10. Das Leerstellendenken
10.1. Die Entwicklung des Denkens
(from DENK.DOC)
10.2. Chronologische Tafel der Entwicklung des Denkens
-1.000.000
Kultivation und Anbetung des Feuers
-100.000
Ausbildung von Sprache, gleichzeitig Beginn des
Werkzeuggebrauchs
-40.000 Steinzeit-Kultur: Technisch verfeinerte
Stein-Werkzeuge
"The age of Modifiers" (J. Jaynes)
-10.000
Das Zeitalter der Namen beginnt (J. Jaynes)
Ackerbau, Tierzucht
Grabkulte, Erste permanente stadtartige Siedlungen:
Jericho, Natuf
-5.000
Beginn des Gebrauchs von Schrift-Systemen
Ausbildung sozialer Hierarchien: Priester,
Könige
Hochkulturen beginnen im Zweistromland: Sumer
-3000 Erstes Auftreten von Hieroglyphen und
Keilschrift
-1750 Die Gesetze von Hammurabi
-1700 Niederschrift des Gilgamesh-Epos
-1400 - 1000
Periode der Katastrophen und Völkerwanderungen im
Mittelmeer-Raum
??? Explosion des Vulkans Thera (Santorini)
??? Die sieben Plagen Ägyptens
??? Überquerung des Roten Meeres zu Fuß durch die
Israeliten
Untergang des kretischen Reiches
Untergang des mykenischen Reiches
-1200 - 1000
Periode des griechischen "dunklen Zeitalters", "Dorische
Invasionen"
Entstehungszeit der Ilias
-1200 Aufstieg Assyriens
-1100 Hyksos, Invasion der Seevölker in
Ägypten
-1.000
Beginn der griechischen Kolonisation in Kleinasien
Aufstieg der griechischen Handelsmacht der ionischen
Städte
Fernhandel mit Wein (Alkohol als Handels- und
Kulturgut)
-900 Das AlphaBeta: Anpassung des phönikischen
Aleph-Beth an die
griechische Sprache durch Einfügen von
Vokalzeichen
Niederschrift der homerischen Epen
-600 Die Achsenzeit
Begründung des persischen Großreichs:
Entstehung des kosmopolitischen Menschen
Befreiung der Kinder Israels aus der babylonischen
Gefangenschaft
Niederschrift der biblischen
Schöpfungsgeschichte
Zeitalter der "Vorsokratiker".
Herausbildung eines spezifisch griechischen Denktypus
Bildung proto-wissenschaftlicher Worttypen in der
griechischen Sprache
Persönlichkeiten des Jahrhunderts:
Zoroaster (s. ANM:DATIERUNG)
Gautama Buddha
Mahavira
Lao Tsu
Konfuzius
Sappho von Lesbos
Solon
-625 - 545 Thales von Milet
-611 - 545 Anaximander: Das Urprinzip des
"Apeiron"
-580 - 485 Xenophanes: Literarische Einführung des
Alkohols als "Kulturgut"
-570 - 496 Pythagoras
-544 - 483 Heraklit von Ephesos
-540 - 470 Parmenides von Elea
-500 - 428 Anaxagoras
-400
-469 - 399 Sokrates
-427 - 347 Platon
-384 - 322 Aristoteles
-275 Aristarch v. Samos: Kugelgestalt der Erde
-250 Eratosthenes v. Cyrene: Berechnung des
Erdumfangs
Ptolemäus
0
203 - 269 Plotinus: Neuplatonismus
391 Brand der "kleinen" Alexandrinischen
Bibliothek
354 - 430 Augustinus
+400 Untergang des weströmischen Reiches
410 Eroberung Roms durch Alarich
415 Ermordung der Hypatia in Alexandria
529 Justinian schließt die
Philosophenschulen
Gründung des Klosters von Monte Cassino
Beginn des "dunklen Zeitalters" in Europa
570 Geburt Mohammeds
+800 - 1300 Die Islamische Hochblüte
+1200
1225 - 1274 Thomas Aquinas
1235 - 1315 Raimundus Lullus
1283 Die erste öffentliche Uhr im Hof von
Westminster
Beginn der Renaissance
1336 Petrarca
besteigt den Mt.
Ventoux (Gebser)
1480 - 1544 Giulio Camillo
: das
Gedächtnistheater
+1500
Auslöschung der letzten Hochkulturen auf Basis des
prä-mentalen Denktypus
Azteken, Inkas durch die Spanier
1548 - 1600 Giordano Bruno
+1700
1646 - 1716 Leibniz
. Das
Binärsystem, Characteristica Universalis
+1900
1881 - 1955 Teilhard de
Chardin
Gotthard Günther
: "Die Theorie
der Polykontexturalen Logik"
+1942 Zuse
, Konstruktion des ersten
programmierbaren Computers
Jean Gebser
: "Ursprung und
Gegenwart"
+1944-46 Aiken
,
Eckert
, Mauchly
: vollelektron.
Computer
+1967 Jacques Derrida: "Grammatologie"
+1976 Julian Jaynes: "The Breakdown of the Bicameral
Mind"
+1984 Einführung des Macintosh Computers
10.3. Die Ursprünge des Denkens
Das mentale Denken, wie wir es heute kennen, ist in der viele
Million Jahre währenden Entwicklungsgeschichte der humanoiden Rassen eine
Sache der letzten Augenblicke. Gerade 2500 Jahre alt ist, verglichen mit den
unendlichen Zeit-Abgründen davor, das Phänomen des logischen Denkens,
oder der Mentalen Struktur
, wie Gebser
es nennt (BIB:GEBSER73
). Dieses
Denken entstand in der Zeit zwischen ca. -1200 bis -500 und manifestiert sich
ca. -600 in Griechenland in der Form, wie wir es heute kennen. Vor dieser
Entwicklung liegen endlose Weiten von etwas, das wir mit unserem jetzigen Denken
nur sehr annähernd und ungenau erfassen können, weil es
wesensmäßig so anders ist. Dieses Etwas ist
die Matrix, aus der
sich unser Denken ent-wickelt hat, sich heraus- gewickelt hat, bzw.
herausgebrochen und
herausgerissen ist. (s.a.
->:
MATRIX
) Man kann dieses Etwas das
Große
Matristische Kontinuum
, oder die
Mythische
Struktur
nennen. Der Mythos
liegt dem mentalen Denken zugrunde, er begründet es, es ist im Mythos
aufgehoben (wie geborgen, nach Hegel), und das Denken kann den Mythos nicht
erfassen. Wir wollen dieses Thema in dem Kapitel "Die mythischen Strukturen"
weiter behandeln (->:
MYTHOS
). Hier soll zuerst die
sichtbare Geschichte des Denkens folgen.
10.3.1. Denken, Werkzeug,
Waffe
Denken, Sprache und Werkzeug sind nicht voneinander zu
trennen.
Und in dem Augenblick, als das Werkzeug entstand, entstand auch die
Waffe. Das Denken war die gefährlichste Waffe des Hominiden, mit dem
er sich in einer Jahrmillionen währenden Auseinandersetzung gegen die
Übermacht der Beißzähne und Reißklauen wehrte und
durchsetzte. Dies stellt somit ein sehr wesentliches Unterkapitel dar, wie das
alte Wort des Heraklit
:
"Der Krieg ist der Vater
aller Dinge" auch andeutet. Und so verbrachte der daedalische Geist der
Menschheit vermutlich den größeren Teil seiner Zeit mit dem Ersinnen
immer neuer und gefährlicherer Waffensysteme. (S.a.
