Giordano Bruno:
Ode an einen der grössten
Dunkel-Denker der Menschheit
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Dr. Andreas Goppold
Prof. a.D. & Dr. Phil. & Dipl. Inform.
& MSc. Ing. & UCSB
2019-10-333
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Inhaltsverzeichnis
1.1 Widmung
an den Herrn Jordanus Brunus
1.2 Das
Stossgebet, an den Hl. St. Speculatius
1.3 Degli
Humores / Über den Humor
2 Der
Grosse Dunkel-Denker Giordano Bruno
Der
Erfinder des Schwarzlicht's oder auch des Dunkel-Denkens
2.1 In
Mementum (Monumentum / Mausoleum) Giordano Bruno
Vorbemerkung
von Peter Sloterdijk.
Die
Kosmodynamik der Gedächtnisse
The Journey into, and Beyond, the
Boundaries of The Time:
The Mysterium Cosmogynicum which I
have to write in English
Wer
Sein Steckenpferd will Reiten, der Sollte Sich Bei- Zeiten
2.2 Siehe
auch: Pegasus, du alter Renner (Wilhelm Busch)
2.3 Das
Inter-Ludium des Hl. St. Antonius Lobesam
3 Die
Lehre der Charaktaere, oder die Kunst der Seelen-Schauerei
3.1 Umberto
Eco's vortreffliche Galenische Charakter-Typen Klassifizierung
3.2 Ein
kleiner Exkurs zur Philosophie des Lachens
Der
Noia-(pathische/ -poiaetische) Menschentyp und Umberto Eco
4 Dello Professore Giordano Bruno:
Und
des William Shakespeare, und derer ihre Peri-Pathetik
4.1 Wie
Giordano Bruno und William Shakespeare zusammen kamen
Widmung
an den Herrn Jordanus Brunus
The Seemingly In-Destructible Mill
of the Grotti, and of The Amlodhi
5 Giordano Bruno: Die Kabbala des Pegasus
Hochwürdiger
Vater in Christo!
6 Giordano Bruno and the Spiritual
Consecration of the Donkey
This is the Spiritual Consecration of the Donkey
The Historical Practical Joke of Cardinal Bellarmino
The Wikipedia on Luther's Reformation
Wikipedia on Luther's Biography
When you want to understand the Bible literally
The Ordeal or the Martyrium. How to ascend to Heaven
The Expulsion of the Triumphant
Beast
Some Reflexion on the
mysterious 36.000 year cycle
7 N-polare
Symmetrien in Symbolen
Ein
Versuch, die Logik der Hl. St.
Dreifaltigkeit nachzuvollziehen
Gott-Hl.-Geist
und das Gedächtnis
Die
Ökonomie der Ordnungsprinzipien
7.2 Die
Triadik und die hermeneutische Fraktale Geometrie der Noologie
Die
Mythologie und Magie der Zahlen
Die
Triadik und die Selbstähnlichkeit bei Hegel
Kugeln
in Kugeln, und Räder in Rädern: bei Ezekiel / Hesekiel, und den Cherubim
8 Brief
des Professors Schoppe an Rittershausen
9 Die
wohl grösste Meister-Leistung des Dunkel-Denkens
9.1 Vorher
ein kleines Excursium in das Scholasticum
Is Hell Exothermic or Endothermic?
Nun
wieder zurück, zu Giordano Bruno
Über
Das Unendliche, Das Universum Und Die Welten
10 Giordano
Bruno: Die Dreiheit des Seienden
362-363 Die Dreiheit des Seienden 43
364-365 Die Stufen der Dreiheit 45
366-367 Die
Stufen der Dreiheit 47
Zweite
Stufe der Ordnung der Dreiheit
368
Die Stufen der Dreiheit 49
370
Die Stufen der Dreiheit 51
11 Giordano
Bruno: Über die Monas, die Zahl und die Figur
Die
Stufen der Monas: Erste Ordnung
Sechstes
Kapitel: Die Analogie zwischen Fünfeck und Fünfheit
Die
Stufen der Fünfheit - Erste Ordnung
Hier ist die Widmung[1] an den Herrn Jordanus Brunus, dem- nächstens vielleicht ein Hl. St. von des Speculatius Orden, der Phantasterei, an dem Halsband, oder auch am Hosenträger, "Wie Es Euch Gefällt".[2] Und, ich werde dann sodann, bei der nächst' anstehenden St.- Hl.- Sprechung in dem Hl. St. Vatikan, den Herrn Jordanus Brunus aka. Giordano Bruno als Kandidaten vorschlagen. Für mich ist er aber jetzt auch schon heilig.
;-)
Es sind auch schon so einige Wunder geschehen, dafür kann ich Es ein-gestehen:
Ich war dumm, aber durch die Fürbitte des Hl. St. Jordanus Brunus,
kann ich jetzt Speculieren.
Ich war blind, aber durch die Fürbitte des Hl. St. Jordanus Brunus,
kann ich jetzt Visionieren , und Phantasieren.
Ich war taub, aber durch die Fürbitte des Hl. St. Jordanus Brunus,
kann ich jetzt die Engelein im Himme(r)l Singen hören.
(Zumindest, wenn mir ein schwerer Stein auf den Fuss fällt). ;-)
Nach dem Hl. St. Speculatius, dem Schutzpatron aller Philosophen der Metaphysik. Sie beten jeden Morgen und jeden Abend um seine Gnade, damit er sie bei ihren Irr-Witzigen Speculationen, nicht in die Versuchung der Mystik'erei führen lassen wird. Hier ist es Verbatim:
Oh Du Hl. St. Speculatius Unser,
Der Du residierest in dem Himmel von Phantasién,
Deo Gracias, Ars Gratia Artis,[3]
In Excelsior Jordanus Brunus,
Erlöse Uns von dem Übel der Gegenständlichkeit, und von der Verständlichkeit.
Und wir Bitten Dich! Bewahre uns davor, vor dem Übel des Humor.[4]/[5]/[6]
Verzeih' uns unsere Un-Gerechtigkeit,[7] von der Mathematik'erei,
Denn, wenn wir in Unseren Heil'gen Hallen, die Null gegen die Un-Endlichkeit teilen,
Dann kriegen wir Alle Etwas ab, von des Einen Kuchen's, seinen Teilen.
Und dann, sodann führe Uns nicht auf den Pfad der Versuchung,
in die Mystik'erei.
Amen.
;-)
Manche Dinge der Humores lassen sich nicht übersetzen. Die Humores sind so wie sie sind. Ich nehme mir hier also die Dichterische Freiheit, meine Humores ein bisschen walten zu lassen. Das hätte dem Herrn Jordanus Brunus auch gut an-gestanden. Aber leider hatte der gar nichts davon. Ich versuche, diese Lacuna ein bisschen aufzufüllen. ;-)
https://it.wikipedia.org/wiki/Umorismo
https://it.wikipedia.org/wiki/Umorismo_nero
Oh Wunder, oh Wunder, das Schwarzlicht macht Helle Räume dunkler![8]
(© Copyright, All Rights Reserved: Daniel Düsentrieb, of the Mickey
Mouse Imperium)
Hier können wir diesen berühmten, aber später kaum noch verstandenen Dichter, Deuter, und Dunkel-Denker der Imaginativen Philosophischen Tradition der Menschheit unterbringen: Giordano Bruno, dem ich so Einiges verdanke. Wir erheben ihn nun, neben Heraklit, Hegel, und Heidegger, in den Pantheon der Grössten Dunkel-Denker der Menschheit. Es ist einfach nicht plausibel, dass ihn die Hl. Chrl. Kirchen- Oberen nur wegen seiner Schriften verbrannt hätten, wo sie doch genau wussten, dass kaum Jemand, von Ewigkeit zu Ewigkeit (par aion ap aion), verstehen würde, was er da geschrieben hatte. Das ist und bleibt, ein Grosses Mysterium der Geistes- (und Wahn-Sinns-) Geschichte, aller Ewigkeit, der Menschheit. Der schwerwiegende, aber historisch beinahe völlig übersehene Fehler, den die Chefdenker und Helfershelfer der Hl. Chrl. Kath. Herrschaftskoalition um den fast schon heiligen[9] Kardinal Bellarmino gemacht hatten, war der Aufwand, den sie um Giordano Bruno getrieben hatten. Anders Herum gesagt: wenn sie Giordano in Ruhe gelassen hätten, dann wäre er ebenso friedlich als freundlicher, etwas verwirrter Kauz im Bett gestorben, wie so viele andere Renaissance-Mystiker[10] vor und nach ihm.[11] Aber vielleicht haben die Hl. Chrl. Kath. Kirchen‑ Oberen der Menschheit dennoch einen Grossen Dienst getan, denn wenn er nicht verbrannt worden wäre, würde sich heute Niemand mehr an ihn Er-Innern, und es hätte nie Jemand ein Grosses Aufsehen über ihn gemacht. Die Menschheit's Geschichte ist halt nun manchmal, paradox.
Es war wohl eher seine Magische Kunst der Mnaemosynae, oder sein Können als Mentat, hinter der die Ober-Katholiken im Vatikan her waren. Hier ist ein Zitat des Vorworts aus dem Buch "Giordano Bruno" von E. Samsonow. Natürlich geschrieben, von meinem sehr verehrten Gross-Meister des Dar- Über- Hinaus- Denkens, Jen(s/z)eits, (peri, peiras, peiraseos, peirazo-), von dem Herrn Peter Sloterdijk höchst-persönlichen-Selbst, der nie um eine Metaphern-reife Phrase verlegen ist.
Aus der glanzvollen Reihe der Renaissance-Philosophen, die das neuere europäische Denken aus der Vorherrschaft der allmächtigen christlichen Scholastik herauszuführen begannen, ragt die verkohlte Silhouette Giordano Brunos eindrucksvoll hervor. Seit seinem römischen Feuertod im Februar des Jahres 16oo steht sein Name, umwoben von Gerüchten pantheistischer Ruchlosigkeit und kosmologischer Kühnheit, in den Märtyrerakten des neuzeitlichen Freien Geistes. Seine posthumen Schicksale haben etwas von dem irrlichternden Glanz und von der üblen Fortuna seiner Lebensgeschichte behalten. Sie erwecken den Eindruck, als hätten seine Anhänger und Interpreten mehr in seiner Asche gestochert als in seinen Schriften gelesen. Tatsächlich kennt die Geistesgeschichte wenige Autoren, deren Nachleben in solchem Ausmaß von Projektionen und von Vereinnahmungen für die Interessen träumerischer Sympathisanten bestimmt ist. So ist die Geschichte der Bruno-Rezeption mit wenigen Ausnahmen die einer gutgesinnten Leseschwäche; so mancher anlehnungsbedürftige Nachfahre hat Bruno in den Mund gelegt, was dieser gesagt hätte, wäre er der gewesen, für den man ihn gerne halten wollte. So haben ihn Bündnissucher aller Couleurs für ihre Sache eingespannt, Freidenkergruppen, Antiklerikale und Pantheisten an erster Stelle [AG: Damit meint er, politically incorrect, wohl die Giordano Bruno Gesellschaft]; jüngst hat sogar gewisser katholischer Pietismus nach ihm gegriffen. Man drängt sich danach, neben ihm verbrannt zu scheinen, um von seinem Opfer-Nimbus zu profitieren. Solche Zudringlichkeiten mögen ein für die Geschichte dissidenter Philosophen typischer Mechanismus sein. Sie erklären sich, soweit sie auf einem Mangel an besserem Wissen beruhen, zu einem gut Teil aus dem Umstand, daß seit dem 19. Jahrhundert das Lateinische bei den Gebildeten Europas zur Totensprache verfallen ist, so daß die entscheidenden lateinisch verfaßten Schriften Brunos lange Zeit wie in einer Gruft versunken lagen. Wer sich der Kraft und Größe von Brunos Denken in seinen eindrucksvollsten Manifestationen aussetzen will, muß [Seitenwechsel]
sich zunächst darum bemühen, den »Magier« Bruno, den Gedächtnis-Künstler, den Materiosophen, den Bilder-Ontologen und den Lehrer der allwendigen Verwandlungen aus seiner lateinischen Krypta zu befreien, um seine Anregungen im Licht der modernen Sprachen zu überdenken.
Es ist Elisabeth von Samsonows Verdienst, daß sie - nicht zuletzt angeregt durch die Arbeiten der großen alten Dame der Renaissance-Forschung Frances A. Yates - damit begonnen hat, deutschen Lesern den Zugang zu einigen der am längsten vergessenen lateinischen Schriften Brunos zu eröffnen. Die beiden Schlüsselwerke »Über die Magie« und »Über die fesselnden Kräfte im Allgemeinen« liegen hier zum ersten Mal in deutschen Übersetzungen vor. Ihr Erscheinen in dieser Edition ist - man kann den pathetischen Ausdruck nicht umgehen - ein geistesgeschichtliches Ereignis. Mit ihrer Publikation lüftet sich der sprachliche Schleier, der einen zentralen Ausschnitt aus dem Oeuvre Brunos bisher verhüllte. Man kann sich nun davon überzeugen, daß gerade der hermetische, der magische Bruno - dessen sich seine aufklärerischen Liebhaber bis zur Stunde eher zu schämen pflegten, sofern sie diese Züge in seinem Profil überhaupt zur Kenntnis nahmen - der provozierend-zeitgenössische ist. Sein Werk bezeugt einen verkannten Aspekt im Mythos der Neuzeit: Es illustriert die Geburt der Modernität aus dem Geist einer Imaginations-Philosophie [Kursiv, AG]. Nach der Wiederentdeckung der Brunischen Lehren von den weltkonstituierenden Leistungen der »Phantasie« wird die träge Neigung der Ideenhistoriker, das neuzeitliche Denken ganz von Descartes her zu konstruieren, fragwürdiger denn je. Man muß auf das Universum Brunos, Shakespeares und Bacons zurückgehen, um die Schlüssel zu weithin unbekannten Schatzhäusern der beginnenden Modernität zu finden. Wie kaum ein Denker vor ihm hat sich Bruno in die Kosmodynamik der Gedächtnisse versenkt. Mit seinen Einsichten in die Natur und Funktion der memoria kann Giordano Bruno zum Zeitgenossen derer werden, die sich heute über das menschliche Gehirn beugen als wäre es der Hort der Welträtsel. Weil er den ars-charakters[12] von Erinnerung und Gedächtnis betonte, ist Bruno der erste »Kunst«-Philosoph der Neuzeit. Es ist an der Zeit, die Asche über Brunos Manuskripten wegzublasen, um freizusetzen, was einen Denker, der ein Meister italienischer und lateinischer Prosa war, alleine ehrt: die leuchtende Buchstäblichkeit seiner wirklichen Gedanken.
Und dies ist die Schlagwort-reife Phrase: Mit Der Kosmodynamik der Gedächtnisse hat Peter Sloterdijk wohl genau den Satz gesagt, der eines der wichtigsten Zentral-Themen der Noologie ist. Das Gedächtnis und die Er-Innerung des Ur-Ahnens sind die wohl am meisten vernachlässigten Themen der heutigen Geistes-Wissenschaft. Und die positivistischen Natur-Wissenschaften abhorreszieren dieses Thema natürlich ganz besonders. Das Unter-Nehmen der Noologie ist es genau, diese Lacuna irgendwie ein bisschen auszufüllen. Denn es ist eine Überlebens-Thematik der heutigen Menschheit, wie wir diese Tiefen-Erinnerung, über die vorgegangenen 50.000 bis 500.000 Jahre wieder gewinnen können.
"Cosmogynicum" is not a Freudian Spelling Error. I have to
state this in order not to be mis-understood.
Giordano Bruno hätte das, was ich in dem folgenden Absatz schreibe ... sicher sehr gut verstanden, wenn ich es denn, für ihn persönlich, übersetzt hätte. Denn er mochte das Englische nicht, und er weigerte sich, diese Sprache zu lernen. Denn dieses Englische Denken, das behagte ihm überhaupt nicht. Das ist sehr verständlich, denn das war einfach zu primitiv. Aber: in dem Engel-Land hätte er wohl seine Thesen und Theorien erfolgreicher in die Welt gebracht, wenn er sie auf Englisch übersetzen lassen hätte, und das auch mit einem guten Finanziellen Auskommen.[13]/[14] Und es wäre vielleicht eine völlig andere Neue Welt geworden, als wie wir sie heute haben. Denn: Wenn er seine Eroici Furori dort unter die Leute gebracht hätte, dann wäre die Newton'sche Theorie der Schwerkraft vielleicht heute als die Theorie des kosmogonischen Eros bekannt.[15] Und der kosmogonische Eros ist die Kraft, die dafür sorgt, dass alle (zwie- hetero- geschlechtlichen, manchmal auch die homo-geschlechtlichen, und sogar die un-geschlechtlichen) Körper, sich für- einander (und nicht gegen-einander) anziehen. Aber, Giordano Bruno hat das alles auf seine Weise (also sehr weise), so gut verschlüsselt, dass man einige Menschen-Lebens-Zeiten damit verbringen könnte, dahinter zu kommen, was er wohl gemeint hat.
Ich mache nun eine kurze (S/z)eiten-Schleife, in das Mysterium Cosmogynicum, das der Herr Prof. Peter Sloterdijk so gut als die Kosmodynamik der Gedächtnisse bezeichnet hat. Ich nenne das natürlich ein bisschen anders, damit man mich nicht als Plagiator von Sloterdijk bezeichnen kann. Dies ist mit besonderer Widmung[16] für Giordano Bruno, nur um zu beweisen, dass ich auch ein Dunkel-Denker sein kann.[17] Hier Ist Es: Das Dunkel-Denken der Noologie:
Please allow me to Introduce Myself,
I am a man of Mnaemae and Phrenae,
Mnaemo is my name, and Peirasis is
my Game.[18]
Pe(i)rasis means: the going through, the going beyond, the transcending; mnaemae:
memory; phrenae: mind/brain/ Intelligence/ Inter-Legerence. The
word mnaemo- connects us to Maemosynae, the ancient Greek
"Mother of the Muses", the numinous personification of memory,
and of poetic inspiration of the Aoidoi, the bards, epic
singers, and prophets, of antiquity. It also reminds us of the captain Nemo in
Jules Verne's novel. Nemo in Greek means: outis, maedeis, oudeis,
and this is the name that Odysseus called himself in the land of the Kyklops.
(Od. 9,366). From the word sounds, we can get an interesting "pattern that
connects" oudeis and Odysseus. As the captain, and seafarer,
he is a gubernator or kybernaetaes. In his fragment B 64,
Heraklitos alludes to this: ta de panta oiakizei
Keraunos: The Kόsmos is steered by the Keraunos: the thunderbolt,
or the Vajra. Odysseus had to endure seven years of captivity, on the
island of Ogygia, the Omphalos of the Thalassaean sea (Od.
1,50; v. Dechend 1993: 183-185, 193, 269, 324).[19] There is a deep cave, the hiding
place of the God of Time: Kronos, in Plutarch's account (v.
Dechend 1993: 121). Kronos is the original
owner of the Keraunos, before his son Zeus, or Jupiter,
had wrenched it from his fist, to govern the universe himself as usurpator.
This island is guarded by the nymph Kalypso, whose name means "the Veiled
One" (kalyptron, Od. 5.232), she is the personified numinous
power of veiling, obscuring, and occulting, in the ancient Greek Homeric
Mythology. Her name also connects to the flower- kalyx, and the seed
husk, thus symbolizing the encapsulation of future potential. She shares her
occulting power with Laethae, the numinous force of death-forgetting.
(Illich (1988: 13); Hesiodos (1978: verse 211
ff.)). When Odysseus was finally allowed to leave his place of banishment, Kalypso
gave him two special tools to cut the trees and fashion his raft: two double
axes,[20] the pelekys megas,
and the skeparnon, both being variants of the original Keraunos.
(Od. 5.234-237; Dechend 1977). Now, as v. Dechend tells us, the Keraunos
is the tool of the time, belonging to the god of the time: Kronos.
One could say: nomen est omen, because Kronos, Chronos and Keraunos
are deeply related through their sound. He is also the Saeturnus, the God
of The Golden Age. And by its use, Time, the present, the past,
and the future, is initially created, en archae, as is related in
the mythic account of Hesiodos (1978). Its most common symbol in many cultures
world wide is the double axe, the Pelekys, Thor's Hammer, or the Labrys,
as it was called in Minoan Crete. (Marija Gimbutas sees a butterfly image in its symbolism, which
has its own reasoning, via the temporal stages of Metamorphosis, and
their initiatic associations: caterpillar / chrysalis / butterfly (Gimbutas
1974: 185-190)). The Keraunos cuts both ways: into the past, and
into the future. Its axis / axle / hub is the Kairos,
the present, the decisive moment, the instant of creation, the Now.
In the grand gory finale of the Odyssey, Homer describes down to the minutest detail the
feat how Odysseus shoots his arrow through the hubs of twelve aligned double
axes, the abovementioned pelekon. (Od. 21.75-21.421). Since these
are twelve, they cannot be anything else but the hubs of the Precession of
the Equinoxes. Let is be said that the Omphalos is a navel as
well as a hub (gomphos, Parmenides 1974: B1,17-20), and how else could the Keraunos
steer the Universe than through the hub? (German: Nabe
-> Nabel). In Roman mythology, the threshold of the past and the future is
guarded by the god Janus, the Double-Faced One, who looks into
the past, as well as into the future. He ist the guardian of the Limen,
the Threshold, called peras, in Greek. (See also, the liminal,
in Gennep 1960). His name re-appears in the month January.
A lesser known aspect of the mythological chronology of January was that
after the winter solstice on Dec. 21 (and the official end of the year), the
following week was considered "outside of the time", that is,
in the liminal, or limbo, and also in the hub of the time,
until the new year began. This was the time for the Great Roman Festivity of
the Saturnalia.[21] Not without good reason, the
celebration of the birth of the Christ was placed right in the middle of
this period, to Dec. 24. The captain Nemo in Jules Verne's Novel makes
his journeys in the Nautilus, or nao-telos, the naos, a submerged,
or sub-liminal, ship. According to Vedic Mythology, the Vajra
was hidden on the ground of the Oceanos. (Dechend 1977: 99). But naos
also evokes our association to noos, and nous, the thoughts, the
stuff out of which our memories, imaginations, and anticipations,
are fashioned. The connection of nous and telos (aim, goal,
finish, completion, success, death, limit -> peras) leads us into the
association field of anticipation, and planning, in the ancient
mythologies personified by Pro-metheus, the before-thinker.[22] This was also a characteristic of
Odysseus the poly-maechanaes, the crafty, cunning, ruseful.
Our mental imagery consists of things perceived as phai-nomena, as
impressions derived from sensory inputs, and as nou-mena, the
impressions derived from mental, noetic, or noietic, sources. The
Mnaemo-synae is the ancient numinous personification of those forces,
patterns, and processes which do their work under the surface of
the visible and intelligible, in the mae-phainon, the realm below,
and before they turn into the phai-nomena, and the nou-mena.
These are, in scientific terminology, the workings of neuronal activation
patterns, of oscillation fields and logical relation structures
of neuronal assemblies, of the coupled dynamic systems of neuronal
attractors, of our brains: the phrenae. The mnaemo-synae
reminds us of this still quite mysterious working of the neuronal sym-plexis,
and syn-apsis, by which our sym-ballein, the concept formation is
effected. When the subliminal workings of the neuronal webworks of our phrenae
then weave (histon, historia) together into the appearances of
the intellegible and discernible, they become ho phainon, that which
finds its appearance through phos, the light, and phonae, the
sound, as appearance, and apparition, phaino-menon (in
German: Auf-Scheinendes), with form: mor-phae, and Gestalt.
This, Ho Phainon, the Brilliant, the Shining One (in
German: Er-scheinung), is also the name of the god Hae-phaistos,
he who works the brilliant and shining metals, while they are red and glowing:
phoibos, and phoinos, phos-phoros (lucifer). With
his hammer and anvil, and with his mighty blows, he forges them into their
forms, the mor-phae. And with his hammering, the metallic sounds of phonae
and phthongos ring out to make themselves heard awide and afar. ...
Wer Sein Steckenpferd will Reiten, der Sollte Sich Bei- Zeiten, einen Esel zu-be-Reiten. Denn, der frisst nicht so viel Geld wie Heu, wie ein Steckenpferd, der frisst nur Stroh. Der macht auch nicht Wie-Herr und Ohhooh, sondern nur: Iiihhh-Ahhhaaa-oohooo! Denn ein Steckenpferd, das ist ein sehr teures Hobbie, von der ganzen Britischen Snob- Aristokratie.[23] Die Ehefrau, die hätte Bei-Zeiten, schon ihr Veto ein-gekriegt. Es ist ein ganz grosses Glück, dass der Giordano Bruno niemals eine Ehe-Frau ab-ge-kriegt. Denn dann, sodann, wäre Alles Das, der Menschheit erspart geblieben. Deshalb: Nun kommt es an, wie es kommen muss: Die Kabbala des Pegasus:
Cabala del cavallo Pegaseo (1584)[24]
Hier kommt es erst einmal auf Italienisch, damit man das auch Alles Gustieren kann.
Reverendissime in Christo Pater!
Non altrimenti che accader suole a un
figlio, il qual, gionto al
termine del suo lavoro, che non tanto per
trasmigrazion de la luce,
quanto per difetto e mancamento de la
materia spacciata[25]
e giunto al
fine, e tenendo in mano un poco di vetro,
o di legno, o di cera, o
altro, che non e sufficiente per farne un
vase, rimane un pezzo senza
sapersi ne potersi risolvere, pensoso di
quel che n'abbia fare, non
avendolo a gittar via disutilmente, e
volendo, al dispetto del mondo,
che serva a qualche cosa, ecco che a
l'ultimo il mostra predestinato ad
essere una terza manica, un orlo, un
coperchio di fiasco, una forzaglia,
un empiastro, o una intacconata, che
risalde, empia, o ricopra qualche
fessura, pertugio, o crepatura e avvenuto
a me, dopo aver dato
spaccio, non a tutti miei pensieri, ma a
un certo fascio di scritture
solamente, che al fine, non avendo altro
da ispedire, per caso che
per consiglio volti gli occhi ad un
cartaccio che avevo altre volte spregiato e messo
per copertura di que' scritti: trovai che
conteneva in parte quel tanto
che vi vederete presentato. Questo prima
pensai di donarlo a un
cavaliero, il quale, avendovi aperti gli
occhi, disse, che non avea
tanto studiato che potesse intendere li
misteri, e per tanto non gli
possea piacere. L'offersi a presso ad un
di questi ministri verbi Dei;
e disse, ch'era amico de la lettera, e che
non si dilettava di simili
esposizioni proprie a Origene, accettate
da' scolastici ed altri nemici della
lor professione. Il misi avanti ad una
dama, e disse, che non le aggradava
per non esser tanto grande quanto conviene
al suggetto d'un cavallo e d'un
asino. Il presentai ad un'altra, la quale,
quantunque gustandolo le piacesse,
avendolo gustato, disse, che ci volea
pensar su per qualche giorno.
Vidi se vi potesse accoraggiar una
pinzochera, e la mi disse: Non lo
accetto, se parla d'altro che di rosario,
de la virtu de' granelli
benedetti, e de l'agnusdei.
Und nun auf Deutsch, das Widmungsschreiben. (Das Selbe wie oben). Jetzt kommt das übliche Brimborium:
Für die folgende Kabbala / an den hochwürdigen Herrn Don Sapatino,
Abt in spe von San
Quintino und Bischof von Casamarciano[26]
Wenn man soviel Ironie noch aushalten kann, dann ist man bei Giordano Bruno ganz richtig "Auf- Ge- Hoben", im triadischen Hegel'schen Sinne. Ich übernehme die Kapitel- Seiten- Nummern, damit man das in dem Buch nachvollziehen kann. Der ganze Text ist in ein späteres Kapitel ausgelagert:
Giordano Bruno: Die
Kabbala des Pegasus
Wo wir schon bei dem Pegasus sind, hier noch etwas von Wilhelm Busch dazu:
Pegasus, du alter Renner. Präludium (oder auf Griechisch: Das Proimion)
zu der Äntsätzlich Traurigen Tragödie von "Fipps der Affe". Zitat:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/fipps-der-affe-4130/1
Das ist natürlich völlig Politically Incorrect. Wenn er das heute geschrieben
hätte, dann hätte er SOFORT, ein Publikations-Verbot,
in Allen Deutschen Mainstream-Medien bekommen.
Es ist ein Wirkliches Wunder, dass das noch auf dem Deutschen
Gutenberg-Projekt zu finden ist. Aber ich denke, nicht mehr lange, denn die
Wächter der Matrix werden das bald auf- spüren, und dann Ex-Or-Zieren:
Pegasus, du alter Renner, / Trag mich mal nach Afrika,
Alldieweil so schwarze Männer[27] / Und so bunte Vögel da.
...
Kleider sind da wenig Sitte; / Höchstens trägt man einen Hut,
Auch wohl einen Schurz der Mitte; / Man ist schwarz und damit gut.[28] –
...
Dann ist freilich jeder bange, / Selbst der Affengreis entfleucht,
Wenn die lange Brillenschlange / Zischend von der Palme kreucht.
...
Kröten fallen auf den Rücken, / Ängstlich wird das Bein bewegt;
Und der Strauß muß heftig drücken, Bis das große Ei gelegt.
...
Krokodile weinen Tränen, / Geier sehen kreischend zu;
Sehr gemein sind die Hyänen; / Schäbig ist der Marabu.
...
Nur die Affen, voller Schnacken, / Haben Vor- und Hinterhand;
Emsig mümmeln ihre Backen; / Gerne hockt man beieinand.
...
Papa schaut in eine Stelle, / Onkel kratzt sich sehr geschwind,
Tante kann es grad so schnelle, / Mama untersucht das Kind.
...
Fipps – so wollen wir es nennen. – / Aber wie er sich betrug,
Wenn wir ihn genauer kennen, / Ach, das ist betrübt genug.
...
Selten zeigt er sich beständig, / Einmal hilft er aus der Not;
Anfangs ist er recht lebendig, / Und am Schlusse ist er tot.
AD:
Ente gut, Ist Alles Gut. Ente Schlecht, geb' ich's meinem Knecht.[29]
https://www.wilhelm-busch.de/zitat/ente-gut/
Dies ist eine Moritat von Wilhelm Busch, die aber einige ziemlich tiefe mythologische Hintergründe hat. Als der Hl. St. Antonius Lobesam, auf seinem Asinus, ins Hl. Land gezogen kam, da sah ein Bär (Ursus Major) ihn sich genauer an, oder besser noch gesagt, dem seinen Asinus. Und dann, sodann, da nahm der Bär, den Asinus, nicht zu seinem Pegasus, sondern zu seinem eigenenen Genuss. Wie die Moritat nun weiter ging, das steht unter diesem Link. Ich habe das hier eingefügt, weil die Hintergrund-Geschichte des Ursus Major natürlich Archaeo-Astronomisch ist, nämlich die Ursa Major, und der Grosse Wagen, was dasselbe ist.
Wenn der Herr Giordano Bruno so viel gewusst hätte, von der Lehre der Charaktaere,[30] wie von der Meta-Physikerei, dann wäre ihm viel Ungemach, das er hier auf der Erden hat erlitten, hinieden, wohl erspart geblieben. Und das konnte der Herr Umberto Eco, der Professer, wohl sehr viel besser.
Umberto Eco hat mit seiner unwiederholbaren, vortrefflichen galenischen Charakter-Analyse so einige an sich un-menschlichen Charakter-Typen in seinem Roman: "Der Name der Rose", perfekt inszeniert.[31] Der daraus folgende Film stellt das auch sehr gut nach. In diesem Film sind sie alle zusammen eingepfercht: Hinter den dicken Mauern, Gittern, und Wällen dieses einzigartigen Klosters, der Galenischen Quadranten-Philosophie: Hier sind es die sehr Dicken, die sehr Dünnen, die Apostatiker, und auch die Phantasten. Und dann noch die Peristaltiker, also die Gemüts-Menschen. Und dann noch die Eroto-Manen und die ganz Verwirrten.[32] Also das ist das Ill Sono della Magnificio, des ill Sono der Hl. Ignificationes, der Hl. Intelliger-Intelligenzia. Das findet heraus, die Inquisitiones.[33] Dort vegetieren sie auch noch als die ansonsten Un-aus-Sprechlichen, und die Un-Denkbaren Typen der Galenischen Typologie der menschlichen conditio humana mehr oder weniger harmonisch zusammen. Allso. Eher sind sie weniger harmonisch. A(ht)men. Denn dann gibt es da auch ziemlich viele Morde. Weil diese Charakter-Typen doch nicht so sehr zusammen-passen. Umberto Eco hat dabei wohl ziemlich viel gelacht, als er das schrieb. (Das Gelas Asbestos, das Lachen der Götter,[34] der antiken griechischen Mythologie). Wir lachen mit ihm, denn das Lachen überwindet die Angst. Umberto Eco spricht hier über das verlorene Buch des Aristoteles "Über das Lachen". Denn der Protagonist Jorge von Burgos sagt: "Lachen tötet die Furcht bzw. die Angst (den Phobos-Komplex). Und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben." Wer keine Furcht mehr vor dem Teufel hat, der hat auch keine Furcht vor Gott mehr. Wer den Teufel nicht mehr fürchtet, der braucht keinen Gott mehr. Können wir nun auch über den gesammten Gott lachen.??? Das werde nun ein apokalyptisches Lachen sein. Über Jeden und allen Gott lachen! Trotz, oder wegen, der ewigen Verdammnis!!! Nicht einmal ein ewiges Höllen-Feuer, wird uns nun, nicht mehr Ab-Schrecken!!!. Kein Scheiterhaufen, keine Hölle, keine Verdammnis. Nichts wird uns mehr Schrecken!!! Siehe dazu den Essay von Schopenhauer.
Schopenhauer: Unentbehrlichkeit des Teufels im Theismus und Christentum.
Siehe den Film des Eco della Mirandola, des Hl. Klosters des Monte della Rosa: Oh mein Meister, oh Meister, kannst Du mich da erretten??? Nein, weil leider Keine, Keine Unbefleckte Erkenntnis, die wird uns mehr von der Ewigen Erkenntnis erretten können.[35] Ich sah dieses Mädchen, in meiner Erinnerung. Ich weiss nicht, was aus Ihr geworden war. Jetzt, da ich ein alter Mann geworden bin. Sie war verschwunden, aus meiner Erinnerung. In der Erinnerung, sind wir Alle Unsterblich. Bitte glaube es mir. Die Erynnien, die Eumaeniden, die Allekto, die Persiphonae, die Maegeira, und die Teisiphonae, sie alle bürgen dafür. (Aus den Memoiren, der Erinnerung des Adson von Melk,[36] dem Adlatus/Discipulus des William of Baskerville.)
https://en.wikipedia.org/wiki/William_of_Baskerville
Hier ist ein kleiner Exkurs zur Philosophie des Lachens aus einer Dissertation der FU Berlin, von Susanne Schröder.[37]
Gewalt, Schmerz und Tod sind in Mythos und Religion häufige Begleiter des Lachens. ... Heinrich Zimmer beschreibt in seinem Standardwerk zur indischen Mythologie, wie die mit den Kräften aller Götter ausgestattete „Mutter“ Maya den Aufstand der Widergötter niederwirft. Ihre Vernichtungsarbeit, bei der sie in schier endloser Reihe Köpfe und Arme abschlägt, Schädel spaltet, Keulenschläge, Felsblöcke und Baumstämme auf ihre Gegner herniederprasseln läßt und deren Blut trinkt, leitet sie mit einem gellenden Lachen ein. Auf dem Höhepunkt des Kampfes, so schreibt Zimmer, „(geriet) die Weltenmutter, die Zornmütige, (...) in Zorn und schlürfte den unvergleichlichen Trank aus ihrer Schale. Wieder und wieder lachte sie und ihre Augen färbten sich rot, und auch der Widergott brüllte, berauscht von Kraft und Mut, und schleuderte Berge mit seinen Hörnern gegen die Zornmütige.“ ...
Das berühmteste aller Gelächter aber ist wohl das gelos asbestos, das Göttergelächter Homers. Asbestos, d.h. „nicht zu löschen“, entzündet es sich an den unterschiedlichsten Gegenständen: Im ersten Buch der Ilias an der Gestalt des hinkenden Hephaistos, der mit beruhigender Rede und dem Ausschank von reichlich Nektar versucht, den aufkeimenden Streit zwischen Zeus und Hera zu besänftigen: „Unermeßliches Lachen erscholl bei den seligen Göttern, wie sie Hephaistos schnaufend sich tummeln sahen im Saale.“ ...
Und wieder in der Ilias, diesmal im 21. Gesang, entringt es sich Zeus bei der Betrachtung des großen Götterkampfes: „Gegeneinander tobten sie wild, rings krachte die Erde. Schmetternd tönte der mächtige Himmel, und sitzend vernahm es Zeus auf dem hohen Olympios; es lachte ihm das Herz vor Freude, Weil er sah, wie die Götter zusammentrafen im Streite.“
Nun ja. Die meiste Zeit ko-existierten diese ziemlich unvereinbaren Charakter-Typen der Galenischen Typologie doch miteinander im erzwungenen, dem Harmonischen Elysium der Klöster des Hl St. Benedikt. Der wusste schon, wie man seine Mannen beieinander halten muss. Nämlich dank der Regularien des Heeres des Römischen Imperium, den Vigilien und den Noctuaerien / Nocturiealien (Die Polyurea des römischen Heeres) Noctuaerieum cetuaerieriumn.[38] Und dann sind da die Prügel der Herren der Ober-Scholastiker. (Nach Deschner) Die Prügel brachte sie dann doch alle zusammen. Das war auch das eiserne Gesetz des römischen Heeres, und dann auch das Gesetz des preussischen Heeres. (Das Spiessruten-Laufen). Denn altbewährte Tugenden und Rituale sind überzeitlich. Allso, das war schon immer so, und so wird es auch immer so sein. Siehe auch bei den Herren des Ringes, und sein Gesetrz: "Sie alle zu knechten, Sie alle zu vereinen." In Einem Unser Aller Gemeinsam. Das ist schon ziemlich gemein. Das war es für uns alle, nach R. R. Tolkien.[39]
Was Giordano Bruno nicht geahnt hatte, das war sein Charakter-Typ. Er war ein Noia- (pathischer/ ‑poiaetischer) Mensch. Hier soll das noch ein bisschen weiter erläutert werden. Ich schliesse diesen Gedankengang an ein früheres Kapitel von Noologie I an. Dort führte ich eine Klassifikation ein, von Neuronalen Typen: "Sein und Zeit", oder "Sein oder Nichtsein":[40] Ich möchte hier eine weitere Psycho-Qualität einführen: Der Noia- (pathische/ -poiaetische) Menschentyp. In irgendeiner Verbindung steht dieser mit dem charismatischen Menschentyp, aber das heisst nicht, dass Charismatiker immer nur eine angenehme Ausstrahlung haben müssen.[41] Wagner beschreibt im Ring des Nibelungen den Siegmund als typischen Anti-Charismatiker, der aufgrund seiner göttlichen Abkunft für alle seine "Normalo" Mitmenschen nur als "Monster" erscheinen kann.[42] Die heutige psychiatrische Theorie (oder Psychologie) kennt eigentlich nur den Unterschied zwischen "Normalos" und "Psycho-Gestörten". Der Noia- (pathische/ ‑poiaetische) Menschentyp wird mit seiner Ambivalenz zwischen Furchtbar-Gestört-Sein und Immens-Kreativ-Sein dabei unter den Teppich gekehrt. Noia- (pathische/ ‑poiaetische) Menschen sind vor allem bei den Figuren des heutigen Kunst-Betriebs und im Show-Geschäft zu finden. (Soweit sie diesen überleben und nicht schon gleich in Sucht und Psycho-Pathologie verfallen). Mick Jagger und Keith Richards sind so ein paar, die das Ganze gut überlebt haben. Eric Burdon auch.[43] Diese Typologie ist essentiell und existentiell auch das Thema des Drive oder der Passionary Theory of Ethnogenesis bei Gumilev, und das wurde auch schon einmal von Howard Bloom in diese Richtung angedacht.[44] Es ist m.E. ein psycho-kategorieller Fehler, diese Charaktertypen mit dem Label Psychopathen zu belegen. Und das ist eins der Hauptprobleme der Psychiatrie und Psychologie. Zwar sind solche Menschen für ihre Mitmenschen, also den "Normalos", meist nicht sehr er-träglich und ver-träglich, aber das liegt eher an dem etwas zu engen Emotional-Horizont der "Normalos". Man kommt da heute auch in den Graubereich zwischen Autismus und Genius, den sogenannten Savants. Ein Film "A beautiful mind" greift dieses Thema auf, und in der akademischen Literatur erscheint da z.B. ein gewisser Herr Dr. Simon Baron-Cohen, der sich u.a. dadurch auszeichnet, dass ein Vetter von ihm der berüchtigte Komiker Sacha Baron-Cohen heisst, im ewigen Gedenken an: "Borat".[45] Dies ist nun die grösste und schlimmste aller nur möglichen Ethnologie- Verwirrungs- Episoden. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ausser dass es als Film sehr sehenswert ist.
