phonic Rhizomes of the Archaic Languages. Then we need the system, which follows in the next chapter. The typos is the Theogony of Hesiodos, and his Works and Days, which is found at Northwestern University in the USA. Many thanks to them. So we have the components together, and now we need to go to work. In a different frame of mind, we find the fabulous Akasha Chronicles,[842] which are somehow embedded in this Archaic Phonosemantic System. This system has to be implemented in the mind (and with special emphasis, not in the brain). One has to learn how to think in these Sem{e/aio}phonic Rhizomes, in order to make the system work. This means nothing less than to re-program one's own Thinking System.

Phonosemantics: The Semantic Fields, and Sem{e/aio}phonic Rhizomes

The Following is an introduction for using a Fuzzy Set Phonetics model, the Sem{e/aio}phonic Rhizome- and Tension Fields, of the Archaic Greek language which are called in German as Semantische Spannungsfelder, or Semantische Rhizome. I apologize that I am mixing English with German all the time. I have no time to translate it all. This Chapter is intended for special use by people who are versed in the Deep Stuctures of Languages. In this case it is helpful to know at least 2 or 3 European Languages. It also helps when one knows some Basquish, Finnish,[843] or Hungarish / Mongolish,[844] because these languages are the most Archaic on the Eurasian Continent. The most Archaic Semephonic Rhizomes of the Indo-Germanic language group are best preserved in the ancient Nordic languages and Archaic Greek, ancient Persian, and ancient Vedic. The romanized Englisch and French languages are less suited for these Semantic Rhizomes because of the great intermixing between their archaic languages and Latin.[845] / [846] / [847] / [848]

A Hypothetical Sem{e/aio}phonic Rhizome Network of Aoide Vocabulary

The Archaic Greek Roots / The Rhizome Sound fields

The Science of Linguistics has done much work to discover the drifting patterns of sound and meaning, the Rhizome Sound fields, of languages in the centuries and millennia of their development. But they didn't Get It All. The hypothesis stated above is that the Archaic Greek Aoidoi had a greater role in the formation of these drifting patterns than is generally assumed. It may even be suggested that the language used by the Aoidoi was not the common vernacular of the man in the street and in the fields.[849] In this Archaic Greek language, there was a considerable overlap between meaning and sound fields. The Semantic Structures of Archaic Greek words are visible when we look at their Root- Rhizome- Sound- Relations. These related sound fields are:

1) gutturals:      chi, gamma, xi, kappa, rho, aspirated 'h'

2) labials:         pi, beta, phi, psi

3) dentals:         tau, theta, delta, zeta, sigma

 

The phonetic formation patterns of Archaic Greek Root words can be roughly compared to the Semitic Formation Pattern: a Common Root Frame of consonants filled in with vowels. These vowels will combine in the most unusual combinations. For example, -io and -oi, -ea and -ae can at will and anytime be interchanged, and the flexion of verbs will display these surpris­ing morphic patterns. Historically, most modern European languages are structured with extensive loans from Latin and Greek. In these languages, there is very little concordance between sound and meaning. This is certainly due to the influence of the Alphabet, which broke and hid the original archaic phonetic/semantic connections. This process was already complete when the Hellenic Alexandrinian workers developed the Koinae, the standardized Greek idiom. Some conjectures have been made that there was an original archaic indo-aryan language,  where there would have been a better coupling of sound and meaning (semantics). Knowing the extension and drift factors of sound fields enables the researcher to find related words whose connections are obscured by alphabetically organized dictionaries. The following structure has been made through partially recovering those sound fields, or the Sem{e/aio}phonic Rhizomes. Of course, listing them sequentially is not the best solution, but for the present form of lin­ear text presentation, it must suffice, until we can get around actually constructing it in a suitable representation.

Alpha a Aleph

The field of aio AIW aiw

The Alpha a is the origin of almost all archaic mythologies, together with the Semitic Aleph, where it symbolizes the Bull. Unfortunately, my Word Translators can't find the Character of Alpha or Aleph. We must do with what we have. This is as always in the History of us All, the Mankind. Please, bear (hopefully, no Bear)[850] with me. Perhaps I will find some-Day, a better translation device.

 

Closely related to the root sound of aoidos is the verb aio. It has a very interesting saemeiophonic structure. It is built of vowels only. Since Greek did not have a special notation for "u" where "y" stands in for it, we have actually all the vowels wrapped up in one word. This is highly significant. The closest pan-indogermanic connection to this kind of sound structure is the Sanskrit Mantra aoum. The next interesting aspect of aio is its omnidimensional meaning: It simultaneously means: to hear, to perceive, to sense, to see, to understand, to know. Then it also has the meaning of the aspiration, the spirit (which is Aleph). We will immediately see this connection. The significance of this field cannot be grasped with our common categories of knowing. The aoidos was the knower of a different kind of knowledge. This is the archaic knowledge, the living, breathing, aspirating pneuma of the logos, of which Plato talks in Phaidros (276a).[851] This is something quite different from the Roman inspired Ratio, which means the Logic Intellect. See also the discussions in this text of Spengler's use of Vernunft  [Nous/Noos] und Verstand [Logos, Ratio].[852] See also: Heidegger: WHD, 127.

aer means air, wind, mist, fog.

aeros or eros has a connection here.

aiora aiera means suspension, hanging or floating freely in the air.

aion means eternity.

aidoia

aideomai schämen, scheuen

aidoi- / -os / a & u.a. Penis, Vagina, & sonstnochwas, Was man Niemanden an dem

Ersten Tag der Flüchtigen Bekanntschaft erzählen möchte. Es sind halt, die Weichteile.[853]

Schamteile, Schamglied (24) ‑> maedaea

aidae- / -s / -los privat, verborgen

aidnos unsichtbar

aithal- rauch (24)

aitho- feuer -> pyr

aithops glühend, funkelnd, flammend

The saem(ei/o)phonic Field of Aoidos AWID- awid-

Let us picture the saemaiophonic field of the words connected with the aoidos. We noted that the Aoidos is not only a poet and a bard but also a seer and prophet. Hesiodos uses the word in numerous locations in (Hesiodos 1978). We can consider his work as a path leading us back into the archaic aoide thought structure. Just by outlining the saemeiphonic connections contained in the word aoidos are we able to set a starting point for the uncovering of this archaic thought system. Since European thought has been shaped so intimately, using the words of the european mother language, Greek will serve best to introduce us back into this territory that humanity has lost 2500 years ago. See Heidegger WHD.

 

aoidae is the hymn or poetry, the myth.

audae is the sound, the voice, the call, the message.

aeido, (17) aeisomai, asomai, means: to sing, call, shout, or making any sound when struck (like metal objects).

aoidos and eidos are sound-connected, leading into the field of idea.

alaeth

alaetheia (43): Wahrheit, Wahrhaftigkeit,

alaethaes : wahrhaftig sein

alaethinos

amph

amph- beidseitig

amphora -> pherei

ana

ana- : darauf, daran, auf, hinauf, über, hin durch, entlang, währen (zeitlich), hindurch.

apo ...

apo: ab- weg- (nehmen)

apo-kalypto aufdecken, enthüllen, entblößen

-> kalyptron, kalyptras, See Parmenides proimion.

apo-kalypsis

apo-kalypsis -> Enthüllung, Offenbarung

 

kalymma, kalypto

Bedeckung, decke hülle, verhüllung, fruchthülse, schale einer muschel oder schnecke

kalyx: blumenkelch

kalyptaer: Hülle, Decke, Deckel Schachtel

 

aporos (aporie) unwegsam, unpassierbar, schwierig, unmöglich, schlimm, heillos; Pers. hilflos, ratlos, unfähig, mittellos, arm

-> poros Durchgang, Überfahrt, Furt, Passage, Straße, Weg, Hilfsmittel, Einkünfte, Erwerbung

Anankae

Zwang, Notwendigkeit, Naturgesetz, innerer Drang, Trieb, Bestimmung, Schicksal

Demonstration, Beweis,

The Sem{e/aio}phonic circle of Chi-Gamma-Xi-Kappa-Rho-Chi

A short overlook of the Sem{e/aio}phonic gyros, or kyklos (both denoting the circle) of Chi-Gamma-Xi-Kappa-Rho is given in the following chapter.[854] The center is formed by the aspirated "h" which has no own character in Greek, for which stands the semitic sign Aleph. This aspirated sound of Aleph has special significance in cabbalistic interpretations as it is the source and origin of everything else (Suarès 1976). The diagrams show the architectonic extensions of this scheme, including the sound fields of beta, phi, psi, pi and delta, theta, tau, zeta, and sigma.

The Chi Root - The Crossing C c

The Greek root sounds gamma, chi, kappa, xi, rho, are closely related which does not show in the dictionary because the word ordering sequence has spaced them far apart. All words containing these sounds will be candidates for inspection. At the time when Greeks learned writing, the letter chi was connected with cross­ings,[855] chiasmos and chiasma denote cross patterns as grammata, gra­phae, or glyphae, like cross-marks in clay or as wooden sticks laid cross-wise (like nordic runes, German Buch­staben - Buch-stäbchen). The cross-mark also denotes something recognized as false or suspicious. It should therefore be noted with special attention that the characteristic religious symbols of our European Culture are the cross and the christos (the anointed, the messias, the crucified). We just have to exchange the sound patterns of christos with chiastos and we are back at an original crossing obscured by the Christian Mytho- Theo-logical overburden. The cross or chiasmos is the character or the sign of the chiastos, in its most technical sense. Of course the important question to ask is: what has been crossed with what and why was this original crossing obscured? We may look for more material on this in the greek creation mythology of Hesiodos.

The Chi Extends in Semantic Space

chae is, if we allow us the freedom to interpret Hesiodos, the first incarnation and the invisible, unconscious, and subsurface (or chthonic) name and aspect of the Mother Earth (gaia being her surface aspect, see the gamma entries). Persephone is the other name of this aspect. In the myth, she is the daughter of De meter, go­ing to Hades (chades) every winter and re-emerging every spring in the month of gamelion.

 

chthon is everything connected to chae. In Hesiod's account of The Beginning, we can see the drift from chaos to chaea to ara-chae to chthon. (Hesiodos 1978) This is mirrored by the meaning of cave, cavis, cueva, all descendants of the original root sound, also the female womb, hysteron-chysteron, (c/k/z)ystis.

 

chiazo has a connotation in the musical realm, using an unusual (suspicious) sound or harmony pattern. Here we see the crossover or crossing of harmonies shine up as chi.

 

chilia denotes a thousand-fold, like a millennium or a thousand men. The chiliastai are the believers in the chiliasmos, the millennium-long reign of the christos­/chiastos. We have a correspondance in the roman numeral X, the greek chi, which means not thousand but ten.[856]

 

cheramos is a more specific word for caves, crevices, holes, hiding places.

 

cheir- means: hand. Its semantic field extends wide and far through ancient Greek thought.

Heidegger gives an extensive discussion of the Greek / German semantic rhizome connecting Hand and Hand-Werk: (WHD, 49-55).

 

Wir nannten das Denken das ausgezeichnete Handwerk.

Das Denken leitet und trägt jede Gebärde der Hand. Tragen heisst wörtlich: gebärden.

Heidegger (WHD, 53)

 

chrae- requiring, in need of, dt.: brauchen, is also connected to cheir, likewise: chrao, chraesthai, chraomai.

See Heidegger (WHD, 114-115, 118-119).

 

echein / schae- / chero- / chreo- / chres- / chresto- also belong to this semantic field.

The German words Handel, Händler, preserve the connection between cheir- and chres- .

chero has the meaning of robbed, deprived, widowed. Let us re­call the more delicate parts of Hesiod's account of The Beginning (Hesiod 1978) when chronos or kronos (the time god or Sat­urn) privated or deprived the sky god ouranos of his private parts by means of a scythe or har­pae (chero - charpae - sharp - scharf), thereby separat­ing the chaea or gaia from her consort oura­nos, and depriving her of her lover and making her a widow. (See also: Dechend 1993, p. 120-124.) The de-privated private parts of Ouranos fell into the sea, the Okeanos, there be­coming transformed into froth, and in the course of events fathering the love goddess Aphrodite (aphros=froth), born of the froth, rising from a sea shell or cheramis. We can assume a sound connection between chero and cheronos.

 

chloro- means everything green, i.e. the children of mother earth, the plants.

 

choanon is the hollow form into which molten metal is poured. The sound pattern is the reversal of chao - choa. See the connection to texis.

 

chnon or choinike is the wheel hub. We find this in Parmenides' text: (Parmenides 69, Parmenides 74, B1, 6). The wheel hub is that which does not move while everything around it moves. This has found ample metaphorical use in the Tao Te King and Buddhist teaching about the wheel of rebirths. (See also: Laotse). Further meanings are: axis, center of astronomical rota­tions, like the earth axis.[857] (See also: Dechend 1993, p. 125-126.)

 

We would make the conjecture that the proimion (opening passage) of Parmenides' work which is framed by the words "hippois" at the beginning and "hippous" at the end has a special meaning. (Parmenides 74, B1, 1,21) Parmenides was not just trying to add some dramaturgic spice to his lecture about "to gar auto noein estin te kai einai" (to know is to be). The connection of whistling wheel hubs and red-hot axles may as well point into a cosmological dimension that we are no more aware of:

 

axin d'en chnoiesin hiei syringos auten aithomenos doiois gar epeigeto dinotoisin kyklois ampho­terothen...

(Parmenides 74, B1, 6-8)

 

chro- has all the connotations of time. The god Chronos or Kronos reigns this semantic sub-field. A connection with gaia or chea is through the word ches or chizo which denotes everything belonging to the past. Appropriately, chrono- belongs to the present moment and extends into the future. chronologia is the connection of logos, i.e. measuring and time.

 

chry- is connected to gold, like Gold the Metal. Gold is the material preferably used by Hephaistos, the divine smith and craftsman (tekton). Gold is in all cultures invariably connected to the divine, the heavenly realm. We have a connection to the golden age of which the ancients spoke so often. We might call this age golden because it was under the reign of oura­nos, before time had set in, i.e. before Kronos (the time god) had separated chaea and ouranos or heaven and earth. In that age, they were still united and heaven reigned on earth. The sound pattern switching from chry (gold) to chro (time, Kronos) should amply indicate a fundamental shift from the better to the words (actually we wanted to write worse, but as it came out, words fits equally well).

 

chre- is connected to the earthenly realm of money, commerce, the realm of the god Hermes (chermes). In a further related mean­ing, we come to title, name, and character. chre- and chry- converge (or better: cross over) in the word christos.

 

chreo- is connected to lack of money, need, necessity.[858]

 

chresme- chreste- is the semantic field of oracles. chresterion is the sacrificed animal (again a connection to christos where we have a sacrificed lamb).

 

chrestes is a money-lender. Remark the opposition of chrestes vs. christos as recounted in the New Testament, where he drives out the merchants from the Temple in Jerusalem.

 

chresto- denotes the word field of everything useful, obiedient, honest, sincere, benign, compassionate, meek. For example as a good christian citi­zen.

 

chrima and chrisma means the semantic field of: 1) honorable: ointment, perfume, 2) practical: whitewashing, painting (as in house painting, not picture), and 3) demeaning: smear, grease, cheat. From this we fall into the semantic root of the Christian Religion:

 

christos the anointed, painted, greased, or cheated.[859] Pick the meaning of your choice. There is a strange correspondence between the cherished Christian Mythology and the impression we get from the sound field: Christianity always talked about and wished for the recurrence of the Golden Age of humanity, the aion chryseon, with the Christos the pantokrator, as the reigning god of the age. What we see actually happening though, is something falling a little short of this noble aim: Our age is the age of the chrestes: money reigns the world. There are some Onoma-Semaiophonic links of chrae in other languages:

english: grease

french: gras (-se)

Before It All Began: The Chaos CAW caw

Not without good reason does Hesiodos tell us that before The Be­ginning (the ar-chae), there was something quite useless to try to even name. Therefore he called it the chaos, the unfathomable cave, the gaping, the yawning, the emptiness, the void, or in the words of Anaximandros: the apeiron. See also: Bolz (1992), Bolz (1994), Diels (1954), Hesiodos (1978), Sturm (1996, 452-521). Our Brave New Age of Chaos: Also with good reason, our present age is the age of re-emergence of the chaos, as is amply evidenced by the rise of Chaos Theory, and the general chaos pervading all the personal, political, ethical, and noetic domains of human life.

 

The sound pattern is: Chi, Alpha and Omega. This may lead us in a deep abyss indeed. Because chaos may not be a word defined by a meaning (which is nothing) but an anagram of the chiasmos or crossing of Alpha and Omega. And the word ar-chae can be parsed as the ara-chae, that is what follows the chae. ara means everything following in temporal or logical sequence[860]. The drift from chae to chao is described below. We can further list the words: chasko, chasmos, charybdis, charon, the ferry- (pherein-) boat man to hades or chades. We see the intense mythological connection with sound fields.

 

The meaning of "Alpha and Omega" is overlaid by christian interpretations / superstitions but below these, more material is hidden. We can see the connection to the buddhist use of shunyata (Sturm 1996, 452-521). We may also be able to establish a connection to the symbolical machines mentioned above: We have here a word that is not arbitrarily connected to meaning, rather it is a kind of mental computer program to calculate and find meaning in.

Chi and the Archaic Greek Thought Universe

In the root sound chiasmos of chi, gamma, xi, rho, and kappa we can find a rich semantic crossover. Following this line, we can unravel the connectivity of the Greek thought universe in a concise architectonic model. The works of the greek philosophers would make a different sense if a semantic con­nectivity system like this were used. This can be made com­monly accessible with hypermedia structures. Philosophy would take an entirely different turn if tools like that were commonly available.[861]

The Semantic Field of Gamma G g

The semantic field of gamma is reigned by the second incarnation of the Mother Earth goddess gaia, ge, or gea (or chaea in her subconscious chthonic or Persephone aspect). Gaia is also called Demeter for "de meter" or mater, mother, mère, Mutter as her name derivations are in the Euro­pean languages.

 

ge-, geo- is everything connected to agriculture and land.

 

gala is the milk (the mother gives), also the galaxis or milky way. (See also: DECHEND 1993)

 

gamos is the semantic field of marriage and sexual reproduc­tion. Hieros gamos is the annual celebration of the ce­lestial marriage of the mother goddess gaia with her seasonal consort. In Roman Myth, the residing god is Janus.

 

gamelion was the greek month reserved for marriage, between january and february. This was in Greece the time of pre-spring, i.e. when Persephone, the chthonic aspect of Gaia re-emerged to the surface.

 

gaster is everything connected to nutrition, digestion, like in gastronomy, that is the nutritive aspects of gaia.

 

gaulos is a vessel to contain the gala, the milk. Connected to storage and transportation of goods. In one special meaning a Phoenician Trade Ship.

 

geito- means everything in the neighborhood.

 

gena- and gina- gono- is connected to family, descendance, birth, birthday, life-span, generation, genealogy, genitals, genetics. kine- and kinai- are the relations in the kappa field.

 

gyno- is everything connected to women.

 

gera- and gero- means everything connected to old age.

 

The ge-gantes or gigantes are the ab-orignal (ar-chaic) sons of mother earth ge or chea.

 

glypho- connects us to the semantic field of graphe and gramma. The process is al­ways the same: inscribing or furrowing marks or patterns or forms or morphae into some mother substance or hyle or xyle or ghyle or adamah.

 

gloss- is everything connected to the tongue and the spoken word.

 

gnos- and gnom- are related to nous and noos, also to genos via genoma to gnoma, meaning sign, symbol, mark. To know.

 

The field of gnos-, gnosis is reigned by Sophia the mother goddes of knowing.

 

graphe or gramma derived from the proc­ess of inscribing or furrowing. Grammar, science, learning, documentation.

 

grammata are the written characters of the Alphabeta. See the correspondence with stoichea. Plato talks in Phaidros of the grammata as the shadow pictures of the living, animated logos.

 

griphe is a riddle, related to gryph- and kryph- (krypto).

 

gorgo is the horrible aspect of ge. In the hindu pantheon this is Kali. gorgyre is a subterranean prison.

 

The Goni- Gynae- Connection

goni- is everything connected to angles. The connection to gyne- will be visible to everyone who knows the old sumerian ideogram for woman. It is probably the Ur-Symbol of writing, because the furrowing of the earth when plowing, and the traces written into clay in the Cuneiform Writing systems of ancient Mesopotamia  are metaphorically identical. This is why Mohammed says in the Koran, that "women are your fertile field, plow them well". I have written a long exegesis on the subject: The fertile Furrowings of Cunneiform Writing:[862] Because all the European translators of Ancient Greek works in the 1800's and 1900's were furious Bowdlerizers,[863] they obliterated all possible sexual connotations and connections in these works as good as they could. Thus they obliterated some of the most important Mater / material. This is of course due to the abrahamitic obsessive-compulsive Syndrome against anything pertaining to sex.

 

 

 

The Ur-Symbol of Cun(n)eiform Writing

Unfortunately this symbol is not available as Symbol character under Windows.

Perhaps out of political correctness?

 

The gamma semantic field is completed, with gyros, the circle. We will see the con­nection of gyros and kyklos.

The Semantic Field of Xyle or Hyle XUL xul

Hylae und Xylae are semephonically interchangeable. hyle (wood, building material, the famous term used by Aristoteles in his philosopical meaning) is sound-related to xyle, which also gives rise to a whole collection of words all dealing with wood and woodworking. From there we come to our word stylus.

 

The connection goes on: xiphi- and xiphe- denotes everything connected with steel as in sword, dagger, but also steel tools. xois is a wood carving knife. xyale also de­notes a carving knife. Here is also the connection to the writing tool stylus.

 

The root xes- concerns words that deal with polishing, roughing, scratching, engraving, and all sorts of surface finishing. Here we come in close semantic proximity to the already known root of graphe- and gramma.

 

xoanon means a woodwork wood carving, also an idol.

 

xyro- is the root for everything connected with cutting hair. Interestingly enough, the well known expression of the sword suspended from a horse's hair finds its etymological roots here: "epi xyrou histatai akmes". "It all depends on one hair", "by hair's breadth". Everyone who already has experienced a close shave will find some meaning there.

The Semantic Field of Kappa K k

This semantic field of kappa is extremely varied and it is not really possible to ade­quately display the twisted webwork of its many intertwined semantic threads in any other than graphic display. There are many connections with the chi and gamma sound fields as is to be expected.

 

There is a whole field of roots that spell different but have similar meanings of hollow­ness, roundness, and emptiness. This gives a strong semantic connection to the chaos and chthon sound field. kaetos derives from chaetos-chthon and means a large monster in the sea, like Leviathan.

 

keno- keneon ( -> chnon, -> choanon), are roots connected with emptiness. kados, kaddichos (hollow measure), kaiadas (gaping hole in the earth).

 

kong{e/os} a hollowness and roundness, hollow shield, sea shell, like cheramis used for ladling water. Modern language derivations are conch and concha. koilos is likewise a hollowness, a cave, or a bay, likewise kotyle.

 

korone and koronis are connected to crown, ring, corona, German: Kranz.

 

kosmos means not only the cosmos, but also order, arrangement, decoration, embel­lishment, laud(atio).

 

The sound field of ky- contains a whole collection of relations. The reigning root might be kyklos, cycle or circle. It has many connotations, like wheel, cyclic movement, yearly seasons, the celestial vault or globe. kyllos is everything bent, round. kylin­dros is the cylinder. kyle is a cup, bowl, beaker. In German, there are the words Kuhle and Kelle bearing a sound relation.

 

kytos (<-> kotys), kyttaros, kyphella have a strong connection to keno, hollowness, emptyness.

 

The root kym- is equally rich. Here we find many words related to waves. kymbaton is a wave, kymaino means making waves. kymbe, kymbalon is a cymbal, i.e. a (hollow) metal bowl that makes sound waves. kymbos is equally a hollowness or a bowl. Hollowness and roundness semantically connect the kyklos to the kymbo-, i.e. waveness.

 

kyo- means pregnant, mentioned in Hesiod's theogony (Hesiodos 1978). Here we connect back to chaia and gaia. kytokia is birth.

 

koima means sleep, sleeping together, (in the Ancient Vedic Indian language: kama), karos (deep sleep, ~ of death) and koma (sleep of death).

 

koi- (switched io-sound from kyo) means everything connected to the nuptial bed. koitos is the root of koitus, and not, as is falsely assumed, from the Latin co-ire.

 

kinai means lust, i.e. the agitated movements at the occasion of the koitos, which leads us into the next field of kine.

 

kine- is connected to everything moving. In Aristotelian and Scholastic philosophy, the kinesis is the distinction of life. In Timaios 52d to 53b, Plato talks about the kinetic device to mix and separate everything in the creation of the kosmos.

 

kinion is a spindle, leading to kloste (thread), klosma (web, thread), and finally klot­ho, the Moira, or the Norne, the Godess of Fate who spins the thread of life. And Atropos cuts this thread, and the Person dies.

 

kadmos is the sound connection to adam and kedem.

Lambda

laethae -> thanatos -> lysis

lysimelaes gliederlösend (Hesiodos, 121), glied-erlösend

My
mae

mae : verneinend -> meontik

maedo-: Beschluß, Ersinnen,

maedos: Sorge, Klugheit, Verschlagenheit

männliche Geschlechtsteile, Penis -> maedea

maelon: Apfel, Birne, Baumfrucht, Quitte

mealouchos / maelon echoo : Brusthalter

maelo-: schafe... (82)

maen- / maeni- / -os : monat-

maenithmos : zorn, groll (maeni thymos?) (83)

maenis (homer) / maenit / maenio zorn, groll

meta / metr

meta zwischen, unter, mit, durch, vermittels

meta-noia (Matth. 4, 17) Zollitsch, Verhaltensbiologische Essays, p. 69, 70

meta-noeite: denkt um, seine Meinung ändern, (spätere) Einsicht, Reue

nach massgabe , unter uebereinstimmung mit den gesetzen

der Zeit nach , hinterher (II, 68)

metro (II, 78) messen, zaehlen, schaetzen, beurtailen ‑> timao

maetis , maetiaoo

maestor (II, 83) -> ratgeber

maetietaes ‑> maetiomai

maetis ‑> klugheit, einsicht, geschicklichkeit, rat, vorsicht, überlegung

maeryomai ‑> Wolle zupfen, auflockern, einweben

maetis: sinn

maetiaoo im Sinne haben, beratschlagen

maetiomai ersinnen erdenken, bewerkstelligen, anstiften

maetis Klugheit, Einsicht, Ratschlag, Vorsicht, Überlegung

maetaer

maetaer (83) mutter

maeterios mütterlich

maetra (84) mutter, gebärmutter

maetr- ... maetro-

maechan

maechanaoo - künstlich, ersinnen bereiten, aussinnen, heimlich, tückisch (84)

maechanae Instrument, Maschine, Hilfsmittel, Mittel, Erfindung, Kunst, Kunstgriff, List, Kniff

maechan / -ikos / -oeis

maechos (85) Hilfsmittel (maechanae)

-> technae

mimnaeskoo / mnaesoo (87) erinnern mahnen gedenken, nicht vergessen

mis- hassend, gegen etw. sein

Melos

Melos: Melody, Song, Harmony, Member

{G}lied, Lied, Singweise, Melodie, Harmonie

melpo, melpomai / melpsomai, singen

melphd- melphdaema Gesang

maedaea: Geschlechts-Glied

mnao

(90-91)

mnaomai / mnoomai, mimneskomai: to remember, remind, reminiscence, sich erinnern, ge-denken

mnaema: Memorial, Ankenken, Denkmal Denkstein,

mnaemae: Memory, Remembrance, Gedächtnis, Erinnerung, Erwähnung

mnaemo- =

mnaemosynae: Mother of the Muses, die Gedächtnis (Heidegger, WHD)

mnaemon

monopol-: monopoly, alleinhandel 96

mousa: deity of song and music, Göttin des Gesangs, der Musik 99

 

endo- / eso- morphology and exo- omorphology

O

olisbos: dildo

onoma- : name, denomination, appellation, designation,word, expression.

onta, einai - being things.

With the "to ti aen einai" the thingness of things starts to appear in Aristoteles.

Plato uses this term sparingly (385b) and he does not seem to differentiate very

Pi

Para-men-ithys (aka Parmenides) can be read as: "straight beyond the mind".

pragma - things done, business, negotiation.

This term is used by Kratylos. There is very slight variance to chraema, but it might be significant. The saemei-phonic field of pragma is a little more oriented towards process, dealings, and doings.

The word praxis belongs to this field.

Plato uses this term in the majority of places that are translated as "thing".

 

panourgia

Verschlagenheit -> Odysseus -> oudeis, poly-tropos

verschlagen werden apoplanastei

plangchthae Odyssee 1,2

 

peira

Peira bedeutet Versuch, gemachte Probe, Erfahrung (haben), aus Erfahrung wissen / belehrt sein.

 

peira, peirazo (Verführer), Zollitsch, Verhaltensbiologische Essays, p. 69, 70

 

peirasis: Versuchung

peirastaes: Versucher, Verführer -> erastaes: Liebhaber

peirastikos: zum Versuchen / Probieren gehörig. -> en-peiria / em-peiria

peirat

peirar / peiras: peiratos. Ende, Grenze , der höchste Grad, das Ziel, Vollendung

pera: Ort - darüber hinaus, Zeit: länger

pera: grenze

peran: jenseits

peras: das Ende, das äußerste, Vollendung, Vollbringung, Vollziehung

perasis: Durchgehen, Darübergehen, Übersetzen

peratos: jenseitig

peratosis: Begrenzung, Endigung

peri- : rings herum (Lieblingstitel bei Aristoteles)

poiae- and pathe-

The etymological connotations of the word information and its uses indicate the active-principle-centric thought system of western cultures. (As exemplified by the Genesis creation mythology, as well as greek accounts: Plato, Timaios). These mythologies are always given from the vantage point of an active agent doing some kind of in-formation with some essentially passive matrix substance.[864] This cultural complex is common to all abrahamitic Judaic, Christian, and Islamic, as well as many other widespread thought systems, but it is not the only one possible. The polarization between active and passive principles is best exemplified by its greek roots: poiae- and pathe-, Pathos. [865]

 

The rhizome poie- indicates anything relating to actively doing, creating, bringing forth, and extends into the latin rhizome pote- with all its european-language descendants: potestas, potency, potential, despotic etc., as well as the rhizome pater, father, Vater, patre, patria, papa, Pope, pitar (Sanskr.). Maturana makes direct use of this concept with his principle of autopoiaesis.

poiaesis: machen, hervorbringen, Erzeugen, Schaffen, Bilden, Bauen, Verfertigen (Handwerker, Künstler), Dichten, Dichtkunst, Poesie, Darstellung

poiaetaes: Verfertiger, Erfinder, Schöpfer, Gesetzgeber, Dichter, Schöpfer eines geistigen Werkes


The range and classes of the impressions and expressions of the human body

The poie- and pathe- polarity and complementarity has found a continuation in all major european languages through the latin roots of the Impression and Expression polarity. The range of impressions of the human being is roughly coincident with the senses, with some additional elements. The word im-pression is related to in-formation[866]. In semiotic terminology, for anything to be appreciated as a sign, it must be noticed, distinguished, experienced, and by any way enter into consciousness. In information technogy, this is called the input channel. Examples are: auditive, visual, kinesthetic and tactile, smell, taste. Vice versa, matching the spectrum of impressions, are the expressions. If something is to serve as a cultural transmission instrument, a means of CMS, the human body must be able to produce it, and modulate it, consistently, repeatably, and the results must be consistent with the intentions. This will cover the range of expressions. In information technogy, this is called the output channel. Between the impressions and expressions is a complementary relationship, but it is entirely not symmetrical. To the contrary, its greatest cultural significance is its asymmetry.

po

porphyr- purpur

pous: Foot, Fuss, Anthropos, Oedipos (swollen Foot)

pragma: the deed, das Getane, die Tat, Unternehmung, Verhandlung, Unterhandlung, Geschäfte

ph

phero / phora tragen forttragen, fortreißen

tragen, leiten, lenken, regieren

am-phora: amphi-phora, Gefäss mit zwei (beidseitigen: amphi-) Henkeln

pheromenos: eilends, rasch, botschaft überbringen

phren(ae)- Verstand, Geist, (Herz ?)

phos/phaos FAW FWS fws

The saemeiphonic field of phos, phaos, photo-, phoos is reigned by phoibos the god of light: Apoll. photisma. phoibos: splendor, shining, sparkling, brilliant, luminous.

This field extends to everything seen, visualized, also luminance, and illumination:

phoibasma, phoibetes: prophet, oracle, mantics. phoinos: purple, phoenician, dark red (glowing).

A further connection exists to aithomenos.

phosphoros: luck, fortune, rescue.

phos and phone are strongly related. phone is connected to everything making sounds, the realm of voice, speaking, talking. We see the connection to logos.

phthongos Sound, Klang

- phoibasma: Wahrsagung phoibetes: Wahrsager

- phoinos: dunkelrot, phönizisch, purpur, Palmen

- phoror: tragen

- phosphoros: Glück, Heil, Rettung

phos - photos - phytos - phyo

phos - phaos - phero - pharo

phos - phone: Stimme, Laut, Rede, Sprache -> Logos

 

phos and phone are strongly related. phone is connected to everything making sounds, the realm of voice, speaking, talking. We see the connection to logos.

 

The next interesting observation is the polarity of Phaos and Chaos. This becomes relevant when we look at the song of the aoidos of chaea, the chaes-aoidos, or as he is better known: Hesiodos. Here we find the chaos or CAW. As we will recall, it is an often used imagery of creation myths, also the one in the bible, to describe a transition of chaos to phaos. (Let there be light). This corresponds to the phonemic switch from guttural, deep down in the throat to labial, which is at the outer ends of the lips. This phonetic change could be quite significant.

 

The next interesting observation is the polarity of Phaos and Chaos. This becomes relevant when we look at the song of the aoidos of chaea, the chaes-aoidos, or as he is better known: Hesiodos. Here we find the chaos or CAW. As we will recall, it is an often used imagery of creation myths, also the one in the bible, to describe a transition of chaos to phaos. (Let there be light). This corresponds to the phonemic switch from guttural, deep down in the throat to labial, which is at the outer ends of the lips. This phonetic change could be quite significant.

phys-

Physis, or the Natura, the Birth Giving, the womb that gives birth to all existing things of nature, and this is called physis in Greek, from phyo, phyein, for begetting, procreating, creating, growing. Then there is the field of phyto which covers everything relating to plants, then phyllo which covers all the green and growing, sap-containing leaves, and the grass. Because the universal matrix gives birth to all the existing things, we can call it the hypo-physis. She is the one that is preceding, and underlying the physis.

 

Let us no follow the word-sounds of the famous Aristotelian term of hyle (substance), which is originally wood, (and also a wide range of related terms: forest, trees, building material, matter). We could tentatively contrast the term hylae, the dead, dry wood, and the phylae, the green sprouting, sap-containing living plant, and perhaps gain some insight into the contrasting views of those approaches that treat the world as living being, and those which treat matter (mater) only as dead thing.

The Sem{e/aio}phonic circle of Rho R r

This field is reigned by the third incarnation of chaia, gaia, and now rhea (Hesiod 1978, 135). She is the mother of Zeus, the ruler of the fourth generation of gods. The drama of Ouranos and Kronos was repeated by Zeus (Hesiod, 453-507).

 

rho is also a guttural, albeit not usually recognized as such. Its character shows in the arabic and hebrew language where ch and chr are the same sound.

 

Here we find rhema, the river, the stream. rheo / rhoo- : everything in dissolution by flowing away and apart. panta rhei, as Heraklit said. rhoae, rhoos, rhytos is again everything flowing.

 

rhoth- is connected to the sound of moving water, waves, waterfalls etc. (Rauschen, Brausen) as opposed to rhythmos, this type of sound has an equal frequency distribution (fourier spectrum) of overtone-sounds. In technical terms, this is today called white noise.

 

rhaegm- breaking waves

rhema, rhaesis and rhaeto is everything connected to rhetorics.

rhaps- pertains to the rhymes and poems.

rhombos is connected to kymbo and kyklos, latin: rot-, the modern derivation rotation.

rhyax, rhyas is the upwelling and breaking forth of forceful currents and undercurrents.

rhythmos is again connected to rhombos, kymbo and kyklos. It is the rhythmic recurrence in all cyclical processes, also the (well-formed) proportion of Pythagoras fame, leading us into harmonia.

Sigma

sapro / saeper faul (saepsis)

seautou / s'auton deiner selbst (408)

selas licht glanz

 

semn- / o / a / oma wuerde, verehrung

semnaion = geheiligter ort, tempel, tempel der Erinnyen

semno- göttern gleich, ehrwürdig

 

semelos = kochlias (II,410) -> (I,591) Schnecke mit gewundener schale / alles schneckenförmig gewundene / schraube / wendeltreppe

kochlos = auch musikinstrumente

Saema

saem- (411-412)

saema zeichen zeichen, merkmal, was sichtbar ist, schriftzeichen, malzeichen, anzeichen, vorzeichen, siegel, grenzzeichen meilenstein

= saemeion

saemaleos / saemansis / saema... / saemaia / saemasia

saemaino merklich machen, bezeichnen, ein signal geben, besiegeln, versiegeln

saemeioo / -ein / oo , zeichen geben

saemantaer zeichengeber, heerführer

saemeiootikos = zum bezeichnen, bemerken

‑> saemeio-phonae A.G.

men -> mne

Semele

Semele, Graves 27,11 p. 110, Semele was the other name for Core, or Persephone, Isis

mother of Dionysios (Osiris) 134.4

Sperma

sperma ... Same(n), seed, sperm

Stoich{a/e}o...

In most translations of Plato's works, stoicheia and grammata are treated as synonyms: meaning letters of the alphabet. But for Plato, there is a quite marked distinction: when he talks about stoi­chea, he talks about spoken sounds, or pho­nemes, and when he says grammata, he means the written letter. The translation of Kratylos has to be treated with special care to yield any useful information of what Plato was talking about. The saemei-phonic field of stoichea is:

stichao reih und glied

stichinos / sticho verse (441)

stoiche (442)

stoicheoma: element, fundamental building block, first principle

stoicheoo: to teach the basics

stoicheomata: the 12 signs of the zodiac

stoicheon: letter of the alphabet

stoichos: the rod or stylus of a sundial that casts the shadow by which the time is

indicated on the dial

stoicheo: in Reihe stehen

It is easy to see that the term is heavy with connotations from ancient cosmology. This subject has been treated in another of Plato's dialogues: Timaios. The first meaning of stoicheoma denotes the idea of a first principle of the cosmos. The zodiacal signs can be clarified in connection with the sundial. The sundial was introduced in Greece by Anaximandros.

Liddell-Scott-Jones Lexicon of Classical Greek

stoicheion, to:

I. in a form of sun-dial, the shadow of the gnomon, the length of which in feet indicated the time of day, hotan êi dekapoun to s. when the shadow is ten feet long...

II. element,

1. a simple sound of speech, as the first component of the syllable, Plat. Crat. 424d; to rhô to s. IBID=au=Plat. Crat. 426d; grammatôn s. kai sullabas IDEM=Plat. Theaet. 202e; s. esti phônê adiairetos Aristot. Poet. 1456b22; phônês s. kai archai dokousin einai taut' ex hôn sunkeintai hai phônai prôtôn IDEM=Aristot. Met. 998a23, cf.Gal.15.6:--stoicheia therefore, strictly, were different from letters (grammata), ... s. letters which are pronounced, A.D.Adv.165.17; grammata and s. are expressly identified by D.T.630.32; the s. and its name are confused by A.D. Synt.29.1, but distd. by Hdn.Gr.ap.Choerob.in Theod.1.340, Sch.D.T. l.c.:--kata stoicheion in the order of the letters, alphabetically, AP11.15 (Ammian.); dub.sens.in Plu.2.422e.

2. in Physics, stoicheia were the components into which matter is ultimately divisible, elements, reduced to four by Empedocles, who called them rhizômata, the word stoicheia being first used (acc. to Eudem.ap.Simp.in Ph.7.13) by Pl...

3. the elements of proof, e.g. in general reasoning the prôtoi sullogismoi, Aristot. Met. 1014b1; in Geometry, the propositions whose proof is involved in the proof of other propositions, IBID=au=Aristot. Met. 998a26, au=Aristot. Met. 1014a36; title of geometrical works by Hippocrates of Chios, Leon, Theudios, and Euclid, Procl. in Euc.pp.66,67,68F.: hence applied to whatever is one, small, and capable of many uses, Aristot. Met. 1014b3; to whatever is most universal, e.g. the unit and the point, IBID=au=Aristot. Met. 1014b6=lr; the line and the circle...

4. generally, elementary or fundamental principle, arxamenoi apo tôn s. Xen. Mem. 2.1.1; s. chrêstês politeias Isoc. 2.16; to pollakis eirêmenon megiston s. Aristot. Pol. 1309b16; s. tês holês technês Nicol.Com.1.30, cf. Epicur. Ep.1p.10U., Ep.3p.59U., Phld.Rh.1.127S., Gal.6.306.

5. astrôn stoicheia the stars, Man.4.624; s. kausoumena luthêsetai 2 Ep.Pet.3.10, cf. au=2 Ep.Pet. 3.12=lr; esp. planets, stoicheiôi Dios PLond.1.130.60 (i/ii A.D.)

6. s. = arithmos, as etym. of Stoichadeus, Sch.D.T.au=PMag.Par. p.192 H.

 

Related words are:

stichao: rank and file

stichinos / sticho: verse

stoicheoma: element, fundamental building block, first principle

stoicheoo: to teach the basics

stoicheomata: the 12 signs of the zodiac

stoichos: the rod or stylus of a sundial that casts the shadow by which the time is indicated on the dial

stoicheo: to stand in rank and file

Plato and the stoicheia

In most translations of Plato's works, stoicheia and grammata are treated as synonyms: meaning letters of the alphabet. But for Plato, there is a quite marked distinction: when he talks about stoi­chea, he talks about spoken sounds, and when he says grammata, he means the written letter.

 

In Timaios, more meanings are given: The first meaning of stoicheoma denotes the idea of a first principle of the cosmos. The zodiacal signs can be clarified in connection with the sundial. The sundial was introduced in Greece by Anaximander. (Gadamer)

 

Plato talks in Phaidros (276a) of the gram­mata as the shadow pictures of the liv­ing, animated lo­gos. He uses a very subtle word-play here, the op­posi­tion of eidotos (true knowledge) and ei­dolon (shadow im­age):

 

Ton tou eidotos logon legeis, zonta kai en­psychon, ou ho ge­grammenos eidolon an ti legoito dikaios

'You mean the living, en­souled speech, the logos, of the truly knowl­edgeable, of which the written version can only be looked at as shadow image?'

eidos, p. 287: Ansehen, Gestalt, 2) Urbild, Idee, 3) die individuelle form des bestimmten Seins, auch verbunden mit ousia, od. auch to to aen einai, Arist., 40 Zustand, Beschaffenheit

eidotos: kundig, geschickt

eidaesis: Wissen, Wissenschaft, Kenntnis

eidolon: Bild, Gestalt, Schattenbild, Trugbild, Götzenbild

stom- / stro- / sym-

Canonical: {/s}{/t/tr}{e/o}{m/n/ph}

stom / a ... mund, maul, schlund

 

strepho... drehen, winden (445) -> trepho / tropae

-> strophae, Drehen, Wenden, Kreisen

kata-strophae Um- und Rückkehr , Wendepunkt im Drama, Polyb. Luc. (Rost 535)

kata-strepho umkehren umdrehen, umwenden

strobe- im Kreis drehen

strong ... Rundung

strophalinx wirbel, krümmung (447)

stropheion

strophinx, zapfen, türangel, -> gomphois

symballo (457 - 458)

s.chaema haltung gestalt form figur (496)

soma Leib, Körper (498)

sya- / sye-

wilde schweine, lat: sus

sybotes schweinehirt

sybaris: schwelgen

Syn-

mit samt, nebst, auf jemandes Seite, Kameraden, Anhänger

mit, nach, gemäß

Verbindung, Gemeinschaft, Teilnahme

zusammen

Thaeta

th ist häufig wie s gebraucht (432)

thaema . . theama theaeme

thaeaeto anschauen, staunen (445)

thao säugen, melken

theaomai anschauen, sehen, wahrnehmen

thaumazo bewundern

thanatos tod

a-thanatos unsterblich

techne

When we look at the saemei-phonic field of techne, we find many similar-sounding words that bear some connection of meaning, but are spelled slightly differently.

1 kunst, gewerbe, handwerk wissenschaft

2 kunstfertigkeit, geschick

3 Kunstgriff, list betrug

4 sitte, art, mittel etwas zu erreichen

5 kunstwerk ‑> maechanae

 

The root verb form of the field:

teucho, teuxo, tetykein: to create, form, manufacture, smithing, carpentering

techne: art, craft, skill, trick, fraud

tekton: carpenter, constructor, smith, creator, procreator->tekno

tektaino: woodworking, carpentering, metal working-> texis

tektonike: the art of woodworking (giving the hyle a morphe)

teuchos: tool, gear, ship gear, vessel, armor, weapon

tykos: stone hammer -> tykisma -> typis -> teich

tykisma: tone building, stone wall

teich-: everything pertaining to fortification walls

tekmar: set a goal, to judge from signs, conclude, to reckon, to calculate

tekno: procreate children

tokos teke tekno: gebären / zeugen, -> tiktein

texis: melting, dissolve -> etaxen, ->taxis

etaxen, etakaen: to change appearance through dissolution

takeros: molten

taxis: order, battle order

tagma: the thing ordered, positioned

taktikos: pertaining to the battle order, tactical

typis: hammer

typo-: verything created through impression, embossing, printing, engraving

tiktein: zeugen -> gennan

theo-gonia

chaes - aoid aio: chaes-{aoidos/odos} -> Hesiodos

ara: ch - ae : ch-aos ch - aea -> nyktos -> gaea

Ouranos - rhea / Zeus - Hera (Rhea and Hera are practically the same name.

Tropae

Tropae (trepo): das Umwenden, das Umkehren, Schlagen, Forttreiben der Feinde, Umkehr, Rückkehr, Wendung, Veränderung

haeliou tropai: Die Sonnenwende(n), cheimerinai: Winter/Sommersonnenwende

tropikos: der Sonnenwende zugehörig

tropologeo: tropisch, figürlich sprechen

tropos: Wendung, Richtung,

Art & Weise, Einrichtung, Verfassung, Manier, Sitte, Gebrauch, Mode, Charakter, Wesen

-> en-tropae: (en-tropomai) das in sich gehen, Scham, Achtung, Rücksicht (328)

-> en-tropia: Windungen oder Ränke

-> strophae

W

weben, webstuhl ‑> Ill 1,31 epoichomenae den Webstuhl umgehend / auch Gebärstuhl (Rost 375)

histourgia (Weberei, textus), hyphainein

An example of epic imagery: The Proimion of Parmenides

The work of Parmenides stands at a cultural cross-roads, or cultural switch which the greek self-reflexion aka history of philosophy (Denken über das Denken, Heidegger WHD: das légein des lógos) made around ‑600 to ‑500. Formerly, this reflexion style was clothed in the epic poetry of Homer and Hesiodos (glossary: Epos), and after Parmenides, the influence of the newly invented technology (around ‑600) of the written text (textus, histourgon) made itself felt, and philosophy became based on the prosa style used by the later philosophers. Heidegger devotes his work WHD mainly to this important philosophical-historical junction. His main focus is a crucial passage in the main text:

 

chrae to légein te noein t' eon emmenai

Nötig ist zu sagen und zu denken, dass das Seiende ist.

Parmenides, Frag. VI / Heidegger: WHD, 105

 

The work of Parmenides is still composed in Hexameter but its content is already philosophical, not mythical any more. Conceptually, this work is a very significant step in the development that led to Plato, and Plato derives many of his key ideas from Parmenides. Platon sharply polemized against the epic style and ductus of the aoidoi-poets. It has been asked why Parmenides resorted to a style of writing that was already antiquated at his time and would under philosophical views not be considered fitting to the subject matter. Parmenides can be considered as one who still had access to the old traditional art of the aoide, and knew how to apply it. The present work seeks to continue the exploration of semantic rhizomes as Heidegger has pioneered in WHD. We will choose his work as point of departure, and focus on the most enigmatic part of the work: the proimion (introductory passage). Here it can be experienced to the full where Parmenides uses the formal methods and the mental imagery of the older epic tradition to full effect. It has been noted that the proimion poses a strong contrast in style to the main text: Whereas the main text deals with the immutable eternal realm of truth, the proimion recounts a breathless race Pleger (1991, p. 102). The following is the first part of the proimion. In the original, it continues to verse 32. We will only consider the part framed by hippoi ... hippous.[867]

The Text

Quoted from Parmenides (1974), engl. transl. A.G.

 

B1

hippoi tai me pherousin, hodon t' epi thymos hikanoi, (1)

pempon, epei m' es hodon beaesan polyphemon agousai

daimonos, hae kata pant' astae pherei eidota phota.

tae pheromaen. tae gar me polyphrastoi pheron hippoi

harma titainousai, kourai d' hodon haegemoneuon. (5)

axin d' en chnoiaesin hiei syringos autaen

aithomenos. doiois gar epeigeto dinotoisin

kyklois amphoterothen, hote sperchoiato pempein

Heliades kourai, prolipusai domata nyktos

eis phaos, osamenai kraton apo chersi kalyptras. (10)

 

entha pylai nyktos te kai haematos eisi keleuthon,

kai sphas hyperthyron amphis echei kai lainos oudos.

autai d' aitheriai plaentai megaloisi thyretois.

ton de Dikae polypoinos echei klaeidas amoibous.

taen dae parphamenai kourai malakoisi logoisin (15)

peisan epighradeos, hos sphin balanoton ochaea

aptereos oseie pyleon apo. tai de thyretron

chasm' achanes poiaesan anaptamenai polychalkous

axonas en syrinxin amoibadon eilixasai

gomphois kai peronaeisin araerote. taei rha di auteon

ithys echon kourai kat' amaxiton harma kai hippous. (21)

The Sem{e/aio}phonic Field

hippoi tai me pherousin

the horses that carry me hurriedly

 

The Sem{e/aio}phonic field of phora, phero contains the meanings of carry, fly, pull away. The english words ferry, far, furthering, forth have a connection here. In German, there are distantly connecting words: Fahren, Fahrt (in einem Pferde-Wagen), Fähre, Furt. Via Ferd, the word Pferd itself equally continues this line. pheromenos means hurriedly, fast, quick. This leads over to the field of messages and messengers. The connotations of "carry" carry over into the semantic field of bearing (fruit), fertility. In modern medical science, there appears a wonderful "magic" word: pheromone, which was intended to mean something like "(some kind of) hormone, transferred by aerial passage". pheromones are said to work directly on the limbic system, bypassing the higher cognitive centers of the pre-frontal brain.[868]

 

hoson: as far as, hosos: wie viel, wie weit, wie lange.

 

t' epi thymos hikanoi

the will will carry, hikanos: hinlangen, tauglich

 

thymos means not only will but also soul, feeling, heart, courage, boldness.

Thymos: Seele, Herz, Sitz des Empfindens, Lebenskraft, Leben, Wille, Neigung, Trieb, Verlangen, Gefühl, Seelenkraft, Mut, Kühnheit, Couraged, Ungestüm, Zorn.

Pflanze: Thymian, Weihrauch,

Thymele: Opfer-Ort.

 

pempon: pulled me forth,

schicken, senden, gehen oder fahren lassen

das ziel der Bewegung, der Ort wo die Bewegung herkommt.

 

epei m' es hodon (path) baesan polyphemon (renowned ) agousai (lead) daimonos (goddess)

having led me onto the renowned path of the goddess

 

agousai / agós: leader, ago: to lead, to drive, to bring, to rule, order, agon: fight, exertion arab.: jihad /jehad

 

hodos: the way, the path. directly connected by the sound is the word hosos: as far, as much, as long (on the way). hodos: Weg, Straße, Pfad, Bahn, Gang, Reise

 

polyphemon also means: where many voices are heard. We can relate phaeme to lat. fama, and fame. A further relation is with phone. See below, the connection to phos.

 

daimonos means god, goddess, divine being, and the (super-) human souls of the golden age (see above: chrys- chros- and the accompanying Sem{e/aio}phonic field). daemon: knowing, sage. daemosyne is experience, knowledge, wisdom, sagesse. Here we have the connection to the lost wisdom of the golden age.

 

hae kata pant' astae pherei eidota phota

which leads the well educated man through all places.

This translation may lead us into strange places indeed.

hae kata (downwards) pant' (all, the All) astae (educated) pherei (carry) eidota (image, idea) phota (illuminated)

We first notice that we have a full succession of words for "leading" (to somewhere specific) from the wealth of archaic greek sound imagery: pherousin.. hoson... hikanoi... pempon... hodon... agousai... pherei. The last word gives us the lead where we are being led to: into the reigning concept of the proimion: The Light - Phos. We know the word pharos for lighthouse, "the light that leads the way". pherei - pharos - phos. This is implied here.

asteios: urbane, well educated.

We are probably not mislead too far off the right path when we assume that the eidota phota bears a special meaning here, as the illuminated and illuminating images that we are being led to by the daimonos or the spirits of the archaic age of aoidoi.