BIB:OCONNEL89
,
BIB:DUDLEY91
)
Polemos panton men pataer esti, panton de basileus,
kai tous men theous edeixe tous de anthropous,
tous men doulous epoiaese tous de
eleytherous.
Krieg ist aller Dinge Vater (fürwahr), aller Dinge
König.
Die einen erweist er als Götter, die anderen als
Menschen,
die einen läßt er Sklaven werden, die anderen
Freie.
BIB:HERAKLIT
, B53, p. 19
Eidenai de chrae to polemon eonta xynon, kai dikaen erin,
kai ginomena panta kat erin kai chreomena
Zu wissen aber tut not: Der Krieg führt zusammen,
und Recht ist Streit,
und alles Leben entsteht durch Streit und
Notwendigkeit.
BIB:HERAKLIT
, B80, p. 27
10.3.2. Vorgeschichte,
Staatenbildung, Schriften
Aus der Zeit vor -10.000 sind uns nur sehr wenige Relikte
erhalten, die im wissenschaftlichen archäologisch-geschichtlichen Rahmen
eine Einordnung als Kulturzeugnisse erlauben. Der reichhaltige Schatz der
Mythen ist in Bezug auf seine geschichtliche Relevanz bisher nur ansatzweise
ausgewertet worden. Die Steinzeitkultur war im wesentlichen nicht von den
Steinen bestimmt, sondern vom Holzgebrauch. Da aber nur die Steine
übriggeblieben sind, bestimmten diese unser heutiges Bild von der Kultur.
Es ist wichtig, zu erkennen, wie einseitig dieses Bild ist, da es nur den
minimalsten Teil der Kultur in Betracht zieht.
(ANM:WISSBAR
[169]
)
Die Zeit ab -10.000 wird von gewaltigen Umstrukturierungen der Lebensweise der
Menschen bestimmt:
Ackerbau und Viehzucht, Töpferkunst und in Asien die
Seidenzucht. Die ersten Relikte von geschlossenen Siedlungen (Asiab,
Jericho, Catal Hüyük). In Mesopotamien die ersten Stadtstaaten. Ab
-5.000: Die Bronzezeit bringt den ersten weitverbreiteten Metallgebrauch,
hauptsächlich im Bereich des Waffenwesens. Die zivilisatorische Revolution
der Menschheit ist im vollen Gange. Gründung der ersten Großreiche,
vermutlich durch Ausnutzen der überlegenen Waffentechnologie der Bronze.
Z.B. Ägypten. In Mesopotamien Stadtstaaten: Sumer. Palastwirtschaft,
Staatsökonomie, Kalender, Schriftsysteme und Rechts-Kodizes werden
entwickelt. Ab -2.500 auch in Mesopotamien Großreiche: Sargon.
Entwicklung von Mathematik Astronomie, Medizin, Chemie.
(BIB:HERMANN77
,
BIB:SCHLOTT89
)
10.3.3. Wissen ist
Macht
Vor 6000 Jahren, als die Priesterhierarchien mit ihren
Schreiber-Stäben anfingen, zu codifizieren und zu kryptographieren,
erkannte man: Wissen ist Macht. Man sah, daß diese neue Erfindung,
die Schriftsysteme, denen, die sie beherrschten, eine Macht gaben, die ihnen von
niemandem streitig gemacht werden konnte, solange sie nur dem Kreis der
Eingeweihten zugänglich gehalten wurde. Man erkannte, daß die
Schrift ein Mittel zur Macht war, die Macht, die man hatte, auch durch die
politischen Veränderungen von Eroberungen, und neuen Herrschern hindurch zu
bewahren, zu pflegen und zu hegen. Wer die Schrift beherrschte, beherrschte
die Kultur.
Gleichzeitig mit der technologischen Entwicklung der
Metallwaffen, die die Machtstrukturen in Ägypten und Mesopotamien
begründeten, entwickelten sich die Codifizierungssysteme, die die Macht
absicherten:
die Rechts- und Steuersysteme. Eine damaliger
Herrscherkaste konnte sich zwar mit der neuen Bronzetechnologie die Macht
über die unterworfenen Völkerschaften verschaffen, und mit den
gepanzerten Elitetruppen auch die waffenlosen Bauern beherrschen,
aber nur
mit einem Steuersystem konnte die Macht erhalten werden. Nur mit Steuern
konnten die enormen Kosten für die Metallwaffen und den Unterhalt der Armee
von der Landbevölkerung eingetrieben werden.
Und ein Steuersystem
beruht auf Buchführung, damit also auf dem Schriftsystem. Man
mußte die Unterdrückung wenigstens so gerecht wie möglich
verteilen, wenn das System an sich auch vielen nicht so gerecht vorkommen
mochte. Man konnte die Bauern schröpfen bis aufs Blut, aber wenn man ihnen
das Blut ganz aussaugte, dann war die Macht der Herrschenden gefährdet:
Dann erhoben sich die Unterdrückten in riesigen Volksaufständen, egal,
ob sie zu Tausenden von den Gepanzerten niedergemetzelt wurden. Oder, was
öfter vorkam, sie verbündeten sich mit irgendeinem der in den
Randgebieten immer lauernden Nomadenvölker, die der augenblicklichen
Herrschaftsschicht schnell den Garaus machten, und sich selbst als Herrscher
aufschwangen. Das veränderte zwar nichts an dem System der
Unterdrückung, brachte aber wenigstens die Genugtuung, daß man es den
alten Herrschern heimgezahlt hatte. So war die Geschichte der mesopotamischen
Reiche angefangen von den Stadtstaaten von Sumer über Akkad und Babylon und
die Assyrer bis zum Perserreich
eine endlose Folge von Eroberercliquen,
die sich gegenseitig vom Thron stießen, und immer weiter reichende Staaten
bildeten. Die mesopotamische Geschichte zeigt auch das Ineinandergreifen der
Entwicklung von Technologie, Waffen- und Schriftsystemen, mehr als das
Ägypterreich, das wegen seiner geographischen Lage weniger
äußeren Einflüssen ausgesetzt war, und nach der Eroberung durch
die Assyrer nur noch als Kriegsbeute der verschiedenen folgenden Eroberer die
Hände wechselte. (S.a. BIB:OCONNEL89
,
BIB:DUDLEY91
, BIB:HERMANN77
,
BIB:DERRIDA74
, p.168-169)
10.3.4. Die Achsenzeit: Von -600
bis -300
Die Zeit zwischen -600 und -300 ist aus der Perspektive des
Bewußtseinshistorikers
ein geschichtlicher
Augenblick höchster Intensität, eine echte Wendezeit: Anscheinend
sind in diesem geschichtlichen Fenster von ca. 300 Jahren die wesentlichen
geistigen Weichenstellungen gemacht wurden, die die Geschicke des Planeten bis
heute in Atem halten. Nach Jaspers wird diese Phase auch als
Achsenzeit
bezeichnet. In dieser Zeit liegt das persische Großreich der
Achämeniden (-559-330), welches das erste Mal in der Weltgeschichte die
Kulturen des fernen Asiens, des Zweistromlandes, Ägyptens, und Europas in
Verbindung brachte. In dieser Zeit liegt das Erwachen des griechischen und
abendländischen Denkens, das Auftreten der ersten griechischen
Naturphilosophen:
Pythagoras
,
Thales
,
Anaximander
,
Parmenides
. Kurz danach die berühmten
Philosophen der Athener Schule: Sokrates, Plato, und Aristoteles. In dieser
Zeit lebte in Indien der
Siddharta Gautama Shakyamuni
Buddha
, und gleichzeitig mit ihm und praktisch am
selben Ort ein anderer, weniger bekannter, in Indien aber mindestens genauso
verehrter Heiliger:
Mahavira
, der 24.