Nietzsche war vielleicht der Prototyp des Noia- (pathischen/ ‑poiaetischen) Menschen. Und sein Denken nahm die Ethno-Psychoanalyse schon komplett vorweg, aber in einer Form, die sie erst ca. 1970 erreicht hatte (also ungefähr 100 Jahre nach Nietzsches letzten Werken), als sie sich sehr mühsam aus den Freudianischen Fesseln heraus-ge-wickelt hatte.[46] Nietzsche war der "geborene" (Kultur-) Anthropologe, d.h. er lebte in einer unüberbrückbaren kognitiven und emotionalen Distanz zu seinen Mit- Menschen (oder besser gesagt, zu seinen: Gegen- Menschen) und zu / gegen seiner Kultur. Wenn er nicht daran ver-rückt werden wollte, musste er es analysieren, und das tat er in seinen vielen Werken. Aber leider ist er dann doch daran ver-rückt geworden.[47] So ähnlich drückt es auch Ruth Benedict aus der Schule von Franz Boas, (des über-deutschen Ethnologie- Papstes)[48] die ihre Ideen und Konzepte von Dionysisch und Apollinisch von Nietzsche (auf dem Umweg über Spengler) übernommen hatte, und sie war von ihrer Persönlichkeit her ebenso ein Misfit in ihrer Mit- / und oder Gegen-Menschen-Welt. Diese Noia- (pathischen/ Noia-poiaetischen) Menschen sind eben vom Schicksal dazu bestimmt, Anthropologin zu werden, und früher wurden sie, wenn sie viel Glück hatten, vielleicht Heiler, Medium, oder auch Eulenspiegel, oder Rattenfänger von Hameln, oder Voodoo-Priester, oder Sangoma, oder von Gott besessene, Sadhus, Ahrants, Sufis, und Schamanen. Und heutzutage in unserer brave New World bekommen sie ansonsten grosszügige Dosen von Haldol und Tavor, und einen ruhigen, gemütlichen Ort, wo sie die rechte und normative Ordnung (law and order) nicht allzu sehr stören können. Das Lei(d/t)-Motiv Nietzsches ist wohl in diesem Satz am besten ausgedrückt:[49]
"Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden
Stern gebären zu können."
https://gutenberg.spiegel.de/buch/also-sprach-zarathustra-ein-buch-fur-alle-und-keinen-3248/6
Wehe! Es kommt die
Zeit, wo der Mensch nicht mehr den Pfeil seiner Sehnsucht über den Menschen
hinaus wirft, und die Sehne seines Bogens verlernt hat, zu schwirren!
Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch.
Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch keinen Stern mehr gebären wird. Wehe! Es kommt die Zeit des verächtlichsten Menschen, der sich selber nicht mehr verachten kann.
Seht! Ich zeige euch den letzten Menschen.
»Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern« – so fragt der letzte Mensch und blinzelt.
Die Erde ist dann klein geworden, und auf ihr hüpft der letzte Mensch, der Alles klein macht. Sein Geschlecht ist unaustilgbar, wie der Erdfloh; der letzte Mensch lebt am längsten.
»Wir haben das Glück erfunden« – sagen die letzten Menschen und blinzeln.
Sie haben den Gegenden verlassen, wo es hart war zu leben: denn man braucht Wärme. Man liebt noch den Nachbar und reibt sich an ihm: denn man braucht Wärme.
Krankwerden und Misstrauen-haben gilt ihnen sündhaft: man geht achtsam einher. Ein Thor, der noch über Steine oder Menschen stolpert!
Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume. Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben.
Man arbeitet noch, denn Arbeit ist eine Unterhaltung. Aber man sorgt dass die Unterhaltung nicht angreife.
Man wird nicht mehr arm und reich: Beides ist zu beschwerlich. Wer will noch regieren? Wer noch gehorchen? Beides ist zu beschwerlich.
Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume.[50]
Kein Hirt und Eine Heerde! Jeder will das Gleiche,
Jeder ist gleich: wer anders fühlt, geht freiwillig in's Irrenhaus.
Das Chaos im Denken, das können nur wenige Menschen aushalten, ohne dabei in die Psychiatrie zu kommen. Hier muss Mann schon ziemlich gewitzt sein, um das zu machen, und das auch zu überstehen. Und Mann muss am nächsten Morgen auch wie ein ganz gewöhnlicher normaler Mensch aussehen und handeln. Umberto Eco (2000) erwähnt in einem seiner kleinen Histörchen-Streifzüge ebenfalls diesen Menschentyp, S. 205:
"und allein lebten nur die vom göttlichen Wahnsinn überkommenen."
In diesem Absatz zu Belphegor (S. 201-205) bringt er auch noch ein paar saftige ethnologische und theologische Kenntnisse ein. Es handelt sich hier um die Themen des Erzengels Gabriel, des Luzifer oder des Belphegor, und der jungfräulichen Empfängnis Marias. Siehe weiteres Material dazu, bei Google:[51]
Ich schreibe das Wort Peri-Pathetik ganz bewusst falsch, denn von dem Giordano Bruno seiner Metaphysik, da hat der William Shakespeare noch ein ganzes Stück Pathos dazu getan.
Dies ist eine Geschichte, die nicht wirklich so stattgefunden hat. Aber da wir uns hier auch in mythologischen Gefilden bewegen, so kann ein bisschen Kreative Mythologie nicht schaden. (Der Ausdruck stammt von Joseph Campbell). Also es folgt nun eine Geschichte, "si non e vero, e bon trovato", von unseren Kosmogynischen Steckenpferd- Reitern. Nämlich, wie und was der Giordano Bruno zusammen mit dem Herrn Shakespeare getan haben könnte. Denn: Es wird unter den Gelehrten immer noch gestritten, wer das eigentlich hinter dem Pseudonym William Shakespeare war. Der Herr Giordano Bruno und der Herr Shakespeare, die waren trotz der relativ kurzen Zeit, die der Herr Bruno in dem Engel-Land verbrachte (1583-1585),[52] so waren sie doch so etwa wie zwei Brüder, mit demselben kategorischen Imperativ.[53] Allso, erst einmal das Peri-Pattein, dann das Erkennen (Aisthaesis, Noiaesis). Dann das Verdauen (Dia-Noiaesis), dann Das Wieder-Käuen (Meta-Noiaesis). Dann, etwas Geld daraus zu machen (Peira-Noiaesis). Das konnte der Herr William Shakespeare sehr viel besser als der Herr Giordano Bruno. Das ist alles natürlich sehr Speculativ, aber nachdem ich von dem Hl. St. Giordano Bruno, einen persönlichen Frei-Brief, durch die Himmlische Enge(r)ls- Post, Oh das Eu-Angelion, für das Speculieren bekommen habe, so Speculiere ich jetzt munter weiter.
Mit freundlicher Widmung[54] an den Herrn Jordanus Brunus. Denn. So viel verrate ich nun. Der Herr Shakespeare und der Herr Jordanus Brunus, die waren von Seite zu Seite, so wie eine Dublone von einer Goldenen Medaille. Sie waren aber unterschiedlicher Prägung. Aber das Gold, das war ihnen von den beiden Seiten, zu dem Gleichen. Denn bei ihrer Peri-Patterei,[55] da legten sie so manches schöne Ei, in den Schoss der Nyx. Allso sprach der Herr Giordano Bruno: Von diesen Eiern halt' ich Nyx.[56] Die riechen mir zu sehr nach Pech und Schwefel, ich bleibe lieber bei meiner Himmlischen Speculiererei. Brüte Du sie aus, denn Du kannst das Besser. Sodann hub der Herr William Shakespeare, mit dem Brüten an. Was dabei heraus gekommen, das ward schon allsbald, von der Ganzen Welt vernommen. Denn der William Shakespeare, dyed in the Wool, wie ein guter Brite, der sah schon bald, das Gold in ihrer Mitte. Und so kam es wie es kommen muss: Denn, nun hub an, der Herr William Shakespeare, alles was er von dem Herr'n Giordano Bruno bei ihrer Peri-Patterei gelernt hatte, zu den Dublonen zu machen. Und allsbald konnte der das schon ziemlich gut. Nachdem man den Herr'n Giordano Bruno aus dem Engel-Lande heraus- geschmissen hatte, da bekam er so viele Dublonen, dass er sich davor nicht Retten konnte. Dies ist ein glückliches Ende von einer Geschicht' die Ich Dir zu Erzählen, Wagen, Könnte Nicht. Nur für den Giordano Bruno (© Copyright), this was it Nyx.[57] Der bekam kein Gold dabei heraus, sondern nur etwas Asche, und ein bisschen Rauch. Wenn ich nicht das Speculieren, von des Herrn Giordano Bruno Caelestischer Vision, per der Seelen-Migration, bei mir In-Carniert hätte, was wäre dann?
Das Dickste Grösste Ei, von all den Eiern dabei, war das Ei des Ommelet, äh Freud'scher Versprecher: It was the Egg of the Hammelet. Der William Shakespeare, ein guter Brite, der kannte sich schon aus, mit "what sells": Blood and Gore, Murder and Crime, Incest, Mother-F*ck, Father-Murder, Ehrenmord, Shady Deals, Treason, Hot Love, Bloody Scorn, ach Du weisst es alles schon.[58] Schau dir nur mal die Games of Thrones an, wenn Du wissen willst, wie das alles so Wirklich Schlimm ist.[59]
Bis Bald Mal wieder, wenn ich Morgen vielleicht doch wieder auf-wache, um diese Un-Endliche Cosmogynische [kein Freud'scher Versprecher] Geschichte Weiter zu- Erzählen. Denn wenn diese Metaphysischen Philosophen, wenn auch noch nicht in dem Alternativ-Himmel aufgenommen sind, so Speculieren sie auch Heute Noch, und Munter Weiter. Und so kommt es, wie es kommen muss, der Wieder-Auf-Guss, von der Kabbala des Pegasus.[60]
Now we are in the Midst of It. Allso, was Hertha v. Dechend über den Amlodhi und den Hamlet sagen muss. Das klingt zwar etwas anders als bei dem Jordanus Brunus, aber am Ende ist es immer noch dasselbe. Denn sie handeln beide von der Mythologie und der Archaeo-Astronomie. Deshalb ist Hertha v. Dechend eine gute Sekundär-Literatur zu Giordanus Brunus, mit ein bisschen neuerer Literatur. Auch wenn das Buch der v. Dechend nicht gerade einfache Lektüre ist, so ist es doch ein bisschen klarer geschrieben. It is Hamlet's Mill. Dieses Buch gibt es auf Englisch sogar im www.[61] Auf Deutsch natürlich nicht, wegen des Copyright. Es hat keinen Zweck, das Werk "Hamlet's Mill" irgendwie zusammen fassen zu wollen. Das geht halt leider gar nicht. Wer die Frustrations-Bereitschaft dazu aufbringen will, der muss sich halt da Durch-Wühlen. Wie eben durch den Griessbrei-Wall, von dem Hl. St. Schlar-Affenland. Wo wir alle mal, irgendwann dahin wullen, wenn wir es auf der Erden hier hinieden, nicht mehr aushalten tun kunnen.
Hier sind die entsprechenden Kapitel:
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill.htm
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill_introduction.htm
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill04a.htm
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill06.htm
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill07.htm
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill09.htm
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill22.htm
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Einem Töpfer kann es vorkommen, daß er sein Tagewerk beschließen muß nicht so sehr, weil das Tageslicht zu schwinden beginnt, sondern nur, weil er seinen Arbeitsstoff aufgebraucht hat und dann, in der Hand ein Stückchen Glas, Holz oder Kitt oder sonst etwas, das nicht mehr ausreicht, um ein Gefäß daraus zu machen, eine Zeitlang unschlüssig darüber nachdenkt, was er daraus machen soll, da er es nicht unnützerweise wegwerfen möchte und aller Welt zum Trotze den Gedanken festhält, daß es doch zu irgend etwas verwendbar sei; und siehe da! Schließlich beweist er durch die Tat, daß es vorausbestimmt gewesen ist, sei es zu einem dritten Henkel, sei es zu einem Flaschendeckel, oder auch nur zu einem Pflaster, zu einem Flicken, um irgendeinen Riß, um irgendein Leck auszufüllen und zu verdecken.
Nicht anders erging es mir, als ich neulich zwar nicht gerade meinen ganzen Gedankenvorrat, aber doch ein gewisses Bündel von Handschriften erschöpft hatte und nun, im Augenblick ohne ernstere Beschäftigung, meine Augen zufällig auf eine Arbeit richtete, die ich verächtlicherweie sogar schon zum Umschlag dieses Handschriftenbündels verwendet hatte; sie enthielt zum Teil wenigstens ebendiese Schrift, die ich Ihnen hiermit zu widmen wage. Anfänglich war meine Absicht, sie einem Kavalier zuzueignen; aber alsbald fiel mir ein, daß ein solcher nicht gelehrt genug sei, um ihre geheimnisvolle Bedeutung zu begreifen, und daher kein großes Gefallen daran finden werde. Ich bot sie daher einem Diener des Wortes Gottes an; der aber sagte, er
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sei ein Freund des Buchstabens und liebe derartige Auseinandersetzungen im Geiste eines Origines nicht, wie sie bei Scholastikern und anderen Feinden seiner Profession beliebt seien.
Ich sandte sie einer schönen Dame; sie erklärte, die Widmung ablehnen zu müssen, ihr Begriffsvermögen sei zu eng, einem Pferd und einem Esel sei sie als Dame nicht gewachsen. Ich bot die Schrift einer anderen an, die sie zwar zuerst nicht ohne Vergnügen aufnahm, nachher aber doch erklärte, sie wolle sich die Sache noch überlegen und mir eines Tages Bescheid erteilen. Nun dachte ich mir bei einer Betschwester Trost zu holen; aber diese sagte: "Ich kann das Werk nur annehmen, wenn es von nichts anderem handelt als vom Rosenkranz, von der Wunderkraft seiner eingesegneten Samenkerne[62] und dem agnus dei."[63]
Ich hielt nun die Schrift einem Pedanten unter die Nase. Der aber verzog sein Gesicht und sagte mir, er habe jedes andere Studium und jeden andern Stoff aufgegeben, ausgenommen etwaige Anmerkungen, Scholien und Erläuterungen zum Virgil, Terenz und Cicero. Ein Versemacher ließ mir sagen, er lehne die Widmung ab, da sie ihm keinen Stoff zu Oktaven oder Sonetten biete. Andere warfen mir vor, ich hätte schon vornehmere Werke Personen zugeeignet, die durchaus nicht vornehmer wären als sie selber. Wieder andere endlich schienen mir aus andern Gründen wenig oder gar nicht zu Dank geneigt, wenn ich ihnen die Schrift widmen würde; denn, um die Wahrheit zu sagen, jede Abhandlung und jede Betrachtung ist verloren, wenn sie nicht einen Leser findet, der ihrem Inhalt durch Beruf und Rang gewachsen ist. In Ansehung der universellen Bedeutung meines Werkes gedachte ich also, Hochwürden, schließlich Ihres universellen Geistes, der nicht sowohl vermöge seines Reichtums und seiner Fruchtbarkeit alles begreift, als vielmehr kraft seltenster Erhabenheit alles besitzt und sogar Besseres besitzt als dies alles. Denn sicherlich wird niemand besser alles begreifen können als Sie, da Sie allem fernstehen; Sie können in alles eindringen, da Sie in keiner Sache befangen sind; Sie können sich noch alles aneignen, da Sie nichts besitzen!
Ich wüßte nicht, wie ich Ihre unbeschreibliche Genialität besser beschreiben könnte! Weiß ich doch nicht, ob Sie Theologe, Philosoph oder Kabbalist sind; aber ich weiß, daß Sie dies
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alles sind, wenn auch nicht dem Wesen nach, so doch der Anteilnahme nach, wenn nicht in Wirklichkeit, so doch in der Möglichkeit, wenn nicht aus der Nähe, so doch aus der Ferne. Jedenfalls glaube ich, daß Sie nach der einen Richtung nicht zuständiger sind als nach der anderen. Somit nehmen Sie denn diese Kabbala, diese Theologie und Philosophie freundlichst entgegen! Ich spreche zu Ihnen von einer Kabbala theologischer Philosophie, von einer Philosophie kabbalistischer Theologie, von einer Theologie philosophischer Kabbala, obgleich ich nicht weiß, ob Sie eine dieser drei Sachen ganz oder zum Teil oder gar nicht kennen. Allein soviel weiß ich ja, daß Sie das Ganze des Nichts zu einem Teile, daß Sie nichts von einem Teile des Ganzen und gar nichts von einem Teile im Ganzen besitzen.
Um aber zur Sache zu kommen, so werden Sie mich fragen: "Was ist es denn, was Sie mir da schicken? Was ist der Gegenstand des Buches, mit dessen Zueignung Sie mich beehren?" Und ich muß Ihnen antworten, daß ich Ihnen einen Esel zum Geschenk mache, der Ihnen Ehre machen wird, der Ihre Würde vermehren, der Sie sogar in das Buch der Ewigkeit eintragen wird. Und es wird Ihnen nichts kosten, ihn zu unterhalten; denn er frißt nicht und säuft nicht: er beschmutzt nicht Ihr Haus und wird Ihnen ewig gehören und länger dauern als Ihre Mitra, Ihre Kreuzbinde, Ihr Regenfaß, Ihre Pantoffeln und selbst Ihr Leben, wie Sie ohne viel Nachdenken selbst begreifen können.
Daher zweifle ich nicht, hochwürdiger Monsignor, daß Ihrer Klugheit und Frömmigkeit das Geschenk dieses Esels nicht unwillkommen sein wird; und ich sage dies keineswegs bloß deshalb, weil die Gewohnheit es mit sich bringt, großen Herren nicht nur gelegentlich eine Gemme, einen Diamanten, einen Rubin, eine Perle, ein edles Pferd, eine schöne Vase, sondern auch wohl einmal einen Affen, einen Papagei, eine Meerkatze, einen Esel zu schenken, falls solche Dinge brauchbar, selten, interessant und nicht gewöhnlich sind. Der indische Esel z. B. ist wertvoll und ein päpstliches Geschenk in Rom; der Esel von Tarent bildet ein kaiserliches Geschenk in Konstantinopel, der sardinische Esel ein königliches Geschenk in Neapel - sollte da der kabbalistische Esel, dieses rein ideale und folglich himmlische Tier, weniger willkommen sein in jeglichem Erdteile und
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für jegliche bedeutende Persönlichkeit, sintemal eine gewisse und gütige erhabene Verheißung uns wissen läßt, daß alles Irdische auch im Himmel vertreten ist? So bin ich denn gewiß, daß er von Ihnen in demselben Geiste angenommen werden wird, in dem er von mir Ihnen geschenkt wird. Nehmen Sie ihn, hochehrwürdiger Vater, wenn's beliebt, für einen Vogel! Denn er ist ja geflügelt und viel zu artig und zahm, um in einem Käfig gehalten werden zu müssen! Nehmen Sie ihn, wenn Sie wollen, für ein wildes Tier; denn er ist einzig in seiner Art, höchst seltsam und fremd und viel zu wacker, um in einer Gruft oder einem Zwinger festgehalten werden zu können! Behandeln Sie ihn gefälligst, als wenn er zahm wäre! Denn er ist folgsam, zutraulich und dienstwillig, der beste Gefährte, den Sie sich in Ihrem Hause wünschen können. Aber haben Sie acht, daß er Ihrer Hand nicht entweicht; denn er ist der beste Renner, den Sie sich in Ihrem Stalle halten können, der beste Hausfreund, den Sie pflegen können! Behandeln Sie ihn wie ein Kleinod und wie eine Kostbarkeit! Denn einen größeren Schatz können Sie in Ihrem Schrein nicht verwahren! Berühren Sie ihn wie ein Heiligtum, und betrachten Sie ihn als ein Ding, das großer Verehrung würdig ist! Denn Sie können gar kein besseres Buch, kein besseres Gleichnis, keinen besseren Spiegel in Ihrem Kabinett haben. Schließlich aber, wenn alle diese Gründe Ihnen nur Unwillen erregen, können Sie ihn ja auch an einen anderen verschenken, der Ihnen dafür nicht undankbar sein darf. Schätzen Sie ihn als bloßes Spielzeug, so verschenken Sie ihn an einen guten Edelmann, der ihn seinen Pagen überlassen kann, die mit ihm, ebenso wie mit ihren Affen und Meerkatzen ihren Spaß treiben können! Halten Sie ihn als Zugtier für geeignet, so schenken Sie ihn einem Bauer, der ihn zwischen seine Ochsen und Pferde einstellen kann! Erscheint er Ihnen eher als ein Stück Wild, so überlassen Sie ihn einem Aktäon,[64] der ihn in seinen Wildpark aufnehmen kann!
Deucht er Ihnen besonders niedlich zu sein, so erfreuen Sie irgendeine Dame damit, die ihn wie ein Hündchen oder wie einen Edelmarder pflegen wird. Schließlich, wenn er Ihnen etwa gar einen mathematischen Eindruck macht, können Sie ihn auch einem Astronomen schenken, der ihn dann zwischen dem
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Nord- und Südpol seine Sprünge machen lassen oder gar dazu benutzen kann, die Armillarsphären seines Globus in jener beständigen Bewegung zu halten, wie sie Archimedes durch einen Einguß von Quecksilber erzielt haben soll, um sich damit ein Modell des großen Kosmos zu beschaffen, in dem die innere Weltseele die harmonische Kreisbewegung bewirkt.
Wenn Sie aber, wie ich Sie schätze, weise sind und ein reifes Urteil besitzen, so werden Sie ihn für sich behalten und dieses Werk für ein ebenso würdiges Geschenk ansehen wie die Arche Noah', die ich dem Papste Pius V., oder die Schatten der Ideen, die ich Heinrich III. von Frankreich zugeeignet habe, oder die 30 Siegel, die ich dessen Botschafter in England, oder die triumphierende Bestie, die ich dem Ritter Sidney gewidmet habe. Denn hier haben Sie nicht nur eine lebendige triumphierende Bestie, Sie haben hier auch die geöffneten 30 Siegel, die vollkommene Seligkeit, die erhellten Schatten[65] und die gesteuerte Arche. Denn der Esel braucht das Rad der Zeit, die Größe des Weltalls, die Seligkeit der Intelligenzen, das Licht der Sonne, den Baldachin Jupiters mitnichten zu beneiden. Er ist selbst ein Lenker, ein Offenbarer, ein Tröster, ein Entdecker und Steuermann.[66]
Er ist kein Stallesel, kein Lastesel, sondern einer, der überall erscheinen, überall hingelangen, überall weilen, der alles erfassen, begreifen und mitteilen kann. Sehe ich ihn misten und sprengen, warum soll ich ihn nicht einen Gärtner nennen? Kann er pflanzen und säen, warum nicht einen Landmann? Was hindert mich, ihn einen Künstler zu nennen, wenn er doch so erfinderisch und voll von Einfällen ist? Warum nicht einen Gelehrten, da er zu argumentieren, zu beweisen und zu disputieren versteht? Warum sollte er nicht als Mönch gelten, da er zu singen, Kapitel zu lesen und zu schlafen versteht? Er erfüllt auch freiwillig die Gelübde der Keuschheit, Armut und des unbedingten Gehorsams. Nichts steht im Wege, ihn ins Konklave aufzunehmen, seine Stimme ist aktiv und passiv wählbar und prälatenhaft. Er ist ein subtiler und unwiderleglicher Doktor, mit gutem Gewissen können Sie ihn zum Geheimrat befördern! Wollen Sie mir den Mund verbieten, wenn ich ihn gar öffentlich zum Domesticus (2) ausrufe, da seinem Kopfe alle politische und ökonomische Weisheit und Moral eingepflanzt ist? Warum sollte er nicht eine
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Säule der Kirche werden können, da er sich dermaßen fromm und enthaltsam erweist? Sehe ich ihn so selig, so erhaben und triumphierend, kann Himmel und Erde etwas dagegen einwenden, daß ich ihn göttlich, olympisch, himmlisch nenne? Alles in allem, um mir und Ihnen nicht noch mehr den Kopf zu zerbrechen, ich achte ihn gleich der Seele der Welt, alles ist er in allem und ganz in jeglichem Teile!
Sie sehen also, wie ehrwürdig der Gegenstand ist, den das vorliegende Werk in seinem Dialoge behandelt, und wenn Ihnen sein Kopf zu groß, sein Rumpf und Schwanz zu klein vorkommt, so wundern Sie sich nicht darüber - in der Natur gibt es eben manche Tiergattungen, die kein anderes Glied als einen Kopf haben oder wenigstens zu haben scheinen, da die anderen Gliedmaßen im Vergleich mit diesem unverhältnismäßig klein sind, und doch sind auch diese in ihrer Art vollkommen. Und wenn dieser Grund Ihnen nicht genügt, so nehmen Sie eben an, daß dies Schriftchen eine bloße Beschreibung, eine Skizze bietet und daß man sich bei Porträts gewöhnlich mit dem Kopfe begnügt, ohne den ganzen Körper darzustellen. Ja, große Künstler begnügen sich oft damit, bloß eine Hand, einen Fuß, ein Bein, ein Auge, ein zartes Ohr darzustellen, ein halbes Profil, das etwa hinter einem Baum hervorschaut oder durch eine Fensteröffnung blickt oder auf einer Tasse, die als Basis einen Gans- oder Adlerfuß hat oder sonst irgendein Tier andeutet, hervorgetrieben ist; man verachtet solche Kunstwerke darum nicht. Ich bin also überzeugt, Sie werden dieses Geschenk ebenso freundlich entgegennehmen, wie es mit aufrichtigem Herzen Ihnen dargeboten wird. Vale!
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Sonett zum Lobe des Esels: [67]
O heil'ges Eseltum, o heil'ge Ignoranz!
O heil'ge Dummheit, heil'ge[68] Devotion!
Du ganz allein verschaffst ein Glück uns ganz[69],
Das keiner Geistesarbeit wird zum Lohn![70]
Nie ja wird mühevolle Vigilanz
Der Kunst, sei noch so groß die Invention,
Nie eines Denkers Kontemplation
Erlangen deines Heil'genscheines Kranz![71]/[72]
Was nützt euch, Forschern, alles Studium,[73]
Was grübelt ihr mit wißbegier'gem Hirn,
Ob Feuer, Erde, Meer hat ein Gestirn?[74]
Nicht kümmert heil'ges Eseltum sich drum;
Es beugt die Knie, es faltet fromm die Hände,
Erwartet, daß der Herr ihm Segen spende;
Denn höher als Vernunft ist jener Frieden,
Der frommen Seelen nach dem Tod beschieden!
Vergänglich ist, was man auch treibt, hienieden.[75]
Und nun, auf Italienisch. Da klingt das alles noch viel besser:
SONETTO
In lode[76]
de l’ Asino
Oh sant’asinità, sant’ignoranza,
Santa stoltizia, e pia divozione,
Qual sola puoi far l’anime si buone,
Ch’uman ingegno e studio non l’avanza!
Non gionge faticosa vigilanza
D’arte, qualunque sia, o invenzione,
Né di sofossi[77]
contemplazione[78]
Al ciel, dove t’edifichi la stanza.
Che vi val, curiosi, il studiare,
Voler saper quel che fa la natura,
Se gli astri son pur terra, fuoco e mare?
La santa asinità di ciò non cura,
Ma con man gionte e ’n ginocchion vuol stare
Aspettando da Dio la sua ventura.
Nessuna cosa dura,
Eccetto il frutto dell’eterna requie,
La qual ne done Dio dopo l’esequie![79]
(Die letzten Zeilen sind irgendwie anders. Aber jede(r) dichtet so, wie er oder sie, es kann).[80]
The End.[81]
Now we come to some important philosophical business from the writings
of the Giordano Bruno: The spiritual consecration of the donkey. Giordano Bruno
had written a long and enlightening treatise on the spiritual qualities of the
donkey, which is highly recommended for all Philosophy and Theology students. I
don't mean that as a joke. This was the "Cabbalah of the Pegasus".
For there was one or more spiritual tradition(s) of humanity that had the
donkey as their symbol. Like this one:
https://templars.wordpress.com/tag/donkey/
Short
English Summary:
The
Priory of Portugal celebrated Good Kings Day in a Lunch and debate event in
Sintra last Saturday, January 6th 2018. Attending were Fr+ Luis de Matos, Grand
Prior General and Chancellor and Interim Master of the OSMTHU, Fr+ Paulo
Valente, Commander of Sintra, Fr+ Luis Fonseca, Commander of Lisbon – Chagas
Hill and Fr+ Rui Herdadinha, Commander of Arraiolos, as well as numerous
brothers and sisters, family and invited guests. The theme of the day was the
symbolism o the Donkey in the Nativity scene, the less prominent of all the
animals connected with Our Lord, but one of the most interesting in its
meaning. With a starting point on the Donkey’s role on the biblical episode of
the escape to Egypt and later in the recognition of Jesus as the Messiah when
He entered Jerusalem riding a Donkey (as the prophecy had it), the group
explored the deep and meaningful role of this animal in the life of Christ. A
fulfilling day of joy and fraternal conviviality was closed long after everyone
else had left the Restaurant and the group (as always) was the very last to
part ways, so interesting and compelling was the discussion.
And then there is a book by David Ovason: The Zelator:
Giordano Bruno (1548-1600) was one of the deepest thinkers that humanity
had ever produced. He was a sort of mentat, as Frank Herbert had concocted in
his Sci-Fi opera Dune. I have studied the works of Giordano Bruno a lot. It is,
as you may say, that Giordano Bruno and I, are birds of the same feather. Since
I know the classics to some degree, I was able to understand his writings
pretty well. And he was an immense Genius. He knew all the classics, then some
kabbalah, and then something more. He was famous for his mnemotechnics, of
which I am also familiar with, since I have read some of the works of Raimundus
Lullus, and then some more of this kind, of which the Warburg Archive is full
of. Like the works of Frances Yates. I have the most important work (in my
opinion) about the Warburg Archive in the Appendix. The Hierarchical Structure of the Warburg Library. Here they give you
the structural know-how to construct you own Hierarchical Structure in
Hypertext.
https://warburg.sas.ac.uk/events/event/19253
https://warburg.sas.ac.uk/library-collections/warburg-institute-archive
https://warburg.library.cornell.edu/about/warburg-institute
The
Warburg Institute of the University of London exists principally to further the
study of the classical tradition, that is of those elements of European
thought, literature, art and institutions which derive from the ancient world.
The Institute stems from the personal library of the Hamburg scholar Aby
Warburg (1866-1929), whose research centred on the intellectual and social
context of Renaissance art. In 1921 this library became a research institute in
cultural history, and both its historical scope and its activities as a centre
for lectures and publications expanded. In 1933 it moved from Germany to London
to escape the Nazi regime ...
So I know a little bit of what the mind of Giordano Bruno was like. And
I am familiar with this kind of mental heavy weight concept juggling
championship. I have devoted a year so to this study. Especially starting with
the works of Umberto Eco which I had read almost completely. If there ever was
someone on a par with Giordano Bruno, it was Umberto Eco. Eco was in some way a
reincarnation of Giordano Bruno, except a better one because Umberto had humor
and a lot of that. He was a very sociable person to add onto. Some people who
had read "Foucault's Pendulum" said this was much better than the
whole works of Dan Brown. I could never get my mind into reading the works of
Dan Brown. So I don't know the comparison. Because my mind just refuses to read
such rubbish. I am very sorry for that, but my mind just doesn't do that. It
absolutely refuses to read or contemplate such rubbish. When I go to a movie in
a Movie Theatre, I just run out 10 minutes or so later, after the commercials,
because my mind just doesn't want to process all that nonsense. Therefore I
cannot go to the movies. Likewise with the theaters. And no books like
Rosamunde Pilcher either. I cannot even read novels except maybe Science
Fiction. And nonewhatsoever productions of German Quality Television. So I am a
poor castout of contemporary culture productions of what the
"culture" producers call "culture" even if it is so much
rubbish, and for that they are paid quite nicely to produce so much rubbish. By
the German public by Zwangs-Beitrag. Poor thinking me. This is how it is when
one is on a starvation diet of contemporary Popular Culture. Therefore I find
it fitting to cite here from the "Cabbalah of the Pegasus" because it
also fits exactly to present day Popular Culture. Amen.
Excerpt from the "Cabbalah of the Pegasus", Sonett zum Lobe des Esels:
O heil'ges Eseltum, o
heil'ge Ignoranz!
O heil'ge Dummheit,
heil'ge Devotion!
Du ganz allein verschaffst ein Glück uns ganz,
Das keiner Geistesarbeit wird zum Lohn!
Nie ja wird mühevolle Vigilanz
Der Kunst, sei noch so groß die Invention,
Nie eines Denkers Kontemplation
Erlangen deines Heil'genscheines Kranz!
Was nützt euch, Forschern, alles Studium,
Was grübelt ihr mit wißbegier'gem Hirn,
Ob Feuer, Erde, Meer hat ein Gestirn?
Nicht kümmert heil'ges Eseltum sich drum;
Es beugt die Knie, es faltet fromm die Hände,
Erwartet, daß der Herr ihm Segen spende;
Denn höher als Vernunft ist jener Frieden,
Der frommen Seelen nach dem Tod beschieden!
Vergänglich ist, was man auch treibt, hienieden.
So there is a very exclusive club of thinkers who are able to think out
of the box, as one would say. And I claim to belong to the club also. I just
have made my own kind of philosophy, which I sometimes call Morphology, at
other times I call it Noology. But there is one crucial difference: While
Noology is a conventional philosophical enterprise, it is static like the
columbarium of Nietzsche. Morphology is its complementary counterpart. Morphology
is the philosophy of dynamics (dynamis in Aristotelian terms), so it is
something almost quite new in the history of philosophy, with the exception of
Heraklitos of course, who holds the copyright to dynamic philosophy, or better,
the philosophy of dynamis. Then of course there is Whitehead, who also had
concocted his own theory of dynamics, and then Schopenhauer, whose concept of
the Will is equally dynamic, and also Nietzsche who was so full of dynamics,
that it led him into madness. Too much dynamics may be bad for your mental
health. I know this myself also. Therefore I do sometimes stop the dynamics,
and I say the Lord's Prayer in Greek. This helps me that my mInd doesn't go off
the tracks completely. One has to be a little self-therapist for oneself
sometimes, which I am also quite good at by now. Like reading the works of
Irvin D. Yalom. (But this is a side-track).
So, Giordano Bruno, Nietzsche, Umberto Eco, and I, we are jugglers with
the mythology, theology, philosophy, cosmology, archaeo-astronomy, semiotics,
multi-valued logics and some other strange things. I am here elucidating on the
modes of thinking which distinguishes Morphology from the more common modes of
thinking that are being taught at the Universities. And, just like the poor
Giordano Bruno, such modes of thinking are not welcomed at the Universities.
Then comes the somewhat erratic mind, or better the social skills of Giordano
Bruno. Because he had no social skills whatsoever. This is easy to explain.
When you have a mInd like Giordano Bruno, you must almost by definition be a
little an Oddball. There is a whole literature on lonesome geniuses, who had a
wretched life experience because they totally fell out of the pigeon-holes of
their societies. Bruno was a perfect example of that. Genius usually comes with
the price that you fall out of society. In psychology, we talk about highly
functioning Autism, which covers that phenomenon quite adequately. Because
being a Genius is a sort of Autism. So Bruno went on tour through his
contemporary world, and he always got into trouble with the academic
authorities. The only place and time when he had some sort of success, was in
England. This was the time around 1583 - 1585, it is all in the Wikipedia
article. And there he got his books published, which was impossible in all the
lands of the Roman sort of Christianity, where the Inquisition reigned. So I
have written something about that in the article below. If he had not been
published in England, no one in history would have ever heard of him. The
Inquisition at that time was pretty good at burning books, if you believe me.
We also can draw some parallels with Nietzsche, who was also this kind of
Genius, when viewed psychologically, and they had similar tragic tracks of
life. Giordano Bruno was from 1593 to 1600 in the caring hands of the
Inquisition under the spiritual care of the Cardinal Bellarmino, who had also
later done some spiritual care for Galileo. And Bellarmino was a Jesuite.
Things come to reflect themselves in history in strange ways. So Nietzsche
became mad, and Giordano Bruno became "enlightened" in the literal
sense on 17 February 1600. At around the same
age in life. We all know that story and I don't need to repeat that.
[[St. Florian, in Memento Cardinal Bellarmino:
I always have to think of that
1960'ies pop song: "Baby light my fire". When I was a child I also
loved to light some fires. Much to my parents' detriment. But fortunately my
parents didn't have a barn, like all the other children's parents did, in the
village where my Grandparents lived. So I just had to listen to all those
grisly stories, of how the other children's barn burned up, and then some more.
I believe these stories were told to us children, so that we were "led
into temptation" to light a fire in some other barn... than just their own
parents' one. The prayer to St. Florian:
O heiliger Sankt Florian, / verschon' mein Haus, / zünd' and're an!
"Dies Haus gab ich in Gottes Hand, und ist doch dreimal abgebrannt.
Zum vierten Mal hab ich's gebaut. / Nun hab ich's St. Florian anvertraut und hoffe,
dass er besser danach schaut!"
]]
The interesting historical fact is
that Bruno had written a text called "Das Aschermittwochsmahl". In
Itialian it is much better: Cena de le Ceneri. It was a word play. Here is a
citation from my article on Bruno:
http://www.noologie.de/gbruno.htm
Bruno wrote his greatest
and most famous works while in London: Cena de le
Ceneri (“The Ash
Wednesday Supper”) and De l`Infinito, Universo e Mondi
(“On the Infinite
Universe and Worlds”), both published in 1584. He also wrote The
Expulsion of the
Triumphant Beast; Cause, Principle & Unity and On The Infinite
Universe and
Worlds....
But like so many others,
[The queen] Elizabeth
now warily regarded him as “mad, bad, and dangerous to know.” Pri-
vately she ensured that
he was denied a teaching post and thus any chance of re-
maining much longer in
England.
Now the historical practical joke, if you may call it so, was that the
Cardinal Bellarmino also had some sense of humor. Because Giordano Bruno was
burnt exactly at the Ash Wednesday of 1600. This is one of the most interesting
practical jokes in the history of philosophy. Now, as I discuss this in my
article, that Giordano Bruno was burned, and this was a very highly publicized
affair, Cardinal Bellarmino had actually done humanity a very great service.
This is no irony. Because the writings of Giordano Bruno are so abstruse and
convoluted, that he rightly deserves the title "Einer der grössten Dunkel-Denker
der Menschheit" (one of the most abstruse dark thinkers of humanity). And
he was rightly seated in the philosophical pantheon of abstruse dark thinkers,
next to Heraklitos, Hegel and Heidegger. This no mean achievement, I would say.
And this is why his burning was very beneficial. Had he not been burnt, no one
in the world would have ever read his writings, because he was more or less a
late comer in this Renaissance movement of Neo-Platonists and Mystics like
Ficino and Picco della Mirandola and others. But this was 100 years before
Giordano Bruno.
Sidetrack: And the times had changed drastically in the meantime,
because of Martin Luther (1483-1546). So, the Holy Roman Catholic church was in
a state that one would psychologically call a "shock trauma" or PTSD
post traumatic stress disorder ("post traumatisches
Belastungs-Syndrom"). So the Church could be forgiven to be a little nervous
about all those things that were going on, and while they had tolerated Ficino
and Picco della Mirandola and his club, at those times of 1546 onwards, it was
a very sensitive and delicate matter, which Giordano Bruno had concocted.
Because the last thing the Church wanted to have was another reformation. But
Martin Luther had been more of a simpleton. He had thought that he had
understood the Bible, just because he had made a translation of it from Latin
to German. This was about as problematic as the error of St. Augustinus who
also had known only the Latin version. If Martin Luther had known the Greek and
Hebrew version it would have been better. But Martin Luther was not such a
learned scholar when we read his biography. It is all there on the wikipedia.
You just have to read it: ... "devoting himself to fasting, long hours in
prayer, pilgrimage, and frequent confession."
Now if he had studied Greek instead of all that self-torture, it would
have been much better. But he didn't. Too bad for humanity and Christendom.
[Like Cusanus, who knew Greek in and out. 1401 - 1464. That was another,
better time, 100 years before Luther and his Reformation.
https://en.wikipedia.org/wiki/Nicholas_of_Cusa
]
So if one is a psychologist, one will immediately recognize that this
poor fellow was compulsive-neurotic. This is not a very good foundation to
build a new religion upon. Too bad. It would have been much better if the Hl.
St. Kath. Church had given the task of translation to Giordano Bruno. Then the
whole story would maybe have taken a better turn. But this was not to happen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther
Martin Luther, O.S.A. (/ˈluːθər/;[1] German: [ˈmaɐ̯tiːn ˈlʊtɐ]; 10 November 1483[2] – 18 February 1546) was a German professor of theology, composer, priest, monk,[3] and a seminal figure in the Protestant Reformation.
Luther was ordained to the priesthood in 1507. He came to reject several teachings and practices of the Roman Catholic Church; in particular, he disputed the
view on indulgences. Luther proposed an academic discussion of the practice and efficacy of
indulgences in his Ninety-five Theses of 1517. His refusal to renounce all of his writings at the demand of Pope Leo X in 1520 and the Holy Roman Emperor Charles V at the Diet of Worms in 1521 resulted in his excommunication by the pope and condemnation as an outlaw by the Holy Roman Emperor.
Luther taught that salvation and, consequently, eternal life are not earned by good deeds but are received only as the free gift of
God's grace through the believer's faith in Jesus Christ as redeemer from sin. His theology challenged the authority and office of the Pope by teaching that the Bible is the only source of divinely revealed knowledge,[4] and opposed sacerdotalism by considering all baptized Christians to be a holy priesthood.[5] Those who identify with these, and all of Luther's wider teachings, are
called Lutherans, though Luther insisted on Christian or Evangelical (German: evangelisch) as the only acceptable names for individuals who
professed Christ.
