Die Peirasis: Ein Schlüsselwort der Noologie
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Dr. Andreas Goppold
Prof. a.D. & Dr. Phil. & Dipl. Inform. & MSc. Ing. UCSB
2018-11-34261
Inhalt
2 Über
die Peirasis (Peri Peiraseos)
3 Die
Etymologie von Peira(sis)
3.3 The Journey into, and Beyond, the
Boundaries of Time
In
Maementum (Monumentum / Mausoleum) Giordano Bruno
Die
Kosmodynamik der Gedächtnisse
4 Die
Terminologie der Noologie
5 Das
Erste Semantische Spannungsfeld der Noologie
Die
Strukturthemen und das Bedeutungsfeld der Noologie
Giordano
Bruno: Die Dreiheit des Seienden
7 Ein
Versuch, die Logik der Hl. St.
Dreifaltigkeit nachzuvollziehen
Hier
ist noch etwas Witziges dazu: US Bumper Stickers
Antes que se la coman los gusanos, que la
aprovechen los humanos.
Bibiana
Je danse, donc je suis.
Leopold Senghor
If I could tell you what it meant there would
be no point in dancing it.
Isadora Duncan
Wer will was Lebendigs erkennen und beschreiben, / Sucht erst den Geist heraus zu treiben,
Dann hat er die Teile in seiner Hand, / Fehlt leider! nur das geistige Band.
J. W. Goethe
Some early etymological scholars came up with
derivations that were hard for the public to believe.
The term "etymology" was formed from
the Latin "etus" ("eaten"),
the root "mal" ("bad"), and
"logy" ("the study of").
It meant "the study of things that are
hard to swallow."
Mike Kellen, Internet
to gar auto noein estin te kai einai
Denn dasselbe ist Erkennen und Sein.
Parmenides, Vom Wesen des Seienden, B3
prejudices are found by contrast, not by
analysis
Feyerabend
(1975, p. 31)
It requires a very unusual mind to undertake
the analysis of the obvious.
A. N. Whitehead
Kein Mensch kann Euch irgend etwas enthüllen, / ausser dem, was schon in der Morgendämmerung
Eures Bewusstseins schlummert. / Denn die Vision eines Menschen
leiht einem anderen Menschen nicht ihre Flügel.
Khalil Gibran
Christianism is basically Platonism for idiots.
Patrice Ayme
Die Vernunft [Nous/Noos] ruft Ideen [Idea] ins Leben, der Verstand [Der Logos, Die Ratio] findet Wahrheiten [Alaetheia]. Wahrheiten sind leblos und lassen sich mitteilen, Ideen gehören zum lebendigen Selbst [Pneuma, Pathae] ihres Urhebers und können nur mitgefühlt [Pneuma] werden. Das Wesen des Verstandes ist Kritik, [Krinaesis, Dicho-tomia, Dialektik, Unterscheidung] das Wesen der Vernunft ist Schöpfung [Poiaesis]. Die Vernunft erzeugt das, worauf es ankommt [En-Ergeia], der Verstand setzt es voraus [Ergon].
Oswald Spengler (1980, 570) und A.G. Erläuterungen in []
Dialektik heisst: Wenn man schon einen Satz gesagt hat: (A) = [Thesis], und wenn man dann sich in dem nächsten Satz mit dem Gegenteil davon selber widerspricht (NICHT A) = [Anti-Thesis], und wenn man dann in dem nächsten darauf folgenden Satz das Gegent(h)eil von den beiden Sätzen zuvor gesagt hat, allso das (NICHT (NICHT A)), dann ist es fast schon eine Synthese [Syn-Th(a/e)sis]. Eigentlich ist es eine (Anti-(Anti-Thesis)). Zumindest finde ich das, so ziemlich genauso gut, wie bei Hegel. Ich glaube, dass das Hegel auch gefallen hätte.
AG: Die Theorie der Dialektik der Noologie
Die Fünf Denkschritte (Die Penta-Lektik)[1] der Noologie sind:
1) Noiaesis (Die Erkenntnis, das Erkennen, die Alaetheia),
2) Dia-Noiaesis (Das Hin-Durch-Denken),
3) Meta-Noiaesis (Das Darüber-Hinaus-Denken),
4) Peira(seos/sis)- Noiaesis (Das in die Grenzen des Denkens An Sich Hin-Ein-Denken),
5) Das A-Peiron (Das in das Denk-Unmögliche Heraus-Denken. Das geht nun wirklich nicht).
AG: Die Theorie der Pentalektik der Noologie
Überall da, wo das Wort Geist vorkommt, sollte man lesen: Es Geistert.
Einen Geist gibt es nicht, ebenso wie es keine Gespenster gibt. Das sind alles nur Hirn-Gespinste.
Die Noologie ist das Projekt der Austreibung des Geistes durch den Geist Selber.
AG: Die Theorie des Geistes der Noologie
Der Hl. St. Theophrastos, der war kein WIRKLICHER Chrestos, denn er war diese 70-Heit, die die Hl. St. Bibel, allso die Hl. St. Torah, aus dem Aramäischen, und dem Hebräischen, damals in Alexandria, so ca. um 300 BCE, in das Griechische ueber-sezzzt hat. Das war DAMALS, die Septuaginta! Denn es waren genau 70 Gle(h)erte, die damals, dieses Hl. St. Wort Des Hl. St. Gottes YAHWE, in das Gesamt-Gedaechtnis, der Mensch-Heit, die Griechische Koinae, uebersetzt hatten. Allso, der Hl. St. Theophrastos, der war eben eine 70-Heit. Wer das Dann auch noch Glaubet, der wird halt auch noch Seelig. Wer Das Nicht Glaubt, der wird halt eben Un-Seelig. Das sind Alles nur Schauer-Geschich(t)en, um uns Alle zu Ent-Zücken!
AG: Die Entwikkelung Des Geistes der Noologie
CARTESIAN,
adj.
Relating to
Descartes, a famous philosopher, author of the celebrated dictum, Cogito ergo
sum -- whereby he was pleased to suppose he demonstrated the reality of human
existence. The dictum might be improved, however, thus: Cogito cogito ergo
cogito sum -- "I think that I think, therefore I think that I am;" as
close an approach to certainty as any philosopher has yet made.
Ambrose Bierce
Descartes: Cogito Ergo sum.
AD: Coito Ergo sum.[2]
Die Peirasis ist ein Alt-Griechisches Ur-Wort, das in seiner Viel-Gestaltigkeit von den Römischen Christen, die nur Latein konnten, nicht in seiner Fülle übersetzt werden konnte, weshalb dieses unersetzliche Gedanken-Gut der Archaischen Griechen verloren gegangen ist.[5] Die Pe(i)ras(is) ist in ihrer ältesten Version von Anaximandros überliefert. Es gibt nur ein paar Sätze von ihm, und der Folgende behandelt die Grenzen und Ursprünge der Dinge: Das A-peiron (A- heisst Verneinung, also Jenseits aller denkbaren Grenzen). Wenn Aristoteles etwas dazu geschrieben hätte, dann hiesse es bei ihm: Peri Peiraseos.
archaen ... eiraeke ton onton to apeiron /
Der Ursprung (oder: Anfang) der seienden Dinge ist das Unbegrenzte (apeiron).
ex on de he
genesis esti tois ousi /
Aus welchen (seienden Dingen) die seienden Dinge ihre Entstehung haben.
kai taen phthoran eis tauta ginesthai kata to chreon /
dorthin findet auch ihr Vergehen statt, wie es gemäß der Ordnung ist.
didonai gar auta dikaen kai tisin allaelois taes adikias /
denn sie leisten einander Recht und Strafe für das
Unrecht (adikia)
kata taen tou chronou taxin /
gemäß der zeitlichen Ordnung (chronos).[6]
Heidegger sagt in seiner Besprechung der Physik des Aristoteles in (1976b: 242):[7]
Allerdings ist dieses [des Aristoteles] erste denkerisch geschlossene Begreifen der physis auch bereits der letzte Nachklang des anfänglichen und daher höchsten denkerischen Entwurfs des Wesens der physis, wie er uns in den Sprüchen von Anaximander, Heraklit, und Parmenides noch aufbewahrt ist.
Hier befinden wir uns also am Anfang (archae) der Entwicklung, die als der "Übergang vom Mythos zum Logos" bezeichnet wird. Einen Schritt weiter zurück, und wir befinden uns jenseits der Grenze, bei Hesiodos, hier dargestellt in der Version von Ivan Illich (1988: 13):
At the time
when heaven still embraced the earth, when Uranus still lay with full-hipped
Gaia, an aeon before the Olympian gods, the Titans were born and with them, memory,
or Mnemosyne. In the Hymns to Hermes, she is called the Mother of the
Muses. She is the earliest of the goddesses, preceding even Apoll with his
lyre. Hesiod mentions her as the goddes of the first hour of the world... When
the god Hermes plays to the song of the Muses, its sound leads both poets and
gods to Mnemosyne's wellspring of remembrance. In her clear waters float the
remains of past lives, the memories that Lethe has washed from the feet of the
departed, turning dead men into mere shadows.
Peira bedeutet: Versuch, gemachte Probe, Erfahrung (haben), aus Erfahrung wissen / belehrt sein. Das Klangfeld des griechischen Morphogramms[8] pera- / peira- verbindet sich noch mit folgenden anderen Klangfeldern:
Peira bedeutet Versuch, gemachte Probe, Erfahrung (haben), aus Erfahrung wissen / belehrt sein.
peira, peirazo (Verführer)[9]
peirasis: das an (oder in) die Grenzen Führen. In christlicher Version: die Versuchung.
peirastaes: Versucher, Verführer -> erastaes: Liebhaber ‑> philaes
peirastikos: zum Versuchen / Probieren gehörig. -> en-peiria / em-peiria
peirar / peiras: peiratos: Ende, Grenze , der höchste Grad, das Ziel, Vollendung
pera: Ort - darüber hinaus, Zeit: länger
pera: Grenze, Ort, darüber hinaus, Zeit: länger
peran: jenseits
peras: das Ende, das äußerste, Vollendung, Vollbringung, Vollziehung
perasis: Durchgehen, Darübergehen, Übersetzen
peratos: jenseitig
peratosis: Begrenzung, Endigung
peirata technaes: Vollender der Kunst
peri- : rings herum (Lieblingstitel bei Aristoteles)
ekpeirazo: ausprobieren
Peirazo: Der, der an (oder in) die Grenzen führt: Er führt auf hohe Aussichtspunkte, wie Berge oder Turmspitzen, um weite Perspektiven aufzuzeigen. Gebser (1973: 38-59), (Matth 4,3-11; Luc. 4,3-13). Mit der anabasis ist eine Anstrengung verbunden, aber dann auch der Gewinn einer Perspektive, einer Übersicht. In der christlichen Mythologie muß der Peirazo aber die undankbare Rolle des Versuchers spielen.[10]/[11] In der älteren Philosophie, vor dieser "Umwertung der Worte", hatte peira- mehr mit Ausprobieren, also Emp(e)irie und Erfahrung zu tun (ekpeirazo).
Eine sehr bekannte Bedeutung von Peira- taucht auch bei
Aristoteles[12] auf: Die
Pe(i)ra- oder Peri-Patetiker. Alle seine Schriften fingen mit Peri XYZ an.
Allerdings, alle Schriften, die dem Aristoteles zugerechnet werden, es waren
seine Schüler (=Ghost-Writer), die mit ihm in den Säulenhallen der Agora
herumwandelten (=Peripatetik), die das alles aufgeschrieben haben. Und nur so
wie sie es (vielleicht auch nicht) verstanden haben. Für Aristoteles hatten die
Peras noch eine besondere Bedeutung. Es ist egal, was oder wie gut seine Lehr-Meinungen
waren. Aber was Aristoteles als Lehr-Methode geübt hat, ist über alle
Zeiten, un-übertroffen. Das Lehren im Umher-Wandeln. Denn Lehren und
Lernen im Sitzen ist äusserst unbekömmlich. Leider hat die moderne
Gele(e/h)rsamkeit dies Alles völlig ver(g/s)essen. Sonst wären die heutigen
Universitäten ganz anders und besser strukturiert. Sic pereat Mundus.[13]
Das wohl bekannteste Beispiel für eine fatale Fehl-Interpretation von pe(i)rasis
ist das Vater-Unser-Gebet: Or the Lord's Prayer: haemas eis peirasmon.
https://anthrowiki.at/Vater_unser
https://www.ellopos.net/elpenor/lessons/strong10.asp
(Deutsch:) und führe uns nicht in die Ver-Suchung.
(Engl.:)
and lead us not into temptation
(Latein:) Ne nos
inducas in tentationem.
Dazu noch als
Vertiefung: The Lord's Prayer Interlinear in Greek and English
εἰσενέγκῃς30 ἡμᾶς εἰς πειρασμόν,31
ἀλλὰ ῥῦσαι32
ἡμᾶς ἀπὸ
eisenengkhaes
haemas eis peirasmon, alla rhysai
haemas apo
mayest thou lead us into trial; but deliver thou
us away
καθ᾽20
ἡμέραν,21)
καὶ ἄφες22 ἡμῖν
τὰ ὀφειλήματα23 (τὰς ἁμαρτίας24)
kath haemeran kai aphes haemin ta
opheilaemata tas amartias
and by
day, and forgive to us the debts (=the sins)
Die dumme Frage des Alternativ-Denkens ist: Wieso sollte ein absolut allmächtiger, weiser, guter, und gütiger Gott, die Menschen in die Versuchung führen? Denn dafür hat er doch seinen getreuen Diener, den Peirazo, der in der Hl. St. Chrl. Religion der Teufel ist. Dies sind so ziemlich viele finstere Unter- und Hinter-Gründe der Abrahamitischen Religionen. Die anders herum auch als die Theodizee bekannt sind.
The History
Of The Devil:
https://www.youtube.com/watch?v=g8XQbqZUkms
How the
Devil Got His Horns A Diabolical Tale
Leider ist dieses video von den Copyright-Jägern gekillt worden:
https://www.youtube.com/watch?v=CQ8P7qdl3BU
https://www.youtube.com/watch?v=bBoJFc1aQq4
https://www.youtube.com/watch?v=1qoTG2K2GGg
Lucifer
bringer of the morning star. Vesper bringer of the evening star.
The devil
is a generic for any pagan god in competition with the christian god?[14]
https://en.wikipedia.org/wiki/Luca_Signorelli
https://www.britannica.com/biography/Luca-Signorelli
Ich habe in verschiedenen Schriften über die Peras,[15] die Grenzen des Denkraumes geschrieben, sie sind in gewisser Weise so etwas wie die Fessel des Fenris-Wolfes, die in der nordischen Mythologie beschrieben wurde:[16] Gleipnir, Geschmiedet aus dem Bart der Frau, dem Schall des Katzentritts, dem Atem der Fische, und ähnlichen unmöglichen Ingredienzen. "Pera-No(i)aesis" ist eine Denktechnik zum Auf- und Ent-Decken dieser Grenzen, natürlich zum Zweck, das Überschreiten zu ermöglichen. Aber solche Grenzüberschreitung wurde schon immer mit strengen Strafen geahndet, und nicht umsonst heisst der, der zum Überschreiten von Grenzen auffordert, der Peirazo, der Ver-Führer oder Ver-Sucher, und der wird in der Hl. St. Chrl. Bibel mit allen Attributen des Teufels ausgestattet. (Siehe auch die entsprechende Szene aus Goethes Faust, in der Mephisto den Faust auf einen hohen Berg führt).
In der Tat ist auch eine gewisse Notwendigkeit einer Einzäunung der Denk- und Erfahrungsräume nicht von der Hand zu weisen, denn wenn man sie unbedacht aufhebt, dann kann es wirklich dazu kommen, "that all hell breaks loose". "Pera-Noesis" kann leicht in "Para-Noia" umschlagen, in Wahnsinn und Schlimmeres. Man sollte also subtil und vorsichtig damit umgehen. Das Hintergrundthema dazu ist der Ur-Kampf der Kräfte des Kosmos gegen die Kräfte des Chaos. Hiervon handeln viele Urzeitmythen, auch die Genesis, nämlich wie "Recht und Ordnung" in die Welt eingeführt wurden, aber in den meisten Mythen ausser der Genesis, konnte dies nur unter allergrössten Kämpfen, Schlachten, und Opfern erreicht werden. Und davon handeln auch so ziemlich alle nach-geholten Mythen, die man heute im Kino sieht, wie z.B. die "Herr-der-Ringe" Story, und alles mögliche weitere. Man muss nur verstehen, dass all diese Skripte Nach-holungen der alten Ur-Skripte sind, die heute kaum jemand noch kennt, wenn man nicht die alten Mythologien einigermassen überblickt, und sie nicht als Ammenmärchen abtut, sondern ihren tieferen Gehalt verstehen möchte. In der Genesis ist das Thema des primordialen Kampfes zwar noch vorhanden, aber mit einem Kunstgriff "aufgehoben", nämlich so, dass die Rebellion des Luzifer gegen Gott erst NACH der Schöpfung stattgefunden haben soll. Wer aber all die anderen Skripte kennt, für den dürfte klar sein, dass auch der Gott Yahwe sich erst nach einem harten Kampf gegen Luzifer ab- und durchsetzen konnte.[17] Aber das darf nach abrahamitischer Ideologie eben nicht sein, weil eben alles von Gott ausgeht und durch ihn entstanden ist, ausser der Sünde, natürlich, von der sich keiner so richtig erklären kann, wie sie eigentlich entstanden ist.
Please allow me to introduce myself, I am a man of mnaemae and phrenae,
Mnaemo is my name, and peirasis is my game.
Pe(i)rasis means: the going through, the going beyond, the transcending; mnaemae:
memory; phrenae: brain. The word mnaemo- connects us to Maemosynae,
the ancient Greek "Mother of the Muses", the numinous personification
of memory, and of poetic inspiration of the Aoidoi, the
bards, epic singers, and prophets, of antiquity. It also reminds us of the
captain Nemo in Jules Verne's novel. Nemo in Greek means: outis,
maedeis, oudeis, and this is the name that Odysseus called
himself in the land of the Kyklops. (Od. 9,366). From the word
sounds, we can get an interesting "pattern that connects" oudeis
and Odysseus. As the captain, and seafarer, he is a gubernator or
kybernaetaes. In his fragment B 64, Heraklit alludes to this: ta de panta oiakizei
Keraunos: The Kόsmos is steered by the Keraunos, the thunderbolt,
or the Vajra. Odysseus had to endure seven years of captivity, on the
island of Ogygia, the Omphalos of the Thalassaean sea (Od.
1,50; Dechend 1993: 183-185, 193, 269, 324). There is a deep
cave, the hiding place of the God of Time: Kronos, in Plutarch's
account (Dechend 1993: 121). Kronos is the original
owner of the Keraunos, before his son Zeus, or Jupiter,
had wrenched it from his fist, to govern the universe himself as usurpator.