Tirthankara der Jaina
-Religion. In China lebten zu
dieser Zeit
Lao Tsu und
Kung Fu Tse oder
Konfuzius
. Und in Persien lehrte
Zoroaster
oder
Zarathustra
seine Lehre vom
Absoluten Dualismus
zwischen dem Gott des Lichts
Ahura Mazda
und dem Herrn der Finsternis
Ahriman
. Dieses Thema trat kurze Zeit
später nur wenig modifiziert als "Gott & Teufel" bzw. "Allah &
Scheitan" seinen Siegeszug um die Welt an. Philosophisch gesehen liegt diesem
Dualismus das
Weltbild des Aristoteles
, das
"
Tertium non Datur
" und damit die gesamte heutige
Wissenschaft zugrunde. (s.a. BIB:GEBSER73
,
126)
10.3.5. Das Persische
Großreich
Der machtpolitisch bestimmende Hintergrund jener Zeit war das
persische Reich, ein multinationales Großreich, das die Tendenzen der
vorangegangenen Herrschaftssysteme Mesopotamiens (Assyriens) noch einmal
erweiterte. Es war nicht mehr auf ein geographisch natürlich eingegrenztes
Siedlungsgebiet wie das Zweistromland oder Ägypten beschränkt. Die
vorgegangenen Kulturen wurden auch Flußtalkulturen
genannt, und sogar das römische Reich war nichts
anderes als das, auch wenn der "Fluß" etwas größer war: Das
Mittelmeer. Im persischen Reich entstand
ein Mensch, den man den
kosmopolitischen nennen könnte. Die persischen Herrscher prägten
in ihrem Machtwillen das erste Mal einen Menschen, der über den Horizont
hinwegschaut, und die gesamte Erde zu seinem Spielball macht. Das persische
Reich
war nicht mehr auf die Bevölkerungspolitik
des Völkermordes begründet (die man z.B. aus dem alten Testament
sattsam von den Israeliten kennt
(ANM:ISRAEL
[170]
),
und die die Assyrer
kurz vorher auf eine grausame Spitze
getrieben hatten, indem sie ganze Stadtbevölkerungen kurzerhand auf den
Pfahl setzten). Ohne den Großmut des großen Cyrus
wäre das Volk der Israeliten
wohl bis heute in babylonischer Gefangenschaft
geblieben, und die Bibel
nie
aufgeschrieben worden. Den Nationen des persischen Vielvölkerreichs wurde
eine lokale Autonomie belassen, sogar die lokalen Herrscher wurden beibehalten,
nur mußten sie dem Persischen Großkönig (Dem König aller
Könige) Tribut und Kriegsdienste leisten. (s.a. BIB:HERRMANN77, p.
132)
Die waffentechnische Macht des persischen Reiches
begründete sich auf die Eisen-Technologie. (BIB:HERRMANN77, p.134) Die
Unsterblichen Zehntausend, die Elitetruppe der Perserkönige, waren
in eiserne Panzer gekleidet, und mit eisernen Waffen ausgerüstet (Urbilder
der Prätorianer, Janitscharen, Mameluken, Dragoner, Ghurkas, und
SS-Sturmtruppen). Sie waren, wie die Panzerkeile des 2. Weltkrieges,
unschlagbar. Jedenfalls solange die anderen nur Bronze hatten. Als diese aber
die Technologie selber beherrschten, wurden die Perser mit ihren eigenen Waffen
geschlagen.
(ANM:HOPLITEN
[171]
)
Aber ein Reich ist nicht allein mit Waffen zu halten. Es ergab sich auch eine
Weiterentwicklung in der Verwaltung. So war das persische Reich wohl die
Geburtsstunde des Berufsbeamtentums.
Man
löste hiermit den Staat aus den Händen der Priesterschaft. Die
Beamten kamen aus allen Völkerschaften des Reichs (und nicht nur aus der
Aristokratenschicht des Eroberervolkes). Die damalige Zeit kannte eine sehr
weise Maßnahme, mit der man dem heute so fatal unkontrollierbar wuchernden
Beamtenapparat moderner Staaten eine Wachstumsbremse aufsetzte: Die
Beamtenanwärter wurden vor ihrer Einstellung in den Staatsdienst kastriert.
Ohne Narkose, versteht sich.
Das schränkte den Andrang auf die
Staatsämter auf ein vernünftiges Maß ein.
10.3.6. Das Zeitalter der
Seidenstrasse
Das Erbe dieses Reiches wurde für kurze Zeit von
Alexander
und den Ptolemäern
übernommen. Das römische Reich folgte diesen.
Von der Zeit des persischen Reichs an bis zum Untergang Roms herrschte ein mehr
oder weniger reger permanenter Austausch von Rohmaterialien, Fertigwaren, und
Ideen zwischen den Völkern Asiens und Europas. Dies war das
Zeitalter
der Seidenstraße
, jenes Karawanenwegs zwischen
China, Indien und den kleinasiatischen Handelsstädten. So war in
kultureller Hinsicht die Eroberung der Landbrücke zwischen Asien und Europa
die fruchtbarste Errungenschaft des Perserreiches. Und auch wenn es die
Historiker für nicht relevant oder nicht ausreichend durch Daten gesichert
halten:
Das neue Denken der Griechen war zu einem nicht geringen Maße
durch die Weltoffenheit der damaligen Zeit, die kulturelle Liberalität des
Perserreiches möglich, die wirtschaftlich-politische Verflechtung der
damaligen Zeit, in der Männer wie Demokrit in alle Enden des persischen
Reiches reisen konnten, und von allen Quellen der unter diesem Reich
zusammengehaltenen Weisheit und Wissenschaften schöpfen konnten: Von
den Priestern Ägyptens und Mesopotamiens, von ihrer Mathematik, Astronomie,
Medizin, und ihrer Philosophie (die aber erst die Griechen so nannten, als sie
aus den vorgefundenen kosmologischen und kosmogonischen Systemen ihr eigenes
System verfertigten).
10.4. Der Mythos von der arischen Rasse
Ich bin Darius, der große König,
König der Könige, König der Länder und Völker aller
Stämme, König dieser großen Erde weithin, Sohn des Hystaspes,
ein Achaemenide, ein Perser, Sohn eines Persers, ein Arier von arischem
Samen.