His translation of the
Bible into the German vernacular (instead of Latin) made it more accessible to the laity, an event that had a tremendous
impact on both the church and German culture. It fostered the development of a
standard version of the German language, added several principles to the
art of translation,[6] and influenced the writing of an English translation, the Tyndale Bible.[7] His hymns influenced the development of singing in Protestant churches.[8] His marriage to Katharina von Bora, a former nun, set a model for the
practice of clerical marriage, allowing Protestant clergy to marry.[9]
Early
and academic life
Luther
dedicated himself to the Augustinian order, devoting himself to fasting, long
hours in prayer, pilgrimage, and frequent confession.[25] Luther described this
period of his life as one of deep spiritual despair. He said, "I lost
touch with Christ the Savior and Comforter, and made of him the jailer and
hangman of my poor soul."[26] Johann von Staupitz, his superior, pointed
Luther's mind away from continual reflection upon his sins toward the merits of
Christ. He taught that true repentance does not involve self-inflicted penances
and punishments but rather a change of heart.[27]
On 3
April 1507, Jerome Schultz (lat. Hieronymus Scultetus), the Bishop of
Brandenburg, ordained Luther in Erfurt Cathedral. In 1508, von Staupitz, first
dean of the newly founded University of Wittenberg, sent for Luther, to teach
theology.[27][28] He received a bachelor's degree in Biblical studies on 9
March 1508, and another bachelor's degree in the Sentences by Peter Lombard in
1509.[29]
On
19 October 1512, he was awarded his Doctor of Theology and, on 21 October 1512,
was received into the senate of the theological faculty of the University of
Wittenberg,[30] having succeeded Staupitz as chair of theology.[31] He spent
the rest of his career in this position at the University of Wittenberg.
He
was made provincial vicar of Saxony and Thuringia by his religious order in
1515. This meant he was to visit and oversee each of eleven monasteries in his
province.[32]
https://en.wikipedia.org/wiki/Luther_Bible
The Luther
Bible (German: Lutherbibel) is a German
language Bible
translation from Hebrew and ancient Greek by Martin
Luther. The New
Testament was first published in 1522 and the complete Bible, containing the Old and New Testaments with Apocrypha, in 1534. It was the first full translation of the Bible into German based mainly on the original Hebrew and Greek texts and not the Latin Vulgate translation.[4]
The project
absorbed Luther's later years.[5] Thanks to the then recently invented printing
press,[6] the result was widely disseminated and contributed significantly to the
development of today's modern High
German language.
The translation
of the entire Bible into German was published in a six-part edition in 1534, a
collaborative effort of Luther and many others such as Johannes Bugenhagen, Justus Jonas, Caspar
Creuziger, Philipp Melanchthon, Matthäus Aurogallus, and Georg Rörer. Luther worked on refining the translation up to his death in 1546: he
had worked on the edition that was printed that year.
https://en.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther#Birth_and_education
In accordance
with his father's wishes, he enrolled in law but dropped out almost
immediately, believing that law represented uncertainty.[19] Luther sought assurances about life and was drawn to theology and
philosophy, expressing particular interest in Aristotle, William of
Ockham, and Gabriel Biel.[19] He was deeply influenced by two tutors, Bartholomaeus Arnoldi von Usingen and Jodocus Trutfetter, who taught him to be suspicious of
even the greatest thinkers[19] and to test everything himself by experience.[20]
Philosophy
proved to be unsatisfying, offering assurance about the use of reason but none about loving God, which to Luther was more important. Reason
could not lead men to God, he felt, and he thereafter developed a love-hate
relationship with Aristotle over the latter's emphasis on reason.[20] For Luther, reason could be used to question men and institutions, but
not God. Human beings could learn about God only through divine revelation, he believed, and Scripture therefore became increasingly important to him.[20]
On 2 July 1505,
while returning to university on horseback after a trip home, a lightning bolt
struck near Luther during a thunderstorm. Later telling his father he was
terrified of death and divine judgment, he cried out, "Help! Saint Anna, I will become a monk!"[21][22] He came to view his cry for help as a vow he could never break. He left
university, sold his books, and entered St. Augustine's Monastery in Erfurt on 17 July 1505.[23] One friend blamed the decision on Luther's sadness over the deaths of
two friends. Luther himself seemed saddened by the move. Those who attended a
farewell supper walked him to the door of the Black Cloister. "This day
you see me, and then, not ever again," he said.[20] His father was furious over what he saw as a waste of Luther's
education.[24]
But to really understand the Bible, you also must know some Hebrew and
ancient Aramaic, and only the Talmudists knew their ways around that. But they
were Jews. Holy Je(w)sus Christ beware! When you want to understand the Bible
literally, you are on the "Holzweg" as Heidegger would say.
Fortunately for him, Heidegger didn't meddle too much with Theology, he just
wrote some footnotes in his "Sein und Zeit" which I have uncovered
after some careful study of his work. See the quote below. Back to Giordano
Bruno: He had indeed done some depth work on the very spiritual roots of
Christianity, which was much more dangerous to their foundations. Cardinal
Bellarmino was one of the most erudite mInds of Christianity, since he was a
Jesuite, and the Jesuites are always very good at those matters. You just have
to do some double-think to get to this. The theory of an endless universe, with
an endless enormity of stars and galaxies, was very well known to Bellarmino,
since the Jesuites were also the best astronomers of Christianity. Now this is
stuff which would befit Dan Brown very well, but poor Dan Brown just doesn't
have the intelligence to comprehend that in his childish novels. The real stuff
is hidden in the writings of Giordano Bruno. And if I may tell you this. I know
this already, but since I do not want to be burned at the stake, I am
intelligent enough to tell this to no-one. Maybe I will write this as a
posthumous work, to be forgotten by history, until some historical Archeologist
may discover this in a few hundred years later. So back to Giordano Bruno: If
the Church had just left him alone, and hadn't made so much fuss about him, he
just would have died in his bed as a little deranged, and otherwise quite
harmless mystic. And the world would have completely forgotten him. So we have
to be thankful to the Cardinal Bellarmino for his service to mankind. Amen. And
I just say a little bit about the technique that I am using here. In the
terminology of Neuro-Linguistic Programming, this is called Reframing. To take
something which is bad at first sight, and then turn it into something good.
This is the same technique that I am using further down in the section on
Theology when I speak about the fruits that seem bitter at first, but when you
swallow them, they become very sweet in your stomach. And vice versa, if you
eat fruit that seem sweet at first, they may turn bitter in your stomach, as
with the fruits from the Tree of Knowledge.
Heidegger on Christian Theology:
https://taradajko.org/get/books/sein_und_zeit.pdf
[die] noch nicht radikal ausgetriebenen Reste der christlichen Theologie:
Die Behauptung »ewiger Wahrheiten«, ebenso wie die Ver-
mengung der phänomenal gegründeten »Idealität« des Daseins
mit einem idealisierten absoluten Subjekt gehören zu den längst
noch nicht radikal ausgetriebenen Resten von christlicher Theo-
logie innerhalb der
philosophischen Problematik. 230
In the book it should be on S. 304:
Unfortunately there is a double page numbering
in the book and it doesn't
correspond to the .pdf version. These are different editions.
But it must be somewhere in the
book. Since it is in the pdf version. That is good enough.
And one more point is to make. Which I elaborate further in this essay:
http://www.noologie.de/quantum.htm
So even if it looked bad for Giordano Bruno intially, it was also a
blessing in disguise for him. This is another Reframing. It is called the
Ordeal, or the Martyrium, by which the Saints go straight to Heaven. So, when
you are confronted with immediate, and cruel death, and your soul doesn't waver
nor wail... This is exactly what Giordano Bruno did, when he was at the stake.
Then he became an "Übermensch" in the sense of Nietzsche, as I am
elaborating in another chapter. An Übermensch is one who has overcome his fear
ot death. And this brings you into a state, where you can take your soul
directly to Heaven, even if for Giordano Bruno, this was quite another Heaven
than the Christian one. It is some kind of immortality. I have elaborated this
a little more in another essay. Because for the Anti-Christ's there must be
another kind of Heaven than the Christian one. It would make none whatsoever
sense for an Anti-Christ'ian to go to the Christian Heaven. This is only
logical. And this is Metaphysics of the deepest, and most dangerous kind there
ever was, is, and will be in Eternity. Par aion ap Aion. And inadvertently, the Church, by
burning Giordano, had to acknowledge that their kind of Heaven is a fake. It is
just an illusion that the Church had fabricated to keep the people, er their
sheep, in constant fear, that they would miss heaven. As it was said in Eco's
Name of the Rose: Fear is that on which religion is founded. And if you don't
have fear any more, you don't need religion any more. Which is the same as the
definition of the "Über-Mensch" of Nietzsche. And the Church would go
out of business. Fortunately for the Church this will never happen. Because
humanity consitsts of mainly "Die letzten Menschen" in the diction of
Nietzsche. And "Die letzten Menschen" will forever continue to
reproduce the same kind of "letzten Menschen" forever. This is what
they are very good at. Imbecility breeds Imbecility and Cretinism better than
anything else. Amen.
As an aside, Bellarmino refused to look through the telescope of Galileo
who wanted to show him the moons of Jupiter. And that was for a very good
reason, since a telescope can only magnify something that is bright. But it
cannot magnify darkness. And for that the astronomers cannot figure out what
dark matter is.
http://www.noologie.de/gbruno.htm
https://en.wikipedia.org/wiki/Giordano_Bruno
https://en.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Pico_della_Mirandola
https://en.wikipedia.org/wiki/Marsilio_Ficino
https://en.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther
https://en.wikipedia.org/wiki/Galileo_Galilei
http://web.physics.ucsb.edu/~tt/ORIGINS14/lecture4.pdf
http://adsabs.harvard.edu/full/1989JHA....20....1W
This is the quote from Sein und Zeit: In the pdf version it is on page
229.
Heidegger said something about Christian Theology. Which corresponds to the book
"The Expulsion of the Triumphant Beast" (Die Austreibung der triumphierenden Bestie)
By Giordano Bruno.
https://en.wikiquote.org/wiki/Giordano_Bruno#The_Expulsion_of_the_Triumphant_Beast_(1584)
The Ash Wednesday Supper (1584)
https://en.wikiquote.org/wiki/Giordano_Bruno -
The_Ash_Wednesday_Supper_(1584)
https://en.wikiquote.org/wiki/Giordano_Bruno
Die Austreibung der triumphierenden Bestie.
https://gutenberg.spiegel.de/buch/die-vertreibung-der-triumphierenden-bestie-10275/1
This work is something quite
exceptional even for an exceptional thinker like Giordano Bruno. Because he quotes
the whole mythology of Antiquity, and then some Aristoteles and then the whole
Archaeo-Astronomy of mankind, and then the Apokalypsis of Prester John or
Priester Johannes. So when you want to understand the Apokalypsis in terms of
Archaeo-Astronomy, you are probably on the right track. We can get some more
understanding of Prester Johannes in the book by Lev Gumilev which I am also
mentioning in some other chapter. Gumilev makes a Historical Grand Tour with
the Mongols at the center. But I don't quite believe that because there was a
Delegation of the Knights Templar to AEthiopia which was at those times called
Abesynia or Abyssinia. And they knew very much about the SATOR square.
https://en.wikipedia.org/wiki/Habishi_(disambiguation)
https://en.wikipedia.org/wiki/Abyssinia
The Ethiopian Empire, which was historically known as Abyssinia, a nation that comprised the
northern half of present-day Ethiopia. Note that "Abyssinia" does not
refer to the ancient Kingdom of Aksum.
Apostolic Vicariate of Abyssinia (initially Apostolic Prefecture of Abyssinia, later Apostolic Vicariate
of Addis Abeba, Apostolic Exarchate of Addis Abeba, ultimately Metropolitanate sui
iuris of Addis Abeba), the former Eastern Catholic missionary
https://en.wikipedia.org/wiki/Ethiopia
Around the 8th
century BC, a kingdom known as Dʿmt was established in Tigray northern Ethiopia, and Eritrea. The polity's capital was located at Yeha, in northern Ethiopia. Most modern historians consider this
civilization to be a native Ethiopian one, although Sabaean-influenced because of the latter's hegemony of the Red Sea.[20]
Other scholars
regard Dʿmt as the result of a union of Afroasiatic-speaking cultures of
the Cushitic and Semitic branches; namely, local Agaw peoples and Sabaeans from
South Arabia. However, Ge'ez, the ancient Semitic language of Ethiopia, is thought to have developed
independently from Sabaean, one of the South Semitic languages. As early as 2000 BC, other Semitic speakers were living in Ethiopia
and Eritrea where Ge'ez developed.[49][50] Sabaean influence is now thought to have been minor, limited to a few
localities, and disappearing after a few decades or a century. It may have been
a trading or military colony in alliance with the Ethiopian civilization of
Dʿmt or some other proto-Aksumite state.[20]
After the fall
of Dʿmt during the fourth century BC, the Ethiopian plateau came to be
dominated by smaller successor kingdoms. In the first century AD, the Kingdom of Aksum emerged in what is now Tigray and Eritrea. According to the medieval Book of Aksum, the kingdom's first capital, Mazaber, was built by Itiyopis, son of Cush.[38] Aksum would later at times extend its rule into Yemen on the other side
of the Red Sea.[51] The Persian religious figure Mani listed Aksum with Rome, Persia, and China as one of the four great
powers of his era, during the 3rd century.[52]
Around 316 AD, Frumentius and his brother Edesius from Tyre accompanied their uncle on a voyage to Ethiopia. When the vessel
stopped at a Red Sea port, the natives killed all the travelers except the two
brothers, who were taken to the court as slaves. They were given positions of trust by the monarch, and they converted
members of the royal court to Christianity. Frumentius became the first bishop
of Aksum.[53] A coin dated to 324 shows that Ethiopia was the second country to officially
adopt Christianity (after Armenia did so in 301), although the religion may have been at first confined
to court circles; it was the first major power to do so.
As the Aksumite
kingdom gradually declined, one of the earliest local Muslim states, the Makhzumi Sultanate, was established in the Shewa region. The polity was governed by the Makhzumi dynasty, which reigned
over the province until it was deposed around 1280 by the Walashma dynasty.[54]
I know the Archaeo-Astronomy because of Hertha v. Dechend. Otherwise I
would not have the slightest idea what Bruno had meant. And so it came to pass,
that all the rest of humanity had no idea whatsoever what Giordano Bruno was
talking about. And this proves the point that the poor Cardinal Bellarmino did
exactly the wrong thing when he had poor Giordano burned. Because that led the
focus of humanity on his poor soul. Otherwise he would have been completely
forgotten. Gloria in Excelsis Deo! We must thank Cardinal Bellarmino so many
times and say the Prayer of the Lord at least five times for the soul of
Cardinal Bellarmino. Amen. Not even Umberto Eco understood that even though he
was pretty smart. But he didn't know the Archaeo-Astronomy so well. So Giordano
Bruno knew all this in and out. In practically every sentence he makes
reference to all the mythology of humanity and the whole Archaeo-Astronomy as
well. This such an incredibly dense work that has so many trap doors yawning
wide open for unsuspecting members of the Giordano Bruno Society to fall right
into. Poor Michael Schmidt-Salomon, I would say. And then he talks about
Prester John, Priester Johannes. This is also very strange indeed. He knew that
there were two Johannes'es, the one was the disciple of Jesus, and the other
one who wrote the Apokalypsis.
But just to try to think some things like that, makes your head swim,
your eyes become glassy and you have the unquenchable urge to get a few glasses
of wine, and forget about this business altogether. This is all very strange
indeed. I have made reference of that. But I was quite suprised that Giordano
Bruno also knew that. And last not least this dialogue is with the Sophia
herself. The wisdom and the love of god. And I had made a very deep exegesis of
the Sophia, which is also quite unprecedented in the spiritual history of
humanity. And somehow I have been led to call my project the Hagia Sophia. What
a coincidence this is!
And then Giordano talks about a celestial cycle of 36.000 years (on page
246 of the Samsonow edition), which he calls "Die Umwälzung des
Weltalters" (I have only the German translation at hand). "Dann
wird ein anderer Celeus auftreten". "Die Umwälzung" is
possibly but not likely the precession of the Equinoxes or even some more.
Because the precession is 25,772 years. So how does he get to 36.000 years? If
you take one precession + 1/2 precession (12886 years) this yields about
38,655.8 years. This is closer but not close enough. I don't think that he was
ignorant about the Precession of the Equinoxes since that was kown since
Antiquity. So what did he have on his mInd? It is all very mysterious. And if
one would write an exegesis of just that one work, this would be a hefty volume
of at least 1000 pages. Because it is very tedious to get the sources of all
those quotes that he made there. I know roundabout where they are from. But to
look them up in the literature would require about 5-10 years of very diligent
study. Such was his fabulous mInd, the Mnemosynae, about which Aby Warburg and
all his collaborators did some very long studies. Like Frances Yates, who spent
almost her whole life with this study.
So there may be something more to
this mysterious 36.000 year cycle of Giordano Bruno in his "Ash Wednesday
Supper". This is quite an odd cycle because it doesn't coincide with the
precession of the equinoxes. Now there is another great mystery. Perhaps it
will be the return of "The Dark Sun" which is a deep brown star, a
so-called brown dwarf star. It is about the size of an order of magnitude
smaller than the Sol Invictus. Which is the central star of our Solar System.
And this dark star may be out in the very depths of the Solar System. And it
cannot be seen with the telescopes because it is dark. A telescope can only
detect something that shines brightly. A Dark Star can only be detected by its
gravitational signature. And it orbits at around a 36.000 year cycle, and this
orbit is a very elongated ellipsis. It is very far from the sun at its
Aphelion, but it comes quite close in its Perihelion. This is quite a harrowing
story. Because its Peri-helion would be between 2170 and 2190. And by the pull
of its gravity, it would also draw in a whole swarm of Asteroids into the Earth
Orbit. At such an occasion, the heavens will come crashing down on poor
humanity. This was written somewhere in the Bible, and in the Mythology of the
Atlantis of Platon. Unfortunately because the Atlantis was so thoroughly
destroyed, no-one today has any idea, that this is not just some fairy tale. It
just happens about every 36,000 years. That we can be sure of.
https://en.wikipedia.org/wiki/Brown_dwarf
A brown
dwarf is a type of substellar object occupying the mass range between the heaviest gas giant planets and the lightest stars, having a mass between approximately 13 to 75–80 times that of Jupiter (MJ),[1][2] or approximately 2.5×1028 kg to about 1.5×1029 kg. Below this range are the sub-brown dwarfs (sometimes referred to as rogue planets), and above it are the lightest red dwarfs. Brown dwarfs may be fully convective, with no layers or chemical differentiation by depth.[3]
Unlike the
stars in the main sequence, brown dwarfs are not massive enough to sustain nuclear fusion of ordinary hydrogen (1H) to helium in their cores. They are, however, thought to fuse deuterium (2H) and to fuse lithium (7Li) if their mass is above a debated[4][dead link] threshold of 13 MJ and 65 MJ,
respectively.[2] It is also debated whether brown dwarfs would be better defined by
their formation processes rather than by their supposed nuclear fusion
reactions.[4]
Stars are
categorized by spectral class, with brown dwarfs designated as
types M, L, T, and Y.[4][5] Despite their name, brown dwarfs are of different colors.[4] Many brown dwarfs would likely appear magenta to the human eye,[4][6] or possibly orange/red.[7] Brown dwarfs are not very luminous at visible wavelengths.
https://en.wikipedia.org/wiki/Zecharia_Sitchin
Astronomical
and scientific observations
Sitchin's
"planetary collision" hypothesis does superficially resemble one
suggested by modern astronomers—the giant impact hypothesis of the Moon's formation about 4.5 billion years ago by a body impacting with the
newly formed Earth. However, Sitchin's proposed series of rogue planetary
collisions differ in both details and timing. As with Immanuel Velikovsky's earlier Worlds in Collision
thesis, Sitchin states that he has found evidence of ancient human knowledge of
rogue celestial motions in a variety of mythological accounts. In Velikovsky's
case, these interplanetary collisions were supposed to have taken place within
the span of human existence, whereas for Sitchin these occurred during the
early stages of planetary formation, but entered the mythological account
passed down via the alien race which purportedly evolved on Nibiru after these
encounters.
According to
former Immanuel Velikovsky assistant turned prolific critic, C. Leroy
Ellenberger,[29] "[Sitchin states that] from an equal start, the Nephilim evolved
on Nibiru 45 million years ahead of comparable development on Earth with its
decidedly more favorable environment. Such an outcome is unlikely, to say the
least, since Nibiru would spend over 99% of its time beyond Pluto. Sitchin's
explanation that heat from radioactive decay and a thick atmosphere keep Nibiru
warm is absurd and does not address the problem of darkness in deep space. Also
unexplained is how the Nephilim, who evolved long after Nibiru arrived, knew
what happened when Nibiru first entered the solar system."[30]
The scenario
outlined by Sitchin, with Nibiru returning to the inner solar system regularly
every 3,600 years,
... implies an
orbit with a semi-major axis of 235 astronomical units, extending from the asteroid belt
to twelve times farther beyond the sun than Pluto. Elementary perturbation
theory indicates that, under the most favorable circumstances of avoiding close
encounters with other planets, no body with such an eccentric orbit would keep
the same period for two consecutive passages. Within twelve orbits the object
would be either ejected or converted to a short period object. Thus, the failed
search for a trans-Plutonian planet by T.C. Van Flandern, of the U.S. Naval Observatory, which Sitchin uses to bolster his
thesis, is no support at all.[30]
https://en.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Velikovsky
His books use comparative mythology and ancient literary sources (including the Old Testament) to argue that Earth suffered catastrophic close contacts with other planets (principally Venus and Mars) in ancient history. In positioning Velikovsky among catastrophists including Hans Bellamy, Ignatius Donnelly, and Johann Gottlieb Radlof,[3] the British astronomers Victor Clube and Bill Napier noted "... Velikovsky is not so much the first of the new
catastrophists ...; he is the last in a line of traditional catastrophists
going back to mediaeval times and probably earlier."[4] Velikovsky argued that electromagnetic effects play an important role
in celestial mechanics. He also proposed a revised
chronology for ancient Egypt, Greece, Israel, and other cultures of the ancient Near East. The revised chronology aimed at explaining the so-called "dark age" of the eastern Mediterranean (c. 1100–750 BC) and reconciling biblical history with mainstream
archaeology and Egyptian chronology.
The perihelion
is the point in the orbit of a celestial body where it is nearest to its orbital
focus, generally a star. It is the opposite of aphelion, which is the
point in the orbit where the celestial body is farthest from its focus.[1]
The word
"perihelion" stems from the Ancient Greek words "peri", meaning "near", and "helios", meaning "the Sun". "Aphelion" derives from
the preposition "apo", meaning "away, off, apart". (The
similar words "perigee" and "apogee" refer to the nearest and furthest points in some object's orbit
around the Earth.)
[AG: In case that
someone will be in doubt about the peri- this means peras, as in pera, the
border, or the rim. In the Star Trek mythology it also appears as "The
Rim". What a coincidence that is!
]
According to Kepler's first law of planetary motion, all planets, comets, and asteroids in the Solar System have approximately elliptical orbits around the Sun.[2] (It is only approximate because the ellipse the body traces in any single
orbit does not end exactly where it begins, due to precession.) Hence, an orbiting body has a closest and a farthest point from its parent
object, that is, a perihelion and an aphelion. Each extreme is known as an apsis. Orbital eccentricity measures the flatness (departure
from a perfect circle) of the orbit.
Die Dreiheit des
Seienden, 40 Kapitel IV 359-360
Gegen diese stehen, von
strengem Aussehen, die Parzen, (43)
die gemäß der Urteilssprüche eines strengen Gesetzes hart an
den Schicksalsfäden ziehen. Ihr Losen um die Dinge gibt der
Lachesis den Namen, (44) und der mittleren, Clotho, die Umwälzbarkeit
der Welt, (45) und der furchtbaren Atropos das ein
für alle Male unwiderrufliche Fatum. (46)
https://en.wikipedia.org/wiki/Axial_precession
In astronomy, axial precession is a gravity-induced, slow, and
continuous change in the orientation of an astronomical body's rotational axis. In particular, it can refer to the gradual shift in the orientation
of Earth's axis of rotation in a cycle of approximately 25,772 years.[1] This is similar to the precession of a spinning-top, with the axis
tracing out a pair of cones joined at their apices. The term "precession" typically refers only to this largest
part of the motion; other changes in the alignment of Earth's axis—nutation and polar
motion—are much smaller in magnitude.
Earth's precession was historically called
the precession of the equinoxes, because the equinoxes moved westward along the ecliptic relative to the fixed
stars, opposite to the yearly motion of the Sun along the ecliptic. This term is still used in non-technical
discussions, that is, when detailed mathematics are absent. Historically,[2] the discovery of the precession of the equinoxes is usually
attributed in the west to the Hellenistic-era (second-century BC)
astronomer Hipparchus, although there are claims of its earlier discovery, such as in the
Indian text, Vedanga
Jyotisha, dating from 700 BC.[citation needed] With improvements in the ability to calculate the gravitational
force between planets during the first half of the nineteenth century, it was
recognized that the ecliptic itself moved slightly, which was named planetary
precession, as early as 1863, while the dominant component was named lunisolar
precession.[3] Their combination was named general precession,
instead of precession of the equinoxes.
https://www.britannica.com/science/precession-of-the-equinoxes
Precession of the equinoxes, motion of the equinoxes along the ecliptic (the plane of Earth’s orbit) caused by the cyclic precession of Earth’s axis of rotation.
In compiling his famous star catalog (completed in 129 bce), the Greek astronomer Hipparchus noticed that the positions of the stars were shifted in a systematic way from earlier Babylonian (Chaldean)
measures. This indicated that it was not the stars that were moving but rather
the observing platform—Earth. Such a motion is called precession and consists
of a cyclic wobbling in the orientation of Earth’s axis of rotation with a
period of 25,772 years. Precession was the third-discovered motion of Earth,
after the far more obvious daily rotation and annual revolution. Precession is
caused by the gravitational influence of the Sun and the Moon acting on Earth’s equatorial bulge. To a much lesser extent, the planets exert influence as well.
The projection onto the sky of Earth’s axis of
rotation results in two notable points at opposite directions: the north and
south celestial poles. Because of precession, these points trace out circles on the sky.
Today the north celestial pole points to within just 1° of the arc of Polaris. It will point closest to Polaris about 2100 ce. In 12,000 years the north celestial pole will point about 5° from Vega. Presently, the south celestial pole does not point in the vicinity of
any bright star.
Hier noch kurz ein Rundgang durch die Kulturgeschichte von n-polaren Symmetrien in Symbolen. Die Symbole sind für die Noologie wichtig, weil sie noch die Vereinigung von Heiligkeit und Logik beinhalteten.[82] Die unendlich-polare Symmetrie ist der Kreis, ein Symbol der Vollkommenheit. (Siehe Sloterdijks Sphären-Trilogie). Der Kreis symbolisiert auch die Eins, oder Einheit, und als Sonnensymbol war sie auch das Bild des monotheistischen Gottes bei Echnaton, und vielen Religionen, die die Sonne als Hauptgott verehrten, wie die Inka, dort hiess der Sonnen-Gott Inti.[83] Im Christentum ist vor allem Cusanus für seine tiefgründige Kreis-Exegese bekannt. (Siehe dazu auch Sloterdijks Sphären).
Die
Zweier-Polarität ist bekannt von dem taoistischen Yin-Yang Bild, der kretischen
Doppelaxt / Schmetterling oder Labrys, die nach H.v. Dechend auch das Symbol
des Keraunos war. Heraklit sagte: Das All aber steuert der Keraunos. Die
konventionelle Meinung zum Aussehen des Keraunos war der Blitz in der Hand des
Zeus, aber ich folge hier der Ansicht von H.v. Dechend, denn es sind zu viele
Beweise von Weltall-bewegenden göttlichen Instrumenten in der gesamten
Mythologie-Geschichte zu finden, die alle ähnlich aussehen: Thors Hammer, der
Vajra, die Axt des Xango. In einigen Darstellungen des Zeus ist auch zu sehen,
dass er einen Doppel-Blitz hält, der durch einen Griff oder Stil
zusammengehalten wird, also dem Keraunos äquivalent ist. Der Keraunos ist aber
noch ein bisschen komplizierter, denn wenn man den Stil herausnimmt, hat man
eine(n) Nabe(l), welches im Griechischen als Omphalos bezeichnet wurde.
Der Omphalos war ebenfalls ein Mittelpunkt oder Steuerungspunkt des Universums,
und im Grand Finale der Odyssee schiesst Odysseus seinen Pfeil durch die
Naben von 12 hintereinander gereihten Doppeläxten, also Keraunos. Die 12 hat
natürlich eine kosmologisch- mythologische Bedeutung. Bekannt ist die
Zweipolarität auch von Doppelkopf-Bildern wie Janus, dem Gott der
Schwelle (Des Limen),[84] der in die Vergangenheit und die Zukunft
blickt. In der Logik ist die Zweipolarität das Prinzip des Dualismus
oder Dichotomie, und physikalisch, der Bifurkation. Das wurde ja
schon behandelt. Das Yin-Yang Symbol stellt den unaufhörlichen Übergang der
Dinge in ihr Gegenteil dar, und beinhaltet damit die Dynamik der Veränderung
(En-Tropia).
Die Vier-Polarität taucht als Kreuz, Swastika (oder Tetra-Skellion), und Medizinrad, bzw. Vier-Elemente-Rad überall auf. Die Swastika ist ebenfalls ein Symbol der unaufhörlichen Veränderung, ihre Arme symbolisieren die Drehbewegung eines Rades. Ein Rad braucht mindestens vier Speichen.[85] Ohne das geht es nicht. Es gibt viele logische Anwendungen der Vierpolarität, etwa die Unterteilung der Himmelsrichtungen, die vier Jahreszeiten, die Vier Elemente: Erde, Wasser, Luft, Feuer, und dann noch die Chatuskoti, eine buddhistische Argumentationstechnik. Logisch ist das Kreuz ein verdoppelter Dualismus, und somit der Ausgangpunkt einer Binär-Zerteilung, die immer weiter und weiter geführt werden kann. Die Informationstheorie ist die heutige Formulierung dieses Prinzips von iterierten (also oft durchgeführten) Ja/Nein - Entscheidungen, bis man das gesuchte Objekt eindeutig eingekesselt hat. Die Informations-Entropie ist das Mass für die notwendige Zahl der Ja/Nein - Entscheidungen. Das damalige Fernseh-Berufe-Ratespiel ist eine bekannte Anwendung dafür.
Die Fünf-Polarität taucht als Symbol im Pentagramm auf, wobei ein wesentlicher symbolischer/ diabolischer Unterschied darin besteht, ob eine oder zwei Spitzen nach oben weisen. Wenn eine Spitze nach oben weist, ist das Pentagramm syn-bolisch, und wenn zwei Spitzen nach oben weisen, ist es dia-bolisch. Das ist unmittelbar einsichtig, wenn man den (theo-) logischen Höhepunkt als "oben" interpretiert. Wenn also Ganz Oben, nicht Einer, sondern Zwei sind, dann ist der Dia-Bolismus, und alle Luzifer-Szenarien schon vorprogrammiert. Jede beliebige Tropik kann in ihrer konsequenten Entwicklung entweder auf Eins oder auf Zwei geführt werden. Aber sie kann auch auf Drei geführt werden, und das ist das Unterfangen der Noologie. Weiterhin findet sich die Fünf-Polarität in den Fünf Wandlungsphasten der chinesischen Medizinphilosophie, in der Musik als Quintenzirkel, und in der Alchimie als die Quintesszenz. Die Sechs-Polarität findet sich im Davidsstern und Hexagon. Die Sieben-Polarität als Bild findet sich z.B. auf den Stern-Abbildungen in ägyptischen Gräbern, was insofern bedeutend ist, weil ein 7-Stern nicht mit Zirkel und Lineal zu konstruieren ist.[86] Die Sieben ist wiederum eine bedeutende magische Grösse, angefangen von den 7 Tagen der Woche, der Schöpfung in der Genesis, und dem 7-armigen Leuchter der Juden. Die Zahlen 1, 2, 3, 5, und 7, sind ebenso Primzahlen, was ebenfalls mythologisch bedeutsam ist. Das Enneagramm von Gurdjieff[87] ist ein sehr seltenes Symbol der Neunheit, aber es ist nicht rotations-symmetrisch.
Darüber hinaus finden sich in der Kulturgeschichte so gut wie keine Symbole mit mehr-polaren Symmetrien. Natürlich sind die Zahlen 10 und 12 von weit verbreiteter kultureller Bedeutung. (Der Zodiak, die Stunden des Tages, die Monate des Jahres, die Jünger Jesu). Die 13 ist ein Unheils-Symbol, aber eben nur als Zahl, nicht als Bildsymbol. Denn Eins mehr als 12, ist irgendwie furchtbar verdächtig. Noch ein Jünger dazu, und das war der Hl. St. Constantinus, der Diabolos Rex, der frühen Christenheit, auch einer Achsenzeit.[88] Die Zahl 23 ist ebenfalls symbolisch wichtig, weil sie die Zahl der Neigung der Erdachse ist.[89] Es ist auch nicht verwunderlich, dass das menschliche visuelle Unterscheidungsvermögen keine Objekte einer grösseren Differenziertheit von 7 als Symbol visualisieren kann. Die kognitive Unterscheidungs- Grenze liegt bei einer Mannigfaltigkeit zwischen 5 und 7, siehe Miller (1956). Dies zeigt sich auch in der pythagoräischen zahlentheoretischen Betrachtung, die Hegel machte, nach einem Zitat von Gotthard Günther:
Der weitere Fortgang der Zahlen ist ungenügend. Was von den übrigen Zahlen gefunden wird, ist unbestimmter, und der Begriff verliert sich in ihnen.
Hier kommt noch ein längeres Zitat von Giordano Bruno. Es liefert uns auch die Metapher der "Sphären" und "Globen" von Sloterdijk: [90]
Hiermit komme ich zu einem weiteren Kernthema der Noologie: Die Triadik.[91] Ich fasse hier kurz einige Überlegungen zusammen, die vor allem in Noologie II ausgearbeitet wurden. Diese sind in den Kapiteln: Noologie II "1.2. Was bedeutet Noologie?" aufgehoben.[92] Zuerst wollen wir ein Bild eines Ursymbols der Triadik vorstellen:
Bild: Das Triske(l)lion,[93] Keltisches Ursymbol, auch aus Korea (Sam-Taeguk) und im Shinto-Kult Japans
Das Kleeblatt (Shamrock) ist nicht umsonst die Symbolpflanze Irlands,[94] denn Irland war die letzte verbliebene Kulturbastion der Kelten in Europa, und das heilige Symbol der Kelten war das Triskellion (oder Treskelion).[95] Die Römer hatten auf dem Festland und in England die druidischen Traditionen sorgfältigst ausgetilgt, nur Irland war verschont geblieben. So kam die Christianisierung in eine Kultur, in der die Trias schon seit je her das heiligste Symbol war. Das Buch von Kells[96] (Nomen est omen) zeigt viele Bilder der Triskel oder der Triskel(l)ion,[97] die sich in einer sehr ästhetischen Komposition mit der quadro-symmetrischen Kreuz-Symbolik der Hl. Christl. Schrift ein-gefügt hat. Neben dem Kreuz, den 4 Evangelien, den 4 Wappentieren der Evangelisten, etc. pp. Irland war das erste Land Nordeuropas, das christianisiert wurde, von hier aus reisten die Missionare ins wilde Germanien (Bonifaz), und die irische Kirche war ursprünglich nicht an Rom angegliedert, sondern bis zur Besetzung Ägyptens durch die Araber ein Zweig der Alexandrinischen Kirche, die so hervorragende Geister wie Origines und Dionysios Areopagita hervorgebracht hatte. Ausser den Kelten war das Triskellion ein heiliges Zeichen bei einigen asiatischen Völkern, und ist vor allem in Korea (Sam-Taeguk) und im Shinto-Kult Japans zu finden. Die Manifestationen der Trias in der spirituellen Geschichte der Menschheit sind über alle Kontinente verteilt. En passant erwähnen möchte ich nur noch die Trias von Brahma, Vishnu, und Shiva in Indien, den schon erwähnten Hermes Trismegistos, die ägyptischen Pyramiden, und das bekannte Dreieck, in dem das "Auge auf der Pyramide" der Freimauer steht, auf jeder US- 1-Dollar-Note zu finden. Last but not least die Fussbodenmuster in den Kathedralen, die meistens aus einem Kreis, einem Dreieck, und einem Rechteck figuriert waren. Sinnigerweise war der Kreis auch noch als Labyrinth[98] gestaltet, auf dem entlang die Betenden Pilger eine Peregrinatio[99] machten.[100] Die wohl bekannteste logische Trias-Formulierung stammt von Aristoteles: Alles hat einen Anfang, eine Mitte, und ein Ende. In der altgriechischen Mythologie finden wir korrespondierend die drei Moirae: Klotho, Lach(a/e)sis, Athropos.[101] Die Inder setzten dafür ihre Götter Brahma, Vishnu, und Shiva ein, die Tri-Murti, und das Amrytam.[102]
BRAHMA, n.
He who created the Hindoos, who are preserved
by Vishnu and destroyed by Siva -- a rather neater division of labor than is
found among the deities of some other nations. The Abracadabranese, for
example, are created by Sin, maintained by Theft and destroyed by Folly. The
priests of Brahma, like those of the Abracadabranese, are holy and learned men
who are never naughty.
Ambrose Bierce
Die Moirae:
They controlled the life and destiny of
everyone. Klotho spins the thread of life, Lach[a]esis measures it (looks how
long it is), and Atropos cuts the thread. When the thread is cut the person dies.[103]
Klotho heisst wörtlich: Die Spinnerin. In diesem Wortbild ist das Verwinden der Fäden (en-tropos) enthalten. G. Bruno (1991, Kapitel IV, 40)[104] erwähnt dies als "Clotho, die Umwälzbarkeit der Welt" (ie. die En-Tropia). Diese kommt mit Atropos zu ihrem Ende. Die Lachaesis ist ebenfalls ein Wortbild (lachnos), welches die Wolle, ein gekräuseltes (verfilztes) Haar oder Fell (siehe auch die Argonauten und ihr goldenes Flies) symbolisiert. In der nordischen Mythologie finden sich parallel dazu die Nornen: Urda, Verdani, and Skuld.
http://simple.wikipedia.org/wiki/Moirae
Das Amrytam:
Der Begriff Murti (lat.: mors) führt uns morpho- / phono- / logisch zu der Formel "Amrytam" := a-murti, das Nicht-Verwandelbare; murti := Ver-Wandlung, Tod, gr. (A-/En)-tropia, Atropos, zu seinem Ende kommend, (lat. mors, mutare). Amryta oder Amrita oder Soma, ist der Nektar, (oder das Ambrosia) der die Seele mit der Alaetheia aus der Todes-Nacht-Laethe-Vergesslichkeit wieder heilt und wieder herstellt.
In Hindu mythology and Buddhist mythology, Amrita
is the drink of the gods, which grants them immortality. The word itself
literally means "without death"[105] ...
Vishnu said that if they churned the sea of
milk, they might produce amrita, the drink of the gods, which could make them
strong and immortal. So Vishnu took the form of Kurma, the turtle avatar. He
has four arms, two to support his great shell. Kurma sat on the bottom of the
sea floor and gods placed a mountain, Mount Mandra on Kurma shell, and used it
as a churning rod.
I think that
God in creating man somewhat overestimated his ability.
Oscar Wilde
“Die Wirklichkeit selbst nämlich, die man heute als die christliche Religion bezeichnet, bestand auch schon bei den Alten, ja, sie fehlte niemals seit Beginn der Menschheit, bis dass Christus im Fleische kam; seither begann man lediglich, die wahre Religion, die schon immer bestand, die christliche zu nennen.“
(Augustinus: Retractationes, I 12,
3)[106]
Im Sinne dieses Spruches von Augustinus hat das Christentum einen sehr intelligenten Schritt getan, und etwas, das überall schon in heiligem Gebrauch war, in das Zentrum seiner Dogmatik einzementiert. Auch wenn Gott in ihrer Allmacht alles sein kann was sie will, wäre es doch interessant, sich in logisch-spirituelles Gründeln zu versenken, was es wohl ist, was die Christen damit zum Eck- und Ankerpfeiler ihrer Religion machten. Nehmen wir einmal an, dass das Gründeln nach dem Göttlichen so etwas wie ein Ur-Trieb (oder Instinkt) ist, der viele Menschen immer wieder dazu anstachelt, sich der Schau des Unergründlichen zu widmen. Das können die Enten meistens nicht. Die meisten Menschen übernehmen die Religion ja ohne nachzudenken so wie sie ist,[107] oder suchen ihr Heil im Fundamentalismus, etwa als "born again christians" (wie George W. Bush), aber einige charakterlich eher ab-sonderliche Menschen wagen den gefährlichen Schritt über die Denk-Zäune der religiösen Consensus-Community. Dies wird auch als die Peirasis oder Peiraseos bezeichnet: Das In- die- Versuchung- Führen. Derjenige, der dafür spezialisiert ist, der heisst auch Peirazo.[108] Und nur allzu oft werden sie dafür gekreuzigt, ge-vierteilt, oder verbrannt. Seltsamerweise sind die Fälle, dass religiöse Abweichler einfach nur erhängt wurden, eher selten.
Der einfache Hinweis, dass die Drei(heit) eben schon immer auf Heiliges hindeutete, ist natürlich zirkulär, denn das religiöse Schaffen der Menschheit entstammt aus eben diesem Instinkt, wofür es einen gewichtigen Sinn hatte, dass die Drei heilig (heilig - heil - holon) sei. Evolutionär betrachtet, ist das Neuronal-System ein Mechanismus, der die Menschen praktisch dazu vorprogrammiert, dualistisch zu denken und zu handeln. Der Befund, dass in der Natur praktisch keine Dreier-Symmetrien vorkommen, mag darauf hinweisen, das die Trias in einem gewissen Sinne Über-Natürlich ist. Die Inder, die in puncto Denken des Göttlichen schon immer dem Rest der Menschheit ein wenig voraus waren, hatten mit der Tri-Murti von Brahma, Vishnu, und Shiva schon den "Bauplan" gefunden, aber noch nicht den (theo‑) logisch nächsten Schritt vollzogen: Nämlich die Trias als zur Monas identisch zu erklären, was die Christen dann taten. In gewisser Weise können wir die Verankerung der Hl. St. Dreiheit (Trinitas) als ein ewiges Memento betrachten, dass es den Menschen immer gewahr bleiben soll, das Göttliche immer im Geiste bei sich zu tragen, und in dem Tumult, dem Tohu Wa Bohu, der dualistischen Welt des Kampfes der Gegensätze Agon, und Ant-agon-ismus, nie zu vergessen, das es da noch etwas Ganz Anderes gibt, das man in diesem Tumult gerade nicht erkennt, und das ist das Immer Währende Dritte. Dies soll gesagt sein, in radikaler Um- und Ab-Kehr von der Logik des Aristoteles, des "Tertium non Datur". Siehe dazu wiedermal Hegel:
Wie sehr nun aber auch im Ideal die Bestimmtheit des Geistes und seiner Äußerlichkeit einfach in sich resümiert erscheint, so ist dennoch mit der ins Dasein herausgekehrten Besonderheit zugleich das Prinzip der Entwicklung und damit in dem Verhältnis nach außen der Unterschied und Kampf der Gegensätze unmittelbar verbunden. Dies führt uns zur näheren Betrachtung der in sich differenten, prozessierenden Bestimmtheit des Ideals, welche wir im allgemeinen als Handlung fassen können. ...