This island is guarded by the nymph Kalypso, whose name means "the Veiled
One" (kalyptron, Od. 5.232), she is the personified numinous
power of veiling, obscuring, and occulting, in the ancient Greek Homeric
Mythology. Her name also connects to the flower- kalyx, and the seed
husk, thus symbolizing the encapsulation of future potential. She shares her
occulting power with Laethae, the numinous force of death-forgetting.
(Illich (1988: 13); Hesiodos (1978: verse 211
ff.)). When Odysseus was finally allowed to leave his place of banishment, Kalypso
gave him two special tools to cut the trees and fashion his raft: two double
axes, the pelekys megas, and the skeparnon, both being
variants of the original Keraunos. (Od. 5.234-237; Dechend 1977). Now,
as Dechend tells us, the Keraunos is the tool of the time, belonging
to the god of the time: Kronos. (One could say: nomen est omen,
because Kronos - Chronos and Keraunos are deeply related through
their sound). And by its use, Time, the present, the past,
and the future, is initially created, en archae, as is related in
the mythic account of Hesiodos (1978). Its most common symbol in many
cultures world wide is the double axe, the Pelekys, Thor's Hammer,
or the Labrys, as it was called in Minoan Crete. (Marija Gimbutas sees a butterfly image in its symbolism, which
has its own reasoning, via the temporal stages of Metamorphosis, and
their initiatic associations: caterpillar / chrysalis / butterfly (Gimbutas
1974: 185-190)). The Keraunos cuts both ways: into the past, and
into the future. Its axis / axle / hub is the Kairos,
the present, the decisive moment, the instant of creation, the Now.
In the grand gory finale of the Odyssey, Homer describes down to the minutest detail the
feat how Odysseus shoots his arrow through the hubs of twelve aligned double
axes, the abovementioned pelekon. (Od. 21.75-21.421). Let is be
said that the Omphalos is a navel as well as a hub (gomphos,
Parmenides 1974: B1,17-20), and how else could the Keraunos
steer the Universe than through the hub? (German: Nabe
-> Nabel). In Roman mythology, the threshold of the past and the future is
guarded by the god Janus, the Double-Faced One, who looks into the past,
as well as into the future. He ist the guardian of the limen, the threshold,
called peras, in Greek. (See also, the liminal, in Gennep 1960). His name re-appears in the month January.
A lesser known aspect of the mythological chronology of January was that
after the winter solstice on Dec. 21 (and the official end of the year), the
following week was considered "outside of the time", that is,
in the liminal, or limbo, and also in the hub of the time,
until the new year began. Not without good reason, the celebration of the birth
of the Christ was placed right in the middle of this period, to Dec. 24.
The captain Nemo in Jules Verne's Novel makes his journeys in the Nautilus,
or nao-telos, the naos, a submerged, or sub-liminal,
ship. According to Vedic mythology, the Vajra was hidden on the ground
of the ocean. (Dechend 1977: 99). But naos also evokes our association
to noos, and nous, the thoughts, the stuff out of which our memories,
imaginations, and anticipations, are fashioned. The connection
of nous and telos (aim, goal, finish, completion, success, death,
limit -> peras) leads us into the association field of anticipation,
and planning, in the ancient mythologies personified by Pro-metheus,
the before-thinker.[18] This was also a characteristic of
Odysseus the poly-maechanaes, the crafty, cunning, ruseful.
Our mental imagery consists of things perceived as phai-nomena, as
impressions derived from sensory inputs, and as nou-mena, the
impressions derived from mental, noetic, or noietic, sources. The
Mnaemo-synae is the ancient numinous personification of those forces,
patterns, and processes which do their work under the surface of
the visible and intelligible, in the mae-phainon, the realm below,
and before they turn into the phai-nomena, and the nou-mena.
These are, in scientific terminology, the workings of neuronal activation
patterns, of oscillation fields and logical relation structures
of neuronal assemblies, of the coupled dynamic systems of neuronal
attractors, of our brains: the phrenae. The mnaemo-synae
reminds us of this still quite mysterious working of the neuronal sym-plexis,
and syn-apsis, by which our sym-ballein, the concept formation is
effected. When the subliminal workings of the neuronal webworks of our phrenae
then weave (histon, historia) together into the appearances of
the intellegible and discernible, they become ho phainon, that which
finds its appearance through phos, the light, and phonae, the
sound, as appearance, and apparition, phaino-menon (in
German: Auf-Scheinendes), with form: mor-phae, and Gestalt.
This, Ho Phainon, the Brilliant, the Shining One (in
German: Er-scheinung), is also the name of the god Hae-phaistos,
he who works the brilliant and shining metals, while they are red and glowing:
phoibos, and phoinos, phos-phoros (lucifer). With
his hammer and anvil, and with his mighty blows, he forges them into their
forms, the mor-phae. And with his hammering, the metallic sounds of phonae
and phthongos ring out to make themselves heard awide and afar.
Hier können wir auch gut diesen berühmten, aber später kaum noch verstandenen Dichter, Deuter, und Dunkel-Denker (so ungefähr wie Heraklitos) der Imaginativen Philosophischen Tradition der Menschheit unterbringen: Giordano Bruno, dem ich so Einiges verdanke. Der hätte das, was ich im letzten Absatz geschrieben habe, sicher sehr gut verstanden, wenn ich es denn, für ihn persönlich, übersetzt hätte. Denn er mochte das Englische überhaupt nicht, und er weigerte sich, diese Sprache zu lernen. Denn dieses Englische Denken, das behagte ihm überhaupt nicht. Das ist verständlich, denn das war einfach zu primitiv. Aber: in England hätte wohl er wohl seine Thesen und Theorien erfolgreicher in die Welt gebracht, auch mit einem guten Fianziellen Auskommen.[19] Und es wäre vielleicht eine völlig andere Welt geworden, als wie wir sie heute haben. Denn: Wenn er seine Eroici Furori dort unter die Leute gebracht hätte, dann wäre die Newton'sche Theorie der Schwerkraft vielleicht heute als die Theorie des kosmogonischen Eros bekannt.[20] Und der kosmogonische Eros ist die Kraft, die dafür sorgt, dass alle (zwie- hetero- geschlechtlichen, manchmal auch die homo-geschlechtlichen, und sogar die un-geschlechtlichen) Körper, sich für- einander (und nicht gegen-einander) anziehen. Aber, Bruno hat alles auf seine Weise (also sehr weise), so gut verschlüsselt, dass man einige Menschen-Lebens-Zeiten damit verbringen könnte, dahinter zu kommen, was er wohl gemeint hat. Es ist schon schwer zu erklären, warum die Inquisition ihn verbrannt hat, da es doch eigentlich offensichtlich war, dass sowieso niemand seine Schriften verstehen konnte. Es war wohl eher seine Magische Kunst der Mnaemosynae, hinter die Ober-Katholiken im Vatikan her waren. Hier ist ein Zitat der Vorbemerkung aus dem Buch "Giordano Bruno" von E. Samsonow. Natürlich geschrieben, von meinem sehr verehrten Gross-Meister des Über-Hinaus-Jen(s/z)eits (peri, peiras, peiraseos)- Denkens, dem Herrn Peter Sloterdijk höchst-persönlichen-Selbst.
Vorbemerkung von Peter Sloterdijk
Aus der glanzvollen Reihe der Renaissance-Philosophen, die das neuere europäische Denken aus der Vorherrschaft der allmächtigen christlichen Scholastik herauszuführen begannen, ragt die verkohlte Silhouette Giordano Brunos eindrucksvoll hervor. Seit seinem römischen Feuertod im Februar des Jahres 16oo steht sein Name, umwoben von Gerüchten pantheistischer Ruchlosigkeit und kosmologischer Kühnheit, in den Märtyrerakten des neuzeitlichen Freien Geistes. Seine posthumen Schicksale haben etwas von dem irrlichternden Glanz und von der üblen Fortuna seiner Lebensgeschichte behalten. Sie erwecken den Eindruck, als hätten seine Anhänger und Interpreten mehr in seiner Asche gestochert als in seinen Schriften gelesen. Tatsächlich kennt die Geistesgeschichte wenige Autoren, deren Nachleben in solchem Ausmaß von Projektionen und von Vereinnahmungen für die Interessen träumerischer Sympathisanten bestimmt ist. So ist die Geschichte der Bruno-Rezeption mit wenigen Ausnahmen die einer gutgesinnten Leseschwäche; so mancher anlehnungsbedürftige Nachfahre hat Bruno in den Mund gelegt, was dieser gesagt hätte, wäre er der gewesen, für den man ihn gerne halten wollte. So haben ihn Bündnissucher aller Couleurs für ihre Sache eingespannt, Freidenkergruppen, Antiklerikale und Pantheisten an erster Stelle [AG: Damit meint er, politically incorrect, wohl die Giordano Bruno Gesellschaft]; jüngst hat sogar gewisser katholischer Pietismus nach ihm gegriffen. Man drängt sich danach, neben ihm verbrannt zu scheinen, um von seinem Opfer-Nimbus zu profitieren. Solche Zudringlichkeiten mögen ein für die Geschichte dissidenter Philosophen typischer Mechanismus sein. Sie erklären sich, soweit sie auf einem Mangel an besserem Wissen beruhen, zu einem gut Teil aus dem Umstand, daß seit dem 19. Jahrhundert das Lateinische bei den Gebildeten Europas zur Totensprache verfallen ist, so daß die entscheidenden lateinisch verfaßten Schriften Brunos lange Zeit wie in einer Gruft versunken lagen. Wer sich der Kraft und Größe von Brunos Denken in seinen eindrucksvollsten Manifestationen aussetzen will, muß [Seitenwechsel]
sich zunächst darum bemühen, den »Magier« Bruno, den Gedächtnis-Künstler, den Materiosophen, den Bilder-Ontologen und den Lehrer der allwendigen Verwandlungen aus seiner lateinischen Krypta zu befreien, um seine Anregungen im Licht der modernen Sprachen zu überdenken.
Es ist Elisabeth von Samsonows Verdienst, daß sie - nicht zuletzt angeregt durch die Arbeiten der großen alten Dame der Renaissance-Forschung Frances A. Yates - damit begonnen hat, deutschen Lesern den Zugang zu einigen der am längsten vergessenen lateinischen Schriften Brunos zu eröffnen. Die beiden Schlüsselwerke »Über die Magie« und »Über die fesselnden Kräfte im Allgemeinen« liegen hier zum ersten Mal in deutschen Übersetzungen vor. Ihr Erscheinen in dieser Edition ist - man kann den pathetischen Ausdruck nicht umgehen - ein geistesgeschichtliches Ereignis. Mit ihrer Publikation lüftet sich der sprachliche Schleier, der einen zentralen Ausschnitt aus dem Oeuvre Brunos bisher verhüllte. Man kann sich nun davon überzeugen, daß gerade der hermetische, der magische Bruno - dessen sich seine aufklärerischen Liebhaber bis zur Stunde eher zu schämen pflegten, sofern sie diese Züge in seinem Profil überhaupt zur Kenntnis nahmen - der provozierend-zeitgenössische ist. Sein Werk bezeugt einen verkannten Aspekt im Mythos der Neuzeit: Es illustriert die Geburt der Modernität aus dem Geist einer Imaginations-Philosophie [Kursiv, AG]. Nach der Wiederentdeckung der Brunischen Lehren von den weltkonstituierenden Leistungen der »Phantasie« wird die träge Neigung der Ideenhistoriker, das neuzeitliche Denken ganz von Descartes her zu konstruieren, fragwürdiger denn je. Man muß auf das Universum Brunos, Shakespeares und Bacons zurückgehen, um die Schlüssel zu weithin unbekannten Schatzhäusern der beginnenden Modernität zu finden. Wie kaum ein Denker vor ihm hat sich Bruno in die Kosmodynamik der Gedächtnisse versenkt. Mit seinen Einsichten in die Natur und Funktion der memoria kann Giordano Bruno zum Zeitgenossen derer werden, die sich heute über das menschliche Gehirn beugen als wäre es der Hort der Welträtsel. Weil er den ars-charakters[21] von Erinnerung und Gedächtnis betonte, ist Bruno der erste »Kunst«-Philosoph der Neuzeit. Es ist an der Zeit, die Asche über Brunos Manuskripten wegzublasen, um freizusetzen, was einen Denker, der ein Meister italienischer und lateinischer Prosa war, alleine ehrt: die leuchtende Buchstäblichkeit seiner wirklichen Gedanken.
Mit Der Kosmodynamik der Gedächtnisse hat Peter Sloterdijk wohl genau den Satz gesagt, der eines der wichtigsten Zentral-Themen der Noologie ist. Das Gedächtnis und die Er-Innerung des Ur-Ahnens sind die wohl am meisten vernachlässigten Themen der heutigen Geistes-Wissenschaft. Und die positivistischen Natur-Wissenschaften abhorreszieren dieses Thema natürlich ganz besonders. Das Unter-Nehmen der Noologie ist es genau, diese Lacuna irgendwie ein bisschen auszufüllen. Denn es ist eine Überlebens-Thematik der heutigen Menschheit, wie wir diese Tiefen-Erinnerung, über die vorgegangenen 50.000 bis 500.000 bis 5.000.000 Jahre wieder gewinnen können.
Die Begrifflichkeit der Noologie wurde deshalb in ihren entscheidenden Termini vom Deutschen ausgekoppelt, und ins Archaische Altgriechische verlegt (en archae, ex archaes, pro t' eonta).[22] Die Terminologie der Noologie beruht auf den Semantik-Rhizomen des Altgriechischen zwischen Homer, Hesiodos,[23] Anaximandros und Heraklitos. Natürlich habe ich hier und da noch einige kreative Einbauten vorgenommen, und auch Über-Querungen[24] in andere Alt-Arische Sprachen gemacht. Und deshalb würde ich das Prinzip eher Noo-Griechisch nennen, und nicht Altgriechisch, damit ich den Philologen & Etymologen & Graecisten nicht allzusehr in die Quere komme.
Soweit deutsche Terme verwendet werden, werden die Worte oft mit einem Binde-/ Trenn- Strich auseinander-gehalten, wie etwa bei dem Schlüsselbegriff der Vor-Stellung, den ich von Schopenhauer entlehnt habe. Die Methodik ist ungefähr mit Husserls epoché zu vergleichen, einem Innehalten der ansonsten völlig automatischen Denkbewegung, zur weiteren Reflexion. Dieses Auseinder-Halten von Worten erzeugt im kognitiven System ein Spannungsfeld, und Spannungsfelder sind eine der grundlegendsten Methoden der Noologie.[25] Die bekanntesten Spannungsfelder sind die physikalischen Elektro- und Magnetfelder, und in der Architektur[26] spricht man geläufig von Material-Spannungen unter Druck und Zug, und ihrer optimalen Verteilung. Das berühmteste Beispiel für menschheitsgeschichtlich epochale Neuerungen auf diesem Gebiet ist der Kathedralenbau. Buckminster Fuller hat in diesem Zusammenhang den Begriff Tensegrity geprägt. Eines der markantesten zeitgenössischen Beispiele für das architektonische Spiel mit den Spannungsfeldern von Material und Schwerkraft ist das Zeltdach des Münchener Olympiastations, das von Frei Otto entworfen wurde. Philosophisch führt sich das Konzept auf die Dissertation von Oswald Spengler über Heraklit zurück.[27]
Für die Phono-Semantische Logik der Noologie muss ich auf die entsprechenden Kapitel der Noologie verweisen, weil sie zu schwer in das vorliegende Kontext-System einzupassen ist. Es betrifft die o.g. Semantik-Rhizome des Archaischen Altgriechischen, aber auch die kaum von irgendeiner Etymologie je er-gründel'ten[28] Über-Kreuzungen mit den Semantik-Rhizomen der alt-nordischen und alt-iranischen sowie alt-indischen / vedischen Sprachen, die ja alle zu der sog. Arischen Sprach-Familie gehören. Da heute der Term Arische Sprach-Familie politically incorrect und mega-Out ist, konnte dazu auch nicht mehr viel Vernünftiges produziert worden sein. Einer, der davon noch etwas mehr wusste, war ein gewisser Herr Dr. Otto Günther von Wesendonck der sich auch als Politiker im (oder gegen das) Great Game der Britishers[29] in Indien beteiligt hatte.[30] Hier sind weitere Verweise auf die entsprechenden Kapitel der Noologie zur Phono-Semantischen Logik.[31]
Das Warum der speziellen Terminologie der Noologie folgt der thematischen Vorgabe von Heideggers Programm, das er in "Was heisst Denken" (WHD) mehr oder weniger implizit dargestellt hat. Dort legt er dar, dass wir heute nicht mehr Denken, und wenn wir das Denken wieder lernen wollen, müssen wir zurück jen(s/z)eits der Ur-Sprünge (den Archai) gehen. Deshalb ist die Noologie ein Ansatz, nach Heideggers Programmatik, eine andere, vielleicht ältere (also das Archaische, Vor-Platonische Griechisch), und damit auch eine neuere Art des Denkens zu erlernen, eben in den o.g. Noo-Griechischen Semantik-Rhizomen.[32] Besonders Be-Denklich ist dabei die Anrufung der Mnemosynae, bei Hesiodos. Die beste Grundlage für das Studium des Archaischen Griechischen Aoide-Idioms und seiner Semantik-Rhizome sind die Werke von Hesiodos: "Theogonie" und "Werke und Tage".[33]
ex archaes, hoti
proton genet auton,
eirousai ta t' eonta
ta t' essomena pro t' eonta
Ich habe damit die Noologie wahrscheinlich noch viel stärker aus den gängigen Kontext-Systemen ausgekoppelt, als Hegel sein System. Das hat den entscheidenden Nachteil, dass fast kein Mensch in der Lage ist, zu verstehen, was ich sage, im Sinne(nd) von Sagen (also den Mythologien und das Ur-Ahnen). Aber dasselbe gilt für Hegel, und der hat nur deutsche Terminologie verwendet. Und es gibt einige zwingende Notwendigkeiten für eine eigene Terminologie. Jeder bekannte Begriff ist schon mit Bedeutungen (be-/über‑) laden. Philosophische Begriffe sind berüchtigt dafür, dass jede Denkschule sie in anderer Be- Deutung verwendet. Wenn man ein System von Leerstellen-Strukturen schaffen möchte, sind unbekannte Begriffe ideal. Man kann sich NICHTS darunter vor- stellen, und damit auch nichts Miss-Ver-Stehen.[34]
Wir kommen nun zu dem Ersten Semantischen Spannungsfeld der Noologie:
( ( Noos / Vernunft) <-> (Logos, Ratio / Verstand) )
Noos / Nous und Logos haben im Deutschen zwar einen gemeinsamen Bedeutungsbereich: Geist. Aber hier kommt es auf den Unterschied an. Denn nach den Prinzipien der Noologie existiert ein So-Etwas wie ein Geist überhaupt nicht. Wie kommen wir nun darum herum? So steht hier das Spannungsfeld (also gerade die Nicht-Identität) des Gegensatzes von:
(Vernunft (Nous/Noos) <-> Verstand (Logos, Ratio))
Es ist genauso wie Oswald Spengler in dem obigen Zitat darstellt. Es ist die doppelte Verneinung von Vernunft (Nous/Noos) gegen Verstand (Logos, Ratio). So gesehen bedeutet es für die Noologie: Die selbst-rekursive Anwendung von Geist (Logos) auf Geist (Noos). Das ist so ähnlich wie in dem Kantischen Imperativ gemeint, des "Sapere Aude: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" Hier kommt es aber eher auf die subtilen Unterschiede zwischen Nous (Noos) und Logos an, nach Spengler. Denn es ist nicht der Verstand, sondern die Vernunft, derer man sich beider bedienen muss.[35] Das hatte Kant leider nicht Ver-Standen. In noch anderer Formulierung kann man auch sagen: "(Sich-) Selber Denken macht schlau." Das Selber- Denken als Arbeitsprinzip hat noch eine gewisse Verwandtschaft mit der englisch-amerikanischen Tradition der Common Sense Philosophy (C.S. Peirce, William James). In wieder etwas anderer Formulierung findet sich das Prinzip bei Cusanus, als "docta ignorantia". Das Motiv dieser Fassung beinhaltet eine Vorsichtsregel, die vor allem für alle diejenigen wichtig ist, die (glauben, dass sie) viel wissen. Denn ein grosses angehäuftes Wissen ist oftmals eine sehr effektive Abwehr gegen das Hinterfragen von "Selbstverständlichkeiten". Dazu passt dieser Spruch: “I am the dean of this college, and what I don’t know, is’nt Knowledge.” Eine ganz besonders hintergründige versteckte "Falltür" solcher Selbstverständlichkeiten ist die alte Bedeutung des lateinischen Wortes "sapere", das nicht nur "denken" bedeutet, sondern auch "schmecken".[36] Somit beinhaltet der Kantische Imperativ noch einen ganz unauffälligen Bezug zu jenem anderen "un-heimlichen" Imperativ aus der Hl. St. Bibl. Genesis: "Von den Früchten des Baumes der Erkenntnis sollt Ihr nicht naschen". Dieser Baum der Erkenntnis heisst auf nordisch: Yggdrasil.[37] Denn man darf nicht nur die Früchte (ent-)nehmen, sondern man muss den Baum der Weisheit erhalten und pflegen. Denn von dort (er-/ent-)springt auch die Quelle der Weisheit (der A-laetheia), der Brunnen des Ymir.[38] Leider, an den Wurzeln des Baumes der Erkenntnis, nagen die Schlangen (aus der Genesis), die Ratten, und auch die Drachen. Diese Drachen sind das allgemeine Vergessen, die Laethae und die Kalypsis, der griechischen Mythologie. Und das ist in der Menschheits- Geschichte leider allzu oft passiert, dass dieser Baum der Erkenntnis zerfressen wurde, von den Schlangen, den Drachen und den Ratten, des Ver- Gessens. Damit landen wir heute im End-Zeit- Stadium des Kali Yuga, nämlich der Apo-Kalypsis. Die "Sapientia" ist wiederum äquivalent mit "Sophia", und somit be- finden wir uns gleich sofort mitten drin in einem recht verwickelten Semantik-Rhizom, das irgendwie, wir wissen nur nicht so genau wie, im Ur-Sprung (en archae, nach dem Hl. St. christl. Johannes-Evangeli(um/on) oder Eu-Angelion, und damit auch dem anderen ex archaes nach Hesiodos). Dies sind all unsere existentiellen Verwickelungen von "Geist und Welt". Mit dieser "verwickelten" (En-Tropeia) Programmantik stütze ich mich zwar auf die mir bekannten ortho- und hetero- doxen philosophischen Traditionen, aber ich nehme mir die Freiheit, sie so zu interpretieren, wie ich sie verstehe(n) möchte.[39] (Siehe: Das Imho-Prinzip). Die Begründung hierfür ist das Nicht-Identitäts-Prinzip der Noologie: Ein Gedanke, einmal reflektiert, ist ungleich dem Gedanken, wie er original gefasst wurde. Weiterhin hat sich der Reflexions- Kontext aller gedachten Gedanken in dem Prozess der immer weiter schreitenden gesellschaftlichen und individuellen Reflexion ebenfalls ge- und ver- ändert. Nach dem Abhängigkeits- oder Relativismus- Prinzip[40] der Noologie ist die Bedeutung von Gedanken immer auch von ihrem Reflexions-Kontext abhängig, und der ist oft wesentlich verschieden von dem, wo sie ur-sprünglich (en- / ex archaes) entstanden sind.