So spricht über die Jahrtausende zu uns der Geist des
arischen Menschen. Einige Historiker haben in dem Horizonte überblickenden
Machtwillen der persischen Könige den Prototypen des
Ariers
gesehen. Die Bezeichnung Arier bezieht
sich auf bestimmte gemeinsame Sprach- und Kulturwurzeln der Völker von
Indien bis zu den äußersten Westspitzen Portugals und Irlands, deren
gemeinsamer Ursprung irgendwo in den Steppen zwischen dem Schwarzen und dem
Kaspischen Meer gelegen haben soll. Der Mythos der arischen Völker reicht
sehr, sehr weit zurück: Ihre Herkunft soll auf die Zeit vor der letzten
globalen Vereisung
zurückgehen, zu der archaischen
Epoche vor -10.000, als die Erdachse
noch senkrecht zu
der Sonnen-Umlaufbahnebene stand (dies ist ein geschichtlicher Mythos, keine
wissenschaftliche Erkenntnis!). Der damalige Nordpol lag in der Gegend von
Helsinki
, und in diesem Land ging die Sonne nie unter,
sondern zog einen gleichmäßigen leuchtenden Kreis am Horizont. Da es
keine Nacht gab, gab es auch keine Wärme-Abstrahlung, und so herrschten in
diesem Land paradiesische Bedingungen. Es war immer gleichmäßig
warm, und eine tropische Vegetation wuchs und versorgte die Menschen mit allem
Lebensnotwendigen. Durch ihre begünstigte Lage waren die Menschen dort
naturbedingt die Hüter, Priester und Wahrer eines
Sonnenkultes
, und sie wurden die
Asen
genannt. Als die Erdachse den Sprung in ihre
heutige Lage machte, wurde diese Gegend von einem dicken Eispanzer bedeckt, und
seine Bewohner wurden in die weiten Steppen Vorderasiens vertrieben. Ihre alte
Heimat nannten sie
Alt-Land-Is, was später zu dem Namen
Atlantis
verschliffen ist.
10.4.1. Homo T. Rex: Die Herrschaft
des arischen Raubmenschen
In geschichtlicher Zeit erschienen diese Menschen aber in ganz
anderer Rolle: als kühetreibende, pferdereitende Raubrasse, die die
Kulturen Alt-Indiens und Alt-Europas unterjochte, und wie in Indien, eine
mehrtausendjährige Herrschaft der Herrenrasse
über ein Volk von Untermenschen
antrat. Das persische Reich war so etwas wie eine
Neuerung, die der Machtwille des arischen Menschen brachte. Hier bildete sich
das erste kontinentale Großreich
. Das hatte es
weder in Indien noch anderswo gegeben. Statt in zersplitterte Clan-Herrschaften
nach Muster ihrer Stammeskultur zu zerfallen, wie es in Indien geschehen war,
fand eine Synthese zwischen der Machtstruktur
des
unterworfenen Reiches und dem globalen Machtwillen
der
Herrscher statt. Und genau diese Linie setzt sich nahtlos von
Cyrus
, Alexander
, und Caesar
zu Napoleon
, Hitler
und Stalin
fort. Die Geschichte
der Nationalstaaten Europas des letzten Jahrtausends ist dabei als ein
Rückfall zu sehen, der sich aus der Feudalisierung Europas nach dem
Untergang Roms ergibt. Die von den Persern gedachte Idee eines globalen
Großreichs wurde von Napoleon wieder aufgegriffen, und von Hitler ein
wenig weitergedacht. Wir müssen auch erkennen, daß mit der
technologischen Überbrückung der Erde
heute die Zeit des globalen
Reiches erst wirklich gekommen ist.
10.4.2. Das
Patriarchat
Der wichtigste Beitrag des Ariers zur Kulturgeschichte der
Menschheit
war die
Erfindung des
Patriarchats
, also die Festsetzung
der Frau als
bewegliche Ware (zum Bruchteil des Werts einer Kuh). Welchen Einfluß
die das Patriarchat in der Entwicklung des Denkens gehabt haben
könnte, wird in dem Kapitel: "Die mythischen Strukturen"
beschrieben.
10.4.3. Alkohol und der
Zusammenbruch des bicameralen Bewußtseins
Die nächst größte eigenständige
Kulturerrungenschaft des Ariers war die
Institutionalisierung des
Saufgelages. Die Griechen fanden später eine zivilisiertere Version
dieser Einrichtung, die sie
Symposion
nannten,
das Wort, das heute als Grundpfeiler des wissenschaftlichen Gedankenaustausches
gilt. (Terpander ist nach Jaynes der Erfinder der Lyrik der Trinkgelage.
BIB:JAYNES76
, p.282)
Julian Jaynes (siehe den Abschnitt: Julian Jaynes and the
Origin of Consciology)
hat sich große Mühe
gegeben, einen plausiblen Grund für den Zusammenbruch des bicameralen
Geistes zu finden. Ich glaube, man kann kaum einen besseren Grund finden, als
die festgefügte Tradition von allwöchentlichen
Vollräuschen, über einige hundert bis tausend Jahre hindurch
fortgesetzt. Alkohol
überwindet die
Blut/Gehirn-Schranke mühelos, und sein Einfluß auf das Erbgut ist zur
Genüge wissenschaftlich bewiesen. Nicht umsonst hat die katholische Kirche
den Alkohol zum Sakrament
erklärt. "
Dies ist
mein Blut, das ihr trinken möget zur Vergebung der Sünden".
Über die
Vergebung der Sünden kann man sich streiten, daß
Alkohol als amnesisches Agens
zumindest ein Vergessen
bewirkt, scheint in diesem Kalkül nicht ohne Belang gewesen zu sein.
Die Gretchenfrage aber ist:
Was sollte sonst noch vergessen werden?
10.4.4. Die blutige Spur des Homo T.
Rex durch die Geschichte
Dies ist in einer kurzen Skizze der
Kulturmythos des
arischen Herrenmenschen, den sich einige Historiker des vergangenen
Jahrhunderts ausgedacht hatten, der dann von den Nazi-Ideologen zu einem
mythologisch viel klareren Typ ausgeschlachtet wurde, und der von Bornemann
in seinem "Patriarchat
" hier und
da noch ein wenig nachgezeichnet wurde
(BIB:BORNEMANN75
). Dieser Kulturmythos zeigt uns, auch
wenn es wohl nie so etwas wie eine biologische Rasse des Ariers gegeben haben
mag, die charakteristische Linie der Menschenrasse, die heute die Erde
beherrscht, und diese behandelt, als sei sie
sein patriarchalisches Eigentum,
ihm gegeben zum Schalten und Walten, zum Handeln und Mißhandeln, zum
Schlachten und Ausschlachten, ganz nach seinem Belieben. Machet euch die Erde
untertan, vergewaltigt und raubt ihre Kreaturen, zerschmettert jeden Widerstand,
der sich euch in den Weg stellt, mit Thors
Hammer und
Indras
Blitzen, mit Bulldozern, Lenkraketen, und
Atombomben! Und so ist der schwarze Mythos vom Arier der Kernmythos unserer
heutigen Menschheit, des
Homo T. Rex
, wie wir ihn
in der Einführung genannt haben, das fürchterlichste Raubtier des
Universums, der wirkliche Name der Raubrasse, die heute die Erde vergewaltigt.