Die höchste Reinheit des Idealen ... wird auch hier nur darin bestehen können, daß die Götter, daß Christus, Apostel, Heilige, Büßer und Fromme in ihrer seligen Ruhe und Befriedigung vor uns hingestellt werden, in welcher sie das Irdische mit der Not und dem Drang seiner mannigfachen Verflechtungen, Kämpfe und Gegensätze nicht berührt. In diesem Sinne hat besonders die Skulptur und Malerei Gestalten für die einzelnen Götter, ebenso für Christus als Welterlöser, die einzelnen Apostel und Heiligen, in idealer Weise gefunden.
Hegel, Vorlesungen über die Ästhetik, Ruhe des Ideals. www.textlog.de/5714.html
Als kulturelle Ur-Texte liefern die hl. Schriften auch die Blueprint-Patterns (Sygillae / Typoi) des Empfindens und Denkens der Menschen, die von ihnen geprägt werden. Die Systematik dieser Prägungs-Patterns wird in einem anderen Kapitel weiter verfolgt und vertieft:
"Moral,
Ethik und Ethos, Ethnos und Ethnie"
A.D.: So setzt die Bibel in der Genesis auch die unaufhaltsame dualistische Maschinerie in Gang: Den endlosen Prozess des Scheidens, Absonderns, Ein- und Aus-Grenzens, wie es die Juden dann als "auserwähltes Volk" durch die Jahrtausende am eigenen Leibe in millionenfacher Form selbst incorporiert hatten, und die furchtbare Kulmination im Holocaust hat eine gewisse logisch-historische Konsequenz, die Jahwe, der grausame Gott dieses Volkes all denen schon im Buch Mose angedroht hatte, die sich zu sehr assimiliert hatten.
Notwendigerweise ist die Religion, vor allem die abrahamitische, mono-theistische, als soziales Phänomen mit ihren Gruppen-Abgrenzungen genauso dualistisch wie alles andere in der Welt auch, und so kann dieses "Tertium Datur" auch seine spirituelle Bedeutung haben, die inhärent dualistische Tendenz der Religion zu kompensieren. Das Kreuz des Christus symbolisiert den ursprünglichen inhärenten Dualismus, und mit seiner Kreuzigung musste er dessen Wirken am eigenen Leibe erfahren. Vielleicht kann man die Hl. Dreifaltigkeit als Sinnbild für die Suche nach dem Ausweg des "Tertium Datur" sehen.
In anderer Sichtweise können wir die Indische Trias von (Brahma - Vishnu - Shiva) gegen die logische Struktur von (Gottvater - Gottsohn - Gott-Hl.-Geist) kontrastieren. Die Trias (Brahma - Vishnu - Shiva) besagt, dass das Universum von Brahma geschaffen wird, von Vishnu erhalten wird, und von Shiva zerstört wird. Dieser Prozess geht in einem ewigen unendlichen Kreislauf durch die Schaffung und Zerstörung unendlich vieler Universen, im Sinne Nietzsches: die unendliche Wiederkehr des Ewig Gleichen.[109] Die Christliche Trope von Gottvater - Gottsohn ist noch strukturell ähnlich der von Brahma - Vishnu. Dh. das Göttliche manifestiert sich nicht nur in der Schöpfung, sondern es vollzieht eine Ent-Äusserung seiner selbst als Gottsohn in der Welt des Materiellen. Siehe dazu als phonosemantische Entsprechung zu Christos die Krishna- Mythe im Hinduismus. Krishna ist eine Inkarnation (Avatar) von Vishnu, dem Erhalter. Überhaupt sind Avatare ein feststehender Topos des indischen soteriologischen Denkens, und eine göttliche Person wie Christos ist für die Inder nur same procedure as every yuga. Im Neuen Testament heisst es zu Christi Avatar-heit ja spezifisch: gezeugt, nicht geschaffen. Es ist also mehr als nur eine Schöpfung im Sinne von Artefakten. Dass es eine tatsächliche Ent-Äusserung ist, wird durch den Ausruf Christi bezeugt, der am Kreuze hängend rief: Oh Gott, mein Vater, warum hast du mich verlassen? Verlassen bedeutet hier Laethae im altgriechischen Sinne, dh. Christus hat sein Ruhen in Gottgleichheit vergessen, und damit hat sich Gott selber vergessen. Dies ist auch in der altchristlichen Diskussion um homo-ousia und homoio-ousia aufgehoben.[110]
Der wesentliche Unterschied der christlichen Trope zu der hinduistischen, ist im dritten Schritt zu Gott-Hl.-Geist enthalten: Die Dreifache Aufhebung, wie wir es im triadischen Hegelschen Sinne nennen können. Ie. im Kreuzestod[111] von Gottsohn und seiner Auferstehung vollzieht sich diese dreifache "Aufhebung", indem Gottsohn:
a) Aufhebung I: von dieser Erde hinweggenommen wird.
b) Aufhebung II: seine Verklärung im Himmel erlangt.
(Ie. er nimmt seinen Platz auf dem Thron von Gottvater ein)
c) Aufhebung III: es vollzieht sich eine "Aufhebung" in Gott-hl-Geist,
welcher das Gedächnis des geschichtlichen Ereignisses als persona numinosa darstellt.
Darin unterscheidet sich das christliche soteriologische Denken entscheidend von dem Hinduistischen:[112] Der ewige Kreislauf von Schöpfung und Zerstörung ist eine essentiell sinnlose Maschinerie, und die Befreiung eines Menschen, das Moksha oder Nirvana, kann nur durch das vollständige Hinaustreten und Auslöschen geschehen. Das Universum in seiner kompletten Sinnlosigkeit geht unbeachtet vom Hinaustreten einzelner Menschen (Sadhus, Yogis, Buddhas, Arhants im Buddh. System) weiter. Hegels Geschichtsphilosophie[113] betrachtet vor allem diesen Aspekt des christlichen Denkens, dass die Geschichtshaftigkeit, und damit das Gedächtnis, ein wesentlicher Aspekt des Göttlichen (oder des absoluten Geistes) ist. Siehe dazu auch die Ansicht von Alexandre Kojève:
Hence, there is Time only where there is
History. … On the last page of the Phenomenology, Hegel says, time is history
whereas nature is space. … But in his other writings Hegel is less radical. In
them, he admits the existence of a cosmic time. But in so doing, Hegel
identifies cosmic time and historical time. This, I believe, was his basic
error." (pp 133, 147) ...
Hegel's "basic error," according to
Alexandre Kojève, was his conflation of natural and historical time, and Kojève
sets out to rectify this mistake. In doing so, he produces one of the most
influential interpretations of Hegel since Marx - not least because of his
insistence on the need for a 'return to Hegel'. "Kojève," argues
Allan Bloom in the introduction to Kojève's Introduction to the Reading of
Hegel, "is the most thoughtful, the most learned, the most profound of
those Marxists who … turned to Hegel as the truly philosophic source of
[Marx's] teaching." It is not an exaggeration to say that Kojève's
lectures at the Sorbonne (1934-1939) influenced an entire generation of French
thought, including Sartre and Lacan.[114]
Diese Einzigartigkeit des Göttlichen im Gedächtnis wurde in der christlichen Theologie von Augustinus in seinen Confessiones erstmals so deutlich herausgestellt. Und in diesem Punkt unterscheidet sich das Christentum auch vom Islam, wo die Schöpfung der belebten und unbelebten Natur auf gleicher logischer Ebene wie die des Menschen behandelt wird. Auch hier ist ein Lernen und Vervollkommnen der Einzelseele sinnlos. Gott ist An Sich und Für Sich[115] rund geschlossen und vollkommen,[116] und es gibt keinen Gott ausser Gott,[117] und damit gibt es keinen Grund, warum Gott in der Schöpfung "Ausser Sich" gehen sollte. Es sei denn, wir interpretieren Hegels Aufhebung als Weg von einer Ebene des logischen Typos zur nächst höheren. Ich verweise hier auf das Ungleichheits-Axiom der Noologie A =/= A', wonach das A' der Erinnerung kategorisch zu unterscheiden ist vom einfachen A. Der Schritt von A -> A' ist somit ein Schritt der Aufhebung auf die nächst höhere Stufe des logischen Typos. Wie schon angedeutet, sind solche theo-logischen Spekulationen äusserst gefährlich, denn wie kann oder sollte die Absolute Vollkommenheit noch irgendetwas erreichen? Hegel gibt dazu in seiner Phänomenologie in dem Kapitel "über die offenbare Religion" einige Hinweise, die diese Fragen zwar nicht klären, aber immerhin vermuten lassen, dass noch ein tieferer Sinn dahinter verborgen ist. Hier sind einige Ausschnitte davon:
Das absolute Wesen, welches als ein wirkliches Selbstbewusstsein da ist, scheint von seiner ewigen Einfachheit herabgestiegen zu sein, aber in der Tat hat es damit sein höchstes Wesen erreicht.
Hegel (1986, p. 553)
In dem Verschwinden des unmittelbaren Daseins des als absoluten Wesens Gewussten erhält das Unmittelbare sein negatives Moment; der Geist bleibt unmittelbares Selbst der Wirklichkeit, aber als das allgemeine Selbstbewusstsein der Gemeine, das in seiner eigenen Substanz ruht, so wie diesen in ihm allgemeines Subjekt ist...
Hegel (1986, p. 556)
Der vom Selbst ergriffene Tod des Mittlers ist das Aufheben seiner Gegenständlichkeit oder seines besonderen Fürsichseins; dies besondere Fürsichsein ist allgemeines Selbstbewusstsein geworden. - Auf der anderen Seite ist das Allgemeine eben dadurch Selbstbewusstsein und der reine oder unwirkliche Geist des blossen Denkens wirklich geworden. Der Tod des Mittlers ist ... auch die Abstraktion des göttlichen Wesens.
Hegel (1986, p. 571)
Nunja, dazu gibt es wirklich nichts mehr Intelligentes zu Sagen.
Oder vielleicht zu Denken. Aber wir wollen jetzt nun wirklich nichts mehr Denken ...
Hier folgt noch eine Art Abstract zur logischen Begründung für die Triadik: Die Ökonomie der Ordnungsprinzipien. Philosophisch findet man in diesem Zusammenhang auch die Kategorien. Aber hier soll das ohne philosophische Rückgriffe dargestellt werden. Die allgemeinsten Ordnungsprinzipien sind die, nach denen die Menschen den Kósmos ihrer Erfahrungen und ihres Wissens an- und ein- ordnen. Der allgemeinste Grundsatz von Ordnungsprinzipien ist wiederum die Unter- Scheidungsmöglichkeit. Wenn man nichts unterscheiden kann, kann man auch nichts einordnen. Deshalb sind mystische Konzepte wie die All-Einheit (etwa des Abrahamitischen Gottes) als Ordnungsprinzip unbrauchbar. Wenn Alles Eins ist, kann man eben Nichts unterscheiden und einordnen.[118] Das bekannteste Ordnungsprinzip basiert auf der Zweier-Unterscheidung: Der Dualismus. Dieser ist auch als das Binär-Prinzip der Informations-Theorie bekannt. Ebenfalls basiert die Aristotelische Logik auf diesem Ordnungsprinzip. Sie beruht auf der grundlegenden Unterscheidung von A und Nicht-A. Wenn irgendetwas A ist, ist alles andere Nicht-A.
Ich zitiere einmal wieder Hegel, der das alles schon irgendwie schon gesagt hat, aber leider so, dass es heute keiner mehr versteht, Hegel (1986, p. 36):
"Die Tätigkeit des Scheidens ist die Kraft und Arbeit des Verstandes, der verwundersamsten und größten, oder vielmehr der absoluten Macht... Der Tod, wenn wir jene Unwirklichkeit so nennen wollen, ist das Furchtbarste, und das Tote festzuhalten das, was die größte Kraft erfordert... Aber nicht das Leben, das sich vor dem Tode scheut und von der Verwüstung rein bewahrt, sondern das ihn erträgt und in ihm sich erhält, ist das Leben des Geistes. Er gewinnt seine Wahrheit nur, indem er in der absoluten Zerrissenheit sich selbst findet. Diese Macht ist er nicht als das Positive, welches von dem Negativen wegsieht... sondern er ist diese Macht nur, indem er dem Negativen ins Angesicht schaut, bei ihm verweilt. Dieses Verweilen ist die Zauberkraft, die es in das Sein umkehrt."
Auf dieses Unterscheiden bezieht sich Hegel in dem obigen Zitat. Ich interpretiere das, was er da sagt, “das ihn erträgt und in ihm sich erhält, ist das Leben des Geistes“ als quasi-Darstellung eines noiaetischen Spannungs-Feldes, das in sich aufrecht-erhalten werden muss. Das Unterscheiden ist die Kraft der Negativität. Eigentlich könnte man es auch dabei belassen, aber von vielen Seiten ist der Einwand erhoben worden, dass der Dualismus noch nicht das Ende vom L(ie/ei)d ist. Die Ökonomie der Ordnungsprinzipien besteht nämlich nicht allein darin, dass man (möglichst klare) Unterscheidungen machen kann, sondern auch, welche Möglichkeiten der Differenzierung und Abstufung, also der Fein-Unterscheidung es gibt. Hier ist der Dualismus weniger vorteilhaft. Es gibt ein allgemeines Prinzip des Gradualismus. Wenn wir in die Welt schauen, so sind die meisten Dinge nicht einfach dual zu unterscheiden. Nehmen wir als Beispiel Hell und Dunkel, bzw. Licht und Nicht-Licht. Es gibt in der realen Welt nur mehr oder weniger Hell, also mehr oder weniger Licht, und auch eine technisch hergestellte Dunkelheit (in einer Dunkel- Kammer) ist nicht absolut, sondern ist durchzogen von einem Quantenrauschen. Die Welt der Dinge in der unorganischen, und der Wesen in der organischen Natur ist nicht leicht dual zu unterscheiden. Meistens braucht man für die Unterscheidung willkürlich gesetzte Grenz-Bedingungen. Es ist nur mit kartographischen Mitteln möglich, zu sagen, wo ein Berg beginnt. Eine Meeresküste ist auch nicht so leicht einzugrenzen, vor allem nicht über grössere Zeiträume. Die Gezeiten verlagern die Wasserlinie um viele Meter, an manchen flachen Küsten sogar um mehrere Kilometer. Die Strömungen nehmen Sand und Steine mit und lagern sie anderswo wieder an. So lassen sich duale Unterscheidungen am besten mit Messinstrumenten und in einem Labor machen. Etwas leichter ist die dualistische Unterscheidung bei technischen Dingen, die der menschlichen Produktion entstammen, die also der Natur entrissen worden sind.
Unter-Scheidungen werden vor allem dann ein kritischer Faktor, wenn es um Ent-Scheidungen geht. Hier geht es um (Leitsysteme für) Handlungen, philosophisch gesprochen also um Ethik. Man kann zwischen der "Ja" und "Nein" Unterscheidung einen dritten logischen Pol einführen, der Ambiguität ausdrückt: Also das "Vielleicht", oder das "Als Ob", nach Vaihinger. Dies ist zweckmässig, wenn man sich eine Entscheidung für später aufheben will, etwa weil man gerade keine Zeit hat, eine Sache bis zum Ende zu klären. Allerdings wäre das nur eine Art "fauler" Logik, und wirklich fruchtbar wird ein dritter logischer Pol erst dann, wenn etwas völlig Neues, Unvorhergesehenes entsteht. Dies können wir sehr gut anhand des Noologie-Terms des Wir demonstrieren, der kategorisch ausserhalb von der einfachen Reflexion von Subjekt auf Objekt steht. Dies wird in Noologie II weiter ausgeführt:[119]
Die Diskussionen im folgenden Kapitel werden das weiter bearbeiten. Man kann nach der Aristotelischen Logik die Dichotomie von "Ich" und "Nicht-Ich" auf dreierlei Weise entfalten:[120]
Das Symbol: (X <-> Y) bedeutet: Unterschieden, Gegensätzlich, aber sie sind von einer Zusammen-Zwing- Klammer (dem Ring, der sie alle zusammen zwingt, nach Tolkien) zusammen gehalten.
Das Symbol: ( >-< ) bezeichnet die Inclusion, also die Gemeinsamkeit, und damit die Innenraum- SEMiosphäre (siehe auch Sloterdijk, die Sphären). Allso:
1) ( Ich (SUB) <-> Nicht-Ich (OBJekt) )
versus:
2) Ich (SUB) <-> Nicht-Ich (DU, bzw. Die Anderen)
Als grundsätzlich Neues tritt dann eine Reflexion mit dem Charakter "Wir" auf:
3) ( Ich (SUB) >-< Nicht-Ich (WIR) )
Um diesen logischen Fall dreht sich praktisch die gesamte philosophische Diskussion von Wesens-Gemeinschaften und Zwangs-Gemeinschaften, In-Groups und Out-Groups, und letztendlich: Die Liebe und der Hass. Heidegger hat mit seinem Konzept des "Man" den zwanghaften Charakter des "Wir" verdeutlicht, und der Spruch: "Die Hölle, das sind die anderen"[121] markiert diesen zwanghaften Aspekt ebenfalls sehr pointiert. Die Ökonomie der Ordnungsprinzipien hat aber eine Kehrseite, wenn wir sie unter dem philosophischen Aspekt der XYZ-Lemmata betrachten. Wir kennen alle das Di-Lemma, wenn man sich nicht zwischen zwei Alternativen entscheiden kann. Eine dreiwertige Logik verschärft das Problem zu einem Tri-Lemma. Es ist klar, dass drei Unterscheidungsmöglichkeiten erheblich mehr Komplexität verursachen, als zwei, was schon schwierig genug ist. Denn man muss darauf achten, dass die Unterscheidungen logisch gleichwertig sind, also dass nicht irgendwo eine versteckte logische Unterordnung existiert. Aus diesem Grund harrt eine wirkliche dreiwertige Logik noch ihrer Entdeckung. Alle bisherigen Versuche sind nur schwache Approximationen auf dem Weg dahin. Die Noologie übernimmt für ihre triadische Konzeption einige Aspekte der Philosophie von Gotthard Günther.[122] Es war Günthers wesentliches Anliegen, eine mehrwertige mathematische und formale Logik mit mindestens drei Polen zu schaffen. Die Noologie geht da etwas andere Wege. Dazu ein paar Reflexionen zur Triadik aus Noologie II: [123]
A.G.: "Die Noologie ist das Weiterdenken gewisser logischer Grundlagen des Christentums, wenn auch mit anderen Mitteln. In gewisser Weise kann ich mich in diesem Vorgehen auf den grossen Kirchenvater,[124] den Hl. St. Augustinus berufen, den ich dafür gerne noch einmal zitiere:
“Die Wirklichkeit selbst nämlich, die man heute als die christliche Religion bezeichnet, bestand auch schon bei den Alten, ja, sie fehlte niemals seit Beginn der Menschheit, bis dass Christus im Fleische kam; seither begann man lediglich, die wahre Religion, die schon immer bestand, die christliche zu nennen.“
Ich gehe nun noch einen Schritt weiter und behaupte: Das Christentum hat mit der Hl. Dreifaltigkeit menschheitsgeschichtlich das spirituelle Ur-Ahnen um einen grossen Denkschritt hin zu einer Logik der Spiritualität / Mystik weitergeführt, indem es dem Göttlichen eine triadische Struktur gab. Was kann dies, das spirituelle Ur-Ahnen, und die triadische Struktur des Göttlichen, bedeuten?"
Im folgenden Abschnitt soll die Fraktal-Metapher der Noologie weiter behandelt werden. Es handelt sich hier um eine morphologische Methode, und das mathematische Konzept des Fraktals dient hierbei als Gedanken-strukturierender Formbegriff, ähnlich wie die Sphären bei Sloterdijk. Wenn die Sphären das rundeste Denk-Ding im menschlichen Gedanken-Kόsmos[125] sind, so sind Diamanten das eckigste. Sphären sind ein-schliessend, und gleichzeitig aus-schliessend. Der Tetraeder ist der erste und der einfachste der Platonischen Körper, d.h. es ist die erste mögliche 3-d Struktur. Deshalb stand er auch in der Heiligen Geometrie und im Timaios von Platon an erster Stelle.[126] Kepler hat in "Mysterium Cosmographicum" sogar ein Modell der Planetenbahnen aus den ineinandergeschachtelten Platonischen Körpern konstruiert.[127] Die Diamant-Metapher der Noologie besagt, dass Gedankensysteme sich in sich selbst brechen können, wie Licht sich in einem Diamant bricht. Das Brechungs-Phänomen der Gedanken wird weitergeführt in der hermeneutischen Fraktal-Metapher. Denn in sich gebrochene Gedankensysteme haben eine SelbstÄhnlichkeit, die den mathematischen Fraktalen ähnelt. Fraktale sind eine Metapher für etwas, das sich unendlich weiter differenzieren kann, aber unter einem gemeinsamen Logik- Leit- Prinzip. Dies ist, analog zu den "Sphären in Sphären" Sloterdijks, ebenfalls ein hierarchisches Prinzip, aber es vermeidet die absolute Herrschaft des Zentral-Körpers, der von Sloterdijk in den "Sphären" in den politischen Prinzipien der Zentrums-Herrschaft der alteuropäischen Machtsysteme (etwa des Roi Soleil, Louis XIV) realisiert sieht. Diese Eigenschaft ist eine hervorragende Metapher für die unendliche hermeneutische Selbst-Reflexion von Gedanken-Systemen. Dies ist auch das Thema von Implikation (Zusammenfalten) und Explikation (Auseinanderfalten). Ein Gedanke wird durch seine Unter-Gedanken expliziert (auseinander gefaltet), und durch seine Über-Gedanken impliziert (zusammen gefaltet). Das Funkeln eines Diamanten ist eine metaphorische Darstellung für das Funkeln eines gut geschliffenen und gut gebrochenen Gedankenkomplexes. In der Noologie wird diese unendliche in-sich-selbst- Brechung der Gedanken vor allem mit dem technischen Mittel des Hypertext realisiert. Indem nämlich jeder Gedanke durch einen Hypertext-Link repräsentiert wird, verweisen die darunter folgenden weiteren Hypertext-Links in das Gesamt- Universum des menschlichen Denkens, das heute auf dem WWW sozusagen "aufgehoben" ist.
Ideengeschichtlich können wir auf die Mythologie oder Magie der Zahlen verweisen. Diese reicht bis in die ältesten Ur-Zeiten zurück, und wurde in der Renaissance neu aufgenommen. (Siehe Spengler, 885). Bei Giordano Bruno finden wir vielleicht einen der letzten Ansätze, diese Magie wieder zu beleben. Darüber hinaus, reicht sein Denken sowohl in diese mystische Urzeit zurück, und gleichzeitig überspannt es auch schon das neuzeitliche Weltsystem des unendlichen Kósmos. Die Geschichtswissenschaft hat nie wirklich herausgefunden, warum er von der Inquisition verbrannt worden ist, und mit grosser Wahrscheinlichkeit war es wegen dieser "unheimlichen" Kombination des Zusammen-Denkens, gegen das die Ideen von Galileo geradezu lächerlich simpel waren. In den alten Zeiten hatte jede Zahl eine magische Qualität, und das Dreieck und der Diamant bzw. Tetraeder stehen für die Heilige Trias. Denn so wie die Sphäre als 3-d Modell auf dem Bild des Kreises beruht, so beruht der Tetraeder als 3‑d Modell auf dem Dreieck. Dies steht natürlich in sehr gefährlicher Nähe zur hl. chr. Trinitas, und man kann wohl annehmen, dass Brunos Interpretation irgendwie an dieser Grundfeste des hl. christlich-katholischen Glaubens rüttelte. Wir brauchen dazu nur noch den bekannten David-Stern hinzufügen, denn dieser kann auch als Projektion eines Tetraeders auf die Fläche interpretiert werden. Es ist die Interpenetration (also mit einer sexuellen Konnotation), die den in sich gespiegelten Tetraeder so unheimlich macht, und deshalb ist der David-Stern ebenso wie das Pentagramm auch so tief mit Magie verbunden. Umberto Eco beschäftigte sich in seinen Romanen eigentlich sehr gerne mit solchen mystischen und mythologischen Themen. (Nicht umsonst wurde das als "thinking man's Da Vinci Code" bezeichnet.) Aber in seinen semiotischen Werken behandelt er die Triadik eher kursorisch oder als Kuriosum. Er erwähnt en passant Peirces "Triadensucht" auf p. 77. Um weiter über die Triadik zu reden, müssen wir einen Exkurs zu Hegel machen. Siehe: HEGEL_TRIADIK, "1.4.6.6. Hegel, der Grossmeister der Triadik". in Noologie II:[128]
Das Gliederungs-Schema von Hegels "System der Wissenschaft", Enzyklopädie (Hegel 1969, 29-32), Phänomenologie (PhdG, Hegel 1986), und Wissenschaft der Logik (1990, 1992, 1994), ist vielleicht die überzeugendste Demonstration, dass Hegel es mit der Triadik ernst meinte. Die Struktur seiner Werke ist eine Triadik von Triaden, sowohl von aussen, wie von innen. [93] Hegel formuliert in seinen Werken ein triadisches Prinzip der Selbstähnlichkeit, das er so erläutert:
Hegel (1969, 48): "Jeder der Teile der Philosophie ist ein philosophisches Ganzes, ein sich in sich selbst schliessender Kreis, aber die philosophische Idee ist darin in einer besondern Bestimmtheit oder Elemente... das Ganze stellt sich daher als ein Kreis von Kreisen dar, deren jeder ein notwendiges Moment ist, so dass das System ihrer eigentümlichen Elemente die ganze Idee ausmacht, die ebenso in jedem einzelnen erscheint."
Die Metapher des "Kreis von Kreisen" ist auch in dem Symbol der Borromäischen Ringe enthalten, welche wiederum das Symbol von Atlantis waren. Dies ist bei Hegel seine triadische Konstruktion. Möglicherweise knüpft Sloterdijk in "Sphären" an diesen Gedanken an, aber eben in der 3-dimensionalen Denkweise. Modo Sloterdijk kann man die Kreise von Kreisen auch in 3‑d darstellen, als Kugeln von/in Kugeln, und dann erhält man einen Schaum. Und dieser folgt wiederum den Gesetzen der fraktalen Regelmässigkeit, die auch von Wellen bekannt ist.
Siehe dazu das Buch "Universal Foam":
http://www.amazon.de/Universal-Foam-Exploring-Mysterious-Substance/dp/038572070X
Das folgende Review fasst einige der Thesen aus diesem Buch zusammen.
https://www.kirkusreviews.com/book-reviews/sidney-perkowitz/universal-foam/
"An
exploration of the science of foam that is also an engaging appreciation of its
cultural uses—think of your beer’s head or cappuccino’s cap—from physicist
Perkowitz (Empire of Light, 1996). Foam is one of those peculiar and
intriguing semi-states, not really liquid or gas or solid, but an arrangement
of adjoining bubbles and cells of gas within a liquid or solid. Perkowitz takes
readers on a Cook’s Tour through the substance’s extensive and quirky world,
from ocean whitecaps to champagne, pumice, and bread—the foamy turmoil of
quantum events. He works his thrall mostly in the cultural aspects of foam: how
it effects the flavor of beer, the taste of bread; how it brought about an
environmental crisis with its near indestructibility as exemplified by packing
peanuts and Macdonald’s clamshell burger containers; the ethereal pleasures of
meringues and soufflés and mousses; the aesthetic chords struck by paintings of
churning waves from Hokusai to Homer. But when Perkowitz delves into the
physics of foam, he gets bogged down. It may be that the mechanical and dynamic
properties of foam are simply not compelling, but it does seem as though
something as wondrous as sonoluminescence (the act by which bubbles change
sound into light) ought to have readers gasping in awe. It doesn’t, here. More
problematical is that Perkowitz at times comes perilously close to a tone of
cooing condescension: “No doubt you’ll soon notice the remarkable diversity of
matter that surrounds us.” At the end of the book, he does manage to make his
science sing when he describes the cosmos as having the distinct qualities of
foam as witnessed through the distribution of galaxies across space. Curious
about that froth on your cappuccino? Here’s the place to take its measure. But
it is the reader who will have to provide the initial spark of interest, for
though Perkowitz can be entertaining, he is not alluring."
Das Bild von Kugeln in Kugeln, findet sich in den Ur-ältesten Mythologien, nämlich die Räder in Rädern bei Ezekiel / Hesekiel, den Cherubim.[129]
über die Verbrennung Giordano Brunos
[AG:] Hier sind ein paar biographische Notizen zum Leben und Sterben von Giordano Bruno. Das ist historisch schon ziemlich interessant, besonders weil alle seine anderen Biographen bei dem Professor Schoppe abgeschrieben haben.[130]
[...] (465)
Brief des Professors Schoppe an Rittershausen über die Verbrennung Giordano Brunos
G. Schoppe seinem Conrad Rittershausen zum Gruß!
Was ich Dir auf Deinen letzten herausfordernden Brief geantwortet habe, wird Dir zweifellos wieder zu Händen gekommen sein, und ich vertraue darauf, wegen der vielbesprochenen Antwort in Deinen Augen jetzt genügend entschuldigt zu sein. Wenn ich Dir aber auch jetzt wieder schreibe, so reizt mich dazu der heutige Tag selber, an welchem Giordano Bruno wegen Ketzerei lebendig und vor aller Augen öffentlich auf dem Campus florae vor dem Theater des Pompejus verbrannt wurde. Denn ich glaube, daß auch dieses sich auf den letzten Teil meines gedruckten Briefes, der über die Bestrafung der Ketzer handelt, beziehen läßt. Wenn Du nämlich jetzt in Rom wärest, so würdest du aus dem Munde der meisten Italiener hören, es sei ein Lutheraner verbrannt worden, und natürlich würde Dich das in Deiner Meinung über unsere Grausamkeit nicht wenig bestärken.
Aber Du mußt wissen, mein lieber Rittershausen, daß unsere Italiener zwischen den Ketzern überhaupt keine feine Unterscheidung zu machen verstehen und alles, was ketzerisch ist, einfach lutherisch nennen; und ich bete zu Gott, daß Er sie bei dieser Einfalt bewahre, damit sie nie lernen, wie eine Ketzerei sich von der anderen unterscheidet. Denn ich fürchte, daß ihnen sonst diese Wissenschaft der Unterscheidung allzu teuer zu stehen käme. Damit Du aber die Wahrheit von mir vernimmst, so will ich Dir erzählen, und ich kann mein Wort dafür einsetzen, daß kein Lutheraner oder Kalvinist, wenn er kein abtrünniger Katholik ist oder einer, der öffentlich anstößt, jemals in Rom Gefahr läuft, geschweige denn die, mit dem Tode bestraft zu werden. Denn dies ist die Gesinnung unseres heiligsten Vaters, daß allen Lutheranern die Reise nach Rom freistehen soll und daß sie von Kardinälen und Prälaten jegliche Gefälligkeit und Freundlichkeit genießen sollen. Und daß Du doch hier wärst,
(466)
Rittershausen! Ich weiß, Du würdest dann sicher die lügnerischen Gerüchte verurteilen! So war auch vorigen Monat hier noch bei uns ein adliger Sachse, der ein ganzes Jahr im Hause des Beza gelebt hat. Dieser wurde mit vielen Katholiken bekannt. Sogar mit dem Beichtvater des Papstes, Kardinal Baronius, der ihn sehr freundlich aufgenommen und gar nicht mit ihm über Religion gesprochen hat, ausgenommen, daß er ihn so nebenbei ermahnt hat, die Wahrheit aufzusuchen. Er sagte ihm aber, er könne wegen irgendwelcher Gefahr unbesorgt sein, solange er nicht öffentlich ein Ärgernis biete. Und er wäre auch noch länger bei uns geblieben, wenn nicht plötzlich das Gerücht aufgetaucht wäre, man habe einige Engländer in den Inquisitionspalast gebracht, worauf er mit Entsetzen abreiste. Aber jene Engländer waren nicht, was die Italiener gewöhnlich sagen, Lutheraner, sondern Puritaner und verdächtig der bei den Engländern gebräuchlichen sakrilegischen Verspottung des heiligen Sakraments.
Vielleicht würde auch ich selber dem gewöhnlichen Gerüchte Glauben schenken, dieser Bruno sei als Lutheraner verbrannt worden, wenn ich nicht selbst im Inquisitionsamt zugegen gewesen wäre, als das Urteil gegen ihn verkündet wurde, und so erfahren hätte, welcher Ketzerei er geständig war. Es war nämlich dieser Bruno seiner Herkunft nach ein Nolaner aus dem Königreich Neapel, gehörig zum Orden der Dominikaner. Er begann schon vor 18 Jahren an, die Transsubstantion zu zweifeln, die ja freilich, wie Dein Chrysostomus lehrt, der Vernunft widerstreitet, ja er leugnete sie völlig, und ebenso zog er die Jungfräulichkeit der heiligen Maria in Zweifel, die doch derselbe Chrysostomus [sie] reiner als alle Cherubim und Engel nennt. Er ging dann nach Genf und verweilte dort zwei Jahre; schließlich aber, weil er den Kalvinismus, der den geradesten Weg zum Atheismus führt, nicht völlig billigte, wurde er von dort vertrieben und kam zuerst nach Lyon, von dort nach Toulouse und von dort nach Paris und bekleidete hier eine außerordentliche Professur, da er sah, daß die ordentlichen Professoren verpflichtet waren, der heiligen Messe beizuwohnen. Darauf ist er nach London gereist, hier hat er jene Schmähschrift herausgegeben über die triumphierende Bestie, d. h. über den Papst, welchen die
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Eurigen ehrenhalber eine Bestie zu nennen pflegen. Von dort ging er nach Wittenberg, und hier hat er zwei Jahre, wenn ich mich nicht irre, öffentliche Vorlesungen gehalten. Von dort wandte er sich nach Prag und gab hier ein Buch heraus über das Unendliche und ein anderes über die unzähligen Welten (wenn ich mich der Titel recht erinnere, denn die Bücher selbst habe ich in Prag gehabt) und sodann ein anderes über die Schatten und Ideen, in welchem er schreckliche und vollständig absurde Sachen lehrt, wie z. B. es gäbe unzählige Welten, die Seele könne von einem Körper in einen anderen übergehen, ja sogar in eine andere Welt, eine Seele könne sogar zwei Körper beleben, die Magie sei eine gute und erlaubte Sache, der heilige Geist sei nichts anderes als die Weltseele, und dies habe Moses gemeint, wenn er schreibt, der Geist Gottes schwebte über den Wassern; die Welt sei von Ewigkeit her. Moses habe seine Wunder durch Magie bewirkt, in der er es weitergebracht habe als die übrigen Ägypter, er habe seine Gesetze selbst erdacht, die heilige Schrift sei Träumerei, die Teufel würden selig werden. Nur die Hebräer stammten von Adam und Eva ab, die übrigen Völker von solchen Menschen, die Gott schon vorher erschaffen habe, Christus sei nicht Gott, sondern nur ein ausgezeichneter Magier gewesen und habe die Menschen betrogen und sei daher von Rechts wegen aufgehängt, nicht gekreuzigt worden; die Propheten und Apostel seien nichtswürdige Menschen gewesen, Magier, und die meisten seien aufgehängt worden. Übrigens würde es ins Unendliche gehen, wollte man alle die Ungeheuerlichkeiten mitteilen, die er in Schrift und Wort behauptet hat. Um es mit einem Worte zu sagen: Für alles, was jemals von den heidnischen Philosophen oder von alten und neueren Ketzern vorgebracht worden ist, ist er als Vorkämpfer aufgetreten. Von Prag begab er sich nach Helmstedt und soll auch dort eine Zeitlang Professor gewesen sein. Von dort ging er, um ein Buch herauszugeben, nach Frankfurt und gelangte schließlich in Venedig in die Hände der Inquisition, wo er lange festgehalten wurde. Dann wurde er nach Rom ausgeliefert und hier oftmals vom heiligen Amte, wie man es nennt, nämlich von der Inquisition, verhört und von den hervorragendsten Theologen widerlegt, erhielt dann eine Frist von 40 Tagen,[131] um sich zu besinnen, versprach bald einen Wider-
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ruf, verteidigte dann aber von neuem seine Dummheiten, erlangte dann wieder eine Überlegungsfrist von 40 Tagen: schließlich aber tat er nichts anderes, als daß er den Papst und die Inquisition zum besten hatte. Ungefähr zwei Jahre, nachdem er hier in die Inquisition kam, wurde er vor kurzem, am 9. Februar, im Palast des Groß-Inquisitors und in Gegenwart der hochedlen Kardinäle des heiligen Inquisitionsamtes (welche sowohl durch ihr Greisenalter als auch durch ihre Praxis in solchen Dingen, als auch durch ihre theologische und juristische Wissenschaft vor allen übrigen sich auszeichnen) und in Gegenwart der theologischen Räte und des weltlichen Magistrats, des Herrn Bürgermeisters verurteilt: jener Bruder wurde in den Saal geführt und mußte auf den Knien das gegen ihn gefällte Urteil anhören. Dieses aber lautete ungefähr folgendermaßen: Zunächst wurde über sein Leben, seine Studien und Ansichten Bericht erstattet und dargelegt, welche Mühe sich die Inquisition gegeben habe, um ihn zu bekehren und brüderlich zu vermahnen, und welche Hartnäckigkeit und Unfrömmigkeit er bezeugt habe. Danach haben sie ihn, wie wir es nennen, degradiert und vollständig exkommuniziert und dem weltlichen Amt zur Bestrafung übergeben mit dem Ersuchen, ihn so mild als möglich und ohne Blutvergießen zu bestrafen. Als dies alles beendet war, hat jener nichts anderes geantwortet als mit drohender Gebärde: "Mit größerer Furcht verkündigt ihr vielleicht das Urteil gegen mich, als ich es entgegennehme!" So wurde er von den Stadtknechten ins Gefängnis abgeführt und dort noch eine Zeitlang bewacht, in der Hoffnung, daß er auch jetzt noch seine Irrtümer widerrufen möge, aber vergeblich. Heute also ist er zum Scheiterhaufen oder Brandpfahl geführt worden. Als hier dem schon Sterbenden das heilige Kruzifix vorgehalten wurde, wandte er mit verachtender Miene sein Haupt und ist so geröstet elendiglich eingegangen, ich glaube wohl, um in jenen anderen, von ihm erdichteten Welten zu berichten, wie mit lästerlichen und unfrommen Menschen von uns Römern verfahren zu werden pflegt.
Dies also, mein Rittershausen, ist die Art und Weise, wie man bei uns gegen Menschen oder vielmehr Ungeheuer dieser Art zu verfahren pflegt. Nun möchte ich von Dir erfahren, ob Du ein solches Verfahren nicht billigen mußt, oder glaubst Du etwa, es
(469)
müsse jedermann freistehen, zu denken und zu bekennen, was ihm paßt? Ich meinerseits meine, Du mußt es billigen! Aber vielleicht wirst Du dabei bemerken, daß die Lutheraner solche Dinge nicht lehren und glauben und daher anders zu behandeln sind. Darin stimme ich Dir völlig bei, und wir verbrennen auch keineswegs einen Lutheraner. Jedoch über euern Propheten Luther selbst haben wir eine andere Meinung. Was wirst Du nämlich, mein lieber Rittershausen, sagen, wenn ich behaupte und es Dir beweisen kann, daß Luther zwar nicht dasselbe wie Bruno, aber noch viel unsinnigere und entsetzlichere Dinge behauptet hat, und das nicht etwa bloß in seinen Tischgesprächen, sondern daß er solche Dinge in den Büchern, die er zu seinen Lebzeiten herausgegeben hat, als Ansichten, Dogmen und Orakelsprüche gelehrt hat? Willst Du mir das etwa nicht glauben? Nun, so hast du den, der die seit vielen Jahrhunderten vergrabene Wahrheit euch gestohlen hat, noch nicht recht kennengelernt, und ich werde Dir die Stellen nachweisen lassen, aus denen Du den Saft dieses fünften Evangeliums entnehmen kannst, obwohl ihr auch dort wohl die Anatomie Luthers von Pistorius haben könntet. Wenn also auch Luther ein Bruno gewesen ist, was meinst Du, hätte mit ihm geschehen müssen? Zweifellos ist von dem langsam wandelnden Herrgott zu erwarten, daß er ihn in ewiger Verdammtnis mit höllischen Scheitern verbrennt. Was aber gebührt jenen, die diesen Luther für einen Evangelisten, für einen Propheten, für einen Elias halten? Das zu bedenken überlasse ich Dir! Nur magst Du glauben, daß die Römer keineswegs mit derjenigen Strenge gegen die Ketzer verfahren, wie man meint und wie sie es eigentlich müßten gegen diese Leute, die wissentlich und willentlich ins Verderben rennen!
This The End of this chapter. So etwas Traurig-Lustiges habe ich schon lange nicht gelesen.