The field of eidos EIDW eidw

eidos idon: to see, to appear, to know, to understand, to recognize, eidol- is everything connected to images and idols. We can draw a direct connection from eidos to aoidos.

idea and idaee leads us into the platonic philosophy of idea or essence of the phenomena. This is the essence of Parmenides' work: the eternal, unchanging being that can be grasped and understood only with the nous or spirit-understanding.

idea: Wesen, Urbild, Idee,

Bild, Gestalt, Anblick, Beschaffenheit, Erscheinung.

The field of phos/phaos FAW FWS fws

The Sem{e/aio}phonic field of phos, photo-, phoos and phaos is reigned by phoibos the god of light: Apollon. Other connections are:

- phoibasma: Wahrsagung phoibetes: Wahrsager

- phoinos: dunkelrot, phönizisch, purpur, Palmen

- phoror: tragen

- phosphoros: Glück, Heil, Rettung

 

tae pheromaen.

thus I was carried forth

 

tae gar me polyphrastoi (knowledgeable) pheron (carried me) hippoi (horses)

to where the knowledgeable horses carried me

 

We may assume that there is a subtle Sem{e/aio}phonic connection between phero, phora, and phrasto- via the metaphor of message mentioned above. polyphrasto- derives from phraenae, and can be translated as having wit or as being sagacious. The subtle connection to the word carry can be constructed when we carry over meandings from one context into another (different or higher order). In Philology, we speak of trans-lation (Über-setzung -> Fähre). In Philosophy, we find a similar field in Hermeneutics and Interpretation. In Psychology, this is called transference or Übertragung. Otherwise it is also known as inter-ligence. As a side note: from this passage derives the old military adage for the soldiers that they should abstain from thinking and leave this to the horses, who have larger heads than they (A.D.)

 

harma (chariot) titainousai (tearingly pull forth),

they tearingly pulled forth the chariot

 

titaino- connects us to the archaic word of titanic energies. The meaning is connected to an ultimately extended or intended bow. The mental imagery gives us the figure of a titan who is stretched bent between heaven and earth. We have a titanic effort descripted here, all forces are bent under the will-power to the point of breaking. We are being told and being led into the deeper and deeper reaches of the archaic mind, the titanic mind, of the first generation of creation that Hesiod tells us about.

 

harma is the two-wheeled chariot of homeric adventure origin. We will get some interesting details on it in a moment. For classical Greek thought, the harma is the "Leitmotif" or lead symbol of the archaic mental frame. We recall Phaeton, because this is the point where he lost control over his horses and careened straight into his desaster with the sun chariot. We are on the safe side, because we have expert guidance without which we would have no chance.

 

Further meanings of the root harm- are: put together, join together, couple, sleep together, unite, harmony, harmonikos. In the indian Sanskrit we find the Yoga or jugum im Latin, both meanding yoke. The yoke is the device by which two oxen are chained together, to draw a pullock (pull-oxen). The technological advantage of the harma-warriors of the bronze age (of Homeric fame), was that their war chariots were drawn by speedy horses, while their hopeless adversaries had only heavily armored oxen carts, which the speedy  harma-warriors outran in a series of bronze-age Blitzkriege, by which the ancient aristocratic order of harma-warriors was established all across the Eurasian continent. See Spengler's masterful analysis of that once Geheimwaffe of the ancient warrior mythology. One very Geheimwaffe aspect of the technological art of harma-war is that the yoke which is useful for the oxen, will choke the horses. Something more fitting for then had to be found (an old meaning of fitting, fitness is: to equip with suitable weaponry. again we find our old friend the horse: equip means: quippous, hippous)

harma: Wagen, Gespann, Pferde vor Wagen

Vereinigung, Beischlaf, delph. zusammenfügen

harmo: zusammenfügen, passen

harmologos, harmonikos

 

kourai d' hodon (the way) haegemoneuon (guided).

Sun-daughters guided the way

 

Here we have the connection to the sun god(ess). Actually, it is explicitly given later on, in (9), where we get the word Heliades. This is Women's Work.

 

axin (wheel hubs) d' en chnoiaesin hiei syringos (reed whistle) autaen aithomenos (red hot).

the axle in the wheel hubs screetched the shrill sound of a reed whistle, red hot was it.

 

aithos or aitops is the field of fire, burning, heat, glowing red with heat, also the red hot iron.

 

We are lead back deep into the semantic rhizome of phos and phonae, giving us the connection of the light and the sound, the phoinos, which means purple red. We also get a cosm{ological/gonic} connection by the sound field of chnon, axon, pramantha or prometheus, the fire drill, leading us into the deepest abysses (chasms, maelstroem) of archaic cosmology.

Dechend / Santillana (1993), engl.: Hamblet's Mill, Gambit, Boston 1969.

 

In syringos and the connection of aithomenos ... aisomenos ... aidomenos, the double meaning of aio as hearing and wind-sound reappears, only immensely magnified to the limits of endurance. The sound fields of audae and asomai appear.

 

(7,2-8,1) doiois gar epeigeto dinotoisin kyklois amphoterothen,

because it was driven by two whirling wheels on both sides

 

we may recall the other meanings of kyklos in the cosmic realm, meaning eternal recurrences and stellar revolutions.

 

(8,2-9,1) hote sperchoiato pempein Heliades kourai,

as with even more hurry the heliadic daughters led the way

 

We get the feeling of continuously rising tension. This is very serious business, fraught with danger, and we must not slow down, because something (the night) will catch up with us when we do, engorging and engulfing us mercilessly, throwing us back into the abyss. This is the next best visual imagery coming as close as is possible to some very phantastic scenes out of the Star Wars Mythology where the rocket ships of the federation make it barely through a closing stellar passage.

 

(9,1-10,1) prolipusai domata nyktos eis phaos,

leaving behind us the house of night, toward the light.

 

Now we have almost made it. We have escaped the precession of the equinoxes and are now beyond the time barrier. We have entered the realm of the eternal. (Interpretation according to: DECHEND 1993).

 

(10,2) osamenai kraton apo chersi kalyptras.

forcibly removing the veil from the head.

 

osamenai has the root sound of ousia, the essence of Aristoteles. We are connected back to eidota, the images of the eternal being. The veil is removed, now we can see clearly, truly, and really. The eternal vision is cleared for us. It takes some more effort to remove this last veil. ous- is the root word for a handle, the handle by which we can hold things in reality.

osamenai: Wesen schaffend, Wesen machend

ousia: Dasein, Wirklichkeit,

ous, otos: Henkel, Griff -> Ankh

 

(11) entha pylai nyktos te kai haematos eisi keleuthon,

here is the gate of the ways of the night (nyktos) and the day (haematos).

 

keleuthos is again another word for the way, the path, the voyage. The next connection to a known sound field we have is kyllos, leading us to kyklos. There are straight and directed (ithys) paths and voyages and there are cyclical paths. This gate signifies their parting, the cosmic cross-roads. Keleutheia is a name for Pallas Athene.

 

There is one more station to pass, but it is not an obstacle to us, just another sign that we have made it. This is the gate separating the Ways. It is the gate of the passage of time, of endless ever-recurring kyklois of day and night.

 

kai sphas hyperthyron amphis echei kai lainos oudos.

and a gate lintel and a stone step surround it.

echo/echy: haltbar, halten, haben, anhalten, halt geben, haben, besitzen.

 

We find in the word hyper-thyron the root of the german Türe Tor, and the english door. lainos means made from stone. echo- means: hold, hold fast, give a hold.

 

autai d' aitheriai plaentai megaloisi thyretois.

The gate itself, shining with etheric light, is filled with huge swinging doors

 

ton de Dikae polypoinos echei klaeidas amoibous.

for which Dike the all-sentencing (punishing) polypoinos holds the keys to entry and exit.

 

This will lead us straight to Anaximandros and the apeiron. There the Dike is not a mythological goddess but the impersonal cosmic law of all things arising and decaying.

 

taen dae parphamenai kourai malakoisi logoisin

peisan epiphradeos,

To her spake the Sun-daughters with gentle words and persuaded her

 

hos sphin balanoton ochaea aptereos oseie pyleon apo.

to pull back the bolted bar from the door

 

tai de thyretron chasm' achanes poiaesan anaptamenai

and it opened wide, like a yawning, gaping abyss, the gorge of the doors

 

This leads us straight to Hesiod's account of The Beginning. chasm and achanes is the imagery of the chaos. Depicted is the gate of the apeiron which is the gate of chaos. We are now lead through the maelstrom, called Amlodhi's (Hamlet's) mill (Dechend 1993). The theme is the same as above. We are leaving the realm of temporal existence, proceeding into the eternal realm. We may call to memory our contemporary physical cosmological imagery of black holes, the maelstrom of gravity that exactly parallels this archaic tale.

charybdis Straße von Mession

charon: charoneios

chasko: gähnen, das Maul aufsperren

chasmos/chasma: Klaffende Öffnung

 

polychalkous axonas en syrinxin amoibadon eilixasai

gomphois kai peronaeisin araerote.

turning the polychalkous brazen / bronze (aere perennis) axes (pylons) with nails and rivets in their hinges

 

taei rha di auteon ithys echon

kourai kat' amaxiton harma kai hippous.

right through there, in the straight way, the Sun-daughters guided the chariot and the horses.

 

ithys, itharos is everything connected to straight(forward), also clear, pure. idea is not far away from this idea. ithyphallos is the erected phallos.

 

amaxa-, amaxi-, is everything belonging to the chariot and the cart. Also the stellar signs of the big and little dipper (great and small vessel, mahayana and hinayana).

 

Now we have left the kykloid ways of temporal existence and have returned to the straight path of Eternal Truth. This brazen door made of aere perennius had slammed shut 2500 years ago, and no one had entered here afterwards. Plato only had a dim recollection of what had occurred here. He did not have the key any more. For him, this was already dark, obscure mythology, as it was for all the countless generations of philosophers after him.

The Deeper meanings of Greek names

After this tour de force which will surely earn us a heavy beating by linguists, philologists, and philosophers alike, we might be really brazen and get tempted to ask a really idiot question. What if there was more to the name Parmenides than just an arbitrary name (onoma homoion to pragmati)? We know from the amerind people how they chose names to reflect an essential character trait of the bearer (Chief Sitting Bull). What if we were to parse the word Parmenides and come to something like: para-men-ithys (straight beyond the mind). We can then graduate to Hesiodos, and analyse that as chaes-aoidos , the aoidos of chaos-chea-gea-gaia-rhea, which is exactly what describes the essence of his work Then we might advance to Anaximandros, and get something like: Anax-andros, or Ana-Axin-Andros. Timaios has some connection to the greek word timao, or to weigh, to deliberate. Then we might try Prometheus, whose brother interestingly was called Epimetheus (the before-thinker, and the after-thinker). Santillana and v.Dechend note that there is a connection to the vedic root term Pramantha, or fire drill (DECHEND 1993). And last, but not least, we get the toughest job of them all: Homer. He was the first and foremost aoide as we have already mentioned. That again is connected to aio. Let us now make a quick detour to a different corner of the world and take up the thread that we connected to the word aoum. We now get this little onoma-Sem{e/aio}phonic kyklos:

aoide - aio - aoum - soma - haoma - homeros - aoide

The Omnipresence of embedded Ontologies

The forces that shaped modern european languages are to be found 2500 years ago in the development of greek language. The semiotic decisions and developments made between the time of Heraklit and Anaximander about ‑600 and the time of the Alexandrinian library became the foundation of the whole of western thought structure. They filtered directly into Roman Imperial Latin, the language of Cicero and Horaz, and from there into Church Latin, the Scholastic Age, and from there, with incorporation of the wisdom of the Byzantine Empire in european Renaissance thought and finally the thought systems of modernity: Bacon, Galileo, Copernicus, Newton, Descartes, Leibniz and Kant. The apparent diversity of european languages makes us forget that the underlying world models, their built-in ontologies, are extremely uniform. Because it is so all-pervasive, it is extremely difficult to separate out the determinants of this world-system. Kant's Critique was only the last of a long series of efforts to sort them out in a set of universal categories and arrive at a base that is not determined by the indo-european graeko-roman thought structure.

The Seven Seals

... Of Multi-Level Codings and Experimental Linguistics

We might conclude this tour through The Aoide Sem{e/aio}phonic Universe with showing some vistas that up to now had to remain beyond current scientific validation because of lack of proper instruments. Perhaps by using new fuzzy phonetics logic and statistical based tools can we gain an approach that is above mere speculation. This is the field of Multi-Level Codings. It was said of the old scriptures that they were guarded by seven seals, only to be fully understood by the initiates. Although we have learned to decipher many of the old texts, and we are able to read a sense in them, the question is: While we have a meaning, do we have the message? This question must remain so far outside the realm of scientific investigation until the Symbolator is actually constructed. Only then can we interrelate all the available data of the old scriptures and epic tradition in one coherent data model. As coding theory tells us, any feature of an epos might serve as information carrier. Thus, we don't only have the conventional meaning of the words, but also their arrangement, the subtle variations of rhythm, of melody, and many more factors. When we can take all these factors into account, we can start at a work that could be called Experimental Linguistics, because now, it would be possible to construct and validate a great number of variations of codification.

 

This work has a long tradition, of course. In "Hamlet's Mill" Giorgio Santillana and Hertha von Dechend propose a codification of astronomical knowledge in the old mythology (Dechend 1993). A similar case is advanced in "The Myth of Invariance" by Ernest McClain (McClain 1978). Finally, we could mention the cabalistic tradition, as exemplified by Carlo Suarez (Suares 1976). Perhaps we can then uncover something in the great Vedic Tradition that has been hidden during thousands of years, carefully guarded in hundreds of generations of oral transmission by the Brahmin culture, and immensely valuable for the future of humanity on this planet.

Plato, Kraty­los: Onoma ho­moion to pragmati

In Kraty­los, Plato talks about the relation betweeen the sounds of words and nam­ings, and their meaning. He op­poses two views:

 

1) The names of things and people are products of so­cial con­ven­tion only. Prodikos (384b) and Pro­tagoras are (386a) the propo­nents of this view. The famous statement of Pro­tagoras is cited:

panton (all) chraema­ton (things-of-daily-use ) metron (measure) einai (is) an­thropon (the-human).

'The hu­man is the meas­ure of all things.'

 

2) The view of Kratylos is summed up in (Kratylos 434a):

to onoma homoion to prag­mati

the name similar the thing-being-dealt-with

'The name is simi­lar to the thing'.

 

Plato's treat­ment of the subject is pe­culiar. As in most of his dialogues, he lets Sokrates do most of the talk­ing, but he pro­fesses to be igno­rant about the sub­ject (Cusanus: idiota de mente). And those who are knowl­edge­able, are not present (Prodikos and Pro­tagoras), or are given no oppor­tu­nity to talk. Kratylos ap­pears only in the last quarter of the text, starting at 428d to 440. He has hardly the oppor­tu­nity to say two coherent sentences about his view on the matter when he finally gets the word. Therefore, the Kratylos dialogue has even been inter­preted as a semiotic (tongue-in-cheek practi­cal) joke that Plato made to be­fuddle his stu­dents in the acad­emy and us across the mil­lennia. Or it can be as­sumed that Plato didn't have the right con­ceptual tools to make a semiotic analysis. This seems to be a modern in­terpre­tation which is also pro­posed by Eco (1994: 25). There are two questions remain­ing: First: Plato is known to be one of the most out­stand­ing gen­iuses of mankind, but humor was not one of his strong points. Second: Why did he go through such an effort to make it known to posterity, that he didn't know very much to say about the mat­ter? If we as­sume that Plato saw enough rele­vance in the subject to write about it, then there are again two pos­sibili­ties: 1) He knew more about it than he wanted to write, keeping the unwritten teachings hovering in the back­ground. 2) He was guessing himself, but wanted to preserve something that even he, one of the most knowl­edge­able men of his time, had only a dim recollec­tion of, so that it be­came not totally lost to pos­terity.

 

Now what shall be pro­posed here, is not an answer to the ques­tion, if there ever is an answer at all, for in its pro­fun­dity, this is the question of the ideal uni­versal lan­guage (Eco 1994: 25). Instead, a way of continu­ing the socratic method of asking ques­tions shall be proposed. We are igno­rant, but we have a docta ig­no­rantia (Cusanus) to apply. In order to ask better ques­tions, we need a differ­ent concep­tual infra­struc­ture. We need to apply dif­ferent re­search meth­ods that have come to our reach only just now with the avail­ability of very powerful computer based (fuzzy linguistics, bayesian logic) lin­guistic tools. In order to enlarge on the argu­ments presented here the com­puting machinery would have to be available in the first place.

The Kraty­los hy­pothesis and the autopoiesis of language

In 434a, the view of Kratylos is even extended to include not only the words but also the letters of which the words consist:

(Oukoun eiper estai to onoma homoion to pragmati,)

anankaion pephykenai ta stoicheia homoia tois pragmasin

necessity in-natural-manner the {sounds / the letters} similar to the things

'then by necessity must the sounds (the letters) be similar to the things also'.

 

In full: "If now the name is simi­lar to the thing, then by natural necessity must the {sounds / letters} be similar to the things also". Let us call this state­ment the Kratylos hy­pothe­sis. This statement of Plato contradicts the "signe arbitraire" principle of current linguistic consensus as it was coined by Saussure. The observation of Wilhelm v. Humboldt makes a similar statement: "In reality is a statement not constructed of the words that it consists of, but to the contrary, the words arise from the totality of the statement."

Humboldt, (1963, Ges. Werke, VII, 17, p. 72.)

file:///f:/mat-phil/humboldt/Energeia.htm

The terms used by Plato

The translation of classical greek texts usually causes no problems when one needs to find equiva­lents for words of com­mon cul­ture use like: house, ship, knife, loom, horse, sheep, river, tree, moun­tain, etc., be­cause they denote easily identifi­able tan­gi­ble, physical ob­jects that are com­mon in west­ern, in­do-european cul­tures. Philo­sophical texts pre­sent more of a problem for trans­lation be­cause of the ex­treme vari­ance of se­man­tic fields of key terms used as com­pared with modern euro­pean lan­guages. Kratylos is even more prob­lematic because Plato uses his words in a tech­nical sense, and uses them while he talks about them, with­out hav­ing a proper meta lan­guage at his disposition. Here are the semantic fields of some of the keywords used by Plato (based on Rost 1862):[869]

 

onoma - name, de­nomination, appel­lation, designa­tion,word, expres­sion.

chraema - this se­mantic field de­notes things of practical relevance and ob­jects of hu­man envi­ron­ment: thing, ac­tion, us­age, money, be­long­ings, hap­pen­ings. There are many similar-sounding, similar-meaning words in the field: chreia, chreos, chreoo, chrae, chraezoo, chraes­tos, chraestes, chraeo. chraema was the term used by Pro­tago­ras. If the very global meaning of "thing" is substi­tuted for the more specific sense of "objects of human envi­ron­ment" then we get the most ob­vious and com­mon­sense state­ment of "the hu­man is the measure of all objects of the hu­man envi­ron­ment". No one would want to ar­gue against this. Oth­erwise what would they be there for? Today, one would call that statement a core re­quire­ment of er­go­nomics.

pragma - things done, business, ne­gotia­tion. This term is used by Kratylos. There is very slight vari­ance to chraema, but it might be significant. The se­mantic field of pragma is a little more ori­ented to­wards proc­ess, dealings, and do­ings. The word praxis be­longs to this field. Plato uses this term in the majority of places that are translated as "thing".

onta, einai - being things. With the "to ti aen einai" the thing­ness of things starts to ap­pear in Aris­toteles. Plato uses this term sparingly (385b) and he does not seem to differ­enti­ate very much be­tween the terms.

The stoi­cheia as used in Kratylos and Timaios

In most transla­tions of Plato's works, stoi­cheia and gram­mata are treated as syno­nyms: meaning let­ters of the alphabet. But for Plato, there is a quite marked distinction: when he talks about stoi­chea, he talks about spoken sounds, and when he says grammata, he means the writ­ten let­ter. The trans­lation of Kraty­los has to be treated carefully to yield any useful in­for­mation of what Plato was talking about. The semantic field of stoichea is:

 

stoi­cheoma: element, funda­men­tal build­ing block, first prin­ciple

stoicheoo: to teach the ba­sics

stoi­cheomata: the 12 signs of the zo­diac

stoicheon: letter of the alpha­bet

stoichos: the rod or stylus of a sundial that casts the shadow by which the time is in­dicated on the dial

 

It is easy to see that the term is full of conno­tations from an­cient cos­mology. This sub­ject has been treated in another of Plato's dia­logues: Ti­maios. The first meaning of stoi­cheoma de­notes the idea of a first principle of the cosmos. This is also called the ar­chae. The zodiacal signs can be clari­fied in con­nection with the sundial. The sun­dial was intro­duced in Greece by Anaxi­mander. He is also connected with the original for­mula­tion of the greek theory of the four elements and the apeiron (Hölscher 1989, p. 172). The corresponding passage is in Timaios 48b:

 

Instead, as if we knew what really is the true nature of the fire, the water and the others, we talk about them as the ori­gins (archai), in a way that we equate them with the letters (the stoi­chea or original compo­nents) of the cosmos. But it is not adequate that the amateur may even com­pare them with the form of the sylla­bles.

 

This passage shows direct correspondence with the Kratylos hypothesis. The four ele­ments as Timaios de­scribes them in the quo­ta­tion, are also called stoi­chea. Anaxi­mander had brought the sun­dial from Baby­lon. The dial is partitioned in 12 sec­tions, like any mod­ern clock is, corre­sponding to the 12 hours of the day. The 12-scheme of the hours corre­sponds to the 12-scheme of the months of the year and the 12 zodia­cal signs wich are all of babylo­nian (or chaldean) origin. In the world of an­tiq­uity, if one wanted to learn about as­tron­omy/astrology, one went to Baby­lon, be­cause here were the first and fore­most experts of all the oikumene[870] on that sub­ject. Ti­maios, who is the fictional narrator in that mono­logue, has been intro­duced to the group in 27a as the one who is the most ex­pert of them on Astron­omy/As­trol­ogy. Obviously Timaios must have been in Babylon to learn the ba­sics (or stoi­cheoma) of the story he is telling in Plato's Timaios, just like Anaxi­mander be­fore him. We now have one detail left to clar­ify: why and how might the word stoichea have ac­quired the meaning of letter-of-alpha­bet which is usu­ally de­noted by the word gram­mata? Let us create a mental image of a sundial: We see a rod, or stylus, the sun shines, and the stylus casts a shadow. Then we call into memory another memo­rable fable of Plato, the cave par­able. There, Plato talks about a big cave where miserable humans are chained fast to their seats so they can­not move and only watch the shad­ows dancing on the cave walls, for­ever enter­tain­ing them­selves guessing what these shadows mean and what they stand for. The con­nec­tion to the stoi­chea be­comes im­mediately clear. The symbols of the alpha­bet are viewed as the shaped holes through which the pure light of the di­vine lo­gos shines. The shad­ows that are cast on the dial of the sun­dial or the cave walls are the meanings of those symbols as we per­ceive them from our lowly per­spective. Plato talks in Phaidros (276a) of the gram­mata as the shadow pictures of the liv­ing, animated lo­gos. He uses a very subtle word-play here, the op­posi­tion of eidotos (true knowledge) and ei­dolon (shadow im­age):

 

Ton tou eidotos logon legeis,[871] zonta kai en­psychon, ou ho ge­grammenos eidolon an ti legoito dikaios

'You mean the living, en­souled speech, the logos, of the truly knowl­edgeable, of which the written version can only be looked at as shadow image?'

 

With all these indi­cations and ex­am­ples from dif­ferent works, it is sure worth trying to formulate a hypothesis Plato's inter­est­ing specu­la­tion.

The ex­am­ples of Kratylos are taken from greek epos

When we look at the examples given in Kratylos for the simil­iarity of name and thing, we quickly see that Plato was careful to choose words that have no physical ref­erent. He de­rives his terms mostly from greek my­thol­ogy and the ethical do­main. He starts out with the best known of the ancient greek aoidoi, as the po­ets, sing­ers, and bards of greek an­tiquity were called: Homer as one of those people who are daemi­ourgon onomaton, or master in the art of forming words (390e). (This and all following locations are again from Kratylos). This gives a sig­nifi­cant corre­spondence to the daemi­ourgos of Timaios who is creating the world. Then he goes through an as­sorted list of greek gods and heroes. In this, he follows the ge­ne­alogy list as given by the other great aoide, He­siodos, and in (409), he comes to the plan­ets and stars, the four ele­ments, and the four sea­sons. In (411) he talks about abstract and ethi­cal terms like virtue, right­eousness, etc. This gives an indi­ca­tion that Plato did not have the inten­tion to show us the rela­tions of names of physical ob­jects but rather, to the thought and asso­ciation struc­ture contained in the greek my­thologies. And here, it makes much more sense to speculate about a con­nection be­tween the thing and the name and the sounds of the names: this structure was cre­ated and transmit­ted by the ancient aoidoi.

Epic  Rhythm, Meter, Associa­tion, and the Orality Debate

So there is no prob­lem to find a re­lation of the names to the phe­nom­ena per­ceived. The greek gods and mysteries lit­erally "lived" in the rhymes and me­tres of an­cient greek poetry, and it would be im­possi­ble to extract them from there. An­other indi­cation for this is Plato's use of pragma to de­note the "things". He doesn't talk about a thing­ness-in-itself as Kant may have pos­tu­lated, but about a mental process[872]. That is exactly the case when reciting an epic text. While the text was re­cited, the mental im­agery un­folded in the in­ner vision of the aoide and his audi­ence. So the examples Plato refers to, his pragmata, were for the ancient greek audience of epics a true proc­ess, of the nervous sys­tem, and not concepts. In this re­spect, we can per­ceive an auto-poieitic ele­ment, as the sounds them­selves create their meaning by rhythm, meter, and associa­tion. This subject has given rise to hot controversies in the classical philology community under the name of the orality debate. One side has been proposed by the followers of Milman Parry and researchers in the english speaking countries, while their opponents are located on the european continent, namely in Germany. There is not enough space for enlarging on this theme, the bibliography references in Latacz (1979), Parry (1930), Assmann (1983-1991d), and Havelock (1986-1990) contain most of the material. Also, Bolter (1990, 1991), Derrida (1974), Haarmann (1990, 1992), McLuhan (1972), and Mellaart (1989) may be referred for further information.

Neurology, Epics, and the Brain Hemi­spheres

The question of self-stabilizing neuronal homeostatic patterns evoked by metered poetry has been treated by Turner and Pöppel (1988) (in Rentschler 1988, p. 71-90) and Barbara Lex "The Neurobiology of Ritual Trance" in (Lex 1979). In their pa­per, Turner and Pöp­pel make a strong case for the ef­fects of metered poetry on the devel­opment of what they call "a whole­some, whole-brained" us­age of the mind. Metered po­etry has the capa­bility of inducing the brain to a mode of func­tioning that is actu­ally of a higher quality than the free-form prosaic mode of thinking that has become the norm in script based civiliza­tion. They point out:

 

Human society itself can be pro­foundly changed by the de­vel­opment of new ways of using the brain. Illus­trative are the enor­mous socio-cultural conse­quences of the inven­tion of the written word. In a sense, reading is a sort of new synthetic in­stinct, input that is reflex­ively trans­formed in to a pro­gram, crys­tallized into neural hard­ware, and in­cor­porated as cultural loop into the human vervous cir­cuit. This "new in­stinct" in turn pro­foundly changes the environ­ment within which young hu­man brains are pro­grammed... our tech­nology [functions] as a sort of supple­men­tary nerv­ous system. (p.75).

The funda­mental unit of metered po­etry is what we shall call the line... it is recogniz­able metri­cally and nearly al­ways takes from two to four sec­onds to recite... The line is nearly al­ways a rhythmic, se­mantic, and syntac­tical unit as well - a sentence, a colon, a clause, a phrase, or a com­pleted group of these. Thus, other linguistic rhythms are accomo­dated to the basic acoustical rhythm, pro­ducing that pleas­ing sen­sation of ap­propri­ateness and inevitabil­ity, which is part of the de­light of verse and aid to the mem­ory. (p.76)

The second univer­sal character­istic of human verse meter is that cer­tain marked elements of the line or group of lines re­main con­stant throughout the poem and thus indicate the repetition of a pat­tern. The 3-sec­ond cycle is not marked merely by a pause, but by distinct re­sem­blances between the material in each cy­cle. Repetition is added to fre­quency to em­pha­size the rhythm. These con­stant ele­ments may take many forms, the simplest of which is the number of syl­lables per line... Still other patterns are arranged around allit­eration, conso­nance, asso­nance, and end rhyme. Often, many of these de­vices are used to­gether, some pre­scribed by the con­ventions of a par­ticular poetic form and others left to the discretion and inspi­ration of the individ­ual poet. (p. 77)

The third uni­versal charac­teristic of metrical po­etry is vari­ation. Vari­ation is a tem­porary sus­pen­sion of the met­rical pat­tern at work in a given poem, a surprising, unex­pected, and refresh­ing twist to that pat­tern... Me­ter is im­portant in that it con­veys meaning, much as melody does in a song. Met­rical pat­terns are ele­ments of an analogi­cal struc­ture, which is com­prehended by the right cere­bral hemi­sphere, while po­etry as lan­guage is pre­sumably proc­essed by the left temporal lobe. If this hy­pothesis is correct, meter is partially a method of introduc­ing right brain processes into the left brain activity of under­standing lan­gu­age. In other words, it is a way of connecting our much more cul­ture-bound linguistic ca­pacities with rela­tively more primitive spa­tial rec­ognition pattern rec­ognition facul­ties, which we share with the higher animals. (p.77)

The im­agery of the poem can become so intense that it is al­most like a real sen­sory experience. Per­sonal memories... are strongly evoked; there is often an emotional re-experi­ence of close per­sonal ties with fam­ily, friends, lovers, and the dead. There is an intense re­aliza­tion of the world and of hu­man life, to­gether with a strong sense of the recon­cili­ation of oppo­sites - joy and sorrow, life and death, good and evil, human and di­vine, reality and il­lusion, whole and part, comic and tragic, time and timeless­ness... There is a sense of power combined with effort­lessness. The poet or reader rises above the word, so to speak, on the "viewless wings of po­etry" and sees it all in its full­ness and complete­ness, but without loss of the clarity of its details. There is an aware­ness of one's own physi­cal na­ture, of one's birth and death, and of a curious tran­scen­dence of both, and, often, a strong feel­ing of uni­versal and par­ticular love and communal soli­darity. (p.81-82)

 

To rein­force their hy­pothesis the authors turn to new and specula­tive fields of sci­en­tific in­quiry, which are variously termed "neuro­biology", "biocyber­netics", and "psy­chobiol­ogy". Quot­ing an Essay by Barbara Lex, "The Neuro­biology of Ritual Trance", they state:

... various techniques of the al­teration of mental states... are designed to add to the linear, analytic, and verbal re­sources of the left brain the more intui­tive and holistic under­stand­ing of the right brain; to tune the central nervous system and alleviate accumu­lated stress; and bring to the aid of social soli­darity and cul­tural values the powerful so­matic and emo­tional forces me­di­ated by the sympa­thetic and parasym­pa­thetic nerv­ous systems and the er­gotropic and tro­photropic re­sources they contr­ol. (p.82)

The tradi­tional con­cern of verse with the deepest human val­ues - truth, goodness, and beauty - is clearly associ­ated with its involve­ment with the brain's own moti­va­tional system. Poetry seems to be a device the brain can use in re­flexively calibrating it­self, turning its "hardware" into "software", and vice versa... As a quintes­sen­tially cultural ac­tivity, poetry has been cen­tral to so­cial learn­ing and the syn­chroni­zation of social ac­tivities. Po­etry en­forces co­operation between left brain temporal organiza­tion and right brain spatial or­gani­zation and helps to bring about that inte­grated stereo­scopic view that we call true un­der­standing. Po­etry is, par excel­lence, kalo­genic - produc­tive of beauty, of ele­gant, coherent, and predic­tively pow­erful mod­els of the world. (p.84-85)

 

If we ap­ply the sci­entific findings to our hy­pothe­sis of the so­cie­tal role of the Epic Tradition, we get this sur­pris­ing pic­ture: The Aoidoi of the past Oral Age served a much more im­por­tant function than his­tory had allotted to them. They were the guardians of the sa­cred chants and poems whose purpose was much more than enter­tain­ing, or keeping a mytho­logical re­cord of the past, a sort of proto-his­tory. They were the mas­ters of the for­gotten arts of at­tuning the soul with the body, of project­ing the past and the future, and heal­ing the cracks and fissures of hu­man soci­ety. When civiliza­tion arose and hu­mans adopted writing, the use of poetry as cultural memory sys­tem was quickly dis­carded and rele­gated to purely enter­tain­ment pur­poses. The impor­tant cathartic role played by theater, and espe­cially tragedy, in ancient greek so­ciety is one of the last ves­tiges of this once vigor­ous tradition.


 

The Categorization System

The Noology also needs a Categorization System for knowledge or the Noologic Domain (or short: the Domain) is the term used for everything which can or could be known. This domain is also colloqually known as "the universe and the mind",  ie. the domain consists of everything in the SEMiosphere:

 

1) Which we perceive in and about the (external) world OBJects, and that

            a) exists factually, or

            b) could exist possibly, probably, and/or according to "the laws of nature".

 

2) Which we perceive as (processes in / apparitions of) our minds, SUBjective,

that can or could appear somehow in our minds as feelings, thoughts, ideas, phantasies, wishes, emotions, impulses, etc.

 

The philosophical term categorization is used here in a specific meaning: Categorization is that logical framework by which we make our most fundamental distinctions of the noologic domain. Systematically, categorization is the design of a category system. In Noology, a category system is a construct of ideas. This is also a question of philosophical debate, since the Platonic schools in Mathematics and Natural Science assume that humans can only trace and track a pre-existent ordering of the Kόsmos .[873]

 

The use of a category system is to specify any given item out of the noologic domain exhaustively by its attributes, and ideally, it should be set-theoretically clean. This means that all items of the domain categorized by our system should form disjunct sets. (In common sense philosophy this is called pigeon-holing). Something of the like is the rationale behind the information technology of the relational DBMS which is the machinery behind the current SQL query languages and most commercial Database systems. The difficulty of correctly designing the logical structure of a relational DBMS, called "normalizing" has the same logical reason that makes a categorization so difficult. Since Noology is not dealing with "ideal" worlds, but with organizing the knowledge of the messy world of humans and society, its category systems cannot give those ideal clean sets. Rather, it works with fuzzy sets. (More on this later). Categorization is the most crucial task for setting up a knowledge system. If you have the wrong categorization then your knowledge system will most likely be skewed, flawed, or outright useless. Needless to say, a good category system is hard to come by.[874]

 

Many philosophers have come up with many different types of category systems and have given their reasons for designing them. Up to now, no philosopher had information machinery in mind when he designed his system.[875]/[876] So for the present purpose, the design criteria for the category system are influenced by these factors:

1) the human mind and the human memory (or mnemonomic factors).[877]

2) the various types and kinds of the universe of concepts which we want to categorize

3) technical requirements and capabilities of the available information machinery.

 

It is a philosophical problem whether there exist "natural" categories. My working assumption about this is that any categories are imposed on the world by:

1) our nervous system (which is of course biological, and in some sense also natural) and by

2) our thinking patterns and habits (which are partly cultural, ie. dependent on upbringing and education) but also subtly influenced by what our nervous system takes for granted before we even start to think.

 

We can think of categories as "flavored containers" somewhat like variable types of programming. There we have integers, floating, strings, arrays, truth values, and the OOP languages go so far as to construct a specific object type for any data item.

 

The Big W's: Where, When, Who, hoW, What, Whatfor, Whatwith, Whatagainst...

The mnemonomic factor of Noology is expressed best by the famous dictum "five plus minus two chunks" . Ie. a category system should not have more than about 5 to 7 basic categories, while of course there can be many more subcategories. Natural language gives a few basic patterns for the Noologic instrumentarium since it has served the human mind and memory factors for countless ages to prove that it works. The interesting factor there is that so many and so different languages exist, and all seem to be workable somehow, since the peoples that used them, survived up to our day.

 

The Germanic languages give a "natural" instrumentarium for categorization with the "W" questions.

In German - English, this is: 

1) Wo? - Where?

2) Wann? - When?

3) Wer? - Who?

4) Wie? - hoW?

5) Was? - What?

6) für Welchen Zweck? - Whatfor?

7) mit Welchen Mitteln? - Whatwith?

8) gegen Welche Widerstände? - Whatagainst?

...

This is already a categoric framework that can carry us quite far. But for now, I don't want to delve too much into matters of content, but will deal more with the logical structure of the framework, or with the empty categories.[878] 

A phonetic category framework.

I will first construct an empty framework for a database retrieval system, which has a mnemonic factor. It is more or less given "naturally" by the capabilities of the human phonetic instrumentarium. This has a slight slant towards indoeuropean languages, but I want to construct a framework that can be represented as ASCII strings and that is not possible with extra-european phonetics for which we would need a Unicode representation.

 

The Vowel Domain:

 

(1-8)                 a          i           ä          e          ü          ö          o          u

 

The vowels "ä", "ü" and "ö" are from the german language, but they reflect the greek distinction of alpha and eta, omicron and omega, even though the sound values may be different. 

 

The Consonant Domain:

(1-22)   Greek/Semitic

key       name    phonetic value / pronounciation example

y          aleph    english: yes, german: ja

q          qof       arabic qof

k          ka         english: king

g          ge         german/ english: gold

r           ro         german: rad, rot

rch        rch        german: acht, nacht, wacht, krach

ch         chi        greek: chimaira, german: nicht, licht, gicht

h          ha         german/ english: hunger

j           je         english: join

sch       sch       german: schön, schluss

s           sigma    english: soon

z           zeta      german: zeit

l           lambda english: lip

d          delta     english: do

t           tau        english: tea

th         theta     english: thought

f           phi        english: food

b          beta      english: brain

p          pi         english: pod

w          we        german: wein

n          nu         english: noon

m         mu        english: moon

 

The Vowels and Consonants are arranged in a table:

 

y

a

i

ä

e

ü

ö

o

u

y

 

 

 

 

 

 

 

 

q

 

 

 

 

 

 

 

 

k

 

 

 

 

 

 

 

 

g

 

 

 

 

 

 

 

 

r

 

 

 

 

 

 

 

 

rch

 

 

 

 

 

 

 

 

ch

 

 

 

 

 

 

 

 

h

 

 

 

 

 

 

 

 

j

 

 

 

 

 

 

 

 

sch

 

 

 

 

 

 

 

 

s

 

 

 

 

 

 

 

 

z

 

 

 

 

 

 

 

 

l

 

 

 

 

 

 

 

 

d

 

 

 

 

 

 

 

 

t

 

 

 

 

 

 

 

 

th

 

 

 

 

 

 

 

 

f

 

 

 

 

 

 

 

 

b

 

 

 

 

 

 

 

 

p

 

 

 

 

 

 

 

 

w

 

 

 

 

 

 

 

 

n

 

 

 

 

 

 

 

 

m

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

By use of this construction method we have the benefit that we can name anything that we want with a string of pronounceable words. This is primarily a memory requirement (also called mnemotechnics), because it is harder to remember something for which one has no pronounceable word. (There are exceptions: Feelings and physical sensations, like smells, of course can be remembered very well without words). The string formation follows the regular expression rules and always starts with a consonant. By using y = aleph as first consonant (which is also a vowel) we can allow words that would otherwise start with a vowel. In hebrew (mytho-poetic) usage, the aleph is called the mother/father of all sounds, because all pronounced sound formation must start with a breath (ruach, pneuma). The use of "y" as key fits also well to the technical requirements. It must be an ASCII consonant that is in the ordinary 7-bit character set available on every keyboard, and it must not collide with any other of the characters in the set. Because y is also used in indo-european languages as both vowel and consonant, this makes it a suitable candidate.

 

By this scheme we can form all words of the indoeuropean language system, which serves well for constructing a dictionary of all entities of the noologic domain.

 

Another requirement for a category system is that it should be frugal, ie that it should be easily memorable. A table of (8 * 22 ) = 176 elements is manageable, but something less is desirable. The decimal multiplication table has 100 elements, and that is about the memory capacity that one can assume for normal iq primary school students. To make these tables available to the general public, the memory limits of a normal iq person were of course one of the main stringent constraints. As can be observed in actual language use, most indoeuropean languages don't use the full vowel or consonant table, so that in effect the actual size of the table comes more close to 100 elements. Also some vowels and consonants are used more sparingly than others.

 

In most cases, the standard keyboard vowels:  "a i e o u" (five chunks) will be sufficient.

Reference to ancient memory technologies

This table was constructed with reference to the ancient memory technologies of the distant past, before writing was invented. That means about 100.000 (or perhaps 1.000.000) years during which some kind of human culture was transmitted by memory alone. The last 3-5000 years of writing civilization are very short compared with that time depth. All those times, mnemotechnics was a prime cultural necessity, because people had to memorize all the things that were worth remembering in their minds only. I have extensively researched on these techniques and written about them in some of my publications.[879] From these times, only some rudiments have passed down to us, and probably with distorted meanings and connotations. For example the well known vedic mantra "aoum" contains the primary vowels (the in-between-vowels can be produced when one lets the sounds slide into each other). Likewise for the christian mantra "amen". In ancient greece, the word for hearing was "aio", and the "aoide" was the ancient memory bearer, the singer of the ancient lore (like the Homeric epics and Hesiod's works). "audae" was the ancient greek word for the recital of those hymns. In the germanic tradition, the god "odin" the name of whom is very similar to aoide was the bearer of the memory knowledge. In Africa, there exists a similar tradition of griots. In order to honor this tradition, I have made the "m" the last sound of the consonants, by this way we can construct the "aoum" with a (nearly) diagonal cross-section through the table. The word "aio" is of course contained in the first line.

The order of consonants

The order of consonants is given somewhat approximately how they are produced in the vocal tract: First come the "deep throat" sounds, of which the semitic languages have a richer variation than indo-european. Here the sound is produced by the voice box only without use of the tongue. Then come the gutturals. The tongue moves from the deeper posterior parts of the palate upwards and frontwards, until it reaches the dentals, labials and nasals. The "m" is a half-closure, as the air stream switches from the mouth to the nose, and for this reason it was used in the "aoum" mantra, to let the humming sound drift off into infinity. Of course the spiritual aspects of these techniques are of no concern here, but the ordering function can profit from the ancient principles.

The nesting of categories

So far, this table gives us only an empty framework but this is a powerful technique to generate unambiguous strings rith the regexp principle, which is very important for computer processing. As to the task of categorization, we have a rich literature of different systems that try to "pigeonhole" the world knowledge for bibliothecary uses into sets, by which the library stacks and catalogs can be ordered in some manageable way. This task is more commonly known as classification. Usually, these schemes give only very rough distinctions, like the Dewey classification system, but here the governing principle is more to provide a financially adequate system (ie cheap enough) for ordering the library stacks and catalogs. It depends more often than not purely on the interpretation of the library personnel into which class a book will be more or less properly fitted. And more often than not, a book is classified in this way never to be found again. Since so many category and classification systems have been devised, it is not really useful to add yet another version to this material. It has long become obvious that the world of knowledge can not be fitted into a table of any memorable dimension and to hope that these categories will ensure that the material will be adequately positioned and then, by use of these categories, that it can be retrieved. The problem of retrieval is that a researcher often thinks that the item s/he is looking for, is located under quite different categories, than where it is actually stored. This problem will not concern us for the moment. Instead I will embark on something that today is technically easier than what the philosophers of the past had to their avail: The nesting of categories.

 

The nesting of categories is a quite ancient technique and in all the sciences, and is well developed and presents a formidable edifice, like the classification of organisms. The principle is to identify a class by a certain set of attributes, like:

(class1 attr1 attr2 )

and then identify a sub-class by a additional attributes like:

(class1.1 attr1 attr2 attr3 )

 

The rationale is that "attr1" and "attr2" are of a more general kind, and "attr3" is a more specific kind.

Likewise one can define different subclasses with differing sets of further attributes like:

(class1.2 attr1 attr2 attr3a )

(class1.3 attr1 attr2 attr3b )

(class1.1.1 attr1 attr2 attr3  attr4 )

(class1.2.1 attr1 attr2 attr3a attr4 )

and so forth.

 

Aristoteles gave a famous quote: "man is a featherless biped animal".

This needs to be analysed with a structure graph since the nesting is implicit:

 

(class animals

              (class birds, attr:feathers, attr:2ped),

              (class no_birds, attr:no_feathers, (attr:0_ped | attr:4_ped | attr:6_ped | ... | attr:1000_ped),

                             (class man, attr:no_feathers, attr:2_ped),

              )

)

Man belongs to the super-class "animals" and to sub-class "no_birds",

and is unique there by attribute 2_ped.

 

In present information technology, this classification technique is the principle of "object oriented programming" and is also called "ontology" in current www organizing systems. Unfortunately, time and again, it appears necessary to reorder these categorizations according to different principles. To implement these changes in the textbooks and library systems is usually a quite monumental task. But with present data processing technology, this has become much easier. So we can view the above table actually as a stack of tables which can be searched with computers. Each table houses a number of strings which are [primary, secondary, tertiary ... ] retrieval keys for a database system. Permuting and reordering these strings is technically quite easy, and with the capacity of computers also within the technical and practical usability. After all, the time factor is crucial and one must search any number of permutations and combinations to find a specific item when one is not sure where it is exactly stored. In computer science, this topic appears for example under the title "inverted database".

Fuzzy Phonetics

The same is the case with the phonetics that are the base of the alphabet. While the alphabetical letters give the impression of outlining a clearly distinct set, the sounds they represent are a quite fuzzy set. This is more apparent with the vowels. In the english language, the alphabetic letter "a" can stand for almost any vowel sound, depending on context. It is also possible to slide through the above sequence of "a  i  ä e  ü  ö  o  u" and produce all sorts of intermediate sounds which can belong to either one or the other vowel class. Similarly with many consonants: l and r can slide into each other (this is why the chinese people have difficulty to distinguish them since they use only one sound in between these two), f and w, b and w, d and t, etc. Therefore such similar consonants are grouped by linguistics in classes like nasals, labials, dentals, glottals, etc. In this way, the different variations of phonetic values of characters of the alphabet are more close to fuzzy sets than to the strict disjunct set theory. This is another reason for the letter classification presented here. The issue here is mainly how to deal with the information technology of fuzzy sets.

Fuzzy categories and fuzzy logic

For 2300 years, from around 330 BC (the time of Aristoteles) to around 1970 the scientific progress of humanity dealt mainly with disjunct sets.[880] This is the base of Aristotelian logic, and the Boolean logic which drives our computers. Any item X either belongs to some class or set Q or it does not. For reasons of ASCII simplicity, the mathematical "Element Of" symbol is here substituted with "e". XOR means eXclusive OR, either something is, or is not contained in Q, there is no other possibility.

(X e Q) XOR (X (not) e Q)  

The relational DBMS technology is an implementation to extend this principle to practical data processing applications. Example: An item X which is characterized by attributes (attr1, attr2, attr3, attr4, ...) is either present in a warehouse Q or it is not.

 

From around 1970, with the work of Lotfi Zadeh on "Fuzzy Logics", there has been a shift in focus to things that cannot be categorized according to the rigid disjunct set theory. For example:

 

"Day" means: attr: (sun is shining, AND stars are not visible, AND it is bright).

"Night" means: attr:(sun is not shining, AND stars are visible, AND it is dark).

"Morning" and "Evening" are terms for describing phases of the diurnal circle, where the attributes are:

"Morning" attr: (NOT(really dark)) AND attr: (NOT(really bright)) AND attr: (some stars are visible: Venus) AND attr: (Clouds are red).

 

Etc. But it is not possible to give exactly the attributes which characterize "Morning" or "Evening". Their attributes form a "fuzzy set".



Indexing mit Tools und Google

Ein Index ist für die Noologie nicht nötig, weil man sich mit einem Freeware-Tool wie Docfetcher alle heruntergeladenen Dateien leicht selber indizieren kann. Docfetcher:

https://www.portablefreeware.com/index.php?id=2660

 

Jedes beliebige Stichwort kann auch mit Google gefunden werden. Hier ist ein Beispiel:

gumilev site:http://www.noologie.de

Literatur

Das Literatur-Verzeichnis ist nun ausgegliedert in:

http://www.noologie.de/denk-bib.htm


 

Endnoten

Dieses ist die Letzte (technische) Fussnote. Hier folgen die gesammelten Endnoten. Das ist der Hypertext in einem pyramidalen Buch, oder auch die Talmud-Technik der Noologie. Weil die vielen Anmerkungen und gedanklichen Ausflüge den Rahmen des Haupt-Textes zerreissen würden, werden sie hier in den Endnoten untergebracht. Der Umfang dieses Materials ist ca. 50 von 300 Seiten des gesamten Textes. Wenn wir noch alle Hyper-Texte damit zuhauf zählen würden, die über die Hyperlinks zu erreichen sind, kämen wir auf astronomische Mengen. Es wären mehr als 10 Gigabytes, also 10.000 normale Bücher. Das sprengt alle vorhanden Geistes-Grenzen. Meine leider auch. Ich lege mich damit in den Schlaf der Erda, und so bleibt es auch:

 

Mein Schlaf ist Träumen.

mein Träumen Sinnen,

mein Sinnen Walten des Wissens.

Doch wenn ich schlafe,

wachen Nornen:

sie weben das Seil

und spinnen fromm, was ich weiß.

 

[881]



[1] Das A(h/t)men oder das Omen.

Dazu noch ein paar Er-Läuterungen:

Das A(h/t)men ist einer der inhaltsvollsten der Denk-Schicksals-Mächtigsten...

oder auch Denk-Schicksals-Kräftigste(n), aller Verbal- Vexier- Noo- Logismen, ...

oder kürzer, der Noo- Tropo- Logismen, der Noologie.

Und zwar gibt es das A(h/t)men mindestens in 3-facher oder auch 4-facher oder auch 5-facher Be-Deutung..

1) Amen ist uns bestens bekannt aus der Hl. Chrl. Liturgie.

Wenn irgendwo Jemand in der Predigt, oder der Hl. Wandlung, so irgend-etwas nicht so richtig verstanden hat,

(siehe Nietzsche, das Wieder-Käuende Rinder-Vieh), so sagt er halt nur Ja & Amen.

Das kommt etymologisch wohl von A-mens oder A-mentia

(Siehe Stowasser: Sinnlosigkeit, Wahnsinn, Tollheit, Aberwitz).

Dies finden wir besonders ausgeprägt bei dem Hl. St. Tertullian & dem Hl. St. Lactantius,

denen wir irgendwann mal wieder begegnen müssen. Insbesondere bei dem "Credo quia absurdum".

Dies ist allso der Hl. Leit- und Wieder-Käu-Spruch der Hl. Katholischen Kirche.

2) Aber Amen heisst auch Omen, bzw. Ovismen, griech. oiomai.

Siehe Stowasser: Vor-Zeichen, Vor-An-Zeichen, Vor-Ahnen, Vogel-Zeichen,

oder auch feierlicher, heiliger Brauch. Und dann gibt es noch das:

3) Ur-Ahnen. Das leitet sich direkt von dem Vor-Ahnen heraus.

Aber für das braucht man halt Hegel'sche Logik, um das auch noch heraus-zu -Ahnen.

4) Ja und das A(h/t)men, dazu gibt es noch eine Vierte A(h/t)men-Theorie,

nämlich das An-Atman der Buddhologie.

5) Aber nun wirklich, num mal wollen wir kräftig: Ein- & Aus- & Zu- Ahtmen. A(h/t)men. Amen.

In einem selbst-referenten Begriffs-System wie der Noologie ist es ziemlich zwecklos, Begriffe definieren zu wollen, weil sie sich immer auf andere Begriffe beziehen, die mit eben denselben Begriffen definiert werden. Da der Text sich ausserdem noch in Bearbeitung befindet, kommt es auch öfter vor, dass zwischen der Einführung neuer Begriffe und deren Vergessen, nur eine kurze Halb-Werts-Zeit liegt. Das tut mir ehrlich leid! Aber im Google sind sie noch immer aufgehoben. Deshalb müssen wir nun kräftig:

6) Aus A(h/t)men.

[3] https://patriceayme.wordpress.com/2007/11/

[4] http://www.bib.uni-wuppertal.de/elpub/fb05/diss1999/goppold/

http://www.noologie.de/desn.htm

[5] Wir haben hier also: D&Z (Design und Zeit), S&Z ("Sein und Zeit"), und Z&Z (Zorn und Zeit).

Das passt doch wirklich ganz gut zusammen.

[6] http://www.perlentaucher.de/buch/umberto-eco/kant-und-das-schnabeltier.html

[7] Siehe auch: Der Herr der Ringe, nach Tolkien, als der oberste Kon-Jugator.

"Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden".

(Nach John Ronald Reuel Tolkien).

https://de.wikipedia.org/wiki/J._R._R._Tolkien

Und natürlich auch bei Wagner, dem Ring des Nibelungen.

[8] Siehe oben: Tolkien.

[9] Siehe die populäre Film-Trilogie Matrix der Wachowskis. Hier taucht die Trinität des Pneuma als das Element der Liebe in Gestalt der Heldin Trinity wieder auf. Einer der Wachowskis hat sich sogar einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Vermutlich, weil sie den Faktor des Pneuma unbewusst integrieren wollten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wachowski-Geschwister

Diesen Film versteht man am besten, wenn man auch John Lilly's ECCO-Matrix kennt,

sowie die letzten Bücher von Carlos Castaneda.