Oswald Spengler hat mit seinem poiaetischen Wort-Feuerwerk das überwältigende trans-temporale panoramische Erlebnis beschrieben, das denen vergönnt ist, vor deren Inneren Auge sich die Entfaltung des Kόsmos und des organischen Lebens der Erde, und in weiterführender Entwickelung, der Geschichte der Menschheit,[41] sich zu Bildlicher Darstellung fügt:
Spengler (1980: 139): Unzählige Gestalten, in endloser Fülle auftauchend, verschwindend, sich abhebend, wieder verfließend, ein in tausend Farben und Lichtern blinkendes Gewirr von anscheinend freiester Zufälligkeit, - das ist zunächst das Bild der Weltgeschichte, wie sie als Ganzes vor dem innern Auge sich ausbreitet. Der tiefer ins Wesenhafte dringende Blick aber sondert aus dieser Willkür reine Formen ab, die dicht verhüllt und nur widerwillig sich entschleiernd allem menschlichen Werden zugrunde liegen.
Vom Bilde des gesamten Weltwerdens mit seinen mächtig hintereinander getürmten Horizonten, wie sie das faustische Auge umfaßt, dem Werden des Sternenhimmels, der Erdoberfläche, der Lebewesen, der Menschen, betrachten wir jetzt nur die äußerst kleine morphologische Einheit der "Weltgeschichte" im gewohnten Sinne ... die gegenwärtig etwa 6000 Jahre umfaßt...
In den ca. 100 Jahren, seit Spengler diese morphologische Vision wagte, haben sich die Erkenntnisse der Menschheit zu dem Gesamtbild der Entfaltung des Kόsmos erheblich erweitert und vertieft, so daß es mit diesem verfügbaren Material heute wieder möglich erscheint, den Blick aufs Ganze zu wagen: Par Aion ap Aion, von Epoche zu Epoche, von Zeitalter zu Zeitalter, hinweg über alle Epochen des Kόsmos, des Ouranos, und des Zeus, in der Vision des Teilhard de Chardin, der Sphären-Harmonie von Kόsmosphäre, Biosphäre, und der Noosphäre von Vernadski, sowie der SEMiosphäre der Noologie, und bei Virilio: die große Vision der Ereignis-Landschaft:[42]
Virilio (1998): Für Gott ist die Geschichte eine Ereignislandschaft. Für ihn gibt es keine Abfolge, weil alles gleichzeitig da ist... Diese nur schwer vorstellbare transhistorische Landschaft erstreckt sich über alle Zeitalter hinweg, von einer Ewigkeit bis zur anderen. Und dieser kaum denkbaren Zone entspringen seit Anbeginn der Zeit die Generationen, die sich durch ihren beständigen Wandel gegen den Horizont einer ewigen Gegenwart abzeichnen... Eine Zeitlandschaft, in der die Ereignisse unversehens an die Stelle der Oberflächengestalt... treten, in der Vergangenheit und Zukunft aus ein und derselben Bewegung hervorgehen und ihre Gleichzeitigkeit offensichtlich zutage tritt.
Man erkennt bei Virilio und bei Teilhard de Chardin allerdings einen fatalen Trend: Hier wird der faustische Anspruch Spenglers wieder still und verschämt an den abrahamitischen Gott zurück gegeben, dessen alleiniges Vorrecht solche Perspektiven nun mal sind. In Teilhards Christologischer Sicht der Jesuiten wird dieses Panorama auf den Punkt Omega übertragen, was etwa dasselbe in Schwarz-Purpur ist (den beliebtesten Farben der Hl. röm. kathol. Kirche). Die faustische Gesamtschau Spenglers (durchaus in der Tradition von Hegels grandiosen Überflügen des Absoluten Geistes), der alles-durchdringende, alles- Adlerhaft- überschauende Blick, der damit verbundene stillschweigende größenwahnsinnige Anspruch des faustischen Zarathustra- Übermenschen, zu dem Spengler sich mit seiner gesamten Rede- und Darstellungsweise im "Untergang des Abendlandes" ja überall aufschwingt, ist aus der Mode gekommen. Nach den entsetzlichen Verbrechen und Zusammenbrüchen einer Herrenmenschen- Denke, die von solcher Geisteskost gespeist wurde, sind die Gele(h/er)ten in den letzten 70 Jahren wieder etwas mehr leisetreterisch geworden. Nicht nur deshalb sind Versuche, solche grandiosen Perspektiven zu zeichnen, für die Historiker unserer Tage eher peinlich: Denn die Wissenschaft unserer Zeit, mit ihrer unendlichen Detail-Fülle, in der ein einzelner Mensch hilflos verloren ist, und sich nur mit extremster Spezialisierung "über Wasser" (oder als Professor im Dienst) halten kann, erlaubt keine solchen Panoramablicke mehr. Es Sei denn (im Sinne von Sinnend) unter der Gefahr, sich dem Vorwurf des Dilettantismus auszusetzen, oder noch schlimmer, als "Terrible Simplificateur" oder "Überflieger" zu gelten, wie etwa Rupert Sheldrake. Wir können es in etwas anderer Weise ausdrücken: Die heutige (Geschichts-) Wissenschaft ist unter das Tabu gefallen, dass "der Wald nicht mehr vor den Bäumen gesehen werden darf." Bestenfalls die Astronomen dürfen so etwas noch wagen, aber nur unter Zuhilfenahme von Mega-Teleskopen, die auf der Basis von Multi- Mega- Buck- (Dollar-) Forschungsprogrammen konstruiert und aufgestellt oder in das Weltall geschossen werden (wie etwa das Hubble- Teleskop). Einem einzelnen Denker, der still in seinem Kämmerchen arbeitend, hinter seinen Tausenden von Büchern (aus der Münchener Staats-Bibliothek des Hl. St. Lui dem Ent- Rückten und Ver- Rückten), so wie Spengler alle Zeit seines Lebens gearbeitet hat. Denen ist ein solcher Blick nicht mehr erlaubt. Einem Einzelnen ist es nicht mehr vergönnt, in seinem einsamen Visionärs- Blick zu suchen und zu schauen, zu (er-)finden, und zu (er-)kennen, "was die Welt im innersten zusammenhält". Das war es genau: Die Goethe’sche, die Faust’ische Sicht, in der Trans-Dimensionalen Perspektive. Oswald Spengler war der letzte, der den/die Kόsmos, ohne jede Teleskope, je er-ah(h)nen konnte.
Und es gibt noch einen tiefer liegenden, subtileren Grund, warum solche Trans-Temporalen Perspektiv-Visionen aus der Mode gekommen sind. Ihnen haftet etwas Anachronistisches an. Die Menschen der letzten 500 Jahre oder so haben sich so an das Räumlich-Perspektivische Denken und Auffassen gewöhnt, daß die neuronalen Dispositionen und Trainings-Methoden, die für eine solche Trans-Temporale imaginative Vorstellungsweise notwendig sind, schlicht vergessen wurden, und weitgehend verloren gegangen sind. Marshall McLuhan hat in seinen Arbeiten (mehr oder weniger versteckt) darauf hingewiesen, daß in der Epoche der letzten 2500 Jahre seit der Alphabetisierung (und der Achsenzeit) eine sehr fundamentale, aber sehr subtile und kaum wissenschaftlich zu demonstrierende Umprogrammierung der grundlegenden neuronalen Prozessmuster stattgefunden hat, mit denen Menschen ihre Welt erleben, und sich in ihr orientieren. Das ist deswegen so schwer wissenschaftlich nachzuweisen, weil wir ja keine neuronalen Untersuchungen an den Menschen vornehmen können, die vor 3000 Jahren lebten, und es ist geschichtlich kaum wahrnehmbar, weil hier ein Bereich des alltäglichsten Lebens, also der banalen Normalität, tangiert wird, und solche Themen gehen kaum in die Geschichts-Chroniken ein, und sind nur mit sehr subtilen Analyse-Methoden zu finden. Aber wie soll man etwas finden, wovon man überhaupt nicht weiß, dass man es suchen sollte? Die medientheoretische Analyse der verfügbaren Geschichts- Zeugnisse hat aber inzwischen (in den letzten 50-70 Jahren seit Milman Parry) einiges an Material in diese Richtung hervorgebracht, und hier soll etwas dargestellt werden, das auf diesen Analysen aufsetzt, aber noch ein wenig weitergeht.
Die trans- temporale Visions-Methode, die Spengler wieder-entdeckt, oder besser wieder-erahnt hatte, die nannte er das Morphologische Denken. Dieses Denken ist, wie er selber an diversen Stellen seines Werkes klar sagt, etwas, das man eigentlich nicht erlernen kann, wenn man nicht schon eine Begabung dafür hat. Heute würde man sagen: es ist eine entsprechende Neuronale Disposition, die man dafür mitbringt oder mitbringen, oder dazu geboren sein muss. Und offenbar kommt eine solche Disposition recht selten vor, in der Genetik sagt man: sie ist rezessiv. Dieses Denken ist weiterhin in gewisser Weise incompatibel mit dem Denken, das sich seit ca. 500 Jahren sich immer unerbittlicher in den Vordergrund geschoben hat, und das die heutige Menschheit, praktisch über den ganzen Planeten hinweg, durch alle Schichten und Gruppen der Menschheit hindurch, beherrscht. Die Rede ist von der Aristotelischen Struktur, das Dualistische, Formale, Rationale, Logische, Mathematische, Technische, Kaufmännische, Kausale (etc. etc.) Denken. Ein wesentlicher Grund, wieso Spenglers Denk- Methode bei den Wissenschaftlern nicht gerade begeistert aufgenommen wurde, war, daß sie den Grund-Prinzipien des heutigen wissenschaftlichen Denkens widerspricht. Das Gefährliche seiner Methode war: Wenn man nicht äußerst vorsichtig damit umgeht, kann sie in einen unkontrollierbaren Irrationalismus umschlagen, und der hat sich ja dann leider in der Nazi-Zeit mit den zu erwartenden furchtbaren Konsequenzen auch sofort eingestellt. Spengler hatte eine Methode neu formuliert, die vor ihm hauptsächlich von Nietzsche, und davor von Goethe, in der Vermittlung von Schopenhauer, benutzt wurde. Bei Goethe können wir noch so etwas wie einen Archae-Typos finden: Die Ausgewogenheit, und die Fähigkeit, mit dieser Denkmethode verantwortlich, und damit auch wissenschaftlich umzugehen. Aber Goethes Auftreten war wohl eine der größten Ausnahmen und der genetisch-neuronalen Zufälle, die unsere Zivilisationsgeschichte der letzten ca. 300 Jahre aufweisen kann, weil er Charakter-Eigenschaften und die sozialen Umstände seiner Herkunft vereinte, die so selten sind, daß die Möglichkeit der Wiederholung praktisch Null ist. Auf diese Thematik soll noch später eingegangen werden.
Die Meisterschaft der Trans-Temporalen Perspektive (er-) scheint in Goethes Werk “Faust“ unmissverständlich durch, zumindest für den, der den Code zu lesen versteht.[43] Goethe hatte hier eine Ur-alte Methode wieder auferstehen lassen, die aus der grauen Griechischen Ur-Zeit stammte, das Aoide-Denken. Nicht umsonst beschäftigte sich Goethe so intensiv mit den Ur-Worten. Aoidoi (lat. Vates) wurden die Seher und Propheten in Alt-Griechenland genannt, von denen uns heute noch ein paar namentlich bekannt sind, wie Homer und Hesiodos, oder Tiresias und Vergil. Aber ihr Gewerbe war eine Kunst, die überall und zu allen Zeiten in der Prä-historischen Menschheit von vielen ihrer Kollegen ausgeübt wurde, denn sie waren das lebendige Kulturelle Gedächtnis ihrer Gesellschaften, zu den Zeiten, als es noch keine Schrift gab, und alles, was an Wichtigem tradiert werden sollte, von Mensch zu Mensch, von Mund zu Mund tradiert werden mußte. (Wobei es aber natürlich noch die Tradition des Handwerks gab, die alle technischen und praktischen Fertigkeiten weitergab, das ging etwas multimedialer von Mund, zu Ohr, zu Hand vonstatten. Oder auch manchmal von Hand zu Ohr, oder ähnliche weitere bewährte multimediale Traditionsmethoden, wie die mit dem Knüppel aufs Hinterteil.) Es gab solche Traditionen auf allen Kontinenten, bei allen Völkern, und Milman Parry studierte die gerade aussterbenden letzten Reste in West-Eurasien, auf dem Balkan, bei den Guslaren. In Zentral-Asien halten sie sich bis heute, es gibt dort noch Sänger, die das gesamte Gesar-Epos[44] auswendig singen können. Ebenfalls existiert in Afrika noch eine Tradition der Griots, die eine ähnliche Aufgabe bis vor ca. 50 Jahren wahrnahmen, und die heute von der Fernseh- Soap- Opera-CNN- und RTL- "Kultur" ins Aussterben gedrängt werden. Eine weitere Tradion existiert(e) unter den Ur-Australiern, den Aborigines der Traumzeit.
Es war eine bevorzugte Darstellungsmethode, die Aoidoi als Blinde zu portraitieren. Das heißt nicht, daß blind sein eine unbedingte Voraussetzung war, um Aoide zu werden, sondern es (be-) deutet (und Sehend und Sinnend) auf eine Fähigkeit hin, die Blinde in erheblich höherem Maße entwickeln müssen, als Sehende: Die Fähigkeit der kreativen Vision, und das Aufbauen von imaginären Raum- Traum- Vorstellungen, die es den Blinden helfen, sich in der Seh-orientierten Welt der Menschen zurechtzufinden. Aber mit dieser Fähigkeit haben (einige besonders begabte) Blinde auch die Möglichkeit, Raum- Traum- Vorstellungen zu errichten, die völlig andersartig sind, als die perspektivischen Welt- (T)räume, in denen die Normal-Menschen leben. Diese Fähigkeiten der Kreativen Visualisation der Blinden kamen mit dem Schriftzeitalter aus verschiedenen Gründen völlig außer Gebrauch, erstens weil man keine Gedächtniskünstler mehr brauchte, um das kulturelle Material zu tradieren, zweitens, weil Blinde durch die überwiegend schriftliche, also visuelle Transmission, effektiv davon abgeschnitten waren, sich soviel Wissen anzueignen, daß sie damit eine Vision erbauen konnten, die noch irgend etwas besonders aussagekräftiges bieten konnte. Und wenn sie das doch konnten, dann fehlte ihnen die Schreib-Fähigkeit, um das so erlangte Wissen an ihre Mitmenschen weiterzugeben. Die Ausnahmen bestätigen die Regel, und einer von denen war Jorge Luis Borges, der aber erst spät im Leben blind wurde, und der so sein ganzes Wissen schon aufgebaut hatte. Ein anderer war Jacques Lusseyran, von dem McLuhan erzählt, aber der mußte sich als Resistance-Kämpfer anderen Aufgaben widmen, als kosmische Visionen zu entwerfen. Immerhin waren seine Berichte aufrüttelnd genug, um auf diese Weise in die Menschheits-Tradition einzugehen.
