Das
Informations-Design der Arbeit: Erläuterung der Hypertext-Prinzipien
Die
Arbeit wurde hinsichtlich der Organisation des Materials in eine
WWW-Hypertext-Struktur eingebettet
.
Dies ist eine Form elektronisch unterstützter Text-Organisation, wie sie
in ähnlicher Form in jüngster Zeit von Robert Darnton mit dem Prinzip
des "pyramidal book"
[6]
formuliert wurde. Der Text umfaßt zwei große Teile, nämlich:
1)
Einen zusammenfassenden Einführungs- und Übersichtsteil mit den
wesentlichen Themen, Gedankengängen und Zusammenhängen, der auf
Deutsch geschrieben ist, und
2)
einen Anhang als detaillierten Darstellungs- und Material-Teil, auf Englisch.
"Materials
Section: A Morphology of Cultural Patterns"
Daß
für den Material-Teil Englisch als Sprache gewählt wurde, hängt
einerseits mit der Verfügbarkeit von Originaldokumenten und teilweise auch
den Zitaten
,
mehr noch aber mit dem Ziel zusammen, eine möglichst breite Nutzung der
Ergebnisse in der Verbreitung über das WWW (mit Englisch als Lingua
franca) zu ermöglichen. Für spätere Erweiterungen der Arbeit
sind in einer CD-ROM Version direkte Hypertext-Einbindungen von (meist
englisch-sprachigen) Quellen aus dem WWW vorgesehen
.
Zur Information über den weiteren Fortgang dieser Arbeiten ist hier die
Kontaktmöglichkeit mit dem Autor über URL und email Adressen angegeben:
http://www.noologie.de/
(URL)
Beide
Teile können sowohl als Drucktext, als auch in Hypertext-Form dargestellt
werden.
[7]
Die gemeinsame Basis ist ein (outline-) strukturierter WinWord®-Text, der
mit einem vom Autor entwickelten speziellen Filterprogramm in HTML
übersetzt wird
.
Die Outline-Funktion (auch Folding, oder Fish-Eye genannt) von WinWord ist
besonders bei der Komposition von Texten ein wichtiges Hilfsmittel, das sich
noch nicht durch (augenblicklich verfügbare) Hypertext-Editier-Methoden
ersetzen läßt: Text-Volumina bis ca. 1 MByte
[8]
lassen sich mit einem Tastendruck auf ihre Überschriften kondensieren, und
erlauben so eine extrem schnelle Möglichkeit der Strukturierung,
Navigation und Re-Organisation von Texten. Das Informations-Design ist damit so
angelegt, daß die Vorteile der gedruckten Text-Darstellung und des
elektronischen Hypertexts nutzbar sind. Beide Teile sind über
Hypertext-Links (oder Hypertext-Referenzen) miteinander verbunden, die im
Drucktext durch Textmarker und Seitenverweise realisiert sind. Diese Art des
Text-Design stellt zugleich einen direkten methodischen Beitrag zum Gegenstand
der Arbeit dar, nämlich die Entwicklung von leistungsfähigen Formen
der kultrellen Tradierung.
Konventionen
der Hypertext-Links
Die
Hyper-Links werden mit folgenden Konventionen dargestellt. (Weitere
Erklärung der Begriffe in den folgenden Abschnitten).
@: Hypertext
Anker
->: Hypertext
Referenz
Beispiel
eines Hypertext Ankers. Im Drucktext dient diese Form dazu, einen visuell
leicht aufzufindenden Bezugspunkt (Anker) herzustellen, auf den mit einer
Hypertext-Referenz verwiesen wird:
Beispiel
einer Hypertext-Referenz auf den obigen Hypertext-Anker:
Das
pyramidale Buch
Das
pyramidale Buch ist eine bildliche Darstellung, mit der Robert Darnton eine
neue Art der wissenschaftlichen Veröffentlichung bezeichnet hat.