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading126

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading130

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading135

Norbert Classen hat in: "Carlos Castaneda und das Vermächtnis des Don Juan", dieses Thema im Kapitel "Frau, Mann und die Natur des Universums" (115-126) intuitiv und auch naiv dargestellt, selbstverständlich hat er den Faktor des Pneuma "natürlich" nicht verstanden.

[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Noologie

https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Eucken

http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?title=Noologie&tx_gbwbphilosophie_main%5Bentry%5D=618&tx_gbwbphilosophie_main%5Baction%5D=show&tx_gbwbphilosophie_main%5Bcontroller%5D=Lexicon&cHash=b4e275437d0760194e8efe2a595ea32f

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=16&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiYz7PBua3XAhULiRoKHZGWD4s4ChAWCD4wBQ&url=https%3A%2F%2Fwww.forgottenbooks.com%2Fen%2Fdownload%2FRudolf_Fuckens_Philosophy_of_Life_1000024312.pdf&usg=AOvVaw3x4Wk8KmBEMFJ-i_GeSP1v

[11] http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/

[12] http://www.faz.net/aktuell/politik/der-erste-weltkrieg/historisches-e-paper/nobelpreistraeger-rudolf-eucken-mit-bitterer-erkenntniss-15200166.html

[13] http://en.wikipedia.org/wiki/Autochthon

Auto Chthon. Das heisst: "Direkt aus der Erde geboren". Chthon ist ein urtümlicher Name für Gaia / Gea. Das stammmt aus der Hesiod’schen Mythologie, bevor der Himmelsgott Ouranos auf den Plan kam. Vorher gebar sie ihre Kinder von selbst, ohne irgend einen Vater. Die Mutter war Allein-Genügsam. "So 'nen Quatsch brauch' mer nich', sagte die Mutter Erde sich". (Fast wie bei Berthold Brecht, "Mutter Courage"). Wir wissen zwar noch nicht, was das heisst, aber das ist schon irgendwie "bedeutungs-schwanger". In der Hl. Christl. röm. kat-hol. Kirche gibt es die Hl. Christl. Jungfrau Maria (Theotokos), die Gottes-Gebärerin. Die hat ihren Sohn auch nicht von der Erde, sondern vom Himmel direkt empfangen. Aber irgendwie ist das auch nicht so prinzipiell anders. Denn alle Gross-Potentaten der Menschheit hatten ihre Ab-Stammung immer hiero-phantisch oder hiero-phantastisch von den Göttern genommen. Siehe:

http://en.wikipedia.org/wiki/Theotokos

http://en.wikipedia.org/wiki/Mother_Courage_and_Her_Children

[14] Die erste publizierte Erwähnung meines speziellen Begriffs der Noologie erfolgte in dem ISKO '99 Konferenz-Beitrag

http://www.noologie.de/symbol23.htm#Heading430

Bibliographie-Eintrag: 65.

Goppold, A.: Ein Struktursystem zur Klassifikation von *Wissen in der Biosphäre. in:

H.P. Ohly (ed.): ISKO '99, Hamburg 23.-25.9.1999, Ergon Verlag, Würzburg (2000f)

http://www.noologie.de/agbib.htm

[15] http://www.noologie.de/noo2.htm

[16] Ein Übungsweg, nach Sloterdijk, DMDL.

[17] Der Talmud macht etwas ähnliches, die Rabbis und Schriftgelehrten traten über viele Jahrhunderte mit ihren Vorgängern in einen dialektischen Dialog.

[18] Das ist hoffentlich die menschen- allgemein-verträglichste Art, diese ziemlich sperrigen Dinge, die ich hier behandele, irgendwie unterzubringen. Insgesamt umfasst die Textmenge der Noologie und der älteren Schriften ca. 15 Megabytes, also etwa 15 Bücher.

[19] Das Sein und Dasein, etwa im Sinne von Heidegger, das alle Aspekte der menschlichen Existenz umfasst.

[20] Siehe Parmenides, Proimion: Hyper-Thyron.

[21] LOGOS_SPERMATIKOS site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/noo02.htm#Index24

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading29

http://www.noologie.de/infra04.htm#Heading63

[22] Siehe: http://www.vordenker.de/

[23] Mit einem Seitenblick zu Peter Sloterdijk: "Du musst Dein Leben ändern" abk. DMDL (2009)

[24] http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/G%C3%B6tzen-D%C3%A4mmerung

[25] http://www.zitate-und-weisheiten.de/zitate-von-personen/nietzsche-zitate/

[26] Google: "Was heisst Denken" site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/noob01.htm#Heading4

http://www.noologie.de/noob01.htm#fn1

Wer es nicht lesen mag, kann übrigens ein Hörbuch dazu bekommen, das heisst etwa: "Zur Sache des Denkens", von ihm selber gesprochen. Es ist schon sehr denk- und merk-würdig, den Gross-Meister selber sprechen zu hören, und auch ein ganz anderes Er-lebnis, den Ober-Grossmeister zu hören, als ihn nur zu lesen. Aber um das auch zu Ver-Ste-hen, muss man ihn dann halt doch schon gelesen haben. Die CDs gibt’s auch in allen besseren Bibliotheken, z.B. in der Münchener Stadtbibliothek.

Siehe: google_zur_sache

http://www.amazon.de/Von-Sache-Denkens-5-Audio-CDs/dp/3895841951

http://www.hoergold.de/audiobooks/listings/index.htx?f_bid=b62925ed408e9db0c4b90a0287106a9a

auch empfehlenswert:

http://www.hoergold.de/audiobooks/listings/index.htx?f_rhid=70

[27] Hegel lässt schön grüssen, und das Dreifache Auf-Heben auch. Zwar hat Hegel m.W. nur vom Zweifachen Auf-Heben gesprochen, aber das stört mich nicht, da ich Hegel ebenfalls auf-hebe, oder auch aus-he(b/g)ele. Also irgendwie kommt man immer auf das Dreifache, wenn einem das Doppelt-Gemoppelte nicht reicht.

[28] Einige Links dazu:

http://en.wikipedia.org/wiki/Noology

http://de.wikipedia.org/wiki/Noologie

http://www.archive.org/stream/dielehrevomdenk00unkngoog/dielehrevomdenk00unkngoog_djvu.txt 

http://www.springerlink.com/content/r72rk4qp4t3633u8/

http://www.zubiri.org/

http://www.zubiri.org/general/xzreview/2000/web/fowler2000.htm

[29] Das zu ex-plizieren, ist die Aufgabe der Noo-Logie. Die Worte "ex- plicare" und "im- plicare" kennzeichnen recht gut den Prozess des Ein- oder Aus- Wickelns, also der Im-plikation und der Ex-plikation, mit dem wir hier konfrontiert sind. Das ein- oder aus- Wickeln ist übrigens die charakteristische Berufs- Kennzeichnung der Moirae (griech.) oder Nornen (nordisch) oder Parzen (römisch). Klotho, Lachesis und Atropos, bzw. Urda, Verdani, und Skuld. Sowie der En-Tropia. Siehe die Google-Recherchen:

Lachesis site:http://www.noologie.de

En-Tropia site:http://www.noologie.de

En-Tropie site:http://www.noologie.de 

[30] Ta de panta oiakizei Keraunos. (Heraklitos).

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_griechischer_Phrasen/Tau

https://books.google.de/books?id=8l0V2pkntuUC&pg=PA52&lpg=PA52&dq=Ta+de+panta+oiakizei+Keraunos&source=bl&ots=a4aLRor7nC&sig=B4UCjqF5WJxF-1j2Mj1D6MnMpOo&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwix44-346rYAhWR5aQKHSpMAR8Q6AEIJzAA#v=onepage&q=Ta%20de%20panta%20oiakizei%20Keraunos&f=false

[31] Thymotisch, siehe Sloterdijk Z&Z und DMDL.

[32] Das "si(n/nn/nnen)d" ist ein Beispiel für die Gedanken-Quanten-Spaltung der Noologie, die später noch genauer behandelt wird. Denn: Bevor man eine Gedanken- Quanten- Verschränkung bekommt,

muss man zuerst eine Gedanken-Quanten-Spaltung durchführen.

Allso: das "si(n/nnt/nnen)d" ist eine mehrfache Gedanken-Quanten-Spaltung: in einem Wort.

(Das ist zwar nicht ein Wort, aber das nächst mögliche Äquivalent, das ich mit dem MS-Word Programm hin-bekomme). Der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel.

Allso: das "si(n/nnt/nnen)d" heisst, alles auf Einmal, und zwar im Siebenfachen Sinne von Sinnend:

1) Es sind (wie wir alle sind, im Sinne von Seiend)

2) Es ist wir sind Sinnend

3) Es ist sinn(ent(d)) entfernt also Un-Sinnig

4) Es ist das sinn-en(t/d)liche (Die Ente ist gut, alles ist auch gut, nach Wilhelm Busch)

5) Es ist sinn-unendlich

6) Es ist Un-Sinnig

7) Es ist Sinn-Los

Ich hoffe, ich kriege da noch Ein-Mal die berühmte Heidegger'sche Kurve, (und die ist ganz bestimmt fraktal, soweit kann ich Euch das schon Ver-Sprechen). Um das alles im Sinne von Sein, noch irgend-Wie, irgend-Wo, irgend-Was, hin-zu-biegen. Das letzte, das Sinn(ent/d) -e ist eigentlich im Sinne von Sinn-Los geschrieben. Nur der Vollständigkeit Halber (oder auch Ganzer). A(h/t)men.

[33] http://www.noologie.de/noo203.htm#fn164

http://www.noologie.de/noo203.htm#Heading54

http://www.noologie.de/noo203.htm#Index2440

[34] "Coito Ergo sum" site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/cunni02.htm

http://www.noologie.de/cunni06.htm

https://mymemory.translated.net/de/Latein/Deutsch/coito-ergo-sum

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-9181493.html

https://www.google.de/search?q=%22Coito+Ergo+sum%22+site:http://www.noologie.de&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwj8lpPyw-7ZAhVmIMAKHe_ZBmgQsAQIOA&biw=1483&bih=780

[35] https://www.youtube.com/watch?v=l9SqQNgDrgg

[36] https://www.youtube.com/watch?v=bzVHjg3AqIQ

https://www.youtube.com/watch?v=3G5lvsd866U

https://www.youtube.com/watch?v=SJUhlRoBL8M

https://www.youtube.com/watch?v=kx_G2a2hL6U

https://www.youtube.com/watch?v=hPFClJGqjBQ

https://www.youtube.com/watch?v=l9Aj7W3g1qo

[37] Consciousness without an object, oder das Un-Objekt-Orientierte Denken.

Google: Consciousness without an object / Franklin Merrell-Wolff

http://www.integralscience.org/gsc/

[38] Aber, wie schon des öfteren gesagt, dieser Logos ist ein Anderer als der

aus der konventionell-philosophische der Logik.

Denn in der Lateinischen Denk-Un-Weise des Hl. St. Augustinus, ist das leider nur noch:

Die Ratio. Leider, das kommt von Leiden.

[39] Video-Kunst, Nam Jun Paik und Bazon Brock. Die Video-Kunst war damals auf den Kasseler Dokumenta-Ausstellungen der 1970er Jahre der absolute Mega-Hit. Siehe: Nam Jun Paik und Bazon Brock. Siehe: Google Nam Jun Paik Kassel. Irgendwo dahinter war auch Joseph_Beuys:

http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Beuys

google_paik_brock

[40] Bazon Brock Werke:

http://www.bazonbrock.de/

http://www.bazonbrock.de/werke/werkansicht_einzel.php?wid=2112

http://www.bazonbrock.de/werke/werkansicht_einzel.php?wid=2097

http://www.profi-buerger.de/

Bazon Brock musste sich irgendwann einmal den veränderten Zeit-Läuften anpassen. Das ist, was dabei herausgekommen ist: Diplom-Bürger mit Peter Sloterdijk, 2011, Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, 20.1.2011.

"Diese Vorlesung wird von Peter Sloterdijk gehalten und ist Teil von "Der professionalisierte Bürger". "Der professionalisierte Bürger" ist ein Studium Generale an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, das allen Bürgerinnen und Bürgern offen steht. Im Zentrum der Studiengänge "Des professionalisierten Bürgers" steht die Förderung von Allgemeinbildung im Sinne der Wiederaneignung von bürgerlichen Kompetenzen. Seit dem Sommersemester 2010 finden die Bürgerseminare der fünf Studiengänge Diplom-Bürger, Diplom-Gläubige, Diplom-Konsumenten, Diplom-Patienten und Diplom-Rezipienten während der regulären Vorlesungszeiten stets donnerstags statt."

[41] Siehe dazu wieder einmal die Matrix-Geschichte der Gebrüder und später Geschwister der Wachowski's.

[42] Dies ist ein Exorzismus, im schönen, althergebrachten Sinne.

[43] http://www.noologie.de/infra09.htm

[44] Siehe Otto von Simsons Licht-Metaphysik der Gotik. Spengler hat die Licht-Analogie ebenfalls zu einem Hauptthema seines Systems gemacht: "Das Ich ist ein Licht-Begriff". Siehe Otto von Simsons Licht-Metaphysik der Gotik. Spengler hat die Licht-Analogie ebenfalls zu einem Hauptthema seines Systems gemacht: "Das Ich ist ein Licht-Begriff". Nach dem Index sind dies die Stellen, wo er das näher behandelt: 222, 488, 512, 540, 562 ff., 724 f., 845, 880, 957, 1184. Weiterhin wird das Thema auch unter "Auge" behandelt.

[45] Siehe den Diamanten Ko-Hi-Noor..

[46] Sloterdijk findet in den "Sphären" eine Metapher und ein Zentralthema, das vor allem theologische Dimensionen hat. Nach der physikalischen Wellentheorie des Lichts breitet es sich von seinem Ausgangspunkt in konzentrischen Globen durch das Weltall aus, soweit es nicht von (böser, dunkler) Materie daran gehindert wird. Dies ist theologisch auch als die frustrierte Emanation Gottes interpretiert worden, die in der Materie das "Absolut Böse" findet, weil sich das Licht da nicht weiter ausbreiten kann. Die Sünde und das Böse sind also Verschluckungs- (newspeak Absorptions-) Phänomene, die von Widerständlichkeits-Komplexen (also Teufeln) verursacht werden. So ähnlich wird das von Sloterdijk in "Globen, Anti-Sphären" ausgiebig diskutiert.

Ein ganz besonderer theologischer Widerständlichkeits-Komplex ist nach Sloterdijk das Judentum, das sich beharrlich der christlich-theologischen Heils-Metaphysik widersetzt (Globen, 761-787). Auf Deutsch heisst das: "Wir sind überhaupt nicht erlöst worden, aber wir wissen das noch nicht." Der Messias ist halt noch gar nicht gewesen.

[47] Es ist analog zu verstehen, dass in der Biologie die phylogenetisch völlig unabhängige Entwicklung

leistungsfähiger optischer Organe (der Augen) in den verschiedenen Tier-Phyla entstanden ist, bei: Insekten, Oktopussen, und Wirbeltieren.

[48] Dies ist besonders ausgeprägt in der Theorie des Advaita Vedanta.

[49] Allso hier taucht er mal auf, der berühmte Hegelsche Auf-Ge-Hoben Begriff.

Google: Hegel Aufheben site:http://www.noologie.de

[50] Gotthard Günther: Ebenso wie die Noologie ist das Werk Gotthard Günthers komplett www-basiert, und google-indiziert. Das macht das Recherchieren einfacher.

http://www.vordenker.de

http://www.vordenker.de/navigation.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Gotthard_G%C3%BCnther

Die etwa fünfte (völlig Neu-) Entdeckung Amerikas:

http://www.vordenker.de/gunther_web/amerika_sf.htm

Für die folgenden Recherchen muss man die ganze Zeile in den Browser kopieren.

Einfach Anklicken genügt nicht.

Spengler site:www.vordenker.de

Reflexion site:http://www.vordenker.de/

Reflexionstheorie site:http://www.vordenker.de/

Leerstellen: site:http://www.vordenker.de/

Kenoma: site:http://www.vordenker.de/

Kenogrammatik: site:http://www.vordenker.de/

Hegel: site:http://www.vordenker.de/

Heidegger site:http://www.vordenker.de/

Trinität: site:http://www.vordenker.de/

Dreifaltigkeit: site:http://www.vordenker.de/

Adam: site:http://www.vordenker.de/

Genesis: site:http://www.vordenker.de/

Buddhismus: site:http://www.vordenker.de/

[51] http://www.wissen-im-netz.info/mineral/lex/abc/d/diamant.htm

[52] Die Sphäre ist ein rein gedankliches Ding. Denn absolute Kreise oder Kugeln existieren im Universum nicht. Das war nur ein ästhetisches Phantasma der alten Griechen. Alles kugelähnliche Runde im Universum ist ellipsoid-spiralloid. Siehe: http://www.noologie.de/zeno01.htm#fn19

[53] http://en.wikipedia.org/wiki/Diamond_cutting

http://en.wikipedia.org/wiki/Diamond_cut

[54] http://hypertextbook.com/facts/2005/JaminBennett.shtml

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_refractive_indices

Auf Deutsch: Brechungsindex

http://de.wikipedia.org/wiki/Brechungsindex

http://www.leifiphysik.de/web_ph09/umwelt_technik/11diamanten/diamanten.htm

[55] http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33806/1.html

Heute gibt es noch sonder-bare Carbon-Materialien, wie etwa die Nano-Tubes, aber das muss man sich selber im Google zusammen suchen.

[56] http://en.wikipedia.org/wiki/Platonic_solid

[57] http://en.wikipedia.org/wiki/Mysterium_Cosmographicum

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Kepler-solar-system-1.png

[58] Richard J. Trudeau: Die Geometrische Revolution

http://books.google.de/books?id=JL-Dyt0AWUgC

http://books.google.de/books?id=YRB4VBCLB3IC

[59] http://www.noologie.de/neuro14.htm#Heading78

[60] Natürlich ausgenommen jene seltenen Fälle, in denen ein Mensch anfängt, ihn zu polieren, oder ihn in eine Schweissbrenner-Flamme hält, um ihn zu verbrennen. Aber so etwas kommt in der Natur ja praktisch nicht vor.

[61] Sowohl bei Homer wie auch Hesiodos. Und nicht zu vergessen: die Moira Atropos.

[62] http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33741/1.html

[63] Google: Gotthard Günther site:http://www.noologie.de

Gotthard OR Günther OR Kenogrammatik OR Reflexionstheorie OR Hegel OR Nichts OR Kenoma site:http://www.noologie.de

[64] Siehe dazu auch die spätere Diskussion von Dogma und Kerygma.

[65] http://en.wikipedia.org/wiki/Baruch_Spinoza

google_spinoza_ethik

[66] http://de.wikipedia.org/wiki/Antoni_van_Leeuwenhoek

[67] Dass hier vielleicht auch eine vor-industrielle Arbeitsteilung im Spiel gewesen sein kann, deutet der Wikipedia-Artikel wenigstens an:

"Leeuwenhoek fertigte über 500 Mikroskope an, einige innerhalb kürzester Zeit. Das Schleifen einer Linse ist jedoch ein sehr langwieriger Prozess. Seine Methode hat er nie veröffentlicht, es wird vermutet, dass die Linsen erschmolzen wurden und nicht ausschließlich durch Schleifen entstanden."

[68] Siehe dazu auch Sloterdijk, "Eifer", S. 125-128: Der Gott der Philosophen.

[69] http://de.wikipedia.org/wiki/Baruch_de_Spinoza

[70] Aus der Vorrede zu "Die Genealogie der Moral", 1887. http://de.wikipedia.org/wiki/Aphorismus

[71] http://www.petersloterdijk.net/werk

http://www.zeit.de/2009/15/S-Sloterdijk

[72] Siehe Richard Sennett: Handwerk.

[73] http://www.nancho.net/kipower/kisoma.html

Japanese schooling is thoughtfully designed to enhance this psychic porosity and thus prepare "open minds" for their future groups' in-fluence. But over and above the present system's specifics, we should consider its evolution and how it came to serve corporate rather than individual ends.

Historically a fully competent and creative craftsman, musician, healer, etc. was referred to in Japanese as ichininmae [literally, "one full helping of man"]. To become ichininmae in preindustrial Japan was "to attain full adulthood; to become independant, self-supporting - a 'man'." After traditional education ended the master released his apprentice to the world in the noren-wake ["dividing the shop curtain"] ceremony that recognized the graduate as ichininmae, an independently viable professional. The short term economic competition this created for the master was more than offset by the pride in siring a new talent upon the world. The individuated apprentice had often been with the master since early childhood, and the master's pervasive influence - his cultural transmission - informed the disciple's skills, consciousness and the man he became as deeply as his genetic inheritance. Apprentices were thus not only students and helpmates but cultural heirs. And only by becoming ichininmae and achieving creative maturity in their own right, could they continue the evolution of their masters' "lineage".

This pattern of education breathed enormous life into creative, individualistic professions but it was deathly for non-productive trades and the creation of corporate groups. Dealers, politicians, gangsters, military types, etc. did not have much cultural paternity to propagate in the first place and the prospect of spawning a plague of their competitive "equals" upon the land seemed profitless in the extreme.

...

Cultural birth control therefore became a serious concern in these circles. While accounts differ the wealthy Osaka wholesale houses of early Meiji are often credited with the modern Japanese solution: the perpetual hanninmae ["half helping of man"]. Hanninmae were essentially stunted apprentices. They were trained to serve useful functions but never permitted to individuate or professionally mature, and thus were obliged to spend their whole lives as dependent and subservient members of their widening corporate group. Yakuza gangs and labor contractors also devised a similar state of suspended social pubescence, the kobun ["child role" or henchman], a chronic subordinate to the oyabun or a oyakata ["parent role/person" or boss] who directed their work and lives. Like Japanese women who generally have ko, the ideogram for "child", appended to their names, the kobun and hanninmae were just never meant to grow up. These devoted and docile half-men are the cultural antecedents of the compliant salarymen so much in demand this century. State education eventually stepped in to produce them en masse and their proliferation prepared the ground for the rise of the great bodies we face today.

[74] Der Dschihad:

Und das ist die passende Antwort der Noologie auf ein anderes, heute wieder sehr beliebtes Schlag-, Hieb- und Stich- Wort: Der Dschihad oder Djihad oder Djehad.

Je nach Interpretation dieses arabischen Wortes, heisst das entweder Krieg, oder auch harte, unnachgiebige Arbeit, oder Training, ganz im Sinne von Slotderdijks DMDL "Du musst Dein Leben ändern" und Z&Z.

Dies auch im Sinne der grossen Helden-Schlächter-Heroen, etwa des

Nibelungen-Liedes: Ich singe von helden lobebæren, von grôzer arebeit

http://www.saelde-und-ere.at/Hauptseite/Arbeitsgruppen/Mhdt/MhdtBegriffe/arebeit.html

Oder der Artus / Parzival - Mythen

http://de.wikipedia.org/wiki/Aventiure

Dem nordischen Ragnarök, dem Beowulf-Mythos, dem Arma-Geddon,

Analog dazu, Homers Ilias: maenin aeide thea.

Ebenso analog: Die indische Mahabharata / Bhagavad Gita. Same procedure as everry Yuga.

https://en.wikipedia.org/wiki/Dinner_for_One

James: The same procedure as last year, Miss Sophie?

Und in unserem geschichtlichen Yuga war es der Islam-Sturm, der wie ein eisen-gepanzerter Wirbel-Sturm unbesiegbar um die halbe bekannte Welt fegte: La ilaha illa 'llah, Muhammadun-Rasulullah

http://www.noologie.de/noo205.htm#Heading158

http://www.noologie.de/symbol12.htm

Epecially here:

11.4.3. Neuronal Resonance Technology and the Military

"uniting thousands of them into a steel-fanged blizzard."

Nomen est omen: the Fasces, the old Roman Symbol of unification of many people under one order and will, became the hallmark of Faschism. Their resourgence and renaissance was in Hitler's Blitzkrieg formations of motorized and mechanized warriors mounted on tanks and airplanes.

Event-Scape Architecture / Islamic patterns:

http://www.noologie.de/symbol22.htm

The Arabian name of al-Khwarizmi... (Britannica: Khwarizmi): Khwarizmi, al-,

in full MUHAMMAD IBN MUSA AL-KHWARIZMI (b. c. 780, Baghdad--d. c. 850), Muslim mathematician and astronomer whose major works introduced Hindu-Arabic numerals and the concepts of algebra into European mathematics. He lived in Baghdad under the caliphates of al-Ma´mun and al-Mu'tasim in the first golden age of Islamic science. His work on elementary mathematics, Kitab al-jabr wa al-muqabalah ("The Book of Integration and Equation"), was translated into Latin in the 12th century and originated the term algebra.

[75] Das Ver-Bot-en(d)e, Das Ge-Boten(d)e, Die Bot-schaft, Die Ver-Bot-schaft, Das Bieten, und das Ver-Bieten, etc.  Siehe: Heidegger & Co.

[76] https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_der_Drachent%C3%B6ter

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40382973.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Nibelungensage

https://www.welt.de/kultur/article4231255/Warum-die-Nibelungen-immer-noch-erfolgreich-sind.html

https://gnosticteachings.org/courses/ring-of-the-nibelungen/568-siegfried-transcription.html

https://www.google.com/search?q=nibelungen+siegfried+super&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwiglMCHx97XAhVKyKQKHdH0AnUQsAQIJg&biw=1283&bih=778

https://www.google.com/search?q=nibelungen+super+harness&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjWjNrcxt7XAhXP-6QKHdGjCEoQsAQIKQ&biw=1283&bih=778

 

[77] http://user.uni-frankfurt.de/~klaudius/Dateien/Donnerkeil%201.html

Donnerkeil site:http://www.noologie.de

Keraunos site:http://www.noologie.de

[78] Siehe die Wunder-Schwerter der nordischen Mythologie und bei Richie Wagner:

Balmung, Nothung. Und dann noch: Der Magische Kriss.

Der aller-magischste Kriss, ist der aus Meteor-Stahl. Der ist wegen seiner hohen Nickel-Konzentration

praktisch unverwüstlich, denn er rostet nicht. Das ist der teurste und seltenste von Allen.

So einen Kriss zu besitzen, ist wie wenn man ein Sternen-Schwert besitzt. Nunja. Ich habe so einen.

See also: The Kriss Edward Frey. / The Kris Mystic Weapon of The Malay World.

https://books.google.de/books?id=2N_dcj9XfVgC&printsec=frontcover&dq=Kriss+Edward+Frey&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwiA-Y-Dju_ZAhXFCewKHdN9DVwQ6AEIJzAA#v=onepage&q=Kriss%20Edward%20Frey&f=false

http://www.noologie.de/noo-pic0.htm

[79] Thors Hammer, und die Keule des Arjuna (Der Ge-Brüderschaft der Pandavas).

(Irgendwie, irgendwo, hat sich da in einen modernen Mythos der Name Padavan eingeschlichen).

aus der Bhagavad-Gita, von dort ist er aber besser als Bogenschütze bekannt.

In einer anderen Geschichte der Mahabharata zerschmettert er mit seiner Kriegs- Keule

die Knie seines Gegners, eines Kaurava-Bruders. Dafür muss er bitter büssen,

weil das gegen den Krieger-Codex verstiess. Man durfte niemanden unterhalb der Gürtellinie angreifen,

so wie heute im Box-Sport. Übrigens war das auch der Frevel, den Paris beging, als er Achilles mit dem Pfeil an seiner Ferse traf, ebenfalls ein Krieger- Nichts-Würdiges Verhalten.

[80] Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Vajrayana

Vajrayana (Sanskrit, n., ???????, vajraya-na; wylie: rdo rje theg pa ("Dorje Thegpa"); auch: Lamaismus (lamajiao), Diamantfahrzeug, Wadschrajana, Mantrayana ("Mantrafahrzeug"), Tantraya-na ("Tantrafahrzeug") oder esoterischer Buddhismus) ist eine ab dem 4. Jahrhundert in Indien entstandene[1] Strömung des Mahayana-Buddhismus, die insbesondere die buddhistischen Traditionen des Hochlands von Tibet...

Der Diamantweg der Noologie ist nur dem Namen nach mit dem buddhistischen System verbunden. Ansonsten ist er völlig auto-chthon (auf eigenem Boden / Mist gewachsen). Es ist immerhin be- merkens- wert, dass das Symbol des Vajrayana ein Vajra ist.

[81] Graham Hancock hat sie gewürdigt. Dieses Video ist wirklich sehenswürdig.

Es handelt von der "Precession of the Equinoxes". 1:06:03

https://www.youtube.com/watch?v=-VUmtCLePL8

[82] http://www.greek-gods.info/greek-gods/zeus/zeus-pictures.php

https://www.ancient.eu/zeus/

https://www.pinterest.com/smitegame/zeus-god-of-the-sky/

https://www.greekmythology.com/pictures/Olympians/Zeus/

[83] http://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill.htm#top

H. v. Dechend: Bemerkungen zum Donnerkeil", in: Festschrift Willy Hartner (1977)

Donnerkeil site:http://www.noologie.de

Google: Keraunos site: http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/noo02.htm#fnB361

http://www.noologie.de/neuro07.htm

Vajra OR Keraunos OR Donnerkeil OR Xango OR Labrys OR pelekon site: http://www.noologie.de

http://de.wikipedia.org/wiki/Labrys

Vajra site: http://www.noologie.de  

Odyssee grand finale site:http://www.noologie.de

axis OR axle OR  hub OR kairos OR  present OR cogent moment site:http://www.noologie.de

[84] http://www.noologie.de/infra10.htm

http://www.noologie.de/noo204.htm

[85] Siehe dazu auch die Arbeiten von Frances Yates, und das Archiv des Warburg-Instituts.

Dort sind wohl alle Schriften des Giordano Bruno zu finden.

https://warburg.sas.ac.uk/research/completed-research-projects/giordano-bruno/yates-and-brunos-mnemonics

[86] https://en.wikipedia.org/wiki/Newton%27s_law_of_universal_gravitation

[87] AG: Da haben sich die Lektoren wohl ein bisschen geirrt. Ich hoffe, er meint wohl nicht den englischen Arse.

[88] Siehe bei Nietzsche, die unbefleckte Erkenntnis:

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Also+sprach+Zarathustra/Zweiter+Teil.+Also+sprach+Zarathustra

[89] Eigentlich heisst das so: Indem er der Natur / Physis / Mater-ia/ie ihre Substanz / hylae entreisst.

Zu der Materie, Mater-ia, oder Hylae

gibt es noch folgende Reflexion: Sie ist das polar- / komplementäre / Gegenprinzip zu dem Keraunos, und ist hier in dem Bild des doppelten Tetraeders aufgehoben.

http://www.noologie.de/cunni.htm

Weiteres Material findet man mit der Google-Suche:

tri-gyno-maetrics OR materia OR mater OR matrix OR hylae OR Mütter site:http://www.noologie.de

[90] http://www.noologie.de/noo204.htm

http://www.noologie.de/infra10.htm#Heading196

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading150

http://www.noologie.de/cunni06.htm

http://www.noologie.de/cunni05.htm

http://www.noologie.de/cunni07.htm

[91] Die Werke von Hesiodos:

http://homer.library.northwestern.edu/html/browseframeset.html

Die beste Grundlage für das wissenschaftliche Studium des Archaischen Griechischen Aoide-Idioms und seiner Semantik-Rhizome sind die Werke von Hesiodos: Theogonie und Werke und Tage.

[92] Siehe Heidegger: Die Quere.

[93] http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading16

[94] Architektur-Aufnahmen:

http://www.chip.de/bildergalerie/CHIP-Fotowelt-Die-besten-Architektur-Aufnahmen-Galerie_21040721.html?show=5

1000 Architekturwunder, © Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft mbH, Köln

http://www.naumann-goebel.de/programm.php

http://www.buchshop100.de/4120/Software/Buecher/1000-Architekturwunder.jsp

Und dann noch: Alfred Schinz.

Google: magic square site:http://www.noologie.de

Google: magic square sharoun

[95] Agon Heraklit site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/noob01.htm#Heading8

http://www.noologie.de/noob01.htm#fn28

http://www.noologie.de/noob01.htm#Index529

[96] Ja das Er-Gründeln, darauf kommt es uns nun A(h)n.

[97] With their famous stiff upper lips.

[98] Wesendonk war 1918 am Generalkonsulat des Deutschen Reichs in Tiflis akkreditiert. (Wikipedia). Er war wohl nicht verwandt mit dem Wagner-Freund:

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wesendonck_(Kaufmann)

http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_G%C3%BCnther_von_Wesendonck

Im April 1914 sperrte die Regierung von Woodrow Wilson, Har Dayal wegen Verbreiten von anarchistischer Literatur ein, Dayal floh nach Berlin und wurde von Wesendonk für Das Indische Unabhängigkeitskomitee, dem Mangal Singh Prabhakar Bahadur (1874 - 1892), dem Maharaja von Alwar in Berlin vorsaß angeworben. Im Ersten Weltkrieg war Wesendonk Orientalist bei der Nachrichtenstelle für den Orient, welche von Max von Oppenheim geleitet wurde. Am Schauplatz des The Great Game, im Grenzgebiet des Zarenreiches mit Britisch-Indien propagierte Otto Günther von Wesendonck den Aufstand gegen die britische Kolonialmacht.[1]

Im Ersten Weltkrieg strebte auch, Transkaukasien mit Krieg aus dem osmanischen Reich nach Unabhängigkeit. Wesendonk war 1918 am Generalkonsulat des Deutschen Reichs in Tiflis akkreditiert. Am 28. April 1918, drei Tage nach dem Fall von Kars, bekundete Mehmet Vehib Kaç? gegenüber der separatistischen Regierung in Tiflis, dass seine Regierung die Transkaukasische Republik anerkennt. Der Außenminister der Demokratischen Republik Georgien, der Menschewik Akaky Chkhenkelis (1874-1959), fragte nach einer Delegation der osmanischen Regierung zu Friedensverhandlungen. Die osmanische Regierung von Halil Kut entsandte den Justizminister nach Batumi wo am 11. Mai 1918 die Konferenz begann.[2] Neben Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, früherer stellvertretender Konsul in Tiflis nahm auch Otto Günther von Wesendonck als Berarter für kaukasische Fragen als Beobachter an dieser Friedenskonferenz teil.[3] (Wikipedia)

Für die Noologie interessante Veröffentlichungen:

    * Zarathustra, 19 Seiten, 1919

    * Die Lehre des Mani, 86 Seiten, 1922

    * Über georgisches Heidentum, 102 Seiten, 1924

    * Das Wesen der Lehre Zarathustro¯s, Leipzig: O. Harrassowitz, 1927

    * Das Problem der altpersischen Kunst, 9 Seiten 1930

    * Die religionsgeschichtliche Bedeutung des Yasna haptanha¯ti, Iran 64 Seiten, 1931.

    * Das Weltbild der Iranier, 354 Seiten 1933

Urmensch und Seele in der iranischen Überlieferung. Ein Beitrag zur Religionsgeschichte des Hellenismus 214 Seiten, 1924

[99] http://www.noologie.de/noo204.htm#Heading65

http://www.noologie.de/noo204.htm#Heading66

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading16

http://www.noologie.de/symbol17.htm

[100] Nur ein kurzer Seitenblick, warum die deutsche Sprache so anders ist als die meisten verbreiteten europäischen Sprachen: Dank Varus, Arminius, und der Schlacht im Teutoburger Wald. Die römische Besatzungs-Hegemonie musste vor den Germanen "Halt!" machen, und die hatten sich damit ihre ganz eigene Teutsche Sprache und Denkungs-Art be-wahrt. (Davon profitierten vor allem Hegel und Heidegger). Deshalb ist das Denken in Semantik-Rhizomen im Deutschen ganz anders als im Englischen oder Französischen, wo das eigentlich gar nicht möglich ist. Deshalb hatte Heidegger auch das Deutsche und das Alt-Griechische als die einzigen Philosophie- mächtigen Sprachen bezeichnet. Das Alt-Nordische ist in allen nord-europäischen Sprachen noch erhalten, also Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Isländisch, etc. Dazu gibt es noch ein paar andere Sprach-Inseln, die von der römischen Neo-Noo-Kolonialisierung ausgenommen blieben: Alt-Keltisch in Irland (James Joyce), Finnisch (Kalevala, Sampo), Baskisch, und Ungarisch siehe das Gezar-Epos.

https://en.wikipedia.org/wiki/Epic_of_King_Gesar

[101] ex archaes ... hoti proton genet auton (vom Ursprung an... was von ihnen zuerst entstand)",

und weiter: " aetoi men protista Chaos genet, autar epeita Gai' eurysternos "

(wahrlich, im Ursprung entstand das Chaos, aber dann die breitbrüstige Gaia...)

(Theog., zl. 116-117, siehe auch Faust 455-459).

Die Werke von Hesiodos:

http://homer.library.northwestern.edu/html/browseframeset.html

http://www.noologie.de/desn08.htm#Heading22

http://www.noologie.de/noo02.htm#fnB51

[102] Thymos: Siehe auch: maenin aeide thea, singe mir vom Zorn, oh Göttin (Homer, Illias, 1.1)

http://www.noologie.de/neuro07.htm#Heading45

Sowie Sloterdijk, Z&Z.

[103] Siehe dazu Bruno, Über die Monas, die Zahl und die Figur.

[104] Kant schreibt das zwar auch, in seiner "Kritik der reinen Vernunft". Aber hier in der Noologie wird das noch ein bisschen weiter kondensiert und abstrahiert.

[105] Mao Tse Dung, hatte einmal einen sehr guten Spruch getan: Der Geschmack der Birne wird erst realisiert, wenn man hineingebissen hat. Er war halt eben doch ein ziemlich guter taoistischer Bauern-Philosoph mit marxistischem Überbau, und er hatte wirklich etwas in der Birne. Trotz Sloterdijk.

[106] https://de.wikipedia.org/wiki/Yggdrasil

http://www.wikingerzeit.net/kultur-der-wikinger/glaube-der-wikinger/yggdrasil.html

https://www.die-goetter.de/yggdrasil-weltenbaum-weltenesche

http://www.lokis-mythologie.de/yggdrasil.html

[107] http://www.mythentor.de/nordisch/welt.htm

https://www.google.com/search?q=Brunnen+des+Ymir&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwixpNqlwN7XAhXHGOwKHesAAh8QsAQIJg&biw=1283&bih=778

https://books.google.de/books?id=3v6W0trI8MUC&pg=PA316&lpg=PA316&dq=Brunnen+des+Ymir&source=bl&ots=7GyhGFxRyS&sig=3Ff3Pu2EECGGo1C29DwEAVnv3PI&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwixpNqlwN7XAhXHGOwKHesAAh8Q6AEIRDAK#v=onepage&q=Brunnen%20des%20Ymir&f=false

https://books.google.de/books?id=xvQ0AwAAQBAJ&pg=PT20&lpg=PT20&dq=Brunnen+des+Ymir&source=bl&ots=QRc7Ku4uEF&sig=1lCMrzOYTfWoHUm8b-XVRYgPFEw&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwixpNqlwN7XAhXHGOwKHesAAh8Q6AEIQTAJ#v=onepage&q=Brunnen%20des%20Ymir&f=false

[108] Selbstredend kann man auch nichts anderes tun als etwas so zu interpretieren, wie man es verstanden hat. Definieren wir "interpretieren" einmal ad hoc als: Das Verständnis eines vorliegenden Textes mit dem Allgemein-Verständnis zu verknüpfen, das man von allen Texten hat, die sich mit dem Umkreis der Thematik befassen, die der gerade vorliegende Text hat, und daraus einen neuen Text zu knüpfen.

Textum (lat)/ Histion (griech): Das Gespinst, Gewebe.

[109] Siehe "Semantischer Relativismus"

Semantischer Relativismus site:http://www.noologie.de 52

[110] Es sind gleichzeitig auch die Spannungsfelder der neuronalen Aktivität, also der Substrukturen und -Prozesse unseres Denkens. Gleichfalls kann man metaphorisch auch von der Quanten-Welt eine Anleihe nehmen: Superposition und Dekoherenz. Siehe:

https://aeon.co/essays/the-quantum-view-of-reality-might-not-be-so-weird-after-all

[111] Bruno, Giordano: Über die Monas, die Zahl...

[112] "Natürlich" nur nach Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber in der Praxis sieht das dann doch ein wenig anders aus. Dazu hat sich Paul Feyerabend ausgiebig geäussert.

[113] Nach Buckminster Fuller ist hier auch der Begriff "Tensegrity" bekannt.

Ebenfalls bei Castaneda: https://en.wikipedia.org/wiki/Tensegrity_(Castaneda)

Ein interessantes technisches Beispiel ist etwa das Zeltdach des Münchener Olympia-Stadions, das der Architekt Frei Otto geschaffen hat.

[114] Das ist ein be- deutsames Indiz für eine einseitige Ausrichtung seines Systems. Der hier abgebildete Wilber'sche Quadrant dient weiterhin als Beispiel für die Er­richtung von per­spek­tivischen, pyramidalen Hierarchie-Strukturen. Ich möchte dabei auch anmerken, dass es nicht ganz zufällig ist, dass dieser Quadrant in seiner Form den heutigen techno­logi­schen Waffen-Ziel­geräten mit ihren Fadenkreuzen sehr ähnlich sieht. (Das beste Beispiel ist die deutsche 8.8 cm Kanone des WK II, die war sehr trefflich und sehr furchtbar).

[115] http://www.noologie.de/symbol12.htm

[116] Siehe dazu, die Akasha-Chronik von Rudolf Steiner:

http://wn.rsarchive.org/Books/GA011/English/HR1981/GA011_c02.html

http://www.rudolf-steiner-handbuch.de/images/SteinerHandbook2015.pdf

[117] http://www.noologie.de/noo03.htm#Index293

http://www.noologie.de/persp08.htm

http://www.noologie.de/symbol01.htm

http://www.noologie.de/persp.htm

https://www.google.de/search?q=Perspective+site:http://www.noologie.de&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjZrNvfl9bZAhUOyaQKHV--Bj8QsAQIKg&biw=1483&bih=771

[118] http://www.noologie.de/desn08.htm

http://www.noologie.de/desn09.htm#Heading31

[119] https://en.wikipedia.org/wiki/Epic_of_King_Gesar

http://www.newworldencyclopedia.org/entry/Epic_of_King_Gesar

The Epic of King Gesar is considered the longest literary work in the world, containing over 20 million words in more than one million verses, longer than the world’s other five great epics combined: The ancient Babylonian Gilgamesh (3,000 verses), the Greek Iliad (over 15,000 verses ) and Odyssey (12,000 verses), and the Indian Ramayana (18,000 odes with two verses each) and Mahabharata (more than 100,000 odes comprising over 200,000 verses).[1]

[120] Frank Herbert hat dazu sein monumentales Dune-Epos geschaffen. Allerdings kann man sagen, was er für 50.000 Jahre in die Zukunft verlegt hat, war vor 50.000 Jahren schon völlig ausgebildet.

Seine Mentaten sind nichts anderes als die archaischen Aoidoi. F. Herbert zitiert sogar den Saft, den sie trinken:

Den Saft der Sappho, welcher nichts anderes ist als das Hl. St. Soma oder Haoma.

Wer würde schon auf so etwas kommen? Natürlich nur Noo, der Noologe.

https://www.youtube.com/watch?v=S3VMfzoBO7Y

[121] Der Zusammen-Halt und ‑Hang, der ein Holon konstituiert, ist in der Noologie ein Thema der Morphologie und des Kräftespiels der Komm-Unionen und Gregationen.

[122] Ein bekanntes Beispiel dazu ist die Katastrophentheorie von Rene Thom. Er bezieht sich in der Motivation seiner Arbeit auf die Vorsokratiker Anaximandros und  Heraklit.

[123] Ein Neuron hat wie ein Schalter zwei elektrische Zustände: Ruhepotential und Aktionspotential. Die dichotome Wirkungsweise neuronaler Prozesse lässt sich am besten mit den bekannten Gestalt-Kipp-Bildern illustrieren. 62

http://www.noologie.de/desn07.htm#Heading12

Siehe auch: Feyerabend (1975, p. 226-227).

[124] https://de.wikipedia.org/wiki/Cyrill_von_Korvin-Krasinski

https://toysondor.wordpress.com/tag/badmaev/

[125] https://en.wikipedia.org/wiki/Ervin_L%C3%A1szl%C3%B3

[126] Man sollte sich nicht dadurch verwirren lassen, dass die Spannungsfeld-Notation die graphischen Verhältnisse von Wilbers Quadranten invertiert, i.e. was im Quadranten (Left / Right) ist, ist hier (Oben / Unten) und umgekehrt. Das ist nur ein Thema der Notation, die hier aus "Convenience" dem normalen Textfluss (links-rechts) folgt.

[127] Dieser primoridale Kampf ist in allen Ur-Mythen der Menschheit zu finden. Z.b. bei Anaximandros: "Time, Anticipation, and Pattern Processors"

http://www.noologie.de/symbol08.htm

"Noo-logy and Kalypto-logy"

http://www.noologie.de/symbol14.htm#Heading108

[128] Ich verweise hier auf den Index von EKL, wo die vielen Stellen von "Aufstieg" und "Abstieg" gelistet werden. Weitere Diskussionen der Wilberschen Konzepte finden sich im späteren Abschnitt: "Ken Wilber und die Noologie".  48

[129] Das sind die essentiellen Schlüsselbegriffe bei Hesiodos.

[130] Sinn, Besinnung, Denkkraft, Verstand, Vernunft, Geist, Einsicht, Klugheit, Gemüt, Herz, Gesinnung, Denkweise, Wille...

Weitere Diskussion, siehe: Parmenides (1974, p. 99-104)

[131] Der Begriff der Meta-Morphologie leitet sich historisch von Goethes Lehre der Metamorphosen ab. 64

[132] Selbstredend ist meine Behandlung des Themas ein wenig verschieden von dem, was Wilber daraus macht: "Vive la différance!" Wilber liefert mit seinem Upper-Left Quadranten auch einen Ansatz zur Ordnung und Systematisierung eines Teils des Bedeutungsfeldes der Noologie. 39

[133] https://aeon.co/ideas/which-is-more-fundamental-processes-or-things

[134] D.h. Wissen und Handeln stehen im Kreislauf der Reflexionsphänomene. Nach der Tat sollte man die Gelegenheit suchen, und darüber reflektieren, was man da gerade angerichtet hat. In der Genesis steht dazu die wiederkehrende Passage nach jedem Handlungsschritt: "Und Gott sah, dass es gut war." 140

[135] Sinn, Besinnung, Denkkraft, Verstand, Vernunft, Geist, Einsicht, Klugheit, Gemüt, Herz, Gesinnung, Denkweise, Wille ... Für weitere Diskussion, siehe: Parmenides (1974, p. 99-104)

[136] Der Begriff der Meta-Morphologie leitet sich historisch von Goethes Lehre der Metamorphosen ab. 102

[137] Ein anderer paradigmatischer Ausspruch stammt von Heraklit: "Der Krieg ist der Vater aller Dinge." Das Ziel der Beherrschbarkeit der Natur taucht als Pre-Skript schon deutlich in der Genesis auf. Nach Leiber (1996, 27, 36) findet sie sich noch nicht ausgeprägt in der antiken griechischen Naturphilosophie sondern erst in der Neuzeit.

[138] Wilber, EKL 87.

[139] https://en.wikipedia.org/wiki/Gautama_Buddha

[140] Der ebenfalls nahe liegende Begriff "Pathologie" ist leider schon von der Medizin mit einer bestimmten Interpretation belegt. Hieran lässt sich beispielhaft ein Wilbersches Thema des "Flatland" illustrieren, wie die natur-wissenschaftlich (physikalistisch) orientierte Denkweise die Medizin dominiert. Die alte Bedeutung des Wortes pathe- heisst "Er-leiden" als (Wilberspeak-) Upper-Left-Side Phänomen, also von der Innensicht. Die Medizin hat es aber umgekrempelt im Sinne von (äusserlich wahrnehmbaren) Upper-Right-Side Ausfalls-Erschei­nungen.

[141] Analog zu dem Begriff Ortho-Dox(a/-ie).

Der Begriff der Wahrheit hätte als Diskussions- und Entscheidungskriterium nicht allzuviel Sinn, wenn es beliebig viele "Wahrheiten" gäbe. Denn da wären wir mit dem Begriff "Meinungen" genausogut bedient, also die SUBjektiven Standpunkte, die jeder aus seiner eigenen gerade optimal erscheinenden Bewertungsfunktion konstruiert. Eine ausführliche Diskussion zum Thema "Wahrheit" und "Realität" findet sich bei Leiber (1996, 38-54).

[142] Das ist zwar ein etwas un-etymologisches Konstrukt, denn Esoterik soll von "esos" (innen) abgeleitet sein, im Gegensatz zu "exos" (aussen), aber für die Diskussion passt es so besser.

[143] Man kann als Kritik an der heute populären Esoterik auch äussern, dass sie sich nicht die Finger schmutzig machen möchte, mit den täglichen Gemeinheiten und Widrigkeiten der conditio humana.

[144] In den spirituellen Traditionen ist katabasis der Weg des Buddha und Bodhisattva. Eine Darstellung der Tonglen Meditation ist in Wilber, MG, p. 276-279.

[145] Die schriftliche Fassung beider Mythen entstand ebenfalls etwa zur gleichen Zeit: In der babylonischen Epoche des Judentums, und in der griechischen Welt ca. 100 Jahre bevor der Schritt "vom Mythos zum Logos" vollzogen wurde.

Siehe "Anticipation, Meta-Morphology, and the Promethean Venture of Computing"

http://www.noologie.de/symbol21.htm

[146] Weiteres Material: Harris, Baine R. (Ed.): Neoplatonism and Indian Thought,

Int'l Society for Neoplatonic Studies, Norfolk, Virginia (1982)

Als der Neoplatonist Julian Apostata zum Kaiser aufstieg, besuchten ihn viele indische Delegationen, aus so weit entfernten Gebieten wie Ceylon und von den Malediven. Die Pali-Schrift "Questions of Milinda" sollen ein Dialog mit Menander gewesen sein, dem König eines griechischen Territoriums in Indien um ca. ‑100.

[147] Ein Quadrant ist lediglich eine besondere geometrische Anordnung des Struktogramms.

[148] Siehe dazu auch die in allen alten Kulturen zu findenden literalen primordialen Dichotomie-Urweltmythen, wie in der biblischen Genesis die Trennung beschrieben ist, von Himmel und Erde, Land und Wasser, bei Hesiodos die Kastration des Ouranos, in Mesopotamien die Zerstückelung der Tiamat, dem Platonischen Mythos der Trennung von Mann und Frau, etc. Man(n) findet hier auch eine eiserne Sichel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Uranos

https://books.google.de/books?id=zLwk_apyPVYC&pg=PA217&lpg=PA217&dq=Ouranos+eiserne+Sichel&source=bl&ots=Omq62W2Yp8&sig=sV1gZmH7pS80pcyNJNdmcssi8-A&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwifmeGcr93XAhWIGOwKHQguCQUQ6AEIJzAA#v=onepage&q=Ouranos%20eiserne%20Sichel&f=false

https://de.wikipedia.org/wiki/Kiewer_Kultur

https://books.google.de/books?id=zLwk_apyPVYC&pg=PA217&lpg=PA217&dq=Ouranos+diamantis+Sichel&source=bl&ots=Omq62W2Zo3&sig=JOONMTLvKFlhSIVhr5SZO01Wkbo&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjfmrnFr93XAhVNKuwKHYNzBtgQ6AEIKTAA#v=onepage&q=Ouranos%20diamantis%20Sichel&f=false

https://www.scribd.com/doc/204652467/George-Devereux-Dreams-in-Greek-Tragedy-an-Ethn-BookFi-org

https://www.pinterest.com/pin/48484133462637016/

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https://www.pinterest.co.uk/pin/509258670345254570/

https://spinningwebbs.com/tag/ouranos/

http://www.khaldea.com/rudhyar/astroarticles/doesuranusruleastrology.php

[149] Der wissenschaftliche Begriff der Theorie ist analog zu dem obigen Begriff "Pathologie" wiederum ein Flatland-Konstrukt (in Wilberspeak), das ignoriert, dass "Theoria" dem Upper-Left Bereich entstammt. 50

[150] Nach Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung.

[151] Hier muss man auch den Wagner zitieren. Denn das "Rad der Zeit" ist das Zentral-Thema seines

"Ring des Nibelungen". Alles andere ist sozusagen, nur Staffage, oder Kostüme, des Kόsmos.

https://en.wikipedia.org/wiki/Uranus

http://www.khaldea.com/rudhyar/astroarticles/doesuranusruleastrology.php

https://en.wikipedia.org/wiki/Ecliptic

http://www.astrodynamics.net/some-astonishing-lightning-strikes-zeus-and-ouranos-at-work/

https://spinningwebbs.com/2014/10/17/uranus/

https://www.google.de/search?q=ouranos+adamantis+eclyptic+planetary&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=A75vL2y4BdME-M%253A%252Cje4nkCzaQHXH0M%252C_&usg=__Vya4jS5PSZURwBTigRfeRcXSku4%3D&sa=X&ved=0ahUKEwjP4-2Pst3XAhVHpaQKHdK7DSMQ9QEIXTAG#imgrc=A75vL2y4BdME-M:

[152] http://www.khaldea.com/rudhyar/astroarticles/doesuranusruleastrology.php

Beides kann nicht stimmen. Denn Uranos wurde zuerst entdeckt, am 13. 3. 1781.