Die für ihre Mitmenschen so unverständliche Fähigkeit der Blinden Sänger war ihre Fähigkeit zum Erblicken und Erschauen der Trans- Temporalen Perspektive, was man als Weissagung und Prophezeiung bezeichnet, und diese Fähigkeit war den Menschen zu allen Zeiten sehr viel wert und teuer.[45] Diese Fähigkeit starb aber bald aus: Erstens aus den oben genannten Gründen, weil die Hauptaufgabe der Aoidoi, als kulturelle Gedächtnisträger zu dienen, wegfiel. (Die Orakel wurden stumm, siehe H.v. Dechend). Zweitens, weil sich die Sprache seit Einführung der Schrift so rapide änderte, daß bestimmte Visions-Möglichkeiten, die die alte Aoide-Sprache noch bot, wegfielen, weil die Fein-Abstimmung zwischen Sprache, Ohr, und Gehirn verloren ging. Das wird an anderer Stelle noch als Neuronale Resonanz, und Onoma-Semaiophonische Rhizome näher erläutert. Die heutigen modernen Sprachen sind für das Aoide-Denken völlig ungeeignet. Die dritte Problematik war, daß die Menschen nun nicht mehr den Geschichten ihrer Aoidoi ehrfürchtig lauschten, und sich von ihnen auf ihre Traumpfade leiten ließen, und zu ihnen ihre begabten Kinder in die Lehre schickten (man kann annehmen, daß nur etwa einer von Tausend die Begabung hat).
Es kam noch schlimmer: Die Aoidoi wurden unterdrückt und vergessen. Das war vor allem in den semitischen Gebieten, also Irak, Syrien, Mesopotamien, der arabischen Wüste, wo der Gotteskult Yahwes, und seiner Verwandten, Ahura Mazda (in Persien), und Mithras, sowie seines direkten Nachfahren, Allah, sich breitmachten. Eine etwas andere Entwicklung gab es in Indien. Dort existiert bis heute die wohl größte und detailierteste orale Tradition der Menschheit, und dort wird noch sehr genau verstanden, was hier in dieser Schrift berichtet wird. Aber ein einmal existierender Codex an sakrosanktem heiligen Material wirkt sehr effektiv darauf hin, daß kein neues Material mehr gebildet werden darf. Und so wurden vor allem in den jüdischen, christlichen, und islamischen Kulturen die Möchte-Gern Propheten mit besonderem Fleiß ans Kreuz genagelt, verbrannt, gevierteilt, geschächtet, geschunden, von Tieren zu Tode getrampelt und zerrissen, und was dergleichen Vorzugsbehandlungen mehr sind, die man speziell denen angedeihen läßt, die sich nicht einfach nur daneben benommen hatten. (Denn diese wurden, same routine procedure as everryday oder everry year immer ganz kurz und schnell aufgehängt). Sondern mit solchen Subjecten mußte man etwas besonders Ein-dringliches veranstalten. Denn die hatten auf eine sehr, sehr erst zu nehmende und auf zehnfach gefährlichere Weise versucht, die grundlegenden Fundamente der Denk- und Ideologie- Zitadelle zu untergraben, in der sich die gerade herrschende Macht-Intelligenz-Clique gerade so gemütlich eingerichtet hatte.
In anderen Worten, das genetische Potential der Aoidoi, das sowieso sehr selten vorkam, wurde noch auf die verschiedensten Weisen aktiv aus dem Gene-Pool der Menschheit ausgemerzt. Zum Beispiel daß alle Menschen, die solche Anlagen hatten, in Europa nach 500 CE im Kloster landeten, oder etwas später, in den Hexenverfolgungen, auf dem Scheiterhaufen. Nach 1500 CE war das Aoidoi-Potential der zivilisierten eurasischen Völker praktisch vernichtet. Und dann braucht man sich auch nicht mehr zu wundern, warum heute die Wahrsager nur noch solchen Quatsch reden. Es benötigt dazu eben mehr, als nur eine vage visionäre Fähigkeit. Es braucht langes Training, eine außerordentlich fein geschulte Intelligenz, und es braucht vor allem eine gesellschaftliche Einbettung, eine Tradition, und ein Denken der umgebenden Menschen, das damit in Resonanz treten kann. Verstehen heißt, in heutiger Sprechweise: In neuronale Resonanz treten.
Die Unendliche Wiederkehr des Ewig Ungleichen.
Paraphrasiert nach Nietzsche (AG)
Das System der
Denk-Technik der Noologie soll möglichst unabhängig sein, von dem Gebrauch des
Wortes "Nous/Noos" und des Logos in der alt-
europäischen philosophischen Tradition, wie sie etwa bei Plotin oder bei Eucken
(Siehe den Anfang des Textes) formuliert und festgeschrieben wurde. Denn diese
gingen meistens in Richtung auf etwas theologisch- Göttliches, was hier
überhaupt nicht intendiert ist. Peter Sloterdijk nannte dazu in einer
überraschenden Redewendung: Den oder besser "Das" Gott der
Morphologen. Dies muss nur noch geeignet definiert werden. Und so geht die
Noologie eher in eine frontal entgegengesetzte Richtung, zu Parmenides.
Während Parmenides sich vor allem auf das "ewig und unveränderlich
Seiende" bezieht, und dies zum Thema seines Diskurses macht, behandelt die
Noologie vor allem die Aspekte des Werdens, der Wirk-Kräfte, und des Prozesses
und des Procedere nach Heraklitos.[46] Parmenides hat in seiner Schrift m.W. auch
gar nicht von "Nous" gesprochen, sondern nur von "Noein".
Dies ist bedeutungsvoll, da hier noch "Noein" als Handlung thematisiert
wird. In der Sichtweise der Noologie ist es nur als Konventions-Mittel erlaubt,
"Nous/Noos" als Begriff zu verwenden. Vor allem ist es möglichst zu
vermeiden, ihn sachlich oder dinglich zu verstehen. Die Verdinglichung und
Substanzialisierung ist ein Problem mit dem Gebrauch von "Geist" und
"Spirit", das sich trotz aller Vorsichtsmassnahmen in die Philosophie
(bzw. das populäre Verständnis von) einschlägiger Werke von Hegel bis Wilber
eingeschlichen hat. Die Verdinglichung von "Geist" und
"Spirit" birgt ein ontologisches Grundproblem: Welchen
ontologischen Ort soll "Geist" im Kontrast zu den "Dingen der Welt"
und den "Empfindungen des Subjekts" annehmen? Das soll später unter
"Einzelthemen der Noologie" wieder aufgegriffen werden. Eine
ausführliche Einführung zu der Rolle von Noos/Nous und Logos in der
altgriechischen Philosophie findet sich bei Leiber (1996, Teil I, p. 57-124).
In Übereinstimmung mit Wilber behandele ich das Thema des Noos/Nous als
Shunyata-Konzept, also als Leere. In Anlehnung an den Dharma-Weg des Buddha
orientiert sich die Noologie hin auf ein Fernziel, ohne aber den Anspruch zu stellen,
dass dies hier oder überhaupt erreichbar wäre. Es kommt hier nicht darauf an,
dass man ein Ziel (aristo- telos) nennt, das man niemals im
Sloterdijk’schen leistungsorientierten Sinne (DMDL) erreichen kann oder möchte,
sondern dass es ein "Höchstes Ziel" bleibt. Das Aristo
Telos, die Peras, die Peirasis, die Peiraseos, das Grenzen
Überschreitende, jen(s/z)eits von allen Grenzen, und dann noch hinein in
die Shunyata oder das A-Peiron. An diesem muss man(n) sein
Bemühen ausrichten, auch wenn man(n) genau weiss, dass man es (nach allen
menschenmöglichen Masstäben) nie erreichen kann. Denn wir sterben meistens viel
früher. Das ultimate Ziel der Peirasis oder der Peiraseos, des Hindurch-
und Durch- Dringens, in die bisher un-geahnten Denk-Welten
des jen(s/z)eitigen Denkens, der Denker und der Deuter, der Prophedeuten,
das müssen wir, nun jetzt ganz gewiss tun, ganz genau so wie es unsere Ahnen,
im Sinne von Er-Ahnen, und im Sinne von Ur-Ahnen getan haben, und
wie wir es immer wieder tun werden und wollen, und wie wir es müssen, der Kraft
der Bestimmung unseres Schicksals. Siehe auch Richard Wagner: Der Ring des
Nibelungen. A(h/t)men.
Das Aristo Telos der Noologie ist:
1) richtiges Wissen (Ortho-Noesis),
2) richtiges Können (Ortho-Dynamis),
3) richtiges Handeln (Ortho-Poiaesis) und
4) richtiges Betrachten oder Reflektieren (Ortho-Dia-Noesis).[47]
Ortho (gr) := aufrecht, gerade. Es ist das Ziel der Noologie, Wege zu einer Formulierung der "Ecology of Mind" nach Bateson zu finden, ohne in dieselben Denkfallen zu geraten, in die praktisch alle existierenden Ortho- Systeme geraten sind, die apodiktisch apollinisch den Anspruch stellen, "die Wahrheit" oder "das Absolut Wahre, Richtige, Gute und Schöne" (nach Platon und Ken Wilber) zu formulieren. Im Hintergrund besteht hier ein Spannungsfeld zwischen dem, was aus irgendeinem geschichtlichen Kontext einmal erkannt und gesagt worden ist, und wie gut und pragmatisch zutreffend es für den heute und für die Zukunft gegebenen Kontexten vielleicht ist oder sein wird. Das besagt noch nichts darüber, dass das alles in späteren und anderen Kontexten noch gültig ist oder sein wird. Hier ist insbesondere das Nicht-Identitäts-Prinzip der Noologie von Bedeutung: Durch die progressive Reflexion werden Gedanken "aufgehoben", und somit auch ihrer ursprünglichen Wirk-Kraft (dynamis) entkleidet. Oder anders ausgedrückt: Der menschliche Verstand ist so "vielgewunden" (poly-tropos, nach der Homerischen Odyssee), dass er es immer wieder geschafft hat, mit wenig Anstrengung die "Grösste Wahrheit" zum "Grössten Irrtum" der Menschheitsgeschichte um- zu- funktionieren. (Es ist die all-beliebte En- oder Poly-tropia des Odysseus aus Homer’s Odyssee).
Der folgende
Abschnitt enthält so etwas wie die "zentrale Schaltstelle" der
Noologie. Hier finden sich alle Schlüsselthemen, die in den folgenden Kapiteln
weiter ausgeführt werden. Und hierhin kehre ich in der rekursiven Reflexion (Dia-Noiaesis,
Penta-Noiaesis) auch immer wieder zurück. Die Noologie ist der Umriss /
Entwurf eines Struktur-Systems des Nous / Noos,[48] sowie eines Struktur-Transformations-Systems,
das ich Meta-Morphologie[49] nenne. Es ist das Gesetz des Logos,
und das heisst sich: Nomos. Damit ist auch das Schicksal mit
einbeschlossen, also die Moirae, oder die Nornen). Ich beziehe mich in der
Formulierung des Noos historisch auf die Schrift von Parmenides "Vom Wesen
des Seienden", ohne aber den Anspruch zu stellen, dass ich mit Nous / Noos
dasselbe meine wie er. Die Grundthemen des Noos sind: Erkennen,
Unterscheiden, Erinnern, Reflexion und Selbst-Reflexion. Weiterhin
umfasst die Noologie in meiner Diktion noch folgendes Bedeutungsfeld: Wissen,
Denken, Verstand, Vernunft, Bewusstsein, Vorstellung, Spirit(uell), Geist,
Logos, Intellectus, (co‑)gnoscere, Kognition, Mind, Gedächtnis,
Erinnerung, (Selbst-) Reflexion, Common
Sense, aber auch Emotion, Empfinden, Empathie, Leiden, Lügen, List, Gedanken-Verdreherei oder
Tropo-Noesis, Humor, Phantasie, Poesie, Intuition, Mythos, Mystik, Prophesie
und sogar Märchen. Unter der Bezeichnung "Spirit" taucht ein
ähnliches aber falsches Thema auch bei Wilber an zentraler Stelle auf.
Hiermit komme ich zu einem weiteren Kernthema der Noologie: Die Triadik.[50] Ich fasse hier kurz einige Überlegungen zusammen, die vor allem in Noologie II ausgearbeitet wurden. Diese sind in den Kapiteln: Noologie II "1.2. Was bedeutet Noologie?" aufgehoben.[51] Zuerst wollen wir ein Bild eines Ursymbols der Triadik vorstellen:
Bild: Das Triske(l)lion,[52] Keltisches Ursymbol, auch aus Korea (Sam-Taeguk) und im Shinto-Kult Japans
Das Kleeblatt (Shamrock) ist nicht umsonst die Symbolpflanze Irlands,[53] denn Irland war die letzte verbliebene Kulturbastion der Kelten in Europa, und das heilige Symbol der Kelten war das Triskellion (oder Treskelion).[54] Die Römer hatten auf dem Festland und in England die druidischen Traditionen sorgfältigst ausgetilgt, nur Irland war verschont geblieben. So kam die Christianisierung in eine Kultur, in der die Trias schon seit je her das heiligste Symbol war. Das Buch von Kells[55] (Nomen est omen) zeigt viele Bilder der Triskel oder der Triskel(l)ion,[56] die sich in einer sehr ästhetischen Komposition mit der quadro-symmetrischen Kreuz-Symbolik der Hl. Christl. Schrift ein-gefügt hat. Neben dem Kreuz, den 4 Evangelien, den 4 Wappentieren der Evangelisten, etc. pp. Irland war das erste Land Nordeuropas, das christianisiert wurde, von hier aus reisten die Missionare ins wilde Germanien (Bonifaz), und die irische Kirche war ursprünglich nicht an Rom angegliedert, sondern bis zur Besetzung Ägyptens durch die Araber ein Zweig der Alexandrinischen Kirche, die so hervorragende Geister wie Origines und Dionysios Areopagita hervorgebracht hatte. Ausser den Kelten war das Triskellion ein heiliges Zeichen bei einigen asiatischen Völkern, und ist vor allem in Korea (Sam-Taeguk) und im Shinto-Kult Japans zu finden. Die Manifestationen der Trias in der spirituellen Geschichte der Menschheit sind über alle Kontinente verteilt. En passant erwähnen möchte ich nur noch die Trias von Brahma, Vishnu, und Shiva in Indien, den schon erwähnten Hermes Trismegistos, die ägyptischen Pyramiden, und das bekannte Dreieck, in dem das "Auge auf der Pyramide" der Freimauer steht, auf jeder US- 1-Dollar-Note zu finden. Last but not least die Fussbodenmuster in den Kathedralen, die meistens aus einem Kreis, einem Dreieck, und einem Rechteck figuriert waren. Sinnigerweise war der Kreis auch noch als Labyrinth[57] gestaltet, auf dem entlang die Betenden Pilger eine Peregrinatio[58] machten.[59] Die wohl bekannteste logische Trias-Formulierung stammt von Aristoteles: Alles hat einen Anfang, eine Mitte, und ein Ende. In der altgriechischen Mythologie finden wir korrespondierend die drei Moirae: Klotho, Lach(a/e)sis, Athropos.[60] Die Inder setzten dafür ihre Götter Brahma, Vishnu, und Shiva ein, die Tri-Murti, und das Amrytam.[61]
BRAHMA, n.
He who created the Hindoos, who are preserved
by Vishnu and destroyed by Siva -- a rather neater division of labor than is
found among the deities of some other nations. The Abracadabranese, for
example, are created by Sin, maintained by Theft and destroyed by Folly. The
priests of Brahma, like those of the Abracadabranese, are holy and learned men
who are never naughty.
Ambrose Bierce
Die Moirae:
They controlled the life and destiny of
everyone. Klotho spins the thread of life, Lach[a]esis measures it (looks how
long it is), and Atropos cuts the thread. When the thread
is cut the person dies.[62]
Klotho heisst wörtlich: Die Spinnerin. In diesem Wortbild ist das Verwinden der Fäden (en-tropos) enthalten. G. Bruno (1991, Kapitel IV, 40)[63] erwähnt dies als "Clotho, die Umwälzbarkeit der Welt" (ie. die En-Tropia). Diese kommt mit Atropos zu ihrem Ende. Die Lachaesis ist ebenfalls ein Wortbild (lachnos), welches die Wolle, ein gekräuseltes (verfilztes) Haar oder Fell (siehe auch die Argonauten und ihr goldenes Flies) symbolisiert. In der nordischen Mythologie finden sich parallel dazu die Nornen: Urda, Verdani, and Skuld.
http://simple.wikipedia.org/wiki/Moirae
Das Amrytam:
Der Begriff Murti (lat.: mors) führt uns morpho- / phono- / logisch zu der Formel "Amrytam" := a-murti, das Nicht-Verwandelbare; murti := Ver-Wandlung, Tod, gr. (A-/En)-tropia, Atropos, zu seinem Ende kommend, (lat. mors, mutare). Amryta oder Amrita oder Soma, ist der Nektar, (oder das Ambrosia) der die Seele mit der Alaetheia aus der Todes-Nacht-Laethe-Vergesslichkeit wieder heilt und wieder herstellt.
In Hindu mythology and Buddhist mythology, Amrita
is the drink of the gods, which grants them immortality. The word itself
literally means "without death"[64] ...
Vishnu said that if they churned the sea of
milk, they might produce amrita, the drink of the gods, which could make them
strong and immortal. So Vishnu took the form of Kurma, the turtle avatar. He
has four arms, two to support his great shell. Kurma sat on the bottom of the
sea floor and gods placed a mountain, Mount Mandra on Kurma shell, and used it
as a churning rod.
Giordano Bruno hat die wohl ausführlichste mythologische Exegese der Dreiheit gemacht, die je ein Philosoph zustande gebracht hat. Dieses ist nur ein kurzes Zitat, aus einem sehr viel längeren Text, nur zu der Dreiheit (der Trias).[65]
39 Kapitel IV
DIE DREIHEIT DES SEIENDEN
Die Analogie
zwischen Dreiheit und Dreieck
Hier bietet sich
den Sinnen eine klare Figur. Denn sie umfaßt
wie der Ternar als
ein Erstes alle Arten der Zahl, weil er das
erste Gleiche und
das erste Ungleiche und eine durch sich
selbst existierende
Monas ist, Gattung und Bewirkendes,
welches die Zahlen
nach verschiedenen Modi unterscheidet
und ihre Arten
erweitert. So stammt aus der Quelle des Dreiecks
die ganze Gattung
der Figur; es findet sich, daß aus ihm
heraus sie
zusammengesetzt, und in ihn hinein wieder aufgelöst wird.