[9]
Mit dieser Vorgehensweise ist es möglich, sowohl einen kontinuierlichen,
und in einem Lesefluß leicht zu bewältigenden Text
mit einer tief gestaffelten und mit wissenschaftlichen Material versehenen
Ausarbeitung zu verbinden. In der konventionellen Herstellungsweise des
wissenschaftlichen Buches wird Begleit- und Dokumentationsmaterial, das den
Lesefluß unterbrechen würde, in Fuß- oder Endnoten verlegt, so
daß der Leser diese entweder auslassen kann, oder bei Interesse und
Bedarf hier spezifisch zugreifen kann. Dieses Verfahren hat seine Grenzen, wenn
das Material der Fußnoten so groß ist, daß es an Umfang die
Menge des Haupt-Textes überschreitet. Dann entsteht der unschöne
Eindruck, daß eine Buchseite hauptsächlich von Fußnoten
ausgefüllt wird, oder aber zusammenhängende Gedankengänge
müssen auf verschiedene Kapitel aufgeteilt werden, was ihren
ursprünglichen Zusammenhang zerreißt. Hypertext bietet hier die
Möglichkeit, eine erweiterte Form der Fußnoten zu bilden, indem auf
ganze, zusammenhängende, und in sich wiederum in ihrem Gedankenfluß
geschlossene Kapitel mit einem einzigen Verweis (der Hypertext-Referenz)
hingeführt werden kann. Weiterhin lassen sich damit "Fußnoten zu
Fußnoten" bilden, die im Lineartext des Buches nicht unterzubringen sind.
Wie
Robert Darnton feststellt, ist die Zeit des Buches noch lange nicht vorbei.
Dazu bietet die in langer Evolution gereifte Form des Drucktextes zu viele
Vorteile, die die elektronische Version nicht vorweisen kann: Der gedruckte
Text vermittelt durch die physische Manipulation der Berührung durch die
Hand (Handhabbarkeit) eine notwendige Verbindung zu den menschlichen
Fähigkeiten, die nur über die physischen, somatischen Kanäle
aktiviert werden können. Das physische Erleben der Berührung des
Papiers, das Gefühl seiner Geschmeidigkeit, sogar der Klang der Seiten
beim Umblättern, sind Erlebnisfaktoren, deren Bedeutung sehr selten
gewürdigt wird. Der Faktor der Memorisation ist entscheidend mit der
Reichhaltigkeit der Dimensionen des Erlebens und der physischen Qualität
der Berührung verbunden. Die rein optische Darstellung im Computer kann
diese Qualitäten der Berührung nicht bieten. Ebenfalls bietet der
gedruckte Text sowohl im Bild-Kontrast als auch in der Darstellungsfläche
ein Vielfaches dessen, was uns die heutige Computertechnologie offerieren kann.
Ein 17-Zoll Bildschirm bietet uns weniger als eine Textseite in der
Darstellung, so daß es sehr schwer ist, über eine
Bildschirmdarstellung eine Vorstellung von der Kohärenz eines Textes zu
bekommen.
Der
wesentliche Vorteil des Hypertexts ist seine Möglichkeit der schnellen
Verbindung von Vernetzungen in Texten, die sich schwer in eine linear geordnete
Darstellung anordnen lassen. Damit wird die "Navigation" immenser Texträume
[10]
möglich, wie sie auch bei der umfangreichen Materialsammlung der
vorliegenden Arbeit anfielen. Weiterhin bietet die elektronische Darstellung
einen entscheidenden Kostenvorteil, da in der Regel der umfangreiche
wissenschaftliche Materialteil entsprechender Arbeiten, der den kommerziellen
Gegebenheiten des Buchmarktes
zuwiderläuft, auf eine kostengünstige CD oder Diskette, oder das WWW
ausgelagert wird. Die hier vorgestellte Lösung ist gleichzeitig geeignet,
das vielfältig monierte Problem des "Lost in Hyperspace" einer reinen
Hypertext-Darstellung zu verhindern, indem jeder Einzeltext im numerischen
Hierarchie-Schema des Gliederungsmodus eindeutig dem gesamten Textcorpus
zugeordnet und darin eingeordnet ist, und damit in Ergänzung der
Papierform die Text-Sprünge erleichtert, während das kontinuierliche
Material weiterhin in Form eines gebundenen, sequentiellen Textes vorliegt.
Anmerkung
zur Schreibweise griechischer Worte
Die
Schreibweise für griechische Worte ist wegen Vereinfachung der
Hypertext-WWW-Darstellung in latinisierter Transkription, mit
ae
für
aeta,
o
für
omega,
o fuer
omikron.
[11]
Vec
(1999), Darnton (1999)
http://www.nybooks.com/nyrev/WWWarchdisplay.cgi
(URL)?19990318005F
[8]
Abhängig von Speicherplatz und Prozessorgeschwindigkeit.