Man mag diese Zahl numerologisch interpretieren, aber niemals astrologisch. Denn der alte Gott Ouranos,

der war der Himmel selber. Und der konnte in keiner Konstellation mit irgend einem Planeten stehen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Uranus

[153] Die Legende erzählt von Pythagoras, dass die Götter ihm ein besonderes Geschenk machen wollten. Leider konnten sie ihm aber nicht die Unsterblichkeit schenken, und so erbat er sich die Fähigkeit, seine Erinnerungen aus früheren Leben in allen seinen Inkarnationen wieder zu gewinnen. Das war die A-Laetheia. Pythagoras hatte die Götter damit überlistet, denn die A-Laetheia als Gedächt­nisfunktion erreicht das "Ewige Leben" im Sinne von "Pattern Immortality" (Tipler). Das "Sterben" bedeutet hier nicht viel mehr als das Versinken in den Tiefschlaf, den normale Menschen jede Nacht durchmachen, um dann am nächsten Morgen mit gestärkter Selbst-Er-Innerung wieder aufzuwachen. Siehe dazu auch die eindrucksvolle Überleitungs-Szene, mit der Goethe die beiden Teile von Faust I und Faust II verbindet (4613-4727).

[154] http://www.noologie.de/cunni03.htm#Heading858

[155] http://www.forumgesundheit.at/portal27/forumgesundheitportal/content?contentid=10007.688926&viewmode=content&portal:componentId=gtn8aee3987-5d33-4141-8b00-69e31b426a51

https://www.collinsdictionary.com/dictionary/english/flashback

https://en.wikipedia.org/wiki/Flashback_(psychology)

[156] Ob es Zeit "an sich" gibt, ist eine philosophische Streitfrage. Bei Kant war die Zeit wie der Raum noch eine Erfahrungskategorie, und in der Physik der unbelebten Objekte ist die Raum-Zeit lediglich das Feld, in dem Prozesse ablaufen können, und das durch die gravitationalen Objekte verformt wird.

[157] Wilber behandelt die zwei verschiedenen Vorstellungen von Zeit u.a. in EKL (23-31, 95) als "die zwei Zeitpfeile". M.e. hätte Wilber besser daran getan, seinen Begriff "Efflux", den er gleichbedeutend mit "Evolution" verwendet, als Zentralbegriff zu wählen. Denn mit seiner Version von "Evolution" setzt er sich der berechtigten Kritik aus, dass er den wissenschaftlichen Ausdruck falsch verwendet. . 54

[158] Die hierfür angesetzten morphogenetischen Felder von Sheldrake überzeugen weder mich noch die meisten Wissenschaftler.

[159] Platon bevorzugte dieses Wort in seinen Dialogen, meist mit einem homo-erotischen Unterton der "Männerfreundschaft".

[160] Siehe die populäre Film-Trilogie Matrix der Wachowskis. Hier taucht die Trinität des Pneuma als das Element der Liebe in Gestalt der Heldin Trinity wieder auf. Einer der Wachowskis hat sich sogar einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Vermutlich, weil sie den Faktor des Pneuma unbewusst integrieren wollten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wachowski-Geschwister

Diesen Film versteht man am besten, wenn man auch John Lilly's ECCO-Matrix kennt,

sowie die letzten Bücher von Carlos Castaneda.

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading126

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading130

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading135

Norbert Classen hat in: "Carlos Castaneda und das Vermächtnis des Don Juan", dieses Thema im Kapitel "Frau, Mann und die Natur des Universums" (115-126) intuitiv und auch naiv dargestellt, selbstverständlich hat er den Faktor des Pneuma "natürlich" nicht verstanden.

[161] Da Platon sich nicht so sehr mit der geschlechtlichen Liebe an-Freunden konnte, ist das als

philosophisches Zentral-Thema in der alt-europäischen Geschichte völlig untergepflügt worden.

Ken Wilber (MG) hat dieses Motiv in der schicksalshaften Begegnung mit seiner Seelen­partnerin Treya "erschöpfend" dargestellt, gleichzeitig wieder-holt er auch den Platonischen Mythos der (schmerzhaften) Trennung, bedingt durch ihren Krebs-Tod.

[162] https://de.wikipedia.org/wiki/Perry_Schmidt-Leukel

[163] So klingt der deutsche Titel erheblich prätentiöser als von Wilber ursprünglich intendiert.

Man kann auch sagen, hier wurde dem Ken Wilber die Petersilie ver-hegelt.

Aber jetzt, ja nun, müssen wir uns auch Schlafen legen.

Dank der Perasioeas, Perinoiaesis, hilft Schlafen immer, wenn man(n) nicht mehr weiter kann.

[164] https://dictionary.cambridge.org/dictionary/english/sorcery

https://en.wikipedia.org/wiki/Witchcraft

https://en.wikipedia.org/wiki/Aleister_Crowley

https://en.wikipedia.org/wiki/Eroto-comatose_lucidity

http://usminc.org/humansacrifice.html

https://www.themystica.com/mystica/articles/s/sacrifice.html

https://www.pinterest.es/pin/426082814731086901/

https://en.wikipedia.org/wiki/Magic_(paranormal)

[165] Trias OR Triadik site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading26

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading33

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading36

[166] http://www.noologie.de/noo202.htm#Heading10

bis Kapitel: "1.3. Die Semantischen Felder der Noologie"

http://www.noologie.de/noo202.htm#Heading16

[167] Triskellion site:http://www.noologie.de

Korvin-Krasinski site:http://www.noologie.de

[168]  http://en.wikipedia.org/wiki/Shamrock

http://news.bbc.co.uk/1/hi/uk/3519116.stm

http://www.riverdeep.net/current/2002/03/031102_stpatrick.jhtml

"Some believed that St. Patrick explained the concept of the Trinity in Christianity using a shamrock he found growing at his feet. More likely, the three-part leaf was worn by the people of Ireland as a symbol of the cross. It is assumed, however, that St. Patrick knew about the significance of the shamrock in other religious and pagan traditions, and may have incorporated it into his explanations and teachings."

http://columbia.thefreedictionary.com/clover

"Clover was used by the Greeks in garlands and other decorations. The druids held it sacred. It is said to have been the early emblem of Ireland from which the shamrock is derived, and it is an emblem of the Trinity."

[169] Das älteste Vorkommnis des Triskellion findet sich im neolithischen Monument New Grange in Irland.

[170] https://en.wikipedia.org/wiki/Book_of_Kells

The Holy Book of the Celtics.

https://bookriot.com/2015/11/05/10-things-know-book-kells/

https://www.google.com/search?q=Book+of+Kells&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjq5cau9ZjYAhWCC-wKHbyuAIMQsAQIQw&biw=1512&bih=853

[171] http://en.wikipedia.org/wiki/Book_of_Kells

[172] https://en.wikipedia.org/wiki/Celtic_maze

https://www.motherearthliving.com/gardening/labyrinths

https://www.youtube.com/watch?v=dKECVAAO41k

[173] Charpentier, Louis: Die Geheimnisse der Kathedrale von Chartes, Droemer Knaur (1999)

http://deu.archinform.net/projekte/72.htm?ID=bd17b85d65af46d3a3f486d5f65e44e5

http://de.wikipedia.org/wiki/Tafeln_von_Chartres

Pilgrim's Progress, John Bunyan

Die Pilger von S. Diago de Compostela:

http://www.google.com/search?num=100&hl=en&lr=lang_en%7Clang_de&safe=off&q=%22Pilgrim%27s+Progress%22&btnG=Search&lr=lang_en%7Clang_de

Hier ist auch die Suche nach dem Königreich des Priester - König Johannes oder des

Prester John, bzw. Presbyter John.

Siehe dazu: Lev Gumilev. "Searches for an Imaginary Kingdom".

Und wiederum auch noch das Gedanken-Labyrinth von Umberto Eco: Baudolino.

[174] Das Labyrinthmuster ist ebenfalls eines der ältesten und heiligsten Symbole, und taucht in der Noologie sozusagen versteckt auf, weil es spiralig ist, und das Triskellion kann als Konfiguration von 3 Spiralen gezeichnet werden. Diese Fussbodenmuster wurden in vielen Kirchen leider von unwissenden Kirchen-Verwaltern wieder herausgerissen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Labyrinth

http://www.egreenway.com/meditation/labyrinth.htm

[175] Die alten Griechen wussten sehr genau, dass ihr Olympischer Pantheon mit Zeus und allen seinen Geliebten,

und Gespiellinen, und allen Seiten-Sprüngen, und ihre Schicksals-Gespinste,

nur so eine Art von Kaschperle-Theater war. Die wirk-lichen Schicksals-Mächte dahinter waren die Moirae,

und dann noch schlimmer dahinter und noch ursprünglicher: Die Erynnien, also die Eumaeniden:

Die Allekto, die Persiphonae, die Maegeira, und die Teisiphonae.

[176] She is also called the Hindu Trinity, Wikipedia:

http://en.wikipedia.org/wiki/Trimurti

http://www.google.com/search?hl=en&q=trimurti&btnG=Google+Search

[177] http://www.noologie.de/desn20.htm#Heading98

[178] Über die Monas, die Zahl und die Figur als Elemente einer sehr geheimen Physik, Mathematik und Metaphysik, Meiner, Hamburg (1991)

[179] https://en.wikipedia.org/wiki/Amrita

http://www.noologie.de/noo202.htm

https://www.britannica.com/topic/churning-of-the-ocean-of-milk

https://en.wikipedia.org/wiki/Samudra_manthan

[180] Gesammelte Werke, Hrg. Ludwig Kuhlenbeck, Diederichs, Leipzig/Jena (1904-1909)

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading126

[181]Giordano Bruno: Über die Monas, die Zahl...

[182] https://en.wikipedia.org/wiki/Inti

Aber die Inka hatten auch ihre Erd-Göttin, die Pacha Mama.

(Das Alt-Griechische Äquivalent dazu ist: Die Chthon.)

https://en.wikipedia.org/wiki/Pachamama

Pachamama is often a cruel goddess eager to collect her sacrifices. Und weiteres dazu in der Indischen Mythologie:

... die mit den Kräften aller Götter ausgestattete "Mutter" Maya, die den Aufstand der Widergötter niederwirft.

Siehe:

http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2002/95/Kap2.pdf

[183] The Roman Wedding: Ritual and Meaning in Antiquity. By Karen K. Hersch

https://muse.jhu.edu/article/528321

[184] Siehe die alten ägyptischen Streitwagen. Das war damals der absolute Stand der Kriegs- Technik.

[185] Dies beweist, dass die Ägypter über höhere mathematische und logische Fähigkeiten verfügten, als es ihnen die Geschichtswissenschaft zubilligen will.

[186] http://www.gurdjieff-work.de/enneagramm/

https://www.endlesssearch.co.uk/books/EnneagramSymbolismLecture.pdf

[187] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading209

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading241

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading242

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading244

Und hier noch mal wieder ein passendes, politically incorrectes Zitat von Patrice Ayme:

https://patriceayme.wordpress.com/2018/03/25/emperor-constantine-christian-terrorist-325-ce-fall-of-rome-part-x/

EMPEROR CONSTANTINE CHRISTIAN TERRORIST 325 CE (Fall Of Rome Part X)

Had that bloody, mass murdering tyrant, the Roman emperor Constantine, not invented, and subjugated, the Roman empire with Catholicism, would the apocalyptic collapse of the Roman empire, state, economy, society and population have happened? Under the terrible holocausts of multiple invasions? Maybe not under its most gentle form. However, once Constantine ordered the burning of books, under the penalty of death, as part of what he called Catholicism, launching prohibition of learning, and critique, such a mighty blow against intelligence made the survival of the empire nearly impossible.

[188] https://en.wikipedia.org/wiki/23_enigma

https://www.timeanddate.de/astronomie/neigung-erdachse

https://de.wikipedia.org/wiki/Ekliptik

https://en.wikipedia.org/wiki/Ecliptic

[189] Otto Brendel mit seiner Theorie der Symbolik der Kugel.

[190] http://doczz.net/doc/6104510/noologie-vol-ii

https://www.google.com/search?q=%22Die+Wirklichkeit+selbst+n%C3%A4mlich%22+Augustinus+Retractationes&filter=0&biw=1257&bih=872

https://propertibazar.com/article/urls-andreas-goppold_5a086c5cd64ab251a5e5a715.html

https://muse.jhu.edu/book/20845

http://www.augustinus.de/einfuehrung/86-texte-ueber-augustinus/205-die-augustinische-memoria-als-ort-der-vermittlung-von-welt-selbst-und-gott

https://augustana.de/fileadmin/user_upload/dokumente/promotionen/Pastoralpsychologische%20Bibelarbeit.pdf

https://www.catholic.com/qa/did-st-augustine-retract-his-beliefs-in-the-catholic-faith-at-the-end-of-his-life

[191] Siehe: Nietzsche, Zarathustra, IV, "Der freiwillige Bettler":

So wir nicht umkehren und werden wie die Kühe, so kommen wir nicht in das Himmelreich. Wir sollten ihnen nämlich Eins ablernen: das Wiederkäuen.

[192] http://www.rp-online.de/politik/vater-unser-gott-der-papst-und-die-versuchung-aid-1.7255804

http://blog.radiovatikan.de/mehr-als-nur-worte/

https://www.welt.de/kultur/article171391831/Nach-Kritik-des-Papstes-Wird-das-Vaterunser-geaendert.html

[193] Diese Geschichte erzähle ich ausführlicher unter: "An einem kühlen, grauen Morgen in der Welt-Traum-Zeit"

http://www.noologie.de/neuro14.htm

Diese Webseiten gibt es leider nicht mehr:

www.positiveatheism.org/tochcabe.htm

www.positiveatheism.org/hist/twainlfe.htm

www.positiveatheism.org/hist/twainlfe.htm#10

www.positiveatheism.org/hist/russell3.htm

[194] Eine vergnügliche Diskussion dieser theologischen Spitzfindigkeiten wird von Umberto Eco in seinem Roman Baudolino inszeniert.

[195] Logisch: Das Aufgehängt-Sein in einem Quattrolemma.

Der deutsche Vulgär-Ausdruck des Verreckens für elend Sterben, gibt nur beim Kreuzestod einen physiologischen Sinn. Interessanterweise ist die Figur des Körpers des Gekreuzigten ein Y, also ein Tripol.

https://en.wikipedia.org/wiki/Passion_of_Jesus

[196] In dieser Trope des endlosen Kreislaufs ist der Buddhismus mit dem Hinduismus identisch. ...

Umgekehrt drückte Schopenhauer die Absurdität des Bösen in der jüdisch/christlichen Schöpfungs-Idee der tragischen Geschichte der Versuchung in der Genesis aus:

(Parerga und Paralipomena II, Kapitel 15, insb. § 177).

... [so] kommt es heraus, als hätte der liebe Gott die Welt geschaffen, damit der Teufel sie holen solle; wonach er denn viel besser gethan haben würde, es zu unterlassen.

[197] Und in diesem Sinne auch Ken Wilbers Werke, der versucht das Konzept der Evolution mit dieser spezifisch christlichen Komponente zu vereinigen. Interessanterweise stützt er sich in seiner Argumentation aber hauptsächlich auf die hinduistischen und buddhistischen Quellen, in denen genau das nicht vorgesehen ist: Dort gibt es keinerlei Evolution des Geistes, keinerlei Gedächtnis, das mit in den Moksha/Nirvana-Zustand mitgenommen wird, im Gegenteil, es ist die komplette Auslöschung, die komplete Laethe, wie die Griechen es nennen würden. Eine spezifische Art von Gedächtnis wird im Kreislauf der Wiedergeburten darin verstanden, dass die Wiedergeburt einer Einzel-Seele, so etwas wie eine Wieder-Erinnerung an die früheren Leben ermöglicht. Im Altgriechischen war ein ähnliches Konzept als A-Laetheia bekannt.

[198] http://arch.oucs.ox.ac.uk/detail/21734/index.html

Die alte Website existiert nicht mehr:

http://phil-freewebsp/evans-experientialism.freewebspace.com/kojeve05.htm

[199] Angelehnt an die Hegelsche Sprechweise.

[200] Siehe dazu Cusanus: De ludo globi.

[201] La ilaha illa 'llah, Muhammadun-Rasulullah

[202] Siehe Hegel: In der Nacht des Absoluten sind alle Katzen grau.

[203] http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading33

[204] Allso: Das Ein- und Auseinander Falten. Die Ex-Plikation und die Im-Plikation.

[205] http://de.wikipedia.org/wiki/Geschlossene_Gesellschaft

[206] Hier befinde ich mich in guter Gesellschaft mit Sloterdijk, der in seinen Werken Günter vielfach lobend erwähnt. Folgender Beitrag ist ein eher ironischer Kommentar dazu:

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 10.07.2001

http://www.perlentaucher.de/buch/hans-juergen-heinrichs-peter-sloterdijk/die-sonne-und-der-tod.html

[207] http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading26

Trinitaet site:http://www.vordenker.de/

Dreifaltigkeit site:http://www.vordenker.de/

[208] Und leider auch Kirchen-Leerer, denn er hat die Hl. Römisch Kat-Holische Kirche von etwas ent-leert, was die Griechisch Orthodoxe Kirche noch wusste. Augustinus war eben der erste christliche Philosoph, der kein Griechisch konnte. Und das war ein ganz, ganz schwerer Fehler. Die Schlüsselworte dazu sind: Das Kerygma und das Dogma. Das war zur damaligen Zeit noch etwas ganz anderes, als was man heute darunter Mis(s/t)-Versteht. Denn was man heute Dogma nennt, das hiess früher: Kerygma.

Kerygma site:http://www.noologie.de

Kerygma site:http://www.vordenker.de/

http://de.wikipedia.org/wiki/Kerygma

Dogma site:http://www.noologie.de

Dogma site:http://www.vordenker.de/

[209] https://en.wikipedia.org/wiki/Popper%27s_three_worlds

http://www.15926.info/functional-physical-object/popper80.pdf

https://www.google.com/search?q=popper+three+worlds&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwir4rL2pYLYAhUB16QKHW7NDp0QsAQINQ&biw=1668&bih=862

[210] Insbesondere weil heute einige Neurowissenschaftler argumentieren, dass es so etwas wie einen "Freien Willen" überhaupt nicht gibt. Dies steht auch bei Schmidt-Salomon. Aber auch Schmidt-Salomon hatte den "Freien Willen", um sein Buch zu schreiben. Ganz ohne Willen geht es also wohl doch nicht.

[211] Siehe: "Das Künftige als Prae-Flexion".

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index1415

1.5.4. Re-Flexion, Er-Innerung und das Ge-Schichte der Vorstellung

@ :VORST_GESCHICHTE

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index1351

[212] http://www.noologie.de/desn16.htm#Heading59

[213] In diesem Zusammenhang möchte ich auch die "Sphären" -Trilogie von Peter Sloterdijk erwähnen, die mir damals aber noch nicht bekannt war. Bzw. meine Beiträge erschienen etwa zeitgleich mit Sloterdijk's Werk.

[214] http://www.noologie.de/isko01.htm#Heading6

[215] https://www.youtube.com/watch?v=lZjmVnxR41I&list=RDlZjmVnxR41I&t=466

Interviews mit Umberto Eco:

https://www.youtube.com/watch?v=M8IWTOFNlOc

https://www.youtube.com/watch?v=DuGpw0-B9-s

https://www.youtube.com/watch?v=lZjmVnxR41I

https://www.youtube.com/watch?v=c5RlfYOo72w

https://www.youtube.com/watch?v=FJYlMimHfzM

https://www.youtube.com/watch?v=UoEuvgT1wBs

[216] Aus seinem Roman: Das Foucaultsche Pendel. Das war 1988, also gerade mitten in der Steinzeit

des Computer-Zeitalters. Immerhin hatte Eco da schon einiges gewagt. Ich hatte zu dieser Zeit

auch erst gerade meinen ersten eigenen Welten-Simulations- Computer programmiert.

Ich weiss also ganz gut, was Eco da im Sinn hatte.

https://en.wikipedia.org/wiki/Foucault%27s_Pendulum

Foucault's Pendulum is divided into ten segments represented by the ten Sefiroth. The satirical novel is full of esoteric references to Kabbalah, alchemy, and conspiracy theory—so many that critic and novelist Anthony Burgess suggested that it needed an index.[2] The pendulum of the title refers to an actual pendulum designed by French physicist Léon Foucault to demonstrate Earth's rotation, which has symbolic significance within the novel. Some believe that it refers to Michel Foucault,[3] noting Eco's friendship with the French philosopher,[4] but the author "specifically rejects any intentional reference to Michel Foucault"[5]—this is regarded as one of his subtle literary jokes.[6]

[217] Die Matrix-Trilogie ist sozusagen der Wunschtraum eines jeden Möchtegern- Welten-Simulations-

Computer- Programmierers. Jeder darf sich so sein eigenes Privat-Universum erschaffen.

[218] Siehe hier ein typisches Eco-Thema: The home of the unicorn:

http://www.noologie.de/desn16.htm#Heading59

Unicorn site:http://www.noologie.de

[219] Ziemlich genau so schilderte mir John Lilly (The Scientist) in Esalen persönlich seine Erlebnisse mit Vitamin K, einer Substanz mit der er ausgiebig Erfahrungen gemacht hatte. Und er hatte dabei genau diese Erfahrungen. Später entwickelte er seinen Isolation Tank, bei dem er genau das zu reproduzieren versuchte, was Avicenna in dem obigen Zitat beschreibt. Allerdings sehr unvollkommen, wie ich es beim Ausprobieren feststellen musste, denn ich hörte eine Menge, fühlte noch mehr, und mein Verstand war wirklich am rotieren, wie ein Mahlwerk. Das bringt uns gleich zu der Mühle des Hamlet, von Hertha v. Dechend.

[220] Wie Ken Wilber es mit seinem Quadranten macht.

[221] Auf Hegel'ianisch wäre das etwa: Subjektivistisch und Objektivistisch, siehe dazu die Anmerkung von Gotthard Günther, GRDZ (31-32). Die Subjektive und die Objektive Selbst-Reflexion

[222] Siehe Whitehead's "fallacy of misplaced concreteness".

Reification (also known as concretism, hypostatization, or the fallacy of misplaced concreteness) is a fallacy of ambiguity, when an abstraction (abstract belief or hypothetical construct) is treated as if it were a concrete real event or

physical entity. https://en.wikipedia.org/wiki/Reification_(fallacy)

[223] Niflheim ist ein alt- ehr-würdiges Wort, das aber in der Philosophie sorgsam vermieden wird,

denn niemand will sich dem Verdacht aussetzen, eine Niflheim-Philosophie, so ungefähr wie Hegel,

zu betreiben. Deshalb mit besonderer Emphase: Gotthard Günther, GRDZ, p. VII, als Bezugs-Punkt.

Denn Gotthard Günther wusste wohl schon, wie gefährlich es ist, Niflheim-Philosophie zu be-treiben.

[224] Sieh dazu auch Eco, Baudolino, wo dieser Konflikt um die homo-ousia, und die homoio-ousia, genau so heftig dargestellt wird, wie es damals in der antiken Christenheit auch genau war. Und der zu ein paar 10.000 bis 100.000 Toten geführt hat, nichts genaues weiss man nicht.

A(h/t)men.

allo- site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index1335

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index1339

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index1344

http://www.noologie.de/noo203.htm#Index2418

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index1330

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index553

[225] Auf Komm-Unistisch würde man dazu sagen: sie stehen in friedlicher Ko-Existenz. Auf Islamistisch, gibt es ein ähnliches eindeutig- un- eindeutiges Konzept von friedlicher Ko-Existenz: Dar al Salaam und Dar al Harb, und die Dhimmis. Das wurde schon mal erwähnt.

[226] Siehe Sloterdijk, "Eifer", S. 192-194.

Naja, und Lotman, einer der Erfinder dieses Gebildes, war Jude, und Juden sind wohl nun mal die grössten Zusammen-Denker der Mensch-Heit. Ein anderer Originator der Semio-Sphäre war Vernadsk(y/i/ij).

Vernadski site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/noo02.htm#Index136

http://www.noologie.de/desn09.htm#Index297

http://www.noologie.de/desn09.htm#Index298

http://www.noologie.de/desn09.htm#Index305

http://www.noologie.de/desn09.htm#Index307

http://www.noologie.de/desn09.htm#Index315

http://www.noologie.de/desn09.htm#Index324

[227] Dies ist ein Exorzismus, im schönen, althergebrachten Sinne.

[228] Siehe auch: Hesiodos, Theogonie:

eirousai ta t' eonta ta t' essomena pro t' eonta

Homer: Il. 70:

hos aeidae ta t' eonta ta t' essomena pro t'eonta.

Der erkannte, was ist, was sein wird, oder zuvor war.

[229] http://www.noologie.de/desn23.htm#Index1492

[230] Die Sphäre ist ein rein gedankliches Ding. Denn absolute Kreise oder Kugeln existieren im Universum nicht. Das war nur ein ästhetisches Phantasma der alten Griechen. Alles kugelähnliche Runde im Universum ist ellipsoid-spiralloid. Siehe: http://www.noologie.de/zeno01.htm#fn19

[231] http://en.wikipedia.org/wiki/Platonic_solid

[232] http://en.wikipedia.org/wiki/Mysterium_Cosmographicum

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Kepler-solar-system-1.png

[233] http://www.noologie.de/noo202.htm#Index1092

[234] http://de.wikipedia.org/wiki/Ezechiel

http://en.wikipedia.org/wiki/Book_of_Ezekiel

http://de.wikipedia.org/wiki/Cherub

http://www.godrules.net/library/IndoEuropean/germanL/germanLeze1.htm

http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3190

[235] http://en.wikipedia.org/wiki/Mandelbrot_set

https://www.youtube.com/watch?v=56gzV0od6DU

https://www.youtube.com/watch?v=9gk_8mQuerg

http://library.thinkquest.org/26242/full/ap/ap.html

http://library.thinkquest.org/26242/full/ap/ap.html

http://en.wikipedia.org/wiki/The_Beauty_of_Fractals

[236] https://aeon.co/essays/did-our-cosmos-emerge-from-a-sea-of-inflating-bubbles

[237] Google: Fractals Floating Point Calculation.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gleitkommazahl

http://www.stefant.org/web/assets/files/oldstuff/fraktale.pdf

dort p. 32 f.

[238] https://en.wikipedia.org/wiki/Coastline_paradox

[239] https://en.wikipedia.org/wiki/Koch_snowflake

http://mathworld.wolfram.com/KochSnowflake.html

[240] http://library.thinkquest.org/26242/full/fm/fm16.html

http://en.wikipedia.org/wiki/Koch_snowflake

[241] Und so sind Fraktale heute so etwas wie verfeinerte Maler-Pinsel.

Werkzeuge, für die man sehr viel Imagination und Erfahrung braucht, um sie effektvoll einzusetzen.

Und all dies in einer schon sehr sehr alten Tradition, denn die asiatische (chinesische / taoistische, japanische / Zen-) Kunst setzte Fraktale Techniken schon immer ein. Z.b. Hokusai.

http://www.google.de/images?hl=de&q=hokusai&um=1&ie=UTF-8&source=univ&ei=NM8dTYSbEc238gOp46yxBQ&sa=X&oi=image_result_group&ct=title&resnum=6&ved=0CFcQsAQwBQ

http://en.wikipedia.org/wiki/Hokusai

Dies ist wohl das bekannteste Bild von Hokusai:

http://de.academic.ru/pictures/dewiki/84/The_Great_Wave_off_Kanagawa.jpg

Aber dies Bild zeigt noch viel eindrucksvoller die fraktale Natur seiner Kunst.

http://turmsegler.net/img/2007/NarutoWhirlpool-HokusaiManga.jpg

Denn es geht hier genau um die In-Sich-Selbst-Brechung des Ge-Dankens, oder des Motivs,

oder des Mo(vi)mentums.

[242] http://www.noologie.de/noo202.htm

Hier wäre etwa ein passender Ansatz, weiter zu diskutieren, warum Wasser so besonders ist. Siehe "Water is weird". Was am Wasser ist so etwas Be-Sonderes, dass es der Physik & der Chemie so vollkommen entgangen ist? So etwa ein Zitat aus Noologie II.

Google: snowflake kopernikus

As a New Year's gift that year, he also composed for his friend and some-time patron Baron Wackher von Wackhenfels a short pamphlet entitled Strena Seu de Nive Sexangula (A New Year's Gift of Hexagonal Snow). In this treatise, he published the first description of the hexagonal symmetry of snowflakes and, extending the discussion into a hypothetical atomistic physical basis for the symmetry and posed what later became known as the Kepler conjecture, a statement about the most efficient arrangement for packing spheres.[43][44]

Schneer, "Kepler's New Year's Gift of a Snowflake," pp 531–545.

http://copernicustoys.tumblr.com/post/285169293/beautiful-snowflake-images-via-coudal-partners

http://en.wikipedia.org/wiki/Johannes_Kepler

[243] Gotthard Günther: Grundzüge einer neuen Theorie des Denkens in Hegels Logik, Ausg. 1978 (Original 1933)

[244] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-51074774.html

http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/51074774

http://diepresse.com/home/kultur/literatur/4628982/Ruediger-Safranski_Im-Naturganzen-ist-der-Geist-am-Werk

[245] (URL) www.textlog.de/hegel.html

[246] Die Momente, im Deutschen ist die Spezial-Bedeutung dieses Wortes vergessen, aber im Englischen existiert es noch: Das Momentum, auch Mov(e/i)-mentum, heisst: Die Impuls-Kraft, die von irgendetwas ausgeht, und die alles andere mit sich reisst. So etwa wie ein Tsunami, oder noch besser: Ein Lahar, eine Geröll-Stein- und Schlamm-Lawine, wie sie vom Mt. St. Helens herunterdonnerte. Das spezifische Gewicht einer solchen Lawine ist ca. 10 mal grösser als reines Wasser, und kann sogar hausgrosse Felsbrocken einfach über viele Kilometer mitreissen, was ein Tsunami kaum könnte.

[247] http://www.noologie.de/noo202.htm#Index1033

[248] www.textlog.de/4222f753.html

[249] Im christlichen Denken unterscheidet man darum auch fein zwischen dem (materiellen) Körper, und dem über-materiellen Leib.

[250] www.textlog.de/7654-2f753.html

[251] Ich komme noch einmal darauf zurück: Seltsamerweise sind es die Raben, die anscheinend sehr gut in die Zukunft planen können. Warum das so ist, bei ihrem relativ kleinen Gehirn, darüber werden die Wissenschaftler noch lange zu brüten haben.

[252] Der Begriff Anima, der hier durchscheint, ist ein ziemlich anderer, als was heute umgangssprachlich unter Seele verstanden wird. Vor allem aber ganz anders als "die unsterbliche Seele" gemeint. Ich mache hier vor allem einen Seitenblick auf die An-Atman-Theorie der Buddhologie. Dort ist das empfindende Lebewesen etwas klarer definiert. A(h/t)men.

[253] Ich habe einige Übersetzungsfehler in dem Eco-Buch gefunden.

Z.B. p. 68 zu Sinn. Eco referiert da etwas indirekt zu dem Strassen-Verkehrs-Zeichen Senso Unico in Italien, was auf Deutsch Einbahnstrasse heisst. Wenn man nicht weiss, dass das Italienische Senso (lat. Sensus) auch Sentero heisst, also Weg, macht das im Deutschen natürlich keinen Sinn, wenn man das nicht irgendwo vermerkt. 

P. 244: Auch La Gioconda ist irreführend, weil sie auf Deutsch Mona Lisa heisst.

p. 254: Alexandria, die Heimatstadt Eco's wird eigentlich Alessandria geschrieben.

[254] https://aeon.co/ideas/imagination-is-a-powerful-tool-why-is-philosophy-afraid-of-it

[255] http://www.noologie.de/desn.htm

[256] In theologischer Sprechweise: Es würde nicht einmal ein Engel dazwischen passen.

[257] https://rationalwiki.org/wiki/Quantum_consciousness

https://en.wikipedia.org/wiki/Quantum_mind

https://rationalwiki.org/wiki/Quantum_consciousness

https://www.theatlantic.com/science/archive/2016/11/quantum-brain/506768/

[258] Die Position eines ontologischen Materialismus ist heute sowieso unhaltbar geworden, angesichts des Offenbarungseides der physikalischen Naturwissenschaft, dass 90% der Materie und Energie des Universums dunkel sind, also unerkennbar.

[259] https://patriceayme.wordpress.com/2017/11/24/the-means-dont-justify-the-ends-pc-eviscerated/

https://patriceayme.wordpress.com/2017/11/02/why-light-gravitation-go-at-same-speed/

https://patriceayme.wordpress.com/2017/09/18/physics-of-hurricane-force-six-hurricane-someday-soon/

https://patriceayme.wordpress.com/page/3/

https://patriceayme.wordpress.com/2017/10/28/creative-thought-is-all-over-the-place-and-out-of-this-world-or-is-not/

https://patriceayme.wordpress.com/2017/10/01/ethics-arise-from-nature-through-life-and-its-sponsor-reason-rise-collapse-of-rome-part-iv/

[260] Siehe die Film-Trilogie Matrix der Wachowskis.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wachowski-Geschwister

Diesen Film versteht man am besten, wenn man auch John Lilly's ECCO-Matrix kennt,

sowie die letzten Bücher von Carlos Castaneda.

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading126

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading130

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading135

Norbert Classen hat in: "Carlos Castaneda und das Vermächtnis des Don Juan", diese Themen intuitiv und auch naiv dargestellt.

[261] Der Orthos Logos:

http://www.textlog.de/4787.html

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index257

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index262

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index269

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index275

[262] http://www.noologie.de/noo202.htm#Index360

Und das Kapitel davor, das leider keinen Hypertext-Einsprung hat:

1.2.4. Noos / Nomos / Dikae / Logos / Ratio und das Chaos

[263] http://files.proflexion.de/gepostet%20Nr%20361%20LeviStrauss.pdf

[264] Kurze Bemerkung zu p. 269, unten: Spinnen sind m.W. durchaus Gliederfüsser (Arthropoden),

denn Spinnetiere sind eine Unterklasse der Arthropoden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gliederf%C3%BC%C3%9Fer

http://en.wikipedia.org/wiki/Arthropod

http://www.arthropods.de/

[265] Eco, p. 36-37, 44-46, 67-72

Mein beliebtestes Beispiel dazu ist Yahwe der unaussprechliche, weil es nach den Geboten des Jüdischen Glaubens verboten ist, den Namen Gottes auszusprechen. Siehe auch Eco, p. 70.

Eine sehr schöne Szene dazu gibt es in "Life of Brian" von Monty Python.

[266] Weil er über seine Aranda-Amme die Aranda-Kultur mit der Muttermilch aufgesogen hatte.

[267] https://en.wikipedia.org/wiki/Dinner_for_One

James: The same procedure as last year, Miss Sophie?

Miss Sophie: The same procedure as everry year, James!

[268] http://www.noologie.de/noo04.htm#Index402

[269] With their famous stiff upper lips.

[270] https://en.wikipedia.org/wiki/Max_von_Oppenheim

https://www.welt.de/kultur/article174555035/Wie-Max-Freiherr-von-Oppenheim-einen-Dschihad-der-Muslime-erfand.html

[271] http://www.noologie.de/noo02.htm#Index185

http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/WL

[272] https://en.wikipedia.org/wiki/Belphegor

[273] http://de.wikipedia.org/wiki/Koran

 Satanische Verse“ ist die Bezeichnung für gewisse, angeblich gelöschte Koran-Verse. Nach einer bei Tabari [1] erhaltenen Überlieferung fuhr Mohammed nach Sure 53 Vers 19f., in dem es um die Göttinnen Al-Lat, Uzza und Manat des vorislamischen Mekka ging, aufgrund der Einflüsterung des Satans, fort: „Das sind die erhabenen Kraniche. Auf ihre Fürbitte darf man hoffen.“[2]

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_satanischen_Verse

[274] https://2.bp.blogspot.com/-98-jhXU9Q5c/VwFZf4xWAjI/AAAAAAAAAuM/vWrGsGt0ksoRR8U5_OMPDwviGZQfse84w/s640/Philosophers%2527%2BMosaic%2B-%2BCopy.jpg

[275] http://en.wikipedia.org/wiki/Atlas_(mythology)

[276] http://www.zflprojekte.de/synergie/doku.php?id=features:kugelbauvisionen

[277] http://de.academic.ru/pictures/dewiki/84/The_Great_Wave_off_Kanagawa.jpg

https://patriceayme.wordpress.com/page/3/

http://www.spektrum.de/news/der-turbulenz-auf-der-spur/1513527?utm_source=zon&utm_medium=teaser&utm_content=feature&utm_campaign=ZON_KOOP

[278] http://de.wikipedia.org/wiki/Monsterwelle

[279] http://en.wikipedia.org/wiki/Holism

[280] Sloterdijk hat sich in "Eifer" selbst verbessert. Dort spricht er von Suprematisierungen.

[281] Siehe dazu:

https://aeon.co/ideas/this-ancient-mnemonic-technique-builds-a-palace-of-memory

[282] http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading13

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading56

[283] http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe.htm

http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe0.htm

http://en.wikipedia.org/wiki/Superorganism

http://discovery.ucl.ac.uk/1446515/1/U602440.pdf

[284] http://www.noologie.de/gumilev/ebe6a.htm#_Toc351821977

http://www.noologie.de/gumilev/ebe.htm

[285] Auf dem Berge Athos ist es aber ganz ähnlich so: Kein weibliches Tier, auch keine Eselin, und keine

Henne, darf da hinauf.

[286] https://en.wikipedia.org/wiki/Siege_of_Baghdad_(1258)

https://www.warhistoryonline.com/medieval/tide-turns-one-battle.html

Instructing his brother to show mercy to those who surrendered, Möngke Khan unleashed his army. Many of the nations in their path submitted quickly and many, seeking to secure the safety of their people, offered their own soldiers to fight alongside the Mongols. In fact, by the time Hülagü reached Baghdad, he had a wide variety of nationalities at his back, even including a number of Frankish knights. Persia, Baghdad, Damascus – the great powers of the Middle East fell before the Mongolian onslaught.

Those who would not surrender were brutally subdued, and the invaders seemed almost unstoppable.

[287] https://en.wikipedia.org/wiki/Aeneid

http://en.wikipedia.org/wiki/Lev_Gumilev

http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe.htm

http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe0.htm

http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe6a.htm

[288] Alexander Sergeevich Titov: Lev Gumilev, Ethnogenesis and Eurasianism:

http://discovery.ucl.ac.uk/1446515/1/U602440.pdf

Ethnogenesis and the Biosphere: Introduction

http://www.noologie.de/gumilev/ebe0.htm

Ethnogenesis and the Biosphere: Chapter One

http://www.noologie.de/gumilev/ebe1.htm

Ethnogenesis and the Biosphere: Chapter Two, Part 1

http://www.noologie.de/gumilev/ebe2a.htm

Ethnogenesis and the Biosphere: Chapter Two, Part 2

http://www.noologie.de/gumilev/ebe2b.htm

Ethnogenesis and the Biosphere: Chapter Three

http://www.noologie.de/gumilev/ebe3.htm

Ethnogenesis and the Biosphere: Chapter Four

http://www.noologie.de/gumilev/ebe4.htm

Ethnogenesis and the Biosphere: Chapter Five

http://www.noologie.de/gumilev/ebe5.htm

Ethnogenesis and the Biosphere: Chapter Six

http://www.noologie.de/gumilev/ebe6a.htm

Ethnogenesis and the Biosphere: Chapter Six, Part 2

http://www.noologie.de/gumilev/ebe6b.htm

Ethnogenesis and the Biosphere: Chapter Six, Part 3

http://www.noologie.de/gumilev/ebe6c.htm

'System' in ethnology.

http://www.noologie.de/gumilev/ebe2a.htm#_Toc351821108

Levels and types of ethnic systems.

http://www.noologie.de/gumilev/ebe2a.htm#_Toc351821109

Self-regulation of an ethnos.

http://www.noologie.de/gumilev/ebe2a.htm#_Toc351821112

When Immortality Is More Terrible Than Death

http://www.noologie.de/gumilev/ebe4.htm#_Toc351823232

Clio vs Kronos.

http://www.noologie.de/gumilev/ebe4.htm#_Toc351823242

[289] http://www.countriesquest.com/asia/india/history/muslim_and_mongol_invaders.htm

[290] http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe0.htm

[291] https://patriceayme.wordpress.com/2018/03/16/superior-civilization-needs-superior-weapons-collapse-series-1/

[292] Die Fellachen, bei Spengler.

[293] Natürlich muss man qualifizieren, dass die Inkas ja fast keine Flüsse für eine echte Wasserbau-Landwirtschaft hatten, aber mit ihren Terassenfeldern und ihren Nutzpflanzen, insb. Kartoffeln, konnten sie trotzdem eine ähnliche Produktivität erreichen.

[294] http://en.wikipedia.org/wiki/Hydraulic_empire

[295] http://en.wikipedia.org/wiki/Collapse:_How_Societies_Choose_to_Fail_or_Succeed

http://en.wikipedia.org/wiki/Jared_Diamond

[296] https://en.wikipedia.org/wiki/Dinner_for_One

James: The same procedure as last year, Miss Sophie?

Miss Sophie: The same procedure as everry year, James!

[297] http://www.noologie.de/desn.htm

[298] Das Christentum ist südlich – ist die Knechtung des Lebens, der Lebensformen, der Sitte durch geistige Satzungen. Die Sitte hat man oder man hat sie nicht. Der Satzung gehorcht man, oder man wird bestraft, durch Haß, Knechtung, Meidung, tabu.

[Frühzeit der Weltgeschichte. Fragmente aus dem Nachlass. 3. Menschwerdung. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 3915 (vgl. Spengler-Frühzeit, S. 101 ff.)]

[299]

Moral: Daß es etwas Allgemeines gibt, das die persönliche Moral bestimmen sollte – die Sitte –, hat man natürlich gewußt, solange man überhaupt über diese Dinge nachdachte und sie nicht für selbstverständlich, für eine Sache des Instinktes hielt. In allen primitiven Zuständen ist der Begriff der Strafe und damit der des Vergehens und des Gerichts nicht vorhanden.

[Frühzeit der Weltgeschichte. Fragmente aus dem Nachlass. 3. Menschwerdung. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 3945 (vgl. Spengler-Frühzeit, S. 119 ff.)]

[300] http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/WL

[301] Es hat aber etwas mit dem Ethos in Bezug auf Schamhaare zu tun. Bekanntlich müssen alle Moslems all ihre Körperhaare, und besonders die Schamhaare abrasieren.

[302] Siehe the Coneheads, eine alte US comedy, mit einem grausamen aber wahren Hintergrund.

https://www.youtube.com/results?search_query=coneheads

[303] Siehe Nietzsche, Zarathustra:

Wer nicht lügen kann, der weiss nicht, was Wahrheit ist. (S. 235)

[304] https://aeon.co/essays/can-religion-be-based-on-ritual-practice-without-belief

[305] With their famous stiff upper lips.

[306] www.zeit.de/2004/41/N-Kognition_China.html

[307] https://aeon.co/essays/how-exactly-does-smell-unlock-buried-memories-from-the-past

In Swann’s Way, the first part of Marcel Proust’s lengthy – and for me as yet unconquered – À la recherche du temps perdu (1913-27), our narrator dips a madeleine into his tea:

No sooner had the warm liquid, mixed with the crumbs, touched my palate than a shiver ran through me … An exquisite pleasure had invaded my senses, something isolated, detached, with no suggestion of its origin … this essence was not in me, it was me … And suddenly the memory revealed itself. The taste was that of the little piece of madeleine which on Sunday mornings at Combray … my aunt Léonie used to give me, dipping it first in her own cup of tea or tisane.

[308] https://aeon.co/essays/does-the-mate-switching-hypothesis-explain-female-infidelity

[309] https://aeon.co/essays/how-exactly-does-smell-unlock-buried-memories-from-the-past

[310] Nach Freud: Die Schlammflut des Okkultismus.

[311] Der Begriff "Aberglauben" steht für Esoterik und pseudo-spirituelle New-Age Ideen, etwa die in vielen Berufs- und Selbstverwirklichungs- Coaching-Seminaren häufig zu findenden Schlagworte wie: das "Positive Denken", "Potenzial  ausschöpfen", "Träume konkretisieren", "Turbo für Wünsche und Ziele"...

http://www.heise.de/tp/artikel/38/38567/1.html

Ehrenreich, B (2009) Smile Or Die: How Positive Thinking Fooled America and the World. London: Granta Books

Dazu noch ein Zitat aus einem WWW-Artikel.

http://www.newleftproject.org/index.php/site/article_comments/coercion_and_comic_sans_how_positive_thinking_became_capitals_latest_weapon

"These days it's simply not enough to turn up, to sell your labour or to prostrate yourself before the beneficence of the implacable 'taxpayer'. Like a reality TV contestant, you've got to Really Want It. You've got to get with the programme; if you’re employed, you've got to sign up to The Vision and align yourself with The Values; if you’re unemployed, you’ve got to subject yourself to the loopy indignities of Neurolinguistic Programming or any other flavour of touchy-feely, happy-clappy bullshit they throw at you."

[312] http://www.spektrum.de/news/wenn-die-hitze-toedlich-wird/1519795?utm_source=zon&utm_medium=teaser&utm_content=feature&utm_campaign=ZON_KOOP

[313] Ein paar kurze Bemerkungen dazu: Erstens hat S.S. seine falsch verstandene Idee von der Evolution dort eingebaut, wo sie überhaupt nichts zu suchen hat. Das hat er völlig un-hinterfragt von Julian Huxley übernommen. Schade drum. Zweitens ist sein Programm hoffnungslos philosophisch ethisch, d.h. es geht völlig an der Macht des Faktischen und den Tatsachen vorbei. Siehe auch die späteren Diskussionen zu Ethno-Kybernetik. Es ist schön anzusehen, aber völlig nutzlos. Das Gegenteil von "Gut Gemacht" ist: "Gut Gemeint".

http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Schmidt-Salomon

"Manifest des evolutionären Humanismus."

http://nicsbloghaus.org/2010/09/29/michael-schmidt-salomon-manifest-des-evolutionaeren-humanismus/

http://www.politik-poker.de/leitkultur-humanismus-und-aufklaerung.php

http://www.heise.de/tp/artikel/21/21388/1.html

Google: schmidt-salomon "Jenseits von Gut und Böse", Rezension:

http://www.amazon.de/review/R1869QE8GPS6QX

[314] Dazu gibt es auch (als abschreckendes Gegen-Beispiel) eine ausführliche Untersuchung von Sloterdijk, in DMDL 531-600. Paradigmatisch dazu ist die Überschrift auf S. 551: "Die ganze Welt ist eine Schule". Dort behandelt er die hegemoniale und kat-holische Ver-Schulung und Pädagogisierung der Menschheit, und die fatalen Folgen der Hexen- bzw. Hebammen- Auslöschung, um immer mehr "Unbrauchbares Menschenmaterial" zu erzeugen. Siehe S. 540: "Unzahl der Unverwendbaren", modo Gunnar Heinsohn. Die Überschrift auf S. 600 spricht allein für sich schon Bände: "Vom Menschenrecht auf Ohnmacht". Weiter bemerkenswert: "Metanoia zum halben Preis" (584), und Jan Amos Comenius, der als Spiritus Rector und Grossmeister der neuzeitlichen Schwarzen Pädagogik irgendwo hinter den Kulissen eine Menge (Schleim-) Fäden gezogen hat (S. 551-561). Allerdings ist nicht ganz klar, ob DMDL ein Lobgesang oder eine Ironie auf die Prügel-Pädagogik sein soll. ("Fouetteur d'enfants", DMDL, S. 545).

[315] Die Selbst-Zucht ist mir einer der liebsten Begriffe aus dem Zitaten-PantheonParthenon von Spengler. Der Begriff Zucht klingt so herrlich politically incorrect, fast so wie die Disziplin. Siehe das "Lob auf die Disziplin", von Bernhard Bueb. [Bueb leitete die Schule Schloss Salem von 1974 bis 2005.]

http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Bueb

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_P%C3%A4dagogik

S.O.: "Erst im Jahr 2000 wurde durch eine Gesetzesänderung das elterliche Züchtigungsrecht abgeschafft."

Zucht taucht heute nur noch als Negativum auf, so etwa in Un-Zucht und Züchtigung. Letzteres Wort ist ja das Leit-/und Leid-Motiv der Schwarzen Pädagogik, die auf so "eindrucksvolle" Weise unser Abendland geprägt hat. In dem unaufhaltsamen "Zivilisationsprozess" (nach Norbert Elias) wurde diese Schwarze Pädagogik dann auch noch zum Humanismus euphemisiert.

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cber_den_Proze%C3%9F_der_Zivilisation

Weitere Andeutungen zu diesem Thema finden wir bei Sloterdijk in DMDL, siehe obiges Zitat.

Das Züchten ist vollkommen von den Darwinistschen Evolutionisten vereinnahmt worden, und deshalb ist es für Nichts mehr zu gebrauchen.

[316] Passend dazu bei Spenger, der Typ des Fellachen, und bei Nietzsche, die letzten Menschen.

[317] Ich habe mir einmal vorgestellt, was wohl die schlimmste nur mögliche mythologische Folter oder Tantalos- oder Sysiphos- oder Prometheus-Strafe wäre, die ich mir im heutigen Zeitalter vorstellen könnte: Dies wäre, dass man auf ewig an einen immerzu laufenden Fernseher angekettet wäre, auf dem RTL läuft, und den man nie abschalten könnte, oder nicht einmal wegschauen könnte.

Fernseh-Produktionen vom Typ RTL und CNN sind heute das grösste Un-Bildungs- und Desinformations- Medium der Menschheit. Auch in der letzten Hütte im Urwald oder in einem Zelt in der Wüste steht heute eine Satelliten-Schüssel mit Solar-Strom-Generator und angeschlossenem Fernseher.

[318] http://de.wikipedia.org/wiki/Apokalyptische_Reiter

http://de.wikipedia.org/wiki/Apokalypse_%28D%C3%BCrer%29

[319] "Die Eier des Vogels" aus Schopenhauers "Metaphysik der Geschlechterliebe".

[320] http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/276701

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article9282612/Der-Superorganismus-entstand-anders-als-gedacht.html

"Derzeit leben etwa 6,6 Milliarden Menschen. Stellt man der gesamten menschlichen Biomasse aber die der geschätzten fünf bis zehn Billiarden Ameisen gegenüber, so ergibt sich ein erstaunliches Gleichgewicht: die globale Biomasse beider Lebensformen ist gleich."

http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1375769

Fossil tauchen termitenähnliche Organismen schon im Karbon auf. Eindeutig nachgewiesen sind sie jedoch erst in der frühen Kreidezeit vor rund 100 Millionen Jahren.

[321] Die jüngste Erd-Epoche der letzten 10.000 Jahre wird in der Fachliteratur auch Anthropozän genannt.

[322] Siehe:

http://opinionator.blogs.nytimes.com/2013/02/24/the-riddle-of-the-human-species/?src=me&ref=general

http://whyevolutionistrue.wordpress.com/2013/02/26/e-o-wilson-mistakenly-touts-group-selection-again-as-a-key-factor-in-human-evolution/

[323] Aus gegebenem Anlass, hier ein kürzliches Meteoriten-Ereignis:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/einschlag-im-ural-meteorit-ueber-russland-explodiert-a-883595.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/katastrophen-szenarien-so-koennte-die-welt-wirklich-untergehen-a-868052.html

Ein Hinweis auf eine generell dichtere Atmosphäre der Erde bis vor 66 Mio Jahren sind die Flugsaurier.

Deren damalige Grösse hätte in der heutigen Luft keine Chance. Spannweiten von bis zu zehn Metern.

http://www.spektrum.de/news/flugsaurier-endeten-mit-einem-schlag/1551984?utm_source=zon&utm_medium=teaser&utm_content=news&utm_campaign=ZON_KOOP

[324] http://library.thinkquest.org/C005824/extinction.html

http://library.thinkquest.org/C005824/extinction.html

http://en.wikipedia.org/wiki/Dinosaur#Extinction_of_major_groups

http://www.ucmp.berkeley.edu/diapsids/extinctheory.html

[325] Das ist das Prinzip der ironischen Erkenntnistheorie von Karl Valentin.

[326] Sehenswert sind die BBC- Dokus mit David Attenborough zu diesem Themenkreis auf Youtube.

Wir wollen mal sehen, wie lange die Copyright-Jäger brauchen, um sie da wieder wegzukriegen.

http://www.youtube.com/watch?v=xdMidJ2Oe_I

The Living Planet:

http://www.youtube.com/watch?v=Ap54bVoN0gc&list=PL45F94551AD1735FF

First Life:

http://www.youtube.com/watch?v=xR-yMiyquG4

http://www.youtube.com/watch?v=5GiUO83bT64

http://www.youtube.com/watch?v=XzhpKjd_c9g

Lost Worlds:

http://www.youtube.com/watch?v=cGS0pJHY4XY

http://www.youtube.com/watch?v=NZdHjF2nmKs

http://www.youtube.com/watch?v=lJMeX4aPQGc

http://www.youtube.com/watch?v=OgNavM1BOLU

[327] Google: grube messel fossilien

[328] http://de.wikipedia.org/wiki/La_Brea

[329] http://de.wikipedia.org/wiki/Ediacara-Fauna

[330] http://en.wikipedia.org/wiki/Burgess_Shale

http://burgess-shale.bc.ca/

[331] Siehe: http://www.noologie.de/neuro03.htm#Heading23

http://www.noologie.de/neuro09.htm

[332] Es gibt keine Steigerung von "fit". Siehe oben.