De l'infinito universo et mondi (1584)
Hier kommen wir wieder zurück zu des Jordanus Brunus Meisterwerk. Dies ist die wohl grösste Meister-Leistung des Dunkel-Denkens, von Giordano Bruno.[132] Er argumentiert hier Streng Scholastisch. Wenn man das verstehen will, muss man schon alle Schriften des Aristoteles, von Vorn bis Hinten, von Unten bis Oben, von Seitlich- und Kreuz- und Quer, schon voll Ver- Standen haben. Ohne das geht es Leider Gar nicht. Aristoteles wird hier nur der Peripatetiker genannt.[133]/[134] Ich glaube, Petrus Abaelardus, so ca. um 1100 CE,[135] so ca. 450 Jahre vorher, der konnte das schon besser ausdrücken, als Giordano Bruno. Der hätte sich wohl besser die Schriften des Abaelardus vorher ansehen sollen, und etwas davon plagiieren sollen, bevor er das geschrieben hat.
https://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Abelard
Vorher
aber noch ein Ein-Sprengsel:[136] Scholastik, das heisst: Ein
Scholastiker weiss ganz genau, wieviele Engelein auf einer Nadelspitze tanzen
können, aber man hat keine Ahnung davon, wie man das alles aus-balancieren
muss, damit bei all dieser Hoppserei, dass die Nadel nicht umfällt, oder
sich ver-biegt oder sich er-bricht. Dann gibt es noch ein paar ziemlich
schwierige Fragen, über die uns die Scholastiker leider im Un-Klaren
lassen. Was für eine Masse hat ein Engel? Man kann annehmen, dass er so viel
Masse hat, wie ein Neutrino. Denn die Engel sind Geschlechts-Neutral.
Dann, man könnte es auch sagen, sie sind Neutr-Humongous. Denn wenn sie
genau wie Neutrinos wären, dann würden sie durch die Nadel einfach hindurch
fliegen, denn die haben nur eine Schwache Wechselwirkung. Aber um darauf zu
Tanzen, müssen sie schon eine Wechselwirkung haben. Und die Hl. Schrift hat uns
auch gesagt, dass der Hl. St. Jacobus einmal ein wrestling-Match mit
einem Engel gehabt hat.[137] Ohne Wechselwirkung wäre da wohl nichts
passiert. Welche Geschwindigkeit hat ein Engel? Unter der Licht-Geschwindigkeit
werden sie das kaum tun, denn sie sind die Boten Gottes, und der ist
immer Gleichzeitig Über- All. Daher muss man annehmen, dass, wenn sie sich mit
Licht-Geschwindigkeit oder darüber bewegen, dann geht ihre Masse gegen
Un-Endlich. Dann muss man die Kinetische Energie berechnen, die ein
Engel hat, wenn er da so herum-hoppst. Die muss dann auch gegen
Un-Endlich gehen. Dann muss man sich Gedanken machen, was eine Nadel so
aushält. Wenn sie aus gewöhnlichem Stahl ist (Adamantis), dann verbiegt sie
sich bei all dieser Hoppserei zu einem Fisch-Haken.[138] Wenn sie aus Diamant ist (Diamantis), dann
gehen wir nach Hause nicht, bis dass die Achse bricht. Denn so ein
Diamant hält ziemlich viel aus, vor allem unter Druck-Belastung. Der schöne
Seiten-Effekt dabei ist: Wenn ein Engel mit Licht-Geschwindigkeit darauf herum
hoppst, dann sendet der Diamant aufgrund des Gesetzes des Quanten-Sprungs,
einen schönen Lichtblitz aus, der quer durch den ganzen Kósmos zu vernehmen
ist. Allso, bei so vieler Hoppserei, mit so vielen Engelein dabei, das auch
noch mit einem schönen Himmlischen Feuerwerk, verbunden ist. Und so, so geht
eine fromme Legende, sind die Sterne wirklich entstanden. Sie sind nur die
Funken, von der Hoppserei von so vielen Enger'lein, auf einer oder mehreren Diamantenen
Nadeln. (Die Zahl der Engel soll gegen Unendlich gehen. Die Zahl der
Sterne, nach Giordano Bruno, muss folgerichtig auch gegen Unendlich gehen. Quod Erat Demonstrandum).[139]
Wenn der Himmel schon Photonisch ist (dies wird auch unter dem Begriff der Gotischen Licht-Metaphysik behandelt).[140] oder auch Neutrinisch, dann ist die Hölle definiert, durch die Abwesenheit von Licht, oder höchstens noch ein Höllen-Feuer, aber nur auf Kleiner Glut. Das ist sicher Thermodynamisch. Ich kann es be- schwören, denn ich war da Mit Dabei. Bei dem Dante, der hat mich zum Glück da wieder heraus- gekriegt. Mit Hilfe des Hl. St. Vergilius, und der hatte seine Bienen mit dabei.[141] Denn ich habe die Anfangs- Semester von der Thermodynamik, irgendwo in meinem Winter-Schlaf des Murmeltiers, in meinen Mathematischen Anfangs-Semestern, irgendwie, nicht so Richtig Mit-Gekriegt.
Hier ist noch eine vergnügliche Anekdote, von einem sehr gelehrigen Schüler, der sich mit Thermodynamik gut auskannte. Die passt mir da, sehr gut zu dem obigen Thema!!! Denn: Wo es einen Himmel gibt, da muss es auch eine Hölle geben, und die ist Thermodynamisch:
Is Hell Exothermic or Endothermic?
Dr. Schlambaugh of the U. of Oklahoma Chemical Engineering Dept. is known for
asking questions on his finals like: "Why do airplanes fly?" In May
1997, the "Momentum, Heat, and Mass Transfer II" final exam question
was: "Is Hell exothermic or endothermic? Support your answer with
proof." Most of the students wrote proofs of their beliefs using Boyle's
Law or some variant. One student, however, wrote the following:
"First, we postulate that if
souls exist, they must have some mass. If they do, then a mole of souls also
must have a mass. So, at what rate are souls moving into hell and at what rate
are souls leaving? I think we can safely assume that once a soul gets to hell,
it does not leave. Therefore, no souls are leaving. As for souls entering Hell,
let's look at the different religions that exist in the world today. Some
religions say that if you are not a member of their religion, you will go to
Hell. Since there are more than one of these religions, and people do not
belong to more than one religion, we can project that all people and all souls
go to Hell. With the birth and death rates what they are, we can expect the
number of souls in hell to increase exponentially. Now, we look at the rate of
change in the volume of Hell. Boyle's Law states that in order for the
temperature and pressure in hell to stay the same, the ratio of the mass of the
souls and volume needs to stay constant. [A1] So, if Hell is expanding at a
slower rate than the rate at which souls enter hell, then the temperature and
pressure in Hell will increase until all Hell breaks loose. [A2] Of course, if
Hell is expanding at a rate faster than the increase in souls in Hell, then the
temperature and pressure will drop until Hell freezes over So which is it? If
we accept the postulate given to me by Theresa Banyan during freshman year,
that, "It'll be a cold day in Hell before I sleep with you," and
taking into account that I still have not succeeded in having sexual relations
with her, then [A2] cannot be true... thus, Hell is exothermic."
The student, Tim Graham, got the
only "A".
Es ist Lobesam zu vermerken, dass Elisabeth v. Samsonow in diesem Kapitel alle die wichtigen Schlüssel-Begriffe mit ihren Aristotelischen Bedeutungen versehen hat. Sonst könnte man überhaupt nicht Verstehen, was Giordano Bruno damit gemeint hat. Besonders Lobesam ist ihre Übersetzung seines Gedichtes auf S. 455. Das ist, ich muss es zu- Geben: Das ist eines der besten Meisterwerke der Italienischen Poiaesie. Dante hätte sich dabei auch noch etwas abschreiben können.[142] Hier ist ein wichtiges Zitat, damit es nicht Ver- Gessen wird.
Gewiß, es besteht kein Zweifel, daß jenes Phantasieren von Sternträgern und Flammenträgern, von Achsen und Deferenten, vom Hilfsdienst der Epizykeln und von einer großen Menge anderer Chimären durch kein anderes Prinzip verursacht ist als - wie es scheint - durch die Vorstellung, diese Erde befinde sich im Mittelpunkt und Zentrum des Universums und alles bewege sich um sie, die als einzige feststeht.
(Seite 456)
Zuerst, die Widmung:
Einleitungsschreiben an den erlauchten Herrn Michel von Castelnau, Seigneur de Mauvissiere,
Concressault und Joinville, Ritter des Ordens des Allerchristlichsten Königs,
Mitglied Seines Geheimen Rats, Hauptmann über fünfzig Wachleute, und Botschafter bei der
Allerdurchlauchtigsten Königin von England.
Wenn man soviel Ironie noch aushalten kann, dann ist man bei Giordano Bruno ganz richtig Auf- Ge- Hoben, im Triadischen Hegel'schen Sinne. Ich übernehme die Seiten- Überschriften Verbatim, damit man das in dem Buch nachvollziehen kann. Jetzt kommt das übliche Brimborium:
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (435)
Wenn ich, erlauchter Ritter, den Pflug über das Feld führte, eine Herde weidete, einen Garten bebaute, ein Gewand flickte - niemand würde nach mir hinsehen, wenige würden auf mich aufmerksam, von den allerwenigsten würde ich mit Vorwürfen bedacht, und ich hätte es leicht, allen zu gefallen. Da ich aber nun das Feld der Natur abschreite, um die Erquickung der Seele bemüht bin, guten Samen in das Erdreich des Verstandes zu senken begehre und statt auf die Trachten der Menschen auf das Trachten des Intellekts mich verstehe - gleich bedroht mich jeder, kaum daß er mich erblickt; fällt mich an, kaum daß er mich näher ansieht; beißt mich, kaum daß er mich erreicht; verschlingt mich, kaum daß er mich zu fassen bekommt. Und es ist nicht einer allein, nicht einige wenige sind es - es sind viele, ja fast alle. Wollt Ihr verstehen, woher das kommen mag, so sage ich Euch, daß der Anlaß dafür die Allgemeinheit ist, die mir mißfällt, das gemeine Volk, das ich verabscheue, die große Menge, die mich unbefriedigt läßt - die eine, die mich entflammt: durch sie bin ich auch in der Untertänigkeit frei, auch im Leid zufrieden, in der Bedürftigkeit reich und lebendig auch im Tode; um ihretwillen fühle ich keinen Neid auf jene, die bei aller Freiheit Knechte sind, in aller Lust nur leiden, bei allem Reichtum arm sind und im Leben tot; denn sie haben im Körper die Kette, die sie fesselt, im Herzen die Hölle, die sie niederdrückt,
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (436)
in der Seele den Irrtum, der sie krank macht, im Geist die Trägheit, die sie tötet. Denn da ist kein großer Sinn in ihnen, sie zu befreien, keine Langmut, sie emporzuheben, kein Glanz, sie zu erleuchten, kein Wissen, sie zu beleben. So kommt es, daß ich nicht - gleichsam müde geworden - den Fuß von dem rauhen Pfad zurückziehe; auch nicht - gleichsam entmutigt - die Arme sinken lasse vom Werk, das zu tun ist; auch nicht - gleichsam der Verzweiflung erlegen - mich zur Flucht wende vor dem Feind, der sich mir entgegenstellt; auch nicht - gleichsam geblendet - die Augen von dem göttlichen Gegenstand fortwende. Doch höre ich mich dafür zumeist einen Sophisten nennen, der mehr darauf bedacht sei, scharfsinnig zu scheinen als wahrhaftig zu sein, mehr darauf aus, neue und falsche Lehre ins Leben zu rufen, als darauf, die alte und wahre zu stärken; oder einen Vogelsteller, der auf der Jagd nach dem Glanz des Ruhms die Finsternis des Irrtums verbreitet; oder einen ruhelosen Geist, der die Gebärde wohlgeordneter Wissenschaften umstürzt und an ihrer Stelle Gebilde der Verderbtheit aufrichten will. So mögen denn, Herr, die heiligen Mächte alle die von mir fernhalten, die mich unrechterweise hassen, mein Gott sei mir immer geneigt, die Herrscher unsrer Welt mögen mir günstig sein, und die Gestirne mögen mir die Saat für das Feld und das Feld für die Saat so bereiten, daß der Welt nützliche und rühmliche Frucht meiner Arbeit werde - in der Erweckung des Geistes und der Aufschließung der Empfindung bei denen, die des Lichts beraubt sind: Wie ich denn ganz gewiß mich nicht verstelle und - sollte ich irren - doch wahrhaftig glaube, nicht zu irren, und im Sprechen wie im Schreiben nicht bloß disputiere, um Sieger zu bleiben (denn ich achte allen Ruhm und Sieg für Feinde Gottes und für ganz und gar verächtlich und ehrlos, wo die Wahrheit fehlt). Sondern ich mühe, plage und quäle mich um des wahren Wissens willen und bemüht um die wahre Anschauung der Dinge. Dies werden die Beweisführungen zeigen, die von gewichtigen Gründen abhängen, welche aus geschulter Sinneswahrnehmung stammen, welche hinwiederum geleitet ist durch fehlerfreie Gattungsbegriffe, die sich als wahrhafte Sendboten von den Naturdingen aufschwingen und sich denen zeigen, die sie suchen, sich denen offenbaren, die auf sie den Blick richten -
Über Das Unendliche, Das Universum Und Die Welten (437)
klar für den, der sie auffaßt, und gewiß für den, der sie begreift. In Eure Hände gebe ich hier also meine Betrachtung über das Unendliche, das Universum und die unzähligen Welten.
ELPINO: Wie kann denn das Universum unendlich sein? PHILOTHEO: Wie kann denn das Universum endlich sein? ELPINO: Wollt Ihr behaupten, diese Unendlichkeit lasse sich beweisen?
PHILOTHEO: Wollt Ihr behaupten, diese Endlichkeit lasse sich beweisen?
FIACASTORIO: Ad rem, ad rem, st iuvat [zur Sache, zur Sache,
wenn's gefällig ist], schon zu lange habt Ihr uns auf die Folter gespannt!
BURCHIO: Kommt bald zu ein paar Gründen, Philotheo, denn es wird mir ein Vergnügen sein, dieses Märchen, diese Ausgeburt der Phantasie anzuhören.
FRACASTORIO: Modestius [bescheidener], Burchio: Wie, wenn die Wahrheit dich am Ende überzeugen würde? BURCHIO: Und wenn es auch wahr wäre, ich würde es doch nicht glauben; dieses Unendliche kann mein Kopf nicht fassen, noch kann mein Magen es verdauen - obwohl es mir sozusagen gelegen käme, wenn es so wäre, wie Philotheo sagt; denn falls ich je das Mißgeschick hätte, aus dieser Welt hinauszufallen, geriete ich doch immer an irgendeinen Ort.
ELPINO: Eins ist gewiß, Philotheo: Wenn wir die Sinne zu Richtern machen, oder wenn wir ihnen auch nur die Vorrangstellung einräumen, welche ihnen dafür gebührt, daß alle Kenntnis in ihnen ihren Ursprung hat,[143] dann werden wir es vielleicht schwierig finden, eher auf das zu schließen, was du sagst, als auf das Gegenteil. Beginnt nun, wenn es Euch recht ist, mich zu belehren.
PHILOTHEO: Es gibt keinen Sinn, der das Unendliche sieht, es gibt keinen Sinn, von dem diese Schlußfolgerung verlangt würde; denn das Unendliche kann nicht Gegenstand der Sinne sein; und daher ist, wer es mittels der Sinne zu erkennen verlangt, wie einer, der die Substanz und die Essenz mit Augen
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (438)
sehen will; und wer etwa deshalb ihre Existenz abstritte, weil sie nicht fühlbar oder sichtbar sei, käme dahin, sein eigenes Sein und Wesen zu leugnen. Es muß daher bei der Befragung der Sinne als Zeugen eine bestimmte Form eingehalten werden: Wir schenken ihnen nur bei wahrnehmbaren Dingen Gehör, und auch da nicht ohne den Verdacht, ob sie nicht im Verein mit der Vernunft zu ihrem Urteil kommen. Dem Intellekt kommt es zu, Rechenschaft zu geben über abwesende Dinge, die durch zeitlichen Abstand und räumliche Entfernung von uns getrennt sind. Und es ist uns in diesem Fall vollkommen genug, und wir haben ein hinreichendes Zeugnis durch die Sinne, da sie nämlich nicht in der Lage sind, uns zu widersprechen, und außerdem ihre Schwäche und Unzulänglichkeit durch den Anschein der Endlichkeit zeigen und eingestehen, den sie durch den Horizont hervorrufen, an dessen Hervorbringung schon zu sehen ist, wie unbeständig sie sind. Da wir nun aus Erfahrung wissen, daß die Sinne uns über die Oberfläche dieser Erdkugel täuschen, müssen wir ihnen um so mehr mit Vorsicht begegnen, was jene Begrenzung angeht, die sie uns im Sternengewölbe erblicken lassen. ELPINO: Sagt: Wozu dienen uns dann die Sinne? PHILOTHEO: Nur dazu, die Vernunft anzuregen, Klage zu erheben, und dazu, ein parteiisches Zeugnis abzulegen - nicht dazu, umfassend Zeugnis zu geben, und ebensowenig zum Urteilen und Verdammen. Denn wie vollkommen sie auch sein mögen, nie sind sie ohne irgendwelche Trübungen. Weshalb die Wahrheit zu einem geringen Teil von den Sinnen herkommt, wie von einem schwachen Ausgangspunkt, aber nicht in den Sinnen ist. ELPINO: Wo denn also?
PHILOTHEO: Im wahrnehmbaren Gegenstand wie in einem Spiegel, in der Vernunft in der Weise der Argumentation und Rede, im Intellekt in der Weise der Voraussetzung oder Folge, im Geist in der eigentlichen und lebendigen Form. ELPINO: Wohlan denn, bringt Eure Gründe vor. PHILOTHEO: Das will ich tun. Wenn die Welt endlich ist und außerhalb ihrer nichts ist, dann frage ich Euch: Wo ist die Welt? Wo ist das Universum? Aristoteles antwortet: Es ist in sich selbst. Die Außenwölbung der ersten Himmelssphäre ist der universelle Ort [loco universale], und als erstes Enthaltendes ist
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (439)
sie in keinem weiteren Enthaltenden, da der Ort nichts anderes ist als die Oberfläche und der äußerste Punkt des enthaltenden Körpers. Daher hat das, was in keinem enthaltenden Körper ist, keinen Ort.' - Was willst nun du, Aristoteles, damit sagen, daß "der Ort in sich selbst ist"? Was wirst du folgern für "etwas außerhalb der Welt"? Wenn du sagst, dort sei nichts, dann sind mit Gewißheit der Himmel und die Welt nirgendwo ...
FiACASTORIO: Nullibi ergo erit mundus. Omne erit in nihilo.
[Die Welt ist dann folglich nirgends. Alles ist dann im Nichts.] PHILOTHEO: - die Welt ist dann etwas Unauffindbares. Wenn du sagst (und mir scheint gewiß, daß du etwas sagen willst, um dem Leeren und dem Nichts zu entkommen) - wenn du also sagst, außerhalb der Welt sei ein geistiges und göttliches Wesen, derart, daß Gott zum Ort aller Dinge wird, kommst du selber in große Verlegenheit, uns verständlich zu machen, wie etwas Unkörperliches, Intelligibles und Ausdehnungsloses zum Ort für Ausgedehntes werden kann. Denn wenn du sagst, Gott umfasse in der Weise einer Form und so, wie die Seele den Körper umgreift, antwortest du nicht auf die Frage nach dem Außerhalb und auf das Problem, was sich jenseits und außerhalb des Universums befindet. Und wenn du dich darauf herausreden willst, daß es dort, wo nichts ist, auch keinen Ort und kein Außerhalb gebe, dann stellst du mich damit nicht zufrieden; denn das sind Worte und Ausflüchte, bei denen sich nichts denken läßt. Es ist nämlich ganz unmöglich, daß du mich mit den Sinnen oder mit der Phantasie (selbst wenn man noch andere Sinnesvermögen und andere Arten der Phantasie entdeckte) dazu bringst, ernsthaft zu behaupten, es ließe sich eine Fläche, ein Rand oder ein äußerster Punkt dieser Art finden, außerhalb deren nicht entweder ein Körper oder das Nichts wäre: Nicht einmal, wenn dort Gott ist, denn die Gottheit ist nicht, um das Leere zu füllen, und folglich gehört es in keiner Weise zu ihrer Bestimmung, den Körper zu begrenzen. Alles nämlich, wovon man sagt, es begrenze, ist entweder eine äußere Form oder ein enthaltender Körper. Und wie du es auch immer drehen und wenden magst, du stündest immer als einer da, welcher die Natur Gottes und des Alls herabsetzt.
BURCHIO: Gewiß, glaube ich, müßte man ihm dies sagen: Wenn
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (440)
jemand seine Hand über jenes Gewölbe hinausstreckte,[144] dann wäre sie an einem Ort, und folglich hätte sie kein Sein. PHILOTHEO: Ich füge dem hinzu, daß es keinen gesunden Verstand gibt, der diese Aussage der Peripatetiker nicht als einen Widerspruch in sich auffassen würde. Aristoteles hat den Ort nicht als enthaltenden Körper definiert, nicht als einen bestimmten Raum, sondern als Oberfläche eines enthaltenden Körpers; und dann ist der erste, grundlegende und erhabenste Ort [il primo e principal e massimo loco] derjenige, auf den diese Definition am wenigsten und in keiner Weise zutrifft. Dieser Ort ist die Innenwölbung der ersten Himmelssphäre, welche die Oberfläche eines Körpers ist; und zwar eines solchen, der nur enthält und nicht enthalten ist. Um aus dieser Oberfläche einen Ort zu machen, soll nicht erforderlich sein, daß sie einem enthaltenen, sondern nur, daß sie einem enthaltenden Körper angehört. - Wenn sie aber Oberfläche eines enthaltenden Körpers ist, und keinem anderen enthaltenen Körper angefügt und benachbart, dann ist sie ein Ort ohne Ortsbestimmung, da ja Ort zu sein der ersten Himmelssphäre nur hinsichtlich ihrer Innenwölbung zukommt, welche die Außenwölbung der zweiten Himmelssphäre berührt. Da seht Ihr, wie nichtig und verworren diese Definition ist, und wie sie sich selbst aufhebt. Zu dieser Verwirrung kommt es durch jenen Unfug, nämlich behaupten zu wollen, außerhalb der ersten Himmelssphäre sei nichts. ELPINO: Die Peripatetiker werden sagen, die erste Himmelssphäre sei enthaltender Körper hinsichtlich der Innenwölbung, und hinsichtlich der Außenwölbung nicht, und hinsichtlich der ersteren sei sie Ort.
FItACASTORIO: Und ich füge hinzu, daß es demzufolge eine Oberfläche eines enthaltenden Körpers gibt, die nicht auch Ort ist. PHILOTHEO: Kurz und gut, um direkt zum Gegenstand zu kommen: Es scheint mir lachhaft, zu sagen, jenseits des Himmels sei nichts, der Himmel sei in sich selbst und er sei in akzidenteller Weise an einem Ort und in akzidenteller Weise Ort - id est [d. h.] hinsichtlich seiner Teile. Und ich sage, daß er, was immer auch mit seinem "akzidentell" gemeint sein mag, nicht vermeiden kann, aus einem zwei zu machen; denn was enthält und was enthalten ist, ist immer zweierlei; und zwar so sehr
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (441)
zweierlei, daß sogar seiner eigenen Auffassung nach das Enthaltende unkörperlich ist und das Enthaltene Körper, das Enthaltende unbeweglich und das Enthaltene beweglich, das enthaltende mathematisch und das Enthaltene physikalisch. Was immer es nun auch mit dieser Oberfläche auf sich haben mag, ich frage beharrlich weiter: Was ist jenseits derselben? Antwortet man mir, da sei nichts, dann sage ich, dies sei das Leere und das Nichts; und zwar ein Leeres und ein Nichts derart, daß es keine Seinsweise hat, noch eine jenseitige Grenze, diesseits jedoch begrenzt ist. Und das ist schwerer vorzustellen, als zu denken, daß das Universum unendlich und unermeßlich ist. Denn wir können dem Leeren nicht entkommen, wenn wir das Universum endlich annehmen wollen. Sehen wir nun, ob es füglich einen solchen Raum geben kann, in dem nichts ist. In diesem unendlichen Raum befindet sich dieses endliche Universum[145] (ob durch Zufall, aus Notwendigkeit oder aufgrund der Vorsehung - darauf lasse ich mich im Moment nicht ein). Ich frage, ob derjenige Raum, der die Welt enthält, größere Tauglichkeit hat, eine Welt zu enthalten, als anderer Raum jenseits desselben. FRACASTORIO: Gewiß nicht, scheint mir; denn wo nichts ist, ist auch keinerlei Unterschiedenheit [differenza]; und wo keine Unterschiedenheit ist, ist auch nicht verschiedenerlei Tauglichkeit [aptitudine], und wahrscheinlich ist überhaupt keine Tauglichkeit,wo nichts ist.
ELPINO: Und ebensowenig irgendeine Untauglichkeit [inepzia]. Und von beiden eher die erstere als die letztere. PHILOTHEO: Ihr habt recht. Und daher sage ich: Wie das Leere und Nichts (das durch die Aussage der Peripatetiker notwendig mit gesetzt wird) keinerlei Tauglichkeit zum Aufnehmen besitzt, so kann es noch viel weniger Tauglichkeit haben, die Welt abzuweisen. Aber eine dieser beiden Tauglichkeiten sehen wir verwirklicht, und die andere können wir in keiner Weise sehen, es sei denn mit den Augen der Vernunft. Ebenso, wie also diese Welt in diesem Raum ist, welcher die gleiche Größe hat wie diese Welt (von den Platonikern Materie genannt), kann eine andere Welt in einem anderen Raum sein und in unzähligen Räumen, jenseits dieses Raumes und von gleicher Größe. FRACASTORIO: Gewiß können wir in Entsprechung zu dem,
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (442)
was wir sehen und kennen, sicherer urteilen, als im Gegensatz zu dem, was wir sehen und kennen. Da nun für unser Sehen und für unser Erfahren das Universum weder endet noch an das Leere und Nichts grenzt und wir von diesem letzteren keinerlei Kunde haben, müssen wir vernünftigerweise so schließen, denn wenn auch alle übrigen Gründe gleichwertig wären: wir sehen doch, daß die Erfahrung im Gegensatz steht zum leeren Raum, und nicht zum erfüllten. Wenn wir so sagen, sind wir auf jeden Fall gerechtfertigt; sagen wir anders, werden wir uns kaum vor tausenderlei Vorwürfen und Unstimmigkeiten retten können. - Fahrt fort, Philotheo.
PHILOTHEO: Vom unendlichen Raum wissen wir also mit Gewißheit, daß er Tauglichkeit zur Aufnahme von Körpern hat, und anderes wissen wir nicht. Mir genügt jedoch, daß er der Aufnahme von Körpern nicht widerstrebt; zumindest aus dem einen Grund, daß dort, wo nichts ist, auch nichts Schaden anrichten kann. Es bleibt nun zu sehen, ob es vorteilhaft ist, daß der ganze Raum erfüllt ist, oder nicht. Und ganz gleich, ob wir ihn daraufhin betrachten, was er sein kann, oder daraufhin, was er tun kann, wir werden es immer nicht nur vernünftig, sondern auch notwendig finden, daß er erfüllt ist. Damit dies deutlich wird, frage ich Euch, ob es gut ist, daß diese Welt ist.'
ELPINO: Sehr gut sogar.
PHILOTHEO: Dann ist es also gut, daß dieser Raum, der gleich der Ausdehnung dieser Welt ist (welchen ich leer nennen will, ohne Unterschied dem Raum entsprechend, von dem du sagen würdest, er sei ein Nichts jenseits der ersten Himmelssphäre) - daß also dieser Raum erfüllt ist?
ELPINO: So ist es.
PHILOTHEO: Ich frage dich weiterhin: Glaubst du, daß - da sich dieses Wunderwerk, Welt genannt, in diesem Raum befindet - diese selbe Welt in einem anderen Raum dieses Nichts hätte sein können oder sein könnte?
ELPINO: Ich würde sagen: ja - obwohl ich nicht sehe, wie wir im Nichts und im Leeren von einem Unterschied zwischen dem einen und dem anderen sprechen können. FRACASTORIO: Ich bin sicher, du siehst es wohl, wagst aber nicht, zuzustimmen, weil du siehst, wohin er dich führen will.
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (443)
ELPINO: Stimmt nur ruhig mit Überzeugung zu; denn es ist notwendig, auszusprechen und einzusehen, daß diese Welt in einem Raum ist; und dieser wäre, wenn nicht die Welt wäre, ununterschieden von dem Raum, der jenseits Eures ersten Bewegbaren [primo mobile] ist.
FRACASTORIO: Fahrt fort.
PHILOTHEO: Wie also dieser Raum notwendig vollkommen ist und vollkommen hat sein können aufgrund dessen, daß er den Weltkörper [corpo universale] enthält, wie du sagst, so kann auch der gesamte übrige Raum vollkommen sein und hat es sein können.
ELPINO: Das gestehe ich zu; und was folgt daraus? Kann sein, kann haben: ist er deshalb schon, hat er deshalb schon? PHILOTHEO: Wenn du nur ganz unvoreingenommen gestehen willst, werde ich schon dafür sorgen, daß er sein kann, sein muß und ist. Denn wie es schlecht wäre, wenn dieser Raum nicht erfüllt wäre, das heißt, wenn diese Welt nicht wäre, ist es aufgrund der Ununterschiedenheit der Räume nicht weniger schlecht, daß nicht der ganze Raum erfüllt sei; und folglich hat das Universum unendliche Ausdehnung, und der Welten sind unzählige.
ELPINO: Und der Grund dafür, daß ihrer so viele sein müssen und eine nicht genügt?
PHILOTHEO: Wenn es schlecht ist, daß diese Welt nicht ist oder daß es diesen erfüllten Raum nicht gibt - ist das so hinsichtlich dieses Raums oder hinsichtlich eines anderen, der diesem gleich ist?
ELPINO: Ich sage, daß es schlecht ist hinsichtlich dessen, was in diesem Raum ist und sich unterschiedslos auch in einem anderen Raum, der diesem gleicht, befinden könnte.
PHILOTHEO: Das kommt, wenn du es recht erwägst, alles auf eins hinaus, denn die Gutheit [bontä] dieses körperhaften Seins, das in diesem Raum ist oder in einem anderen gleich großen Raum sein könnte, bezeugt diejenige Gutheit, die einem solchen Raum von solcher Größe angemessen ist, und betrifft diejenige Vollkommenheit, die in ihm sein kann - und nicht diejenige, die in unzähligen anderen Räumen dieser Art sein kann. Dies um so mehr, als dann, wenn es einen Grund gibt, daß ein endliches
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (444)
Gutes ist, ein begrenztes Vollkommenes, es unverhältnismäßig viel mehr Grund gibt, daß ein unendliches Gutes ist. Denn wo das endliche Gute aus Billigkeit und Vernunft gut ist, ist es das Unendliche aus absoluter Notwendigkeit. ELPINO: Gewiß ist das unendliche Gute, aber es ist unkörperlich.
PHILOTHEO: Hierin stimmen wir überein, was das unkörperliche Unendliche angeht. Was aber hindert, daß nicht auch das gute, seiende und körperhafte Unendliche durchaus stimmig ist? Oder was steht dem entgegen, daß das Unendliche, das im schlechthin einfachen und unteilbaren ersten Prinzip eingefaltet ist, nicht vielmehr in diesem seinem unendlichen und unbegrenzten Abbild ausgefaltet werde, durchaus fähig der Aufnahme unzähliger Welten, als daß es in so engen Grenzen entfaltet wird, daß es schimpflich erscheint, nicht zu denken, daß dieser Körper, der uns so groß und weit erscheint, in Anbetracht der göttlichen Gegenwart nichts ist als ein Punkt - ja, geradezu ein Nichts?
ELPINO: Wie die Größe Gottes in keiner Weise in seiner körperlichen Ausdehnung besteht (ganz davon zu schweigen, daß die Welt ihm nichts hinzufügt), ebensowenig dürfen wir denken, daß die Erhabenheit seines Abbilds im größeren oder geringeren Umfang seiner Ausdehnung besteht. PHILOTHEO: Da habt Ihr vollkommen recht, aber Ihr antwortet nicht auf den Kern des Arguments; denn nicht um der Würde der Ausdehnung und des körperlichen Umfangs willen fordere ich den unendlichen Raum, noch hat ihn die Natur aus diesem Grund, sondern um der Würde der Naturwesen und der körperlichen Arten willen; denn unvergleichlich besser erweist sich die unendliche Vortrefflichkeit in unzähligen Einzelwesen als in zählbaren und endlichen.
Darum ist es erforderlich, daß von einem unerreichten göttlichen Angesicht ein unendliches Abbild sei, in welchem sich dann als unzählige Teile unzählige Welten - welche jene anderen sind - befinden. Darum muß es aufgrund unzähliger Grade der Vollkommenheit, welche bestimmt sind, die unkörperliche göttliche Vortrefflichkeit in körperlicher Weise zu entfalten, unzählige Einzelwesen geben, welche die großen Lebewesen sind (von
UBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (445)
denen diese Erde eines ist, die göttliche Mutter, die uns geboren hat und uns ernährt und uns wieder in sich aufnehmen wird), zur Aufnahme dieser unzählig vielen ist ein unendlicher Raum erforderlich.
Es ist also sogar gut, daß unzählige Welten, so wie sie sein können, sind, die dieser gleichen, wie sie sein könnte und sein kann, und wie es gut ist, daß sie ist.
ELPINO: Wir sagen darauf, daß diese endliche Welt, mit diesen endlich vielen Gestirnen, die Vollkommenheit aller Dinge in sich einschließt.
PHILOTHEO: Das könnt Ihr sagen, aber deshalb noch nicht beweisen; denn die Welt, die in diesem endlichen Raum ist, schließt die Vollkommenheit dieser endlich vielen Dinge ein, die in diesem Raum sind; aber damit noch nicht die der unendlich vielen, die in unzähligen weiteren Räumen sein können. FRtCASTORIO: Mit Verlaub, halten wir inne, und machen wir es nicht wie die Sophisten, die disputieren, um Sieger zu bleiben, und die durch ihr Starren auf die Siegespalme verhindern, daß sie und andere begreifen, was wahr ist. Ich denke doch, daß es keinen so hartnäckigen Starrkopf gibt, der es weiterhin abstreiten wollte, daß mit Fug und Recht unzählige Welten sein können - aus dem Grund, daß der Raum unendlich in sich schließen kann, und auch aus dem Grund, daß unendlich viele Welten, die nicht weniger in ihm beschlossen sein können, als es diese eine sein kann, die wir kennen, je einzeln und in der Gesamtzahl gut sind. Denn unendlicher Raum hat unendliche Tauglichkeit, und in dieser unendlichen Tauglichkeit ist unendliche verwirklichte Existenz [atto di esistenza] nur löblich; denn durch sie wird das unendliche Wirkende [infinito efficiente] nicht als unzureichend [deficiente] erachtet, und die Tauglichkeit ist nicht vergebens.
Gib dich also zufrieden, Elpino, weitere Gründe zu hören, wenn Philotheo weitere einfallen.
ELPINO: Um die Wahrheit zu sagen: Ich sehe sehr wohl, daß es zu keinerlei Unstimmigkeiten führt, wenn man die Welt - das Universum, wie Ihr sagt - als unendlich behauptet, und es befreit uns aus unzähligen Bedrängnissen, in die wir durch die gegenteilige Behauptung verstrickt werden. Insbesondere erkenne ich an, daß wir zuweilen gezwungen sind, mit den Peripa-
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tetikern etwas zu behaupten, was in unserem Verständnis keinerlei Grundlage hat: wie dann, wenn wir zum Beispiel, nachdem wir das Leere abgestritten haben, sowohl außerhalb wie innerhalb der Welt, doch auf die Frage antworten wollen, die danach forscht, wo das Universum sei. Und wir sagen, es sei in seinen Teilen - aus Furcht davor, zu sagen, es sei an gar keinem Ort, was dasselbe ist wie nullibi, nusquam [nirgends]. Das ändert aber nichts daran, daß man in dieser Weise gezwungen ist, zu behaupten, die Teile befänden sich an einem Ort, das Universum jedoch sei an keinem Ort, noch im Raum; und diese Behauptung kann sich, wie jeder sieht, auf keinerlei Verständnis gründen, sondern stellt offensichtlich eine beständige Flucht davor dar, die Wahrheit einzugestehen, indem man die Welt und das Universum unendlich annimmt oder den Raum unendlich setzt; wobei aus beiden Setzungen doppelte Verwirrung folgt für den, der sie vertritt. Ich stimme also dem zu, daß das All [tutto][146] - wenn es ein Körper ist, und zwar ein kugelförmiger Körper,[147] und folglich gestaltet und begrenzt - in einem unendlichen Raum begrenzt sein muß; wobei, wenn wir sagen wollen, in diesem Raum sei nichts, notwendig zugestanden werden muß, er sei das wahrhafte Leere; und dieses hat, wenn es ist, im Ganzen nicht weniger Grund als in diesem Teil, den wir hier als aufnahmefähig für diese Welt erblicken; wenn das Leere nicht ist, muß der erfüllte Raum sein, und folglich muß das Universum unendlich sein. Und daß die Welt alicubi [irgendwo] sei, wenn man einmal behauptet hat, außerhalb ihrer sei nichts, und sie sei in ihren Teilen, ist eine ebenso abgeschmackte Folgerung, wie wenn man sagte, Elpino sei alicubi, weil seine Hand in seinem Arm, sein Auge in seinem Gesicht, sein Fuß in seinem Bein, das Haupt in seinem Oberkörper ist. Um jedoch zum Schluß zu kommen, um nicht die Rolle des Sophisten zu spielen, der den Finger mit Geschwätz zu vertun, stimme ich dem zu, was ich nicht leugnen kann, das heißt, daß im unendlichen Raum entweder unendlich viele Welten, dieser ähnlich, sein könnten oder daß dieses Universum seine Aufnahmefähigkeit und Fassungskraft um viele Körper von der Art, wie diese sind, Gestirne genannt, erweitern würde; und auch, daß - ganz gleich, ob diese Welten ähnlich sind oder nicht - das Sein für die eine so gut ist wie für die
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andere; denn das Sein der anderen hat nicht weniger Grund als das der einen und das Sein vieler nicht weniger Grund als das der einen und der anderen und das unendlich vieler nicht weniger als das vieler. Weshalb das Nicht-Sein unzählig vieler anderer Welten nicht gut wäre, ganz wie die Aufhebung und das Nicht-Sein dieser Welt nicht gut wäre.
FiiACASTORio: Ihr macht Euch sehr gut verständlich, und Ihr beweist, daß Ihr die Gründe gut versteht und kein Sophist seid, denn Ihr akzeptiert, was nicht zu leugnen ist.
ELPINO: Ich würde aber doch gern das hören, was zum Prinzip und der ewigen Wirkursache zu sagen bleibt: ob der letzteren eine so geartete unendliche Wirkung angemessen und daher eine solche Wirkung tatsächlich vorhanden ist. PHILOTHEO: Das ist das, was ich noch hinzufügen mußte. Denn wenn man einmal gesagt hat, das Universum müsse unendlich sein - aufgrund der Fassungskraft und Tauglichkeit des unendlichen Raums und aufgrund der Möglichkeit und Stimmigkeit des Seins unzähliger Welten wie dieser -, bleibt nun, dies zu beweisen, sowohl aus den Eigenschaften dessen, der es so geschaffen haben muß - oder besser gesagt, es beständig so schaffen muß -, als auch aus der Beschaffenheit unserer Weise des Begreifens heraus. Wir können leichter argumentieren, daß ein Raum diesem, den wir sehen, ähnlich sei, als daß er so sei, wie wir ihn nicht sehen, weder anhand von Beispielen noch aufgrund einer Ähnlichkeit, noch mittels einer proportionalen Entsprechung, noch auch durch irgendeine Vorstellung, die sich nicht am Ende selbst zerstören würde. Um nun zu beginnen: Warum wollen oder können wir denken, daß die göttliche Wirkungskraft [efficacia] müßig sei? Warum wollen wir sagen, daß die göttliche Gutheit,
die sich den unendlichen Dingen mitteilen und unendlich aus breiten kann, dürftig sein und sich in ein Nichts zusammenziehen wollte, da doch alles Endliche angesichts des Unendlichen ein Nichts ist? Warum wollt Ihr, daß jener Mittelpunkt der Gottheit, der sich zu einer - wenn man so sagen könnte - unendlichen Kugel unendlich erweitern kann, als wäre er neidisch, eher unfruchtbar sei, als daß er mitteilbar werde, ein fruchtbarer Vater, geschmückt und schön? Daß er sich eher gemindert, oder besser gesagt: gar nicht, mitteilen wollte, statt
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nach dem Maß seiner herrlichen Seinsmächtigkeit [potenza], seines herrlichen Seins? Warum soll die unendliche Aufnahmefähigkeit ohne Erfüllung bleiben, die Möglichkeit unendlicher Welten, die sein können, hintertrieben und die Vortrefflichkeit des göttlichen Bildes herabgesetzt werden - eines Bildes, welches stärker widerstrahlen müßte in einem nicht zusammengezogenen Spiegel, der seiner Seinsweise gemäß unendlich, unermeßlich wäre? Warum sollen wir diesem zustimmen, da es doch, einmal gesetzt, so viele Nachteile mit sich bringt und - ohne Gesetze, Religion, Glauben und Moral zu fördern - so viele philosophische Grundsätze zerstört? Wie soll denn Gott sowohl in der Seinsmächtigkeit als auch in der Handlung und der Wirkung (was in ihm ein und dasselbe ist) begrenzt und eine Art Grenze der Außenwölbung einer Kugel sein, statt, wie man sagen kann, unbegrenzte Grenze von Unbegrenztem zu sein. - Ich sage: "Grenze ohne Begrenzung" [termino senza termine], denn die Unendlichkeit des einen ist verschieden von der Unendlichkeit des anderen: Gott ist nämlich das gesamte Unendliche, in eingefalteter und allumfassender Weise [tutto l'infinito complicatamente e totalmente], das Universum hingegen ist alles in allem (wenn man überhaupt von Allumfassendheit sprechen kann, wo es weder Teil noch Ende gibt) in ausgefalteter und nicht in allumfassender Weise [explicatamente, e non totalmente]; weshalb der erste eine Grenze und das zweite begrenzt ist, nicht aufgrund des Unterschieds von Endlichem und Unendlichem, sondern weil der eine unendlich und das andere endend ist, aufgrund dessen, daß das allumfassend und in allumfassender Weise in allem ist, was zwar insgesamt unendlich, aber nicht allumfassend unendlich ist; denn letzteres steht der Unendlichkeit räumlicher Ausdehnung entgegen. ELPINO: Dies möchte ich gern näher verstehen. Tut mir daher den Gefallen und erklärt Euch ein wenig hinsichtlich dessen, von dem Ihr sagt, es sei in allumfassender Weise ganz in allem [tutto in tutto totalmente] und ganz in allem das Unendliche und in allumfassender Weise unendlich [tutto in tutto l'infinito e totalmente infinito].