Ebenso wird dort
durch die Monas jede Art umfaßt. Sobald
die Zweiheit
hinzugefügt wird, bewahrt nichts mehr die selbe
Form. Sondern es
wird dieses Selbe zuerst größer, dann
wächst es durch das
Ungleiche kontinuierlich weiter und nähert
sich dem Minimum
der Dreiheit an von der Region des
Mehr; wie es ja
überall augenscheinlich wird. Drei Teile
sind's, die, indem
sie eine sich ganz ähnliche Figur bewahren,
zu einem ersten
Teil als ihm ähnliche hinzugefügt werden.
Ich übergehe es zu
sagen, daß diese Figur sich selbst alle
Verhältnisse nach
Anfang, Mitte und Ende liefert, in der körperlichen
Art in Bezug auf
Maße und Figuren, zu denen noch
etwas zu sagen
bleibt, auch wenn wir zuvor schon etwas gesagt haben.
Wie die Dreiheit in
ihrer allgemeinen Art alles vollendet,
was das Licht
erblickt, ist sie auch das Ersterzeugende: Der
Geist, der gezeugte
Intellekt und der Nexus von beiden. (1) Das
Gute, das vom Guten
Erzeugte und das Leben der Welt. Der
Geist als der erste
Gebärer, der Intellekt als der Erstgeborene,
und
die Liebe, die man einen großen Dämon
[AG: Der Daimonos im Archaisch-Griech. ist kein Dämon] nennt.
40 Kapitel IV 359-360
Nichts anderes als
ein Erstes, das alles aus sich herausgießt,
ist die Potenz, und
eine erste ist die Weisheit, die das Ganze im
Ganzen lenkt; und
die Liebe der Güte ergießt sich in das
Ganze ohne Ende.
Bei den Gottheiten
folgt jener eine gütige Dreiheit nach, sie
bezieht sich auf:
Merkur, Interpret des Göttlichen, die wahr-
genommene
Gelegenheit; Blitz des Ingenium, der über die
Dinge Rat haltende
Apoll; die Begierde, Venus ist die Erzeugerin
der unseren.
Daher kommt die
anschauliche Dreiheit des Wahren, des
Guten und des
Schönen. Wie die Grazien (41) in den reizenden
Umarmungen der
Paphies, so hängen sie aneinander, sie sind
der Welt
wohlwollend gesinnt und freundlich, von gütigem
Antlitz. Sie hat
mir der Seher beschrieben, dem Mantua seinen
Namen verlieh. (42)
Die erste von ihnen ist Aglaia, die die
Fröhlichkeit vor
sich her in ihrem zierlichen Gesicht trägt,
und mit ihr ist
Thaleia, das heilige Haupt mit einem grünen
Kranz umwunden, und
dann Euphrosine, blühend die Wangen,
frisch der
rosenfarbene Mund, heiter die ungebunden
schweifenden Augen.
Gegen diese stehen,
von strengem Aussehen, die Parzen, (43)
die gemäß der
Urteilssprüche eines strengen Gesetzes hart an
den Schicksalsfäden
ziehen. Ihr Losen um die Dinge gibt der
Lachesis den Namen,
(44) und der mittleren, Clotho, die Umwälzbarkeit
der Welt, (45) und der
furchtbaren Atropos das ein
für alle Male
unwiderrufliche Fatum. (46)
Zuerst ist die
Essenz, einem jeden einfach zugeteilt, ihr folgt
die Möglichkeit und
geht mit ihr vielleicht denselben Weg,
dann entsteht das
Werk, in dem eine Form nach außen geschickt
wird, oder sie
erscheint nach innen hineingeschickt,
wenn es sich um
einen bloßen Akt des Geistes handelt.
Dieser ist
dreifach, zuerst kommt ein einfaches Aufnehmen,
dann folgt als
Zweites eine erste Komplexion des
Einfachen,
schließlich kommt der Diskurs und die Argumentation
ist schon
schlagfertig.
Unterschieden wird
ein Minimum, das als einziges alles
von unten her
stützt. Nichts anderes ist das Magnum, wel-
41 Kapitel IV
ches unendlich alles angleicht. Das Maximum ist die eine
Grenze der Dinge, die sie enthält. Das Gleiche, das Mehr und
das Weniger sind ganz jeweils Bezogene. Die Linie ist eine
Darstellung des Kontinuum, ebenso Fläche und Körper.
Gleiches, Eines und Ungleiches sind für die Zahl die ganze
Substanz. Im Unermeßlichen sind Länge, Breite und Tiefe
dasselbe, und die Stufen der Natur sind: in der Tiefe, in der
Mitte, in der Höhe. Die unmittelbare Gegenwart bringt die
Vergangenheit und die Zukunft mit sich. Hier haben wir den
reinen Akt, die reine Potenz, und das aus ihnen Gemischte. Es
gibt Ideen, Spuren und Schatten, als die Formen von allem.
Man findet sie vor allem, in allem und freilich auch nach allem.
Hier haben den Vorsitz die gebärende Natur, das gewaltsame
Handeln und das Fatum. Dieses muß erwartet, gefürchtet
und erstrebt werden. Das Ganze bewirken der Zufall, die
Natur und der Wille. Es gibt eine dreifache Welt: Gott, Natur,
Mathesis. Daraus emanieren die drei Prinzipien: Licht,
Geist und Wasser. Die Seele ist dreifach: in Leben, Sinnlichkeit
und Vernunft. Ein Woher, ein Wodurch und ein Wohin
kennt ein bewegliches Ganzes. Die Subjekte nehmen auf,
halten zurück und schicken das Zurückgehaltene wieder aus.
Wenn du die Wirkung betrachtest, den Wunsch und die Erkenntnis,
so wird unbedingt ein Subjekt, ein Objekt und ein
Vermögen gefordert: ein Anfang, eine Mitte und ein Ende;
der Sinn, die Vernunft, der Geist.
Der Ring des Apoll (47)
PRINCIPIUM, MEDIUM, FINIS, SENSUS, RATIO, MENS. (48)
Das ist der mittlere Kreis, der aus sechs Teilen besteht und aus sechs
Grenzpunkten. Wenn der SENSUS zuerst das PRINCIPIUM
selbst umfloß, die RATIO das MEDIUM, und der höchste INTELLEKT
die FINIS: dann entstehen drei außen liegende Winkel,
deren erster das erste einfache Aufnehmen ist; die erste
Komplexion des Einfachen kennzeichnet den zweiten, der
Diskurs den noch übrigen Winkel. So nimmt der Kreis ein
42 Kapitel
IV 361-362
ihm von aussen zugeschriebenes Dreieck an. Diesem wird
dann ein weiterer Kreis eingeschrieben, wenn das PRINCIPIUM
die FINIS umkreist hat, wenn man das MEDIUM um die
FINIS herumlaufen
sieht, and zugleich in Bezug auf das MEDIUM
die FINIS schließlich das Zentrum ist. Jene Figur erscheint
vor dir, die tiefsinnig zeigt, daß die vielfaltige Dreiheit
in dem einen NEXUS zusammenlauft.
Ich zeichne den Tisch der Grazien
Richte deinen Blick auf den Tisch der Grazien, wenn du die
Absicht hast, in einer sicheren Folge Figuren zu bilden and
nach einer sicheren Ordnung das dargebotene Feld zu unter
teilen. Hierher richtet sich gespannt die Vernunft, sooft sie
die Regel reflektiert, mit der sie die Teile in
einem ebenen
Dreieck auffinden kann. Richte deinen Blick auf den Tisch
der Grazien, wenn du die Wege des Grundes erschliessen
willst, durch welche ein Priester das Heilige and ein jeder
Magier die Huldigungen seiner Götter bedacht haben
and
ihre heiligen bzw. profanen Riten befolgen. Einst ersann die
griechische
Religion drei Gottheiten, gewachsen aus dem Samen
des Saturn. Durch these Gottheiten kam alle Gunst
aus
dem Himmel and aus dem Meer hervor, aus der Tiefe, dem
Reich Plutos and Neptuns, and aus dem Reich des
hohen
Jupiter.
362-363 Die
Dreiheit des Seienden 43
Es sind drei Kreise, Charis dreht sich um Fortuna
and um
Apoll, Bacchus um Erigone, (49) and dann wachsen die Wege von
Charis zu Bacchus and Diana, and von Bacchus zu Diana, die
zu einer gegenseitigen Umfassung der Kreise gezogen werden,
allmahlich zu dieser nämlichen Figur zusammen.
Hier sind drei Kreise, zu denen diese Gottheiten gehören.
Dreimal wird eine Gerade mit dreimal einem Zentrum
verbunden,
von einem Grenzpunkt zum andern, so dass diese
dann durch drei Grenzlinien verknüpft werden konnen. Die
übrigen Grenzpunkte von hier aus zu verbinden ist
sehr leicht
in dieser einen immer konstanten Figur; verbinde das eine
Zentrum mit dem andern, den einen Kreis mit dem anderen in Dreiecksform.
So benutzen die Völker die verschiedenen Dreiheiten unter
verschiedenem Namen. Die Dreizahl ist von grosser Vorzüglichkeit:
der geflugelte Merkur durchdringt drei Reiche, wie
die Gattung des Betrachtens and des Handelns dreifach ist.
Dreifach ist das Gebiet der Himmel, dreifach die Luft, dreifach
sind die Unterschiede des Wassers, dreifach die Kraft
der Erde, and den drei Geschlechtern sind drei Patriarchen
44 Kapitel
IV 363-364
gegeben. Als die Mutter Erde die Lebewesen gebar, gebar sie
zuerst Ennoc[h], darauf Leviathan (50) and dann den dritten,
Adam. Wie der grösste Teil des Geschlechts der Juden glaubte,
für welches es nur eine heilige Erzeugung aus dem Einen gibt
(das berichten alle), wurde die Generationenfolge wiederum
erneuert durch den Stammvater Noah (nachdem das übrige
Menschengeschlecht unter den Fluten versunken war), and
zwar wieder durch drei Menschen, namlich Sem, [C]ham and
Japhet. (51) In drei Versuchen, am Fuss dreier Berge, schworen
drei Bruder, den Himmel niederzureissen, sich eifrig bemühend,
dem Pelion den Ossa and den hohen Olymp (52) aufzusetzen.
Jupiter zerstreute diese aufgetürmten Berge durch
drei Blitze. Und er
hat die Bruder Caeum, Japet (53) and Typhon
(54) bezwungen, die von Tellus in drei scheusslichen Geburten
mühsam hervorgebracht worden sind. Daraufhin hat sie
die drei Eumeniden (55) hervorgebracht and den Orkus mit dem
dreifachen Schlund, der nicht zu sättigen ist. Die Wünsche
der Menschen richten sich abwechselnd nach drei
Gegenständen,
so dass sie jeweils mehr zu dem einen als zu dem
anderen
neigen: Juno, Pallas and Venus setzen einem zu, es gebe entweder
Würde, Wissen oder lockende Lust. Beziehungsweise
Reichtum, Weisheit oder Herzensfreude. Es ist keinem gegeben,
sich in allen dreien hervortun zu konnen; wem nämlich
das Wissen gegeben ist, dem ist nicht gleichzeitig das Schicksal
oder die Sorge des
Besitzens gegeben. Und denen Reichtum
gegeben ist, denen wird dafür nicht gleich schon
der
Nutzen gegeben. Aber wie die Herzen der Menschen
mehr
vom Schönen and Angenehmen verlockt werden, das
zeigt
weise die Geschichte des Paris. Vor drei Richtern
wird die
Rechtssache der
Toten erforscht: da steht die dreifaltige Hekate
(56), die
ewige Königin der Schatten; den Eingang zur
Unterwelt bewacht der dreikopfige Cerberus. (57)
Dreimal
kommen die Geister der Toten, mit drei Handen,
wenn sie
gerufen werden, dreimal bringen sie die hohlen
Taler zum
Klingen (wenn sie kommen, um den Magiern zu Diensten zu
sein); wenn sie die drei Fesseln binden. Dreimal zischen sie,
drei Wünsche erfüllen sie. Dreimal umkreist das Opfertier die
364-365 Die
Stufen der Dreiheit 45
Altäre, und dreimal beugt man die Knie auf die Erde. Die
Weihrauchfässer sättigt man dreimal mit Feuer, dreifarbig er
scheint das Gesicht. Dieser ungleichen Zahl erfreut
sich
Gott. (58) Ein dreifaches Seil wird schwerlich zerrissen, (59) so wie
es auch drei Zeugen gibt, im Himmel, auf der Erde und in der
Tiefe. In drei Regionen wird der Erdkreis geradewegs auseinander
geschnitten, das große Gesicht der Erde, dreimal reinigt
der Priester das Heilige, dreimal mit Flammen, dreimal
mit Wasser, dreimal mit Sulfur, und dreimal wendet er sich
um, mit drei Unterbrechungen öffnet er den Mund.
Der eine Kreis und die Kugel zeigen diese Natur in den Dingen auf vollkommene Weise an, auch wenn wir ihre Bewegung betrachten und ihre Kraft, sich zu bewegen. Der Kreis ist das Fatum, das über allem steht mit seinem unbeugsamen Gesetz, nach dem sich auch die kontingenten Dinge in ihrer gewissen Freiheit verbinden, manchmal in bezug auf ihr Ziel. Das Fatum steht fest als etwas ganz Notwendiges, auch wenn sich der Wille der Natur und der Wille des Geistes widersprechen dort, wo du nicht ein Ganzes, sondern Partikuläres ausmachst. Ein Gesetz ist es, nach dem wir durch die Natur geflossen sind von einem hohen Prinzip aus und in dem wir uns erhalten, mit Sinn und Ingenium Beschenkte und Lebendige. Schließlich werden wir im Rückfluß aus der dem Tode nahen Gegend zu unserem hohen Ursprung zurückgehen. Ein Maximum ist der eine alles umfassende Kreis und ein größter Globus, da ja beide ohne Grenzen sind. Für sie sind jene unermeßliche Potenz und ihr Akt Eines, weil sie beide sind, was immer von ihnen bewirkt werden kann. Der einzigartige Kreis ist ein Minimum, weil er alles enthält. Er ist, weil er vollkommen innen in allem ist und weil außerhalb seiner nichts ist, wahrhaft alles für alles, und er ist in allem erfahren. Daher ist der kleinste und der größte Kreis dasselbe. Er ist einfach der eine Raum und der eine Ort seiner selbst wegen, weil er ohne jegliche Raumgrenzen gegeben ist. Und kein Verstand oder keine Wahrnehmungen sind der Überzeugung, daß jenes Unermeßliche zwecklos in diesem Ganzen sei und seine völlig gleiche Potenz, so daß womöglich nicht jeglicher seiner Teile für wahrhaftig erfüllt gehalten werde. Sobald einem Kreis ein Zentrum gegeben wird, wodurch er um so wahrer als solcher erscheint, nämlich als ein Kreis, dessen Substanz ja das Zentrum ist, sind der Raum, der Körper, die Natur und der Geist durch das eine UNENDLICHE, und sie sind auf einfache Weise absolut durch dieses eine Wahre, in dem alles wahr ist. Also wird das Unendliche von dem einen Zeichen ausgedrückt, dessen Zentrum als überall befindlich gefaßt werden soll. Es zeigt sich gleichfalls durch sich selbst als die
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [346]
Vernunft, die Sache und als die Kraft des Namens: UNIVERSUM. Es allein begegnet gleichsam überall dem Geist und sich selbst. Als die TÄTIGE KRAFT [AG: Potenzia, Poiaesis, En-Ergeia], die alles zu allem hin und alles auf sich selbst wenden kann. Alles, damit alles aus allem entspringt und alles aus ihm selbst. Als Alles, wie es ein Zentrum für alles ist, und es selbst in allem. Es ist die MATERIE, die nicht weniger notwendige Substanz ist, als sie auch als Bewirkende in bezug auf das Bei-Werk in überragendem Maße ihre Kraft entfaltet. So daß jene Kraft nur soviel machen kann, wie diese [Materie] werden kann. Denn die Potenz kann nicht das Unendliche machen ohne dasjenige selbst, was Unendliches werden kann, und umgekehrt. Daher begleiten sie sich so gegenseitig, und in Wahrheit setzen sie dasselbe Prinzip, wenn du die Sache von höherer Warte aus und wenn du den Namen der Materie besser begreifst als der Stagyrite(4) [AG: also Aristoteles]. Dieses Ganze ist ein Mögliches, in dem die ganze aktive Potenz ihrem eigentümlichen Subjekt angeglichen ist und das Sein dem Seinkönnenden. So ist die Materie die ganze Substanz der Dinge, und sie umgreift in einem ewigen Kreislauf als Ganze durch alle Teile hindurch in einem fortwährenden, ununterbrochenen Verlauf von allen Seiten das ganze Sein. Und weil nichts im Akt ist außer dem, was zu sein vermag, und nicht mehr sein kann als das, was es vom Bewirkenden her werden kann: also merke dir, sind Potenz und Akt Eines. Als ein Einziger aus beiden und als ein Selbiger zeigt sich der Kreis. Und da es ja genügend bekannt ist, daß der Akt und das Ziel selbst auf ein Subjekt hin wiederum zusammenkommen und nur das logische Argument sie zu unterscheiden pflegt, sind sie in der Physik mit der Wirkursache auf denselben Nenner gebracht, und wie Aristoteles, durch das Licht der Natur gleichsam genötigt, sagte: Das Ziel des tätigen Aktes kommt von einem ähnlichen Bewirkenden und erscheint somit in einer ähnlichen Form. Also begreifst du das Prinzip entweder wie ein Element im Zusammengesetzten beschaffen; oder was eher würdig ist des Namens einer Ursache: als ein Vollkommenes, Höchstes, durch sich Seiendes, Unbewegliches, Ganzes. Alles ist unter einer Natur und unter einer Vernunft, das Prinzip, das Ziel, die Form des Akts, die Materie, das Bewirkende, das Unendliche und über allem das Maximum und das Minimum und das, welches von diesen bei-
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [347]
den umfaßt wird: das Universum, das dem Raum gleichkommt, das größte Gesetz oder Schicksal, und die gebärende Natur, das Seiende und das Selbst, das Eine, Gute und Wahre, sie alle sind durch überhaupt keinen Unterschied getrennt. Das Einzelne soll entweder unter sich zusammengebracht werden, oder alles in dem Meisten, für das ein Gesetz gilt, oder das Einzelne soll in dem Ganzen entstehen. Wie es für die Radien, einer nach dem anderen betrachtet, ein und denselben Grenzpunkt gibt und einen selben Punkt, dessen Ausflüsse sich in den Radien zeigen: so ist für alle einzelnen Geraden das Ziel im Zentrum, wie in der Ebene, so auch im Raumkörper, in den jene hineingeflossen ist. Der Kreis als Monas entfaltet so zuerst alle Gattungen, der Kreis faltet wie ein einfaches Zentrum alles ein, damit was ist, immer sein kann. Also ist er die Substanz der Dinge.