[333] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/wissenschaftsstreit-dino-killer-aus-dem-erdinneren-a-595800.html

Was aber brachte die Riesenechsen um? Offenbar nicht die heiße Lava. Mehr als zehn Billionen Tonnen Schwefeldioxid seien bei den Vulkanausbrüchen im Dekkan-Trapp in die Luft geschleudert worden, erklärte Courtillot. In der Stratosphäre werde das Schwefeldioxid in Sulfataerosol umgewandelt - mit weitreichenden Folgen für das bis dahin extrem warme Klima auf der Erde. Sulfataerosole seien "wahrscheinlich die Hauptursache" des Aussterbens, sagte der französische Forscher.

[334] Anderswo habe ich auch den Begriff "Tyranno-Anthropos Rex" geprägt, um eine direkte Verbindung zu den Dinosaurien zu schaffen.

http://www.noologie.de/neuro09.htm#Heading57

[335] http://de.wikipedia.org/wiki/Gustave_Le_Bon

http://en.wikipedia.org/wiki/Gustave_Le_Bon

http://archive.org/details/Le-Bon-Gustave-Psychologie-der-Massen

Die Seitenzahlen sind aus dem Buch: Gustave Le Bon: Psychologie derMassen, Alfred Kroner Verlag, Stuttgart, 1922, im pdf-format bei archive.org. Zitat:

"In seinem Vorwort bekennt Le Bon sich zur zentralen Rolle des Unbewussten beim Handeln des Menschen, das der für den Menschen noch relativ neuen Vernunft in ihrer Wirkkraft weit überlegen sei. Dabei bedauert er, dass man über dieses Unbewusste noch so wenig wisse.

Das Werk setzt sich sowohl mit den Themenkreisen Konformität, Entfremdung und Führung auseinander, als auch mit der Masse im eigentlichen Sinne. Le Bon vertritt die Auffassung, dass der Einzelne, auch der Angehörige einer Hochkultur, in der Masse seine Kritikfähigkeit verliert und sich affektiv, zum Teil primitiv-barbarisch, verhält. In der Massensituation ist der Einzelne leichtgläubiger und unterliegt der psychischen Ansteckung. Somit ist die Masse von Führern leicht zu lenken. Diesen Charakteristiken liegen die allgemeinen und von Freud später aufgegriffenen Doktrinen Le Bons zugrunde, dass menschliche Handlungen von unbewussten Impulsen beherrscht werden, die irrational sind, und dass Ideen die Institutionen formen und nicht umgekehrt."

[336] http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading85

[337] Inter-esse (lat: Dazwischen Sein). Dies ist wörtlich zu nehmen, denn die Agenten dieser Kräfte (siehe die Matrix) schalten sich in die neuronalen Wahrnehmungs- und Bewertungs- Funktionen der Menschen ein und pervertieren sie.

[338] Besonders "schmackhaft" in diesem Zusammenhang ist der deutsche Neologismus "Neue Soziale Marktwirtschaft".

[339] http://www.noologie.de/noo04.htm

http://www.noologie.de/neuro03.htm

[340] Dazu ein Zitat von dem Grossmeister persönlich: Der Wissens-Tsunami."Doktor Wenn und Doktor Aber".

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-82612703.html

"Man sollte am Eingang aller Fakultäten das Schild anbringen: Cave lectorem! Für Nicht-Lateiner: Vorsicht, bissiger Leser! Mit dieser Mahnung mag beginnen, was Wohlgesinnte die Arbeit an einer neuen Ethik des wissenschaftlichen Verhaltens nennen."

[341] Hier noch meine vorauseilende Entschuldigung dafür, dass ich Sloterdijk und Schmidt-Salomon in einem Satz, bzw. in einem Atemzug erwähne. NATÜRLICH ist damit NICHT gemeint, dass ich die beiden intellektuell und philosophisch auf die selbe Stufe stelle. Sloterdijk gibt dazu selber einen sehr durch die Blume formulierten Kommentar. ("Philosophische Temperamente", Bruno, S. 43-44): "So ist die Geschichte der Bruno-Rezeption mit wenigen Ausnahmen die einer gutgemeinten Leseschwäche... Freidenkergruppen, Antiklerikale und Pantheisten an erster Stelle". Naja, die Philosophen verstanden schon immer die hohe Kunst der political correctness durch indirekte Andeutung. (Schmidt-Salomon ist der Mitbegründer der Giordano Bruno Stiftung). Hier sind einige interessante Weblinks zu diesem Thema:

http://www.giordano-bruno-stiftung.de/

http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/ton-wird-rauer

http://www.taz.de/!105926/

http://www.faz.net/aktuell/politik/giordano-bruno-stiftung-die-agenda-des-neuen-atheismus-1926867.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Giordano-Bruno-Stiftung

http://de.wikipedia.org/wiki/Giordano-Bruno-Stiftung#Kritik_und_Entgegnungen_der_gbs

http://religionsphilosophischer-salon.de/keys/kritik-an-giordano-bruno-stiftung

Den folgenden Beitrag finde ich besonders interessant. Ich habe noch nie so viele theologische Fachbegriffe auf einmal gelesen, die ich bisher noch nicht kannte, etwa die "gnoseologische Konkupiszenz".

Der Leitspruch dieses Artikels ist: "Gott schenke uns wieder niveauvolle Atheisten"

http://www.eulenfisch.bistumlimburg.de/de/archiv/leseprobe.php?we_objectID=11

"Prof. Dr. Linus Hauser ist Professor für Systematische Theologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. 2004 veröffentlichte er den ersten Band einer „Kritik der neomythischen Vernunft“ (Ferdinand Schöningh Verlag)."

[342] "Die Evolution hat keinen Sinn und Zweck, und vor allem kein Ziel." Das ist meine Meinung zu diesem Thema. Vor allem: Der Mensch ist nicht die Krone (oder Krönung) der Evolution.

[343] In der Tat hatte Darwin damals seine Thesen stark auf die populäre Wirtschaftstheorie a la Adam Smith aufgebaut. http://de.wikipedia.org/wiki/Unsichtbare_Hand

[344] "Der Optimist ist generell ein schlecht informierter Zeitgenosse." oder:

"Die Standpunkte des Optimisten und des Pessimisten unterscheiden sich nur darin, dass der letztere es mit den Fakten genauer nimmt." Wie ich in Noologie II ausführe, ist es die Fähigkeit der kreativen Imagination, die den Vorteil des Optimismus ausmacht. Denn solange noch ein Fünkchen Hoffnung (nach Bloch) besteht, gibt der Optimist nicht auf, während der Pessimist wohl schon resigniert hat. Aber wenn die Hoffnung auf Ignoranz beruht, ist das alles nur ein Illusions-Theater.

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading45

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading47

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Prinzip_Hoffnung

[345] Es gab also schon eine Manufaktur-Revolution, die der industriellen Revolution vorausging. Dabei tat sich der holländische Prinz Moritz (oder Maurice, oder Maurits van Nassau) aus dem Hause Oranien-Nassau besonders hervor. Die Windmühlen Hollands spielten hierbei wieder eine Schlüsselrolle. Wer wissen will, woher die heutigen Könige Hollands ihr Geld und ihre Macht haben, kann hier gut weiter recherchieren.

http://en.wikipedia.org/wiki/Maurice,_Prince_of_Orange

http://en.wikipedia.org/wiki/Military_Revolution

http://faculty.history.wisc.edu/sommerville/351/351-16.htm

Zitat: "Michael Roberts delivered a lecture (published 1956) called The Military Revolution: 1560-1660. Roberts argued that changes in the size, strategy and tactics of early-modern armies and the impact these changes had on society and government were so profound as to be revolutionary. Roberts' thesis has been questioned and criticized. It has also been expanded and adapted, particularly by Geoffrey Parker who also sees military change as crucial in the rise of the West."

https://aeon.co/essays/the-modern-state-not-ideas-brought-about-religious-freedom

https://aeon.co/essays/how-did-europe-become-the-richest-part-of-the-world

http://warfare.uphero.com/Renaissance/19_Dutch.htm

http://www.caans-acaen.ca/Journal/issues_online/Issue_XVII_i_ii_1996/HAYCOCK.pdf

http://high-reliability.org/files/Standardization_Adaptability.pdf

https://www.welt.de/geschichte/article169035333/Wie-Europa-die-Eroberung-der-Welt-gelang.html

[346] Peter Janich hat wesentliche Beiträge dazu geliefert, wie die verfügbare Technologie überhaupt erst die wissenschaftlichen Apparaturen möglich machte, mit der das neue physikalische und chemische Weltbild erschaffen wurde. Francis Bacon hat seine Methode bestimmt nicht auf die dünne Luft aufgebaut.

[347] In USA stehen die Studienkosten-Schulden über 1000 Mrd Dollar. (Die US-Trillion ist 1000 Mrd nach europäischer Zählung).

http://www.bloomberg.com/news/2012-03-22/student-loan-debt-reaches-record-1-trillion-u-s-report-says.html

[348] Die Misere der Schulbildung wird schon seit Beginn der Zivilisation vor einigen Tausend Jahren immer wieder beschworen, und man hat den Eindruck, dass Misere und Schulbildung wohl zwei Begriffe für ein und dasselbe sind. Man könnte deshalb hunderte von Schriften nennen, die dies lautstark beklagen. Um wirkliche Bildung zu bekommen, muss man kämpfen. Und wer nicht kämpfen kann oder will, der muss sich halt mit dem Fellachen-Leben zufrieden geben. Oton Spengler, natürlich.

Vielleicht passt hier noch ein Zitat von Sloterdijk, DMDL 552-553, wo er Comenius zitiert:

"Infolgedessen ist der Zustand der Welt heillos, in ihm herrscht der Bürgerkrieg zwischen Scheinwissenden und Ignoranten." Geschrieben von Comenius so ca. 1640, nach Ende des 30jähr. Krieges.

[349] Hier ist ein bisschen Ordnung: http://www.openculture.com/smartyoutube

[350] Manutius gilt als Pionier von informationstechnischen Mitteln im Buchdruck.

http://en.wikipedia.org/wiki/Aldus_Manutius

[351] Political Correctness:

http://www.focus.de/finanzen/news/tid-29319/political-correctness-klappe-zu_aid_911015.html

http://www.focus.de/finanzen/news/tid-29319/political-correctness-klappe-zu-loesung-statt-blockade_aid_911035.html

http://www.focus.de/finanzen/news/tid-29319/political-correctness-klappe-zu-korrekter-diskurs_aid_911049.html

http://www.focus.de/finanzen/news/tid-29319/political-correctness-klappe-zu-am-anfang-stand-der-ausbruch-aus-schablonen_aid_912187.html

http://www.focus.de/finanzen/news/political-correctness-klappe-zu_aid_908582.html

[352] Ein gewisser Thomas Bowdler war wohl ein Vorkämpfer in dieser Sache.

https://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Bowdler

[353] Dieser Komplex der Ent-wöhnung und Ent-wohnung kann auch mit Sloterdijk Metaphern aus seinen "Sphären" umschrieben werden, denn wir müssen hier umgekehrt denken: Wie man aus den quasi-umbilikalen und –uterinen Zwangsverhältnissen der Denk-Kollektive wieder "aussteigen" kann. Das heisst: Das Quer-Denken neu erlernen.

[354] http://nietzsche.is.uni-sb.de/faq/xsl/faq_01012.xml

http://www.zitate-online.de/literaturzitate/allgemein/18643/der-irrsinn-ist-bei-einzelnen-etwas-seltenes.html

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Jenseits+von+Gut+und+B%C3%B6se/Viertes+Hauptst%C3%BCck.+Spr%C3%BCche+und+Zwischenspiele/151-160

[355] http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading51

[356] Leider taugt die deutsche Wikipedia insgesamt nicht viel. Sie ist leider völlig politically correct. Deshalb zitiere ich lieber aus der englischen.

[357] http://www.noologie.de/noo204.htm#Index3132

http://www.noologie.de/infra10.htm#Index2028

Thymos site:http://www.noologie.de

[358] http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading26

[359] http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe5.htm

http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe6a.htm

[360] http://greekmythology.wikia.com/wiki/Mnemosyne

https://www.greekmythology.com/Titans/Mnemosyne_/mnemosyne_.html

Zeus slept with Mnemosyne for nine consecutive days, eventually leading to the birth of the nine Muses. In Hesiod's Theogony, the kings and poets were inspired by Mnemosyne and the Muses, thus getting their extraordinary abilities in speech and using powerful words.

The name Mnemosyne was also used for a river in the Underworld, Hades, which flowed parallel to the river of Lethe (which means forgetfulness). Usually, the souls of the dead would drink water from Lethe, so that they would forget their past lives when they would be reincarnated. However, the souls of the novices were told to drink water from Mnemosyne. This myth may have been part of a small mystic religion or be tied to Orphic poetry.

[361] Die Un-be(f)leckte. Allso, die hl. Jungfrau Maria.

[362] Die durch das Über-Göttliche der Theai, Theas- The(i)os- hindurch phonende. Also die Tönende, des Über-Göttlichen. Tisis oder Teisis, kommt direkt von Anaximandros:

http://www.noologie.de/desn07.htm

http://www.noologie.de/symbol17.htm#Heading157

http://www.noologie.de/desn24.htm#Index1616

http://www.noologie.de/desn24.htm#Index1634

http://www.noologie.de/desn24.htm#Index1646

https://link.springer.com/article/10.1023/A:1023092505269

My essay examines the oldest fragment of Western philosophy, the saying of Anaximander,with respect to its elucidation of justice as arhythmic process consisting of both `law' and`care'. In doing so, I proceed by giving areading of the Anaximander fragment by itself, focusing on the question of its rhythmic structure and its determination of the relationship between dike (law asjustice) and adikia (injustice). This part of the essay includes an excursus on Aristotle's transformation of Anaximander's rhythm into a recognizable ethical science. In a second part I engage the most profound interpretation of Anaximander, that by MartinHeidegger (1946). Concentrating on Heidegger's concept of Verwindung (a kind of`overcoming') as well as on his emphasis on the occurrence of the notion of tisis (care) in the Anaximander fragment, I cull from Heidegger the central idea that dike and tisis exist in a necessary relationship. In the third and final part I attempt a provisional examination of the relation between dike and tisis to demonstrate the shortcomings of justice-as-law, with a focus on the questions of restitution and equity as central aspects of the law. I conclude with an appeal to an integration of`"care" into the conceptual thinking about justice. An addendum addresses the question of time with respect to the Anaximanderian rhythm.

https://link.springer.com/article/10.1023%2FA%3A1023092505269

https://books.google.de/books?id=R6SRyGX067YC&pg=PA103&lpg=PA103&dq=tisis+anaximandros&source=bl&ots=4lUhwx2W3_&sig=Jd94R1EKQ110l1kPpASejYjG_oU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjVlPiIkuDZAhXGBiwKHdF8AA0Q6AEIKzAA#v=onepage&q=tisis%20anaximandros&f=false

 

[363] Er vermeidet es aber, sich genauer zu dem Droh- und Schreckens-System im Koran des Islam zu äussern, mit der Begründung, dort nur eine Wiederholung der älteren Texte zu finden sei. Allerdings ist da auch eine erhebliche Verschärfung des Tons zu finden.

[364] https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Name_der_Rose

[365] Siehe Heidedegger S&Z.

[366] Bzw. Sex-Verdrängung. Der Sex (-ualtrieb) ist auch nur näherungsweise mit dem Eroto-Komplex zu verbinden, weil die biologistische Sichtweise nicht in der Lage ist, die typisch menschlichen höheren Aspekte des Eros zu begreifen. Der alte griechische Begriff ist viel umfassender als die enge Bedeutung, die man heute mit Sex (-ualtrieb) verbindet. Siehe:

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading25

[367] Sloterdijk erwähnt zwar Adler (Z&Z, 28) aber man sollte Spengler nicht vergessen. Spenglers Typisierung des "Faustischen" ist Thymos-Theorie pur. Das hat nur niemand bis jetzt gemerkt, weil Spengler unter den akademischen Teppich gekehrt worden war, aus Gründen der Political Correctness, natürlich. Denn dank der deutschen nazifaszischen Vergangenheit ist wohl die ganze reichhaltige Literatur zur Thymos-Tradition in Verruf und Vergessenheit geraten. Sloterdijk erwähnt zwar Spengler öfter in seinen verschiedenen Werken, aber so genau scheint er es mit der Lektüre des Altmeisters nicht genommen zu haben.

[368] Bei Freud heisst das: Libido (Eros) und Thanatos (Todestrieb). Aber Freuds Interpretation des "nackten" Sex-Impulses greift zu kurz, und schliesst die erweiterten Formen des Eros aus. Appetenz in der Form der "Liebe" ist sehr vielgestaltig. Und Thanatos umfasst nicht das Spektrum, das Phobos als allgemeine Furcht oder Angst, bzw. Vermeidungshaltung abgreift. Michael Schmidt-Salomon führt in "Jenseits von Gut und Böse" eine viel bessere Charakterisierung ein: Wohl und Wehe. Leider bleibt auch dort der Thymos aussen vor.

Google: schmidt-salomon jenseits von gut und böse.

[369] Gerhard Roth: "Bildung braucht Persönlichkeit", Klett-Cotta, 2011.

[370] Riemann: Grundformen der Angst. Leider sind seine Bezeichnungen für den depressiven und den hysterischen Typ nicht sehr einsichtig. Statt "depressiv" wäre besser "emotional dependent" zu wählen, insb. weil die Depression als klinische Psycho-Diagnose nicht vom Menschentyp abhängig ist. Der hysterische Typ wäre besser mit "emotional exzessiv" zu bezeichnen. Gerhard Roth weist auf einige andersartige Differenzierungen hin. Dies ist aber ein Thema der Fach-Diskussion der Psychologen und soll da auch bleiben.

[371] Heute, zu Beginn des 21. Jh's drängen psychiatrische Erkrankungen immer mehr in den Vordergrund als Hauptfaktoren der endemischen und epidemischen Un-Gesundheit in den Industriestaaten. Das führt auch dazu, dass das generelle Versagen der Psychiatrie und Psychotherapie ebenfalls immer mehr ins Allgemeinbewusstsein dringt. Zwar war die Psychiatrie als Auffanglager der Entrechteten (siehe Foucault) schon immer das Stiefkind der Medizin, aber da die Psycho-Krankheiten immer mehr auch die ehemals Bessergestellten erfasst haben (siehe Burn-out), lässt sich dieser Mangel nicht mehr so gut unter den Teppich kehren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Antipsychiatrie

http://berlinergazette.de/psychiatrie-kritik-nachruf-auf-thomas-s-szasz/

http://pflasterritzenflora.blogspot.de/2013/01/ist-die-psychiatrie-noch-zu-retten.html

http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/normal-von-allen-frances-beichte-eines-psychiater-papstes-a-893739.html

http://pflasterritzenflora.blogspot.de/2013/02/zehn-thesen-zu-gegenwart-und-zukunft.html

Zitat aus dem o.g. Artikel: "Die heutige Psychiatrie ist, im Licht unabhängiger, methodisch sauberer empirischer Forschung, grandios gescheitert: Keine brauchbare Diagnostik, keine effektiven Behandlungsmethoden, keine akzeptablen Medikamente."

[372] Genaueres dazu steht hier:

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading25

[373] Dies wurde schon in den früheren Schriften der Noologie behandelt, insb. unter:

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading91

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading118

http://www.noologie.de/noo04.htm

[374] https://de.wikipedia.org/wiki/Anthropophyteia

https://archive.org/details/Anthropophyteia_1912_IX

http://www.artandpopularculture.com/Anthropophyteia

[375] Die Evolution hat keinen Sinn und Zweck, und vor allem kein Ziel. Und:

Die Transmission der kulturellen Muster hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem genetischen Mechanismus.

http://www.noologie.de/desn06.htm#Heading10

http://www.noologie.de/desn17.htm

http://www.noologie.de/desn18.htm

Die bis dato beste Darstellung der Thematik findet sich bei Gumilev: "Ethnogenesis and the Biosphere".

http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe.htm

[376] Wenn man es etwas pointiert ausdrücken will, so muss man bei allen Autoren, die die Begriffe "Sozial / Kulturell" und "Evolution" in einem Atemzug nennen, einen grossen Stempel auf den Einband ihrer Bücher setzen:

"Unbedingt beachten: Vor dem Lesen Verbrennen!"

Denn, diese Leute sind einem doppelten Denkfehler aufgesessen: Erstens, weil sie die Idee der (organismischen) Evolution falsch verstanden haben, und zweitens, weil sie ihre falsch verstandenen Prinzipien dann auch noch auf die Kultur-Sphäre übertragen wollen. Dass solche Ideen eine lange Tradition haben (etwa seit Herbert Spencer) tut der Kumulation von Fehlern keinen Abbruch. Das beste abschreckende Beispiel für falsch verstandene Evolution (‑stheorie) ist Teilhard de Chardin, der das Ganze noch Christologisch auf den Punkt Omega umbiegt.

http://www.noologie.de/neuro09.htm#Heading57

http://www.noologie.de/noo04.htm#TEILHARD_PROGRAM

Ein weiterer eifriger Faux-Pas Produzent ist Ken Wilber.

http://www.noologie.de/noo02.htm#fnB50

http://www.noologie.de/noo02.htm#fnB87

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading62

Zitat: "Ein paradigmatisches Beispiel, wie Ken Wilber das Wort "Evolution" aus dem natur-wissenschaftlichen Kontext herausreisst, ist in EKL, p. 246 zu finden, wo er über den Irrweg des Marxismus spricht: "... was sich als derart abwegig herausstellte, dass sich die Evolution jetzt nach kaum einem Jahrhundert ernsthaft daran gemacht hat, diesen Irrtum aus der Welt zu schaffen."

[377] http://en.wikipedia.org/wiki/Recapitulation_theory

Zitat daraus: "The Austrian pioneer in psychoanalysis, Sigmund Freud, also held a favorable position towards Haeckel's doctrine. He was trained as a biologist under the influence of recapitulation theory at the time of its domination, and retained a Lamarckian outlook with justification from the recapitulation theory.[28] He also distinguished between physical and mental recapitulation, in which the differences would become an essential argument for his theory of neuroses.[28]"

[378] Warum lieben (viele) Frauen besonders erfolgreiche Männer, auch wenn sie unter deren Brutalität und Egoismus leiden? Dies ist ein sehr beliebtes Thema in Frauenzeitschriften und anderen populären Publikationen. "Liebe und Macht gesellt sich gern." Wir werden das Thema in enem späteren Kapitel noch etwas genauer behandeln:

"Die Sexual-Kapital-Akkumulations-Ökonomie und die Populations-Bombe".

[379] http://en.wikipedia.org/wiki/Bill_%26_Melinda_Gates_Foundation

https://aeon.co/ideas/is-philanthropy-driven-by-the-human-desire-to-cheat-death

Stichwort auch: philanthrocapitalism.

[380] Es ist Schmidt-Salomon vielleicht entgangen, dass die genetischen Grundlagen der sozio-biologischen Theorie, die z.B. Dawkins in seinen bekannten Büchern so breit ausgewalzt hat, mittlerweile durch das Phänomen der Epigenetik völlig in Frage gestellt werden. (Epigenetik kommt bei S.S. nur einmal in einem Nebensatz, auf Seite 224 vor). Nur ist dies bei den Sozio-Biologen noch lange nicht angekommen, und es wird noch einige Zeit dauern, bis die populäre Wissenschafts-Presse davon Kenntnis nimmt. Denn: Epigenetik bedeutet, dass eine Zelle sehr wohl in der Lage ist, ihr DNA-Material nach eigenem Gusto an- und abzuschalten. Leider gibt es noch überhaupt keine Vorstellung, wo denn die Intelligenz-Zentrale einer Zelle angesiedelt ist, die diese An- und Abschalt-Prozesse steuern könnte. Unter anderem sind Bakterien in der Lage (und tun das auch dauernd), DNA-Stränge nach Belieben auch zwischen nicht Art-Verwandten Stämmen auszutauschen, was die ganze Lehre der Weismannschen Genetik auf den Kopf stellt. Und dass Viren bei höheren Zellformen (Eukaryonten) ein sehr reges DNA-Austausch-Geschäft betreiben, wird ja mittlerweile auch in der Wissenschaft gerne genutzt.

http://books.google.de/books?id=7puhGQAACAAJ&dq=Schmidt-Salomon&hl=de&sa=X&ei=5HENUe79Cca0tAbjzYGIDg&ved=0CDcQ6AEwAA

[381] Siehe oben: "Die Strukturtheorie der SEMiosphäre" und meine anderen Schriften, Noologie I und Noologie II.

[382] Dies hat Spengler in seiner Betrachtung der politischen Presse (1980, 1137-1144) schon sehr gut ausgearbeitet. Die heutigen Massenmedien funktionieren ganz genau so.

[383] Gute praktische Beispiele für diesen Komplex finden wir hier:

http://www.das-tut-man-nicht.de/start/?no_cache=1

[384] http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading44

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading51

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading87

[385] Zwar verwendet Eco keine ethnologischen Begriffe, weil er kein Ethnologe ist, aber man kann das Material leicht in solche übersetzen.

[386] Eine genauere Untersuchung zu dem Kulturbegriff und den verschiedenen kulturellen Transmissionsklassen habe ich hier schon präsentiert:

http://www.noologie.de/desn.htm

http://www.noologie.de/desn09.htm

http://www.noologie.de/desn09.htm#Heading29

http://www.noologie.de/desn18.htm

[387] http://www.noologie.de/noo203.htm#Heading51

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index558

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index1475

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index602

http://www.noologie.de/noo202.htm#Index605

[388] http://www.jcf.org/new/index.php?categoryid=102&p9992_action=details&p9992_mid=219

[389] https://en.wikipedia.org/wiki/Dobu_Island

[390] http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading114

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading119

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading123

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading124

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading128

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading138

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading161

http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading175

http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading176

http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading177

http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading181

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading240

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading246

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading249

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading26

[391] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading243

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading138

[392] http://de.wikipedia.org/wiki/Gotthard_G%C3%BCnther

[393] http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading126

Siehe auch das Kapitel unter: "4.2. Peri Peirasis"

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading127

Diesen Text habe ich nur auf Englisch, weil ich selber nicht in der Lage war, meinen eigenen Text ins Deutsche zu übersetzen. Tut mir leid. Das war nicht aus Faulheit, sondern weil ich simultan in drei verschiedenen Sprachen denke: Deutsch, Englisch, und Griechisch. Ich kann aber nicht zwischen diesen Sprachen übersetzen, wie ich herausgefunden habe. Weiteres und weiter ausgearbeitetes Material findet sich hier:

http://www.noologie.de/noo04.htm

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading253

[394] Ich habe die Verbindung der Noologie zu der Semiotik von Umberto Eco weiter oben behandelt: "Ein paar Fussnoten zu Umberto Eco".

[395] http://de.wikipedia.org/wiki/Homo_insipiens

http://www.textlog.de/cgi-bin/search/proxy.cgi?terms=Ethik&url=http%3A%2F%2Fwww.textlog.de%2F1595.html

http://books.google.de/books/about/Homo_insipiens_oder_der_dumme_Mensch.html?id=jtw4AwAACAAJ&redir_esc=y

[396] Der Begriff Ethos- / Ethnos-Systeme basiert auf der Darstellung von Gumilev. Siehe:

http://www.noologie.de/desn07.htm

http://gumilevica.kulichki.net/English/ebe0.htm

Das wird weiter in Noologie II behandelt.

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading51

Eine Ethik kann nur innerhalb eines kohärenten Ethos-Systems formuliert und installiert werden. Die Zivilisationen von China, Südasien, und der islamischen Völker beruhen auf ganz anderen Ethos-Systemen als die europäisch geprägten Kulturen. Da wird es schwierig, eine gemeinsame verbindliche Ethik zu finden.

[397] http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ

[398] Wahrheit, also Alaetheia, ist eine mehr oder weniger vage Entsprechung des Denkens mit dem Sein, aber keine Isomorphie im mathematischen Sinne. Siehe Heidegger S&Z (1977, 285 ff.): ... "Wahrheit in der Übereinstimmung einer Erkenntnis mit ihrem Gegenstand"... "homoiosis ist zwar sehr allgemein und leer." ... "hat den formalen Charakter der Beziehung von etwas zu etwas."

[399] Hier etwas Literatur zur Macht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Macht

http://www.icae.at/wp/wp-content/uploads/2010/06/Machttheorien.pdf

http://www.uni-koeln.de/kzfss/seminare/Machttheorien.pdf

http://www.philosophie.uni-muenchen.de/lehreinheiten/philosophie_4/dokumente/bedingungen_macht.pdf

Lenski, G.: Macht und Privileg, Suhrkamp, Frankfurt/M (1977).

Sandner, Karl: Prozesse der Macht: Zur Entstehung, Stabilisierung und Veränderung der Macht.

http://bibscout.bsz-bw.de/bibscout/MA-ML/MD/MD2000-MD3550/MD.3000

Greene, Robert, Elffers, Joost: "The 48 Laws of Power".

http://en.wikipedia.org/wiki/The_48_Laws_of_Power

[400] http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading46

http://www.noologie.de/noo05.htm#OSWALD_SPENGLER

[401] https://en.wikipedia.org/wiki/Harun_al-Rashid

https://en.wikipedia.org/wiki/House_of_Wisdom

http://www.zeit.de/zeit-geschichte/2017/04/entstehung-wissenschaft-islamische-welt-neuntes-jahrhundert-bagdad

[402] http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(HRR)

http://pdf.zeit.de/zeit-geschichte/2012/02/Friedrich-der-Staufer.pdf

https://www.welt.de/geschichte/article174634459/Sechster-Kreuzzug-Der-Papst-torpedierte-die-Rueckgewinnung-Jerusalems.html

[403] https://www.g-geschichte.de/plus/timur-der-schreckliche/

http://www.kriegsreisende.de/renaissance/schiltberger.htm

[404] https://www.welt.de/geschichte/article115440722/Tamerlan-Die-meisten-seiner-Opfer-waren-Muslime.html

[405] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading253

[406] https://patriceayme.wordpress.com/

[407] http://de.wikipedia.org/wiki/Vaishya

https://hinduspeak.wordpress.com/2012/09/22/sack-of-delhi-by-taimur-the-lame-amrit-lal-rawal/

[408] https://en.wikipedia.org/wiki/Muslim_conquests_of_the_Indian_subcontinent

https://en.wikipedia.org/wiki/Mongol_invasions_of_India

Babur:

https://en.wikipedia.org/wiki/Mughal_Empire

The Mughal Empire did not try to intervene in the local societies during most of its existence, but rather balanced and pacified them through new administrative practices. ...

The last remnants of the empire were formally taken over by the British, and the Government of India Act 1858 let the British Crown formally assume direct control of India in the form of the new British Raj.

[409] With their famous stiff upper lips.

[410] Die Rajputen, also die Rajasthanische Kriegerkaste töteten alle ihre Töchter. Das war gar nicht so folgenlos, wie sich erweisen sollte. Denn sie hatten eine extreme Version des weiblichen genetischen Anteils von Drive oder Passionary Impulse (nach Gumilev). Das war die Selbst-Aufopferung zum Wohle des Gesamt-Ethnos. Das war ihr unverbrüchlicher Ethos, und das war wiederum ein wesentlicher Gund für ihren Untergang bei dem islamischen Ansturm. Denn die Rajputen- Frauen verbrannten sich lieber selbst, als sich von den moslemischen Siegern als Sex-Sklavinnen in Besitz nehmen zu lassen. Oder sie stürzten sich von den hohen Mauern ihrer Festungen in den Tod. Das kam bei den Spartanerinnen auch vor, und ebenso bei den Nordischen Norsemen- Frauen.

[411] Hier sind besonders die Troubadoure zu nennen. Die aber waren in Puncto Minne, also richtigem Sex eher minderbemittelt. Das waren meistens halt nur Phantasten, oder feuchte Träume.

Das ist leider ein ziemlich schwarzes Erbe der alt-europäischen Eros- Eliten-Tradition.

[412] With their famous stiff upper lips.

[413] https://en.wikipedia.org/wiki/Alexandra_Feodorovna_(Alix_of_Hesse)

https://en.wikipedia.org/wiki/Alexandra_Feodorovna_(Alix_of_Hesse)#Haemophilia_and_Rasputin

[414] http://www.zeit.de/studium/hochschule/2013-03/universitaeten-alumni-milliardaere

[415] https://aeon.co/essays/how-the-us-college-went-from-pitiful-to-powerful

[416] http://en.wikipedia.org/wiki/Andrew_Carnegie

[417] http://www.thenation.com/article/168265/why-elites-fail

[418] https://www.welt.de/geschichte/article169035333/Wie-Europa-die-Eroberung-der-Welt-gelang.html

[419] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading253

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading10

http://www.noologie.de/noob01.htm#Heading5 ff.

[420] Kalypsis, die Verborgenheit, und Logie, das Wissen darüber. Die Kalyptologie ist also paradox, denn es ist das

Wissen über das Nicht-Wissen.

[421] Erdheim , M.: Die gesellschaftliche Produktion von Unbewußtheit, Suhrkamp, Frankfurt/M (1984)

http://www.noologie.de/noo07.htm

http://www.noologie.de/noo04.htm#Index400

[422] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading238

http://www.noologie.de/noo02.htm#NOO_PATHOLOGIE

http://www.noologie.de/noo02.htm#Index166

[423] Hier kommen wir direkt zum Herrn der Finsternis. Dieser Tropo-Topos ist bei Sloterdijk, Globen, im Kapitel 6, "Anti-Sphären" gut aufgehoben.

[424] Hier zur Vollständigkeit noch einmal der Verweis auf Gerhard Roth (s.o.), der diesen Komplex in einer neurowissenschaftlichen Fassung präsentiert.

[425] Ein passendes Stichwort hierzu ist die "vaterlose Gesellschaft".

[426] Honi soit qui mal y pense. Aus Sloterdijk's Biographie wissen wir, dass er genau so einer gestörten Primär-Erfahrung entstammt oder vielleicht auch entkommen ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Sloterdijk

[427] http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/s-k-skandal-die-70-jungfrauen-des-kapitalismus-a-884903.html

[428] Allan & Barbara Pease: "Warum Männer immer Sex wollen und Frauen von der Liebe träumen", Ullstein (2009).

[429] http://de.wikipedia.org/wiki/Xenophon

http://de.wikipedia.org/wiki/Anabasis

http://en.wikipedia.org/wiki/Memorabilia_%28Xenophon%29

[430] Ein Bauer der sehr dümmlich ist, fragt seinen Sohn, was er da liest. Der sagt: Mao Tse Dung.

Der Bauer sagt: Da bleibe ich lieber bei meinem Pferde-Mist. (Nach Insterburg & Co.)

[431] In der Realität ist der mit seinem Versuch, ein Philosophen-Königtum in Syrakus zu installieren, ja auch furchtbar gescheitert.

[432] Siehe:

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/nahtod-buecher-blick-in-die-ewigkeit-von-eben-alexander-a-885895.html

Bei den Schamanen ist die Nahtod-Erfahrung die bekannte schamanische Krankheit, die auch mehrheitlich zum Tode führt. Nur die Überlebenden können dann Schamanen werden. Ich habe selber an Ritualen teilgenommen, bei denen man potentiell tödliche Mixturen von Nikotin und anderen Substanzen einnahm. Ich weiss also, wovon ich rede.

[433] Wir können Spenglers intuitive Beschreibung des "Wollens" hier wohl-wollend zitieren: (S. 844):

"Während das faustische, wollende Ich in seiner weiten Welt das allmächtige Ich der ebenfalls faustischen wohlwollenden Gottheit überall wirken fühlt..."

[434] Ebenso wie fast alle der so allseitig dehnbaren Begriffe wie Liebe, Freiheit, Gerechtigkeit, etc.

[435] https://schopenhauerphilosophie.wordpress.com/2011/03/17/sexualitaet-geschlechtsliebe-10843209/

Von was soll der Wille denn frei sein? Etwa von dem was ihn bestimmt? Über biologische Vorgaben entscheidet kein freier Wille. Ich bin wahrlich nie fatalistisch gewesen, den Willen jedoch als frei anzusehen ist eher ein Glaube als eine Erkenntnis.

Das Bauchhirn ist allerdings viel mächtiger als manch schlichtes Kopfhirn es sich denkt. Es kontrolliert vielmehr das Kopfhirn als umgekehrt.

http://www.ds-tierkommunikation.de/unsereerde/kopfhirnundbauchhirn/index.html

Neurologie: Wie der Bauch den Kopf bestimmt:

http://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/686.html

Gegenüber dem Bauchhirn ist das Kopfhirn nur ein Zusatzorgan. Bevor es ein Kopfhirn, Arme und Beine gab, gab es das Bauchhirn, auch Darmhirn genannt. Und dieses ist in allen animalischen Wesen der heimliche Herrscher. Das Grundwesen aller Tiere ist also ihr Darm. Ihm haben alle anderen Organe zu dienen. Würde man das innerste Wesen der Menschen ganz genau betrachten, so würde man eine Schlange erkennen, die einige Meter lang ist und zusamengerollt in einer menschlichen Hülle wohnt. Egal was für Zusatzorgane Tiere haben, in ihrem Inneren sind alle Tiere schlangenähnlich und unterscheiden sich nur durch ihre Größe und durch ihre Zusatzorgane wie Arme, Beine, Flossen, Flügel usw.

[436] http://www.schopenhauers-Kόsmos.de/Teufel

http://www.humanist.de/wissenschaft/philosophie/schopenhauer.htm

[437] Das "einmal darüber schlafen" als Lebensweisheit ist auch ein Ausdruck dafür, dass man die wirklich wichtigen Entscheidungen nicht allein dem rationalen System überlassen sollte.

[438] Repräsentation oder engl. Representation ist die gängige Übersetzung für Vorstellung. Aber mit einigen Haken und Ösen, den eigentlich müsste es heissen: Presentation. Wie es zu der Re-Präsentation kommt, also der Wieder-Vorstellung, ja, da müssen wir uns noch ein bisschen be-mühen.

[439] http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading145

[440] Nennen wir mal in einem TIEFEN A(h/t)em-Zug: Adolf Hitler und Karol Wojtyla, als die beiden grössten Charismatiker des 20. Jh's. Diese Nebeneinander-Stellung hat auch noch einen anderen guten Grund:

Hitler wollte den Kommunismus vernichten, und Karol Wojtyla hat das tatsächlich geschafft.

(Wenn auch nur dank grosszügiger Unterstützung von CIA und der Mafia, die damit ihren Geschäftsbereich global ausweiten konnte. Man sollte die Bataillone des Papstes keinesfalls unterschätzen.)

http://das-blaettchen.de/2007/02/wieviele-bataillone-hat-der-papst-14597.html

http://en.wikipedia.org/wiki/Pope_John_Paul_II

http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Paul_II.

Sloterdijk erwähnt zwar nicht direkt das charismatische Heil, aber er notiert:

Z&Z p. 220: Joh. Paul II hat ... ein wichtiges Segment des sakralen Kapitals, die Schar der Heiligen, um über 100% aufgestockt. ... Schaffung einer Weltbank des Heils ... was freilich den Werken der Liebe recht ist, wird denen des Zorns billig sein.

Z&Z p. 333: ... dass dem Kommunismus in vielem die Merkmale eines zweiten

Katholizismus eigen waren.

Z&Z p. 334: Folglich gab es gute Gründe, weswegen die katholische Kirche sich als der

wahre Postkommunismus, ja geradezu als die Seele eines authentischen und spirituellen

Kommunismus in Szene setzen konnte... dies war Karol Wojtylas theatralische Sendung.

[441] http://de.wikipedia.org/wiki/Mick_Jagger

http://www.zeit.de/kultur/musik/2010-10/keith-richards-biografie

http://en.wikipedia.org/wiki/Eric_Burdon

[442] http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2002/95/

http://www.noologie.de/neuro06.htm

http://www.howardbloom.net/

Howard Bloom site: http://www.noologie.de

[443] http://www.autismresearchcentre.com/arc/staff_member.asp?id=33

http://de.wikipedia.org/wiki/Sacha_Baron_Cohen

[444] Wenn ich mich nicht ganz täusche, so war das "Campus" - Drama mit H.P. Duerr (Sedna) auch eine Auseinandersetzung in diesem Grau-Bereich.

[445] Meine unmassgebliche Meinung (IMHO) dazu ist, dass er wohl einen exzessiven Drogen- Ge- Miss- Brauch hatte, den er aber niemanden erzählte. Das brachte ihn auch an den Rand des Wahnsinns, und dem er dann auch schicksalshaft erlag. Denn: Der Herr Nietzsche schrieb sich seine Rezepte ja immer selber aus, mit Dr. Nietzsche. Haschisch erwähnt er ja wenigstens irgendwo mal in seinen Schriften, und er schrieb an seine hoffnungslos Geliebte, Lou Salome, einmal in einem Brief, wie er hemmungslos Opium nahm. Aber zu den damaligen Zeiten nahm praktisch jeder Intellektuelle, der es einmal bis Paris geschafft hatte, entweder Haschisch, Opium, Absinth, oder was ihm so über den Weg kam. Nur die Deutschen hielten sich noch vorzugsweise an Alkohol und Tabak. Siehe dazu Wilhelm Busch. Der war ein totaler Nikotin-Süchtiger. Aber Nietzsche war eben auch darin ziemlich un-deutsch.

[446] https://en.wikipedia.org/wiki/Ruth_Benedict

https://en.wikipedia.org/wiki/Franz_Boas

[447] http://gutenberg.spiegel.de/buch/-3248/6

[448] newage sewage: site: http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading135

[449] http://www.fachdidaktik-einecke.de/6_Mediendidaktik/literaturverfilmung_eco_rose.htm

[450] https://en.wikipedia.org/wiki/The_Name_of_the_Rose

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Name_of_the_Rose_(film)

https://books.google.de/books?id=ooucCwAAQBAJ&pg=PT580&lpg=PT580&dq=der+schwarze+hahn+umberto&source=bl&ots=aOiMt16sDC&sig=girpvKpAi9gqeD-Q0zf6gXZ1D4M&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwjVxI7fyJTYAhXB0aQKHWVRA5UQ6AEIQTAD#v=onepage&q=der%20schwarze%20hahn%20umberto&f=false

https://www.amazon.de/Pforte-Verdammnis-Historischer-Kriminalroman-Shardlake-Reihe-ebook/dp/B00Y1WU8Q4

http://www.fachdidaktik-einecke.de/6_Mediendidaktik/literaturverfilmung_eco_rose.htm

[451] http://www.fachdidaktik-einecke.de/6_Mediendidaktik/literaturverfilmung_eco_rose.htm

[452] http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2002/95/

https://de.wikipedia.org/wiki/Homerisches_Gel%C3%A4chter

http://www.theosociety.org/pasadena/forum/f24n08p353_the-laughter-of-the-gods.htm

https://www.gotquestions.org/God-humor.html

http://www.nhinet.org/bell20-1.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Inhalt_der_Ilias

Etwas übertrieben formuliert könnte man sagen, daß die Geschichte der westlichen

Philosophie mit einem Witz beginnt. ...

Das also steht hier ganz genau:

[453] http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2002/95/

http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2002/95/Kap2.pdf

[454] https://en.wikipedia.org/wiki/Nocturia

[455] http://en.wikipedia.org/wiki/The_Lord_of_the_Rings

[456] https://www.google.de/search?q=andreas+goppold&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjy9bKxy7LYAhWC6aQKHR6FD0sQsAQIQw&biw=1265&bih=775&dpr=1.13#imgrc=x704Bc-ZZahUiM:

https://www.google.de/search?q=andreas+goppold&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjy9bKxy7LYAhWC6aQKHR6FD0sQsAQIQw&biw=1265&bih=775&dpr=1.13#imgrc=CUzoUaXTf1E6nM:

[457] https://en.wikipedia.org/wiki/Adolf_Bastian

http://www.newworldencyclopedia.org/entry/Adolf_Bastian

Adolf Bastian: Allgemeine Grundzüge der Ethnologie:

https://archive.org/details/bub_gb_fFNxAAAAMAAJ

[458] http://npd-thueringen.de/jena/wp-content/uploads/2013/04/Parerga-und-Paralipomena-II.pdf

[459] Siehe auch: Das Luzifer-Ahriman Projekt des Rudolf Steiner.

https://anthrowiki.at/Ahriman

Und dann seine End-Erlösung bei Carl Orff: Carmina Burana

Hier ist der Text.

http://www.singkreis-wohlen.ch/downloads/orffcarminaburanatextdef.pdf

Carl Orff, Catulli Carmina / Trionfo Di Afrodite

https://www.youtube.com/watch?v=MWqT7eLwQFU

Carl Orff, Prometheus. Das ist nur etwas für ziemlich Eingeweihte.

Deswegen gibt es dieses Opus auf dem WWW auch nicht auf Deutsch.

https://www.youtube.com/watch?v=TlcJu9sFGJo

[460] Siehe Dante: Divina Commedia.

[461] Dazu kommt Korvin-Krasinski sehr ausführlich in "Trina Mundi Machina".

[462] Siehe auch Otto von Simsons Licht-Metaphysik der Gotik.

[463] https://en.wikipedia.org/wiki/Names_of_God_in_Islam

According to tradition (hadith), there are at least 99 names of God in Islam, known as the ?asma?u llahi l-?usna ... "Beautiful Names of God" ...

According to 9th-century collections of hadith, the tradition of there being "99 names" is ?ahih (?????? - reliable), while the tradition of the actual list of 99 names as given by some collectors, in at least three different variants, is stated to be gharib (?????? - scarce, unreliable).[3] Most names in these lists are divine epithets taken from the text of the Quran, with a minority based in oral tradition or Sunnah. The lists of names vary because there are more than 99 such epithets to choose from. Different sources give different lists of the 99 names.

[464] Reification (also known as concretism, hypostatization, or the fallacy of misplaced concreteness) is a fallacy of ambiguity, when an abstraction (abstract belief or hypothetical construct) is treated as if it were a concrete real event or physical entity. https://en.wikipedia.org/wiki/Reification_(fallacy)

[465] https://en.wikipedia.org/wiki/Gods_of_the_Old_World

https://en.wikipedia.org/wiki/Gladiator_(2000_film)

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Forgotten_Realms_deities

https://sites.google.com/site/civilisationromaine/la-religion-romaine/les-dieux-nationaux-romains

http://dieux-grecs.fr/

https://fr.wikipedia.org/wiki/Religion_grecque_antique

[466] https://en.wikipedia.org/wiki/Crepitus_(mythology)

https://en.wikipedia.org/wiki/Sterquilinus

In Japan hat (oder hatte) der Glauben an die Toiletten-Götter oder kawaya kami eine doppelte Bedeutung.

https://en.wikipedia.org/wiki/Toilet_god

[467] Meistens will er das aber nicht, und dann schreibt er mehr oder weniger, oder überhaupt, blumig, ausschweifend, morphologisch-metaphorisch und Romancier-haft. Deswegen braucht er  seine Bücher auch nicht mit einen Index zu belasten. Das würde ja auch das sowieso schon schwere verkaufbare und vermarktbare Volumen seiner Werke noch weiter unbezahlbar machen. Sloterdijk gibt ja selber zu, dass ihm der morphologische Romancier-Stil besser gefällt als der trocken-philosophische. Dazu: Heinrichs (2011, 205): "ein philosophischer Roman", "politische Poetik des Raumes", (212): "Hyperbolischer Roman", "Philosophisches Epos".

[468] http://www.vordenker.de/ggphilosophy/gg_schoepfung-reflexion-geschichte.pdf

[469] https://en.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Pico_della_Mirandola

[470] Baruzzi PL, Register: Gewißheit.

[471] http://de.wikipedia.org/wiki/Dialektischer_Materialismus

http://www.hegel.net/werkstatt/artikel/geist/objektiver/marx/vom_kopf_auf_die_fuesse.htm

[472] Betreff:  [gbs-muc] Artikel: Ist der Neue Atheismus niveaulos?

[473] Quellen:

Richard Dawkins: Der Gotteswahn, Ullstein Tb, 2008

Stephen Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit; Kap. 8, Rowohlt, 1988

Klaus von Stosch: Einführung in die Systematische Theologie, UTB, Stuttgart, 2008

Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft, Reclam, Ditzingen, 1986

[474] http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading114

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading118

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading122

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading123

http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading175

http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading176

http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading177

[475] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading220

http://www.noologie.de/noo04.htm#fnB621

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading241

[476] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading234

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading37

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading39

[477] https://en.wikipedia.org/wiki/Aeneid

[478] https://en.wikipedia.org/wiki/Alexander_romance

[479] https://en.wikipedia.org/wiki/Valhalla

https://norse-mythology.org/cosmology/valhalla/

http://www.newworldencyclopedia.org/entry/Valhalla

https://en.wikipedia.org/wiki/Einherjar

[480] http://pdf.zeit.de/2011/25/Al-Andalus.pdf

Auch hier gibt es durchaus sehr verschiedene Ansichten, wie friedlich und harmonisch, oder auch nicht, es damals in Al-Andalus zuging. Es kommt halt nur darauf an, welcher politischen Couleur ein Autor angehört. Die Akademiker, d.h. die bestallten und beamteten Professoren, üben sich jedenfalls durchweg in vornehmer political correctness. Das ist auch klar, denn jemand, der sich anders äussert, hat keine Chance, jemals Professor zu werden.

http://michael-mannheimer.info/2011/04/27/islamisches-spanien-der-mythos-vom-friedlichen-al-andalus/

[481] http://books.google.de/books/about/Nietzsche_and_Islam.html?hl=de&id=TOrapqg3s18C&redir_esc=y
 http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Antichrist

[482] http://gutenberg.spiegel.de/buch/-3248/88

[483] Als Sanitäter im Deutsch-Französichen Krieg hatte er wohl genügend davon probieren können.

[484] Das beste abschreckende Beispiel dazu: Der fatale Satz von Christian Wulf: "Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland." Dieser steht paradigmatisch für den politically correkten kulturellen Selbstmord a la "Deutschland schafft sich ab" (Sarrazin) der deutschen Politiker- und Intellektuellen-Klasse.

Kürzlich erst wagte es ein Politiker (Seehofer) endlich, zu sagen: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland."

https://www.welt.de/politik/deutschland/article174603526/Horst-Seehofer-Der-Islam-gehoert-nicht-zu-Deutschland.html

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/seehofer-der-islam-gehoert-nicht-zu-deutschland-15496891.html

https://www.randomhouse.de/leseprobe/Deutschland-schafft-sich-ab-Wie-wir-unser-Land-aufs-Spiel-setzen/leseprobe_9783421044303.pdf

http://www.focus.de/politik/deutschland/20-jahre-wende/christian-wulff-der-islam-gehoert-zu-deutschland_aid_558481.html

Zum Glück ist Wulf, wenn auch aus anderen Gründen, hinterher schnell zurückgetreten, und sein Nachfolger Gauck konnte sich ein bisschen in Schadensbegrenzung üben:

http://www.stern.de/politik/deutschland/der-islam-gehoert-zu-deutschland-gauck-kommentiert-wulff-satz-zurueckhaltend-1834910.html

"Er hätte selber aber "einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland", sagte Gauck der Wochenzeitung "Die Zeit". Bei Muslimen in Deutschland stieß die Äußerung Gaucks auf Kritik."

Letzteres ist natürlich nur zu verständlich. Leider wird immer vergessen, danach zu fragen, was die grosse Mehrheit der Muslime in Deutschland zu sagen haben, die nicht den vom Türkischen Staat dirigierten Islam-Sprachrohr-Verbänden angehören mögen und die heilfroh sind, dass sie dem ver-staatlichten Islam entkommen sind.

http://www.stern.de/politik/deutschland/islam-in-deutschland-gauck-korrigiert-wulff-zu-recht-1835248.html

(1. Juni 2012). Der Stern-Kommentar gibt ein bisschen weitere Erhellung:

"Bemerkenswert ist jetzt allenfalls, dass ein Bundespräsident glaubt, eine Äußerung seines Vorgängers gerade rücken zu müssen; das hat es in dieser Form dann doch noch nicht gegeben. Und es macht Spaß zu beobachten, wie nun Gauck von den falschen Leuten kritisiert wird, von seinem früheren Unterstützer Cem Özdemir zum Beispiel ... Joachim Gauck hat in wenigen Monaten mit unerwartet klarer Sprache doch für relativ viel unerwartete Klarheit gesorgt."

Hier sorgt jemand auch gleich für mehr Klarheit. Unser Alt- Ex- Bundes- XYZ Gerhard Schröder.

https://bazonline.ch/ausland/europa/der-wichtigste-oligarch-putins/story/13967076

[485] Die in Deutschland zum Islam toangebenden Türken können meist kein Klassisch-Arabisch, und die, die das behaupten, haben sich m.W. bisher noch keiner objektiven Prüfung ihrer Sprachkompetenz unterzogen. Und die Kenntnis des modernen Arabisch hilft auch nicht viel weiter, weil sich das so stark unterscheidet, wie modernes Deutsch vom Alt-Gotischen.