PHILOTHEO: Ich nenne das Universum insgesamt unendlich [tutto infinito], weil es weder Rand, noch Grenze, noch Oberflä-
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che hat; ich nenne das Universum nicht allumfassend unendlich [totalmente infinito], weil jeder Teil, den wir ihm entnehmen können, und jede der Welten, die es enthält, endlich ist. Ich nenne Gott insgesamt unendlich, denn er schließt jede Grenze von sich aus, und jede seiner Eigenschaften ist eine und unendlich; und ich nenne Gott allumfassend unendlich, denn er ist ganz in der Welt als ganzer [tutto in tutto il mondo] und in unendlicher und allumfassender Weise in allen ihren Teilen: im Gegensatz zur Unendlichkeit des Universums, welche in allumfassender Weise im Ganzen [totalmente in tutto] ist, und nicht in diesen Teilen (wenn sie denn mit Bezug auf das Unendliche "Teile" genannt werden dürfen), die wir in das Ganze einschließen können.
ELPINO: Ich verstehe. Fahrt nun in Eurem Gegenstand fort. PHILOTHEO: Aus allen Gründen also, aus denen behauptet wird, daß diese Welt, als endliche verstanden, angemessen, gut und notwendig sei, müssen alle die unzähligen weiteren Welten als angemessen und gut gelten; diesen enthält die Allmacht - aus demselben Grund - das Sein nicht vor; und ohne diese zöge die Allmacht - entweder um ihres Nicht-Wollens oder um ihres Nicht-Könnens willen - den Tadel auf sich, eine Leere oder - wenn du nicht von Leere sprechen möchtest - einen unendlichen Raum zu lassen; dadurch würde nicht nur unendliche Vollkommenheit des Seienden hinweggenommen, sondern auch die Wirkursache unendliche verwirklichte Majestät, sowohl in den geschaffenen Dingen, wenn sie geschaffen, als auch in den abhängigen Dingen, wenn sie ewig sind. Welcher Grund will uns glauben machen, daß das Wirkende [agente], das ein unendliches Gutes schaffen kann, es endlich schafft? Und wenn es dieses endlich schafft, warum sollten wir glauben, es könne es unendlich schaffen, da doch in ihm das Können und das Tun ein und dasselbe sind? Da es unwandelbar ist, gibt es nichts Zufälliges [contingenzia] in seinem Handeln noch in seiner Wirkkraft, sondern von einer bestimmten Wirkkraft hängt unwandelbar eine bestimmte Wirkung ab; daher kann es nicht anders sein, als es ist; es kann nicht so sein, wie es nicht ist; es kann nicht anderes können, als was es kann; es kann nicht anderes wollen, als was es will; und es kann notwendigerweise nicht anderes tun, als was es
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tut; da ja nur dem Wandelbaren angemessen ist, eine von der Wirklichkeit [atto][148] verschiedene Möglichkeit [potenza] zu haben.
FRACASTORIO: Gewiß unterliegt, was niemals war noch ist noch jemals sein wird, keiner Möglichkeit oder Potenz; und in der Tat: Wenn die erste Wirkursache nicht anderes wollen kann, als was sie will, kann sie nicht anderes schaffen, als was sie schafft. Und ich verstehe nicht, wie es einige meinen, die von der unendlichen aktiven Potenz sprechen, der keine unendliche passive Potenz entsprechen soll, und sagen, daß derjenige eines und Endliches schaffen soll, der Unzähliges im Unendlichen und Unermeßlichen schaffen kann, dessen Wirken [azion][149] ja doch notwendig ist, als von einem Willen ausgehend, der, da er völlig unwandelbar - mehr noch: die Unwandelbarkeit selbst - ist, zugleich auch die Notwendigkeit selbst ist; weshalb Freiheit, Wille und Notwendigkeit ein und dasselbe sind; und ebenso das Tun eins ist mit dem Wollen, Können und Sein. PHILOTHEO: Ihr stimmt bei, und Ihr habt völlig recht. Das heißt also, man muß eins von beiden behaupten: Entweder wird die Wirkursache - angenommen, daß von ihr die unendliche Wirkung abhängen kann - als Ursache und Prinzip eines unermeßlichen Alls anerkannt (und hieraus folgt nichts Nachteiliges, im Gegenteil, lauter Vorteile, sei es hinsichtlich der Wissenschaft, sei es hinsichtlich der Gesetze und des Glaubens); - oder aber sie wird - angenommen, daß von ihr ein endliches Universum abhängt, mit diesen Welten (welche die Gestirne sind) in begrenzter Anzahl - als von endlicher und begrenzter aktiver Wirkungsmöglichkeit erkannt, so wie die Verwirklichung [atto] endlich und begrenzt ist; denn wie die Verwirklichung, so der Wille, und so auch die Wirkungsmöglichkeit.
PHILOTHEO: Da das erste Prinzip schlechthin einfach ist, wäre es daher, wenn es hinsichtlich einer Eigenschaft endlich wäre, hinsichtlich aller Eigenschaften endlich; oder aber man würde notwendig Zusammensetzung in ihm annehmen, da es in einem bestimmten inneren Verhältnis endlich und in einem bestimm-
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ten anderen unendlich wäre. Wenn es also der Werkmeister des Alls ist, ist es gewiß ein unendlicher Werkmeister und bezogen auf unendliche Wirkung [effetto] - ich sage "Wirkung", insofern alles von ihm abhängig ist. Außerdem: ebenso wie unsere Einbildungskraft die Fähigkeit hat, ins Unendliche fortzuschreiten, indem sie eine Größe der Ausdehnung über die andere, eine Zahl über die andere einer gewissen Ordnung nach, und zwar, wie man sagt, der Möglichkeit nach [in potenzial, vorstellt, so muß man annehmen, daß Gott in Wirklichkeit [attualmente] unendliche Ausdehnung und unendliche Zahl erfaßt. Und aus dieser Annahme folgt die Möglichkeit [possibilitä], zugleich mit der Angemessenheit und Zweckmäßigkeit dessen, was wir behaupten: wobei, wie die aktive Wirkmächtigkeit unendlich ist, auch das Zugrundeliegende dieser Wirkmächtigkeit notwendigerweise unendlich ist; denn wie wir bei anderer Gelegenheit bewiesen haben, setzt das Schaffen-Können das Geschaffen-werden-Können, das Ausdehnung Verleihende setzt das Ausdehnbare, das Ausdehnende setzt das Ausgedehnte. Nimm hinzu, daß ebenso, wie sich in der Wirklichkeit endliche ausgedehnte Körper finden lassen, der erste Intellekt den Körper und die Ausdehnung erfaßt; wenn er diese erfaßt, dann ebenfalls nicht anders als unendlich; wenn er den Körper als unendlich erfaßt und dieser als unendlich erfaßt wird, dann ist folglich eine solche intelligible Spezies; und aufgrund dessen, daß sie von einem Intellekt hervorgebracht worden ist, wie es der göttliche Intellekt ist, ist sie schlechthin wirklich, und zwar so wirklich, daß ihr Sein notwendiger ist als das Sein dessen, was wirklich vor unseren sehenden Augen ist. Dann ist es angemessen, wenn du es recht erwägst, daß ebenso, wie wahrhaft ein unteilbares, schlechthin einfaches Unendliches ist, auch ein unendlich ausgedehntes Unendliches ist, das im ersteren ist, wie dieses in ihm, in der Weise, wie es in allem ist und alles in ihm. Wenn wir weiterhin sehen, daß ein Körper sich aufgrund seiner Körpereigenschaft potentiell ins Unendliche ausdehnen kann (wie man es am Feuer sieht, welches, wie jeder zugesteht, sich ins Unendliche ausbreiten würde, wenn man Brennstoff und Nahrung in seine Nähe brächte): Welcher gute Grund verlangt, daß das Feuer, das unendlich sein und folglich unendlich geschaffen sein kann,
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nicht auch in Wirklichkeit unendlich soll angetroffen werden können? Ich weiß wahrhaftig nicht, wie wir vorgeben können, in der Materie sei etwas in passiver Seinsmächtigkeit, was nicht in aktiver Wirkmächtigkeit in der Wirkursache und folglich auch wirklich, mehr noch: die Wirklichkeit selbst wäre. Gewiß bringt die Behauptung, das Unendliche sei der Möglichkeit nach und in einer gewissen Aufeinanderfolge, und nicht wirklich, notwendig mit sich, daß die aktive Potenz dies in einer Folge von Akten und nicht in einem abgeschlossenen Akt setzen kann; denn das Unendliche kann nicht abgeschlossen werden. Daraus würde außerdem folgen, daß die erste Ursache nicht eine einfache aktive Potenz besitzt, die absolut und eine ist, sondern eine aktive Potenz, der die unendliche Möglichkeit der Aufeinanderfolge entspricht, und eine andere, der die von der Wirklichkeit ununterschiedene Möglichkeit entspricht. Gar nicht davon zu reden, daß diese Welt, wenn sie begrenzt ist, der Möglichkeit nach verschwinden oder aufgehoben werden könnte, da nicht vorstellbar ist, wie etwas Körperhaftes an etwas Unkörperliches angrenzen soll und an ihm enden könne: denn alle Körper sind, soweit wir wissen, auflösbar. Ganz zu schweigen davon, sage ich, daß es keinen Grund gäbe, der verhindern könnte, daß irgendwann das unendliche Leere, obwohl es nicht als von aktiver Potenz begriffen werden kann, diese Welt wie ein Nichts verschlingt. Ganz zu schweigen davon, daß Ort, Raum und Leerei Ahnlichkeit mit der Materie haben, obwohl sie nicht dasselbe wie die Materie selbst sind; wie vielleicht nicht ohne Grund zuweilen Platon und alle die anzunehmen scheinen, die den Ort als einen bestimmten Raum definieren. Wenn nun die Materie ihr Streben [appetito] hat, das nicht vergeblich sein darf (denn dieses Streben ist aus der Natur und entspringt aus der Ordnung der ersten Natur), müssen Ort, Raum und Leeres dasselbe Streben haben. Ich lasse beiseite, daß, wie oben angedeutet, niemand von denen, die sagen, die Welt sei begrenzt, sich in irgendeiner Weise auszudenken vermag, wie diese Begrenzung, die er eingangs behauptet hat, denn nun beschaffen sein soll; und manche von ihnen lehnen das Leere und Nichts in Worten und guten Vorsätzen ab, um es dann im selben Atemzug in der Durchführung und im Ergebnis notwendig zu setzen.
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Wenn es Leeres und Nichts gibt, ist es mit Gewißheit fähig aufzunehmen, und dies ist in keiner Weise zu leugnen, da ja - aus demselben Grund, aus dem es für unmöglich gehalten wird, daß in dem Raum, in dem diese Welt ist, sich zugleich eine andere Welt enthalten finde - als möglich anzusehen ist, daß etwas enthalten sein kann im Raum außerhalb dieser Welt - oder in jenem Nichts, wenn Aristoteles das, was er Leeres nicht nennen mag, lieber so nennen möchte. Der Grund, weshalb seiner Meinung nach zwei Körper nicht zusammen sein können, ist die Unvereinbarkeit der Ausdehnung des einen Körpers mit der des anderen: Also bleibt gemäß den Erfordernissen dieses Arguments bestehen, daß dort, wo die Ausdehnung des einen nicht ist, die des anderen sein kann. Wenn diese Möglichkeit besteht, dann ist also der Raum in gewisser Weise Materie; wenn er Materie ist, hat er die Tauglichkeit. Wenn er die Tauglichkeit hat, aus welchem Grund sollten wir ihm die Wirklichkeit streitig machen.
ELPINO: Sehr gut. Aber, wenn es Euch beliebt, fahrt in etwas anderem fort; macht mir begreiflich, wie Ihr zwischen der Welt und dem Universum unterscheidet. PHiLOTHEO: Diese Unterscheidung ist außerhalb der peripatetischen Schule sehr verbreitet. Die Stoiker unterscheiden zwischen der Welt und dem Universum, weil die Welt all das ist, was erfüllt ist und aus festem Körper besteht; das Universum ist nicht allein die Welt, sondern außerdem die Leere, das Nichts, der Raum das Nichts außerhalb ihrer, und deshalb nennen sie die Welt endlich, das Universum aber unendlich. Epikur nennt in ähnlicher Weise das All und Universum ein Gemisch von Körpern und Nichts; und er sagt, darin bestehe die Natur der Welt, welche unendlich ist: sowohl in der Aufnahmefähigkeit des Nichts und Leeren als auch in der Vielzahl der Körper, die darin sind. Wir nehmen überhaupt nichts Leeres an, derart, daß es schlechthin nichts sei; sondern nur im Sinne jenes Arguments, nach dem alles, was nicht Körper ist, der fühlbar entgegensteht, leer genannt zu werden pflegt, sofern es Ausdehnung besitzt: da sie ja gemeinhin das Körpersein nicht anders erfassen als mittels der spezifischen Eigenschaft [proprietä] des Entgegenstehens; weshalb sie sagen, so wie das nicht Fleisch sei, was nicht ver-
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wundbar sei, sei auch das nicht Körper, was nicht entgegenstehe. In dieser Weise sagen wir, es sei ein Unendliches, das heißt ein unermeßlicher Ätherraum, in welchem unzählig und unendlich viele Körper wie diese Erde, der Mond und die Sonne sind; und diese werden von uns Welten genannt, die aus Erfülltem und Leerem zusammengesetzt sind: Denn dieser Geist, diese Luft, dieser Äther ist nicht nur um diese Körper herum, sondern dringt in sie alle ein und wohnt allen Dingen inne. Wir sprechen vom Leeren auch noch im Sinne jenes Arguments, mit dem wir auf die Frage antworten, wo der unendliche Äther ist, wo die Welten sind; und wir würden antworten: In einem unendlichen Raum, in einer Art Schoß, in dem das All sowohl ist als auch gedacht wird, das in einem anderen weder sein noch gedacht werden kann. [...]
PHILOTHEO: Einer ist mithin der Himmel, einer der unermeßliche Raum, der Schoß und das universelle Enthaltende, der Ätherraum, in dem alles umläuft und sich bewegt. Unzählige Sterne, Gestirne, Weltkörper, Sonnen und Erden sind dort zu sehen, und zu unendlich vielen gelangt man durch vernünftiges Argumentieren. Das unermeßliche und unendliche Universum ist das Zusammengesetzte, das sich aus diesem Raum und allen von ihm umfaßten Körpern ergibt. ELPINO: So daß es keine Sphären mit konkaver und konvexer Oberfläche, keine Trägerkörper [deferentz] gibt, sondern alles ist ein Feld, ein allgemeiner Aufnahmeort.
PHILOTHEO: SO ISt es.
ELPINO: Dann waren es also die unterschiedlichen Gestirnsbewegungen, die zur Vorstellung von unterschiedlichen Himmeln geführt haben - man sah einen sternenübersäten Himmel sich um die Erde drehen, ohne daß man irgendeines dieser Lichter sich von den anderen hätte entfernen sehen; vielmehr wälzten sie sich unter Wahrung immer desselben Abstandes und Verhältnisses im Verein und in einer bestimmten Ordnung um die Erde, nicht anders, als sich ein großes Rad, auf welches unzählige Spiegel genagelt sind, um die eigene Achse dreht. Daher gilt es
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für schlechthin evident, so als hätte man es mit eigenen Augen gesehen, daß diesen leuchtenden Körpern keine Eigenbewegung angemessen ist, mit der sie, gleich Vögeln in der Luft, umlaufen könnten, sondern eine Bewegung aufgrund der Umdrehung der Kugelschalen, in denen sie befestigt sind, hervorgerufen durch den göttlichen Anstoß irgendeiner Intelligenz. PHILOTHEO: So glaubt man gemeinhin; aber diese Vorstellung wird hinweggefegt werden, sobald einmal die Bewegung dieses Weltgestirns verstanden sein wird, auf dem wir uns befinden und welches - ohne an irgendeiner Kugelschale befestigt zu sein und von seinem eigenen ihm innewohnenden Prinzip, von seiner eigenen Seele und Natur angetrieben - um die Sonne läuft und sich um seine eigene Mitte dreht; und die Pforte der Einsicht in die wahren Prinzipien der Natur wird sich auftun, und wir werden mit großen Schritten auf dem Weg der Wahrheit vorwärts schreiten. Diese Wahrheit ist bis jetzt unter dem Deckmantel so vieler gemeiner und viehischer Vorstellungen verborgen geblieben durch die Unbill der Zeiten und die Wechselfälle der Dinge, seitdem auf den Tag der alten Weisen die finstere Nacht vermessener Sophisten folgte:
Non sta, st svolge e gira
Quanto nel siel e sott' il ciel si mira.
Ogni cosa discorre, or alto or basso,
Benche sie 'n lungo, o 'n breve,
O sia grave o sia leve;
E forse tutto val al medesmo passo
Ed al medesmo punto.
Tanto il tutto corre sin ch' e giunto.
Tanto gira sozzopra l'acqua il buglio,
Ch' una medesma parte
Or di su in giü or di giü in su st parte;
Ed il medesmo garbuglio
Medesme tutte sorti a tutti imparte.
[Es steht nicht, es wendet und dreht sich, / was man am Himmel und unter dem Himmel erblickt. / Ein jedes läuft bald hinauf, bald hinab, / sei es für eine lange oder kurze Strecke, / sei es schwer oder leicht; / und vielleicht geht alles im gleichen Schritt /
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und zum gleichen Punkt. / So lange läuft alles, bis es angekommen ist. / So treibt das Wasser den Eimer rundum, / daß derselbe Teil / bald von oben nach unten, bald von unten nach oben sich fortbewegt; / und dasselbe Band / teilt gleiche Schicksale allen zu.] ELPINO: Gewiß, es besteht kein Zweifel, daß jenes Phantasieren von Sternträgern und Flammenträgern, von Achsen und Deferenten, vom Hilfsdienst der Epizykeln und von einer großen Menge anderer Chimären durch kein anderes Prinzip verursacht ist als - wie es scheint - durch die Vorstellung, diese Erde befinde sich im Mittelpunkt und Zentrum des Universums und alles bewege sich um sie, die als einzige feststeht. PHILOTHEO: Dasselbe erscheint ganz auf dieselbe Weise denen, die sich auf dem Mond und auf den Gestirnen in diesem selben Raum befinden - auf Gestirnen, welche Erden oder Sonnen sind.
ELPINO: Angenommen also für den Augenblick, die Erde verursache durch ihre Bewegung den Anschein der täglichen Weltbewegung und durch die Verschiedenheiten dieser Bewegung verursache sie alle jene Bewegungen, die man alle Sterne vollführen sieht, so bleibt uns zu sagen, daß der Mond, welcher auch eine Erde ist, sich von selbst durch den Luftraum um die Sonne bewegt. Ebenso ziehen Venus, Merkur und die anderen, die auch wieder Erden sind, ihre Kreise um denselben Vater des Lebens.
PHILOTHEO: SO ist es.
ELPINO: Die Eigenbewegungen eines jeden sind diejenigen, welche man noch sieht außer der sogenannten Weltbewegung, sowie die Eigenbewegungen der sogenannten Fixsterne, wobei die einen wie die anderen auf die Erde bezogen werden müssen; und diese Bewegungen haben mehr Verschiedenheiten, als es Körper gibt; so daß man nie zwei Gestirne mit derselben Ordnung und demselben Verhältnis [misura] der Bewegung sehen wird, sofern man sie sehen kann, da sie aufgrund der großen Entfernung, die sie von uns haben, keinerlei Anderung zeigen. Und sie mögen sich um das Sonnenfeuer und um ihr eigenes Zentrum drehen, um an der Lebenswärme teilzuhaben: Die Unterschiede, wenn sie sich nähern und entfernen, können von uns nicht erfaßt werden.
PHILOTHEO: So ist es.
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ELPINO: Mithin gibt es unzählig viele Sonnen und unendlich viele Erden, die diese Sonnen umkreisen; so, wie wir diese sieben um die uns nahe Sonne kreisen sehen.
PHILOTHEO: So ist es.
ELPINO: Warum sehen wir dann keine Lichter, welche die Erden sind, um andere Lichter umlaufen, welche die Sonnen sind, sondern können keinerlei weitere Bewegung erfassen? Und warum sieht man all die anderen Weltkörper - außer denen, die Kometen genannt werden - immer in derselben Anordnung und Entfernung?
PHILOTHEO: Der Grund ist, daß wir die Sonnen sehen, welche die größeren, besser gesagt: ganz außerordentlich große Körper sind, aber nicht die Erden, die aufgrund ihrer viel geringeren Größe unsichtbar sind; so wie es der Vernunft nicht entgegensteht, daß es noch weitere Erden gibt, die sich um diese Sonne drehen und uns nicht sichtbar sind, entweder aufgrund ihrer größeren Entfernung oder weil sie keine große Wasseroberfläche haben (durch welche sie, wie ein kristallener Spiegel, der die Lichtstrahlen auffängt, sichtbar werden) oder weil sie die besagte Wasseroberfläche uns nicht zuwenden und auf der Seite haben, die der Sonne entgegengesetzt ist. Daher ist es nicht verwunderlich noch gegen die Natur, wenn wir oft hören, die Sonne verfinstere sich in gewissem Maße, ohne daß zwischen sie und unser Auge der Mond träte. Über die hinaus, die sichtbar sind, können noch unzählige weitere leuchtende Wasserkörper sein (das heißt: Erden, von denen die Wasser ein Teil sind), welche die Sonne umkreisen; ihr Fortschreiten in ihrem Umlauf ist aber aufgrund der großen Entfernung nicht wahrnehmbar; daher ist in dieser äußerst langsamen Bewegung, die in jenen gedacht wird, welche über Saturn hinaus und jenseits seiner sichtbar sind, keine Verschiedenheit der Bewegung der einen von der der anderen und ebensowenig eine Gesetzmäßigkeit [regola] in der Bewegung aller um den Mittelpunkt, ob wir nun die Erde oder die Sonne als Mitte annehmen.
ELPINO: Wie sollen dann deiner Meinung nach sie alle, wie weit auch immer entfernt von der Mitte, das heißt von der Sonne, an ihrer Lebenswärme teilhaben können? PHILOTHEO: Da sie weiter entfernt sind, ziehen sie einen ent-
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sprechend größeren Kreis; je größer der Kreis ist, desto langsamer bewegen sie sich um die Sonne; je langsamer sie sich bewegen, desto länger sind sie den heißen und feurigen Strahlen derselben ausgesetzt.
ELPINO: Dann sollen also Eurer Meinung nach jene Körper, wenngleich sie so weit von der Sonne entfernt sind, genügend Wärme empfangen können; denn indem sie sich schneller um ihr Zentrum und langsamer um die Sonne drehen, können sie nicht nur ebensoviel, sondern nötigenfalls noch mehr empfangen, da ja eben der Teil der konvexen Erdoberfläche, der nicht so stark erwärmt wurde, nach kurzer Zeit von neuem erquickt wird; und aufgrund der langsameren Bewegung um die feurige Mitte und der längeren Hinwendung zu ihrem Einfluß erreichen sie die Strahlen kräftiger.
PHILOTHEO: SO Ist es.
ELPINO: Wenn also die Gestirne jenseits des Saturn wirklich unbewegbar sind, wie es den Anschein hat, dann sind sie Eurer Meinung nach die unzähligen, für uns mehr oder weniger sichtbaren Sonnen oder Feuerkörper, um welche die nahen, für uns unsichtbaren Erden kreisen.
PHILOTHEO: So müßte man sagen, da ja alle die Erden würdig sind, dasselbe Recht zu haben, und ebenso alle Sonnen. ELPINO: So sind diese Eurer Meinung nach alle Sonnen? PHILOTHEO: Das nicht, da ich nicht weiß, ob alle unbeweglich sind oder ob der größte Teil es ist oder ob einige von ihnen sich um die anderen herumbewegen; denn es gibt niemanden, der es beobachtet hätte, noch ist es leicht zu beobachten. So wie man nicht leicht die Bewegung und das Fortkommen eines entfernten Gegenstandes sieht, wie im Falle der Schiffe, die man auf hoher See erblickt. Aber sei es, wie es wolle: Da das Universum unendlich ist, muß es schließlich mehrere Sonnen geben; denn unmöglich kann die Wärme und das Licht einer einzigen sich bis ins Unendliche ausbreiten, wie es sich Epikur vorstellen mochte - wenn wahr ist, was andere berichten. Jedenfalls ist es erforderlich, daß es unzählige weitere Sonnen gibt4, von denen viele für uns als kleine Körper sichtbar sind; aber als ein kleines Gestirn wird uns dasjenige erscheinen, welches viel größer ist als das, welches uns am größten erscheint.
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (459)
ELPINO: All dies muß als zumindest möglich und stimmig beurteilt werden.
PHILOTHEO: Um jene herum können Erden von größerem und geringerem Umfang als diese kreisen.
ELPINO: Wie soll ich den Unterschied erkennen? Ich meine, wie soll ich die Feuer von den Erden unterscheiden?
PHILOTHEO: Daran, daß die Feuer feststehen und die Erden sich bewegen; daran, daß die Feuer funkeln und die Erden nicht - wobei das letztere Zeichen leichter wahrnehmbar ist als das erstere.
ELPINO: Es wird behauptet, das Funkeln käme von der Entfernung zu uns.
PHILOTHEO: Wenn dem so wäre, dann würde die Sonne nicht am stärksten von allen funkeln, und die kleinen Gestirne, die weiter entfernt sind, würden stärker funkeln als die größeren, die näher sind.
ELPINO: Wollt Ihr behaupten, daß die feurigen Welten ebenso bewohnt sind wie die wäßrigen? PHILOTHEO: Nichts Geringeres als das.
[...1]
PHILOTHEO: Es sind also nicht in der Weise unendlich viele Welten, wie der zusammengesetzte Körper dieser Welt vorgestellt wird, umgeben von all jenen Sphären, von denen die einen ein Gestirn enthalten, andere unzählige; ist der Raum doch derart, daß darin all diese Gestirne kreisen können; jedes von ihnen ist so beschaffen, daß es sich aus einem inneren Prinzip heraus zum Umgang mit dem bewegen kann, was ihm zuträglich ist; jedes von ihnen ist zureichend, fähig und würdig, als eine Welt zu gelten; da ist keines unter ihnen, das nicht ein wirksames inneres Prinzip und die Mittel hätte, die fortwährende Zeugung hervorragender Einzelwesen zu bewahren und weiterzuführen. Ist einmal erkannt, daß der Anschein der täglichen Weltbewegung von der wahren Tagesbewegung der Erde herrührt (wie sie sich ebenso bei ihr gleichen Gestirnen findet), dann besteht kein Grund, der uns zwingen könnte, die gleiche Entfernung der
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (460)
Gestirne anzunehmen, welche der große Haufen als an einer achten Sphäre angenagelt ansieht; und es gibt dann keine Beredsamkeit, die uns daran hindern kann, zu erkennen, daß hinsichtlich des Abstands jener unzählig vielen unzählige Unterschiede in der Länge des Halbmessers bestehen. Wir begreifen dann, daß die Kugelschalen und Sphären des Universums nicht so angeordnet sind, wie zum Beispiel die Schalen einer Zwiebel eine die andere umfassen, wobei immer fortschreitend das Kleinere im Größeren enthalten ist, sondern daß durch das Ätherfeld das Warme und Kalte, ausgestrahlt von hauptsächlich warmen oder kalten Körpern, sich derart in verschiedenen Graden miteinander mischen, daß sie zum nächsten Anfangsgrund der verschiedensten Formen und Arten von Seienden werden. ELPINO: Wohlan, mit Verlaub, es möge nun rasch an die Auflösung der Gegengründe gehen, vor allem derjenigen des Aristoteles, welche am gefeiertsten und berühmtesten sind und bei der törichten Menge als die vollkommenen Beweise gelten. Und damit es nicht den Anschein hat, als ließen wir etwas aus, werde ich alle Gründe und Lehrmeinungen dieses armseligen Sophisten wiedergeben, und Ihr werdet sie nacheinander in Augenschein nehmen.
PHILOTHEO: So soll es geschehen.
ELPINO: Es ist zu prüfen, sagt er im ersten Buche seines Werkes
Über Himmel und Erde, ob außerhalb dieser Welt eine weitere ist.
PHILOTHEO: Ihr wißt, was diese Frage angeht, daß er und wir den Namen "Welt" unterschiedlich auffassen; denn wir fügen Welt an Welt, wie Gestirn an Gestirn, in diesem weiten äthererfüllten Schoß, wie auch passend und stimmig ist, was alle diejenigen Weisen gedacht haben, die unzählige und unendlich viele Welten angenommen haben. Aristoteles hingegen faßt den Namen "Welt" als ein Aggregat der geordneten Elemente und phantasiegeborenen Kugelschalen auf - bis hin zur konvexen Seite des ersten Bewegbaren, welches, in vollkommen runder Gestalt gebildet, in schnellem Zug alles umdreht, indem es sich um sein Zentrum dreht, in dessen Nähe wir uns befinden. Es wäre daher ein unnützer und kindischer Zeitvertreib, wollten wir diese Phantastereien Argument für Argument bedenken.
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (461)
Aber es wird gut und nützlich sein, seine Gründe aufzulösen, soweit sie unserer Rede entgegenstehen, und das nicht in Betracht zu ziehen, was nicht im Krieg mit uns ist. FRACASTORIO: Was werden wir denen sagen, die uns vorwerfen, aufgrund zweideutiger Begriffe zu disputieren? PHILOTHEO: Wir werden zweierlei sagen: zum einen, daß die Schuld bei dem liegt, der die Welt gemäß einer unangemessenen Bedeutung aufgefaßt und sich ein phantastisches körperhaftes Universum zurechtgemacht hat; und zum anderen, daß unsere Antworten nicht weniger gültig sind unter Voraussetzung der Welt gemäß der Vorstellung der Gegner als gemäß der Wahrheit. Denn dort, wo die Punkte des äußersten Umkreises dieser Welt angenommen werden, deren Mitte die Erde ist, kann man die Punkte zahlloser anderer Erden annehmen, welche jenseits jener vorgestellten Umgrenzung sind; sie sind) a wirklich dort, wenn auch nicht in dem Zustand, wie jene ihn sich vorstellen; und wie dieser auch immer sei - es macht keinen Unterschied hinsichtlich dessen, was über die Quantität und die Zahl der Welten zu sagen ist.
FRACASTORIO: Ihr habt recht; fahre fort, Elpino.
ELPINO: "Jeder Körper", sagt er, "bewegt sich oder steht still; und Bewegung und Stillstand sind entweder natürlich oder gewaltsam. Weiterhin bewegt sich jeder Körper nicht gewaltsam, sondern gemäß seiner Natur dorthin, wo er sich nicht aufgrund von Gewalteinwirkung befindet, sondern seiner Natur nach; und wohin er sich nicht gewaltsam bewegt, dort hat er seinen natürlichen Aufenthaltsort: derart, daß alles, was gewaltsam nach oben bewegt wird, sich natürlicherweise nach unten bewegt und umgekehrt. Daraus folgt, daß nicht mehr als eine Welt ist, wenn wir berücksichtigen, daß, wenn die Erde, die außerhalb dieser Welt ist, sich gewaltsam zum Mittelpunkt dieser Welt bewegt, die Erde, die in dieser Welt ist, sich auf natürliche Weise zu ihrem Mittelpunkt bewegt; und wenn ihre Bewegung von der Mitte dieser Welt zur Mitte jener Welt gewaltsam ist, dann ist ihre Bewegung zur Mitte dieser Welt natürlich. Die Ursache dafür ist, daß man dann, wenn es mehr als eine Erde gibt, sagen muß, daß die Potenz der einen der Potenz der anderen gleich ist; wie im weiteren die Potenz jenes Feuers der Potenz dieses Feuers
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (462)
gleich ist. Andernfalls sind die Teile jener Welten den Teilen dieser Welt nur dem Namen nach gleich, nicht aber dem Sein nach; und folglich wäre dann jene Welt nicht Welt, sondern hieße nur so. Weiter haben alle Körper, die von Natur und Art sind, ein und dieselbe Bewegung; denn jeder Körper bewegt sich seiner Natur nach auf irgendeine Art. Wenn also dort Erden sind wie diese und wenn sie von derselben Art sind wie diese, haben sie gewiß dieselbe Bewegung; wie umgekehrt dann, wenn dieselbe Bewegung ist, dieselben Elemente sind. Da dem nun so ist, würde sich die Erde jener Welt zur Erde dieser Welt und das Feuer jener Welt zum Feuer dieser Welt hinbewegen. Woraus weiter folgt, daß die Erde sich nicht weniger naturgemäß in die Höhe als in die Tiefe und das Feuer sich nicht weniger in die Tiefe als in die Höhe bewegen würde. Da nun derlei Dinge unmöglich sind, muß eine Erde sein, ein Zentrum, eine Mitte, eine Welt."5
PHILOTHEO: Hiergegen sagen wir, daß in ebender Art, wie in diesem unendlichen universalen Raum unsere Erde sich um diesen Bereich dreht und diesen Teil einnimmt, auch die anderen Gestirne ihre Teile einnehmen und im unermeßlichen Feld um ihre Bereiche kreisen. Wobei ebenso, wie diese Erde aus ihren Gliedern besteht, ihren Wandel hat und Fluß und Rückfluß (wie wir in den Lebewesen Säfte und Teile vorkommen sehen, die in ständigem Wandel, in ständiger Bewegung sind), auch andere Gestirne aus ihren in gleicher Weise beschaffenen Gliedern bestehen. Und so, wie dieser Körper, indem er sich naturgemäß mit seinem gesamten Bau bewegt, keine Bewegung hat außer einer der Kreisbewegung ähnlichen, mit der er sich um sein eigenes Zentrum dreht und sich um die Sonne bewegt, haben notwendig auch die anderen Körper, die gleicher Natur sind, keine andere Bewegung. Und nicht anders kehren allein die Teile jener Körper, denen geschieht, daß sie sich von ihrem Ort entfernt haben, welche aber nicht als Hauptglieder oder -teile angesehen werden dürfen, naturgemäß aus eigenem Antrieb dorthin zurück, so daß Teile des Trockenen und des Wassers, die sich durch Einwirkung der Sonne und der Erde in Form von Ausdünstungen und Dampf in höhere Bereiche entfernt hatten, dorthin zurückkehren, wenn sie ihre eigene Form wieder angenommen haben. Und
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (463)
so entfernen sich jene Teile nicht über eine gewisse Grenze hinaus von ihrem Enthaltenden; wie deutlich werden wird, wenn wir die Materie der Kometen als nicht zu dieser Weltkugel gehörig erkennen werden. Ebensowenig also wie die Teile eines Lebewesens, obgleich sie derselben Art angehören wie die eines anderen Lebewesens, haben die Teile jener Körper - und ich spreche von den hauptsächlichen und sehr weit entfernten Teilen - jemals irgendeine Neigung zum Ort der Teile anderer, weil sie verschiedenen Einzelwesen zugehören: Wie meine Hand niemals zu deinem Arm und dein Kopf nicht zu meinem Oberkörper passen wird. Nachdem diese Grundlagen gelegt sind, sagen wir, daß in der Tat zwischen allen Gestirnen, allen Welten, Ähnlichkeit besteht und daß diese Erde und die anderen Erden dasselbe Recht haben. Daraus folgt noch nicht, daß dort, wo diese Welt ist, alle anderen sein müssen und daß dort, wo diese Erde sich befindet, alle anderen sich befinden müssen; man kann jedoch sehr wohl schließen, daß so, wie diese an ihrem Ort besteht, die anderen an dem ihren bestehen. Wie nicht gut ist, daß diese Welt sich zum Ort der anderen hinbewegt, so ist auch nicht gut, daß die anderen sich zum Ort dieser hinbewegen; wie diese in der Materie und in anderen individuellen Umständen von jenen verschieden ist, so sind auch jene von ihr verschieden. Ebenso bewegen sich Teile dieses Feuers zu diesem Feuer, wie Teile jenes anderen Feuers sich zu jenem hinbewegen; und ebenso bewegen sich auch die Teile dieser Erde zu ihr als ganzer hin, wie die Teile jener anderen zu jener als ganzer. Ganz ebenso würden sich die Teile jener Erde, die wir Mond nennen, mit ihren Wassern widernatürlich und gewaltsam zu dieser Erde hinbewegen, wie auch umgekehrt die Teile dieser Erde zu jener. Jene Erde kreist naturgemäß an ihrem Ort und nimmt ihren Bereich ein, der dort ist; und diese Erde ist naturgemäß hier in ihrem Bereich; und somit nehmen die Teile jener Erde auf jene Bezug, ganz wie auf diese Erde die ihrigen. Ebenso mußt du die Teile jener Wasser und Feuer ansehen. Das Unten oder der untere Ort dieser Erde ist kein Punkt des Ätherraums außerhalb ihrer (wie es bei den Teilen der Fall ist, die aus ihrer eigenen Sphäre herausgedrängt werden, wenn das geschieht), sondern dieser Ort ist im Zentrum ihrer Masse oder Rundung oder
ÜBER DAS UNENDLICHE, DAS UNIVERSUM UND DIE WELTEN (464)
Schwere. Ebenso ist das Unten jener Erde kein Ort außerhalb ihrer, sondern ihre eigene Mitte, ihr eigenes Zentrum. Das Oben dieser Erde ist alles, was auf ihrem Außenkreis und außerhalb seiner ist; daher bewegen sich die Teile jener Erde nur gewaltsam aus dem Außenkreis heraus, und naturgemäß sammeln sie sich zu ihrem Zentrum hin, so wie sich die Teile dieser Erde nur gewaltsam von ihr fortbewegen und naturgemäß zu ihrer eigenen Mitte zurückkehren. So ist die wahre Gleichheit zwischen den einen und den anderen Erden zu fassen. ELPINO: Ihr sagt sehr richtig, daß es unmöglich ist, da unstimmig, daß eines dieser Lebewesen sich dort bewegen und seinen Sitz haben soll, wo das andere ist, und nicht seinen eigenen individuellen Fortbestand [sussistenza] an seinem eigenen Ort und in seiner eigenen Umgebung hat; so ist es auch unstimmig, daß die Teile eine Neigung und wirkliche Bewegung haben sollen zum Ort und zu den Teilen des anderen hin. PHILOTHEO: Wohlgemerkt: die Teile, welche wahrhaft Teile sind. Denn was die ersten unteilbaren Körper angeht, aus denen ursprünglich das Ganze zusammengesetzt ist, so ist anzunehmen, daß sie durch den unermeßlichen Raum hindurch einen gewissen Wechsel haben, durch den sie an dem einen und dem anderen Ort einfließen. Und diese haben, auch wenn sie durch göttliche Vorsehung der Wirklichkeit nach keine neuen Körper bilden noch die alten auflösen können, dennoch die Fähigkeit [facultä] dazu. Denn die Weltkörper sind eigentlich auflösbar; aber es kann sein, daß sie aus ihnen innewohnender oder äußerlicher Kraft ewig, sich selbst gleich, bestehen, weil in dem Maß, wie Atome aus ihnen ausfließen, auch in sie einfließen; und daß sie so der Zahl nach gleich bleiben, so wie wir, die wir uns in der Körpersubstanz in ähnlicher Weise Tag für Tag, Stunde für Stunde, Augenblick für Augenblick erneuern, durch Aufnahme und Verwertung, die wir mit allen Körperteilen betreiben.
... The End ...
Giordano Bruno hat die wohl ausführlichste mythologische Exegese der Dreiheit gemacht, die je ein Philosoph zustande gebracht hat. Dieses ist nur ein Zitat, aus einem längeren Text, nur zu der Dreiheit (der Trias). Das Ganze ist schon ziemlich Starcker Toback, muss ich gestehen.[150]
DIE DREIHEIT DES SEIENDEN
Die
Analogie zwischen Dreiheit und Dreieck
Hier
bietet sich den Sinnen eine klare Figur. Denn sie umfaßt
wie
der Ternar als ein Erstes alle Arten der Zahl, weil er das
erste
Gleiche und das erste Ungleiche und eine durch sich
selbst
existierende Monas ist, Gattung und Bewirkendes,
welches
die Zahlen nach verschiedenen Modi unterscheidet
und
ihre Arten erweitert. So stammt aus der Quelle des Dreiecks
die
ganze Gattung der Figur; es findet sich, daß aus ihm
heraus
sie zusammengesetzt, und in ihn hinein wieder aufgelöst wird.
Ebenso
wird dort durch die Monas jede Art umfaßt. Sobald
die
Zweiheit hinzugefügt wird, bewahrt nichts mehr die selbe
Form.