Es mag ihn zwar geben, den
Homo Sapiens, aber der ist heute ein
rezessives Element, nichts als ein Feigenblatt, ein Alibi, hinter dem sich der
Homo T. Rex versteckt.
(ANM:ARIER
[173]
)
)
10.4.5. Sapientia kein Attribut des
Homo terrestris
Wir müssen hier jetzt eine dringend nötige
Sprachkorrektur betreiben, und den Homo Sapiens von einem Ballast befreien, mit
dem er sich unnötigerweise die letzten 50.000 Jahre herumgeschleppt hat:
Die Einbildung, sich nach der Eigenschaft benennen zu wollen, die er nun
wirklich am wenigsten besitzt:
Sapientia
. Die
Weisheit. Stattdessen wollen wir dieses vorhandene und abzulösende
Menschengeschlecht nach der Eigenschaft benennen, mit der es sich bisher am
markantesten auszeichnete:
Homo Tyrannus Rex
, Der
Raubmensch
, oder
Der Arier
wie er in der Nazi-Propaganda so treffend
herausstilisiert wurde. (S.a. @:ARIER , den Abschnitt: "Homo T.
Rex
: Die Herrschaft des arischen Raubmenschen"). Das
Attribut
Sapiens sollte so lange reserviert bleiben, bis eine
Menschenrasse den Beweis erbracht hat, daß sie wirklich Weisheit
besitzt.
10.4.6. Der rezessive Menschentyp
des Nichtseienden
Issa ben Jussuf
, den man (ob er wollte
oder nicht) zum Messias und zum Chrestos gemacht hatte, hat in seinen
Aussprüchen den Menschentyp des Nichtseienden sehr genau charakterisiert.
"Sorget euch nicht um Kleider, Wohnung etc. sondern seid wie die Lilien auf dem
Felde", "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder", "Suchet zuerst das
Königreich Gottes" etc. Das einzige, was er nicht getan hat, war, eine
Anleitung zu geben, wie dieser Menschentyp, anders als in der Erinnerung seiner
Hinterbliebenen, auch überleben konnte. Und darin hat er ein sehr
eindrucksvolles Beispiel vorgemacht. In der Tat hatte dieser Menschentyp in der
Vergangenheit äußerst schlechte Überlebenschancen. Bei einer
Kindersterblichkeit von 50 % in früheren Zeiten kam er normalerweise nicht
bis ins reproduktionsfähige Alter. In den Märchen wird dieser
Menschentyp als der naive, der einfältige, der überzählige Sohn
beschrieben, der, von allen verlacht und gehänselt, dann trotzdem die
Prinzessin gewinnt - allerdings nur im Märchen. Im wirklichen Leben wurde
er, wenn er Glück hatte, ins Kloster abgeschoben. Wenn er es dann doch ins
Alter des produktiven Erwachsenseins geschafft hatte, fand er sich dann nicht
selten am Kreuze (wie Issa ben Jussuf), auf dem Scheiterhaufen, oder bei jenen
netten Herren in den weißen Kitteln wieder. Nur wenige Menschen sind uns
bekannt, denen es gelang, das Nicht-Seiende durch ein Leben in der Welt des
Seienden hindurch zu retten und zu kultivieren, und auf der physischen und
metaphysichen Ebene gleichzeitig erfolgreich zu sein. Cusanus ist vielleicht
einer, der das am erfolgreichsten geschafft hatte. In den östlichen
Kulturen hatte es dieser Menschentyp etwas leichter: Dort hatte man dem
Nicht-Seienden einen Platz geschaffen, in dem es leben und sich entwickeln
konnte.
10.5. Die Natur des Mentaten
Was ist also die Natur des Mentaten? Wie oben gesagt, ist
der Mentat der Menschentyp, der existentiell auf der Basis des Nicht-Seienden
lebt. Dieser Typ war bisher, wenn er es schaffte, zu überleben und in
Erscheinung trat, nur als Mystiker, Künstler, oder Poet aufgetreten,
und hatte so eine manchmal spektakuläre, oft tragische, Erscheinung gehabt,
aber selten eine dauerhafte Wirkung. Er war bestenfalls ein phantasievoller
Träumer, der aber selten in der Lage war, seine Visionen auch umzusetzen.
Dazu fehlte ihm die handgreifliche, bodenständige Verankerung im Seienden.
Und wenn er einmal etwas Brauchbares gefunden hatte, dann fanden sich meist
seine hilfsbereiten Zeitgenossen ein, die ihn bereitwilligst um die Früchte
seiner Arbeit erleichterten. Wieviele große Komponisten, Maler, Dichter
und andere Künstler mußten nicht in bitterster Armut und Umnachtung
sterben, um dann nach ihrem Tode von geschäftstüchtigen Verwertern
"entdeckt" zu werden. Die Kunst als Objekt der Spekulation und des Kapitals ist
immer dann am sichersten, wenn der Künstler keine neuen Werke mehr
produzieren kann, und den Preis der vorhandenen damit drücken kann.
Das Denken des Nichtseienden oder "Leerstellendenken" hat ein
großes Manko: Es ist immer in Gefahr in das bodenlose Absolute des
mystischen All-Einen abzurutschen. In die Nacht des Absoluten
zu fallen, in der alle Katzen grau sind, wie Hegel
es sagte, und wo viele seiner Kollegen (wie Nietzsche)
auch gelandet sind. Wenn es aber möglich ist, die formalen strukturellen
Hilfsmittel des wissenschaftlichen Denkens zu benutzen, dann hat der Mentat eine
entscheidende Fähigkeit, die ihn vor dem Menschentyp des Seienden
auszeichnet:
10.5.1. Das Denken der Reinen
Struktur
Der Mentat ist fähig, das Leerstellendenken zu denken,
die Struktur, die reine Struktur, und Nichts als die Struktur zu
denken, zu manipulieren, und umzusetzen.
(ANM:MENTAT-EID
[174])
Der entscheidende Schritt auf diesem Wege ist die Verfügbarkeit des
Symbolators (heute noch konventionell Computer
genannt). (Siehe auch den Abschnitt: "Der
Symbolator
: Die neue Dimension des
Denkens",
@:SYMBOLATOR )
10.5.2. Denken und
neuro-physiologische Strukturen im Gehirn
Die
Fähigkeit zum Denken setzt physiologisch im
Gehirn
temporäre Muster voraus, die sowohl eine gewisse
Stabilität von einigen Minuten Dauer haben, um einen
Denkrahmen
zu bilden, als auch so flexibel für
Veränderungen sind, daß neue
Denkschritte
in einem Takt etwa der Größenordnung von
einer Sekunde möglich sind. Das Lernen nach der Pawlowschen
Methode des bedingten Reflexes kann ohne weiteres als
eine recht permanente Verschaltung von Synapsen im Gehirn angesehen werden.
Eine solche Verschaltung kann aber nur innerhalb von Tagen wachsen, und
demgemäß auch nur innerhalb eines solchen Zeitraumes wieder abgebaut
werden. Dies wäre aber für Denkvorgänge um ein bis zwei
Größenordnungen zu langsam. Es kann sich beim Denken nur um
neuro-elektrische und neuro-chemische Strukturen im Gehirn handeln.