Einer ist der Raum, eine ist die Größe, einer ist der Beweggrund, von unendlicher Möglichkeit und unendlicher Potentialität ist das Unendliche.
Eine ist die erste Essenz, eine ist die erste Güte, eine die erste Wahrheit, wodurch alles Seiendes ist, Gutes und Wahres.
Einer ist der Geist ganz und überall, er ermißt alles, einer und überall ist die alles ordnende Vernunft, eine ist die Liebe, die alles mit allem versöhnt.
Einer ist der Mutterleib, der alles empfängt, eine die Ewigkeit, die alles zugleich und vollkommen besitzt, eine ist die Zeit, und sie ist das ganze Maß für Ruhe und Bewegung.
Eine ist die Idee aller Arten und Akte, eines ist das Wort, das jede Emanation ausdrückt, eine ist die Notwendigkeit des alles bestimmenden Fatum.
Das erste Prinzip für alles Hervorgehende ist eines. Die erste Ursache für jede Wirkung ist eine. Eines ist das Element für alles Zusammengesetzte.
Eine Unendlichkeit verendlicht alles. Eines ist das Maß von allem. Eines ist das unendliche Universum, das alles umfaßt.
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [348]
Die Monas ist die eine Substanz jeder Zahl, eine erste Zweiheit bzw. ein erster Gegensatz unterscheidet alles.(5) Das erste gemeinsame Subjekt aller Gegensätze ist eines.
Die Intention, die alles einteilt, ist eine. Das Ziel [AG: Das Aristo-Telos], zu dem alles als auf ein Letztes [AG: Das Eschaton, Apeiron] hinstrebt, ist eines. Die Mitte, durch die ihm alles folgt, ist eine.
Einer ist der Beweger, der allen Wechselbewegungen den Anstoß gibt, es ist ein Akt, der alles vollendet, es ist die eine Seele, die alles belebt.
Es ist ein Name, der alles bezeichnet, ein Verstand, der alles erwägt, ein Streben, das alles begehrt.
[I.] Das eine Unteilbare ist gleichsam das Zentrum, aus dem und von dem her wir wie aus einem Ursprung erkennen, daß alle Gestalten wie der Ausfluß verschiedener und unzähliger Linien sind; und zu diesem Zentrum hin wiederum und in es selbst hinein werden sie zurückgeführt und wieder aufgenommen. Eine ist die Sonne im Mega-Kόsmos, die alles erleuchtet und mit belebender Wärme bestrahlt, wie Apoll, der in der Mitte der Nymphen residiert. Einer ist der Tempel oder der Bezirk, wo so viele Gottheiten einen wunderbaren Reigen ohne Unterlaß auf festliche Weise vollführen. Eine ist die Luft, die alles rundherum temperiert. Eine ist die Feuchtigkeit, die sich in alles ergießt.[66] Eines ist das Gesetz, das alles koordiniert.
II. Einer pythagoräischen Lehrmeinung entsprechend sagt plan, daß ein Feuer in der Mitte und im Mittelpunkt der Erde sich befinde, und man erkennt, daß seine Gottheit die Seele oder das Leben sei. Woher es kommt, daß bezeichnenderweise im Pyrrataneum ein immerfort brennendes Feuer beim Altar unterhaIten wurde. Eines ist in jeder Kugel das Zentrum, gleichsam ein Punkt, zu dem hin jede um ihn herum befindliche Kraft direkt dringt, indem sie den Abstand durchbricht. Deshalb menen die Platoniker, daß die Strahlen aller Planeten bis zum Zentrum der Erde Einfluß hätten. Und so glauben sie, daß in der einen Mitte alle Einflüsse am stärksten und wirkungsvollsten seien. Und deshalb habe diese Mitte den Reichtum, der durch die
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [349]
ganze äußere Weltregion verstreut ist, bei ihr selbst versammelt und vereint. Und deshalb wiederum bestimmte man jenen Ort als Pluto und dem Dis, dem Gott des Reichtums, gehörig.
I. Eines ist das Zentrum im Mikro-Kόsmos, das Herz, von dem durch das ganze Lebewesen die Lebensgeister ausgehen, in ihm ist der universale Lebensbaum angeheftet(6) und angewurzelt, und auf seine erste Bewahrungs- und Erhaltungskraft wenden sich jene Geister wieder zurück. Ein Gehirn ist das Prinzip und der Sinn jeder Bewegung. Ein Mund ist das Organ universaler Aneignung. Eine Leber ist da für die ozeanische Fülle der Nahrungsmittel.
II. In der einen Mitte ist jede Wirkkraft heftiger, da die Geraden wie Strahlen von allen Seiten zum Zentrum hin stehen und alle sich in der Engstelle und im Unteilbaren zusammenbündeln. Das ist die eine Mitte in jeder beliebigen Figur und für das Figurierte. Wir finden und erkennen jene Monas in jedem vollkommen Zusammengesetzten. Die Betrachter der geheimeren Philosophie kennen sie und folgen ihr nach Kräften in ihren Operationen. Wo freilich es nicht gegeben ist, daß ein Punkt berührt werden kann, blicken sie in ihrem Bestreben auf das Minimum, auf den Kreis oder auf die Sphäre, gleichsam wie auf eine Einheit. Wo sie also die Einheit nicht treffen, schaffen sie eine Einigung. Wenn aber die Gegensätzlichkeit sich dem entgegenstellt, kommen sie ihrer Aufgabe mit der einen Ordnung der Symmetrie bei.
III. Es bedeutet in einem Kreis die Äquidistanz aufzuheben, wenn sie indistante Einheit wird, wie die Bedingung der Materie keine einfachere mehr zuläßt. Die ganze Kraft freilich in der Einheit ist ewig und unendlich, in der Einfachheit stabil und immerwährend, sie wird durch Einigung vermehrt, durch Zerstreuung vermindert.
IV. So werden alle zusammengesetzten und koordinierten Dinge auf die Sphäre, auf den Kreis, auf ein unteilbares Zentrum (von dem wir sagten, es sei der einfachste Kreis) und auf eine ihren Kräften gemäß ganz absolute Monas zurückbezogen.
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [350]
V. So spiegeln wir die seienden Dinge, und wir bringen dies dadurch zustande, daß in dem einen Zentrum die Strahlen durch die Kraft der Einigung zusammengesammelt werden. So haben wir zur Wirksamkeit aller Wunder in dem Buch, welches das Siegel aller Siegel heißt, die fünfzehn Arten der Kontraktion erklärt.
VI. Nicht zufällig also werden wir mit den Pythagoräern schließen, daß dies das erste Arkanum dieser Philosophie ist, daß die Natur der Einheit vom Zentrum auf die Zirkumferenz und von der Zirkumferenz zum Zentrum hin wandert, daß sie die rechte Mischung den zusammengesetzten Dingen gibt, Gesundheit den Körpern, Tugend den Seelen, Freude den Wohnungen, Friede den Staaten, Stärke den Regierungen, Dauerhaftigkeit dem Zeitlichen, der Welt das Leben und allem Vollkommenheit.
In bezug auf Gutes und Schlechtes ist die Fünfheit beiden gemeinsam und keines von beiden, sie ist der Nachkomme des Ungleichen und Gleichen, und weil sie der erste Nachkomme ihrer Eltern ist, ist die das erste Gleiche und das erste Ungleiche, sie ist Frau und Mann. Sie ist mystisch, und deshalb stellt eine Sentenz gleichermaßen die törichten wie die weisen Jungfrauen in dieser Zahl dar. Gemeinhin glaubt man, daß die fünf äußeren Sinne die Fenster der Seele seien: sie bringen sowohl Gutes wie Schlechtes in den Geist hinein,[67] wie auch die Unterscheidung der Werke sich nach den fünf Fingern richtet, von denen jede rechte lind unrechte Tat kommt. Nicht nur die Zahl der Finger, sondern auch die Handinnenfläche zeigt deutlich die Figur der I ünfheit, und so ist das Gesetz auf ihre Haut gezeichnet und das Los der Werke und Wege des Betreffenden. Moses hat das Gesetz in fünf Bücher unterteilt: er sagte, daß in seinen körperlichen Händen die Seele eines Propheten handele und (wie die Natur) das Verborgene zur Gestalt bringe. Die Hand ist also
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [351]
auch das Zeichen und die Dienerin des inneren Ingeniums, sie berichtet von seinem Werk und von seiner Frucht, und sie bestätigt den Sinn und die Schicksalssprüche eines tiefen Geistes. Die fünffache Linie ist uns gegeben als Verkünderin unseres Lebens, in den Händen nämlich ist der Richterspruch geschrieben für dieses Exil auf Zeit (wenn die Ansichten der Babylonier und der Chaldäer und das, was von dem samischen Philosophen auf uns überkommen ist, Gültigkeit haben). ...
Hier ist im obersten Winkel der Figur der Fünfheit GOTT, im rechten oberen die INTELLIGENZ, im linken die SEELE, im rechten unteren Winkel die körperliche FORM, im linken unteren der KÖRPER oder die Materie oder die Quantität. Ihr Terminus ersten Grades bleibt absolut, als wäre er nicht in eine Ordnung mit den anderen gesetzt. Wie ja auch die Einheit, die das Prinzip und die Substanz der Zahl ist, keine Zahl ist.
Gott
Intelligenz Seele
Form Körper
Über die fünf Grade der Dinge von dieser Art hat einer der fürenden Platoniker, Ficino, fünf Lehrmeinungen vorgestellt. Er sagt nämlich, daß die Cyrenäiker und Epikur, die glaubten, es gäbe nichts außer Körpern, auf der untersten Stufe den Erkenntnisakt festgemacht haben. Die Stoiker oder Cyniker auf der zu
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [353]
philosophieren folgen wir freilich nicht, es fehlt allerdings weit dazu, daß wir sie verachten oder jemals als für einen Weisen tadelnswert befunden hätten. Im Buch von den Prinzipien der Dinge, wo wir dreißig Lehrmeinungen ausführen und alle ihrer Ordnung nach beweisen, haben wir uns über diese Sache genauer ausgelassen. Jetzt reicht es uns lediglich zu erkennen und denen, die weniger begreifen, zu glauben, auf welche Weise jede Gattung von Philosophierenden fünf vorzüglich voneinander unterschiedene Grade der Dinge erkennt. Von den aufgezählten Schulen hat nämlich keine die Götter aufgehoben: und auch nicht ihren einen Hauptgott oder einen wenigstens über der Vielheit stehenden besonderen Rang, den jede der Schulen als die präeminente Gottheit erkannte. Und daher seien in derselben und einen ersten Essenz die vielen Dinge ein Eines und auf ein Ziel hin gerichtet, auf ein höchstes Gutes, Bestes, jenseits von allem Liegendes, und deshalb seien sie schließlich gut und können sich in eine Ordnung fügen. Niemand hat darüber hinaus als das Prinzip des Lebens, des Sinnes und der Intelligenz jenes (was wir Seele nennen) nicht zugegeben. Keiner hat desgleichen Körper, natürlich Atome, oder die eine Gattung und die erste Form als Element, oder mehrere, nicht zugestanden.
Fünf Grade der Dinge also wiederum haben die Platoniker konstituiert, die ELEMENTE, die SPHÄREN, die SEELE, die INTELLIGENZEN oder Götter und GOTT. Die Elemente bewegen sich auf bewegliche, die Gestirne auf festgelegte Art und Weise, die Seelen bewegen sich ebenso festgelegt, die Intelligenzen bleiben festgelegt, und Gott ist der Ruhezustand. Aber darüber wird gut gesprochen, wenn es durch eine angemessene Metapher vorgestellt wird: diese auszuschmücken aber liegt nicht in der Absicht unserer gegenwärtigen Ausführuntgen. Die fünf also werden auf ihrem jeweiligen Weg dargestellt, der Körper wird geteilt und bewegt sich durch sich, die körperliche Form wird geteilt und bewegt von einem anderen. Die Seele wird nicht geteilt und bewegt sich durch sich selbst. Die Götter sind weder teilbar noch beweglich, aber sie werden noch von einem anderen her erfüllt. Gott ist die Einheit und die Fülle selbst.
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [354]
I think that
God in creating man somewhat overestimated his ability.
Oscar Wilde
“Die Wirklichkeit selbst nämlich, die man heute als die christliche Religion bezeichnet, bestand auch schon bei den Alten, ja, sie fehlte niemals seit Beginn der Menschheit, bis dass Christus im Fleische kam; seither begann man lediglich, die wahre Religion, die schon immer bestand, die christliche zu nennen.“
(Augustinus: Retractationes, I 12, 3)[68]
Im Sinne dieses Spruches von Augustinus hat das Christentum einen sehr intelligenten Schritt getan, und etwas, das überall schon in heiligem Gebrauch war, in das Zentrum seiner Dogmatik einzementiert. Auch wenn Gott in ihrer Allmacht alles sein kann was sie will, wäre es doch interessant, sich in logisch-spirituelles Gründeln zu versenken, was es wohl ist, was die Christen damit zum Eck- und Ankerpfeiler ihrer Religion machten. Nehmen wir einmal an, dass das Gründeln nach dem Göttlichen so etwas wie ein Ur-Trieb (oder Instinkt) ist, der viele Menschen immer wieder dazu anstachelt, sich der Schau des Unergründlichen zu widmen. Das können die Enten meistens nicht. Die meisten Menschen übernehmen die Religion ja ohne nachzudenken so wie sie ist,[69] oder suchen ihr Heil im Fundamentalismus, etwa als "born again christians" (wie George W. Bush), aber einige charakterlich eher ab-sonderliche Menschen wagen den gefährlichen Schritt über die Denk-Zäune der religiösen Consensus-Community. Dies wird auch als die Peirasis oder Peiraseos bezeichnet: Das In- die- Versuchung- Führen. Derjenige, der dafür spezialisiert ist, der heisst auch Peirazo.[70] Und nur allzu oft werden sie dafür gekreuzigt, ge-vierteilt, oder verbrannt. Seltsamerweise sind die Fälle, dass religiöse Abweichler einfach nur erhängt wurden, eher selten.
Der einfache Hinweis, dass die Drei(heit) eben schon immer auf Heiliges hindeutete, ist natürlich zirkulär, denn das religiöse Schaffen der Menschheit entstammt aus eben diesem Instinkt, wofür es einen gewichtigen Sinn hatte, dass die Drei heilig (heilig - heil - holon) sei. Evolutionär betrachtet, ist das Neuronal-System ein Mechanismus, der die Menschen praktisch dazu vorprogrammiert, dualistisch zu denken und zu handeln. Der Befund, dass in der Natur praktisch keine Dreier-Symmetrien vorkommen, mag darauf hinweisen, das die Trias in einem gewissen Sinne Über-Natürlich ist. Die Inder, die in puncto Denken des Göttlichen schon immer dem Rest der Menschheit ein wenig voraus waren, hatten mit der Tri-Murti von Brahma, Vishnu, und Shiva schon den "Bauplan" gefunden, aber noch nicht den (theo‑) logisch nächsten Schritt vollzogen: Nämlich die Trias als zur Monas identisch zu erklären, was die Christen dann taten. In gewisser Weise können wir die Verankerung der Hl. St. Dreiheit (Trinitas) als ein ewiges Memento betrachten, dass es den Menschen immer gewahr bleiben soll, das Göttliche immer im Geiste bei sich zu tragen, und in dem Tumult, dem Tohu Wa Bohu, der dualistischen Welt des Kampfes der Gegensätze Agon, und Ant-agon-ismus, nie zu vergessen, das es da noch etwas Ganz Anderes gibt, das man in diesem Tumult gerade nicht erkennt, und das ist das Immer Währende Dritte. Dies soll gesagt sein, in radikaler Um- und Ab-Kehr von der Logik des Aristoteles, des "Tertium non Datur". Siehe dazu wiedermal Hegel:
Wie sehr nun aber auch im Ideal die Bestimmtheit des Geistes und seiner Äußerlichkeit einfach in sich resümiert erscheint, so ist dennoch mit der ins Dasein herausgekehrten Besonderheit zugleich das Prinzip der Entwicklung und damit in dem Verhältnis nach außen der Unterschied und Kampf der Gegensätze unmittelbar verbunden. Dies führt uns zur näheren Betrachtung der in sich differenten, prozessierenden Bestimmtheit des Ideals, welche wir im allgemeinen als Handlung fassen können. ...
Die höchste Reinheit des Idealen ... wird auch hier nur darin bestehen können, daß die Götter, daß Christus, Apostel, Heilige, Büßer und Fromme in ihrer seligen Ruhe und Befriedigung vor uns hingestellt werden, in welcher sie das Irdische mit der Not und dem Drang seiner mannigfachen Verflechtungen, Kämpfe und Gegensätze nicht berührt. In diesem Sinne hat besonders die Skulptur und Malerei Gestalten für die einzelnen Götter, ebenso für Christus als Welterlöser, die einzelnen Apostel und Heiligen, in idealer Weise gefunden.
Hegel, Vorlesungen über die Ästhetik, Ruhe des Ideals. www.textlog.de/5714.html
Als kulturelle Ur-Texte liefern die hl. Schriften auch die Blueprint-Patterns (Sygillae / Typoi) des Empfindens und Denkens der Menschen, die von ihnen geprägt werden. Die Systematik dieser Prägungs-Patterns wird in einem anderen Kapitel weiter verfolgt und vertieft:
"Moral, Ethik
und Ethos, Ethnos und Ethnie"
A.D.: So setzt die Bibel in der Genesis auch die unaufhaltsame dualistische Maschinerie in Gang: Den endlosen Prozess des Scheidens, Absonderns, Ein- und Aus-Grenzens, wie es die Juden dann als "auserwähltes Volk" durch die Jahrtausende am eigenen Leibe in millionenfacher Form selbst incorporiert hatten, und die furchtbare Kulmination im Holocaust hat eine gewisse logisch-historische Konsequenz, die Jahwe, der grausame Gott dieses Volkes all denen schon im Buch Mose angedroht hatte, die sich zu sehr assimiliert hatten.
Notwendigerweise ist die Religion, vor allem die abrahamitische, mono-theistische, als soziales Phänomen mit ihren Gruppen-Abgrenzungen genauso dualistisch wie alles andere in der Welt auch, und so kann dieses "Tertium Datur" auch seine spirituelle Bedeutung haben, die inhärent dualistische Tendenz der Religion zu kompensieren. Das Kreuz des Christus symbolisiert den ursprünglichen inhärenten Dualismus, und mit seiner Kreuzigung musste er dessen Wirken am eigenen Leibe erfahren. Vielleicht kann man die Hl. Dreifaltigkeit als Sinnbild für die Suche nach dem Ausweg des "Tertium Datur" sehen.