Sondern es wird dieses Selbe zuerst größer, dann
wächst
es durch das Ungleiche kontinuierlich weiter und nähert
sich
dem Minimum der Dreiheit an von der Region des
Mehr;
wie es ja überall augenscheinlich wird. Drei Teile
sind's,
die, indem sie eine sich ganz ähnliche Figur bewahren,
zu
einem ersten Teil als ihm ähnliche hinzugefügt werden.
Ich
übergehe es zu sagen, daß diese Figur sich selbst alle
Verhältnisse
nach Anfang, Mitte und Ende liefert, in der körperlichen
Art
in Bezug auf Maße und Figuren, zu denen noch
etwas
zu sagen bleibt, auch wenn wir zuvor schon etwas gesagt haben.
Wie
die Dreiheit in ihrer allgemeinen Art alles vollendet,
was
das Licht erblickt, ist sie auch das Ersterzeugende: Der
Geist,
der gezeugte Intellekt und der Nexus von beiden. (1) Das
Gute,
das vom Guten Erzeugte und das Leben der Welt. Der
Geist
als der erste Gebärer, der Intellekt als der Erstgeborene,
und
die Liebe, die man einen großen Dämon nennt.
[AG:
Der Daimonos im Archaisch-Griech. ist kein Dämon]
Nichts
anderes als ein Erstes, das alles aus sich herausgießt,
ist
die Potenz, und eine erste ist die Weisheit, die das Ganze im
Ganzen
lenkt; und die Liebe der Güte ergießt sich in das
Ganze
ohne Ende.
Bei
den Gottheiten folgt jener eine gütige Dreiheit nach, sie
bezieht
sich auf: Merkur, Interpret des Göttlichen, die wahr-
genommene
Gelegenheit; Blitz des Ingenium, der über die
Dinge
Rat haltende Apoll; die Begierde, Venus ist die Erzeugerin
der
unseren.
Daher
kommt die anschauliche Dreiheit des Wahren, des
Guten
und des Schönen. Wie die Grazien (41) in den reizenden
Umarmungen
der Paphies, so hängen sie aneinander, sie sind
der
Welt wohlwollend gesinnt und freundlich, von gütigem
Antlitz.
Sie hat mir der Seher beschrieben, dem Mantua seinen
Namen
verlieh. (42) Die erste von ihnen ist Aglaia, die die
Fröhlichkeit
vor sich her in ihrem zierlichen Gesicht trägt,
und
mit ihr ist Thaleia, das heilige Haupt mit einem grünen
Kranz
umwunden, und dann Euphrosine, blühend die Wangen,
frisch
der rosenfarbene Mund, heiter die ungebunden
schweifenden
Augen.
Gegen
diese stehen, von strengem Aussehen, die Parzen, (43)
die
gemäß der Urteilssprüche eines strengen Gesetzes hart an
den
Schicksalsfäden ziehen. Ihr Losen um die Dinge gibt der
Lachesis
den Namen, (44) und der mittleren, Clotho, die Umwälzbarkeit
der
Welt, (45) und der furchtbaren Atropos das ein
für
alle Male unwiderrufliche Fatum. (46)
Zuerst
ist die Essenz, einem jeden einfach zugeteilt, ihr folgt
die
Möglichkeit und geht mit ihr vielleicht denselben Weg,
dann
entsteht das Werk, in dem eine Form nach außen geschickt
wird,
oder sie erscheint nach innen hineingeschickt,
wenn
es sich um einen bloßen Akt des Geistes handelt.
Dieser
ist dreifach, zuerst kommt ein einfaches Aufnehmen,
dann
folgt als Zweites eine erste Komplexion des
Einfachen,
schließlich kommt der Diskurs und die Argumentation
ist
schon schlagfertig.
Unterschieden
wird ein Minimum, das als einziges alles
von
unten her stützt. Nichts anderes ist das Magnum, wel-
ches unendlich alles angleicht. Das Maximum ist die eine
Grenze der Dinge, die sie enthält. Das Gleiche, das Mehr und
das Weniger sind ganz jeweils Bezogene. Die Linie ist eine
Darstellung des Kontinuum, ebenso Fläche und Körper.
Gleiches, Eines und Ungleiches sind für die Zahl die ganze
Substanz. Im Unermeßlichen sind Länge, Breite und Tiefe
dasselbe, und die Stufen der Natur sind: in der Tiefe, in der
Mitte, in der Höhe. Die unmittelbare Gegenwart bringt die
Vergangenheit und die Zukunft mit sich. Hier haben wir den
reinen Akt, die reine Potenz, und das aus ihnen Gemischte. Es
gibt Ideen, Spuren und Schatten, als die Formen von allem.
Man findet sie vor allem, in allem und freilich auch nach allem.
Hier haben den Vorsitz die gebärende Natur, das gewaltsame
Handeln und das Fatum. Dieses muß erwartet, gefürchtet
und erstrebt werden. Das Ganze bewirken der Zufall, die
Natur und der Wille. Es gibt eine dreifache Welt: Gott, Natur,
Mathesis. Daraus emanieren die drei Prinzipien: Licht,
Geist und Wasser. Die Seele ist dreifach: in Leben, Sinnlichkeit
und Vernunft. Ein Woher, ein Wodurch und ein Wohin
kennt ein bewegliches Ganzes. Die Subjekte nehmen auf,
halten zurück und schicken das Zurückgehaltene wieder aus.
Wenn du die Wirkung betrachtest, den Wunsch und die Erkenntnis,
so wird unbedingt ein Subjekt, ein Objekt und ein
Vermögen gefordert: ein Anfang, eine Mitte und ein Ende;
der Sinn, die Vernunft, der Geist.
Der Ring des Apoll (47)
PRINCIPIUM, MEDIUM, FINIS, SENSUS, RATIO, MENS. (48)
Das ist der mittlere Kreis, der aus sechs Teilen besteht und aus sechs
Grenzpunkten. Wenn der SENSUS zuerst das PRINCIPIUM
selbst umfloß, die RATIO das MEDIUM, und der höchste INTELLEKT
die FINIS: dann entstehen drei außen liegende Winkel,
deren erster das erste einfache Aufnehmen ist; die erste
Komplexion des Einfachen kennzeichnet den zweiten, der
Diskurs den noch übrigen Winkel. So nimmt der Kreis ein
ihm von aussen zugeschriebenes Dreieck an. Diesem wird
dann ein weiterer Kreis eingeschrieben, wenn das PRINCIPIUM
die FINIS umkreist hat, wenn man das MEDIUM um die
FINIS
herumlaufen sieht, and zugleich in Bezug auf das MEDIUM
die FINIS schließlich das Zentrum ist. Jene Figur erscheint
vor dir, die tiefsinnig zeigt, daß die vielfaltige Dreiheit
in dem einen NEXUS zusammenlauft.
Ich zeichne den Tisch der Grazien
Richte deinen Blick auf den Tisch der Grazien, wenn du die
Absicht hast, in einer sicheren Folge Figuren zu bilden and
nach einer sicheren Ordnung das dargebotene Feld zu unter
teilen. Hierher richtet sich gespannt die Vernunft, sooft sie
die Regel reflektiert, mit der sie die Teile in
einem ebenen
Dreieck auffinden kann. Richte deinen Blick auf den Tisch
der Grazien, wenn du die Wege des Grundes erschliessen
willst, durch welche ein Priester das Heilige and ein jeder
Magier die Huldigungen seiner Götter bedacht haben
and
ihre heiligen bzw. profanen Riten befolgen. Einst ersann die
griechische
Religion drei Gottheiten, gewachsen aus dem Samen
des Saturn. Durch these Gottheiten kam alle Gunst
aus
dem Himmel and aus dem Meer hervor, aus der Tiefe, dem
Reich Plutos and Neptuns, and aus dem Reich des
hohen
Jupiter.
Es sind drei Kreise, Charis dreht sich um Fortuna
and um
Apoll, Bacchus um Erigone, (49) and dann wachsen die Wege von
Charis zu Bacchus and Diana, and von Bacchus zu Diana, die
zu einer gegenseitigen Umfassung der Kreise gezogen werden,
allmahlich zu dieser nämlichen Figur zusammen.
Hier sind drei Kreise, zu denen diese Gottheiten gehören.
Dreimal wird eine Gerade mit dreimal einem Zentrum
verbunden,
von einem Grenzpunkt zum andern, so dass diese
dann durch drei Grenzlinien verknüpft werden konnen. Die
übrigen Grenzpunkte von hier aus zu verbinden ist
sehr leicht
in dieser einen immer konstanten Figur; verbinde das eine
Zentrum mit dem andern, den einen Kreis mit dem anderen in Dreiecksform.
So benutzen die Völker die verschiedenen Dreiheiten unter
verschiedenem Namen. Die Dreizahl ist von grosser Vorzüglichkeit:
der geflugelte Merkur durchdringt drei Reiche, wie
die Gattung des Betrachtens and des Handelns dreifach ist.
Dreifach ist das Gebiet der Himmel, dreifach die Luft, dreifach
sind die Unterschiede des Wassers, dreifach die Kraft
der Erde, and den drei Geschlechtern sind drei Patriarchen
gegeben. Als die Mutter Erde die Lebewesen gebar, gebar sie
zuerst Ennoc[h], darauf Leviathan (50) and dann den dritten,
Adam. Wie der grösste Teil des Geschlechts der Juden glaubte,
für welches es nur eine heilige Erzeugung aus dem Einen gibt
(das berichten alle), wurde die Generationenfolge wiederum
erneuert durch den Stammvater Noah (nachdem das übrige
Menschengeschlecht unter den Fluten versunken war), and
zwar wieder durch drei Menschen, namlich Sem, [C]ham and
Japhet. (51) In drei Versuchen, am Fuss dreier Berge, schworen
drei Bruder, den Himmel niederzureissen, sich eifrig bemühend,
dem Pelion den Ossa and den hohen Olymp (52) aufzusetzen.
Jupiter zerstreute diese aufgetürmten Berge durch
drei
Blitze. Und er hat die Bruder Caeum, Japet (53) and Typhon
(54) bezwungen, die von Tellus in drei scheusslichen Geburten
mühsam hervorgebracht worden sind. Daraufhin hat sie
die drei Eumeniden (55) hervorgebracht and den Orkus mit dem
dreifachen Schlund, der nicht zu sättigen ist. Die Wünsche
der Menschen richten sich abwechselnd nach drei
Gegenständen,
so dass sie jeweils mehr zu dem einen als zu dem
anderen
neigen: Juno, Pallas and Venus setzen einem zu, es gebe entweder
Würde, Wissen oder lockende Lust. Beziehungsweise
Reichtum, Weisheit oder Herzensfreude. Es ist keinem gegeben,
sich in allen dreien hervortun zu konnen; wem nämlich
das Wissen gegeben ist, dem ist nicht gleichzeitig das Schicksal
oder
die Sorge des Besitzens gegeben. Und denen Reichtum
gegeben ist, denen wird dafür nicht gleich schon
der
Nutzen gegeben. Aber wie die Herzen der Menschen
mehr
vom Schönen and Angenehmen verlockt werden, das
zeigt
weise die Geschichte des Paris. Vor drei Richtern
wird die
Rechtssache
der Toten erforscht: da steht die dreifaltige Hekate
(56), die
ewige Königin der Schatten; den Eingang zur
Unterwelt bewacht der dreikopfige Cerberus. (57)
Dreimal
kommen die Geister der Toten, mit drei Handen,
wenn sie
gerufen werden, dreimal bringen sie die hohlen
Taler zum
Klingen (wenn sie kommen, um den Magiern zu Diensten zu
sein); wenn sie die drei Fesseln binden. Dreimal zischen sie,
drei Wünsche erfüllen sie. Dreimal umkreist das Opfertier die
Altäre, und dreimal beugt man die Knie auf die Erde. Die
Weihrauchfässer sättigt man dreimal mit Feuer, dreifarbig
erscheint das Gesicht. Dieser ungleichen Zahl erfreut
sich
Gott. (58) Ein dreifaches Seil wird schwerlich zerrissen, (59) so wie
es auch drei Zeugen gibt, im Himmel, auf der Erde und in der
Tiefe. In drei Regionen wird der Erdkreis geradewegs auseinander
geschnitten, das große Gesicht der Erde, dreimal reinigt
der Priester das Heilige, dreimal mit Flammen, dreimal
mit Wasser, dreimal mit Sulfur, und dreimal wendet er sich
um, mit drei Unterbrechungen öffnet er den Mund.
I. Es gibt für die Platoniker und für die Pythagoräer
drei voneinander ununterschiedene Prinzipien: EINHEIT, WAHRHEIT und GÜTE.
Denn durch die Einfachheit der Einheit und der Güte erkannten sie die Wahrheit,
in der einfachen Güte und Einheit die Wahrheit und mit
der einfachen Wahrheit und Einheit die Güte.
Eines nämlich ist das Licht, welches wahr ist und gut, das heißt einfach.
Und das Licht ist durch sich selbst gut, da es eines und wahr ist,
das heißt ihm ist nichts beigemischt und hinzugefügt.
Schließlich ist das Licht wahr, welches eines ist und gut,
nämlich für sich und auf Grund seines Prinzips des Einen.
II. ÜBER der Einheit gibt es nichts, weil nichts mächtiger ist
als sie, und es gibt nichts, was ohne die Teilhabe an der Einheit
etwas vermöchte. Nicht sie ist es, die teilnimmt, sondern al
les, was Eines ist, Geeintes und Vieles, hat Teil an ihr. ÜBER
der Wahrheit gibt es nichts; denn jenes über der Wahrheit
stehende, was könnte es schon sein, außer eben wieder das
Wahre selbst? Wenn etwas wahr ist, ist es durch Teilhabe an
der Wahrheit wahr (welche daher über jenem selbst sein
muß). ÜBER der Güte gibt es nichts. Denn, wenn irgendetwas
besser wäre als die einfache und absolute Güte, würde das-
selbe auch höher als jene liegend erkannt werden. Höheres
aber ist nur möglich durch größere Teilhabe an der Güte.
Nun aber ist die Güte nicht etwas, dem noch irgend ein Anteil
Güte hinzugefügt werden kann.
III. Diese DREI begründen sich gegenseitig in ihren Wirkungen.
In den Dingen nämlich ist als erstes die Wahrheit aus
der Einheit. Denn nichts ist wahrhaftig, wenn es nicht eines
ist. Zweitens ist die Güte aus der Wahrheit. Denn etwas ist
nicht gut, wenn es nicht wahrhaftig ist. Drittens ist die Ein
heit aus der Güte. Denn es gibt nicht dieses Eine, das heißt
Einfache, wenn es nicht als Absolutes und Unvermischtes
besteht. So ist wechselseitig erstens die Einheit aus der Wahrheit,
zweitens die Wahrheit aus der Güte und drittens die
Güte aus der Einheit.
DAS WAHRE - DAS GUTE DAS WAHRE - DAS EINE
|
v
DAS GUTE - DAS EINE - DAS EINE - DAS GUTE
^
|
DAS EINE -DAS WAHRE DAS GUTE - DAS WAHRE
IV. DIESE DREIHEIT SETZT SICH FORT IN DEN AKT DER
ZWEITEN DREIHEIT, WELCHE LAUTET:
ESSENZ, LEBEN und INTELLEKT.
Die Essenz nämlich erzeugt das Leben, indem sie
sich zu allem hinwendet, alles beachtet und sich allem mit
teilt, so daß hierauf die hervorragendste Wirkung des Lebens
oder auch die erste Gestalt des Lebens sich zeigt, nämlich die
Intelligenz.
Die Essenz wird mit der Substanz der Sonne verglichen,
das Leben mit dem Licht der Sonne, der Intellekt mit dem von
der Sonne ausgesandten bzw. aus ihr hervorgehenden Leuchten.
Die Sonne ist in dieser Dreiheit der Vater aller Erzeugung
und Veränderung, mächtig und tätig in der Spur, im Spiegel
und im Schatten; durch Luft, Wolke und Dunst. Im Regen
bogen befinden sich die drei Hauptfarben des Mediums, die
von einem Objekt durch das Medium zu einem Subjekt gelangen.
Dreifach erscheint die Sonne bei den Parahelien [60], ausge-
hend von einer einzigen. Durchlaufe mit einer Analogie die
ser Art die Stufen der Natur, weil dort die Sonne vielfältig ist,
wie auch der handelnde Intellekt, der handelnde Sinn, die
handelnde Vernunft und die Seele. Das Leben gleicht dem
Licht in der Sonne, der Intellekt dem Licht, das von der
Sonne ausgesandt wird bzw. aus ihr hervorgeht.
Die Essenz in der Substanz der Sonne wird mit dem Lebensgeist
gleichgesetzt, das Leben in dem Licht, das in der
Sonne ist, mit dem Atem, der Intellekt in dem Leuchten aus
der Sonne mit dem Wort.
Die atmende Essenz ist die Seele; der Lebensodem ist die
Kraft der Seele, die in alles hineingegossen wird. Das mit
Intelligenz erfüllte Wort ist der Akt jener Kraft, welche vom
Obersten bis zum Untersten reicht, das sie ihrem eigenen
Umfang entsprechend ordnen, formen und vollenden muß.
I. Weiter nehmen wir an, daß ein dreifaches Gutes in der Figur
der Dreiheit, also im Dreieck, auf sinnlich wahrnehmbare
Weise beschrieben ist. Im höchsten Winkel wird der ARCHETYP,
in dem rechten das PHYSISCHE und im linken das VER-
STÄNDIGE oder ethische angenommen, einer sehr verbreiteten
Bezeichnung nach. Ersterer ist absolut über, außerhalb und
vor den Dingen. Das Zweite ist mit den Dingen verbunden, in
ihnen und mit ihnen. Das Dritte ist nach den Dingen, unter
den Dingen und von den Dingen abgelöst.
II. Gleichermaßen ist innerhalb dieser Bestimmungspunkte
eine DREIFACHE Schönheit. Erstens im Verstehen des
INTELLIGIBLEN. Zweitens in der Symmetrie des SICHTBAREN.
DRITTENS IN DER HARMONIE DES HÖRBAREN. Der Schönheit
folgt eine dreifache Liebe: die METAPHYSISCHE oder göttliche,
die PHYSISCHE oder magische und die MATHEMATISCHE
oder logische, nach einem sie im weiteren Sinne bezeichnen
den Namen. Die Weisen der Hebräer führen auf drei Pfaden
den ein, der in ihre Lehre eintreten will: nämlich auf dem
KABBALISTISCHEN, dem PHILOSOPHISCHEN und dem
TALMUDISCHEN. Der erste der drei Pfade wird dargestellt als der der
hohen OFFENBARUNG, der klaren KONTEMPLATION und des
ausgezierten KULTES. Der zweite durch die Wahrheit der
LEHRE, die Güte der SITTEN und die Aufrichtigkeit der
WERKE. Der dritte durch das Hören des GESETZES,
das Aufzeichnen von BEISPIELEN und durch die Regel, die festlegt,
welche AUSSAGEN dazu zu machen sind.
III. Im ersten Feld (zu welchem dieser dreifache Pfad hin
führt) befindet sich die Seele gleichsam über ihrem Schicksal,
im zweiten in ihrem Schicksal und im dritten unterliegt sie
gewissermaßen ihrem Schicksal. Im ersten ist sie im Stand der
Herrschaft, im zweiten gleichsam in der Freiheit und im
dritten in Knechtschaft.[61]
IV. Auf dem untersten von drei Graden (sagen die Platoniker),
auf dem sie weniger vom Schicksal niedergetreten wird,
stellt die Seele durch eine allgemeine sichere Erkenntnis Gottes
und durch den göttlichen Glauben sich selbst in einer
gewissen Ähnlichkeit [zu ihm] dar. Auf dem mittleren Grad,
auf dem sie weniger mit dem Schicksal auseinander - und ihm
entgegengeht, strebt sie mit ihrer ganzen Erkenntnisabsicht
zu Gott. Auf dem höchsten Grad, auf dem sie sich über das
Schicksal aufs Beste hinausgehoben hat, wird sie, von der Glut
erhabener Begierde entzündet, dazu gebracht, Gott aufs
Höchste zu lieben. So vollzieht es sich, nachdem Gott in ihrem
untersten Stand in die Seele hineingeflossen ist. Im mittleren
Stand wird sie vom göttlichen Hauch berührt und erfüllt. Im
höchsten verbindet sie sich mit Gott in engsten und
wirkungsvollsten Fesseln. Im niedrigsten Stand hört sie ihn,
im mittleren sieht sie ihn und im höchsten besitzt sie ihn.
V. Bezüglich der drei vorigen aber nehmen die drei Grade
der Übel eine maßgebliche Einschränkung vor: auf dem niedrigsten
Grad die MATERIE, auf dem mittleren die körperliche
FORM und auf dem höchsten Grad eine gewisse Möglichkeit,
auf krummen Wegen zu gehen, die der Seele eingeboren ist.
Diese bringt die Seele dazu, sich vom Höchsten abzuwenden
und die Einwirkung der unteren Welt in sich aufzunehmen.
Um diese herum halten sich die drei Kräfte der Seele auf: als
niedrigste die BEGEHRENDE, als mittlere die leicht zu
ERZÜRNENDE und als höchste die VERSTÄNDIGE. [62]
Daraus leiten sich drei Wege her: der TIERISCHE als niedrigster,
der MENSCHLICHE als mittlerer und der HEROISCHE als höchster; in ihm
hebt sich die Vernunft auf die Spitze des Geistes.
Vl. Man sagt, daß VENUS im Besonderen die niedrigste
Kraft leite, JUNO die mittlere und PALLAS die höchste. Diese
drei Gottheiten betreffen auch nacheinander alle drei Grade
des Lebens (also immer eine Gottheit je einen Grad in vor
züglicher Weise). PALLAS [63] erleuchtet die drei Tätigkeiten des
Intellekts, AUFNEHMEN, BEGREIFEN und DISKURS. Sie verleiht
desgleichen einen dreifachen Intellekt: den Intellekt
der POTENZ bzw. intellectus possibilis, den IM HABITUS und den IM
AKT befindlichen. Auf den dreifachen Intellekt beziehen wir
hinsichtlich jeder Kunst die durch INGENIUM, LEHRE und
AUSÜBUNG in drei notwendige Bereiche geteilte, geschickte,
tätige und fähige Menschen. Es wird daher folgerichtig der
Affekt von einem dreifachen Guten erregt, zuerst von einem
Guten IN UNS, dann von einem IN DER IDEE als mittleres und
von einem ÜBER DER IDEE stehenden als höchstes.
VII. JUNO [64] regiert die drei Vermögen der sinnlich
wahrnehmenden Potenz, das AUFNEHMENDE, welches sich vermit-
tels der äußeren Sinne und des allgemeinen Sinns vollzieht,
das ZUSAMMENTRAGENDE oder vergleichende, welches sich
vermittels der Phantasie und der Imagination vollzieht, und
das ZURÜCKHALTENDE Vermögen, welches sich vermittels der
Erinnerung vollzieht.
VENUS [65] regiert die drei Kräfte der vegetativen Potenz, die
ERNÄHRENDE, die DAS WACHSTUM FÖRDERNDE und die
ERZEUGENDE. Die erzeugende Kraft hat wiederum drei Kräfte,
die spermatische oder SAMENBILDENDE, die verändernde oder
ORDNENDE und die formende oder FIGURIERENDE Kraft.
Ebenso hat die vegetative Kraft drei Kräfte, die ANZIEHENDE,
die ZURÜCKHALTENDE und die VERDAUENDE; und die das
Wachstum fördernde Kraft hat drei sich auf vorübergehende
Teile beziehende Kräfte: EINFLUSS, UMFORMUNG und EINVERLEIBUNG.
VIII. Schließlich wird ein dreifacher Appetitus der Seele
von diesen drei Gottheiten eingepflanzt. Von Venus der SINNLICHE,
von Juno der VERSTÄNDIGE und von Pallas der
INTELLEKTUELLE. Pallas gibt der abgesonderten Seele die
KONTEMPLATION, Juno die TÄTIGKEIT und Venus die LUST.
IX. Desgleichen spenden diese drei Gottheiten die drei
Führer des Lebens: PALLAS einen genau untersuchenden
VERSTAND, JUNO die ERFAHRUNG, die durch den Umgang mit den
Dingen bestätigt, und Venus diejenige, die nicht täusche und
nicht getäuscht werde, die AUTORITÄT.
X. DREIFACH ist das Glück vom Himmel, dessen günstige
Schickungen die Magier und Astrologen sorgfältig erkunden:
JUPITER, SONNE und VENUS. Drei wunderschöne einander
umfassende Mädchen stellen dieses Glück dar. Ihre Namen
sind LEBENSKRAFT, LICHT und FREUDE.
XI. Alle zoroastrischen und persischen Philosophen nannten
die drei überirdischen Fürsten OROMASIN, MITRIN und
ARIMANIN. Von ihnen wird gesagt, sie erkennen GOTT, den
GEIST und die SEELE bzw. die KRAFT Gottes, die ORDNUNG
des Geistes und die BEWEGUNG der Seele. Gott nämlich lebt,
der Geist ordnet und die Seele bewegt.
1. Laßt uns in Analogie zu den drei Arten der Seele ihren
Aufstieg und Abstieg als einen Lauf, der vorwärts geht und
zurück, und als einen Fluß, der auch wieder zurückfließt,
betrachten. Die WELTSEELE nämlich fließt in die Seele der
SPHÄREN, und diese fließt in die Seele der übrigen LEBEWE
SEN. [66] Und aus den drei überirdischen Ursachen, der causa
EFFICIENS, [67] der causa EXEMPLARIS [68] und der causa FINALIS [69]
(die genaugenommen auf ein und denselben logischen Rang
zurückgeführt werden) leiten sich drei Grade der Form her.
Der Grad der GOTTHEITEN in einem einfachen Körper, der
Grad der DÄMONEN in einem zusammengesetzten, sinnlich
nicht wahrnehmbaren Körper, der Grad des MENSCHEN in
einem zusammengesetzten, sinnlich wahrnehmbaren Kör
per. Unter ihnen gibt es drei Gattungen von Geistern:
UNVERSTÄNDIGE, VERSTÄNDIGE und VERNÜNFTIGE.
Die vernünftigen Geister fließen in die verständigen, die verständigen in
die unverständigen. Diese Unterscheidung entnehmen wir
ihrem jeweils ausgeführten Akt und der ihm nächsten Potenz
gemäß der Werkzeuge, die ihr zur Verfügung gestellt sind,
nicht aus der Natur selbst und der einen Substanz, da diese
sich allem gemäß verschiedener Zahlen mitteilt.
II. Im Bereich der Dinge stellt der Intellekt, der unterscheidet,
einteilt und ordnet, das zu Betrachtende vor die drei
Augen der vernünftigen Überlegung: die STRUKTUR
der Substanz, die VIELHEIT der Eigentümlichkeiten und die GRÖSSE
der Handlungen. Des weiteren DARSTELLUNGSFIGUR, ZAHL
und MODUS, aus denen, wie die Platoniker erklären,
drei Ingenien abgeleitet werden. Aus dem Begriff der
Darstellungsfigur das PHILOSOPHISCHE Ingenium. Aus dem Begriff der
Zahl das MUSIKALISCHE, und aus dem Begriff Modus das LIEBENDE.
...
Das geht immer so weiter. Ich glaube, da gibt es gar kein Ende. (AG)
Der eine Kreis und die Kugel zeigen diese Natur in den Dingen auf vollkommene Weise an, auch wenn wir ihre Bewegung betrachten und ihre Kraft, sich zu bewegen. Der Kreis ist das Fatum, das über allem steht mit seinem unbeugsamen Gesetz, nach dem sich auch die kontingenten Dinge in ihrer gewissen Freiheit verbinden, manchmal in bezug auf ihr Ziel. Das Fatum steht fest als etwas ganz Notwendiges, auch wenn sich der Wille der Natur und der Wille des Geistes widersprechen dort, wo du nicht ein Ganzes, sondern Partikuläres ausmachst. Ein Gesetz ist es, nach dem wir durch die Natur geflossen sind von einem hohen Prinzip aus und in dem wir uns erhalten, mit Sinn und Ingenium Beschenkte und Lebendige. Schließlich werden wir im Rückfluß aus der dem Tode nahen Gegend zu unserem hohen Ursprung zurückgehen. Ein Maximum ist der eine alles umfassende Kreis und ein größter Globus, da ja beide ohne Grenzen sind. Für sie sind jene unermeßliche Potenz und ihr Akt Eines, weil sie beide sind, was immer von ihnen bewirkt werden kann. Der einzigartige Kreis ist ein Minimum, weil er alles enthält. Er ist, weil er vollkommen innen in allem ist und weil außerhalb seiner nichts ist, wahrhaft alles für alles, und er ist in allem erfahren. Daher ist der kleinste und der größte Kreis dasselbe. Er ist einfach der eine Raum und der eine Ort seiner selbst wegen, weil er ohne jegliche Raumgrenzen gegeben ist. Und kein Verstand oder keine Wahrnehmungen sind der Überzeugung, daß jenes Unermeßliche zwecklos in diesem Ganzen sei und seine völlig gleiche Potenz, so daß womöglich nicht jeglicher seiner Teile für wahrhaftig erfüllt gehalten werde. Sobald einem Kreis ein Zentrum gegeben wird, wodurch er um so wahrer als solcher erscheint, nämlich als ein Kreis, dessen Substanz ja das Zentrum ist, sind der Raum, der Körper, die Natur und der Geist durch das eine UNENDLICHE, und sie sind auf einfache Weise absolut durch dieses eine Wahre, in dem alles wahr ist. Also wird das Unendliche von dem einen Zeichen ausgedrückt, dessen Zentrum als überall befindlich gefaßt werden soll. Es zeigt sich gleichfalls durch sich selbst als die
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [346]
Vernunft, die Sache und als die Kraft des Namens: UNIVERSUM. Es allein begegnet gleichsam überall dem Geist und sich selbst. Als die TÄTIGE KRAFT [AG: Potenzia, Poiaesis, En-Ergeia], die alles zu allem hin und alles auf sich selbst wenden kann. Alles, damit alles aus allem entspringt und alles aus ihm selbst. Als Alles, wie es ein Zentrum für alles ist, und es selbst in allem. Es ist die MATERIE, die nicht weniger notwendige Substanz ist, als sie auch als Bewirkende in bezug auf das Bei-Werk in überragendem Maße ihre Kraft entfaltet. So daß jene Kraft nur soviel machen kann, wie diese [Materie] werden kann. Denn die Potenz kann nicht das Unendliche machen ohne dasjenige selbst, was Unendliches werden kann, und umgekehrt. Daher begleiten sie sich so gegenseitig, und in Wahrheit setzen sie dasselbe Prinzip, wenn du die Sache von höherer Warte aus und wenn du den Namen der Materie besser begreifst als der Stagyrite(4) [AG: also Aristoteles]. Dieses Ganze ist ein Mögliches, in dem die ganze aktive Potenz ihrem eigentümlichen Subjekt angeglichen ist und das Sein dem Seinkönnenden. So ist die Materie die ganze Substanz der Dinge, und sie umgreift in einem ewigen Kreislauf als Ganze durch alle Teile hindurch in einem fortwährenden, ununterbrochenen Verlauf von allen Seiten das ganze Sein. Und weil nichts im Akt ist außer dem, was zu sein vermag, und nicht mehr sein kann als das, was es vom Bewirkenden her werden kann: also merke dir, sind Potenz und Akt Eines. Als ein Einziger aus beiden und als ein Selbiger zeigt sich der Kreis. Und da es ja genügend bekannt ist, daß der Akt und das Ziel selbst auf ein Subjekt hin wiederum zusammenkommen und nur das logische Argument sie zu unterscheiden pflegt, sind sie in der Physik mit der Wirkursache auf denselben Nenner gebracht, und wie Aristoteles, durch das Licht der Natur gleichsam genötigt, sagte: Das Ziel des tätigen Aktes kommt von einem ähnlichen Bewirkenden und erscheint somit in einer ähnlichen Form. Also begreifst du das Prinzip entweder wie ein Element im Zusammengesetzten beschaffen; oder was eher würdig ist des Namens einer Ursache: als ein Vollkommenes, Höchstes, durch sich Seiendes, Unbewegliches, Ganzes. Alles ist unter einer Natur und unter einer Vernunft, das Prinzip, das Ziel, die Form des Akts, die Materie, das Bewirkende, das Unendliche und über allem das Maximum und das Minimum und das, welches von diesen bei-
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [347]
den umfaßt wird: das Universum, das dem Raum gleichkommt, das größte Gesetz oder Schicksal, und die gebärende Natur, das Seiende und das Selbst, das Eine, Gute und Wahre, sie alle sind durch überhaupt keinen Unterschied getrennt. Das Einzelne soll entweder unter sich zusammengebracht werden, oder alles in dem Meisten, für das ein Gesetz gilt, oder das Einzelne soll in dem Ganzen entstehen. Wie es für die Radien, einer nach dem anderen betrachtet, ein und denselben Grenzpunkt gibt und einen selben Punkt, dessen Ausflüsse sich in den Radien zeigen: so ist für alle einzelnen Geraden das Ziel im Zentrum, wie in der Ebene, so auch im Raumkörper, in den jene hineingeflossen ist. Der Kreis als Monas entfaltet so zuerst alle Gattungen, der Kreis faltet wie ein einfaches Zentrum alles ein, damit was ist, immer sein kann. Also ist er die Substanz der Dinge.
Einer ist der Raum, eine ist die Größe, einer ist der Beweggrund, von unendlicher Möglichkeit und unendlicher Potentialität ist das Unendliche.
Eine ist die erste Essenz, eine ist die erste Güte, eine die erste Wahrheit, wodurch alles Seiendes ist, Gutes und Wahres.
Einer ist der Geist ganz und überall, er ermißt alles, einer und überall ist die alles ordnende Vernunft, eine ist die Liebe, die alles mit allem versöhnt.
Einer ist der Mutterleib, der alles empfängt, eine die Ewigkeit, die alles zugleich und vollkommen besitzt, eine ist die Zeit, und sie ist das ganze Maß für Ruhe und Bewegung.
Eine ist die Idee aller Arten und Akte, eines ist das Wort, das jede Emanation ausdrückt, eine ist die Notwendigkeit des alles bestimmenden Fatum.
Das erste Prinzip für alles Hervorgehende ist eines. Die erste Ursache für jede Wirkung ist eine. Eines ist das Element für alles Zusammengesetzte.
Eine Unendlichkeit verendlicht alles. Eines ist das Maß von allem. Eines ist das unendliche Universum, das alles umfaßt.
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [348]
Die Monas ist die eine Substanz jeder Zahl, eine erste Zweiheit bzw. ein erster Gegensatz unterscheidet alles.(5) Das erste gemeinsame Subjekt aller Gegensätze ist eines.
Die Intention, die alles einteilt, ist eine. Das Ziel [AG: Das Aristo-Telos], zu dem alles als auf ein Letztes [AG: Das Eschaton, Apeiron] hinstrebt, ist eines. Die Mitte, durch die ihm alles folgt, ist eine.
Einer ist der Beweger, der allen Wechselbewegungen den Anstoß gibt, es ist ein Akt, der alles vollendet, es ist die eine Seele, die alles belebt.
Es ist ein Name, der alles bezeichnet, ein Verstand, der alles erwägt, ein Streben, das alles begehrt.
[I.] Das eine Unteilbare ist gleichsam das Zentrum, aus dem und von dem her wir wie aus einem Ursprung erkennen, daß alle Gestalten wie der Ausfluß verschiedener und unzähliger Linien sind; und zu diesem Zentrum hin wiederum und in es selbst hinein werden sie zurückgeführt und wieder aufgenommen. Eine ist die Sonne im Mega-Kόsmos, die alles erleuchtet und mit belebender Wärme bestrahlt, wie Apoll, der in der Mitte der Nymphen residiert. Einer ist der Tempel oder der Bezirk, wo so viele Gottheiten einen wunderbaren Reigen ohne Unterlaß auf festliche Weise vollführen. Eine ist die Luft, die alles rundherum temperiert. Eine ist die Feuchtigkeit, die sich in alles ergießt.[151] Eines ist das Gesetz, das alles koordiniert.
II. Einer pythagoräischen Lehrmeinung entsprechend sagt plan, daß ein Feuer in der Mitte und im Mittelpunkt der Erde sich befinde, und man erkennt, daß seine Gottheit die Seele oder das Leben sei. Woher es kommt, daß bezeichnenderweise im Pyrrataneum ein immerfort brennendes Feuer beim Altar unterhaIten wurde. Eines ist in jeder Kugel das Zentrum, gleichsam ein Punkt, zu dem hin jede um ihn herum befindliche Kraft direkt dringt, indem sie den Abstand durchbricht. Deshalb menen die Platoniker, daß die Strahlen aller Planeten bis zum Zentrum der Erde Einfluß hätten. Und so glauben sie, daß in der einen Mitte alle Einflüsse am stärksten und wirkungsvollsten seien. Und deshalb habe diese Mitte den Reichtum, der durch die
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [349]
ganze äußere Weltregion verstreut ist, bei ihr selbst versammelt und vereint. Und deshalb wiederum bestimmte man jenen Ort als Pluto und dem Dis, dem Gott des Reichtums, gehörig.
I. Eines ist das Zentrum im Mikro-Kόsmos, das Herz, von dem durch das ganze Lebewesen die Lebensgeister ausgehen, in ihm ist der universale Lebensbaum angeheftet(6) und angewurzelt, und auf seine erste Bewahrungs- und Erhaltungskraft wenden sich jene Geister wieder zurück. Ein Gehirn ist das Prinzip und der Sinn jeder Bewegung. Ein Mund ist das Organ universaler Aneignung. Eine Leber ist da für die ozeanische Fülle der Nahrungsmittel.
II. In der einen Mitte ist jede Wirkkraft heftiger, da die Geraden wie Strahlen von allen Seiten zum Zentrum hin stehen und alle sich in der Engstelle und im Unteilbaren zusammenbündeln. Das ist die eine Mitte in jeder beliebigen Figur und für das Figurierte. Wir finden und erkennen jene Monas in jedem vollkommen Zusammengesetzten. Die Betrachter der geheimeren Philosophie kennen sie und folgen ihr nach Kräften in ihren Operationen. Wo freilich es nicht gegeben ist, daß ein Punkt berührt werden kann, blicken sie in ihrem Bestreben auf das Minimum, auf den Kreis oder auf die Sphäre, gleichsam wie auf eine Einheit. Wo sie also die Einheit nicht treffen, schaffen sie eine Einigung. Wenn aber die Gegensätzlichkeit sich dem entgegenstellt, kommen sie ihrer Aufgabe mit der einen Ordnung der Symmetrie bei.
III. Es bedeutet in einem Kreis die Äquidistanz aufzuheben, wenn sie indistante Einheit wird, wie die Bedingung der Materie keine einfachere mehr zuläßt. Die ganze Kraft freilich in der Einheit ist ewig und unendlich, in der Einfachheit stabil und immerwährend, sie wird durch Einigung vermehrt, durch Zerstreuung vermindert.
IV. So werden alle zusammengesetzten und koordinierten Dinge auf die Sphäre, auf den Kreis, auf ein unteilbares Zentrum (von dem wir sagten, es sei der einfachste Kreis) und auf eine ihren Kräften gemäß ganz absolute Monas zurückbezogen.
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [350]
V. So spiegeln wir die seienden Dinge, und wir bringen dies dadurch zustande, daß in dem einen Zentrum die Strahlen durch die Kraft der Einigung zusammengesammelt werden. So haben wir zur Wirksamkeit aller Wunder in dem Buch, welches das Siegel aller Siegel heißt, die fünfzehn Arten der Kontraktion erklärt.
VI. Nicht zufällig also werden wir mit den Pythagoräern schließen, daß dies das erste Arkanum dieser Philosophie ist, daß die Natur der Einheit vom Zentrum auf die Zirkumferenz und von der Zirkumferenz zum Zentrum hin wandert, daß sie die rechte Mischung den zusammengesetzten Dingen gibt, Gesundheit den Körpern, Tugend den Seelen, Freude den Wohnungen, Friede den Staaten, Stärke den Regierungen, Dauerhaftigkeit dem Zeitlichen, der Welt das Leben und allem Vollkommenheit.
In bezug auf Gutes und Schlechtes ist die Fünfheit beiden gemeinsam und keines von beiden, sie ist der Nachkomme des Ungleichen und Gleichen, und weil sie der erste Nachkomme ihrer Eltern ist, ist die das erste Gleiche und das erste Ungleiche, sie ist Frau und Mann. Sie ist mystisch, und deshalb stellt eine Sentenz gleichermaßen die törichten wie die weisen Jungfrauen in dieser Zahl dar. Gemeinhin glaubt man, daß die fünf äußeren Sinne die Fenster der Seele seien: sie bringen sowohl Gutes wie Schlechtes in den Geist hinein,[152] wie auch die Unterscheidung der Werke sich nach den fünf Fingern richtet, von denen jede rechte lind unrechte Tat kommt. Nicht nur die Zahl der Finger, sondern auch die Handinnenfläche zeigt deutlich die Figur der I ünfheit, und so ist das Gesetz auf ihre Haut gezeichnet und das Los der Werke und Wege des Betreffenden. Moses hat das Gesetz in fünf Bücher unterteilt: er sagte, daß in seinen körperlichen Händen die Seele eines Propheten handele und (wie die Natur) das Verborgene zur Gestalt bringe. Die Hand ist also
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [351]
auch das Zeichen und die Dienerin des inneren Ingeniums, sie berichtet von seinem Werk und von seiner Frucht, und sie bestätigt den Sinn und die Schicksalssprüche eines tiefen Geistes. Die fünffache Linie ist uns gegeben als Verkünderin unseres Lebens, in den Händen nämlich ist der Richterspruch geschrieben für dieses Exil auf Zeit (wenn die Ansichten der Babylonier und der Chaldäer und das, was von dem samischen Philosophen auf uns überkommen ist, Gültigkeit haben). ...