Genau an diesem Punkt steht im Augenblick die moderne
Gehirnforschung
vor einer Mauer, da man bisher noch
keine Methode gefunden hat, diese extrem subtilen Strukturen zu identifizieren,
und ihre Veränderung zu untersuchen, während das Gehirn seine Arbeit
tut. Aber genau hier liegt die Fähigkeit des Denkens.
10.5.3. Neuro-physiologische
Strukturen und philosophische Grundbegriffe
Wie später noch eingehender gezeigt werden soll, stehen
die neuro-elektrischen und neuro-chemischen Vorgänge im Gehirn, mit denen
sich solche dynamische, für das Denken brauchbare Strukturen bilden, in
einem engen Zusammenhang mit den uralten philosophischen Problemen des Seienden
und des Nichtseienden, und gleichfalls mit den verwandten Problemen von
Form
und Stoff
,
Hyle
und Morphe
, wie Aristoteles
es genannt hat. Vielleicht sind solche
gehirnphysiologischen Vorgänge sogar direkte Auslöser für diese
alten philosophischen Kontroversen, die nie jemand entscheidend beilegen konnte.
Der entscheidende Faktor ist nun dieser: Wie sehr ein Mensch
dem Seienden oder dem Nichtseienden zugeneigt und zugeordnet ist, hängt von
der Stabilität solcher Neuronen-Strukturen
ab. Und
hier ergibt sich ein entscheidendes Manko des Menschen des Nichtseienden. Bei
ihm sind diese Strukturen anscheinend so flüchtig, daß er
beständig die Grenzen des Gedachten verwischt, in dem Prozess, Neues zu
denken. Dadurch verliert dieses Denken seinen Halt, und stürzt ins
bodenlose Absolute ab. Ein Gegentyp wäre der sprichwörtliche Typ des
Bauern, wie er so treffend in jenem alten ostfriesischen Sprichwort
charakterisiert wird: "wat de Bur nich kennt, dat frett hei nich". Dort
könnte man sagen, vollzieht sich Denken nur auf der Basis von fest
eingewachsenen Synapsen, sprich konditionierten Reflexen.
10.5.4. Der Symbolator als
Denkprothese
Das heutige Denken des Wissenschaftlers und besonders das
extrem formale mathematische Denken
erfordert dabei eine
extreme Spezialisierung des Denksystems, das, wie man sehen kann, automatisch 90
% der Bevölkerung ausschließt, nicht etwa, weil diese zu dumm sind,
sondern weil sie physiologisch nicht in der Lage sind, die geeigneten
Denkstrukturen zu bilden.
Nun gibt die heutige Technologie in Form des Symbolators
(ehemals Computer) die
Möglichkeit von
Denkprothesen
. In der richtigen Konfiguration
läßt sich ein Symbolatorsystem verwenden, um Denkvorgänge, die
man nicht im Kopf behalten kann, in der Maschine zu stabilisieren. Dies ist im
Grunde nichts anderes als was man schon seit langem anwendet, wenn man eine
stellenwertbezogene Multiplikationstechnik anwendet, nur erlaubt es der
Symbolator
, viel komplexere Zusammenhänge zu
kombinieren und zuverlässig zu verwalten. Diese Möglichkeit
läßt sich nun von Menschen anwenden, die ansonsten nicht oder nur
unter sehr großen Schwierigkeiten in der Lage wären, solche formalen
Operationen durchzuführen: Eben der obengenannte Mentat.
Um es zusammenzufassen: Nach heutiger wissenschaftlicher
Erkenntnis kann der Denkprozess auf keiner anderen Basis gesehen werden als
neuro-elektrische und neuro-chemische Muster im Gehirn. Die Fähigkeit und
Effizienz des Denkens hängt von der Stabilität und Modifizierbarkeit
dieser Strukturen ab. Bestimmte Formen des formalen Denkens waren bisher von
bestimmten Menschentypen nicht durchführbar, weil ihre Denkstrukturen
keine ausreichende Stabilität hatten. Andererseits
ist die Stabilität, die unbedingt nötig ist, um bestimmte
Denkoperationen auszuführen, wiederum ihr eigenes Hindernis, da immer der
Inhalt des Gedachten, sein
Seins-Teil und die Form oder Struktur, sein
Werden-Teil im (physiologisch-neurologisch begründeten) Widerstreit
liegen.
10.5.5. Die Physiologie des Denkens
der Reinen Struktur
Und nun kommt die Schlußfolgerung des Ganzen:
Der
Menschentyp des Seienden, der herkömmlich dominanten Prägung, ist
physiologisch nicht in der Lage, das Denken der Reinen Struktur
durchzuführen. Bei ihm wird das Denken des
Seienden offensichtlich oder versteckt immer in den Prozess eingemischt. Dies
hat aber eine ganze Reihe von äußerst fatalen Folgen. Wie weiter
unten gezeigt werden soll, ist die Vermischung des Denkens des Seienden mit dem
Denken der Struktur das größte, wenn nicht das einzige Problem der
heutigen Menschheit. Und diese Menschheit kann, da sie nichts anderes gelernt
hat, als noch mehr von dem zu denken, was sie ohnehin schon denkt, nichts
anderes tun als sich ihr eigenes Grab zu schaufeln.
Die Reine Struktur kann
nur von dem Menschen des Nichtseienden gedacht werden. Die Dimension des
Mythos ist hierbei nicht von der Struktur verschieden. Das Denken des
Kosmischen Bewußtseins ist nichts anderes als das Eintauchen in das
Absolute Nicht-Seiende. Die Vision des Messias war die eines anderen
Menschentyps, der aufgrund seiner Fähigkeit, das Nichtseiende zu denken,
die lebendige Basis der Verbindung mit dem Transzendenten oder Numinose zu
geben. Diese Verbindung ist der heutigen Menschheit völlig abhanden
gekommen.
Der Mentat ist der Mensch der essentiellen
Leere
. Nur ein solcher Menschentyp kann sich in der
Absoluten Leere bewegen.
Nur er ist in der Lage, die Leere des Weltraums zu
überwinden, er ist der Navigator der Hyperräume des
Bewußtseins. Nur er ist in der Lage, die Verkörperung des
kosmischen, des trans-humanen Bewußtseins zu übernehmen. Hier ist
eine neue Version des Nadelöhrs, von dem Issa Ben
Jussuf
gesprochen hatte, durch das die Menschen des
Seienden (die Reichen) nicht, um keine Anstrengung, hindurch gelangen
können.
Dieser Mensch existiert, in seinen Anlagen, schon
heute. Ein gewisser Prozentsatz der heute geborenen Kinder verfügt
über diese Fähigkeiten. Nach Erreichen des 14. Lebensjahres ist es
dann aber den wohlmeinenden Eltern, Erziehern und Priestern unserer Zivilisation
in dem Bemühen, ihm eine möglichst gute Startchance in dem
Rattenrennen des Kampfs aller gegen alle zu geben, meist erfolgreich gelungen,
ihm jedes Bewußtsein und jede Erinnerung an diese Fähigkeiten
abzutrainieren. Seine Neuronen sind aufgrund der Verküppelungen, die er in
seiner "Erziehung" erfährt, verkümmert und verkrustet, und dann ist er
reif und fähig, ein nützliches Glied in dieser Gesellschaft, ein
nützliches Rädchen in ihrem Getriebe zu werden. Da dieser Typ aber in
keiner Weise die Brutalität und Durchsetzungsfähigkeit des
"erfolgreichen" Menschentyps des Seienden erreichen kann, wird sich seine
Nützlichkeit bestenfalls auf eine Karriere in der Alten- oder
Krankenpflege, oder als Schadenssachbearbeiter in einer Versicherung
beschränken (wie Franz Kafka).