[486] Siehe dazu den Beitrag von Manfred Schlapp. Interview im Liechtensteiner Vaterland, 12. januar  2010, S. 5.

"Gilt der  Islam nicht auch als Religion des Friedens?  Die  Begriffe  «Islam»  und  «Salam» werden aufgrund der Lautähnlichkeit gerne  in einen Topf geworfen. Diesen zwei  Begriffen  liegen  jedoch  unterschiedliche  Wortstämme  zugrunde: Das Verbalsubstantiv «Islam» ist vom Verbum «aslama»  (= sich unterwerfen, sich niederwerfen) abgeleitet und bedeutet  Unterwerfung  (unter  Allah)! Der  andere  Begriff,  um  den  sich  im Laufe der Zeit viel Alltagskultur versammelt hat, verbirgt sich im Verbum «salima»  (=  wohlbehalten  sein)  und lautet  «salam»  (= Heil  bzw.  Friede). Bereits in vorislamischer Zeit begrüssten  sich Araber mit  der Grussformel «salam alaikum»  (= Heil/Friede sei mit Euch)! Dem  arabischen  «salam  alai- kum» entspricht der hebräische Gruss «schalom alekham», der bereits in der Thora aufscheint. Bis zum heutigen  Tag begrüssen sich Araber und Juden mit dem  nämlichen  Friedensgruss:  «Sa- lam!»  bzw.  «Schalom!»"

[487] Ich habe den Koran, wenn auch mit ziemlicher Mühe und Überwindung, gelesen. Ich habe gemerkt, dass es dieselbe Art von Selbst-Überwindung ist, die auch beim Lesen der Bibel auftrat. Ich muss zugeben, ich habe so etwas wie einen Aversions-Reflex gegen das abrahamitische Gedanken-Gut. Ich muss dies meinen Diskussionen voranstellen, damit man nicht glaubt, dass ich hier einfach nur reaktionär-politische Gedanken hege(le). Und man kann an diesem Beispiel erkennen, dass es nur eine Platitüden-Weisheit ist, wenn man behauptet, dass Menschen in ihrer Kindheit auf ein bestimmtes Denk- und Glaubens-System "geprägt" werden. Manche ab-sonderliche Menschen (so wie ich) werden durch diese Prägungsversuche sozusagen "immunisiert", um es in Sloterdijkscher Terminologie auszudrücken. Wenn

sie so etwas nur Riechen, bekommen sie sofort heftige Immun-Reaktionen. Ich natürlich auch.

[488] http://en.wikipedia.org/wiki/Aratta

http://de.wikipedia.org/wiki/Aratta

http://www.youtube.com/watch?v=CeQ1CPM3RJw

[489] Auch Mohammeds Abstammung wird auf Abraham, über Ishmael zurückgeführt:

http://www.britannica.com/EBchecked/topic/396226/Muhammad

"Both before the rise of Islam and during the Islamic period, Arab tribes paid great attention to genealogy and guarded their knowledge of it with meticulous care. In fact, during Islamic history a whole science of genealogy (?ilm al-ans.a-b) developed that is of much historical significance. ...

For Muslims, however, the genealogy of Muhammad has always been certain. They trace his ancestry to Isma-?i-l (Ishmael) and hence to the prophet Abraham."

[490] http://en.wikipedia.org/wiki/Uruk

http://daszweistromland.de/stadt.htm

Insbesondere die Göttin Inana, die unter vielerlei anderen Namen in der Mythologie dieses gesamten Erdteils vorkommt:

http://en.wikipedia.org/wiki/Inana

[491] Es ist wohl nicht ganz zufällig, dass der Talmud ca. um das Jahr 500 in Babylon kodifiziert worden ist. http://en.wikipedia.org/wiki/Talmud

http://www.sacred-texts.com/jud/talmud.htm

[492] https://www.theatlantic.com/magazine/archive/1999/01/what-is-the-koran/304024/

[493] Als Beispiel sehe man die vielen Bezüge des Koran zu der Torah, aber auch dem christlichen Schrifttum. Ohne die Kenntnis dieser Texte wäre der Koran völlig unverständlich.

[494] Dies wird in folgendem Zitat dargelegt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed#Mohammed_und_die_Schriftbesitzer

"Nach seinem Selbstverständnis war Mohammed nicht der Prophet einer „neuen“ Religion, sondern der Reformator des abrahamschen Monotheismus"

http://en.wikipedia.org/wiki/Muhammad

Wichtige Zusatzinformation ist in diesem Abschnitt:

http://en.wikipedia.org/wiki/Muhammad#Pre-Islamic_Arabia

"In pre-Islamic Arabia, gods or goddesses were viewed as protectors of individual tribes, their spirits being associated with sacred trees, stones, springs and wells. As well as being the site of an annual pilgrimage, the Kaaba shrine in Mecca housed 360 idol statues of tribal patron deities. Three goddesses were associated with Allah as his daughters: Allāt, Manāt and al-‘Uzzá. Monotheistic communities existed in Arabia, including Christians and Jews.[47] Hanifs – native pre-Islamic Arabs who "professed a rigid monotheism"[48] – are also sometimes listed alongside Jews and Christians in pre-Islamic Arabia, although their historicity is disputed amongst scholars.[49][50] According to Muslim tradition, Muhammad himself was a Hanif and one of the descendants of Ishmael, son of Abraham.[51]"

[495] http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed#Die_Himmelfahrt_und_die_.E2.80.9EReise.E2.80.9C_nach_Jerusalem

[496] Torah. Die Schreibweise folgt der englischen Konvention. Denn die deutsche Schreibweise "Thora" würde im Englischen auf eine Konfusion mit dem "th" Laut stossen, der im Original-Aramäischen nicht vorkommt.

http://www.youtube.com/watch?v=FF9hl-MmSDU

http://en.wikipedia.org/wiki/Torah

[497] Siehe meine Arbeiten zu Semantik-Rhizomen:

https://www.google.de/#output=search&sclient=psy-ab&q=rhizom+site:http%3A%2F%2Fwww.noologie.de&oq=rhizom+site:http%3A%2F%2Fwww.noologie.de&gs_l=hp.12...524.524.0.1769.1.1.0.0.0.0.73.73.1.1.0.cappsweb..0.0...1.1.4.psy-ab.eeVmJ2Ruo4I&pbx=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.&bvm=bv.42768644,d.Yms&fp=83f3d83184724915&biw=1512&bih=862

[498] http://en.wikipedia.org/wiki/Semitic_languages

[499] Siehe: http://en.wikipedia.org/wiki/Continuum_theories#Linguistics

[500] http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed#Die_medinensische_Periode_der_Prophetie

Banu n-Nadir, Banu Quraiza und Qaynuqa'

[501] Siehe dazu folgendes Zitat, das zumindest mythologisch deutlich macht, dass die Sprachgewandtheit ein Charakteristikum des damaligen Händlerlebens ausmachte:

http://en.wikipedia.org/wiki/Muhammad#Childhood_and_early_life

"While still in his teens, Muhammad accompanied his uncle on trading journeys toSyria gaining experience in commercial trade, the only career open to Muhammad as an orphan.[13][59] Islamic tradition states that when Muhammad was either nine or twelve while accompanying the Meccans' caravan to Syria, he met a Christian monk or hermit named Bahira who is said to have foreseen Muhammed's career as a prophet of God.[60] "

[502] http://en.wikipedia.org/wiki/Muhammad

[503] Günter Lüling hat in seinem Werk eine Sprach- und Kultur- wissenschaftliche Forschung gemacht:

https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_L%C3%BCling

https://books.google.de/books?id=tqFisOXrUQ8C&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_L%C3%BCling

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/2.1715/ueber-christliche-strophen-im-koran-1164079.html

Ich habe auch hier einiges davon in meinem Archiv aufbewahrt.

Dazu ein Zitat aus dem obigen Artikel:

"Wie geht Lüling vor? Er legt die extrem defektive Schreibung des frühen Arabischen seinen Analysen zugrunde. Wie alle semitischen Sprachen gibt das Arabische in seiner Schrift im allgemeinen nur die Konsonanten und die langen Vokale wieder, die kurzen Vokale werden weggelassen. Der Koran wird allerdings, weil hier jeder Buchstabe wegen der Interpretation besonders wichtig ist, mit Hilfszeichen vokalisiert, die jedoch erst später aufkamen. Dasselbe gilt für jene Punktation, die darüber entscheidet, ob ein Buchstabe ein b, ein t, ein th, ein n, ein s, ein sch, ein z oder r, ein f oder q ist. Die heute gebräuchliche arabische Schrift hat sich von einer nur andeutenden, quasi stenographischen Schreibweise im Laufe von Generationen zu einer mit Hilfe diakritischer Zeichen "vollständigen" Schrift entwickelt, ein Prozeß, wie er auch im Hebräischen unter den Masoreten stattfand. Man kann verstehen, welche Möglichkeiten der Mißlesung angesichts solcher Eindeutigkeitsmängel in der Schreibung denkbar sind."

[504] http://www.noologie.de/noo04.htm#Index402

[505] https://en.wikipedia.org/wiki/Motilal_Banarsidass

[506] Man kann semantische Rhizome als Graphen schreiben, und ich habe diese Technik für die semantischen Rhizome des Homerischen Altgriechischen auch angewandt. Dies liesse sich auch auf das Alt-Arabische anwenden.

http://www.noologie.de/noo204.htm#Heading66

[507] Das Werk von Annemarie Schimmel ist als bestes Beispiel einer euphemistischen Darstellung des Islam zu verstehen. Denn ihre Arbeit wurde zur Gänze von den arabischen Scheichs unterstützt.

https://www.emma.de/artikel/islamismus-skandal-um-friedenspreistraegerin-263562

Ein Zitat aus dem Artikel:

Der Fundamentalismus scheint auch der deutschen Professorin die zwingende Antwort auf die "übertriebene Modernisierung" und die "Zerrbilder, die von der westlichen Zivilisation ausgehen". Die "Rettung" kann nur von einer "Rückkehr zu den altehrwürdigen Zeiten des Propheten" kommen. Dieses Heil verspricht sich auch die so distanzlos Schwärmende vom Propheten: Sie beendet ihre "wissenschaftliche" Einführung mit der Gott lobpreisenden Koran-Sure 59 und dem Kredo: "Wie ändert sich der Mensch? Indem er sich der Führung Gottes anvertraut, der sich im Wort des Koran offenbart hat." ...

Genau dieses Wegsehen, Verdrängen und die Flucht in verklärte Vergangenheit praktiziert Schimmel bis heute.“ 

https://www.freitag.de/autoren/justrecently/1995-mystik-trifft-politisches-bewusstsein

http://www.tagesspiegel.de/kultur/die-reisende/384892.html

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezension-sachbuch-kein-gott-der-wueste-11299627.html

[508] http://en.wikipedia.org/wiki/Library_of_Alexandria#Arabic_sources

http://ehistory.osu.edu/world/articles/articleview.cfm?aid=9

http://www.mediahistory.umn.edu/archive/alexandria.html

[509] http://michael-mannheimer.info/2011/04/27/islamisches-spanien-der-mythos-vom-friedlichen-al-andalus/

Eines der Verbote gegen die Dhimmis war, dass sie nicht auf Pferden, sondern nur auf Eseln reiten durften.

Auch der berühmt- berüchtigte Juden-Stern war damals schon bekannt und in Gebrauch. Das galt auch genauso für die Christen. Und ein Schwert tragen, das durften nur die Herren-Menschen.

[510] Karl Valentin

[511] Diese Berichte werden wohl aus political correctness genauso schnell von youtube gelöscht,

wie sie dort ge-posted werden.

https://www.youtube.com/watch?v=RvUCpINlL7w

Noch CNN- und ein Al-Jazeera-Bericht dazu. Dies ist wohl doch ernst zu nehmen:

http://www.youtube.com/watch?v=MOcx9wLBVi4

http://www.youtube.com/watch?v=uxJI1llRWmc

http://www.youtube.com/watch?v=HPu544leLLE

http://en.wikipedia.org/wiki/Madrassas_in_Pakistan

http://en.wikipedia.org/wiki/Madrasa

http://www.uvm.edu/~envprog/madrassah.html

Der folgende Text sagt klar aus, dass die Beherrschung des Klassischen Arabisch keine notwendige Voraussetzung in einer Madrassa ist.

http://www.uvm.edu/~envprog/madrassah.html#Definitions

"The word “madrassah” means “center of learning” in Arabic (the Arabic plural form is “madaariss”, but for the sake of clarity we will use the English equivalent plural form “madrassashs” in this proposal).  Madrassahs provide free religious education, boarding and lodging and are essentially schools for the poor. A madrassah student learns how to read, memorize and recite the Quran properly. Madrassahs issue certificates of various levels. A madrassah systems university is called Dar Ul Ulum, (usually having hundreds of students) a primary school a Maktab, (up to fifty students) and an integrated school with various levels is simply called a Madrassah. The graduating students are called Huffaz-e-Quran (those who memorize the Arabic text of the Quran) or Qaris (those who can recite Quranic verses with proper Arabic pronunciation); or those with advanced theological training are known as Ulema (Religious Scholar). " 

[512] https://en.wikipedia.org/wiki/Qom

[513] https://en.wikipedia.org/wiki/Kerygma

[514] http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/2252519

http://www.chabad.org/library/article_cdo/aid/3162963/jewish/Why-Is-the-Talmud-in-Aramaic.htm

https://en.wikipedia.org/wiki/Talmud

http://www.jewishencyclopedia.com/articles/1707-aramaic-language-among-the-jews

[515] http://www.jewishencyclopedia.com/articles/1707-aramaic-language-among-the-jews

[516] Hier noch einiges Material zum Shia-Islam:

http://en.wikipedia.org/wiki/Shia_Islam

Die Spaltung von Sunniten und Shiiten kann auch als Konflikt zwischen zwei grundverschiedenen Geisteshaltungen im Islam angesehen werden: Die Sunna beruht auf einer legalistischen, schriftgläubigen, und (Macht-) politischen Interpretation (insbesondere ausgedrückt in der Sharia). Die Shia ist ein Sammelbecken von allerlei charismatischen, mystischen, sufischen und Baraka-inspirierten Strömungen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Barakah

Ich erwähne die Baraka deshalb auch, weil das der Name eines ehemaligen amerikanischen Präsidenten Barak Obama ist, der ja seine Jugend in einer islamischen Umwelt verbracht hatte, und da sein Vater Moslem war, wäre er nach islamischer Interpretation immer noch ein Moslem (denn die Vaterschaft ist das entscheidende), auch wenn er sich öffentlich als Christ darstellt. Hier ist noch ein Zitat, das auch sehr viel tiefere mythologische Verbindungen herstellt, zwischen ...

den Namen der biblischen Engel, XYZ-El, Elohim, und Allah und Ali:

http://en.wikipedia.org/wiki/Elyon

"`Elyon (Hebrew: ?????)

The name `Elyon occurs in combination with El, YHWH or Elohim, and also alone. It appears chiefly in poetic and later Biblical passages. The modern Hebrew adjective "`Elyon" means "supreme" (as in "Supreme Court") or "Most High". El Elyon has been traditionally translated into English as ’God Most High’. The Phoenicians used what appears to be a similar name for God, ?????. It is cognate to the Arabic `Aliyy."

http://www.bibliotecapleyades.net/biblianazar/esp_biblianazar_jehovah04.htm

Siehe auch:

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading114

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading145

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading146

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading148

[517] http://en.wikipedia.org/wiki/Uthman_ibn_Affan

http://en.wikipedia.org/wiki/Uthman_ibn_Affan#Qur.27an

[518] https://en.wikipedia.org/wiki/Ali

https://www.britannica.com/biography/Ali-Muslim-caliph

http://nationalinterest.org/feature/saudi-arabias-great-gamble-23348

https://en.wikipedia.org/wiki/Shia_Islam

https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_Shia_Islam

http://www.al-shia.de/

http://www.bbc.com/news/world-middle-east-16047709

https://www.thoughtco.com/difference-between-shia-and-sunni-muslims-2003755

https://www.nytimes.com/2016/01/04/world/middleeast/q-and-a-how-do-sunni-and-shia-islam-differ.html

https://www.economist.com/blogs/economist-explains/2013/05/economist-explains-19

[519] Und Gott hat eben leider kein Tipp-Ex, und auch keine Backspace- Funktion in seinem Instrumentarium.

Dies ist der Artikel von Toby Lester, zu einem Fund von alten Koran-Schriften, in Sana'a, Yemen, 1972.

http://www.theatlantic.com/magazine/archive/1999/01/what-is-the-koran/304024/

[520] Spengler (1980, 850) drückt das auf seine pointierte Weise so aus:

"Aber "islam" ist gerade die Unmöglichkeit eines Ich als einer freien Macht dem göttlichen gegenüber."

Spengler (1980, 843): ... "der magische Mensch mit seinem geistigen Sein [ist] nur Bestandteil eines pneumatischen Wir, das von oben sich herabsenkend in allen Zugehörigen ein und dasselbe ist. ... Alle unsere auf eigenem Einzelurteil beruhenden Erkenntnismethoden sind für ihn Wahnwitz und Verblendung... (S. 844): "An einen eigenen Willen auch nur zu denken, ist sinnlos, denn "Wille" und "Gedanke" im Menschen sind schon Wirkungen der Gottheit auf ihn."

Ich verweise hier auch direkt auf die Bedeutung des "Wir" in der Systematik der Noologie. Dies ist ebenfalls eine bedeutsame Charakterisierung des Islam, die Spengler in dem betreffenden Kapitel durchführt.

[521] Zitat aus:

http://en.wikipedia.org/wiki/Criticism_of_capitalism

"Islamic law recognizes the right to private property but regulates economic activities. A 2.5% alms tax (Zakat) is levied on all gold, crops, and cattle. Shia Twelver Muslims pay an additional 20% on all savings (defined as income minus expenses on necessities like food and shelter.) Usury or riba is forbidden, and religious law encourages the use of capital to spur economic activity while placing the burden of risk along with the benefit of profit with the owner of the capital. Methods of Islamic banking have been developed. The Islamic constitution of Iran, which was drafted mostly by Islamic clerics, criticizes "materialist schools of thought" that encourage "concentration and accumulation of wealth and maximization of profit."[99] Sayyid Qutb, an Islamist writer, criticized capitalism in his 1951 book The Battle Between Islam and Capitalism.[100]"

[522] http://en.wikipedia.org/wiki/Plutocracy

[523] http://www.noologie.de/noo05.htm#Heading275

http://www.noologie.de/symbol22.htm

[524] Hier waren ein paar besonders interessante Videos zur Salafija (eine besondere Form von Islamismus), aber die sind ist auch leider dank der politically correctness wieder ausgetilgt worden.

Nichts mehr: http://www.youtube.com/watch?v=gjY7l2uYZ4k

Dies gibt es noch:

http://www.zeit.de/2012/26/Glossar-Salafismus/komplettansicht

[525] Denn in den orthodoxen islamischen Ländern ist der Versuch, aus der islamischen Glaubensgemeinschaft (der Umma) auszutreten (Apostasis) ein Kapital-Verbrechen, was auch gleich mit der Todesstrafe geahndet wird.

[526] Natürlich ist die Situation aus der Warte des Nicht-Fachwissenschaftlers kaum zu überblicken. Folgender kritischer Beitrag von Zanaib A. Müller listet vielleicht ein paar wesentliche Standpunkte der Problematik der polemisch und im Un-Geiste der political correctness nicht geführten Diskussion in der deutschen Islam-Forschung.

http://www.gkpn.de/Mueller_Islamwissenschaft.pdf

Leider vertritt die Autorin eine Denkrichtung, die allgemein als diskreditiert gilt, die Chronologiekritik von Heribert Illig. Daher hat ihr Beitrag trotz der interessanten Beobachtungen kaum wissenschaftliche Relevanz.

http://de.wikipedia.org/wiki/Heribert_Illig

Erschwerend bei der Lektüre von Zanaib Müllers Text ist, dass stellenweise nicht zu ersehen ist, was der Standpunkt der Autorin ist, und wo sie die Standpunkte anderer Autoren zitiert. Dies ist aber eher ein allgemeines Problem von Fachaufsätzen der deutschen Geisteswissenschaften, die ich bisher gelesen habe.

Die folgenden Aussagen sind m.E. auch eine Bestandsaufnahme der herrschenden "political correctness" der Geisteswissenschaften:

 (S. 169): "Dabei geht es um mehr als eine einzelne Fachdisziplin; letztlich geht es um die Zustände an unseren Universitäten und darum, wie in unserer Gesellschaft mit Geschichte und miteinander umgegangen wird."

(S. 179): "Der Konsens ist in sämtlichen Disziplinen des Wissens gewissermaßen die heilige Kuh (Konsens-Karriere-Kuh), die gefüttert, der geopfert und von der Schutz und Nahrung erwartet wird. Damit komme ich zurück zur Verbindung von Islamwissenschaft und Theologie: Die drei monotheistischen Religionen streiten sich, weil sie sich alle im alleinigen Besitz der Wahrheit glauben, doch sind sie sich vollkommen einig in der Verdrängung und Verfälschung ihrer eigenen Entstehungs- geschichte und in der Bekämpfung jener, die am Konsens rühren."

Uneingeschränkt zu unterstützen ist auch:

(S. 169): "Aus dem jahrzehntelangen Tiefschlaf deutscher Islamwissenschaft..."

Spengler hat Anfang des 20. Jh's einige Dinge über die religiöse Situation in Nordafrika, Arabien, Persien, und Mittelasien zwischen 100 und 700 CE zu sagen gewagt, die anscheinend später von den Fachwissenschaftlern aus "political correctness" wieder in die Vergessenheit geschickt wurden. Aus den Daten, die Müller zu dem erwähnten Fall "Günter Lüling" anführt, wird klar, dass Lüling den Denkansatz des 19. Jh's, damit auch Spenglers, weiter verfolgt hat, nämlich die Tiefengeschichte des Koran aus dem mythologischen Umfeld der spirituellen Bewegungen dieser Weltgegend zu betrachten. Und dies ist wohl im Denk-Klima der deutschen Islam-Wissenschaft extrem "political incorrect". Denn die Islam-Wissenschaft hängt vom Wohlwollen und Alimentierung der islamistischen Staaten Arabiens ab, wie die Geschichte der Koran-Bibliothek von Sanaa belegt. Siehe den Atlantic-Artikel dazu:

http://www.theatlantic.com/magazine/archive/1999/01/what-is-the-koran/304024/

Weiteres Material zu Lüling:

http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_L%C3%BCling

"Die deutsche Tagespresse hat Lüling erst spät und selten gewürdigt,[8] nennt ihn jedoch auch einen „der großen Geistes- und Religionswissenschaftler als auch Islamforscher unserer Zeit“.[9] Professor Stefan Wild kritisierte schließlich auch die jahrzehntelange Diskussionsverweigerung von Seiten der Koranwissenschaft und stellte fest, Lülings Thesen wären "zu unrecht totgeschwiegen" worden.[10]"

http://www.ilya.it/chrono/pages/rezlulingdt.htm

http://de.qantara.de/Ueber-christliche-Strophen-im-Koran/3156c137/index.html

http://books.google.de/books/about/Quranic_Studies.html?id=pftuQgAACAAJ&redir_esc=y

http://www.mohammedamin.com/Reviews/Quranic-Studies-Sources-and-Methods-of-Scriptural-Interpretation.html

[527] Eine Google-Suche zu Manfred Schlapp ist hier:

https://www.amazon.de/Islam-heisst-nicht-Salam-muslimische/dp/3906276112

https://www.amazon.de/product-reviews/3906276112/ref=acr_dpproductdetail_text/258-2030924-9705912?ie=UTF8&showViewpoints=1

[528] http://learningfromdogs.com/2009/09/02/patrice-ayme/

http://patriceayme.wordpress.com/

http://patriceayme.com/

[529] http://www.zeit.de/2018/12/susanne-schroeter-islamforscherin-muslimische-verbaende-unis

https://www.welt.de/kultur/article174647798/Ruediger-Safranski-beklagt-inflationaeres-Geschwaetz-von-Islamophobie.html

[530] In DMDL finden wir dazu von S. 309-312 ein paar Passagen: "Die Macht der Wiederholung" und 312: "Repetitio est mater studiorum". Aber die Frage bleibt: Wo hört stupide Wiederholung und militärischer Drill auf, und wo fängt ein vom freiwilligen persönlichen Willen angefachtes Übungssystem an?

[531] Es gibt zwar bei einigen Gruppen des Islam eine Sufi-Tradition, die man als Übungsweg bezeichnen kann, aber diese sind eher heterodox.

[532] http://en.wikipedia.org/wiki/Five_Pillars_of_Islam

[533] Siehe die Erlösungs- und Prädestinations- Lehre des Augustinus und Luthers.

[534] http://www.noologie.de/desn09.htm

http://www.noologie.de/desn10.htm

http://www.noologie.de/desn11.htm

[535] http://de.wikipedia.org/wiki/Meister_Eckhart

[536] Siehe auch das "Dune" Epos von Frank Herbert. Der hat mit dem Butleri'(an/schen) Djihad das alles, von 1500 Jahren in der Vergangenheit, auf 50.000 Jahre in die Zukunft verlegt. Die Themen sind aber dieselben. Die Mythologie kann nie überholt werden. Das Matrix-Thema der Gebr. Wachowski ist genau da angesiedelt, wo die Menschen sich gegen die All-Herrschaft der Intelligenten Maschinen auflehnen. Da Frank Herbert sein Epos in den 1950'er Jahren geschrieben hat, haben es die Wachowskis wohl auch einiges von ihm abgeschrieben.

https://www.tagesspiegel.de/medien/dune-der-wuestenplanet-das-elfte-jahrtausend/221382.html

https://diezukunft.de/essay/film/wenn-dem-wuestenplaneten-der-sand-ausgeht

https://www.lovelybooks.de/autor/Frank-Herbert/reihe/Dune-Saga-Der-W%C3%BCstenplanet-in-Reihenfolge-1016501672/

https://literaturschock.de/literatur/belletristik/science-fiction/der-wuestenplanet

https://fantasyguide.de/der-wuestenplanet-autor-frank-herbert.html

[537] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading249

[538] Siehe dazu auch das "Dune-Epos" von Frank Herbert. Der hat die ganze Mythologie

der Wüsten-Völker in die ferne Zukunft gelegt.

[539] Persisch: Aratta, Paradeisa, walled Garden, Siehe: Taj Mahal:

https://www.youtube.com/watch?v=jjuYYFn1cXk

[540] https://en.wikipedia.org/wiki/Assassins

[541] Siehe dazu Schopenhauers Analyse der Religion,

[542] "Ethnie" ist der Ethnologische Begriff für eine Völkerschaft. Ich habe anderswo genauer die Differenzierung zwischen Ethos, Ethnos und Ethnie behandelt: http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading51

[543] Die Suche nach dem Fremden. Untersuchungen zur Geschichte der Hirtenkulturen.

https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A1szl%C3%B3_Vajda_(Ethnologe)

http://www.germananthropology.com/cms/media/uploads/4e1eb30598305/interview_4e3829b1531e7.pdf

https://books.google.de/books?id=cai-drmQB-sC&pg=PA314&lpg=PA314&dq=Laszlo+Vajda+die+suche+nach+dem+fremden&source=bl&ots=7FdS3JST3_&sig=qjx30gWcFRZsyJLdd7sAkIur5nE&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi02_v9ie7XAhWQCewKHS20CE4Q6AEIKDAA#v=onepage&q=Laszlo%20Vajda%20die%20suche%20nach%20dem%20fremden&f=false

[544] Blitzkrieg heisst: Hohe Beweglichkeit, entscheidende Schläge gegen die Nervenzentren des Feindes,  Abnutzung durch viele punktuelle Schläge, Demoralisierung, und wenn nötig schneller Rückzug. (Dieses letztere entscheidende Kriegs-Konzept hatte Hitler allerdings nie verstanden). Diese Art des Kriegführens entstand mit der Streitwagen-Taktik der arischen und dorischen Invasionen (beschrieben von Homer und Spengler). Marija Gimbutas hat in dem Zusammenhang von Kurgan-Kulturen in West-Eurasien gesprochen. Später war das auch die Strategie von Mao Tsedong. (Siehe Sloterdijk, Z&Z, 261-270).

[545] Die Hyksos hatten Schiffe, wie später auch die Wikinger, oder die Polynesier.

[546] http://fr.wikipedia.org/wiki/Kanga_Moussa

[547] http://en.wikipedia.org/wiki/T._E._Lawrence

[548] http://de.wikipedia.org/wiki/Ibn_Chaldun

[549] http://en.wikipedia.org/wiki/Hagar

In manchen Legenden war sie sogar eine Pharaonen-Tochter. Das klingt zwar etwas übertrieben, aber das war durchaus die diplomatische Regel aller Ancien Regimes, über die ich anderswo berichte. Denn auch die Pharaonen zeugten so viele Töchter wie möglich, um sie zwecks Gast- Freundschafts- Geschenke an befreundete Ober-Potentaten weiter zu geben..

[550] https://de.wikipedia.org/wiki/Abraham

http://bibeltext.com/genesis/17-5.htm

https://en.wikipedia.org/wiki/Abraham

https://en.wikipedia.org/wiki/Abraham#Hagar

https://en.wikipedia.org/wiki/Abraham#Ishmael

[551] Hier wäre noch hinzuzufügen, dass die Geschichte der Juden in Palästina / Judäa, und denen von Babylon je nach Sichtweise völlig verschieden ist. Denn die Babylonischen Juden hatten sich bestens mit den dortigen Verhältnissen arrangiert, und dachten gar nicht daran, nach Judäa zurückzukehren, sondern breiteten sich über die gesamte bekannte alte Welt aus und machten überall äusserst profitable Geschäfte, während ihre (sowohl materiell wie geistig) armen, nach Judäa zurückgekehrten Vettern aus sich und der jüdischen Geschichte nur ein Trauerspiel machten.

[552] https://en.wikipedia.org/wiki/Scapegoat

http://www.askwhy.co.uk/christianity/0512Crucifixion.php

https://books.google.de/books?id=APcX1KKHF9wC&pg=PA64&lpg=PA64&dq=Pharmakos+sins&source=bl&ots=91LteFFcK_&sig=w6bIppbm1t3OwXaajMxhmc4vz1k&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjm29upyO7XAhWDyqQKHcvUArAQ6AEIRjAI#v=onepage&q=Pharmakos%20sins&f=false

[553] https://de.wikipedia.org/wiki/Abraham

[554] https://en.wikipedia.org/wiki/Abraham#Ishmael

[555] http://www.noologie.de/infra11.htm

http://www.noologie.de/plato06.htm

http://www.noologie.de/plato02.htm

[556] Hier nur ein paar Beispiele: Jakob Augstein

http://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Augstein#Antisemitismusstreit

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-01/cooper-antisemitismus-augstein-berlin

http://www.sueddeutsche.de/kultur/jakob-augstein-auf-antisemiten-liste-ausweitung-der-kampfzone-1.1565581

http://www.sueddeutsche.de/kultur/jakob-augstein-auf-antisemiten-liste-ausweitung-der-kampfzone-1.1565581-2

Die Welt steht natürlich in vorderster Front auf der Pro-Jüdischen Seite:

http://www.welt.de/kultur/article112761041/Jakob-Augstein-und-der-Israelkomplex.html

und Jürgen Möllemann

http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_M%C3%B6llemann#Politisches

http://www.sueddeutsche.de/politik/moellemann-friedman-soll-sich-entschuldigen-1.310141

[557] Heute ist Verbrennen auch gar nicht mehr nötig, den Totschweigen ist sehr viel effektiver als tot-hauen oder ‑brennen. Hierzu ist mir der viel-malträtierte Giordano Bruno auch noch eine Anekdote wert.

Siehe: "Der Giordano-Bruno Effekt":

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading232

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading233

[558] http://en.wikipedia.org/wiki/Fahrenheit_451

[559] Siehe:

http://www.erf.de/radio/erf-plus/sendungen/mittendrin/der-beruehmte-balken-im-auge/6115-919

http://www.jesus.ch/themen/glaube/andachten/leben_ist_mehr/129360-was_siehst_du_den_splitter_im_auge_deines_naechsten_aber_den_balken_in_deinem_auge_nimmst_du_nicht_wahrmatthaeus_73.html

[560] In der akademischen Philosophie kommt es nicht oft vor, dass man offen und polemisch "mit harten Bandagen" zuschlägt. Das wird nur gemacht, wenn der normale Immunisierungs-Mechanismus des Tot-Schweigens nicht funktioniert. Hieran zeigt sich, dass Sloterdijk wohl irgendwie den "Nerv des Systems" getroffen hat. Immerhin ist Sloterdijk vielleicht der einzige "nonkonformistische" Philosoph, der es in den letzten 150 Jahren zu "Amt und Würden" im deutschen Beamtenstaat gebracht hat. Die entsprechenden Artikel in der Zeit sind aber jetzt hinter einer Paywall.

http://www.zeit.de/2009/40/Sloterdijk-Blasen

http://www.zeit.de/2009/40/Sloterdijk-Blasen?

[561] http://www.mittelerde-portal.de/index.php?action=ringspruch

[562] https://patriceayme.wordpress.com/2007/12/

[563] http://www.zeit.de/2013/08/Frank-Schirrmacher-Ego-Das-Spiel-des-Lebens

http://www.sueddeutsche.de/kultur/frank-schirrmachers-ego-das-spiel-des-lebens-vom-sieg-eines-inhumanen-modells-1.1601727

http://www.zeit.de/2013/08/Frank-Schirrmacher-Ego-Das-Spiel-des-Lebens/komplettansicht?print=true

Dazu ein Zitat aus:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-frank-schirrmachers-neues-buch-ego-a-882547.html

"Im Spiel will jeder gewinnen. Das ist die Bedingung der Spieltheorie. Damit lassen sich komplizierte Handlungsmuster beschreiben. Im Kalten Krieg haben amerikanische Militärs und Physiker die Sowjets mit den Instrumenten der Spieltheorie in die Knie gezwungen. Als es keine Sowjets mehr gab, sind die Physiker an die Wall Street gegangen und zwingen seitdem mit ihrer Theorie die Welt in die Knie. Wir alle sind Opfer einer Ideologie des Egoismus. Sie wurde für eine Welt des Krieges entwickelt und verheert heute den Frieden. Eine Ideologie der Kälte und des Autismus. Eine Ideologie von Psychopathen für Psychopathen."

[564] http://en.wikipedia.org/wiki/Criticism_of_capitalism

http://www.zeit.de/2013/09/Kritik-am-Kapitalismus

http://www.spiegel.de/thema/paul_krugman/

http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-03/usa-einkommen-finanzkrise-soziale-gerechtigkeit

http://www.studiesinanti-capitalism.net/SIAC_ARTICLES.html

http://en.wikipedia.org/wiki/Plutocracy

Thomas Sedlacek: "Die Ökonomie von Gut und Böse", S. 339-405.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tom%C3%A1%C5%A1_Sedl%C3%A1%C4%8Dek_(%C3%96konom)

http://en.wikipedia.org/wiki/Tom%C3%A1%C5%A1_Sedl%C3%A1%C4%8Dek_(economist)

[565] http://en.wikipedia.org/wiki/Neoliberalism

[566] http://www.zeit.de/schlagworte/personen/joseph-stiglitz

Zitat: "When the Nobel-Prize winning economist Joseph Stiglitz wrote the 2011 Vanity Fair magazine article entitled “Of the 1%, by the 1%, for the 1%”, the title as well as the content pointed to evidence that the United States is increasingly ruled by the wealthiest 1%. In it he states,[21]"

http://www.salon.com/2010/10/18/the_perfect_storm/

http://www.spiegel.de/thema/joseph_stiglitz/

[567] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading262

[568] Ein kleiner Lichtblick ist hier: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/manager-verguetungen-schweizer-entscheiden-ueber-abzocker-initiative-a-886439.html

[569] http://de.wikipedia.org/wiki/Menetekel

http://en.wikipedia.org/wiki/The_writing_on_the_wall

[570] http://www.noologie.de/noo05.htm#Heading274

[571] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading191

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading192

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading48

[572] http://patriceayme.com/index.html

http://patriceayme.com/ltr_031_pigovian.html

http://patriceayme.com/ltr_029_plutocracy.html

http://patriceayme.com/ltr_026_plutocracy.html

http://patriceayme.com/ltr_021_nyt.html

http://patriceayme.com/sophia_23_dream.html

http://patriceayme.wordpress.com/2013/02/12/indebted-to-lies/

http://patriceayme.wordpress.com/2013/02/05/where-did-money-go/

https://patriceayme.wordpress.com/page/3/

[573] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading234

[574] https://www.welt.de/kultur/article629191/Tanz-auf-dem-Seil-Erinnerung-an-Luhmann.html

[575] ...

https://www.welt.de/politik/deutschland/article170416787/An-deutschen-Unis-werden-Banalitaeten-skandalisiert.html

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article170420042/Die-Universitaeten-werden-zur-Schule-der-Unfreiheit.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Campus

http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading235

http://www.noologie.de/neuro03.htm

[576] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klima-im-holozaen-globale-temperatur-kurve-seit-11-300-jahren-a-886819.html

[577] http://www.spektrum.de/news/wenn-die-hitze-toedlich-wird/1519795?utm_source=zon&utm_medium=teaser&utm_content=feature&utm_campaign=ZON_KOOP

[578] Lobend zu bemerken ist, dass Siegfried Wagner sich ausgiebig bei dem Kollektiv-Psycho-Analyse- Material der Märchen der Gebrüder Grimm bedient hat. Er hatte wohl schon durchschaut, dass die Grimms zwar fast alles Interessante Bowdlerisierend aus den Märchen heraus-editiert hatten, aber es war doch genug Material übrig, so dass er, wie sein Vater aus den alten Mythen, noch brauchbares Material herausdestillieren konnte. Dank sei an Herrn Pachl, der diesen Schatz nicht untergehen liess. Allerdings, so weiss es die neuere Forschung, haben die Grimms ihre Märchen auf ganz andere Weise nicht ge- sondern "er-funden", als wie sie es dargestellt haben.

http://www.zeit.de/2009/51/Maerchen-Wilhelm-Grimm

Zitat: "Man kann aber mit guten Gründen das Gegenteil behaupten: dass nämlich erstens die meisten der Grimmschen Märchen gar nicht deutsch sind und dass sie zweitens in ihrer so wirkungsmächtig gewordenen Form von den Grimms erfunden wurden – vor allem von Wilhelm, dem Jüngeren"

"Die Grimms hatten ihre Texte aus zweiter oder dritter Hand. Einige entnahmen sie, wenig zimperlich, alten Anthologien, vergessenen Schriften des Barock oder dem Pentamerone des Giambattista Basile (1674). Ihre rühmenswerte Leistung besteht darin, diesen Vorlagen einen eigenen Ton, eine einheitliche Gestalt gegeben zu haben, sie haben die Märchensprache, die uns wie eine natürliche vorkommt, konstruiert."

http://www.google.de/search?tbm=bks&hl=de&q=M%C3%A4rchen+der+Gebr%C3%BCder+Grimm+&btnG=#hl=de&tbo=d&tbm=bks&sclient=psy-ab&q=M%C3%A4rchen+Gebr%C3%BCder+Grimm&oq=M%C3%A4rchen+Gebr%C3%BCder+Grimm&gs_l=serp.3...6460.6460.0.7195.1.1.0.0.0.0.110.110.0j1.1.0...0.0...1c.1.2.serp.UNIemTljUls&pbx=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.&bvm=bv.41867550,d.bGE&fp=d0ee7a53eac6d9e2&biw=1093&bih=906

http://books.google.de/books?id=_7XwWW7GmXsC&printsec=frontcover&dq=M%C3%A4rchen+Gebr%C3%BCder+Grimm&hl=de&sa=X&ei=gS0OUajpNoOo4ASgooC4CQ&ved=0CGQQ6AEwBw

http://books.google.de/books?id=jeHiAAAAMAAJ&q=M%C3%A4rchen+Gebr%C3%BCder+Grimm+siegfried+wagner&dq=M%C3%A4rchen+Gebr%C3%BCder+Grimm+siegfried+wagner&hl=de&sa=X&ei=ki4OUcuNFM2k4ASYmoGQDw&ved=0CEkQ6AEwAg

[579] Zu Siegfried Wagner gibt es wenig schriftliches Material, aber einige interessante Videos:

http://www.youtube.com/watch?v=a4FuBoPmerI

http://www.youtube.com/watch?v=eFQcs4f0dmY

http://www.youtube.com/watch?v=-SsULYf9VDc

http://www.youtube.com/watch?v=_Yc_rF7fmJk

http://www.youtube.com/watch?v=9DRvh16TdT0

http://www.youtube.com/watch?v=-4L-J1H0Yd4

http://www.youtube.com/watch?v=Sm_UpGj_86k

http://www.youtube.com/watch?v=hl1sfXPZUQE

http://www.youtube.com/watch?v=-8Z2tD1mmd0

[580] http://en.wikipedia.org/wiki/The_Lord_of_the_Rings

[581] https://www.welt.de/wissenschaft/article171846423/Star-Wars-und-Co-Mythen-die-den-Zugang-zum-Unterbewusstsein-oeffnen.html

Von Caroline Ring. https://www.welt.de/autor/caroline-ring/

[582] Diese psycho-emotionale Gegebenheit der Menschen-Massen geht auf die Antike zurück. Die Katharsis.

[583] Die Dichter sind professionelle Lügner. Eco 2000, 72

[584] Bei Safranski, S. 139: "... ihre Renaissance aber nur um den Preis des Selbstbetrugs bewirken kann."

[585] (LOCAL) file:///c:/_0g/gutbg/gutbg.spiegel/autoren/wagner.htm

Nietzsche hat mit dem Zarathustra ja auch ein jenseits-rationales Werk in die Welt gesetzt.

Allerdings, müssen wir feststellen, dass Nietzsche dafür auch einen sehr hohen Preis bezahlen musste:

Denn er wurde wahnsinnig: "Sein Verstand hat sich selbst an der Garderobe abgegeben".

[586] Richard Wagner:

http://www.google.de/#hl=de&q=gutenberg+wagner&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=&fp=95d8f914f306e11a

http://www.google.de/#hl=de&q=gutenberg+Richard+wagner&aq=f&aqi=&aql=&oq=gutenberg+Richard+wagner&gs_rfai=&fp=95d8f914f306e11a

http://gutenberg.spiegel.de/index.php?id=19&autorid=617

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1951&kapitel=1#gb_found

http://www.gutenberg.org/ebooks/10177

http://www.gutenberg.org/ebooks/5197

[587] Den Ring des Nibelungen gibt es übrigens ganz ohne Musik auch als Hörbuch.

Dies ist sehr zu empfehlen, wenn man einmal wirklich mitbekommen will, was da so alles abgeht.

https://www.welt.de/kultur/article4231255/Warum-die-Nibelungen-immer-noch-erfolgreich-sind.html

https://www.youtube.com/results?search_query=fritz+lang+nibelungen

[588] http://www.noologie.de/rheing11.htm

http://www.noologie.de/walk11.htm

http://www.noologie.de/siegf11.htm

http://www.noologie.de/goett01.htm

[589] Bei Goethe, Faust, taucht sie natürlich auch auf: Die Unter-Welt der Mütter, der Matrix, der Hystera.

Und natürlich gibt es sie auch noch, als die Pachamama der Inkas und die Maya und Kali der Hindus.

[590] https://www.youtube.com/watch?v=3_6ho5ACVjY

http://www.youtube.com/watch?v=H5qv0VliMPo

http://www.youtube.com/watch?v=GQACTITrsOo

http://www.youtube.com/watch?v=YP1jOHQDLq8

[591] Götterdämmerung, Akt I.

[592] Hier kommt sie also wieder: Die Tropae des Kampfes der nächsten Götter-Generation gegen ihre eigenen Götter-Vor-Väter. Das ist die Trope von Chronos gegen Ouranos, und des Zeus gegen seinen Vater Chronos.

Das war alles nicht so sehr zivilisiert, sondern mit Viel Gewalt verbunden. Der Herr Siegmund Freud konnte sich das

nur ganz, ganz zivilisiert vorstellen. Immerhin wusste er schon etwas von der Kastration, durch die a-diamazo, die adamantene Sichel.

https://en.wikipedia.org/wiki/Adamant

Die war, ganz genau, die Ekliptik, bei: 23.4°, also eine ziemlich vollkommene Sichel.

https://en.wikipedia.org/wiki/Ecliptic

... Which is known as the obliquity of the ecliptic.

Die Erdachse schwankt ein bisschen zwischen den kosmischen Epochen. Der Mittelwert ist bei 23°.

Diese kosmologischen Spielereien sind halt nur Finger-Übungen, von kosmogonischen

Gesamt-Gefügen, von den heute Niemand (Outis / Maedaeis: Odysseus) Etwas nur noch Ur-Ahnen kann.

Mehr möchte ich jetzt nicht dazu verrraten. Das alles kommt in der nächsten Episode der

unendlichen Geschichte des Game of Thrones, der Noologie.

Stay tuned, you will get it all, only if you or I survive long enough.

But not before I have Be-(Gott)en it right.

Dazu gab es auch noch die Titano-Machae(a). Jeder kämpfte mit Jedem, um darüber Die Götter-Hoheit

zu erlangen. Bei den Menschen war es ziemlich genauso. Bis dann YHVH und Allah(u) Akhbar, nun in den

letzten Endkampf eintreten. Das ist jetzt, gerade jetzt, und ich glaube, aus der Sicht der Götter,

wird man noch viel dabei zu Lachen haben.

[593] Also genau, das ist die Titaino-Machie, nämlich der Kampf über die Herrschaft der Götter-Gefilde.

[594] Also, mythologisch ist es egal, ob es eine Esche ist, oder eine Linde, oder ein Baobab.

In der Artus-Saga, ist es ein Fels. Macht auch nix. Wissen ist Macht. Nix Wissen Macht auch Nix.

Aber das ist alles ziemlich dasselbe. Es kann eben kein normaler Mensch das Schwert da heraus-ziehen.

[595] Allso: Dies ist kein Schreib-Feeler (Der Sezzer der damaligen TAZ), sondern wenn ich das: So schreibe,

dann meine ich das als Kurzform für: "Also sprach Zarathustra" (Ohh-Ton Friedrich Nietzsche)."

Du solltest es mir wirklich, dann, dran Glauben. Wenn nicht, dann bist Du ganz genauso, Daran Dran.

Ich würde mir nicht einbilden, dass ich soviel Witz habe, wie diese, dem Asbestos, des Gelas, des Lachen's der Götter.

Ein Witz ist nur genauso gut, wie dann das Lachen oder das Er-Sterben erfolgt.

[596] Der arme Siegfried, der war halt eben nur ein Waisen-Kind. Von seiner Mutter Sieglinde, und seinem Vater Siegismund, völlig Verlassen.

[597] Allso: Dies ist kein Schreib-Feeler (ala TAZ), sondern wenn ich das so schreibe, dann meine ich das als Kurzform für: "Also sprach Zarathustra" (Nietzsche).

[598] http://www.focus.de/wissen/mensch/religion/islam/titel-ein-glaube-zum-fuerchten_id_4253558.html

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article157190903/Fuerchtet-die-Religion.html

https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/gesellschaft/2017/11/27/religionswissenschaftler-christen-fuerchtet-euch-nicht/

[599] http://en.wikipedia.org/wiki/Binary_star

http://www.universetoday.com/24203/what-is-a-binary-star/

http://news.nationalgeographic.com/news/2012/08/120829-new-planets-twin-stars-space-science-nasa/

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33767/1.html

[600] http://www.friedrichnietzsche.de/index.php?REM_sessid=%20&action=21&nkat=Zarathustra&nextspur=41

[601] Übrigens gab es in der Geistes-Geschichte mehrere solcher antagonistischer Zwillings-Paare:

Schopenhauer und Hegel

Voltaire (Candide) und Leibniz

Leibniz und Newton

Goethe und Newton (Farben-Theorie)

[602] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-82612703.html

[603] Aber eigentlich ist das auch schon wieder "same procedure as everry year", und das dauert jetzt schon etwa 5000 Jahre an. Das ist in meiner Diktion das Im-Perium oder das Kali Yuga. Siehe weiter unten.

Über den Eschatologischen Krieg

https://en.wikipedia.org/wiki/Dinner_for_One

James: The same procedure as last year, Miss Sophie?

Miss Sophie: The same procedure as everry year, James!

[604]

http://www.amazon.de/Richard-Wagner-antisemitisch-K%C3%BCnstler-Musik-Konzepte/dp/3921402670/ref=sr_1_7?

http://www.faqs.org/faqs/music/wagner/general-faq/section-20.html

============================================================

These two books refer to earlier articles by Hartmut Zelinsky which ignited a heated controversy in Germany. Zelinsky interpreted RW as a proto-Nazi, and attempted to demonstrate that racial and anti-Semitic schemes lay beneath the surface of RW's music-dramas. Hartmut Zelinsky's published writings include:

In 'Musik-Konzepte 5: Richard Wagner: wie antisemitisch darf ein Künstler sein?', ed. H-K. Metger and R. Riehn. Article entitled: 'Die Feuerkur des Richard Wagner oder die neue Religion der Erlösung durch Vernichtung', Munich 1978.

'Richard Wagner: ein deutsches Thema: Eine Dokumentation zur Wirkungsgeschichte Richard Wagners 1876-1976', Frankfurt am Main 1976, Vienna 1983.

In 'Parsifal: Texte, Materialen, Kommentare', ed. A. Csampai and D. Holland. Articles entitled: 'Richard Wagners letzte Karte', 'Der verschwiegene Gehalt des Parsifal'. Hamburg 1984.

============================================================

[605] http://www.archive.org/stream/diesagengeschic00goltgoog/diesagengeschic00goltgoog_djvu.txt

[606] http://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill.htm

[607] Mnemosyne:

https://www.britannica.com/topic/Mnemosyne

https://en.wikipedia.org/wiki/Mnemosyne

Roman equivalent Moneta.

Mnemosyne (/n?'m?z?ni, n?'m?s?ni/; Greek: ???µ?s???, pronounced [mn??mosý?n??]), which is from the same source as the word mnemonic,[1] was the personification of memory in Greek mythology.

[608] https://aeon.co/essays/the-anger-that-fuels-homers-hero-is-both-honourable-and-divine

[609] trovato site:http://www.noologie.de

http://www.google.de/search?num=100&hl=de&lr=&as_qdr=all&q=trovato+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de&btnG=Suche&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=

[610] https://en.wikipedia.org/wiki/Brynhildr

https://www.google.com/search?q=brunhilde+castle+ring+of+fire&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjzie-WpO7XAhWGyaQKHfEmDVYQsAQIKg&biw=1779&bih=919

https://vovatia.wordpress.com/2012/06/16/dont-sleep-in-the-ring-of-fire/

[611] Siehe auch: Peter Sloterdijk Z&Z. p. 81-84. Zu Maedea, und die Furien des Orestes,

82: Die Stunde der Frauen auf der Rachebühne

84: Phoolan Devi, eine wiedergeborene Durga Kali aus Indien.

Z&Z. p. 341-350

Da könnte ich so nebenbei, etwas zur Rache-Situation der Frauen in der islamischen Welt sagen:

http://www.noologie.de/noo04.htm#fn750

http://www.noologie.de/noo04.htm#fn751

http://www.noologie.de/noo04.htm#fn752

Aber: same procedure as everry yuga:

https://en.wikipedia.org/wiki/Dinner_for_One

James: The same procedure as last year, Miss Sophie?

Miss Sophie: The same procedure as everry year, James!

 Dies ist genau der Grund, warum für uns alle Chinesen irgendwie ähnlich aussehen. Denn es waren ca. 4000 Jahre Genetical Fitness, die das zustande gebracht haben. Geschichtlich kann man ungefähr die Hälfte aller heute lebenden Chinesen, genetisch auf die Nachkommenschaft von einem Ur-Ober-Erz-Vater so ca. im Jahr 400 zurück-verfolgen, der hatte so ca. 200 Frauen, und mit denen so ca. 500 Kinder.

A(h/t)men.

Wer mehr darüber wissen will, sollte das "Red Queen" Buch lesen. Matt Ridley oder so.

http://www.amazon.de/Eros-Evolution-Die-Naturgeschichte-Sexualit%C3%A4t/dp/3426773155

[612] http://de.wikipedia.org/wiki/Kosmogonie

http://www.noologie.de/shunya01.htm#Heading38

[613] Die sagengeschichtlichen Grundlagen der Ringdichtung Richard Wagners, 1902

http://www.google.de/search?as_q=Die+sagengeschichtlichen+Grundlagen+der+Ringdichtung+Richard+Wagners&hl=de&num=100&btnG=Google-Suche&as_epq=&as_oq=&as_eq=&lr=&cr=&as_ft=i&as_filetype=&as_qdr=all&as_occt=any&as_dt=i&as_sitesearch=&as_rights=&safe=images

http://www.archive.org/stream/diesagengeschic00goltgoog/diesagengeschic00goltgoog_djvu.txt

Die Weltanschauung Richard Wagners, 1898.