Hier ist im obersten Winkel der Figur der Fünfheit GOTT, im rechten oberen die INTELLIGENZ, im linken die SEELE, im rechten unteren Winkel die körperliche FORM, im linken unteren der KÖRPER oder die Materie oder die Quantität. Ihr Terminus ersten Grades bleibt absolut, als wäre er nicht in eine Ordnung mit den anderen gesetzt. Wie ja auch die Einheit, die das Prinzip und die Substanz der Zahl ist, keine Zahl ist.
Gott
Intelligenz Seele
Form Körper
Über die fünf Grade der Dinge von dieser Art hat einer der fürenden Platoniker, Ficino, fünf Lehrmeinungen vorgestellt. Er sagt nämlich, daß die Cyrenäiker und Epikur, die glaubten, es gäbe nichts außer Körpern, auf der untersten Stufe den Erkenntnisakt festgemacht haben. Die Stoiker oder Cyniker auf der zu
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [353]
philosophieren folgen wir freilich nicht, es fehlt allerdings weit dazu, daß wir sie verachten oder jemals als für einen Weisen tadelnswert befunden hätten. Im Buch von den Prinzipien der Dinge, wo wir dreißig Lehrmeinungen ausführen und alle ihrer Ordnung nach beweisen, haben wir uns über diese Sache genauer ausgelassen. Jetzt reicht es uns lediglich zu erkennen und denen, die weniger begreifen, zu glauben, auf welche Weise jede Gattung von Philosophierenden fünf vorzüglich voneinander unterschiedene Grade der Dinge erkennt. Von den aufgezählten Schulen hat nämlich keine die Götter aufgehoben: und auch nicht ihren einen Hauptgott oder einen wenigstens über der Vielheit stehenden besonderen Rang, den jede der Schulen als die präeminente Gottheit erkannte. Und daher seien in derselben und einen ersten Essenz die vielen Dinge ein Eines und auf ein Ziel hin gerichtet, auf ein höchstes Gutes, Bestes, jenseits von allem Liegendes, und deshalb seien sie schließlich gut und können sich in eine Ordnung fügen. Niemand hat darüber hinaus als das Prinzip des Lebens, des Sinnes und der Intelligenz jenes (was wir Seele nennen) nicht zugegeben. Keiner hat desgleichen Körper, natürlich Atome, oder die eine Gattung und die erste Form als Element, oder mehrere, nicht zugestanden.
Fünf Grade der Dinge also wiederum haben die Platoniker konstituiert, die ELEMENTE, die SPHÄREN, die SEELE, die INTELLIGENZEN oder Götter und GOTT. Die Elemente bewegen sich auf bewegliche, die Gestirne auf festgelegte Art und Weise, die Seelen bewegen sich ebenso festgelegt, die Intelligenzen bleiben festgelegt, und Gott ist der Ruhezustand. Aber darüber wird gut gesprochen, wenn es durch eine angemessene Metapher vorgestellt wird: diese auszuschmücken aber liegt nicht in der Absicht unserer gegenwärtigen Ausführuntgen. Die fünf also werden auf ihrem jeweiligen Weg dargestellt, der Körper wird geteilt und bewegt sich durch sich, die körperliche Form wird geteilt und bewegt von einem anderen. Die Seele wird nicht geteilt und bewegt sich durch sich selbst. Die Götter sind weder teilbar noch beweglich, aber sie werden noch von einem anderen her erfüllt. Gott ist die Einheit und die Fülle selbst.
ÜBER DIE MONAS, DIE ZAHL UND DIE FIGUR [354]
Dieses ist die Letzte (technische) Fussnote. Hier folgen die gesammelten Endnoten. Das ist der Hypertext in einem pyramidalen Buch, oder auch die Talmud-Technik der Noologie. Weil die vielen Anmerkungen und gedanklichen Ausflüge den Rahmen des Haupt-Textes zerreissen würden, werden sie hier in den Endnoten untergebracht.
[153] Technische Fussnote
[1] Das mit den Widmungen, habe ich mir natürlich, bei dem Giordano Bruno abgeschaut.
[2] Shakespeare: As You Like It:
[3] Die Kunst sei nur um der Kunst Willen (-sfrei).
[4] Aristoteles soll nach Umberto Eco's "Name der Rose" eine (verlorene) Schrift
hinterlassen haben: Über das Lachen: "Peri Gelateos". (Nicht mit Gelati zu verwechseln.)
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Name_der_Rose
Denn das Lachen der Götter, wurde in der Antike auch als das Gelas Asbestos bezeichnet.
Aber, ich glaube, dass Aristoteles von dem Lachen so viel Ahnung hatte,
wie der Papst vom Kinder kriegen.
Ich habe jedenfalls nichts dazu im Google finden können, und das will
schon etwas heissen.
[5] Noch etwas zu Gelas Asbestos:
http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2002/95/
https://de.wikipedia.org/wiki/Homerisches_Gel%C3%A4chter
http://www.theosociety.org/pasadena/forum/f24n08p353_the-laughter-of-the-gods.htm
https://www.gotquestions.org/God-humor.html
http://www.nhinet.org/bell20-1.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Inhalt_der_Ilias
Etwas übertrieben formuliert könnte man sagen, daß die Geschichte der westlichen
Philosophie mit einem Witz beginnt. ...
Das also steht hier ganz genau:
[6] http://www.goddessgift.com/goddess-myths/greek_goddess_baubo.htm
https://en.wikipedia.org/wiki/Baubo
https://journeyingtothegoddess.wordpress.com/tag/humor/
https://en.wikipedia.org/wiki/Classical_mythology
https://en.wikipedia.org/wiki/Greek_mythology
https://en.wikipedia.org/wiki/Gelos_(mythology)
[7] Ohh-Ton Anaximandros.
[8] Neben dem Herrn Melanchthon, gab es sicher auch einen Herrn Melanch-Phos.
Der war dann wohl der bekannte Herr Mae-Phaisto-Philaes.
[9] Zitat aus einem bekannten Werk zu Giordano Bruno. Ich weiss gerade nur nicht, welches.
[10] https://archive.org/details/mysticsofrenais00stei
[11] Addenda zur Wiederkehr des pythagoräischen Weltbildes:
http://www.noologie.de/symbol20.htm
Hier ist noch ein Seitenblick auf Karl Clausbergs Buch: "Neuronale Kunstgeschichte" (1999), und die verschütteten pythagoräischen Quellen. Das letzte Kapitel von "Neuronale Kunstgeschichte" enthält die Diskussion des bekannten Flammarion-Bilds des Missionars, der den Weltrand durchbrochen hat, und mit dem Kopf in eine Jenseitswelt der kosmischen Feuerräder blickt. Diese Jenseitswelt ist das alte pythagoräische Motiv der Sphärenharmonien. Auf S. 295 weist Clausberg auf den wahrscheinlichen Ur-Ursprung (das Gedankenmotiv) von Flammarions Bild hin: [367] "... antike Alexander-Romane... Geschichte des Macarius Romanus..." Dies bietet den passenden Anschluß an antike pythagoräische Themen, denn wie erinnerlich war Aristoteles der Lehrer Alexanders, und Aristoteles war auch der letzte große Philosoph der Dynamik, also eines Ur-Pythagoräischen Motivs. Das Leben und die Person Alexanders war in seiner brillianten Fulguranz ja geradezu eine archetypische Inkarnation dieser Dynamik. Und Alexanders Feldzug brachte die Kulturverbindung von Europa und Asien zum Blühen. Hierbei muß man auf die Rolle der Buddhistischen Philosophie eingehen, die ebenfalls unter dem Paradigma der Dynamik steht. (Schmidt-Leukel 1992). [368]
Es gab im antiken Hellenismus eine sehr starke Cross-Fertilization zwischen westlichen und östlichen Philosophien. Schnittstelle und Kernzentrum des Hellenismus, die Hochburg dieser antiken Kultursynthese, war die nach Alexander benannte Stadt Alexandria. Die dort konzentrierten Materialien gingen zum Ende der Antike erstmal verloren (Brand der Bibliothek von Alexandria, Ermordung der Hypatia, etc.), sind dann aber 1000 Jahre später sehr verbrämt und verquast, durch vielerlei christliche Bücherverbrennungen verstümmelt, in die italienische Renaissance - Pythagoräik des Marsilio Ficino und Pico della Mirandola eingeflossen. (Z.B. die bekannten Werke des (falschen) ägyptischen Hierophanten Hermes Trismegistos). Auf S. 295-296 weist Clausberg darauf hin, daß das Flammarion-Motiv zutiefst un-mittelalterlich ist. Im Unterschied zu Clausberg (S. 296) komme ich damit auf viel frühere Vorbilder des Flammarion-Motivs. Dennoch ist über die Renaissance-Verbindung auch deutlich, daß antike Ideen in neuzeitlichen Motiven in vieler Form wieder auftauchen. Das Hauptproblem ist, daß die antiken Belege des Pythagoräismus extrem spärlich und extrem unzuverlässig sind. Hier sind besonders die Arbeiten Aby Warburgs von Bedeutung, der exakt diese Schnittstelle in der Bilderwelt Botticellis und ihrer Genealogie durch Marsilio Ficino bearbeitet hat, womit wir wieder bei einer geistesgeschichtlich höchst bedeutsamen Schnittstelle der Mnaemosynae angekommen sind.
Clausbergs Beschreibungen auf S. 297 und 298 weisen wiederum auf einen Geistesinhalt hin, der sich in der damaligen (esoterischen) Sicht der Pythagoräer entscheidend von der volkstümlichen (exoterischen) Vorstellungsweise der Antike absetzte. Wir erinnern daran, daß ja Geheim- und Einweihungskulte damals zum normalen Tagesleben gehören, wie die Orphischen und Eleusinischen Mysterien. Nach Sicht der Pythagoräer ist nicht das formlose Apeiron jenseits der Grenze des sinnlich erfahrbaren Kosmos, sondern die hochgradig geordnete Sphärenharmonie.
Die Literatur zur Lehre der Pythagoräer ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, daher hier noch eine Anmerkung:
Die Pythagoräer waren mit strengstem Eid gebunden , ihr Wissen geheimzuhalten. Wir müssen das Quellenmaterial also anders lesen, als etwa wirtschaftliche Aufzeichungen. [369] Im Sinne der üblichen Taktiken von Spionage und Gegenspionage (Information War) muß man annehmen, daß es sich bei den bekannten Versionen zur Lehre der Pythagoräer um "cover up material" handelt, also das, was absichtlich ausgegeben wurde, um unter vorsätzlicher Täuschung die tiefer liegenden Themen zu verschleiern. Wir kennen genügend Beispiele aus dem 2. WK, wie z.B. die Aliierten die Deutschen über die Invasions-Pläne in Italien und Frankreich getäuscht haben. Da wir uns Pythagoras als einen der intelligentesten Menschen vorstellen sollten, die je gelebt haben, können wir es als sicher annehmen, daß er genau solche Information War-Szenarien installiert hatte, um seine Lehre vor der unerwünschten Verbreitung zu schützen. Hier also, das mit Vorsicht zu genießende Quellenmaterial:
Behrendt (1992); Bloom (pyta); Godwin (1989); Haase (1998); James (1993); Kayser (1930-1950); Kepler (1982); McClain (1978-1984); Platon (1988: Timaios); Pyta-www; Rouget (1985: 187-226); Rudhyar (1988); Schneider (1951-1990); Stege (1925); Thimus (1868-1876); Timaios Locris (1779)).
[12] AG: Da haben sich die Lektoren wohl ein bisschen geirrt. Ich hoffe, er meint wohl nicht den englischen Arse.
[13] Siehe dazu auch die Arbeiten von Frances Yates, und das Archiv des Warburg-Instituts.
Dort sind wohl alle Schriften des Giordano Bruno zu finden.
[14] William Shakespeare hatte etwa zu der Selben Zeit, mit ähnlichen Schauer-Geschichten,
ein Sehr Gutes Finanzielles Auskommen.
[16] Siehe oben: Die Widmung ist bei den Schriften des Giordano Bruno immer sehr wichtig.
Ich weiss nur nicht, warum.
[17] Die Ein-Weihung in das Mysterium Cosmogynicum (kein Versprecher),
die erfordert vorher, ein gründliches Studium. Das geht nicht unter 3-10 Jahren.
Das kann ich Euch leider nicht Er-Sparen.
[18] Falls sich irgendein Ur-Opi noch an irgendeinen bekannten Rock-TItel der 1970'er Jahre er-innern kann.
Da kann er nicht falsch liegen: Wanderer, kommst Du nach Liechtenstein, tritt nicht daneben,
tritt Mitten Rein.
[19] Alle Zitate von Hertha v. Dechend in der Deutschen Ausgabe.
Das muss man sich dann zusammenklauben, mit der Englischen Ausgabe.
Wer hat jemals gesagt, dass die Er-Forschung der Archaeo-Astronomie Einfach sein soll?
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill.htm
[20] To cut wood, you especially don't
need a double axe, because you could cut yourself,
in
your own head.
[23] Allso, eigentlich ist es ein Snot.
[24] Bruno, Giordano: Ed. E. v. Samsonow, Philosophie Jetzt, Diederichs (1995). S. 293++
http://www.radiantlunatic.com/wp-content/uploads/2013/10/THE-CABALA-OF-PEGASUS-Giordano-Bruno-.pdf
[25] Das ist natürlich eine Anspielung auf die Hylae, oder die Materia des Aristoteles.
Siehe weiter unten:
De l'infinito universo et mondi (1584)
[26] Da in der Noologie, wie auch in der Quanten-Matrix, Alles mit Allem verbunden ist, so wage ich es,
zu Be-Haupten, dass Cajamarca der Geburtsort von Carlos Castaneda ist, ausserdem von der
Endzeit- Schlacht des Francesco Pizarro, gegen den Inka Atahualpa.
Es gibt keine Zu-Fälle, sondern nur Ein- und Aus- und Ab- und Zu- Fälle.
Wie das Leben so spielt. Ich bin sicher, dass Giordano Bruno die Geschichten von Francesco Pizarro kannte.
[27] Heute müsste er politically correcter Weise sagen: Angehörige der Süd-Saharischen Afrikanischen Ethnien.
Negerküsse und Mohrenköpfe gibt es heute auch nicht mehr. Die sind auch alle, genauso Ex-Or-Ziert worden.
https://www.stupidedia.org/stupi/Negerkuss
"Das sind veraltete Bezeichnungen für den Schoko- oder Schaumkuss."
[28] Das ist wiederum Sehr Politically Correct. Denn Schwarz ist Immer Gut. Siehe CDU und CSU.
[29] Siehe Hegel: Der Herr und sein Knecht.
[30] χαρακτήρας
Das war damals noch mit anderer Bedeutung, als heute.
Das chi, in dem Anlaut, das spricht sich aus, wie ein Raucher-Husten.
http://biblehub.com/greek/5481.htm
charaktér: a
tool for engraving
Original Word: χαρακτήρ, ῆρος, ὁ
Part of Speech:
Noun, Masculine
Transliteration:
charaktér
Phonetic
Spelling: (khar-ak-tare')
Short
Definition: an exact reproduction
Definition: an
impression, representation, exact reproduction; a graving-tool.
[32] https://en.wikipedia.org/wiki/The_Name_of_the_Rose
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Name_of_the_Rose_(film)
http://www.fachdidaktik-einecke.de/6_Mediendidaktik/literaturverfilmung_eco_rose.htm
[34] http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2002/95/
https://de.wikipedia.org/wiki/Homerisches_Gel%C3%A4chter
http://www.theosociety.org/pasadena/forum/f24n08p353_the-laughter-of-the-gods.htm
https://www.gotquestions.org/God-humor.html
http://www.nhinet.org/bell20-1.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Inhalt_der_Ilias
Etwas übertrieben formuliert könnte man sagen, daß die Geschichte der westlichen
Philosophie mit einem Witz beginnt. ...
Das also steht hier ganz genau:
[35] Der Hl. St. Jungfrau Maria. Und natürlich, die Schwarze Madonna.
Das Mädchen in dem Film, das war auch ziemlich schwarz.
[36] Später mal, der Dottore Watson von Melk.
[37] http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2002/95/
http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2002/95/Kap2.pdf
[41] Nennen wir mal in einem TIEFEN A(h/t)em-Zug: Adolf Hitler und Karol Wojtyla, als die beiden grössten Charismatiker des 20. Jh's. Diese Nebeneinander-Stellung hat auch noch einen anderen guten Grund:
Hitler wollte den Kommunismus vernichten, und Karol Wojtyla hat das tatsächlich geschafft.
(Wenn auch nur dank grosszügiger Unterstützung von CIA und der Mafia, die damit ihren Geschäftsbereich global ausweiten konnte. Man sollte die Bataillone des Papstes keinesfalls unterschätzen.)
http://das-blaettchen.de/2007/02/wieviele-bataillone-hat-der-papst-14597.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Pope_John_Paul_II
http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Paul_II.
Sloterdijk erwähnt zwar nicht direkt das charismatische Heil, aber er notiert:
Z&Z p. 220: Joh. Paul II hat ... ein wichtiges Segment des sakralen Kapitals, die Schar der Heiligen, um über 100% aufgestockt. ... Schaffung einer Weltbank des Heils ... was freilich den Werken der Liebe recht ist, wird denen des Zorns billig sein.
Z&Z p. 333: ... dass dem Kommunismus in vielem die Merkmale eines zweiten
Katholizismus eigen waren.
Z&Z p. 334: Folglich gab es gute Gründe, weswegen die katholische Kirche sich als der
wahre Postkommunismus, ja geradezu als die Seele eines authentischen und spirituellen
Kommunismus in Szene setzen konnte... dies war Karol Wojtylas theatralische Sendung.
[43] http://de.wikipedia.org/wiki/Mick_Jagger
http://www.zeit.de/kultur/musik/2010-10/keith-richards-biografie
[44] http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2002/95/
http://www.noologie.de/neuro06.htm
Howard
Bloom site: http://www.noologie.de
[46] Wenn ich mich nicht ganz täusche, so war das "Campus" - Drama mit H.P. Duerr (Sedna) auch eine Auseinandersetzung in diesem Grau-Bereich.
[47] Meine unmassgebliche Meinung (IMHO) dazu ist, dass er wohl einen exzessiven Drogen- Ge- Miss- Brauch hatte, den er aber niemanden erzählte. Das brachte ihn auch an den Rand des Wahnsinns, und dem er dann auch schicksalshaft erlag. Denn: Der Herr Nietzsche schrieb sich seine Rezepte ja immer selber aus, mit Dr. Nietzsche. Haschisch erwähnt er ja wenigstens irgendwo mal in seinen Schriften, und er schrieb an seine hoffnungslos Geliebte, Lou Salome, einmal in einem Brief, wie er hemmungslos Opium nahm. Aber zu den damaligen Zeiten nahm praktisch jeder Intellektuelle, der es einmal bis Paris geschafft hatte, entweder Haschisch, Opium, Absinth, oder was ihm so über den Weg kam. Nur die Deutschen hielten sich noch vorzugsweise an Alkohol und Tabak. Siehe dazu Wilhelm Busch. Der war ein totaler Nikotin-Süchtiger. Aber Nietzsche war eben auch darin ziemlich un-deutsch.
[49] Friedrich Wilhelm Nietzsche: Also sprach Zarathustra, Kapitel 6, 5.
[50] Das kannte Nietzsche nur allzu gut: Das Laudanum.
[51] newage sewage: site: http://www.noologie.de
[53] Derran Charlton: Giordano Bruno:
Mad, Bad and Dangerous to Know
https://shakespeareoxfordfellowship.org/wp-content/uploads/Oxfordian2012_Charlton_Giordano_Bruno.pdf
Bruno wrote his
greatest and most famous works while in London: Cena de le
Ceneri (“The
Ash Wednesday Supper”) and De l`Infinito, Universo e Mondi (“On
the Infinite
Universe and Worlds”), both published
in 1584. He also wrote The
Expulsion of
the Triumphant Beast; Cause, Principle & Unity and On The Infinite
Universe and
Worlds....
But like so
many others,
[The queen]
Elizabeth now warily regarded him as “mad, bad, and dangerous to know.” Pri-
vately she
ensured that he was denied a teaching post and thus any chance of re-
maining much
longer in England.
[54] Das mit den Widmungen, habe ich mir natürlich, bei dem Giordano Bruno abgeschaut.
[55] Siehe die Peripatetik, nach dem Aristoteles und seiner Schule.
[56] Er konnte das English not so good: He was in English not so heavy on the Wire, und so gelangen ihm so manche Freud'sche Versprecher- Eier. Mit freundlicher Genehmigung, von dem sehr ver-ehrten Herrn Otto Waalkes. Mit dem seinem Ost-Friesisch, könnte er sich, als fast, als ein English-Speaker im-per-sonate.
[57] Nochmal, zur Er-Innerung: He was in English not so heavy on the Wire, und so gelangen ihm so manche Freud'sche Versprecher.
[58] Shakespeare kannte alle diese alten Mythologien und Tragödien, des Sophokles, der Antigone, des Orestes, des Oedipus, und alle anderen. Wenn er dies nicht bei Giordano Bruno gelernt hat, dann bei jemand anderem. Classical Literature war damals auf allen English Colleges, das Trivium. (Das kommt von Trivial).
https://www.philosophybasics.com/movements_scholasticism.html
https://www.encyclopedia.com/humanities/culture-magazines/scholasticism-later-middle-ages
[59] Ich selber habe das noch nie getan. Aber wenn man den Shakespeare kennt, dem ist das alles nicht so fremd.
[60] Denn die
Kabbala des Pegasus, ist nach meinem Alternativ-Himmlischen Impetus, von des
Giordano Bruno seiner Vision, nun auch, allsbald, mein Steckenpferd, oder auch
mein Hobbie, geworden. Und ich bin überhaupt nicht von der Britischen
Aristo-Kratie. But my Hobbie,
this is Not Too Dear, it only costs my Precious Lifetime here.
[62] Goethe, Faust (382-385):
Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält,
Schau' alle Wirkenskraft und Samen,
Und tu' dann doch in Worten kramen. (Adaptation, AG).
[63] Hier endet das Italienische Zitat.
[64] Dieser Text ist voller Ironie: Die Geschichte handelte von Aktaion und Diana,
und Aktaion wurde bei der Gelegenheit von seinen Hunden zerrissen.
[65] U.a.: De Umbris Idearum von Giordano Bruno.
[66] Der Steuermann, ist der von dem Schiff Argo, und auch der Keraunos: ta de panta oiakizei Keraunos.
[67] Das ist, ich muss es zu- Geben: Das ist eines der besten Meisterwerke der Italienischen Poiaesie.
Dante hätte sich dabei auch noch etwas abschreiben können. Konnte er aber nicht, weil er 300 Jahre früher lebte.
[68] Im Original, da heisst es: Fromme Devotion.
[69] Im Original, da heisst es: Unserer Anima.
[70] Im Original, da heisst es: Was ein menschlicher Geist, und ein Studium,
nicht voran bringen kann.
[71] Im Original, da heisst es: In dem Himmel, da gibt es Dir
in einem Gesanges-Vers, ein Edificium.
[72] Il Cielo In Una Stanza.
Der
Himmel, den gibt es nun, in einem (Gesanges-) Vers (oder auch -Verein).
https://blogs.transparent.com/italian/il-cielo-in-una-stanza/
[73] Darum, darum, begnüge Dich nicht mit einem Tradutionium,
wenn Du das auch im Original lesen kannst. Ohhhh-Iiihhhaaa, von dem Hl. St. Asinum.
[74] Im Original, da heisst es:
Meine Stimme (il sono), die scheint durch die Sterne, auf die Erde,
das Feuer, und auch auf das Meer?
[75] Irgendwie stimmt das überhaupt nicht mit dem Original überein. Es heisst:
Der Gott, was er getan hat, nach dem Begräbnis.
[76] Das heisst so ungefähr, In Laude, oder auch per Laudanum.
Davon hat er wahrscheinlich, auch ein Bisschen genommen, als er das geschrieben hat.
[77] Sofossi ist wahrscheinlich eine Verballhornung von Philosophossi.
Die Philosophossi, die sind die Liebhaber von der Soffie. (Sophia).
(Siehe auch: Die Hegelei, bei dem Schopenhauer Lobesam).
https://www.antiwarsongs.org/canzone.php?lang=en&id=57194
[1]
Sapienti (in senso spregiativo, nel contesto della "santa
ignoranza").
Il termine è un neologismo coniato da Giordano
Bruno.
[78] Siehe noch ein Zitat:
http://www.fedoa.unina.it/2437/1/Gonzales_y_Reyero_Filologia_Moderna.pdf
Infatti l’impianto
satirico si rivela portatore di un serissimo messaggio
di natura
filosofica, con notevoli
implicazioni storico-politiche.
La forma per
eccellenza dello stile comico-realistico
è fatta
propria da Bruno
per essere stravolta,
piegata alla
trattazione di
temi di grande
rilievo sociale, lontani
dallo
spirito bernesco.
Ciò esprime la
volontà bruniana di
non
soggiacere alle
rigide norme del tempo e di sovvertire invece
idettami della
poetica cinquecentesca,
operazione che
raggiungerà piena
maturazione nell’ultimo dialogo londinese,
dove verrà meno lo
spirito satirico a favore di un impianto
retorico-stilistico e
concettuale che del
caudato
conserverà unicamente
la veste esteriore.
http://archive.org/stream/opereitaliane01brun/opereitaliane01brun_djvu.txt
[80] https://it.wikisource.org/wiki/Cabala_del_cavallo_Pegaseo_con_l%27aggiunta_dell%27Asino_Cillenico/Sonetto_in_lode_de_l%27Asino
[81] Eo me Jubilate in Excelsis (Excelsior) Deo!
[82]Giordano Bruno: Über die Monas, die Zahl...
[83] https://en.wikipedia.org/wiki/Inti
Aber die Inka hatten auch ihre Erd-Göttin, die Pacha Mama.
(Das Alt-Griechische Äquivalent dazu ist: Die Chthon.)
https://en.wikipedia.org/wiki/Pachamama
Pachamama is often a cruel goddess eager to collect her sacrifices. Und weiteres dazu in der Indischen Mythologie:
... die mit den Kräften aller Götter ausgestattete "Mutter" Maya, die den Aufstand der Widergötter niederwirft.
Siehe:
http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2002/95/Kap2.pdf
[84] The Roman Wedding: Ritual and Meaning in Antiquity. By Karen K. Hersch
[85] Siehe die alten ägyptischen Streitwagen. Das war damals der absolute Stand der Kriegs- Technik.
[86] Dies beweist, dass die Ägypter über höhere mathematische und logische Fähigkeiten verfügten, als es ihnen die Geschichtswissenschaft zubilligen will.
[87] http://www.gurdjieff-work.de/enneagramm/
https://www.endlesssearch.co.uk/books/EnneagramSymbolismLecture.pdf
[88] http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading209
http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading241
http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading242
http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading244
Und hier noch mal wieder ein passendes, politically incorrectes Zitat von Patrice Ayme:
EMPEROR
CONSTANTINE CHRISTIAN TERRORIST 325 CE (Fall Of Rome Part X)
Had that
bloody, mass murdering tyrant, the Roman emperor Constantine, not invented, and
subjugated, the Roman empire with Catholicism, would the apocalyptic collapse
of the Roman empire, state, economy, society and population have happened?
Under the terrible holocausts of multiple invasions? Maybe not under its most
gentle form. However, once Constantine ordered the burning of books, under the
penalty of death, as part of what he called Catholicism, launching prohibition
of learning, and critique, such a mighty blow against intelligence made the
survival of the empire nearly impossible.
[89] https://en.wikipedia.org/wiki/23_enigma
https://www.timeanddate.de/astronomie/neigung-erdachse
[90] Otto Brendel mit seiner Theorie der Symbolik der Kugel.
[91] Trias OR Triadik
site:http://www.noologie.de
http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading26
[92] http://www.noologie.de/noo202.htm#Heading10
bis Kapitel: "1.3. Die Semantischen Felder der Noologie"
[93] Triskellion site:http://www.noologie.de
Korvin-Krasinski site:http://www.noologie.de
[94] http://en.wikipedia.org/wiki/Shamrock
http://news.bbc.co.uk/1/hi/uk/3519116.stm
http://www.riverdeep.net/current/2002/03/031102_stpatrick.jhtml
"Some
believed that St. Patrick explained the concept of the Trinity in Christianity
using a shamrock he found growing at his feet. More likely, the three-part leaf
was worn by the people of Ireland as a symbol of the cross. It is assumed,
however, that St. Patrick knew about the significance of the shamrock in other
religious and pagan traditions, and may have incorporated it into his
explanations and teachings."
http://columbia.thefreedictionary.com/clover
"Clover
was used by the Greeks in garlands and other decorations. The druids held it
sacred. It is said to have been the early emblem of Ireland from which the
shamrock is derived, and it is an emblem of the Trinity."
[95] Das älteste Vorkommnis des Triskellion findet sich im neolithischen Monument New Grange in Irland.
[96] https://en.wikipedia.org/wiki/Book_of_Kells
The
Holy Book of the Celtics.
[98] https://en.wikipedia.org/wiki/Celtic_maze
[99] Charpentier, Louis: Die Geheimnisse der Kathedrale von Chartes, Droemer Knaur (1999)
http://deu.archinform.net/projekte/72.htm?ID=bd17b85d65af46d3a3f486d5f65e44e5
http://de.wikipedia.org/wiki/Tafeln_von_Chartres
Pilgrim's
Progress, John Bunyan
Die Pilger von S. Diago de Compostela:
Hier ist auch die Suche nach dem Königreich des Priester - König Johannes oder des
Prester
John, bzw. Presbyter
John.
Siehe dazu: Lev Gumilev. "Searches for an Imaginary Kingdom".
Und wiederum auch noch das Gedanken-Labyrinth von Umberto Eco: Baudolino.
[100] Das Labyrinthmuster ist ebenfalls eines der ältesten und heiligsten Symbole, und taucht in der Noologie sozusagen versteckt auf, weil es spiralig ist, und das Triskellion kann als Konfiguration von 3 Spiralen gezeichnet werden. Diese Fussbodenmuster wurden in vielen Kirchen leider von unwissenden Kirchen-Verwaltern wieder herausgerissen.
[101] Die alten Griechen wussten sehr genau, dass ihr Olympischer Pantheon mit Zeus und allen seinen Geliebten,
und Gespiellinen, und allen Seiten-Sprüngen, und ihre Schicksals-Gespinste,
nur so eine Art von Kaschperle-Theater war. Die wirk-lichen Schicksals-Mächte dahinter waren die Moirae,
und dann noch schlimmer dahinter und noch ursprünglicher: Die Erynnien, also die Eumaeniden:
Die Allekto, die Persiphonae, die Maegeira, und die Teisiphonae.
[102] She is also called the Hindu
Trinity, Wikipedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/Trimurti
http://www.google.com/search?hl=en&q=trimurti&btnG=Google+Search
[104] Über die Monas, die Zahl und die Figur als Elemente einer sehr geheimen Physik, Mathematik und Metaphysik, Meiner, Hamburg (1991)
[105] https://en.wikipedia.org/wiki/Amrita
http://www.noologie.de/noo202.htm
https://www.britannica.com/topic/churning-of-the-ocean-of-milk
[106] http://doczz.net/doc/6104510/noologie-vol-ii
https://propertibazar.com/article/urls-andreas-goppold_5a086c5cd64ab251a5e5a715.html
[107] Siehe: Nietzsche, Zarathustra, IV, "Der freiwillige Bettler":
So wir nicht umkehren und werden wie die Kühe, so kommen wir nicht in das Himmelreich. Wir sollten ihnen nämlich Eins ablernen: das Wiederkäuen.
[108] http://www.rp-online.de/politik/vater-unser-gott-der-papst-und-die-versuchung-aid-1.7255804
[109] Diese Geschichte erzähle ich ausführlicher unter: "An einem kühlen, grauen Morgen in der Welt-Traum-Zeit"
http://www.noologie.de/neuro14.htm
Diese Webseiten gibt es leider nicht mehr:
www.positiveatheism.org/tochcabe.htm
www.positiveatheism.org/hist/twainlfe.htm
[110] Eine vergnügliche Diskussion dieser theologischen Spitzfindigkeiten wird von Umberto Eco in seinem Roman Baudolino inszeniert.
[111] Logisch: Das Aufgehängt-Sein in einem Quattrolemma.
Der deutsche Vulgär-Ausdruck des Verreckens für elend Sterben, gibt nur beim Kreuzestod einen physiologischen Sinn. Interessanterweise ist die Figur des Körpers des Gekreuzigten ein Y, also ein Tripol.
[112] In dieser Trope des endlosen Kreislaufs ist der Buddhismus mit dem Hinduismus identisch. ...
Umgekehrt drückte Schopenhauer die Absurdität des Bösen in der jüdisch/christlichen Schöpfungs-Idee der tragischen Geschichte der Versuchung in der Genesis aus:
(Parerga und Paralipomena II, Kapitel 15, insb. § 177).
... [so] kommt es heraus, als hätte der liebe Gott die Welt geschaffen, damit der Teufel sie holen solle; wonach er denn viel besser gethan haben würde, es zu unterlassen.
[113] Und in diesem Sinne auch Ken Wilbers Werke, der versucht das Konzept der Evolution mit dieser spezifisch christlichen Komponente zu vereinigen. Interessanterweise stützt er sich in seiner Argumentation aber hauptsächlich auf die hinduistischen und buddhistischen Quellen, in denen genau das nicht vorgesehen ist: Dort gibt es keinerlei Evolution des Geistes, keinerlei Gedächtnis, das mit in den Moksha/Nirvana-Zustand mitgenommen wird, im Gegenteil, es ist die komplette Auslöschung, die komplete Laethe, wie die Griechen es nennen würden. Eine spezifische Art von Gedächtnis wird im Kreislauf der Wiedergeburten darin verstanden, dass die Wiedergeburt einer Einzel-Seele, so etwas wie eine Wieder-Erinnerung an die früheren Leben ermöglicht. Im Altgriechischen war ein ähnliches Konzept als A-Laetheia bekannt.
[114] http://arch.oucs.ox.ac.uk/detail/21734/index.html
Die alte Website existiert nicht mehr:
http://phil-freewebsp/evans-experientialism.freewebspace.com/kojeve05.htm
[115] Angelehnt an die Hegelsche Sprechweise.
[116] Siehe dazu Cusanus: De ludo globi.
[117] La ilaha illa 'llah,
Muhammadun-Rasulullah
[118] Siehe Hegel: In der Nacht des Absoluten sind alle Katzen grau.
[120] Allso: Das Ein- und Auseinander Falten. Die Ex-Plikation und die Im-Plikation.
[122] Hier befinde ich mich in guter Gesellschaft mit Sloterdijk, der in seinen Werken Günter vielfach lobend erwähnt. Folgender Beitrag ist ein eher ironischer Kommentar dazu:
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 10.07.2001
http://www.perlentaucher.de/buch/hans-juergen-heinrichs-peter-sloterdijk/die-sonne-und-der-tod.html
[123] http://www.noologie.de/noo2.htm#Heading26
Trinitaet
site:http://www.vordenker.de/
Dreifaltigkeit site:http://www.vordenker.de/
[124] Und leider auch Kirchen-Leerer, denn er hat die Hl. Römisch Kat-Holische Kirche von etwas ent-leert, was die Griechisch Orthodoxe Kirche noch wusste. Augustinus war eben der erste christliche Philosoph, der kein Griechisch konnte. Und das war ein ganz, ganz schwerer Fehler. Die Schlüsselworte dazu sind: Das Kerygma und das Dogma. Das war zur damaligen Zeit noch etwas ganz anderes, als was man heute darunter Mis(s/t)-Versteht. Denn was man heute Dogma nennt, das hiess früher: Kerygma.
Kerygma site:http://www.noologie.de
Kerygma site:http://www.vordenker.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Kerygma
Dogma
site:http://www.noologie.de
Dogma
site:http://www.vordenker.de/
[125] Die Sphäre ist ein rein gedankliches Ding. Denn absolute Kreise oder Kugeln existieren im Universum nicht. Das war nur ein ästhetisches Phantasma der alten Griechen. Alles kugelähnliche Runde im Universum ist ellipsoid-spiralloid. Siehe: http://www.noologie.de/zeno01.htm#fn19
[129] http://de.wikipedia.org/wiki/Ezechiel
http://en.wikipedia.org/wiki/Book_of_Ezekiel
http://de.wikipedia.org/wiki/Cherub
http://www.godrules.net/library/IndoEuropean/germanL/germanLeze1.htm
http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3190
[130] Bruno, Giordano: Ed. E. v. Samsonow, Philosophie Jetzt, Diederichs (1995), S. 465++.
[131] Siehe auch: Jesus in der Wüste, wo er 40 Tage hin-gehen musste.
https://en.wikipedia.org/wiki/Temptation_of_Christ
Die Deutsche Wikipedia taugt mal wieder, gar nichts:
[132] Diese Schrift ist (hoffentlich mit Copyright- Erlaubnis) aus dem Buch:
Bruno, Giordano: Ed. E. v. Samsonow, Philosophie Jetzt, Diederichs (1995).
[133] Das ist auch ganz genau richtig. Denn er selber hatte nichts davon geschrieben.
Alles, was als Die Schriften des Aristoteles bekannt ist, wurde von seinen Schülern
auf- ge- Schrieben. Im Peri- Pattein, also im Umher- Gehen. Nicht umsonst, wurden
alle seine Bücher deshalb als Peri- XYZ bezeichnet.
Ob sie das Alles ver- Standen hatten oder auch nicht. Denn seine Schriften wurden erst durch
die Arabische Rezeption in der Westlichen Welt des Abendlandes näher bekannt.
[134] Traduttore, Traditore, nach so vielen Über- oder auch Unter- Setzungen.
Nihil me Terret. Nichts macht mir mehr Schrecken, als etwas übersetzen zu müssen.
https://mymemory.translated.net/en/Latin/English/nihil-me-terret
[136] Ich sprenge halt ab & zu mal etwas gerne, wenn es dabei schön funkt & kracht.
[138] Frische Fische fängt Fischer's Fritze (äh, der Hl. St. Petrus) nun, von den Seelen,
für des Lieben Gottes Himmelreich. Amen.
[139] Wir hätten es fast vergessen, nach den Diamanten zu Fragen. Da kommt uns wieder der James Bond zu
Hilfe, der alle diese Diamanten, mit einer Rakete, in das Himmelreich ent-schickte.
Andererseits ist reiner Kohlenstoff, in dem weiten Kósmos, hauptsächlich in Form von Diamanten vorhanden.
Und Leider Nur: Hienieden auf Der Erde leider Nicht.
[140] Nach Gothischen Licht-Theorie, ist der Himmel Licht-Erfüllt. Siehe Otto von Simsons Licht-Metaphysik der Gotik. Spengler hat die Licht-Analogie ebenfalls zu einem Hauptthema seines Systems gemacht: "Das Ich ist ein Licht-Begriff". Nach dem Index sind dies die Stellen, wo er das näher behandelt: 222, 488, 512, 540, 562 ff., 724 f., 845, 880, 957, 1184. Weiterhin wird das Thema auch unter "Auge" behandelt.
[141] Die hatten alle diese Teufel, verjagt, denn für den Vergilius, dem sind die Bienen so etwas wie die
Hl. St. Angelus.
Siehe: Wilhelm Busch, Schnurrdiburr oder die Bienen:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/schnurrdiburr-oder-die-bienen-4172/6
[142] Konnte er aber nicht, denn er lebte 300 Jahre früher.
http://www.noologie.de/lpl12.htm
Im Bannkreis der Leibnizschen Idee:
Locke: Nihil est in intellectu, quod non prius fuerit in sensu. Dazu Leibniz: Nisi intellectus ipse.
Locke: Nichts ist im Geiste, was nicht vorher in den Sinnen
war Leibniz: Ausgenommen der Geist selber.
...
Another way to phrase the debate about a
fundamental point of metaphysical ... repeatedly quoted Leibniz, 'Nihil est in
intellectu, quod non fuerit in
sensu, excipe: ... closely associated
with Locke,
but qualified by Leibniz's rejoinder, inverting it
[144] Siehe dazu auch den Euklidischen Beweis von der Unendlichkeit des Universums.
[145] Er argumentiert hier also nicht, dass das Universum unendlich sei, sondern dass
der Raum, in dem sich dieses, unser Universum befindet, dass dieser unendlich ist.
Das Universum selber ist endlich.
Das haben die meisten Interpreten von Giordano Bruno wohl übersehen.
Es ist wohl etwa so wie der Dotter in dem Ei im Schoss der Nyx.
1) Der Dotter ist endlich,
2) das Ei der Nyx ist Unendlich.
3) Der Schoss der Nyx ist voch Viel Unendlicher.
Wir nehmen dies als einen versteckten Hinweis, dass Giodano Bruno auch schon
an etwas so ähnliches wie den Quanten-Himmel oder die Quanten-Matrix gedacht hat,
in der unser Universum eingebettet ist.
[146] Heraklit: Ta de Panta.
[147] Hier kommt Sloterdijk mit seiner Sphären-Morphologie zu tragen.
[148] Aristoteles: Actus.
[149] Das Ergon.
[150] Ich habe das irgendwo aus einer alten Schrift zu Giordano Bruno heraus- kopiert.
Gesammelte Werke, Hrg. Ludwig Kuhlenbeck, Diederichs, Leipzig/Jena (1904-1909)
[151] Die altgriechischen Elemente: Das Erdige, Das Luftige, Das Feuchte, und das Feurige.
"Ein Feuer in der Mitte" siehe Heraklitos: Das Feuer ist vernunftbegabt.
[152] Das Fünfeck. Wenn eine Spitze oben ist, ist es syn-bolisch. Wenn zwei Spitzen oben sind, ist es dia-bolisch.
[153] Technische Fussnote.
Zwecks der HTML-Formatierung, weil man genügend Leerzeilen braucht,
damit der HTML-Jumper bei der Aktivierung einer Fussnote auch auf die richtige Zeile springt.
http://www.noologie.de/gbruno.htm