In anderer Sichtweise können wir die Indische Trias von (Brahma - Vishnu - Shiva) gegen die logische Struktur von (Gottvater - Gottsohn - Gott-Hl.-Geist) kontrastieren. Die Trias (Brahma - Vishnu - Shiva) besagt, dass das Universum von Brahma geschaffen wird, von Vishnu erhalten wird, und von Shiva zerstört wird. Dieser Prozess geht in einem ewigen unendlichen Kreislauf durch die Schaffung und Zerstörung unendlich vieler Universen, im Sinne Nietzsches: die unendliche Wiederkehr des Ewig Gleichen.[71] Die Christliche Trope von Gottvater - Gottsohn ist noch strukturell ähnlich der von Brahma - Vishnu. Dh. das Göttliche manifestiert sich nicht nur in der Schöpfung, sondern es vollzieht eine Ent-Äusserung seiner selbst als Gottsohn in der Welt des Materiellen. Siehe dazu als phonosemantische Entsprechung zu Christos die Krishna- Mythe im Hinduismus. Krishna ist eine Inkarnation (Avatar) von Vishnu, dem Erhalter. Überhaupt sind Avatare ein feststehender Topos des indischen soteriologischen Denkens, und eine göttliche Person wie Christos ist für die Inder nur same procedure as every yuga. Im Neuen Testament heisst es zu Christi Avatar-heit ja spezifisch: gezeugt, nicht geschaffen. Es ist also mehr als nur eine Schöpfung im Sinne von Artefakten. Dass es eine tatsächliche Ent-Äusserung ist, wird durch den Ausruf Christi bezeugt, der am Kreuze hängend rief: Oh Gott, mein Vater, warum hast du mich verlassen? Verlassen bedeutet hier Laethae im altgriechischen Sinne, dh. Christus hat sein Ruhen in Gottgleichheit vergessen, und damit hat sich Gott selber vergessen. Dies ist auch in der altchristlichen Diskussion um homo-ousia und homoio-ousia aufgehoben.[72]
Der wesentliche Unterschied der christlichen Trope zu der hinduistischen, ist im dritten Schritt zu Gott-Hl.-Geist enthalten: Die Dreifache Aufhebung, wie wir es im triadischen Hegelschen Sinne nennen können. Ie. im Kreuzestod[73] von Gottsohn und seiner Auferstehung vollzieht sich diese dreifache "Aufhebung", indem Gottsohn:
a) Aufhebung I: von dieser Erde hinweggenommen wird.
b) Aufhebung II: seine Verklärung im Himmel erlangt.
(Ie. er nimmt seinen Platz auf dem Thron von Gottvater ein)
c) Aufhebung III: es vollzieht sich eine "Aufhebung" in Gott-hl-Geist,
welcher das Gedächnis des geschichtlichen Ereignisses als persona numinosa darstellt.
Darin unterscheidet sich das christliche soteriologische Denken entscheidend von dem Hinduistischen:[74] Der ewige Kreislauf von Schöpfung und Zerstörung ist eine essentiell sinnlose Maschinerie, und die Befreiung eines Menschen, das Moksha oder Nirvana, kann nur durch das vollständige Hinaustreten und Auslöschen geschehen. Das Universum in seiner kompletten Sinnlosigkeit geht unbeachtet vom Hinaustreten einzelner Menschen (Sadhus, Yogis, Buddhas, Arhants im Buddh. System) weiter. Hegels Geschichtsphilosophie[75] betrachtet vor allem diesen Aspekt des christlichen Denkens, dass die Geschichtshaftigkeit, und damit das Gedächtnis, ein wesentlicher Aspekt des Göttlichen (oder des absoluten Geistes) ist. Siehe dazu auch die Ansicht von Alexandre Kojève:
Hence, there is Time only where there is
History. … On the last page of the Phenomenology, Hegel says, time is history
whereas nature is space. … But in his other writings Hegel is less radical. In
them, he admits the existence of a cosmic time. But in so doing, Hegel
identifies cosmic time and historical time. This, I believe, was his basic
error." (pp 133, 147) ...
Hegel's "basic error," according to
Alexandre Kojève, was his conflation of natural and historical time, and Kojève
sets out to rectify this mistake. In doing so, he produces one of the most
influential interpretations of Hegel since Marx - not least because of his
insistence on the need for a 'return to Hegel'. "Kojève," argues
Allan Bloom in the introduction to Kojève's Introduction to the Reading of
Hegel, "is the most thoughtful, the most learned, the most profound of
those Marxists who … turned to Hegel as the truly philosophic source of
[Marx's] teaching." It is not an exaggeration to say that Kojève's
lectures at the Sorbonne (1934-1939) influenced an entire generation of French
thought, including Sartre and Lacan.[76]
Diese Einzigartigkeit des Göttlichen im Gedächtnis wurde in der christlichen Theologie von Augustinus in seinen Confessiones erstmals so deutlich herausgestellt. Und in diesem Punkt unterscheidet sich das Christentum auch vom Islam, wo die Schöpfung der belebten und unbelebten Natur auf gleicher logischer Ebene wie die des Menschen behandelt wird. Auch hier ist ein Lernen und Vervollkommnen der Einzelseele sinnlos. Gott ist An Sich und Für Sich[77] rund geschlossen und vollkommen,[78] und es gibt keinen Gott ausser Gott,[79] und damit gibt es keinen Grund, warum Gott in der Schöpfung "Ausser Sich" gehen sollte. Es sei denn, wir interpretieren Hegels Aufhebung als Weg von einer Ebene des logischen Typos zur nächst höheren. Ich verweise hier auf das Ungleichheits-Axiom der Noologie A =/= A', wonach das A' der Erinnerung kategorisch zu unterscheiden ist vom einfachen A. Der Schritt von A -> A' ist somit ein Schritt der Aufhebung auf die nächst höhere Stufe des logischen Typos. Wie schon angedeutet, sind solche theo-logischen Spekulationen äusserst gefährlich, denn wie kann oder sollte die Absolute Vollkommenheit noch irgendetwas erreichen? Hegel gibt dazu in seiner Phänomenologie in dem Kapitel "über die offenbare Religion" einige Hinweise, die diese Fragen zwar nicht klären, aber immerhin vermuten lassen, dass noch ein tieferer Sinn dahinter verborgen ist. Hier sind einige Ausschnitte davon:
Das absolute Wesen, welches als ein wirkliches Selbstbewusstsein da ist, scheint von seiner ewigen Einfachheit herabgestiegen zu sein, aber in der Tat hat es damit sein höchstes Wesen erreicht.
Hegel (1986, p. 553)
In dem Verschwinden des unmittelbaren Daseins des als absoluten Wesens Gewussten erhält das Unmittelbare sein negatives Moment; der Geist bleibt unmittelbares Selbst der Wirklichkeit, aber als das allgemeine Selbstbewusstsein der Gemeine, das in seiner eigenen Substanz ruht, so wie diesen in ihm allgemeines Subjekt ist...
Hegel (1986, p. 556)
Der vom Selbst ergriffene Tod des Mittlers ist das Aufheben seiner Gegenständlichkeit oder seines besonderen Fürsichseins; dies besondere Fürsichsein ist allgemeines Selbstbewusstsein geworden. - Auf der anderen Seite ist das Allgemeine eben dadurch Selbstbewusstsein und der reine oder unwirkliche Geist des blossen Denkens wirklich geworden. Der Tod des Mittlers ist ... auch die Abstraktion des göttlichen Wesens.
Hegel (1986, p. 571)
Nunja, dazu gibt es wirklich nichts mehr Intelligentes zu Sagen.
Oder vielleicht zu Denken. Aber wir wollen jetzt nun wirklich nichts mehr Denken ...
A.G.: "Die Noologie ist das Weiterdenken gewisser logischer Grundlagen des Christentums, wenn auch mit anderen Mitteln. In gewisser Weise kann ich mich in diesem Vorgehen auf den grossen Kirchenvater,[80] den Hl. St. Augustinus berufen, den ich dafür gerne noch einmal zitiere:
“Die Wirklichkeit selbst nämlich, die man heute als die christliche Religion bezeichnet, bestand auch schon bei den Alten, ja, sie fehlte niemals seit Beginn der Menschheit, bis dass Christus im Fleische kam; seither begann man lediglich, die wahre Religion, die schon immer bestand, die christliche zu nennen.“
Ich gehe nun noch einen Schritt weiter und behaupte: Das Christentum hat mit der Hl. Dreifaltigkeit menschheitsgeschichtlich das spirituelle Ur-Ahnen um einen grossen Denkschritt hin zu einer Logik der Spiritualität / Mystik weitergeführt, indem es dem Göttlichen eine triadische Struktur gab. Was kann dies, das spirituelle Ur-Ahnen, und die triadische Struktur des Göttlichen, bedeuten?"
Und leider war Augustinus auch Kirchen-Leerer, denn er hat die Hl. Römisch Kat-Holische Kirche von etwas ent-leert, was die Griechisch Orthodoxe Kirche noch wusste. Augustinus war eben der erste christliche Philosoph, der kein Griechisch konnte. Und das war ein ganz, ganz schwerer Fehler. Die Schlüsselworte dazu sind: Das Kerygma und das Dogma. Das war zur damaligen Zeit noch etwas ganz anderes, als was man heute darunter Mis(s/t)-Versteht. Denn was man heute Dogma nennt, das hiess früher: Kerygma.
Kerygma site:http://www.noologie.de
Kerygma site:http://www.vordenker.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Kerygma
Dogma site:http://www.noologie.de
Dogma site:http://www.vordenker.de/
It is a tradition in the US for people to make
statements through stickers they stick on their car bumpers. Here are a few
funny bumper stickers:-
"My Karma ran over my Dogma!!"
"Never drive faster than your angel can
fly!!"
"Vegetarians visualize or meditate on
whirled peas"
"Procrastinate now"
"Warning: Dates in Calendar are closer
than they appear."
"As long as there are tests, there will be
prayer in public schools"
Patrice Aymé hat dazu auch seine charakteristische Imagination der Quanten-Welt beigetragen. Insofern sehe ich seine Ansicht im Vergleich mit meiner, als ein typisches Beispiel für die Gedanken-Quanten-Verschränkung, weil wir wohl etwa zur selben Zeit auf das selbe (oder auch ähnliches) Konzept gestossen sind, ohne dass wir von der jeweils anderen Sicht wussten. Die Gedanken entstehen, wenn ihre Zeit reif ist, und unabhängig davon, ob sich dazu Vorläufer in den philosophischen Schriften finden lassen oder nicht. (Das wäre auch ziemlich schwer).
https://patriceayme.wordpress.com/2017/11/24/the-means-dont-justify-the-ends-pc-eviscerated/
https://patriceayme.wordpress.com/2017/11/02/why-light-gravitation-go-at-same-speed/
https://patriceayme.wordpress.com/2017/09/18/physics-of-hurricane-force-six-hurricane-someday-soon/
https://patriceayme.wordpress.com/page/3/
Siehe dazu noch einen Essay aus Aeon:
https://aeon.co/essays/the-quantum-view-of-reality-might-not-be-so-weird-after-all
Quantum theory contradicts common sense.
Everyone who has even a modest interest in physics quickly gets this message.
The quantum view of reality, we’re often told, is as a madhouse of particles
that become waves (and vice versa), and that speak to one another through
spooky messages that defy normal conceptions of time and space. We think the
world is made from solid, discrete objects – trees and dogs and tables – things
that have objective properties that we can all agree on; but in quantum
mechanics the whole concept of classical objects with well-defined identities
seems not to exist. Sounds ridiculous? The much-lauded physicist Richard
Feynman thought so, yet he implored us to learn to live with it. ‘I hope you
can accept Nature as She is – absurd,’ he said in 1985.
Except that much of the popular picture is
wrong. Quantum theory doesn’t actually say that particles can become waves or
communicate in spooky ways, and it certainly does not say that classical
objects don’t exist. Not only does it not deny the existence of classical
objects, it gives a meaningful account of why they do exist. In some important
respects, the modern formulation of the theory reveals why common sense looks
the way it does. You could say that the classical world is simply what quantum
mechanics looks like if you are six feet tall. Our world, and our intuition,
are quantum all the way up.
Quantum objects have a wave nature – which is
to say, the theory tells us that they can be described as if they were waves,
albeit waves of a peculiar sort. The waves do not move through any physical
substance, as do waves in air or water, but are encoded in a purely mathematical
object called a wave function that can be converted to probabilities of values
of observable quantities. ...
As a result, quantum particles (such as photons
of light, electrons, atoms, or even entire molecules) can exhibit interference,
a classical property of waves in which two peaks reinforce each other when they
overlap, whereas when a peak coincides with a trough the two can cancel each
other out. It’s hard to talk about this phenomenon without giving the
impression that the particles themselves are somehow wavy, and the unfortunate
expression ‘wave-particle duality’ only compounds the confusion. But all we’re
really seeing here is a feature of the particles’ wave functions, for want of a
better term. Asking if these quantum objects really are particles or waves
misses the point, because both of those are classical concepts. The reason we
ask anyway is that we’re trying instinctively to recover some common-sense
picture of the quantum world. But what we call ‘common sense’ is a feature of
the classical world, and we can’t expect to use it for quantum things. ...
If their wave functions are not coherent, two
states cannot interfere, nor maintain a superposition. The process called
decoherence therefore destroys these fundamentally quantum properties, and the
states behave more like distinct classical systems. Macroscopic objects don’t
display quantum interference or exist as superpositions because they can’t be
described by coherent wave functions. This – and not sheer size per se – is the
fundamental dividing line between what we think of as quantum versus classical
(familiar) behaviour. Quantum coherence is essentially what defines
‘quantum-ness’. ...
What, though, causes decoherence? This arises
because of a long-neglected aspect of quantum entities: their environment. The
way a quantum system behaves and evolves can depend crucially on the fact that
it doesn’t exist in isolation. The environment is what conjures classical
physics – and ‘common-sense’ behaviour – out of the quantum soup.
Es ist jedenfalls unabweisbar, dass es gewisse Stabil-Bereiche innerhalb der SEMiosphäre gibt, die laut den Vor-Stellungen von sehr sehr vielen Menschen, ziemlich überlappend sind. Das sind z.B. die Konsensus-Gemeinschaften der Natur-Wissenschaften, und der Mathematik, und etwas weniger, der Geistes-Wissenschaften. Dann auch, aber noch weniger, die Philosophie, aber immer noch ein bisschen. Dann kommt immer noch weiter weniger, aber immer noch ein bisschen überlappend, die Theologie, der verschiedenen Konfessionen und Religionen, dann die Esoterik, und die Mythologie. Der Ethos eines Ethnos, der später eingeführt wird, ist ebenso ein Stabil-Bereich oder Kohärenz-Bereich von Gedanken und Vor- Stellungen. Und jenseits davon, gibt es unendliche Bereiche, bei denen sich jeder alles Beliebige in seinem/ihrem Kopf zusammen-hegeln kann, und es braucht da keinerlei Über-Einstimmung mit irgendwelchen Vor-Stellungen von irgendjemand anders in diesem ganzen, grossen, weiten Universum. In der Philosophie ist dieser riesige, unermessliche Bereich auch als das Feld des Solipsismus bekannt. Nun noch ein Satz zu den Stabil-Bereichen innerhalb der SEMiosphäre: Umberto Eco spricht in diesem Zusammenhang an verschiedenen Stellen von Resistenzlinien, die der beliebig freien Interpretation Grenzen setzen. (p. 13, 65-70):
"Es ist so, als gäbe es im Magma des Kontinuums Resistenzlinien und Möglichkeiten zu fliessen, so wie die Maserung in Holz oder Marmor, die das Zerschneiden in eine Richtung leichter macht als in der anderen. (p. 68)."[81]
The End
[1] Siehe dazu Bruno, Über die Monas, die Zahl und die Figur.
[2] "Coito
Ergo sum" site:http://www.noologie.de
http://www.noologie.de/cunni02.htm
http://www.noologie.de/cunni06.htm
https://mymemory.translated.net/de/Latein/Deutsch/coito-ergo-sum
[4] https://www.youtube.com/watch?v=bzVHjg3AqIQ
https://www.youtube.com/watch?v=3G5lvsd866U
https://www.youtube.com/watch?v=SJUhlRoBL8M
https://www.youtube.com/watch?v=kx_G2a2hL6U
[5] Pera- wird im Lateinischen meistens mit Circum übersetzt, also darum herum. Das lässt sich auch mythologisch / morphologisch erklären, denn der Kreis, Circulus (Circus) ist morphologisch gesehen eine Sphäre, nach Sloterdijk.
Daher hat der Circulus noch eine tiefere Bedeutung, aber das ist den frühen Christen wohl entgangen.
https://en.wiktionary.org/wiki/circulus
https://www.etymonline.com/word/circle
https://en.wiktionary.org/wiki/circus
https://en.wiktionary.org/wiki/circo
https://www.etymonline.com/word/circus
Die Haupt-Verantwortlichen für diverse Fehl-Übersetzungen dieses uralten Gedanken-Gutes waren:
Eusebius und Augustinus. Eusebius war der Berater von Constantinus, und auf dessen Konto ging
auch das Konzil von Nicäa.
https://www.heiligenlexikon.de/Glossar/Konzile_von_Nicaea.html
https://anthrowiki.at/Erstes_Konzil_von_Nic%C3%A4a
First_Council_of_Nicaea:
https://en.wikipedia.org/wiki/First_Council_of_Nicaea
https://www.britannica.com/event/Council-of-Nicaea-Christianity-325
[6] (Diels 1954,I:12); (Pleger 1991: 61)
[7] Heidegger, M.: Wegmarken, Klostermann, Frankfurt/M (1976b)
[8] Siehe oben: Morphae - gramma: die Klang-Form.
[9] Zollitsch, Verhaltensbiologische Essays, p. 69, 70
[10] Auf die naheliegende Frage, warum es denn nun plötzlich verboten sein sollte, sich den Grenzen (pera) zu sehr zu nähern, oder sie sogar zu untersuchen, ist die leicht einsichtliche Antwort: Da das Im-Perium sich nur dadurch erhalten kann und seine Machtstrukturen wirken lassen kann, wenn die Menschen sich tunlichst innerhalb der ihnen von der höchsten Autorität (hieros-archae) vorgegeben Grenzen halten, und nicht von den vorgeschriebenen Denk- und Verhaltensmustern abweichen. Wie wir alle wissen, entstand die christliche Religion aus einer sehr interessanten Verbindung jüdischer Mystik (Messias / M-Essener), mit hellenistisch-orientalischer Mystik (Chrysto- / Chresto- / Christo-Logie: Joh. 1.1.), sowie der Persischen Mithras-Mystik, und einem mehr als gehörigen Zu-Schuß von römischen Im-perialismus (St. Paulus). Das weiter zu verfolgen ist hier nicht das Thema, aber wir können leicht sehen, wie das spirituelle (nicht von dieser Welt) Im-perium hier seine Fundamente findet. Der Im-perator (hier-archon) ist deshalb der, der alles schön in seinen vorbestimmten Grenzen festhält, und dafür sorgt, daß seine Schäfchen nicht auf anderen Wiesen weiden, und wenn schon, dann wenigstens daß sie zur Schafschur und zur Schlachtung wieder rechtzeitig im heimischen Stall sind. In dieselbe Richtung geht auch die vielsagende römische Legende Plutarchs von der Gründung des nachmaligen Imperiums durch Romulus und Remus, (Campbell 1996, III, 358-359). Es wurde eine runde Grube ausgehoben (chasm / chaos) und als mundus bezeichnet, dann wurde mit einem Pflug eine Furche (peras) darum herum (peri) gezogen. Wer diese Furche mutwillig überspringt, wird mit dem Tode bestraft.