Ein Wagner-lexicon: Wörterbuch der Unhöflichkeit enthaltend grobe, höhnende ... , 1877

Ein Wagnerbrevier [microform] : Kommentar zum Ring des Nibelungen

Gesammelte Schrifen und Dichtungen von Richard Wagner, 1872.

Theogonie Hesiodos site:http://www.noologie.de 

http://www.google.de/#hl=de&source=hp&q=Theogonie+Hesiodos+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de&btnG=Google-Suche&aq=f&aqi=&aql=&oq=Theogonie+Hesiodos+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de&gs_rfai=&fp=cf934a1b8d696aba

Theogonie Hesiod site:http://www.noologie.de

http://www.google.de/#hl=de&q=Theogonie+Hesiod+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de&aq=f&aqi=&aql=&oq=Theogonie+Hesiod+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de&gs_rfai=&fp=cf934a1b8d696aba

https://www.peter-hug.ch/lexikon/hesiodos

http://www.peter-hug.ch/lexikon/06_0816?q=Theogonie#I0140

http://books.google.de/books?id=ue3GMeY24m4C&pg=PA307&lpg=PA307&dq=hesiodos+kosmogony&source=bl&ots=8S_4LkR7vq&sig=rJo26e-EDAWHPKvLOPJi8jCY-00&hl=de&ei=bHkETa6XEIrsObGR7KsB&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CCsQ6AEwAg#v=onepage&q=hesiodos%20kosmogony&f=false

[614] http://www.zeno.org/Philosophie/M/Schopenhauer,+Arthur/Die+Welt+als+Wille+und+Vorstellung/Zweiter+Band/Erg%C3%A4nzungen+zum+vierten+Buch/44.+Metaphysik+der+Geschlechtsliebe

[615] Siehe: http://www.noologie.de/rheing11.htm

[616] Was die sog. Zukunftsforscher produzieren, ist absoluter Humbug. Es gibt keine wissenschaftliche Zukunftsforschung, sondern nur Trendforschung. Aber Trends kehren sich nach einem nonlinear-dynamischen Muster (auch als Chaos-Theorie bekannt) immer wieder in ihr Gegenteil um (die Kata-Strophae). Deshalb gibt es für die Schau der Zukunft nur Vison und Prophesie.

[617]  http://en.wikipedia.org/wiki/Huginn_and_Muninn

http://www.google.de/search?q=Hugin+and+Munin&tbo=u&tbm=isch&source=univ&sa=X&ei=JUIdUYD6E4qbtQbxxoGwDQ&ved=0CEYQsAQ&biw=1282&bih=862

http://www.asawiki.de/index.php?title=Hugin_und_Munin

http://norse-mythology.org/gods-and-creatures/others/hugin-and-munin/

[618] Siehe die Burg der Brunhilde. Nahe dem Nordpol, und von einem Ring aus Flammen umgeben.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/plasmawellen-lassen-polarlicht-blinken-a-1193637.html

[619] http://www.bibliotecapleyades.is/ciencia3/ciencia_sol85.htm

[620] Aber sie kümmern sich überhaupt nicht um seine Mutter. Das war das tragische Thema der nächsten Episode.

Warum haben sie nicht auch seine Mutter aus der Sklaverei befreit? Soviel kostete diese Sklavin sicher nicht. Denn dann wäre alles gut gewesen. In Butter allso, oder: Ente gut, es ist alles gut, nach Wilhelm Busch. Die Mutter hatte übrigens, ihren Sohn, den Anakin Skywalker ohne irgend einen Vater empfangen. Wie das gewesen sein soll, das kann sich keiner erklären. Ausser eben die Christen, mit ihren unbefleckt empfangenen Christos.

Die Story passt einfach in keiner Weise zusammen. Credo quia absurdum, so sagte es schon der Hl. Chrl. Tertullianus. Wir glauben dran, mit ihm, und im Sinne von Dran-Glauben.

[621] Spiess heisst hier: Die Lanze des Wodan / Odin.

[622] Siehe auch: Krta, Treta, Dvapara, and Kali Yuga.

http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading172

A Day in the Life of a Brahma

Man beachte auch die verblüffende Ähnlichkeit der Szenen, als die frohe Fest-Gemeinde dann zum Happy End miteinander feiert, mit den wohlbekannten Schluss-Szenen aus den Asterix Comics. (Der hat auch etwas mit den Sternen zu tun: Per aspera ad astra) und allen folgenden Büchern und –Filmen: Die spinnen wohl, die Hollywood-Amerikaner!

[623] https://en.wikipedia.org/wiki/Dinner_for_One

James: The same procedure as last year, Miss Sophie?

Miss Sophie: The same procedure as everry year, James!

[624] Sie waren, ganz im Gegenteil, taktisch sehr gut, aber strategisch völlig hoffnungslos.

[625] Bei Gumilev finden wir sie wieder: Die Helden der Passionarnost, der Selbst-Aufopferung im Namen der Guten Sache.

[626] Und nun eben, auch die Idee von Joseph Campbell.

[627] Also, das schwülstige Gesamt-Kunstwerk Wagners, für das er extra seine Bayreuther Festhalle der Kunst-Religian von Kini Lui bezahlen lassen, und erbauen hatte.

https://www.youtube.com/watch?v=Jm2KlLzmPyY

[628] https://en.wikipedia.org/wiki/Der_Ring_des_Nibelungen

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Ring_des_Nibelungen

[629] http://www.noologie.de/walk11.htm

Dies geschieht alles in  “Walküre“. Und das alles in dem Schatten der Welten-Esche Yggdrasil.

In derem Stamm sitzt fest eingezwängt, das Wunder-Schwert Notung.

(In der Artus-Sage war das Wunder-Schwert in einem Stein fest eingeklemmt).

[630] Das Rad der Vernichtung, ist leider, halt eben: Das Kreuz mit den Haken daran. Die Swastika.

[631] https://www.youtube.com/watch?v=BaF8zdfS0q8

Dazu analog, die verwundbare Ferse des Achilles.

[632] Es war egal, ob es eine Linde oder Esche war. Für die Mythologen sind das nur uninteressante Details.

Jede archaische Kultur-Epoche, die hatte ihren eigenen Weltenbaum,.

Deshalb ist der Baobab auch ein genauso guter Weltenbaum wie alle anderen auch.

Eine ganz andere Version davon taucht sogar in dem Film "Avatar" auf.

Der Tropo-Topos des Weltenbaums, ist überall zu finden. U.a. auch bei den alten Maya.

http://www.awarenessmag.com/julaug07/ja07_mayan_world.htm

https://en.wikipedia.org/wiki/Popol_Vuh

https://en.wikipedia.org/wiki/Maya_Hero_Twins

[633] https://spinningwebbs.com/2014/10/17/uranus/

http://www.khaldea.com/rudhyar/astroarticles/doesuranusruleastrology.php

https://www.pinterest.com/pin/437060338811723902/

[634] https://de.wikipedia.org/wiki/Kronos

http://www.theosociety.org/pasadena/sd/sd2-3-08.htm https://www.google.com/search?q=the+scythe+of+ouranos&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjYxqXz49_XAhXEJZoKHcoCCRwQsAQIOg&biw=1283&bih=778

[635] Denn es war der Loki (der Loge), der Trickster, der das ganze durcheinander gebracht hat.

[636] Dieser Film in Youtube zeigt das alles. Aber der wird sicher bald auch wieder verschwunden sein.

Ich habe ihn aber in meinem Archiv aufbewahrt.

https://www.youtube.com/watch?v=3_6ho5ACVjY

[637] https://www.youtube.com/watch?v=-rxGqm3e5-A

https://www.amazon.de/Wagner-Ring-Nibelungen-G%C3%B6tterd%C3%A4mmerung-DVDs/dp/B002ZCUEKM

http://www.spiegel.de/kultur/musik/opernspektakel-wie-man-den-ring-beherrscht-a-671517.html

[638] https://en.wikipedia.org/wiki/Trionfo_di_Afrodite

[639] https://en.wikipedia.org/wiki/Carl_Orff

https://www.youtube.com/watch?v=MPjy55Y6hWU

https://www.youtube.com/watch?v=MPjy55Y6hWU&list=RDMPjy55Y6hWU

https://books.google.de/books?id=VPPFkbcS4dwC&pg=PA4&lpg=PA4&dq=dissertation+ethnologie+%22carl+orff%22&source=bl&ots=1m76DT_AQh&sig=X0Msaw3hd-iJuqBDfRMhBvXnJ4k&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwjSi9WHzqPYAhXSFOwKHe7qAI0Q6AEIMTAA#v=onepage&q=dissertation%20ethnologie%20%22carl%20orff%22&f=false

[640] https://theacademiciantheosophical.wordpress.com/2016/09/15/carl-orff-carmina-burana-and-ave-formosissima/

[641] http://www.orff.de/en/works/theatrum-mundi/de-temporum-fine/plot.html

https://www.youtube.com/watch?v=DpvLPmv2FeY

https://www.youtube.com/watch?v=Dlr90NLDp-0

https://www.youtube.com/watch?v=z7rxl5KsPjs&list=PLqNpPtkvtkQsN_sYvkl4AFoWecBireFAa

http://www.beliefnet.com/columnists/astrologicalmusings/2009/07/lucifer-satan-or-venus.html

https://en.wikipedia.org/wiki/Lucifer

https://www.quora.com/What-is-the-connection-with-Lucifer-and-the-planet-Venus

https://mythology.stackexchange.com/questions/1740/is-it-lucifer-or-venus

[642] http://www.noologie.de/noo2.htm

[643] Siehe: "R. A. Wilson site:http://www.noologie.de"

http://www.noologie.de/noo04.htm#fnB647

http://www.noologie.de/neuro06.htm#fn86

http://www.noologie.de/neuro15.htm#fnB17

http://www.noologie.de/neuro15.htm#fn17

http://www.noologie.de/noo204.htm#fn221

http://aufzurwahrheit.com/archiv/immanentisierung-eschaton-3007.html

http://de.alt.soc.verschwoerung.narkive.com/Nkzk1yB4/immanentisierung-des-eschaton

http://jhaines6.wordpress.com/2012/03/12/immanentizing-the-eschaton-the-gnostic-myth-of-darwinism-and-socio-political-utopianism/

http://en.wikipedia.org/wiki/Immanentize_the_eschaton

[644] Einer von denen hat sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Vermutlich, weil sie den Faktor des Pneuma unbewusst integrieren wollten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wachowski-Geschwister

[645] http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading126

http://www.wired.com/underwire/2012/06/prometheus-science-faith-creationism/

[646] https://patriceayme.wordpress.com/2015/09/

Ode To The Moon

The Moon-Earth system has one global angular momentum: as the Earth’s rotation slows down, due to the friction of the tides, Earth’s angular momentum goes down, so the angular momentum stored by the Moon has to go up. That’s mostly stored in the product of the distance of the Moon, times its mass, times its speed. The only of these three factors which can go up is the distance of the Moon: so the Moon, which used to be very close to Earth, is now roughly at one light second.

[647] http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading172

http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading173

http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading187

[648] Snorri Sturluson

http://en.wikipedia.org/wiki/Snorri_Sturluson

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Kampf_der_untergehenden_G%C3%B6tter_by_F._W._Heine.jpg

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fd/Kampf_der_untergehenden_G%C3%B6tter_by_F._W._Heine.jpg

http://en.wikipedia.org/wiki/Ragnar%C3%B6k

[649] In der Mythologie der Maya (Popol Vuh) war ja sowieso ein regelmässiges apokalyptisches Weltenende vorgesehen.

[650] Siehe auch: Heinsohn: "Söhne & Weltmacht".

[651] Eine kleine kategorische Unterscheidung genügt für die Beweisführung. Ich habe das schon in meiner Diskussion zu Eco erwähnt. Wenn Gott Innerweltlich wäre, könnte er/sie kategorisch nicht unterscheiden, was von Gottes Allwissens-Gedanken nun göttlich (ausserweltlich) ist, und was innerweltlich ist. Auch Gott setzt sich in seiner/ihrer Allmacht gewisse Grenzen, die nicht überschreitbar sind, weil Gott sich diese Grenzen selber gesetzt hat. Das ist paradox, und die Theologen werden das nicht so gern hören. Aber die Logik, da von Gott selber gesetzt, ist auch die Grenze Gottes.

[652] Einige Wissenschaftler führen als Ersatz zwar die Memetik ein (z.B. Schmidt-Salomon), aber dies ist nur metaphorisch und wissenschaftlich nicht begründbar.

[653] Wirk-Mächtig hat irgendetwas mit Potenz zu tun, aber genau nicht mit dem mathematischen Quadrat, sondern mit der Stand-Haftigkeit, bzw. Der-Ober-Potentaten-Potenz, oder so...

Ich muss das demnächst noch bei Aristoteles, also Akt & Potenz, nachlesen. Also, soviel ich empirisch weiss: Erst kommt die Potenz, und dann erst der Akt, aber vielleicht habe ich Aristoteles falsch verstanden...

[654] Neben dem Schnabeltier, hat das Einhorn bei Umberto Eco, und ebenfalls auch bei mir, grösste Signifikanz. In Kap. 2.1 (p. 73-74) schildert Eco anschaulich das geistige Abenteuer, das Marco Polo erlebte, als er als erster westlicher Mensch auf Java ein wirk-liches Ein-Horn sah (ein Nas-Horn). Marco Polo kannte die Ein-Hörner natürlich von seiner westlichen Sagen- und Mythen-Welt, aber was er da sah, sah so gar nicht aus, wie ein Mythen- Einhorn. Denn es war: "weder weiss noch schlank" sondern ihr Horn ist schwarz und plump, ihre Zunge stachelig...

"Dieses Tier ist sehr hässlich anzusehen. Es lässt sich nicht, wie man hier sagt, von einer Jungfrau fangen, sondern ganz im Gegenteil" (Milione 143). Siehe dazu auch seinen Roman: Baudolino. In der Noologie auch.

http://www.noologie.de/desn16.htm#Heading59

Unicorn site:http://www.noologie.de

http://www.google.de/#hl=de&q=Unicorn+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de&aq=f&aqi=&aql=&oq=Unicorn+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de&gs_rfai=&fp=cf934a1b8d696aba

Einhorn site:http://www.noologie.de 

http://www.google.de/#hl=de&source=hp&q=Einhorn+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de&btnG=Google-Suche&aq=f&aqi=&aql=&oq=Einhorn+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de&gs_rfai=&fp=cf934a1b8d696aba

[655] Die grössten Massaker der Menschheit:

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wars_and_anthropogenic_disasters_by_death_toll

[656]

https://patriceayme.wordpress.com/2015/09/27/destroying-civilization-stone-by-stone/

Destroying Civilization, Stone By Stone

Patrice Ayme’: Far from it. Christianism in its heydays killed tens of millions. Just one million killed during the Crusade against the Cathars/Albigeois. According to the English historian Gibbons (and I concur… with a twist) Christianism killed the Greco-Roman empire. See Theodosius’ murderous laws of 381 CE and his “war against the philosophers”.

Two centuries later, the intellectuals and their books had to flee the Greco-Roman empire. And so on. Fanatical Judaism caused the two terrible wars circa 70 CE and 139 CE, which brought the destruction of Judea, and its semantic and demographic replacement by what the Romans named “Palestina” (to forget about Judea). Later the Romans nearly annihilated  the last the “Samaritans” (2,000 survive today).

The religious wars which affected Europe (including England, Italy and Germany) between the Twelfth and the Eighteenth Centuries killed well above ten million. In France alone, there were  seven religious wars in quick succession at the end of the 16C before Henri IV put an end to it. In France, there are precise statistics. In 1580 there were 20,000,000 inhabitants in France. In 1594, mostly due to religious wars, between Catholics and Hugenots, the population had dropped to 18,500,000. Nearly a century later, when the genocidal dictator Louis XIV tortured, killed and expelled the Hugenots, the population of France dropped by two million around the time of these “dragonnades“.

[657] Eschato-Logie bezeichnet die Wissenschaft von den letzten Dingen. (Wenn es so etwas überhaupt ausserhalb von der Theo-Logie, und Ausserhalb der blanken Lüge, Überhaupt, oder An & für Sich,  geben kann).

[658] Man muss hier immer voranstellen: Es geht das Gerücht (denn die Geschichte schreiben immer nur die Sieger) dass ...

die islamischen Dschihad-Heere in Nordafrika, Vorderasien und Indien systematisch alle waffentauglichen (bzw. waffen-erprobten) Männer abschlachteten, und ihre Frauen und Töchter als Sex-Sklavinnen nutzten. Das war eine sehr differenzierte Dezimierung, denn es gab nicht so viele "waffen-erprobte" Männer. Wie bei den römischen Legionen, war ein jahrelanges Training dafür nötig, das sehr viel intensiver war als der heutige Militärdienst. Die meisten Zivilisten taugten nicht für den Waffendienst, und besonders die Handwerker unter ihnen waren zu wertvoll, um abgeschlachtet zu werden.

https://historyofislam.com/contents/the-post-mongol-period/the-fall-of-baghdad/

The sack of Baghdad lasted a week. More than a million inhabitants were slaughtered. Al Musta’sim was wrapped in a carpet, beaten with clubs and tramped to death by Mongol horses. Mosques were pulled down. Libraries burned. Great men of learning were tortured to death. Artisans were enslaved. Women were dragged, abused and left to die along far-away roads.

[659] Man muss bei jeder solcher Aussagen immer qualifizierend hinzufügen:

Wie bei Radio Eriwan, im Prinzip ja, aber dann im Gegen-Teil doch noch ein wenig anders. Die meisten Toten bei der Eroberung der Amerikas entstanden durch Seuchen, oder wie explizit (bei Buffalo Bill) bei der Ausrottung der Büffel, durch Hunger-Krieg, mit dem die Weissen die Indianer in die Knie gezwungen hatten. Ähnliches geschah im alten Inka-Reich, als die Spanier die hoch entwickelte Terrassen- Bewässerungs- und Ackerbau-Technik zerstörten und verfallen liessen, so dass die Menschen zu Millionen verhungerten, wenn sie nicht schon vorher an den Pocken gestorben waren.

[660] Die grössten Massaker der Menschheit

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wars_and_anthropogenic_disasters_by_death_toll

CoEvolution Quarterly

Stewart Brand, the Whole Earth Network

http://en.wikipedia.org/wiki/Whole_Earth_Review

Whole Earth editors Kevin Kelly and Howard Rheingold both went on to become influential figures in technology. Besides having a social focus and interest in the computer revolution, Whole Earth always made efforts to be at the forefront of technological innovation, being the first to publish articles about speculations on space colonization, molecular nanotechnology and the technological singularity.[10]

[661] http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Gotteswahn

http://www.google.de/#hl=de&q=Gore+Vidal+evil+monotheism&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=&fp=cf934a1b8d696aba

[662] http://www.iwise.com/701iM

https://www.youtube.com/watch?v=hk0uukp8B_o

https://www.youtube.com/watch?v=KaqHftPev8k

https://www.youtube.com/watch?v=-MiQJOI_3PA

https://www.youtube.com/watch?v=KMui1QZB5yw

https://www.youtube.com/watch?v=9bIk0JNAsqg

https://www.youtube.com/watch?v=E76ArLbSABA

https://www.youtube.com/watch?v=MHldmSOtYfk

https://www.youtube.com/watch?v=yRVJB5Oe9YU

https://www.youtube.com/watch?v=VTy07LA8R7g

[663] Die grössten Massaker der Menschheit:

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wars_and_anthropogenic_disasters_by_death_toll

Siehe auch Jared Diamond und Gunnar Heinsohn.

Die erste Liste stammt wahrscheinlich von WER (Whole Earth Review) 56, Fall 87, p.74-75.

Siehe auch:

http://www.noologie.de/infra05.htm "4.0.11.1. The greatest massacres of world history"

Here in tabular order listed by body count. The number of victims can of course not be given with historical accurateness for the earlier events.

Number       Date       Victims           Cause, Place

----------------------------------------------------------------------------------------

59.000.000 1937-45 Humans 2nd world war, grand total

40.000.000 1210-40 Chinese Mongolian invasion, north China

40.000.000 1850-64 Chinese Taiping Rebellion, China [93]

30.000.000 1930-53 UDSSR-people Stalin-regime, Gulag, Ukrainian Famine

15.000.000 1949-64 Chinese Maoist regime in China

15.000.000 1941-45 Russian Hitler-campain in Russia. Civilians

15.000.000 1914-18 Europeans 1st world war

12.000.000 1400-1880 Africans Slave trade with Amerika

10.000.000 1937-45 Chinese Japanese invasion of China

10.000.000 1220-60 Humans Mongolian conquest of Russia, Middle East

6.000.000 1939-45 Jews Holocaust

6.000.000 1618-48 Europeans 30 year war, mostly German and Bohemian

5.000.000 1492-1600 Amerind Spanish conquest of Southamerica, Mexico [94]

5.000.000 1640-44 Chinese, Manchu Manchu conquest

5.000.000 1250-80 Chinese Mongolian conquest, south China

5.000.000 1945-49 Chinese Chinese civil war

5.000.000 1370-1405 Asia Timurlan conquests

3.500.000 1939-45 Polish Nazi-conquest and slave labor

3.500.000 1789-1815 European French revolution, Napoleon wars

3.000.000 1941-45 Russ. Soldiers Nazi-POW camps

3.000.000 1096-1400 Humans Crusades

3.000.000 1945-87 Humans Indochina war

2.500.000 1950-53 Corean Corea war

2.500.000 1917-23 Russian Russian revolution

2.000.000 1350-1750 Women Witch persecution

2.000.000 ????-1850 Women Suttee, ritual incineration of the widow

2.000.000 1839-1911 Africans Colonialisation of Africa

2.000.000 1750-1850 Indians British conquest of India

2.000.000 1944-46 Germans Removal of Germans from eastern settlements [95]

2.000.000 1300-1750 European Inquisition

2.000.000 1400-1520 Mex. Indians Ritual sacrifice of Aztecs and other cultures.

...

Then comes an unknown number of victims, more than 100.000 up to several million:

-3200 BCE, The Battle of Kurukshetra (Mahabharata).

-1200-800 BCE, Assyrian conquests and exterminations.

-1200- +400 BCE-CE, The antique slave trade.

-300-200 BCE, Roman-Punic extermination wars.

-100-0 BCE-CE, Roman conquest of Gallia, Britannia.

600-1300 CE, The Islamic conquest Africa, Asia Minor, Persia.

1000-1500 CE, The Islamic conquest of India. In several Waves.

First came Mahmud_of_Ghazni. November 971 – 30 April 1030.

https://en.wikipedia.org/wiki/Mahmud_of_Ghazni

https://en.wikipedia.org/wiki/Muslim_conquests_of_the_Indian_subcontinent

The last to come, to see, and to dominate (veni, vidi, vici) were the Moghuls or Mughals.

https://en.wikipedia.org/wiki/Mughal_Empire

https://themuslimissue.wordpress.com/2015/08/31/islamic-invasion-of-india-the-greatest-genocide-in-history/

http://www.persecution.in/node/4187

https://www.youtube.com/watch?v=TMY2YV9WucY

https://en.wikiquote.org/wiki/Muslim_conquest_of_the_Indian_subcontinent

https://www.sikhnet.com/news/islamic-india-biggest-holocaust-world-history

[664] https://patriceayme.wordpress.com/2007/11/

[665] http://en.wikipedia.org/wiki/Genghis_Khan

[666] Die Hunnen waren irgendwie auch Mongolen oder Turkvölker. Aber die Namensgebung ist willkürlich, weil das Wort auf das chinesische Xiongnu zurückgeht. Was für eine Ethnie das war, darüber streiten sich die Wissenschaftler, wie üblich. Gumilev hat das alles sorgfältig auseinander sortiert.

http://en.wikipedia.org/wiki/Huns

"Huns", see Xiongnu, Kidarites, and Hephthalite Empire

[667] Timur Lenks Schädel-Pyramiden:

http://www.google.de/#hl=de&source=hp&q=Timur+Lenk+skull+Pyramid&btnG=Google-Suche&aq=f&aqi=&aql=&oq=Timur+Lenk+skull+Pyramid&gs_rfai=&fp=cf934a1b8d696aba

http://en.wikipedia.org/wiki/Timur

http://www.answers.com/topic/timur

https://hindunet.org/hindu_history/modern/moghal_atro.html

https://historyofislam.com/contents/the-post-mongol-period/the-fall-of-baghdad/

In June 1258, the city of Baghdad surrendered. No description can do justice to the horrors that followed.

The sack of Baghdad lasted a week. More than a million inhabitants were slaughtered. Al Musta’sim was wrapped in a carpet, beaten with clubs and tramped to death by Mongol horses. Mosques were pulled down. Libraries burned. Great men of learning were tortured to death. Artisans were enslaved. Women were dragged, abused and left to die along far-away roads.

https://www.britannica.com/place/Delhi-sultanate

http://wikibin.org/articles/list-of-atrocities.html

The eastern part of the Islamic world experienced the terrifying holocaust of the Mongol invasions, which turned northern and eastern Iran into a desert. Between 1220 and 1260, the total population of Persia may had dropped from 2,500,000 to 250,000 as a result of mass extermination and famine....

Before the Mongol invasion, Chinese dynasties reportedly had approximately 120 million inhabitants; after the conquest was completed in 1279, the 1300 census reported roughly 60 million people. About half of the Russian population died during the Mongol invasion of Rus. Historians estimate that up to half of Hungary's two million population at that time were victims of the Mongol invasion of Europe. ...

The Pope Innocent IV’s envoy to the Mongol Khan, who passed through Kiev in February 1246, wrote:
"They attacked Russia, where they made great havoc, destroying cities and fortresses and slaughtering men; and they laid siege to Kiev, the capital of Russia; after they had besieged the city for a long time, they took it and put the inhabitants to death. When we were journeying through that land we came across countless skulls and bones of dead men lying about on the ground. Kiev had been a very large and thickly populated town, but now it has been reduced almost to nothing, for there are at the present time scarce two hundred houses there and the inhabitants are kept in complete slavery." ...

Muslim invasions of India

The Muslim conquest in the Indian subcontinent mainly took place from the 13th to the 16th centuries, though earlier Muslim conquests made limited inroads into the region. An estimate of the number of people who died as a result of the Islamic invasion of India, based on the Muslim chronicles and demographic calculations, was done by K.S. Lal in his book Growth of Muslim Population in Medieval India, who claimed that between 1000 CE and 1500 CE, the population of Hindus decreased by 80 million. His work has come under criticism by historians such as Simon Digby (School of Oriental and African Studies) and Irfan Habib for its agenda and lack of accurate data in pre-census times. Lal has responded to these criticisms in later works. Historians such as Will Durant contend that Islam spread through violence. Sir Jadunath Sarkar contends that that several Muslim invaders were waging a systematic jihad against Hindus in India to the effect that "Every device short of massacre in cold blood was resorted to in order to convert heathen subjects." In particular the records kept by al-Utbi, Mahmud al-Ghazni's secretary, in the Tarikh-i-Yamini document several episodes of bloody military campaigns. ...
Timur’s conquests
Timur Lenk was a 14th century conqueror of much of Middle East and Central Asia, and founder of the Timurid dynasty. He thought of himself as a ghazi, but his biggest wars were against Muslim states. In 1383 Timur started the military conquest of Persia. He captured Herat, Khorasan and all eastern Persia to 1385 and massacred almost all inhabitants of Neishapur and other Iranian cities. When revolts broke out in Persia, he ruthlessly suppressed them, massacring the populations of whole cities. When Timur entered Delhi (India), the city was sacked, destroyed, and left in ruins. When Timur conquered Persia, Iraq and Syria, the civilian population was decimated. In the city of Isfahan he ordered the building of a pyramid of 70,000 human skulls, from those that his army had beheaded, and a pyramid of some 20,000 skulls was erected outside the Aleppo. Timur herded thousands of citizens of Damascus into the Cathedral Mosque before setting it aflame, and had 70,000 people beheaded in Tikrit, and another 90,000 more in Baghdad. After the capture of Bagdad, Timur ordered that every soldier should return with at least two severed human heads to show him (many warriors were so scared they killed prisoners captured earlier in the campaign just to ensure they had heads to present to Timur). Nestorian Christians east of Iraq were almost entirely eliminated by Timur. As many as 17 million people may have died from his conquests.

Timur Lenk installierte wohl eine direkte Nachfolge der Assyrer-Terror-Herrschaft,

aber noch viel, viel erfolgreicher. Hitler war dagegen wohl nur ein Stümper.

Krieg und Kunst

Aus Ryszard Kapuscinski "Imperium. Sowjetische Streifzüge" Eichborn Verlag.

http://www.scribd.com/doc/13815426/59/Schadelpyramiden-als-Saulen-der-Macht

http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Timur_Lenk.html

Timur Lenk: Einer seiner Enkel Mohammed Babur Khan gründete 1526 das Mogulreich . 

Weltgeschichte, Bände 5-6

Von Karl Friedrich Becker,Johann Wilhelm Loebell,Karl August Menzel,Johann Gotfried Woltmann

http://books.google.de/books?id=N0sQAAAAYAAJ&pg=RA1-PA151&lpg=RA1-PA151&dq=Timur+Lenk+Sch%C3%A4del-Pyramiden&source=bl&ots=Om1IBO4C6J&sig=4TLPVSNv3V1xURQCCc8vouDkcbE&hl=de&ei=TVUHTfOaKZC18QOdz_g3&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CDcQ6AEwBQ#v=onepage&q&f=false

Siehe dort: p. 150-152. Nach der geringsten Angabe waren es 70.000 Erschlagene... In Isphahan allein.

Ebenda, Indien:

Noch war keine Schlacht geschehen, schon schleppte das Heer über 100.000 Gefangene mit sich...

bei Delhi... befahl Timur sie sämmtlich niederzuhauen, und eine Stunde kostete mehr als 100.000 das Leben. Noch grösser war das Gemetzel in der folgenden Schlacht...

Delhi wurde geplündert, von den überlebenden Einwohnern schleppte jeder Mongole

soviel Sklaven davon als er wollte, und gemeine Soldaten zogen wohl mit 500 davon.

p. 153 – 154:

So konnten 90.000 Schädel als Siegesdenkmal aufgerichtet werden. Bei Angora (Akyra) ... trafen sich die Heere, zusammen wohl 1.000.000 Menschen, zur Entscheidungsschlacht. Das geschah am 20.7.1402

[668] Samurai license to slash.

Siehe: http://www.noologie.de/infra05.htm#Heading71

4.0.11.6. The honorable license to slash and trash

http://www.noologie.de/infra05.htm#Heading72

http://www.noologie.de/infra05.htm#Heading73

Samurai license to slash site:http://www.noologie.de 

http://www.nancho.net/kipower/kisoma.html

Japan in fact owes her incredible power today not merely to management, consensus or monoethnicity, but to her carefully bred population of vast corporate bodies - the most aggressive, efficient, and highly evolved the world has yet experienced. To understand the magnitude of her accomplishment we must first suspend considerable disbelief and try for a moment to take social organisms seriously, not just as a metaphor but as an actual new class of being. Japan quite apparently does, or at least she has intuited their true nature more clearly than any previous culture:

(1855) "The rulers feed the people and in return the people have a great debt of gratitude toward them. Ruler and people are one body ("Kunshin Ittai")...This is a characteristic of our country alone - ruler and subjects form one body!"

Yoshida Shoin, Edo Philosopher whose works deeply influenced the architects of the Meiji state.

(1936) "In his everyday existence the average Japanese acts, feels, thinks, decides, as if Japan would act through him...He stands to his group in a relation in which we imagine the life of a cell stands to the life of an organism; or at the very least it approximates to that relation in a degree observable in no other civilised nation." ...

Japan's most ingenious contribution to corporate eugenics, however, was devised during the Edo period. The samurai's kirisute gomen [literally, "honorable permit to slash & trash"], was an open-ended license to kill any commoner deemed "dangerous, disrespectful or offensive" with the same impunity that a breeder culls his flocks of undesired traits. This terrifying and oft exercised prerogative genetically pruned over 15 generations of the population of its most assertive and egalitarian DNA. Since artificial selection studies on plants and animals repeatedly show that such procedures can create or destroy stable heritable traits in as few as five generations, the contributions of samurai cutlery to contemporary Japanese "groupiness" should not be underestimated. ...

From a social engineering point of view, whether or not you have a genetically predisposed population, there are a variety of proven methods to enhance a people's reliance on authoritarian groups and curb their sense of or desire for personal autonomy. Japanese culture presents a curiously comprehensive catalog of such techniques.

The Primal Engulfment: Japanese maternal techniques to cultivate an infant's inherent dependence into a lasting habit of mind have been well documented in recent years. The long shared bed; the preference for soothing, holding, and quieting "we-ness" (over Western stimulating, conversational "you & I-ness"); the reflexive indulgence of pre-schoolers' demands - the "candy black teeth" syndrome; the incessant cries of abunai ["danger!"] that greet the child's explorations of the outer world; the use of lock-outs as punishment (as opposed to grounding or lock-ins in the West) - all affect the child's ability and desire to stray beyond his prescribed social perimeter.

[669] http://en.wikipedia.org/wiki/Inanna

Man beachte auch ihr charakteristisches Symbol, das gleichzeitig das alt-sumerische Schriftzeichen für "Frau" ist.

http://www.noologie.de/cunni06.htm

[670] Das Attribut "Fruchtbarkeits-" ist schon ein politically correcter Euphemismus, den die viktorianisch-prüden 19.Jh-Forscher allen solchen Kulten überstülpten, denn die wollten nicht wahrhaben, dass es ersteinmal um Lust und Sex ging, und Fruchtbarkeit war eher ein Nebenprodukt. Ausserdem kannte Frau schon damals viele Methoden der Geburten-Verhütung.

[671] http://www.inanna.de/mythos.html

[672] Siehe dazu auch die Satanischen Verse von Salman Rushide.

[673] http://www.unexplainedstuff.com/Secret-Societies/The-Thuggee.html

http://en.wikipedia.org/wiki/Thuggee#The_magnitude_of_the_problem

Brantlinger, Patrick. Confessions of a Thug. Oxford: Oxford World Classics, 1998.

Daraul, Arkon. A History of Secret Societies. New York: Pocket Books, 1969.

Heckethorn, Charles William. Secret Societies of All Ages and Countries. Kila, Mont.: Kessinger Publishing, 1997.

Howard, Michael. The Occult Conspiracy: Secret Societies—Their Influence and Power in World History. Rochester, Vt.: Inner Traditions, 1989.

[674] http://en.wikipedia.org/wiki/Queen_Victoria

[675] Dies war, so ist es bezeugt, als die das erste Mal Sex mit ihrem Albert gehabt hatte. Da sagte sie spontan:

"This is too good for the masses".

[676] http://en.wikipedia.org/wiki/Famine_in_India

http://en.wikipedia.org/wiki/Famine_in_India#Causes

[677] Devadasi oder Yogini (Hl. Yoni)

http://en.wikipedia.org/wiki/Devadasi

http://en.wikipedia.org/wiki/Devadasi#Reformists_and_abolitionists

http://en.wikipedia.org/wiki/Devadasi#Revivalists

http://www.google.de/images?hl=de&q=devadasi&um=1&ie=UTF-8&source=univ&ei=_BYeTevPFISi8QOohcH9BA&sa=X&oi=image_result_group&ct=title&resnum=3&ved=0CD0QsAQwAg

http://susty.com/image/prostitute-to-respected-housewife-kamathipura-mumbai-red-light-light-area-commercial-sex-worker-devadasi-castes-black-and-white-photo.jpg

http://www.sikhspectrum.com/052007/devadasi.htm

Dann gab es noch die Hijras, die ebenfalls unerwünscht waren.

http://en.wikipedia.org/wiki/Hijra_%28South_Asia%29#History

[678] Nach Karl Valentins un- orthodoxer Erkenntnis-Theorie.

[679] http://www.civilwarhome.com/casualties.htm

[680] http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wars_and_anthropogenic_disasters_by_death_toll

[681] "Kali Yuga" site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/neuro12.htm#Heading71

[682] http://www.jstor.org/pss/3773112

http://www.jstor.org/pss/680762

[683] Eine damalige Sklavin aus Ost-Europa war soviel wert wie 10-20 Ochsen oder 10-20 Esel. Das war damals also schon ziemlich viel Geld. Aber sie wurden genau so behandelt wie die Ochsen und die Esel.

[684] https://www.welt.de/geschichte/article112059872/Was-wirklich-im-Harem-der-Osmanen-geschah.html

[685] Man muss immer voranstellen: Es geht das Gerücht (denn die Geschichte schreiben immer nur die Sieger), dass die Frauen zwar furchtbar unter der Grausamkeit ihrer Männer litten, aber dass sie nichts sehnlicher wünschten, als dass einer ihrer Söhne, der Ober-Schlächter von ihnen allen werden würde, und sie damit zur all-mächtigen Mutter des Ober-Potentaten, des Königs aufstieg.

Dazu ein neuerer Bericht aus der Türkei von Luisa Seeling und Özlem Topçu (Redakteurin Politik DIE ZEIT):

http://www.zeit.de/2013/04/Tuerkei-Frauenfeindlichkeit-Frauenrechte

http://www.zeit.de/2013/04/Tuerkei-Frauenfeindlichkeit-Frauenrechte/seite-2

Noch etwas Interessantes: In dem Pease-Bestseller: "Warum Männer immer Sex wollen und Frauen von der Liebe träumen", gibt es eine interessante Passage, warum Frauen sich öfter zu Russel-Crowe-Typen hingezogen fühlen.

http://www.welt.de/vermischtes/partnerschaft/article6031765/Wie-Paare-mit-Love-amp-Pease-gluecklich-werden.html

http://www.buch.ch/shop/home/artikeldetails/warum_maenner_immer_sex_wollen_und_frauen_von_der_liebe_traeumen/allan_pease/ISBN3-550-08684-9/ID18257861.html

Und eine noch viel ab-sonderlichere Passage, aus einer weltweiten Umfrage, bei den Frauen. Ausgerechnet in Saudi-Arabien, so berichten die Peases der staunenden Menschen- (Männer-) Welt, sollen die Frauen den höchsten Grad an sexueller Erfüllung in der Ehe haben! Also bitte mal herhören, ihr Sarrazins, ihr Heinsohns, und Mühlmanns, vielleicht ist euch etwas ganz ganz wichtiges in diesem Spiel entgangen! Oder die Peases sind ganz einfach die unverschämtesten und dümmsten Lügner und gefälschte Statistiken-Abschreiber, auf diesem Planeten. Ich denke, letzteres ist wahrscheinlicher.

http://www.taz.de/!89390/

http://www.hrw.org/de/news/2011/05/04/t-rkei-frauen-sind-gewalt-schutzlos-ausgeliefert

http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2012/11/463158/sexuelle-gewalt-gegen-frauen-faelle-in-der-tuerkei-sind-dramatisch-angestiegen/

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/frauen-in-der-tuerkei-gewalt-im-drei-minuten-takt-a-493624.html

http://www.fr-online.de/politik/frauen-in-der-tuerkei-bedroht--geschlagen--vergewaltigt--getoetet,1472596,21095954.html

http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-02/aegypten-sexueller-missbrauch-revolution

http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-02/aegypten-sexueller-missbrauch-revolution/seite-2

http://www.spiegel.de/panorama/gewalt-gegen-frauen-in-aegypten-aktivisten-gehen-gegen-taeter-vor-a-880952.html

http://www.zeit.de/2013/05/Typologie-Vordenker-Islamismus/komplettansicht?print=true

[686] Bei den folgenden WWW-Zitaten muss ich eindringlich betonen, dass das hier wiedergegebene NICHT MEINE MEINUNG zu dem Thema ist, sondern nur ein kurzer Rundgang durch das Dickicht der Meinungen, die man auf dem WWW dazu finden kann.

http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/124225,15.html

http://karlmartell732.blogspot.com/2009/10/vural-oger-von-oger-tours-echauffiert.html

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Er [Öger] eckt an:

"Im Jahr 2100 wird es in Deutschland 35 Millionen Türken geben", zitierte die "Bild"-Zeitung am Mittwoch den Politiker unter Berufung auf die türkische Zeitung "Hürriyet". "Die Einwohnerzahl der Deutschen wird dann bei ungefähr 20 Millionen liegen."

...

"Das, was Kamuni Sultan Süleyman 1529 mit der Belagerung Wiens begonnen hat, werden wir über die Einwohner, mit unseren kräftigen Männern und gesunden Frauen, verwirklichen", so der türkischstämmige Touristik-Unternehmer mit deutschem Pass.

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http://www.pro-berlin.net/?p=123

Bei den folgenden WWW-Zitaten muss ich eindringlich betonen, dass das hier wiedergegebene NICHT MEINE MEINUNG zu dem Thema ist, sondern nur ein kurzer Rundgang durch das Dickicht der Meinungen, die man auf dem WWW dazu finden kann.

"Islam ist ein organisiertes Verbrechen gegen die Menschlichkeit!" – Dr. Younus Shaikh, indischer Rationalist & Aufklärer ...

"Islam verhindert das selbständige Denken" – Arzu Toker

"Das Kopftuch ist die Flagge des islamischen Kreuzzuges. Diese islamistischen Kreuzzügler sind die Faschisten des 21. Jahrhunderts." – Alice Schwarzer, "Alice im Männerland. Eine Zwischenbilanz"

"Eure Toleranz wird uns muslimische Frauen noch umbringen. Dieses naive Toleranzverständnis von vielen politischen Sonntagsrednern schadet uns. Uns türkischen Frauen wäre viel Leid erspart geblieben, wenn man in Deutschland mehr über den Alltag von muslimischen Frauen geredet hätte.” – Die türkische Schriftstellerin Serap Çileli im "Hamburger Abendblatt" ...

"Moscheen in Deutschland sind Stützpunkte des Islam ‚auf dem Weg Allahs’, d.h. auf dem Weg der Eroberung Deutschlands für den Islam." – Adelgunde Mertensacker, Moscheen in Deutschland. Stützpunkte islamischer Eroberung. ...

"In keiner anderen Kultur, geschweige denn Religion findet sich die Kodifizierung von Mord, Raub, Versklavung und Tributabpressung als religiöse Pflicht. In keiner anderen Religion findet sich die geheiligte Legitimation von Gewalt als Wille Gottes gegenüber Andersgläubigen, wie sie der Islam als integralen Bestandteil seiner Ideologie im Koran kodifiziert und in der historischen Praxis bestätigt hat. Nicht zuletzt findet sich kein Religionsstifter,   dessen Vorbildwirkung sich wie bei Muhammad nicht nur auf die Kriegsführung, sondern auch auf die Liquidierung von Gegnern durch Auftragsmord erstreckte.” – Hans-Peter Raddatz: "Von Allah zum Terror?", München 2002, Seite 71

"Was sollte man einem Menschen antworten, der einem sagt, er gehorche lieber Gott als den Menschen, und der sich infolgedessen sicher ist, den Himmel zu verdienen, wenn er einen erdrosselt?" – Voltaire ...

"Der Islam ist eine Religion mit einem Gott, der von dir verlangt, daß dein Sohn für ihn stirbt. Das Christentum ist ein Glaube an einen Gott, der aus Liebe zu dir seinen Sohn gesandt hat, daß er für dich stirbt." – John Ashcroft ...

"Die Lehre des Korans, das gesellschaftliche und politische System des Islam, seine moralischen Prinzipien wie auch seine Gesetze fußen auf der Autokratie Allahs. In der Sache weist der Islam alle wesentlichen Züge des Faschismus auf." – Jaya Gopal auf Seite 126 in "Gabriels Einflüsterungen".

[687] Es geht wohl auch ohne grosse Er-Wähnungen (das hat auch irgendwas mit Wahn-Sinn zu tun), dass bei diesen grossen Harems, die armen kirchlich-gezwungen, monogamistischen Spanier, so etwas wie einen Wahn-Sinn bekamen. Der ist aber in der Geschichts-Schreibung, irgendwie, irgendwo, nicht ganz so gut auf-gehoben, anders als der Wahn-Sinn der armen Spanier, nach dem Golde. Ja, und was die Er-Wähnungen angeht: Die Geschichte schreiben halt immer nur die Sieger.

[688] Die sozialen und politischen Probleme von Süd- und Mittelamerika sind hauptsächlich auf die dort herrschende Klassengesellschaft der Mestizos und europäisch abgestammten Schichten gegenüber den Nachkommen der Sklaven und Indianer zurückzuführen.

[689] Thomas Bowdler war der Erfinder der Politically Correctness. Dies sei ihm zum ewigen Gedenken gewidmet:

https://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Bowdler

https://blog.oxforddictionaries.com/2016/07/11/bowdlerize/

https://www.britannica.com/biography/Thomas-Bowdler

https://regencyredingote.wordpress.com/2010/06/25/the-expunger-of-naughtiness-thomas-bowdler/

[690] Siehe: Matt Ridley: "The red queen".

http://www.amazon.de/Eros-Evolution-Die-Naturgeschichte-Sexualit%C3%A4t/dp/3426773155

[691] Diese kamen bevorzugt aus den Ost-Europäischen Ländern.

Eine der berühmtesten davon war die polnische Königin und Kalifin Roxanna. 

https://en.wikipedia.org/wiki/Roxana

https://books.google.de/books?id=YXez1CFygkcC&pg=PA249&lpg=PA249&dq=Empress+Roxanne&source=bl&ots=TRXcSHMf5j&sig=4eKe5BG-voZVlrKz75AXjhjRGfQ&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwjemt-E2OnXAhVPDewKHYkoCOoQ6AEIVzAL#v=onepage&q=Empress%20Roxanne&f=false

Sexual warfare:

http://niemanstoryboard.us/2009/10/23/sexual-warfare-in-the-democratic-republic-of-the-congo/

http://www.smh.com.au/interactive/2009/congo/index.html

"Rape is cheaper than bullets

Sexual violence is a devastating weapon in the war-torn North Kivu province of the Democratic Republic of Congo. The Congolese army and rebel groups systematically use brutal gang rape against their enemies, causing crippling injuries and spreading HIV. The numbers speak for themselves. Aid groups estimate one in three women in North Kivu have been raped. Over 30 per cent of these have been infected with HIV. All across this devastated region – in every village, every camp and almost every home – a man-made plague is stealing and destroying the lives of women. In a scale never seen before around the world. Read the women's ordeals Read the men's admissions of rape."

[692] "Die Populations-Bombe und die Entstehung des anthropogenen Leides".

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading123

[693] Hertha v. Dechend hat mir diese Geschichten von ihrem damals Geliebten persönlich erzählt. Sie war es, die seine Habil. tippen durfte, und er bekam den Professoren-Titel. (Das war bei Berthold Brecht's Geliebten genau so). Als Trostpreis wurde sie dann doch noch irgendwann Professorin.

[694] Demnach ist der komische Film: "Schuh des Manitou", gar nicht so komisch, sondern beruht auf sorgfältigen ethnologischen Studien. Die oder der Berdache waren ein integraler Bestandteil der ansonsten sehr machismo-betonten indianischen Kultur, was Karl May natürlich völlig entgangen ist, weil er eben nie da gewesen ist.

https://en.wikipedia.org/wiki/Two-spirit

[695] http://en.wikipedia.org/wiki/Hijra_%28South_Asia%29

[696] http://www.slate.com/articles/arts/music_box/2009/11/natures_rejects.html

Diese Gesänge sind absolut über-irdisch:

https://en.wikipedia.org/wiki/File:Alessandro_Moreschi.ogg

https://en.wikipedia.org/wiki/File:AlessandroMoreschi-AveMaria-cleaned.ogg

[697] https://en.wikipedia.org/wiki/Cecilia_Bartoli

https://www.youtube.com/watch?v=hQS7_xhREKk

[698] Man sehe sich nur die furchtbaren Abnutzungs-Erscheinungen an den Skeletten der pharaonischen Ägypterinnen an, die das Korn mit Mahlsteinen durch Hin- und Herbewegung zerkleinern mussten. Die Erfindung von rotierenden und mechanischen Kornmühlen war zivilisatorisch einfach nicht nötig, solange man die Frauen als Arbeitstiere benutzen konnte. Dieses Thema war noch im 17. Jh. äusserst aktuell. Auch damals noch mussten die Frauen die Hauptarbeit des Getreide-Mahlens verrichten.

[699]

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/frauen-wanderten-in-der-bronzezeit-hunderte-kilometer-zu-maennern-a-1166093.html

Was für desaströse Folgen eine Endogamie (Inzucht) über Jahrtausende haben kann, lässt sich auf einigen der kleineren griechischen Inseln studieren: Ein gewaltiger Prozentsatz an Kretinismus.

[700] http://www.zeno.org/Philosophie/M/Schopenhauer,+Arthur/Die+Welt+als+Wille+und+Vorstellung/Zweiter+Band/Erg%C3%A4nzungen+zum+vierten+Buch/44.+Metaphysik+der+Geschlechtsliebe

https://de.wikipedia.org/wiki/Alix_von_Hessen-Darmstadt

https://de.wikipedia.org/wiki/Alexei_Nikolajewitsch_Romanow

[701] https://en.wikipedia.org/wiki/Alexandra_Feodorovna_(Alix_of_Hesse)

[702] http://en.wikipedia.org/wiki/Zheng_He

http://en.wikipedia.org/wiki/Christopher_Columbus

(Columbus' first voyage): Land was sighted at 2 a.m. on 12 October 1492 ...

Allerdings muss man qualifizierend sagen, dass Zheng He mit seinen Flotten immer schön brav den damals schon ca. 4500 Jahre alten See-Handelsrouten folgte. Diese waren bezeugt seit den Tagen von Sumer und Harappa & Mohenjo Daro. Ausserdem war es, ausser auf den Monsun-Routen, immer nur eine bessere Küsten-Schiffahrt.

Und seine Riesen-Schiffe wären bei einem etwas stärkeren Sturm ganz einfach auseinander gebrochen, weil bei einer Wellen-Längen-Distanz von ca. 30 m und Höhen-Distanz von ca. 5 m, (Fach-Chinesisch: Longitudinal-Transversal) das ganze Ding wie ein Streichholz zusammen geknickt wäre, wenn sie sich nicht rechtzeitig in einen sicheren Hafen retten konnten. Der Tiefgang war nur ca. 3 m, und auf einer Länge von ca. 100 m, kann so etwas einfach gar nicht gut gehen. Diese Schiffe waren nur für den Show-Effekt gebaut. Sie waren mehr oder weniger: 3-stöckige Flösse. Aber dank ihrer wasserdichten Schotten, und ihrer vielen Masten, konnten auch die Bruchstücke noch einige Tage allein vor sich hin segeln, bis von irgendwo her Hilfe kam.

Deshalb konnten diese Schiffe auch nicht vom Stapel laufen, wie die europäischen, sondern mussten in Trocken-Docks (am Yangtse, wo die Archäologen diese Docks auch gefunden haben) zusammen-gezimmert werden.

Navigieren und gegen den Wind segeln, war auch nicht eingeplant. Man folgte halt immer dem Monsun.

Zitat:

"Between 1405 and 1433, the Ming government sponsored a series of seven naval expeditions. The Yongle emperor designed them to establish a Chinese presence, impose imperial control over trade, impress foreign peoples in the Indian Ocean basin and extend the empire's tributary system. The voyages also presented an opportunity to seek out Zhu Yunwen (the previous emperor whom the Yongle emperor had usurped and who was rumored to have fled into exile) – possibly the "largest scale manhunt on water in the history of China".[9]"

"Zheng He was placed as the admiral in control of the huge fleet and armed forces that undertook these expeditions. Wang Jinghong was appointed his second in command. Zheng He's first voyage consisted of a fleet of 317 ships[10][11][12] (other sources say 200 ships) holding almost 28,000 crewmen (each ship housing up to 500 men).[10]

One of a set of maps of Zheng He's missions (?????), also known as the Mao Kun maps, 1628.

Zheng He's fleets visited Arabia, Brunei, East Africa, India, Malay Archipelago and Thailand (at the time called Siam), dispensing and receiving goods along the way.[12] Zheng He presented gifts of gold, silver, porcelain and silk; in return, China received such novelties as ostriches, zebras, camels, ivory and giraffes.[12][13][14]

It is important to note that while the scale of Zheng He's fleet was unprecedented (compared to previous voyages from China to the east Indian Ocean), the routes were not. Sea-based trade links had existed between China and Arabian peninsula since the Han Dynasty (there being trade with the Roman Empire at that time.) During the Three Kingdoms, the king of Wu sent a diplomatic mission along the coast of Asia, reaching as far as the Eastern Roman Empire. During the Song Dynasty, there was large scale maritime trade from China reaching as far as the Arabian peninsula and East Africa.[15] "

(Zitat Ende)

[703] Der Stopp der Meeres-Expansion ist wieder einer anderen Bedrohung geschuldet, nämlich musste man mal wieder die Steppen-Völker aus dem Nord-Westen Chinas abwehren. Und so musste man die kostbaren Ressourcen gegen diese Bedrohung einsetzen, und das war dann der letzte Bau-Abschnitt der Grossen Mauer. Hätten die Chinesen sich auf Themistokles besinnen können, wäre die Welt-Geschichte wohl ganz anders verlaufen. Aber so war das das Ende dieser Ming- (Mongol-) Dynastie, und der Anfang einer anderen, der Manchu-Dynastie (oder auch Qing Dynastie).

https://www.welt.de/geschichte/article122383853/Schon-einmal-schickte-China-riesige-Flotten-in-See.html

http://en.wikipedia.org/wiki/Manchu

http://en.wikipedia.org/wiki/Manchu#Founding_of_the_Qing_Dynasty

http://www.dynastiesofasia.com/asian-history-references/qing-dynasty-period-in-chinese-history.htm

http://www.wsu.edu:8080/~dee/CHING/MANCHU.HTM

http://www.wsu.edu:8080/~dee/CHING/CHING1.HTM

http://www.wsu.edu:8080/~dee/CHING/STATE.HTM

http://www.wsu.edu:8080/~dee/CHING/EUROPE.HTM

Aber ich bin kein Sinologe, und bei all diesen Dynastien kann man schon mal Out-Of-Sync kommen. Jedenfalls will die Chinesische Geschichts-Schreibung bis heute nichts von Jahres-Zahlen wissen. Aus welchem Grund auch immer.

http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_China#Ming_Dynasty_.28AD_1368.E2.80.931644.29

[704] Siehe Sloterdijk: Z&Z, christliche Nach-Todes Le(h/e)ren. Und siehe auch:

http://www.noologie.de/noo03.htm#fnB525

[705] Das Beten und Bitten hilft wirklich garnicht. Auch keine Ablässe. Siehe Augustinus und Martin Luther. Die Religion der Christen beruht nur auf der Gnade Gottes.