10.6. Das heutige Denken als Zwischenstadium
Was wir 'wissenschaftliches Denken' nennen,
ist eine spezielle Entwicklung des westlichen indoeuropäischen Sprachtypus,
der nicht nur eine Reihe verschiedener Dialektiken, sondern auch eine Menge
verschiedener Dialekte oder Fachsprachen entwickelt hat.
Wesentlich ist, daß dieses Denken, das die Welt heute so
bestimmt, nicht ein Endstadium ist, mit dem nun die Erdgeschichte für alle
Zeiten weitergehen wird. Im Gegenteil: Diese Schrift hat den wesentlichen
Zweck, auf kommende Formen des Denkens hinzuarbeiten, das Sich- Herausentwickeln
neuer Denkformen aus den Bestehenden zu ermöglichen, selber ein Schritt auf
dem Wege des neuen Denkens zu sein. Eine solche Entwicklung kann ohne das
wirkliche Wissen und die bewußte Teilnahme der Träger (der Menschen)
ablaufen, wie es wohl in den früheren Zeitaltern passiert ist. Erst
viel, viel später stellt dann irgendjemand fest: "Aha, da hat sich etwas
sehr grundlegendes verändert. Was war es, das sich da verändert hat?"
Heute aber vollzieht sich die Entwicklung anders: Das Denken ändert
sich und es weiß, daß es sich ändert. Es weiß nur
nicht, wohin. Die alten Formen des Denkens leisten der Veränderung
Widerstand. Gesellschaftlich wie individuell. Die Gesellschaft wird
beherrscht von den Mächten, die ihre Macht darauf begründen, das alles
so bleibt wie es ist. Wechsel, Evolution und Entwicklung sind Gefahr für
die bestehenden Machtstrukturen. Sie sind Quelle der Angst und Unsicherheit
für die Menschen, die sich sicher fühlen wollen mit all dem, was sie
schon kennen, was sie von Kind an gewohnt sind, worin sie ihre Kinder aufziehen
wollen. Die meisten Menschen ziehen eine Sicherheit des Bekannten einem
Unbekannten vor, auch wenn diese Sicherheit große Kosten fordert (z.B.
Menschenopfer, wie im aztekischen Reich) oder sogar das ganze System sichtbar
zusammenbricht, wie heute. Auch wenn ein Einzelner sich von diesem Sog des
Gewohnten freimachen möchte, so leisten seine inneren Strukturen
Widerstand: Das Denken beruht auf neuronalen Mechanismen, und diese Mechanismen
sind in eine Matrix von Zell-verbindungen, den Synapsen eingewoben. Um Denken
zu ändern, müssen diese Synapsen andere Muster erhalten.
10.6.1. Der schmale Strahl der Lampe
des Denkens
Das logische Denken unserer Zivilisation, das wir von den
Griechen geerbt haben, ist ein ungeheuer mächtiges Instrument. Seine
Klarheit wirkt wie der Strahl einer Lampe und erhellt alles, worauf sich dieser
Strahl richtet. In dieser Klarheit vergessen wir aber oft, daß diese
Lampe nur einen begrenzten Lichtkegel hat: Wir sind wie ein Mensch mit einer
Taschenlampe in einem völlig dunklen, riesigen Wald. Das, worauf er seine
Taschenlampe richtet, kann er sehr klar und deutlich sehen. Was vom Licht der
Lampe beschienen ist, ist in der Analogie das, was sich unserem Bewußtsein
als
Denk-Inhalt
offenbart. Aber der Lichtkegel
der Lampe ist extrem schmal, und wir vergessen zu schnell, wie schmal er ist,
und glauben dann, nur das, worauf sich dieser Lichtkegel gerade richtet, sei die
Wirklichkeit.
Das logische Denken muß eine Möglichkeit erhalten,
auch das in irgendeiner Weise zu
gegenwärtigen, was es nicht
erfassen kann. Wenn es das nicht tut, ist es defizient, und
gefährlich. Das große Leiden unserer heutigen Zeit liegt in diesem
Problem.
So muß, bevor man daran Denken kann, das Denken zu erweitern,
ersteinmal ein Raum, ein Platz, oder eine Leerstelle geschaffen werden, für
das, was wir nicht Denken können. Diese Leerstelle nennen wir hier in
der Sprechweise des
Kenomén auch
Den Mythos. Diese
Verwendung des Wortes Mythos beruht auf Arbeiten von Campbell
und Gebser
, auch wenn sie eine
etwas andere ist als bei ihren Autoren (BIB:GEBSER73
,
BIB:CAMP72
). Das Denken läßt sich nur
be-trachten, wenn seine Einbettung in das
Nicht-Denkbare, den
Mythos immer
be-achtet wird.
10.6.2. Jean
Gebser
Jean Gebser
arbeitete 1932 bis 1947,
und mit späteren Überarbeitungen, bis 1965, an seinem Monumentalwerk
"Ursprung und Gegenwart
".
(BIB:GEBSER73
) Das Vorwort zu seinem Buch drückt
mit prophetischer Klarheit seine tiefe Sorge über die Krise der Menschheit
aus, deren Ursachen er in der Geistesentwicklung erkannt hat.
Die Krise unserer Zeit und unserer Welt
bereitet einen vollständigen Umwandlungsprozeß vor, der, vorerst noch
autonom, einem Ereignis zuzueilen scheint, das von uns aus gesehen nur mit dem
Ausdruck "globale Katastrophe
" umschrieben werden
kann, das, von einem nicht bloß anthropozentrischen Blickpunkt aus
gewertet, sich als eine Neukonstellation planetaren Ausmaßes darstellen
muß. Und wir sollten uns mit der gebotenen Nüchternheit durchaus
darüber im klaren sein, daß uns bis zu jenem Ereignis nur noch
einige Jahrzehnte verbleiben. Diese Frist ist durch die Zunahme der
technischen Möglichkeiten bestimmt, die in einem exakten Verhältnis zu
der Abnahme des menschlichen Verantwortungsbewußtseins steht. Es sei denn,
es träte wirkend ein neuer Faktor in Erscheinung, der dieses bedrohliche
Verhältnis überwände. Auf diesen neuen Faktor, auf diese neue
Möglichkeit hinzuweisen und ihn darzustellen, ist Aufgabe dieses Werkes.