[11] S.a. den Schülervers: "Im Jahre 753 kroch es aus dem Ei"
-> Die Geburt des kosmogonischen Eros aus dem Ei der Nyx, Orphischer Hymnus.
[12] Der, Die, Das Aristo-Telos.
[13] So geht die Welt Zu-Grunde.
https://www.google.com/search?ei=ecqBWs2RBomksAG00rEo&q=luca+signorelli+artworks&oq=signorelli&gs_l=psy-ab.1.0.0i71k1l4.0.0.0.14312.0.0.0.0.0.0.0.0..0.0....0...1c..64.psy-ab..0.0.0....0.eZfe2Pz74R4
[15] "Proimion":
http://www.noologie.de/neuro07.htm#Heading42
"peri
peras":
http://www.noologie.de/neuro07.htm#hdr7.2.3.
Anm: Das "peri peras" ist zwar griechisch ungrammatisch, aber darauf kommt es mir nicht an.
[16] Siehe die
Arbeiten von Hertha v. Dechend. Edda
/ Voluspa / Snorri.
[17] Fehler! Textmarke nicht definiert.Siehe dazu auch meine Diskussion der Goetheschen Rezeption und Weiterverarbeitung dieses Archae-Motivs bei Hesiodos.
[19] Siehe dazu auch die Arbeiten von Frances Yates, und das Archiv des Warburg-Instituts.
Dort sind wohl alle Schriften des Giordano Bruno zu finden.
[21] AG: Da haben sich die Lektoren wohl ein bisschen geirrt. Ich hoffe, er meint wohl nicht den englischen Arse.
[22] http://www.noologie.de/noo204.htm
http://www.noologie.de/infra10.htm#Heading196
http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading150
http://www.noologie.de/cunni06.htm
[23] Die Werke von Hesiodos:
http://homer.library.northwestern.edu/html/browseframeset.html
Die beste Grundlage für das wissenschaftliche Studium des Archaischen Griechischen Aoide-Idioms und seiner Semantik-Rhizome sind die Werke von Hesiodos: Theogonie und Werke und Tage.
[24] Siehe Heidegger: Die Quere.
[26] Architektur-Aufnahmen:
1000 Architekturwunder, © Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft mbH, Köln
http://www.naumann-goebel.de/programm.php
http://www.buchshop100.de/4120/Software/Buecher/1000-Architekturwunder.jsp
Und dann noch: Alfred Schinz.
Google:
magic square site:http://www.noologie.de
Google:
magic square sharoun
[27] Agon Heraklit
site:http://www.noologie.de
http://www.noologie.de/noob01.htm#Heading8
[28] Ja das Er-Gründeln, darauf kommt es uns nun A(h)n.
[29] With their famous stiff upper lips.
[30] Wesendonk war 1918 am Generalkonsulat des Deutschen Reichs in Tiflis akkreditiert. (Wikipedia). Er war wohl nicht verwandt mit dem Wagner-Freund:
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wesendonck_(Kaufmann)
http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_G%C3%BCnther_von_Wesendonck
Im April 1914 sperrte die Regierung von Woodrow Wilson, Har Dayal wegen Verbreiten von anarchistischer Literatur ein, Dayal floh nach Berlin und wurde von Wesendonk für Das Indische Unabhängigkeitskomitee, dem Mangal Singh Prabhakar Bahadur (1874 - 1892), dem Maharaja von Alwar in Berlin vorsaß angeworben. Im Ersten Weltkrieg war Wesendonk Orientalist bei der Nachrichtenstelle für den Orient, welche von Max von Oppenheim geleitet wurde. Am Schauplatz des The Great Game, im Grenzgebiet des Zarenreiches mit Britisch-Indien propagierte Otto Günther von Wesendonck den Aufstand gegen die britische Kolonialmacht.[1]
Im Ersten Weltkrieg strebte auch, Transkaukasien mit Krieg aus dem osmanischen Reich nach Unabhängigkeit. Wesendonk war 1918 am Generalkonsulat des Deutschen Reichs in Tiflis akkreditiert. Am 28. April 1918, drei Tage nach dem Fall von Kars, bekundete Mehmet Vehib Kaç? gegenüber der separatistischen Regierung in Tiflis, dass seine Regierung die Transkaukasische Republik anerkennt. Der Außenminister der Demokratischen Republik Georgien, der Menschewik Akaky Chkhenkelis (1874-1959), fragte nach einer Delegation der osmanischen Regierung zu Friedensverhandlungen. Die osmanische Regierung von Halil Kut entsandte den Justizminister nach Batumi wo am 11. Mai 1918 die Konferenz begann.[2] Neben Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, früherer stellvertretender Konsul in Tiflis nahm auch Otto Günther von Wesendonck als Berarter für kaukasische Fragen als Beobachter an dieser Friedenskonferenz teil.[3] (Wikipedia)
Für die Noologie interessante Veröffentlichungen:
* Zarathustra, 19 Seiten, 1919
* Die Lehre des Mani, 86 Seiten, 1922
* Über georgisches Heidentum, 102 Seiten, 1924
* Das Wesen der Lehre Zarathustro¯s, Leipzig: O. Harrassowitz, 1927
* Das Problem der altpersischen Kunst, 9 Seiten 1930
* Die religionsgeschichtliche Bedeutung des Yasna haptanha¯ti, Iran 64 Seiten, 1931.
* Das Weltbild der Iranier, 354 Seiten 1933
Urmensch und Seele in der iranischen Überlieferung. Ein Beitrag zur Religionsgeschichte des Hellenismus 214 Seiten, 1924
[31] http://www.noologie.de/noo204.htm#Heading65
http://www.noologie.de/noo204.htm#Heading66
[32] Nur ein kurzer Seitenblick, warum die deutsche Sprache so anders ist als die meisten verbreiteten europäischen Sprachen: Dank Varus, Arminius, und der Schlacht im Teutoburger Wald. Die römische Besatzungs-Hegemonie musste vor den Germanen "Halt!" machen, und die hatten sich damit ihre ganz eigene Teutsche Sprache und Denkungs-Art be-wahrt. (Davon profitierten vor allem Hegel und Heidegger). Deshalb ist das Denken in Semantik-Rhizomen im Deutschen ganz anders als im Englischen oder Französischen, wo das eigentlich gar nicht möglich ist. Deshalb hatte Heidegger auch das Deutsche und das Alt-Griechische als die einzigen Philosophie- mächtigen Sprachen bezeichnet. Das Alt-Nordische ist in allen nord-europäischen Sprachen noch erhalten, also Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Isländisch, etc. Dazu gibt es noch ein paar andere Sprach-Inseln, die von der römischen Neo-Noo-Kolonialisierung ausgenommen blieben: Alt-Keltisch in Irland (James Joyce), Finnisch (Kalevala, Sampo), Baskisch, und Ungarisch siehe das Gezar-Epos.
[33] ex archaes ... hoti proton genet auton (vom Ursprung an... was von ihnen zuerst entstand)",
und weiter: " aetoi men protista Chaos genet, autar epeita Gai' eurysternos "
(wahrlich, im Ursprung entstand das Chaos, aber dann die breitbrüstige Gaia...)
(Theog., zl. 116-117, siehe auch Faust 455-459).
Die Werke von Hesiodos:
http://homer.library.northwestern.edu/html/browseframeset.html
[34] Thymos: Siehe auch: maenin aeide thea, singe mir vom Zorn, oh Göttin (Homer, Illias, 1.1)
http://www.noologie.de/neuro07.htm#Heading45
Sowie Sloterdijk, Z&Z.
[35] Kant schreibt das zwar auch, in seiner "Kritik der reinen Vernunft". Aber hier in der Noologie wird das noch ein bisschen weiter kondensiert und abstrahiert.
[36] Mao Tse Dung, hatte einmal einen sehr guten Spruch getan: Der Geschmack der Birne wird erst realisiert, wenn man hineingebissen hat. Er war halt eben doch ein ziemlich guter taoistischer Bauern-Philosoph mit marxistischem Überbau, und er hatte wirklich etwas in der Birne. Trotz Sloterdijk.
[37] https://de.wikipedia.org/wiki/Yggdrasil
http://www.wikingerzeit.net/kultur-der-wikinger/glaube-der-wikinger/yggdrasil.html
[39] Selbstredend kann man auch nichts anderes tun als etwas so zu interpretieren, wie man es verstanden hat. Definieren wir "interpretieren" einmal ad hoc als: Das Verständnis eines vorliegenden Textes mit dem Allgemein-Verständnis zu verknüpfen, das man von allen Texten hat, die sich mit dem Umkreis der Thematik befassen, die der gerade vorliegende Text hat, und daraus einen neuen Text zu knüpfen.
Textum (lat)/ Histion (griech): Das Gespinst, Gewebe.
[40] Siehe
"Semantischer Relativismus"
Semantischer Relativismus site:http://www.noologie.de 52
[41] Siehe dazu, die Akasha-Chronik von Rudolf Steiner:
http://wn.rsarchive.org/Books/GA011/English/HR1981/GA011_c02.html
http://www.rudolf-steiner-handbuch.de/images/SteinerHandbook2015.pdf
[42] http://www.noologie.de/noo03.htm#Index293
http://www.noologie.de/persp08.htm
http://www.noologie.de/symbol01.htm
[44] https://en.wikipedia.org/wiki/Epic_of_King_Gesar
http://www.newworldencyclopedia.org/entry/Epic_of_King_Gesar
The
Epic of King Gesar is considered the longest literary work in the world,
containing over 20 million words in more than one million verses, longer than
the world’s other five great epics combined: The ancient Babylonian Gilgamesh
(3,000 verses), the Greek Iliad (over 15,000 verses ) and Odyssey (12,000
verses), and the Indian Ramayana (18,000 odes with two verses each) and
Mahabharata (more than 100,000 odes comprising over 200,000 verses).[1]
[45] Frank Herbert hat dazu sein monumentales Dune-Epos geschaffen. Allerdings kann man sagen, was er für 50.000 Jahre in die Zukunft verlegt hat, war vor 50.000 Jahren schon völlig ausgebildet.
Seine Mentaten sind nichts anderes als die archaischen Aoidoi. F. Herbert zitiert sogar den Saft, den sie trinken:
Den Saft der Sappho, welcher nichts anderes ist als das Hl. St. Soma oder Haoma.
Wer würde schon auf so etwas kommen? Natürlich nur Noo, der Noologe.
[47] D.h. Wissen und Handeln stehen im Kreislauf der Reflexionsphänomene. Nach der Tat sollte man die Gelegenheit suchen, und darüber reflektieren, was man da gerade angerichtet hat. In der Genesis steht dazu die wiederkehrende Passage nach jedem Handlungsschritt: "Und Gott sah, dass es gut war." 140
[48] Sinn, Besinnung, Denkkraft, Verstand, Vernunft, Geist, Einsicht, Klugheit, Gemüt, Herz, Gesinnung, Denkweise, Wille ... Für weitere Diskussion, siehe: Parmenides (1974, p. 99-104)
[49] Der Begriff der Meta-Morphologie leitet sich historisch von Goethes Lehre der Metamorphosen ab. 102
[50] Trias OR Triadik
site:http://www.noologie.de
http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading26
[51] http://www.noologie.de/noo202.htm#Heading10
bis Kapitel: "1.3. Die Semantischen Felder der Noologie"
[52] Triskellion site:http://www.noologie.de
Korvin-Krasinski site:http://www.noologie.de
[53] http://en.wikipedia.org/wiki/Shamrock
http://news.bbc.co.uk/1/hi/uk/3519116.stm
http://www.riverdeep.net/current/2002/03/031102_stpatrick.jhtml
"Some
believed that St. Patrick explained the concept of the Trinity in Christianity
using a shamrock he found growing at his feet. More likely, the three-part leaf
was worn by the people of Ireland as a symbol of the cross. It is assumed,
however, that St. Patrick knew about the significance of the shamrock in other
religious and pagan traditions, and may have incorporated it into his explanations
and teachings."
http://columbia.thefreedictionary.com/clover
"Clover
was used by the Greeks in garlands and other decorations. The druids held it
sacred. It is said to have been the early emblem of Ireland from which the
shamrock is derived, and it is an emblem of the Trinity."
[54] Das älteste Vorkommnis des Triskellion findet sich im neolithischen Monument New Grange in Irland.
[55] https://en.wikipedia.org/wiki/Book_of_Kells
The
Holy Book of the Celtics.
[57] https://en.wikipedia.org/wiki/Celtic_maze
[58] Charpentier, Louis: Die Geheimnisse der Kathedrale von Chartes, Droemer Knaur (1999)
http://deu.archinform.net/projekte/72.htm?ID=bd17b85d65af46d3a3f486d5f65e44e5
http://de.wikipedia.org/wiki/Tafeln_von_Chartres
Pilgrim's
Progress, John Bunyan
Die Pilger von S. Diago de Compostela:
Hier ist auch die Suche nach dem Königreich des Priester - König Johannes oder des
Prester
John, bzw. Presbyter
John.
Siehe dazu: Lev Gumilev. "Searches for an Imaginary Kingdom".
Und wiederum auch noch das Gedanken-Labyrinth von Umberto Eco: Baudolino.
[59] Das Labyrinthmuster ist ebenfalls eines der ältesten und heiligsten Symbole, und taucht in der Noologie sozusagen versteckt auf, weil es spiralig ist, und das Triskellion kann als Konfiguration von 3 Spiralen gezeichnet werden. Diese Fussbodenmuster wurden in vielen Kirchen leider von unwissenden Kirchen-Verwaltern wieder herausgerissen.
[60] Die alten Griechen wussten sehr genau, dass ihr Olympischer Pantheon mit Zeus und allen seinen Geliebten,
und Gespiellinen, und allen Seiten-Sprüngen, und ihre Schicksals-Gespinste,
nur so eine Art von Kaschperle-Theater war. Die wirk-lichen Schicksals-Mächte dahinter waren die Moirae,
und dann noch schlimmer dahinter und noch ursprünglicher: Die Erynnien, also die Eumaeniden:
Die Allekto, die Persiphonae, die Maegeira, und die Teisiphonae.
[61] She is also called the Hindu
Trinity, Wikipedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/Trimurti
http://www.google.com/search?hl=en&q=trimurti&btnG=Google+Search
[63] Über die Monas, die Zahl und die Figur als Elemente einer sehr geheimen Physik, Mathematik und Metaphysik, Meiner, Hamburg (1991)
[64] https://en.wikipedia.org/wiki/Amrita
http://www.noologie.de/noo202.htm
https://www.britannica.com/topic/churning-of-the-ocean-of-milk
[65] Gesammelte Werke, Hrg. Ludwig Kuhlenbeck, Diederichs, Leipzig/Jena (1904-1909)
[66] Die altgriechischen Elemente: Das Erdige, Das Luftige, Das Feuchte, und das Feurige.
"Ein Feuer in der Mitte" siehe Heraklitos: Das Feuer ist vernunftbegabt.
[67] Das Fünfeck. Wenn eine Spitze oben ist, ist es syn-bolisch. Wenn zwei Spitzen oben sind, ist es dia-bolisch.
[68] http://doczz.net/doc/6104510/noologie-vol-ii
https://propertibazar.com/article/urls-andreas-goppold_5a086c5cd64ab251a5e5a715.html
[69] Siehe: Nietzsche, Zarathustra, IV, "Der freiwillige Bettler":
So wir nicht umkehren und werden wie die Kühe, so kommen wir nicht in das Himmelreich. Wir sollten ihnen nämlich Eins ablernen: das Wiederkäuen.
[70] http://www.rp-online.de/politik/vater-unser-gott-der-papst-und-die-versuchung-aid-1.7255804
[71] Diese Geschichte erzähle ich ausführlicher unter: "An einem kühlen, grauen Morgen in der Welt-Traum-Zeit"
http://www.noologie.de/neuro14.htm
Diese Webseiten gibt es leider nicht mehr:
www.positiveatheism.org/tochcabe.htm
www.positiveatheism.org/hist/twainlfe.htm
[72] Eine vergnügliche Diskussion dieser theologischen Spitzfindigkeiten wird von Umberto Eco in seinem Roman Baudolino inszeniert.
[73] Logisch: Das Aufgehängt-Sein in einem Quattrolemma.
Der deutsche Vulgär-Ausdruck des Verreckens für elend Sterben, gibt nur beim Kreuzestod einen physiologischen Sinn. Interessanterweise ist die Figur des Körpers des Gekreuzigten ein Y, also ein Tripol.
[74] In dieser Trope des endlosen Kreislaufs ist der Buddhismus mit dem Hinduismus identisch. ...
Umgekehrt drückte Schopenhauer die Absurdität des Bösen in der jüdisch/christlichen Schöpfungs-Idee der tragischen Geschichte der Versuchung in der Genesis aus:
(Parerga und Paralipomena II, Kapitel 15, insb. § 177).
... [so] kommt es heraus, als hätte der liebe Gott die Welt geschaffen, damit der Teufel sie holen solle; wonach er denn viel besser gethan haben würde, es zu unterlassen.
[75] Und in diesem Sinne auch Ken Wilbers Werke, der versucht das Konzept der Evolution mit dieser spezifisch christlichen Komponente zu vereinigen. Interessanterweise stützt er sich in seiner Argumentation aber hauptsächlich auf die hinduistischen und buddhistischen Quellen, in denen genau das nicht vorgesehen ist: Dort gibt es keinerlei Evolution des Geistes, keinerlei Gedächtnis, das mit in den Moksha/Nirvana-Zustand mitgenommen wird, im Gegenteil, es ist die komplette Auslöschung, die komplete Laethe, wie die Griechen es nennen würden. Eine spezifische Art von Gedächtnis wird im Kreislauf der Wiedergeburten darin verstanden, dass die Wiedergeburt einer Einzel-Seele, so etwas wie eine Wieder-Erinnerung an die früheren Leben ermöglicht. Im Altgriechischen war ein ähnliches Konzept als A-Laetheia bekannt.
[76] http://arch.oucs.ox.ac.uk/detail/21734/index.html
Die alte Website existiert nicht mehr:
http://phil-freewebsp/evans-experientialism.freewebspace.com/kojeve05.htm
[77] Angelehnt an die Hegelsche Sprechweise.
[78] Siehe dazu Cusanus: De ludo globi.
[79] La ilaha illa 'llah,
Muhammadun-Rasulullah
[81] Technische Fussnote.
The
End Is Not The End Of the Never-Ending End. There is only the Apeiron.