[706] http://www.noologie.de/noo04.htm#fn722

[707] Schmidt-Leukel, Perry: Den Löwen brüllen hören, Zur Hermeneutik eines christlichen Verständnisses der buddhistischen Heilsbotschaft, Schöningh (1992)

http://www.uni-muenster.de/EvTheol/personen/schmidt-leukel.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Perry_Schmidt-Leukel

http://www.uni-muenster.de/news/view.php?cmdid=2603

https://www.randomhouse.de/Buch/Buddhismus-verstehen/Perry-Schmidt-Leukel/Guetersloher-Verlagshaus/e502842.rhd

http://www.noologie.de/noo04.htm#fn731

http://www.noologie.de/reso01.htm#fnB147

[708] https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_thunder_gods

https://en.wikipedia.org/wiki/Raijin

https://en.wikipedia.org/wiki/Twilight_of_the_Thunder_God

[709] http://en.wikipedia.org/wiki/Hern%C3%A1n_Cort%C3%A9s

http://en.wikipedia.org/wiki/Quetzalcoatl

http://en.wikipedia.org/wiki/Quetzalcoatl#Belief_in_Cort.C3.A9s_as_Quetzalcoatl_and_the_fall_of_Tenochtitlan

http://en.wikipedia.org/wiki/Aztec_religion

[710] http://en.wikipedia.org/wiki/Huitzilopochtli

http://en.wikipedia.org/wiki/Tlaloc

http://en.wikipedia.org/wiki/Chaac

und hier noch ein paar seiner Freunde:

http://en.wikipedia.org/wiki/Tezcatlipoca

http://www.google.de/images?hl=de&q=tezcatlipoca&um=1&ie=UTF-8&source=univ&ei=gTYjTc2qD8Ks8gPRqKzBBQ&sa=X&oi=image_result_group&ct=title&resnum=3&ved=0CD0QsAQwAg

http://en.wikipedia.org/wiki/Xipe_Totec

[711] https://en.wikipedia.org/wiki/Tlaloc

https://patriceayme.wordpress.com/page/3/

[712] Wittfogel, die Theorie ist zwar widerlegt, aber die Beispiele sind korrekt.

[713] Ein Bauer der sehr dümmlich ist, fragt seinen Sohn, was er da liest. Der sagt: Mao Tse Dung.

Der Bauer sagt: Da bleibe ich lieber bei meinem Pferde-Mist. (Nach Insterburg & Co.)

http://www.schockwellenreiter.de/blog/category/gereimtes/

Ein Gedicht zur Mittagspause

Dez 29th, 2010 by Jörg Kantel. 1 comment

Der Bauer auf dem Lande fährt mit dem Traktor Dung. Der Sohn, der in der Stadt studiert, der liest Mao Tse Tung. Der Bauer, der sehr dümmlich, weiß nicht wer Mao ist Und sagt: Was soll Maotse-Dung, ich bleib bei Pferdemist. [Insterburg & Co., Anfang der 1970er Jahre, aus dem Gedächtnis zitiert.] Der Bauer auf [...]

[714] Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt wie es ist.

[715] Bestes Beispiel: Die Meso-Amerikanische Wetter-Meta-Physik, aber auch in Indien & China war es nicht viel anders.

[716] Siehe Sloterdijk: Z&Z 171-221.

[717] Denselben Fehler machten die Deutschen 1941-1945. Sie dachten nur in den Kategorien des Wetters in ihren Gefilden, und hatten keine Ahnung, was das in den Weiten Russlands war. In Mitteleuropa konnte es kaum vorkommen, dass das Benzin in den Tanks der Panzer & Flugzeuge & KFZ's zu Sülze gefror, aber das war in Russland im Winter immer die Regel. Neben der zu komplizierten Technologie und der Nicht-Versorgung mit Benzin, war das der Grund für den Untergang der Deutschen Wehrmachts-Offensive gegen Russland.

[718] http://en.wikipedia.org/wiki/Isotropy

[719] Straub, Dieter: Eine Geschichte des Glasperlenspiels, Birkhäuser, Basel (1990)

https://aeon.co/essays/does-the-flow-of-heat-help-us-understand-the-origin-of-life

[720] Nagarjuna, die Chatuskoti:

Weder aus sich, noch aus anderem, noch aus beiden, noch ohne Grund,

sind jemals irgendwo irgendwelche Dinge entstanden.

Es gibt vier Ursachen, den Grund, den Anhaltspunkt, die unmittelbar vorhergehende

und die bestimmende Ursache. Eine fünfte Ursache gibt es nicht.

Die Wirkung hat keine Ursache. Die Wirkung ist aber auch nicht ohne Ursache.

Ebenso sind die Ursachen nicht ohne Wirkung, sie haben aber auch keine Wirkung.

8.4.7.1. Madhyamakakarika

http://www.noologie.de/infra09.htm#Heading150

http://www.noologie.de/infra09.htm#Heading151

http://www.noologie.de/shunya01.htm#Heading26

http://www.noologie.de/neuro04.htm#Heading29

GATE GATE PARAGATE PARASAMGATE BODHI SVAHA site:http://www.noologie.de

[721] Siehe Sloterdijk: Z&Z, christliche Nach-Todes Le(h/e)ren.

[722] Siehe dazu in dem Film Matrix II, die Sprüche des Merowingers.

[723] Ohh-Ton Zarathustra

[724] Wenn jemand etwas genaueres über die Gedanken-Quanten-Verschränkung (siehe ganz oben) wissen möchte, könnte man hier zu suchen beginnen.

[725] Ohh-Ton Zarathustra

[726] Das zitiert nach einer bekannten Fernsehsendung, die unweigerlich immer zu Silvester kommt.

https://en.wikipedia.org/wiki/Dinner_for_One

James: The same procedure as last year, Miss Sophie?

Miss Sophie: The same procedure as everry year, James!

[727] Und damit haben wir den Buddha bei einem entscheidenden Denkfehler seiner Lehre / Leere erwischt:

Es genügt nur ein Gegen-Bei-Spiel, um die gesamte Lehre/ Leere umzustürzen. Buddha hatte behauptet, dass alles in diesem Kόsmos dem Gesetz der En-Tropie unterliegt, der ewigen und immerwährenden Ver-Wandlung. (Analog zu Heraklit: panta rhei). Nun ist der Diamant fatalerweise von dieser ewigen Ver-Wandlung ausgenommen, denn einmal entstanden, überdauert er diese gesamte Epoch(a)e des Universums (diamonds are forever!). Damit ist die Lehre/ Leere des Buddha mit einem einzigen Gegenbeispiel widerlegt. (Natürlich ausgenommen jene seltenen Fälle, in denen ein Mensch anfängt, ihn zu polieren, oder ihn in eine Schweissbrenner-Flamme hält, um ihn zu verbrennen. Aber so etwas kommt in der Natur ja praktisch nicht vor.)

[728] Das kat-holisch ist der (möglichst weiteste / all-umfassendste / und damit wieder kat-holische) Allgemein-Begriff, für das All-umfassende, Hegemoniale, also nicht das Um-Armende, sondern Um- Ringende und Um-Schlingende. Hier haben wir es allso, und darauf kommen wir gleich wieder, das Im-Perium, das eben qua dieser seiner Eigen-Art eben Um-Ringend sein Muss, peri peras im-perium.

So etwa in dem Sinn gebraucht es, glaube ich, auch Peter Sloterdijk  es in Z&Z (2006) auf S. 243 und 244 für die Analogien zwischen katholischer Erlösungs-Politik und dem kommunistischen Evangelismus.

kata holon site:http://www.noologie.de

kat-holisch site:http://www.noologie.de

Abkürzungen der für die Noologie wesentlichen Werke Peter Sloterdijk 's:

"Zorn und Zeit" abk. Z&Z (2006)

"Im Welt-Innenraum des Kapitals" abk. WIKA (2005)

"Du musst Dein Leben ändern" abk. DMDL (2009)

[729]  Siehe dazu das letzte Kapitel :

Das Im-Perium, Das Ende des Kali Yuga, und das Ende der "letzten Menschen"

http://www.noologie.de/diamant.htm#_Toc278893199

[730] Die Matrix und ihre Agenten lassen schön grüssen.

Früher, im Wilden Westen hiess es: Wer zu viel weiss, der lebt nicht lange.

Deshalb und Vor-Sichts-Halber ist die Noologie auch Der Weg des Nicht(Ganz Genau)-Wissens,

oder:

Nach dem Prinzip der Ironischen Erkenntnistheorie, von Karl Valentin so ausgedrückt:

"Nichts genaues weiss man nicht".

Valentin site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/noo06.htm#Heading277

Denn das, wo-r-über (peri peras peiras perasis peirazo), um mal die Lieblings-Formulierung des Aristoteles zu benutzen, also peri irgendetwas, um was es hier meistens geht, ist eben nicht Wissen-Schaft, und auch nicht Philosophie, sondern etwas ein bisschen anderes, wir wissen es halt auch so ganz genau nicht, deshalb nenne ich es Noologie.

[731] https://en.wikipedia.org/wiki/Dinner_for_One

James: The same procedure as last year, Miss Sophie?

[732] "Im-Perium" site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading85

http://www.noologie.de/noo02.htm#fn227

[733] Kali Yuga site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/neuro15.htm#fnB5

http://www.noologie.de/neuro15.htm#fn5

unter:

15.1.2. Das Kali Yuga: Die Epoche der letzten 5000 Jahre des unaufhaltsamen Aufstiegs des spirituellen Imperiums des "kata holon" unter:

http://www.noologie.de/neuro15.htm#Heading3

"kata holon" site:http://www.noologie.de

[734] Google-Search: Meyer-Profezeihung. Google war doch schlauer, als ich ge-dacht habe. Alle 8-ung!

http://lehren-von-atlantis.blogspot.com/2010/01/die-wahre-maya-prophezeiung.html

http://www.weltuntergang-2012.de/Maya-Kalender-2012.html

http://de.clearharmony.net/articles/200203/3020.html

http://www.google.de/#q=Meyer-Profezeihung&hl=de&sa=G&prmd=ivb&source=univ&tbs=vid:1&tbo=u&ei=9c__TI_QCoiBOpKSgc4M&oi=video_result_group&ct=title&resnum=13&ved=0CG4QqwQwDA&fp=1e5116a3786f19ef

[735] https://nl.wikipedia.org/wiki/Popol_Vuh_(boek)

[736] http://transinformation.net/das-sternentor-von-atlantis/

[737] Nach der Ironischen Erkenntnistheorie des Karl Valentin.

[738] trovato site:http://www.noologie.de

http://www.popularmechanics.com/space/deep-space/a14487408/how-a-gamma-ray-burst-could-cause-mass-extinction-from-billions-of-miles-away/

[739] https://www.theguardian.com/world/2018/jan/10/two-suns-no-its-a-supernova-drawn-6000-years-ago-say-indian-scientists

[740] http://www.noologie.de/infra05.htm

http://www.noologie.de/desn26.htm

Dudley, L. M.: The Word and the Sword, Blackwell, Cambridge, Mass. (1991)

Ferrill, A.: The origins of war: from the Stone Age to Alexander the Great. Thames and Hudson, London (1985)

Frobenius site:http://www.noologie.de

Frobenius, L.: Weltgeschichte des Krieges, Thüringer Verl.-Anst., Jena (1900)

waffen site:http://www.noologie.de

Waffe site:http://www.noologie.de

Krieg OR Kriege site:http://www.noologie.de

Geheimwaffen site:http://www.noologie.de

[741] Sie sprach in ihrer Arbeit zu Samoa zwar nicht vom Kriegführen,

aber ihre Arbeit ist typisch für die Rousseau'sche Brille.

http://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Mead

[742] Jared Diamond:

Diamond, J.: Guns, germs, and steel, Norton, New York (1997)

Ich muss dazu kritisieren: Guns are made of Steel, damit hatte er sich ein bisschen zu sehr aus seiner anthropologischen Ecke hervorgewagt, und jeder Ingenieur würde ihn dafür kräftig Ab-Watschen.

Zu Jared Diamond gibt es noch ein kleines Enigma.

Denn in einem Vorgänger-Buch, da hatte er noch ein paar Sachen geschrieben,

die später aus "political correctness" wieder raus-editiert worden sind.

Wer das genau wissen will, was das war, muss leider alle Bücher dazu genau durchlesen.

Diamond , J.: The third chimpanzee, HarperCollins, New York (1992)

[743] Bei den Kriegen der Azteken ging es hauptsächlich darum, Gefangene für die Menschen-Opfer zu erbeuten.

[744] http://de.wikipedia.org/wiki/Yanomami#Krieg

http://en.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Chagnon

http://en.wikipedia.org/wiki/User:Abhishekbh/Yanomamo#Violence

[745] http://www.google.de/#hl=de&q=diamond+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de+&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=&fp=905072200cf3e114

[746] Nur so als Spass-Beilage: Jared Diamond hatte auch etwas zu dem Hl. St. Lactantius-Ritual auf Papua Neuguinea zu sagen. Auch eine heilige Wandlung.

A(h/t)men.

[747] Neben Erich Fromm und Rousseau kenne ich noch ein paar andere Gott-Sei-Bei-Unsse. Der nächste in der Liste ist Norbert Elias, mit seinem Mythos von dem Zivilisations-Prozess, den H.P. Duerr gründlich ent-mythologisiert hat, und weswegen er aus der Uni Bremen heraus-gemobbt worden ist, weil das den dortigen politically-correcten Feministinnen in Bremen nicht gefiel. Irgendwo steht das (oder ein kleiner ein Teil von der Geschichte) auch bei Sloterdijk, Z&Z.

[748] Steht auch bei Jared Diamond, Collapse, glaube ich...

[749] Siehe auch Jan Assmann:

http://www.perlentaucher.de/buch/jan-assmann/moses-der-aegypter.html

http://www.perlentaucher.de/essay/monotheismus-und-gewalt.html

http://www.perlentaucher.de/blog/282__die_monotheismusdebatte_-_editorial.html

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/734256/

[750] Anstatt Mutter-Milch gab es nun Tier-Milch für die Kinder. Da die Laktation sich direkt kontra-produktiv gegen die Fertilisation auswirkt, (dank des fehlenden Ei-Sprungs, ie. der Ovulation) bedeutet das: Statt nur ein Kind alle 4-6 Jahre, nun eines jedes Jahr. Allso das bedeutet: 5mal mehr Krieger pro Jahr als die Konkurrenz.

[751] Weiter bei: Sloterdijk Z&Z. Dank des mangelnden Indexes kommt man hier nicht weiter. Aber es steht sicher da irgendwo drin.

[752] http://www.noologie.de/noo02.htm#fn252

[753] http://en.wikipedia.org/wiki/Qin_Shi_Huang

http://www.noologie.de/noo02.htm#Index192

http://www.noologie.de/noo04.htm#fn720

http://www.noologie.de/noo203.htm#Index2150

[754] http://tairona.myzen.co.uk/index.php/culture/kogi_religion_and_cosmology/

Google: reichel-dolmatoff kogi

[755] http://www.avrecord.de/todas.htm

[756] Nach der Beschreibung von Everett kamen die Piraha mit ihren Sozial-Spannungs-Abbau-Methoden den Bonobos am nächsten. So hatte wohl jede(r) mit jede(r/m) dieses relativ kleinen Volkes (ca. 350 Menschen) in seinem Leben irgendwann einmal eine sexuelle Beziehung gehabt.

http://www.faz.net/s/RubC17179D529AB4E2BBEDB095D7C41F468/Doc~EC10789489A724F13A54CEA6A104E4422~ATpl~Ecommon~Scontent.html

http://www.perlentaucher.de/buch/33941.html

http://www.randomhouse.de/content/edition/excerpts/92807.pdf

http://mobil.perlentaucher.de/buch/33941.html

[757] http://de.wikipedia.org/wiki/Heloten#Die_Rolle_der_Heloten_in_Sparta

[758] http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_Sparta

[759] http://de.wikipedia.org/wiki/Imjin-Krieg

[760] http://en.wikipedia.org/wiki/Janissary

http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=80&t=135189&start=30

http://www.danielpipes.org/comments/142471

[761] Dazu die Geschichte der Gefangenschaft von Miguel de Cervantes, in Algerien, nach der See-Schlacht von Lepanto. Und da kamen auch die Janitscharen vor.

http://en.wikipedia.org/wiki/Miguel_de_Cervantes#Military_service_and_captivity

http://en.wikipedia.org/wiki/Miguel_de_Cervantes

http://en.wikipedia.org/wiki/Don_Quixote

On 6 or 7 September 1575 Cervantes set sail on the galley Sol from Naples to Barcelona, with letters of commendation to the king from the duke de Sessa.[11] On the morning of September 26, as the Sol approached the Catalan coast, it was attacked by Algerian corsairs under the command of the redoubtable Arnaut Mami, an Albanian renegade and terror of the narrow seas at that time.[12] After significant resistance, in which the captain and many crew members were killed, the surviving passengers were taken to Algiers as captives.[13] After five years spent as a slave in Algiers, and four unsuccessful escape attempts, he was ransomed by his parents and the Trinitarians and returned to his family in Madrid. Not surprisingly, this period of Cervantes' life supplied subject matter for several of his literary works, notably the Captive's tale in Don Quixote and the two plays set in Algiers – El Trato de Argel (The Treaty of Algiers) and Los Baños de Argel (The Baths of Algiers) – as well as episodes in a number of other writings, although never in straight autobiographical form.[3]

[762] Die Mameluken sind aber dafür umso mehr geschichts- bekannt, weil sie die Christen endgültig aus dem Hl. Land, also Palästina, herausgeworfen hatten.

http://en.wikipedia.org/wiki/Mamluk

[763] M(x)r(y)b(z)tim (xyz=aeoiu)

Die Vokal-Benennungen von arabisch- europäischen Trans-Skriptionen, sind meistens sehr individuell, oder sehr unkonventionell, aber meistens nicht so originell. Das Arabische hat eine ganz andere Beziehung zu den Vokalen als die West-Europäischen Sprachen.

[764] Eco p. 201-206

[765] http://de.wikipedia.org/wiki/Herrenrasse

http://en.wikipedia.org/wiki/Lebensborn

[766] http://en.wikipedia.org/wiki/Damascus_steel

https://io9.gizmodo.com/5831683/a-brief-history-of-the-ancient-science-of-sword-making

http://en.wikipedia.org/wiki/Carbon_nanotubes

http://en.wikipedia.org/wiki/Carbon_nanotubes

http://en.wikipedia.org/wiki/Japanese_sword_construction

[767] http://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_von_Konstantinopel_%281453%29

http://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_von_Konstantinopel_%281453%29#Die_Kanonen_des_Urban

[768] https://www.youtube.com/watch?v=lQ2RJduXgTI

https://www.youtube.com/watch?v=JMw-VT2U0t8

https://www.youtube.com/watch?v=R8MSP9bVdp0

https://www.youtube.com/watch?v=tAOJ-PNBs68

[769] Google Suche: Geheimwaffe

http://noricus.wordpress.com/2010/10/06/wir-vergessen-nicht-die-schlacht-von-lepanto/

http://www.google.de/search?num=100&hl=de&lr=&as_qdr=all&q=Tirol+kanonen+armada&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=

http://www.gral.de/?page=5116

http://www.napoleon-forum.de/index.php?showtopic=125

http://www.siegfriedhagl.com/buch-und-filmbesprechungen/das-abenteuerliche-leben-des-adam-dreyling

Die Gießerei Löffler ...

http://www.google.de/search?num=100&hl=de&lr=&as_qdr=all&q=Gie%C3%9Ferei+L%C3%B6ffler+&btnG=Suche&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=

Analog gilt das auch für die Seeschlacht von Lepanto 1571, die ebenfalls mit Kanonen-Technologie gewonnen wurde.

http://www.google.de/search?num=100&hl=de&lr=&as_qdr=all&q=Lepanto+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de&btnG=Suche&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=

http://www.bad-bad.de/kopfmueller/lepanto.htm

http://www.geschichtsforum.de/f328/die-galeassen-von-lepanto-26173/

[770] Zu Langbogen:

https://www.welt.de/geschichte/article171149133/Die-unheimliche-Waffe-des-Robin-Hood.html

Die Schlacht von Lepanto:

https://www.welt.de/geschichte/article162116593/So-verloren-die-Tuerken-ihre-Elite-Schuetzen.html

https://www.welt.de/geschichte/article122539934/Vier-Schiffsgiganten-besiegten-die-tuerkische-Flotte.html

[771] https://www.welt.de/geschichte/article119611762/Nur-wer-die-See-beherrscht-wird-eine-Weltmacht.html

[772] https://en.wikipedia.org/wiki/The_Hitchhiker%27s_Guide_to_the_Galaxy

[773] Eigentlich sind es drei verschiedene Titel: Brahma, Shiva, Vishnu, aber das ist hier nicht so wichtig. Zum Weiter-Vorarbeiten in unergründliche mythologische Tiefen kann man bei Dechend (1993: 385) anfangen.

[774] Hesiodos: ex archaes, hoti proton genet auton, eirousai ta t' eonta ta t' essomena pro t' eonta.

[775] https://aeon.co/essays/what-can-we-do-to-save-the-universe-from-certain-death

[776] Nach heutigen kosmologischen Theorien ist das etwa das Alter des Universums der jetzigen kosmischen Epoche.

[777] Tertullian: Credo quia absurdum.

[778] Karbe (1995: 123)

[779] Dechend (1993: 372, 21) Wenn Vishnu wacht, bewegt sich das Universum rechtsläufig, wenn Vishnu schläft, bewegt es sich linksläufig.

[780] Nach anderer Interpretation sind es 8,624,000,000 Solar-Jahre.

[781] Man möge sich zum Vergleich die erfrischende Naivität eines Denkens dagegenhalten, das wie das Seti-Projekt von Carl Sagan stillschweigend annahm, daß Intelligenz notwendigerweise in demselben meso-kosmischen Bezugsrahmen auftreten muß, wie unserer. Was ist, wenn die Intelligenz keinerlei intrinsischen Grund hat, sich an solche mickrigen Maßstäbe zu halten?

[782] Dechend (1993: 251 ff.): "Der große Pan ist tot".

[783] Der Untergang des Ägyptischen Alten Reiches, das die Pyramiden errichtet hatte, war nach der heutigen archäologischen Berechnung vor etwa 4,130 Solar-Jahren. Damit war das Zeitalter der Gott-Könige beendet. 4,320 Jahre ist ungefähr das Alter der letzten Pyramide, die je gebaut wurde. Britannica: Mykerinos, Shepseskaf (c. 2575-c. 2465 BC, die Daten müssen aufgrund von Unsicherheiten in der Zeitrechnung cum grano salis genommen werden). Das Alter der bekannten Cheops-Pyramide ist etwa 4680 Jahre.

(Ausgehend vom Jahre 2005 CE, dem Jahr von Noologie I, um es genau zu sagen).

[784] = 432,000 Solar-Jahre ~ Alter der Hominiden.

[785] = 4,320,000 Solar-Jahre ~ Alter der Anthropoiden.

[786] = 8,624,000,000 Solar-Jahre = 1 Tag im Leben Brahmas. ~ 1/2 Alter des Universums.

S.a. McClain (1978: 73-93).

[787]  https://en.wikipedia.org/wiki/Kali_Yuga135

[788] http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/beginn-der-eisenzeit-ausserirdisches-eisen-im-pharaonengrab-a-486063-2.html

[789] manthano -> math -> mundus -> mandala: kreisende Bewegung. (Dechend 1993: 366-369)

[790] https://io9.gizmodo.com/5831683/a-brief-history-of-the-ancient-science-of-sword-making

https://en.wikipedia.org/wiki/Ulfberht_swords

https://en.wikipedia.org/wiki/Steel

http://www.tms.org/pubs/journals/JOM/9809/Verhoeven-9809.html

https://quatr.us/india/steel-ancient-medieval-steel.htm

[791] https://de.wikipedia.org/wiki/Gram_(Schwert)

https://de.wikipedia.org/wiki/Wieland_der_Schmied

[792] https://en.wikipedia.org/wiki/Bessemer_process

http://www.zeno.org/Lueger-1904/A/Bessemer-Gebl%C3%A4semaschinen+%5B2%5D

[793] http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Menschliches,+Allzumenschliches/Erster+Band/Neuntes+Hauptst%C3%BCck.+Der+Mensch+mit+sich+allein/638.+Der+Wanderer

[794] Die altgriechischen Elemente: Das Erdige, Das Luftige, Das Feuchte, und das Feurige.

"Ein Feuer in der Mitte" siehe Heraklitos: Das Feuer ist vernunftbegabt.

[795] Das Fünfeck. Wenn eine Spitze oben ist, ist es syn-bolisch. Wenn zwei Spitzen oben sind, ist es dia-bolisch.

[796] Der "Untergang des Abendlandes" war 1917-1918 schon ziemlich sichtbar.

Heute ist er post-faktisch. Das Abendland wird nun umfunktioniert, zum Libanon.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/spahns-spitzwege/europa-das-ende-des-postkolonialismus/

[797] Die Schreibweie ist vor allem eine etymo- phonologo- kritische Frage, ob das Aeta des Alt-Griechischen eher wie EEEE oder wie AAAEEE oder ÄÄÄ ausgesprochen werden sollte. Ich tendiere zu dem Deutschen ÄÄÄ. Arno Baruzzi ist m.W. der einzige Philosoph, der diesen Sprachgebrauch vertreten hat.

http://www.philios.de/baruzzi/index.html

http://www.philios.de/baruzzi/html/philosophie_der_luge.html

[798] http://www.noologie.de/desn07.htm#Heading15

http://www.noologie.de/desn07.htm#fn67

http://www.noologie.de/neuro07.htm

http://www.noologie.de/noo204.htm#Heading66

http://www.noologie.de/desn08.htm#Heading23

[799] http://www.noologie.de/noo05.htm#Heading274

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading46

Spengler site:http://www.noologie.de

[800] Campbell hat sich in "Die Masken Gottes" an vielen Stellen auf Spengler bezogen.

Sein Begriff der "Creative Mythology" übersetzt sich direkt in "Poiaetische Anthropologie".

https://parabola.org/2016/12/07/living-myths-a-conversation-with-joseph-campbell/

https://www.nytimes.com/1989/11/06/arts/after-death-a-writer-is-accused-of-anti-semitism.html

https://www.youtube.com/playlist?list=PL75uiniyOlrCfCBYJrU-aiAuv0IAnC8B3

http://campbell.jamesbaquet.com/

[801] http://en.wikipedia.org/wiki/Philosophy_of_history

[802] http://en.wikipedia.org/wiki/Giambattista_Vico

[803] http://www.enotes.com/history-fact-finder/philosophy/what-hegelian-theory-history

Google: Hegel history theory

[804] Siehe dazu Sloterdijk Z&Z p. 62-66.

http://en.wikipedia.org/wiki/Francis_Fukuyama

http://en.wikipedia.org/wiki/The_End_of_History_and_the_Last_Man

[805] Siehe Santayana. https://de.wikiquote.org/wiki/George_Santayana

https://en.wikiquote.org/wiki/George_Santayana

[806] Ich gebe hier eine Übersicht über die wirkliche Philosophie des 19. Jahrhunderts, deren einziges und eigenstes Thema der Wille zur Macht in einer zivilisiert-intellektuellen, ethischen oder sozialen Gestalt, als Wille zum Leben, als Lebenskraft, als praktisch- dynamisches Prinzip, als Begriff oder dramatische Gestalt ist. Die mit Shaw abgeschlossene Periode entspricht der antiken zwischen 350 und 250. Der Rest ist, mit Schopenhauer zu reden, Professorenphilosophie von Philosophieprofessoren.

[Der Untergang des Abendlandes. Erster Band: Gestalt und Wirklichkeit. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes, S. 863 (vgl. Spengler-Untergang, S. 479 ff.)]

[807] Auf S. 755 macht Spengler die wichtige Unterscheidung seines Begriffs der "Rasse"

von dem darwinistischen: "Das Rasseideal... die metaphysische Kraft dieses Ideals"...

Mit einem solchen Rassebegriff kann ein Darwinist nun wirklich nichts anfangen.

[808] Google: Bernhard Bueb lob der disziplin

[809] http://referenceworks.brillonline.com/entries/der-neue-pauly/paidotribes-e903810

http://brillonline.nl/entries/brill-s-new-pauly/paidotribes-e903810?s.num=53&s.start=40

http://www.historyofancientgreece.net/education.html

[810] http://en.wikipedia.org/wiki/Kata

http://www.noologie.de/desn10.htm#Heading45

[811] Im Index finden sich die Begriffe wieder:

pneuma und psyche 229, 391, 399, 423, 623 f., 635, 841, 851 f., 861, 869 f., 897

[812] http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading126

Hier ist auch noch die Persephonae, die Gattin des Merowingers, von Bedeutung.

Sie ist wahrscheinlich die Verkörperung des einseitig Lust- Suchenden Prinzips des Eros.

[813] Dieser Essay beleuchtet die Ansicht Goethes:

https://aeon.co/essays/the-shape-of-life-before-the-dinosaurs-on-a-strange-planet

German Romantics of the 19th century such as Novalis and Johann Wolfgang

von Goethe were captivated by caves, and thought the same individuating forces

(Triebkraft) generating crystals climaxed in humans. ‘Life itself’ did not exist. All was organic. ...

In 1943, Erwin Schrödinger answered the query ‘What is Life?

’ as a physicist – it is a negative entropic system, like any other.

Such thinking influenced mid-century molecular biologists,

who borrowed cybernetic theory to think of life as signalling

servomechanisms and homeostats made up of molecular ‘information’.

DNA is still called a ‘code’ for a reason.

[814] https://en.wikipedia.org/wiki/Ludwig_von_Bertalanffy

[815] Das ist natürlich eine gute Gelegenheit zu fragen, ob Heidegger sich hier in der selbstverständlichen Kenntnis von Spenglers Werk, von Spengler bewusst absetzen wollte.

[816] Und keiner hat je wieder herausgefunden, WIE er das gemacht hat. So sagt es uns wenigstens Gotthard Günther.

Allerdings haben Luhmann und Arno Schmidt das genauso gemacht.

In früheren Zeiten haben die Menschen so manches gekonnt, was heute kaum noch denkbar ist...

[817] Mit den folgenden Begriffen erhalten Sie ebenfalls einen kompletten Quer-Schnitt durch die Noologie:

dia-tomae, dia-mazo, dia-mantis, dia-noesis, dia-noia, dia-noetik, meta-noesis, meta-noia, para-noesis, para-noia.

Pythagoras und L. Ron Hubbard lassen schön grüssen.

[818] Siehe dazu die Google-Suche:

dia-tomae OR dia-mazo OR dia-mantis OR dia-noesis OR dia-noia OR dia-noetik OR meta-noesis OR meta-noia OR para-noesis OR para-noia site: http://www.noologie.de

http://www.google.de/search?num=100&hl=de&lr=&as_qdr=all&q=dia-tomae+OR+dia-mazo+OR+dia-mantis+OR+dia-noesis+OR+dia-noia+OR+dia-noetik+OR+meta-noesis+OR+meta-noia+OR+para-noesis+OR+para-noia+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.noologie.de&btnG=Suche&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=

dia-mantis site: http://www.noologie.de 

http://www.noologie.de/neuro14.htm#Heading78

dia-noesis site: http://www.noologie.de 

dia-noia site: http://www.noologie.de 

http://www.noologie.de/noo2.htm#Index337

[819] Es gibt sogar einen noch kürzeren Quer-Schnitt durch die Noologie.

http://www.noologie.de/alles.htm

Aber der ist eher ver-qwer (wie qwerqwax) und daher sollte man ihn gar NICHT lesen.

Vor dem Lesen verbrennen wäre noch besser, geht aber leider nicht auf dem Computer.

Siehe auch: AD Advocatus Diaboli

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading3

Die in dem o.g. Text beiläufig genannte Chatuskoti / Chatuskotika (vierfache Verneinung) ist eines der kompliziertesten Themen der buddhistischen Shunyata-Philosophie. (Nach H. P. Sturm).

Chatuskoti site:http://www.noologie.de 

http://www.noologie.de/noo2.htm

einhorn site:http://www.noologie.de 

http://www.brainboard.eu/phpbb/viewtopic.php?t=1104

[820] http://www.noologie.de/infra11.htm

http://www.noologie.de/symbol20.htm

http://www.noologie.de/symbol20.htm#Heading190

http://www.noologie.de/symbol20.htm#fnB259

http://www.noologie.de/symbol20.htm#fn259

[821] "Projekt Leibniz" site:http://www.noologie.de

Gotthard Günther site:http://www.noologie.de

Gedächtnistheater site:http://www.noologie.de

"Paradigma der Interaktiven Programmierung" site:http://www.noologie.de   

[822] Ein Buch mit 300 Seiten hat etwa 1 MByte. Also sind 15 Mbyte = 15 Bücher. 15 * 300 = 4500.

Als WWW-HTML sind es ein paar mehr, so etwa 30 Megabyte, wegen der HTML-Formatier-Codes.

[823] Wenn Sie sich wundern, warum soviele Worte kursiv sind, das ist wegen der automatischen

Index-Extraktoren. Der automatisch generierte Index der jeweiligen Noologie- Dateien:

Für die Datei: Noologie, Vol. I:, Einführungen:

http://www.noologie.de/noob_i.htm

unter A, B, C, etc. die Stichworte,

Analog dazu in der Datei: Noologie, Vol. I:

http://www.noologie.de/noo_i.htm

unter A, B, C, etc. die Stichworte,

über den Unterpunkt:

_BIB das Verzeichnis der zitierten Autoren,

unter:

_ETY das Verzeichnis der verwendeten griech. Wörter.

Analog in der Datei: Noologie, Vol. II:

http://www.noologie.de/noo2_i.htm

unter A, B, C, etc. die Stichworte,

unter

_BIB das Verzeichnis der zitierten Autoren,

unter

_@ das Verzeichnis der Hypertext-Marken

unter

_ETY das Verzeichnis der verwendeten griech. Wörter.

analog auch in:

http://www.noologie.de/desn_i.htm

[824] Es gibt allerdings einige Konversions-Fehler, bei Word, glaube ich, und ich habe noch nicht herausgefunden, was genau sie falsch machen. So gehen ab & zu mal die Fuss- / Endnoten verloren. Aber ich bin auf der Spur...

Z.B. bei dieser Suche:

Reflexion site:http://www.vordenker.de/

gibt als Ergebnis:

http://www.google.de/#hl=de&q=Reflexion+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.vordenker.de%2F&aq=f&aqi=&aql=&oq=Reflexion+site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.vordenker.de%2F&gs_rfai=&fp=95d8f914f306e11a

Wenn das aber von Word nach HTML konvertiert wird, kommt da manchmal / öfter etwas falsches heraus. Und leider auch unvorhersehbar, ob und wann. Da muss man das Wort:

Reflexion

aus dem Such-String selber heraussuchen, und per Hand bei Google eingeben.

[825]  Die relevanten pdf-Dateien der Noologie sind:

Noologie I

Noologie und das Spannungsfeld von Liebe, Wissen und Macht" (2005)

http://www.noologie.de/spf-noo.pdf

Noologie II

Jenseits von Liebe, Wissen und Macht (2007)

http://www.noologie.de/noo2.pdf 

Kurzfassung: Noologie und das Spannungsfeld von Liebe, Wissen und Macht" (2005)

http://www.noologie.de/noo.pdf

Meine Dr. Dissertation:

Design und Zeit: Kultur Im Spannungsfeld Von Entropie, Transmission, Und Gestaltung

http://www.noologie.de/ag-dis.pdf

[826] http://www.noologie.de/noob01.htm#Heading11

http://www.noologie.de/noo2.htm#fn4

http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading12

[827] Google: "Inter-Ligenz"

[828] Google: "noo-tropologie"

[829] Google: "noo-pathologie"

[830] Google: "kalyptologie"

http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading43

[831] Google-Suche: peri peras peiras perasis peirazo

Google: "Inter-Ligenz"

"noo-tropologie"

"noo-pathologie"

"kalyptologie"

"ortho-tropologie"

"allo-tropologie"

[832] Die Google-Liste der dort genannten ähnlichen Werke ist auch beachtenswert:

Homer, Johann Heinrich Voss

Parmenides

Platon

Timaios

Plato

Aristotle: Poetics

Aristotle

Die Mühle des Hamlet, Giorgio De Santillana, Hertha von Dechend

Entropy, Jeremy Rifkin, Ted Howard

Reden und Aufsätze, Oswald Spengler

Ancient of Days, William Blake

Faust, Band 1, Johann Wolfgang von Goethe

[833] Weiteres zu Überschriften: Überschriften site:http://www.noologie.de 

http://www.noologie.de/lpl14.htm#Heading221 

[834] Damit das auch wirklich flott geht, muss man allerdings ein paar Word-Macros programmieren. Allein mit Mouse-and-Pointing (WIMP) kommt man nicht weit.

[835] Bei Noologie I findet sich der ganze Überschriften-Baum in der Datei:

http://www.noologie.de/noo.htm

http://www.noologie.de/noo_c.htm

Wenn man also die Struktur des Werks kennt, kann man damit in 1 /2 Sec. an jede Beliebige Stelle dieses in der (Word-) Textform 2 MB grossen Textes springen.

[836] Also, ich denke... dass die Mehrzahl der heutigen wissenschaftlichen und philosophischen Autoren (bzw. ihrer Lektoren und Editoren) immer noch im biblio-technischen Steinzeit-Alter zurückgeblieben sind. Und es zeigt deutlich an, dass sie immer noch nicht wissen, wie man mit dem Computer umgeht, insb. mit MS Word. Diesmal nicht MiSt.

Zum Beispiel: Sind Fussnoten- / Endnoten- Numerierungen, die nicht durchgängig durch den ganzen Text fortgeführt werden, sondern bei jedem Kapitel neu mit 1 beginnen, (so etwa bei Eco: Kant und das Schnabeltier) heute ein Anachronismus. Denn es wird im Anhang natürlich nur auf den Kapitel-Titel verwiesen, und nie auf Seitenzahlen. Und wenn man so durch die Masse aller Endnoten blättert, weiss man nie, auf welches Kapitel diese gerade verweisen.

MS Word hat eine Outline-Folding Funktion, mit der man einen langen Text auf die Überschriften kondensieren kann.

Ich habe auch schon Open Office probiert, aber da ist das Konzept des Outline-Folding völlig unbekannt. Wer damit arbeitet, schneidet sich von jedem kreativen Pfad ab.

[837] https://en.wikipedia.org/wiki/Talmud

The entire Talmud consists of 63 tractates, and in standard print is over 6,200 pages long. It is written in Tannaitic Hebrew and Jewish Babylonian Aramaic and contains the teachings and opinions of thousands of rabbis (dating from before the Common Era through to the fifth century) on a variety of subjects, including Halakha (law), Jewish ethics, philosophy, customs, history, lore and many other topics. The Talmud is the basis for all codes of Jewish law, and is widely quoted in rabbinic literature.

[838] https://wordmvp.com/FAQs/Formatting/CreateIndex.htm

Planning the Job

Word has one of the nicest and most powerful index generators around built right in, so you have all the tools you are going to need. You need to allow a week per 500 pages to generate an index in a technical book. Technical publications are fairly “information dense”. Scholarly monographs and the like are usually quicker to index.

[839] Die Stoicheia:

Stoicheia site:http://www.noologie.de

http://www.noologie.de/symbol17.htm#Heading152

http://www.noologie.de/plato08.htm#Heading63

http://www.noologie.de/plato09.htm

http://www.noologie.de/symbol17.htm#Heading152

[840] Er hat wohl sogar als einer der ersten Deutschen Philosophen überhaupt, einen Computer zum Schreiben benutzt. Das ist immerhin auch etwas. Das sieht man auf einem Video aus den 1990'er Jahren. Der Fachmann erkennt sofort,

von welchem Jahrgang der Computer ist, den er benutzt.

[841] See Wagner's Epos, the Ring, with Siegfried who reassembles the broken sword,

and of course, also The Lord of the Rings, by R. R. Tolkien.

[842] Akasha Chronicles:

http://wn.rsarchive.org/Books/GA011/English/HR1981/GA011_c02.html

http://www.rudolf-steiner-handbuch.de/images/SteinerHandbook2015.pdf

[843] Kalevala, see H.v. Dechend.

[844] See: Gesar Epos:

https://en.wikipedia.org/wiki/Epic_of_King_Gesar

[845] Die Werke von Hesiodos:

http://homer.library.northwestern.edu/html/browseframeset.html

Die beste Grundlage für das Studium des Archaischen Griechischen Aoide-Idioms und seiner Semantik-Rhizome sind die Werke von Hesiodos: Theogonie und Werke und Tage (works and days).

[846] Die besten heute noch erhaltenen Archaischen Worte sind die deutschen (von Be-Deuten) irregulären Verben.

https://deutsch.lingolia.com/de/grammatik/zeitformen/unregelmaessige-verben

Auf einen Vokal "a" im 2. Fall folgt meistens ein "o" oder ein "u" im 3. Fall.

Diesen Wort-Schatz kann man noch ein bisschen erweitern:

Denken, Dank, Gedunken, Siehe: Es dünkt mir, wo diese Wort-Wurzel noch vorkommt.

Sehen, Sah, Gesochen

Stinken, Stank, Gestonken

Kriechen, Krach, Gekrochen

Schwizzen, Schwozz, Geschwazzen

Sprechen, sprach, gesprochen. Siehe dazu: Allso Sprach Zahratustra.

Schweigen, Schwag, Geschwochen. Siehe dazu: Allso Schwag Zahratustra.

Essen, Aass, Ge-sochen

Trinken, Trank, Getrunken, oder auch: Betronken

Fallen, Faell, Gefollen

Lieben, Lab, Geloeben, oder auch: Geluben, von dem Gelöbnis.

Laufen, Lief, Geloffen

Schleichen, Schlich, Geschlochen

Liegen, Lag, Gelugen

Wollen, Wall, Gewollen

Winken, Wank, Gewonken

Fikken, Fakk, Gefokken. Siehe das beliebteste Wort der US-Ami-Sprache: Fuck.

Wixxen, Waxx, Gewoxxen

Pissen, Pass, Gepossen

Scheissen, Schass, Geschochen

[847] Schlürfen, Schlarf, Geschlorfen. Das Schlar-Affenland.

Die ist eine intolerante Beugungsweise, eines Ur-Deutschen Wortes, intolerant insofern,

weil alle die etablierten und ver-beamteten Sprach-Wissenschaftler, die Linguisten,

(das kommt vom Cunni-Lingus, auch abhorresziert),

dies sofort abhorreszieren werden.

Das Schlürfen kommt, siehe Richie Wagner, von dem Schlürfen, des Drachen-Blutes.

[848] Das Jiddisch als mittelalterliche Sprache enthält noch mehr Archaisches Sprach-Material.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jiddisch

http://www.graf-gutfreund.at/daf/02grammatik/01verb/01indikativ_aktiv/02perfekt/gr2_verbliste_leer.pdf

[849] It is well known that the Upper Aristocracy and Kings / Emperors in Thailand and Japan use a quite different language than the common vernacular. This has also likely been the case in most Archaic Societies, e.g. of the Indo-Aryan or the Semitic Realm.

[850] Bear Droppings. Somewhere There you can find it.

http://www.noologie.de/Witze.htm

Safety Announcement: Bear Warning

If you are considering doing some camping this Spring and

Summer, please note the following public service announcement:

In Alaska, tourists are warned to wear tiny bells on their

clothing when hiking in bear country.

...

The bells warn away MOST bears (grizzly, black, etc.) but be

careful because they don't scare Kodiak/brown bears. Tourists

are cautioned to watch the ground on the trail, paying

particular attention to bear droppings to be alert for the

presence of Kodiak/brown bears. One can easily spot a

Kodiak/brown bear's droppings. Those are the droppings that

contain those tiny bells.

[851] The connection of the with the Semitic languages with Alpha and Aleph shows up in the hepraic word Ruach.

[852] Spengler (1980, 570) und A.G. Erläuterungen in []:

Die Vernunft [Nous/Noos] ruft Ideen [Idea] ins Leben, der Verstand [Logos, Ratio] findet Wahrheiten [Alaetheia] Wahrheiten sind leblos und lassen sich mitteilen, Ideen gehören zum lebendigen Selbst [Pneuma, Pathe] ihres Urhebers und können nur mitgefühlt [Pneuma] werden. Das Wesen des Verstandes ist Kritik, [Krinaesis, Dichotomia, Dialektik, Unterscheidung] das Wesen der Vernunft ist Schöpfung. [Poiaesis] Die Vernunft erzeugt das, worauf es ankommt [En-Ergeia], der Verstand setzt es voraus [Ergon].

[853] See: Rowan Atkinson. This Actor is much much better than Mr. Bean.

There he is just a Caricature of  Himself.

Rowan Atkinson: Learning Kung Fu. To Strenghten, what ist Soft:

https://www.youtube.com/watch?v=pMZ-yaYtNR0

1:47 This scene is it ... exactly ... until 1:57.

[854] Its picture is given in ILL:G-1. (Illias)

[855] Here we have a typical hen-egg question of the history of writing: It is commonly assumed in linguistics that the sound chi could only be corresponded with a cross-mark after the alphabet was invented. But since the cross-mark is probably one of the oldest ornamental symbols of all, to be found in the symbols of the Vinca culture predating the alphabet by 5000 years, it should not be ruled out altogether that there is an older connection of chi and cross. (Maria Gimbutas).

As a side line thought: The Chi compares to the Aleph by its looks quite like a child exercise that didn't get it right on first try.

[856] The greek numerical value of chi is 600.

[857] Here we also find the equinoctial precession.

[858] Here is also Xyphe. And a connection to xyro- that is everything made of iron, the iron age.

[859] German: ins Fettnäpfchen treten.

[860] Again, it should be noted that this is not so by standard linguistic practice. But we have to remind here that we are not attempting standard linguistics.

[861] gallos is the castrated priest of kybele, the near-eastern variant of gaia.  See the connection to chero.

[862] http://www.noologie.de/cunni.htm

Das griechische Rhizom geno- gono- gyno- hat mit Winkeln (Schamdreieck), und allem Weiblichen zu tun. Trigono-Maetrie heißt also ursprünglich: Die Urmutter (meter) mit dem Schamdreieck (gono). Also eine ursprüngliche matriarchale Dreifaltigkeit. Euklid würde sich im Grabe umdrehen!

[863] https://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Bowdler

[864] See the Flusser account of cuneiform writing.

... to counterposition the "spirit" against the matter which has the absurd tendency to gravitate towards thermal death [entropic equilibrium]. When inscribing or graphing, this "spirit" penetrates into a material object in order to "inspire" it, meaning to make it improbable.

This can also be equated with an ideology of prevalence of male elements, like they occur in patriarchic societies.

In all of western and social natural history, the imprinting, or informing factor was considered more important,

more valuable, etc. than the substrate factor of the Matrix or Materia, or the Hylae.

[865] As they appear in the discussions of Aristoteles and Plato's Timaios.

[866] The pressing being a somewhat more robust variation of forming.

[867] The scholarly consensus is that the proimion is mythical in content and corresponds to a style that was used by Hesiodos 200 years before Parmenides.  It differs from the style of the Ionic philosophers who lived about 100 years before Parmenides up to his time. 

[868] phero:

tragen, forttragen, fliegen, fortreißen, Botschaft überbringen, Geld entrichten

Stimme abgeben, hervorbringen, erzeugen, fruchtbar sein.

pheromenous: eilends, rasch

[869] But this leads into a subject of highest importance: The autopoiesis of language. This term is derived from Maturana's theory of autopoiesis in organic nature (Maturana 1987, 14,55,60-110). In semiotics, one talks of the structural coherence of language (Eco 1972, 87).

What is today called classi­cal greek, is the koinae, the stan­dard­ized language of the post-alex­andrian oikumene. The koinae is a product of the work of hellenistic scholars whose center was Alex­andria.

[870] the ancient world, known to the Greeks, later in Hellenistic times, the territories that had been under the rule of Alexander and his successors.

[871]eidos, p. 287:

Ansehen, Gestalt, 2) Urbild, Idee, 3) die individuelle form des bestimmten Seins, auch verbunden mit ousia, od. auch to to aen einai, Arist., 40 Zustand, Beschaffenheit

eidotos: kundig, geschickt

eidaesis: Wissen, Wissenschaft, Kenntnis

eidolon: Bild, Gestalt, Schattenbild, Trugbild, Götzenbild

[872] In present-day constructivist cognitive neuronal theories, one would talk about neuronal connection and excitation structures, networks, and association maps, that are localized in specific brain regions.

[873] The meaning of the ancient greek term Kόsmos was, literally, decor(ation/um) and ornament, but was subsequently used philosophically, as a principle of (law and) Order to contra-distinguish it from the Chaos. Thus, the Kόsmos was also synonymous for everything orderly in nature and the universe. Theology, philosophy and the sciences dealt for 2500 years mainly with these orderly factors, and only recently have the disorderly and chaotic elements of nature found entry into the halls of science under the name of Chaos Theory, Turbulent Fluid Dynamics, etc.

[874] The most interesting case of an obviously messy category system is the Chinese Encyclopedia of animals by Borges.

https://en.wikipedia.org/wiki/Celestial_Emporium_of_Benevolent_Knowledge

In response to this proposal and in order to illustrate the arbitrariness and cultural specificity of any attempt to categorize the world, Borges describes this example of an alternate taxonomy, supposedly taken from an ancient Chinese encyclopædia entitled Celestial Emporium of Benevolent Knowledge.

The list divides all animals into 14 categories:

1) Those that belong to the emperor, 2) Embalmed ones, 3) Those that are trained, 4) Suckling pigs,

5) Mermaids (or Sirens), (6 Fabulous ones , 7) Stray dogs, 8) Those that are included in this classification

9) Those that tremble as if they were mad, 10) Innumerable ones, 11) Those drawn with a very fine camel hair brush,

12) Et cetera, 13) Those that have just broken the flower vase, 14) Those that, at a distance, resemble flies.

Borges claims that the list was discovered in its Chinese source by the translator Franz Kuhn.

[875] Die Kategorien von Kant sind für diesen Zweck nicht brauchbar;

https://deutsch.lingolia.com/de/grammatik/zeitformen/Es gibt Kategorien

1) der Quantität: Einheit / Vielheit / Allheit

2) der Qualität: Realität / Negation / Limitation

3) der Relation:

Inhärenz und Subsistenz (Substanz und Accidens)

Kausalität und Dependenz (Ursache und Wirkung)

Gemeinschaft (Wechselwirkung)

4) der Modalität: Möglichkeit - Unmöglichkeit / Dasein - Nichtsein / Notwendigkeit - Zufälligkeit.

[876] http://www.textlog.de/7545.html

Auch die Kategorien des Aristoteles sind dafür nicht zu gebrauchen.

Der eigentliche Begründer der Kategorienlehre ist Aristoteles. ...

nennt er katêgoriai, genê tôn katêgoriôn, schêmata tês katêgorias tôs ontôn die (objektiven) Grundaussagen über das Seiende, die allgemeinen Seinsweisen selbst, die obersten Gattungsbegriffe, denen alles Seiende sich unterordnen läßt. Er nimmt zunächst zehn Kategorien an:

Substanz (ousia), Quantität (poson), Qualität (poion), Relation (pros ti), Ort (pou), Zeit (pote), Lage (keisthai), Haben oder Verhalten (echein), Tun (poiein), Leiden (paschein).

[877] More colloquially one can also call this ergonomic.

[878] Apart from the technical usage in programming science, this method owes some credit to Gotthard Günther's Kenogrammatics.

[879] See for example my dissertation D&Z.

[880] "Pigeonholing" means a pigeon can be only in one hole, and cannot be in any other hole at the same time. The paradox of Schroedinger's cat is a quantum theory variant of the fuzzy set paradigm. In fuzzy set theory, Schroedinger's cat can be about 70 % alive and 30 % dead, all the while and at the same time.

[881] Technische Fussnote.

Zwecks der HTML-Formatierung, weil man genügend Leerzeilen braucht,

damit der HTML-Jumper bei der Aktivierung einer Fussnote auch auf die richtige Zeile springt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

http://www.noologie.de/