Denn gelingt es nicht - oder: kann und soll es nicht gelingen -, daß wir
diese Krise durch unsere eigene Einsicht überstehen und damit der heutigen
Erde und der heutigen Menschheit durch eine Wandlung (oder Mutation) den
Weiterbestand für kürzere oder längere Zeit erwirken, so wird
die Krise uns überstehen. Mit anderen Worten: entweder überwinden wir
die Krise, oder sie überwindet uns. Doch es überwindet nur, wer
sich selber überwand. Entweder werden wir aufgelöst und ausgeteilt,
oder wir lösen auf und erwirken die Ganzheit. Mit anderen Worten :
entweder erfüllt sich die Zeit an uns -, dann heißt das Ende und
Tod für unsere heutige Erde und ihren Menschen; oder es gelingt uns, die
Zeit zu erfüllen -, dann heißt das Ganzheit und Gegenwart, dann
heißt das Erwirkung und Wirklichkeit der Ganzheit von Ursprung und
Gegenwart. Und damit: gewandelter Weiterbestand, in dem nicht der Mensch,
sondern die Menschheit, in dem nicht der Geist, sondern das Geistige, in dem
nicht der Anfang, sondern der Ursprung, in dem nicht die Zeit, sondern die
Gegenwart, in dem nicht der Teil, sondern das Ganze Bewußtheit und
Wirklichkeit werden. Und es ist das Ganze, das im Ursprung gegenwärtig und
in der Gegenwart ursprünglich ist.
Die Zeit von der vermuteten Entstehung der biologischen
Spezies "homo xxx" vor ca. 2 Millionen Jahren bis zu etwa -7000, also die
weitaus längste Periode der menschlichen Existenz auf diesem Planeten, war
eine Periode reger menschlicher Aktivität und kulturellen Schaffens. 99%
der kulturellen Schöpfungen der damaligen Menschen waren entweder in Form
von Rhythmen, Gesängen, und Ritualen, Geschichten und Mythen, oder in Form
von Gegenständen, die aus verwitterbarem Material gemacht worden waren:
Holz, Pflanzenfasern, Fell, Leder und Federn. Weniger als 1 % der kulturellen
Schöpfungen waren aus haltbarem Material, Stein gemacht. Weil aber nur
diese steinernen Relikte zu uns herübergekommen sind, hat man dieses
Zeitalter "Steinzeit" genannt, und in weiten Kreisen (und nicht nur bei den
Laien) stellt man sich dieses Zeitalter als ein primitives vor, in dem die
Menschen dumpf dahinvegetierten, und gegen deren Zustand sich unser heutiges
technisches Zeitalter wie der Himmel auf Erden ausnehmen soll. Eine auch
einigermaßen aufrichtige Beschäftigung mit einem Thema wie diesem
muß immer mit dem Satz beginnen: "Wir können aufgrund der
Umstände der Dokumentation nur 0,1% der damaligen Umstände bestenfalls
nur grob und schemenhaft zu begreifen hoffen, und wir müssen daher eine
Leerstelle einrichten, die wir in allen unseren Überlegungen sichtbar
mitführen müssen, als sichtbares Zeichen, daß wir hier einen so
riesigen Bereich haben, den wir nie werden wissen können."
Siehe hierzu z.B. BIB:DESCHNER-KRIMI, Bd. 1, 71-116: "Der
Auftakt im Alten Testament". Hier finden wir in aller Ausführlichkeit die
delikaten Stellen aus der Bibel, die anscheinend die Nachkriegsbearbeiter in der
modernen "überarbeiteten" Versionen als für zu grob für das
"gesunde Volksempfinden" festgestellt haben. Stellen, die allzu verdächtig
an eine biblische Vorversion der Nazi-Heizöfen erinnern -- z.B.: "David
verbrannte die Gefangenen in Ziegelöfen" wird modern übersetzt als:
"David ließ sie an Ziegelöfen arbeiten". p. 86-87.
So -490 bei Marathon. Hier sind allerdings noch andere
Faktoren wirksam. Einer davon ist die Taktik. Die Griechische Taktik war das
Hoplitencorps, Fußtruppen, die mit langen Speeren bewaffnet waren, gegen
die die Reiterei nicht ankam, solange es noch keine Steigbügel gab. Die
komplizierte Balance of Power von Waffen und Taktik wird von O'Connell
ausführlich behandelt.
In 401, Cyrus, the renegade brother of
Artaxerxes the great king, had hired thirteen thousand Greek hoplites (among
them Xenophon)... In the showdown at Cunaxa, Cyrus had been killed, but the
Greek elements of his army retained their integrity, having plowed through the
entire Persian left wing without suffering a single casualty... They managed to
fight their way across nearly a thousand miles of hostile territory to the Black
Sea, where they sailed again to Greece.
BIB:OCONNEL89, p.62
Über den nördlichen
Steppengürtel und damit durch die Gebiete der dort ansässigen
Stämme und Völker verliefen aber auch über die Jahrtausende die
hauptsächlichsten Verbindungen Chinas zur vorderasiatisch-europäischen
Welt.
Durch die südlich der Gobi gelegene
Steppenzone führten Karawanenwege und Nomadenzüge nach Westen, bis an
die Vorberge des Tienschan-Gebirges. Der Tienschan teilte die Wege. Die
Karawanenstraßen und Handelsrouten leitete er nach Süden... Vor dort
ließen sich die mittelasiatischen Oasengebiete, vor allem aber das
afghanisch-iranische Hochland erreichen. Hier jedoch war der Anschluß an
das vorderasiatisch-ägäische Zentrum der Weltgeschichte hergestellt.
Über Jahrtausende lief die sogenannte Seidenstraße über diese
Trasse vom Flußgebiet des Hwangho bein Dunhuang nach Mittel- und
Vorderasien.
Die Steppenstämme bildeten
gewissermaßen eine große Klammer der Alten Welt und ritten - im
wörtlichen Sinne - für die Weltgeschichte Rennbahnen zwischen
Ostasien, Vorderasien und Europa. Diese "Rennbahnen" beförderten nicht nur
kriegerische Fracht, sondern sie wurden zu Straßen des anthropologischen,
wirtschaftlichen und kulturellen Austausches.
BIB:HERMANN77, p.106-107
Dieses Bild setzt sich durch die Geschichte fort, und
führt immer und immer wieder zu gewaltigen Orgien von Blutbädern,
Massenversklavungen, und Naturvergewaltigungen, sei es bei den Kreuzzügen,
der Eroberung Südamerikas durch die Spanier, bei der ca. 20 bis 100
Millionen Menschen geschlachtet und durch Seuchen exterminiert wurden, sei es
bei der Eroberung des nordamerikanischen Kontinents, in deren Verlauf 2 bis 10
Millionen Menschen geopfert wurden, sowie Tiere und Pflanzen in industriellem
Maßstab "verheizt" wurden. Hier erfuhr dieser Archetyp noch einmal eine
sehr klare Durchzeichnung in der Form des Cowboy (verkörpert so treffend
von John Wayne): Ye hard Ridin', hard Fightin' hard Drinkin' Western
Heroes. Die Western-Groschenromane und -Filme sind nichts anderes als immer
wieder aufgewärmte und nachgezeichnete Versionen dieses ur-alten Mythos.
Auch hieran kann man sehen, daß der Mythos einer organisierten
Produktionsweise zugänglich ist.
Die strukturelle Identität mit der Eidesformel ist weder
zufällig noch absichtslos. Dies ist der Eid des Mentaten: "Ich denke
die Struktur, die reine Struktur, und nichts als die Struktur."