22. Ein Struktursystem zur Klassifikation von *Wissen in der Biosphäre
Dr. Andreas Goppold
Abstract
Das vorgestellte Struktursystem dient zur Klassifikation von
Arten von *Wissen, die nur schwer oder garnicht in begrifflich und
schriftlich fixierbare Formen zu bringen sind, so z.B. das implizite Wissen nach
Polanyi. *Wissen ist die formale Notation für eine
Spezifikationshierarchie von { nWissen ... { 1Wissen {
0Wissen } }...} die es ermöglicht, alle Formen des Proto-Wissens
in der Biosphäre zu erfassen. Menschliches und wissenschaftliches Wissen
sind in dieser Systematik nur durch ihren Index, nicht aber durch prinzipiell
unüberbrückbare Demarkationen ausgezeichnet. Die theoretische Basis
dieses *Wissens-Systems wird von Generalisierten Neuronalen
Netzen (GNN) geliefert
Zur Darstellungsweise: Das Pyramidale Buch
Nach Robert
Darnton
[299] steht
der wissenschaftliche Publikationsbetrieb vor dem Zusammenbruch, da immer mehr
wissenschaftliche Journale mit immer höheren Preisen und immer kleinerer
Auflage erscheinen, so daß sich einzelne Institute kaum noch die
relevanten Publikationen halten können, und auch große
Zentralbibliotheken keine universale Abdeckung mehr erreichen können. Da
heute mit dem Internet eine gebrauchsfähige Publikations-Infrastruktur zur
Verfügung steht, hat Darnton einen darauf basierenden (sehr allgemein
gehaltenen) Lösungsvorschlag gemacht: Das Pyramidale Buch. Dieses Prinzip
wird hier in einer weiterentwickelten Form vorgestellt. Ein Konferenz-Paper oder
Zeitschriftenartikel dient als
Extended Abstract, in dem die wesentlichen
Gedankengänge einer Arbeit prägnant zusammengefaßt werden, und
dient als Spitze und Navigations-Zentrum einer
Informationspyramide,
[300] deren Unterbau ein
WWW-Hypertext ist. Dazu enthält der Drucktext einen umfangreichen
Fußnoten-Apparat,
[301] der über
ein Konverterprogramm in eine HTML-Struktur übersetzt
wird,
[302] diese verzweigt in die
WWW-Hypertextbasis von mehreren Megabytes mit weiterführenden Referenzen
und vertiefenden Diskussionen.
[303] Dadurch
entfällt sowohl die mühselige (bis praktisch unmögliche)
Beschaffung von diversen Zeitschriften- und Konferenzartikeln für den
Leser, und ermöglicht für den Autor ein Zero-Turnaround Publishing von
Arbeitsergebnissen, die im normalen wissenschaftlichen Publikationssystem
üblicherweise erst mit zwei- bis dreijährigem Zeitversatz im Druck
erscheinen, und dann erst dem wissenschaflichen Feedback-Prozess ausgesetzt
werden können, wenn der Autor mit seinen Arbeiten schon zwei bis drei Jahre
weiter ist.
Eine methodisch-kulturalistische Neu-Fundierung des Wissens
"Wissenschaft ist die Institution, die Wissen schafft" (und
tradiert). Mit diesem geflügelten Wort ließe sich
Wissen
methodisch-kulturalistisch als Ergebnis und Inhalt des ihm gewidmeten
gesellschaftlichen Diskurses definieren (Janich
1993,
1997: 307-339). Spinner
(1994-1999) führt in
diesem Zusammenhang aus, daß es nicht angebracht ist, im
Umkehrschluß eine exklusive Definition des Wissens daraus zu machen (wie
von den institutionellen Vertretern dieses Diskurses oft als
selbstverständlich vorausgesetzt
wird).
[304] Bei näherer Untersuchung ist
festzustellen, daß das institutionell definierte Wissen auf einer "Entente
Cordiale" mit der Schrift- und Druck-Technologie basiert. Das herrschende
wissenschaftliche System tendiert dazu, begrifflich und schriftlich (oder
zumindest graphisch) fixierbare Formen von Wissen zu bevorzugen, und das, was
sich nicht (so einfach) schriftlich und im Druckformat darstellen
läßt, zu ignorieren.
[305] In
anderen Worten, es ist (tendenziell) bibliozentrisch und
logozentrisch.
[306] Von dieser Art der
Wissensdefinition ausgeschlossen bleiben große Bereiche des
Prozess- oder
Praxis-Wissens der Menschheit (s. Janich und
Spinner, a.a.o), das
implizite Wissen, nach
Polanyi
(1985). Allgemeiner gesprochen, bevorzugt das
abendländische akademische Wissenssystem solche Formen von Wissen, die
für fixierende Aufzeichnungsverfahren mit materiellen Trägern geeignet
sind (Static Cultural Memory Systems).
[307]
Die performativen kulturellen Traditionen der Menschheit, die bes. in
"primitiven" Kulturen vorherrschten,
[308]
sind damit (tendenziell)
unterrepräsentiert.
[309]
Eine methodisch-kulturalistische Neu-Fundierung der Klassifizierung von "Wissen
aller Arten, in jeder Menge und Güte" (Spinner
1997) sollte nicht nur die offensichtlichen Ethnozentrismen einer auf Schrift-,
Alphabet- und Druck-Technologie basierenden Wissen(schaft)s-Kultur zu vermeiden
suchen, sondern noch weiter gehen: Eine universelle Begriffsstruktur von Wissen
sollte möglichst auch Anthropozentrismen und Biozentrismen
vermeiden.
[310] Dies läßt sich mit
der von Salthe
(1992: 35-37) vorgeschlagenen
Notationsform der Spezifikationshierarchie machen:
{ '''...'Wissen ... { 'Wissen { Wissen } }...}
Salthe verwendet den '-Operator, um verschiedene Ebenen der
Hierarchie zu indizieren, dies läßt sich bessser in einer numerischen
Notation darstellen:
{ nWissen ... { 1Wissen {
0Wissen } }...}
Nach dieser Hierarchie wären verschiedene Abstufungen von
Wissen zu erfassen und zu formulieren:
0Wissen als das formale und
wissenschaftliche Wissen,
[311]
1Wissen als implizites Wissen nach Polanyi,
2Wissen von
höheren Säugetieren,
3Wissen einer
Ameisenkolonie,
[312] 4Wissen eines
Waldes, oder
5Wissen einer
Bakterienkolonie.
[313]
Auch das heute und in Zukunft drängend werdende Thema des
xWissens von technischen neuronalen Systemen ließe sich damit
angreifen.
[314] In Anlehnung an Janich
können wir ein systematisches Gebäude der verschiedenen Stufen von
0Wissen bis
nWissen als
Struktursystem des
Proto-Wissens bezeichnen. (Formal:
*Wissen). Die Grundlagen
hierfür werden in dem
Memosys-Projekt
(Goppold
1994b-2000g)
[315] des Autors erarbeitet. Im
Folgenden sollen die bisher erreichten Ergebnisse in einer kurzen Darstellung
umrissen werden.
Noologie: Ein Struktursystem des *Wißbaren Überhaupt
Die Denkansätze von Janich, Spinner und Salthe
weiterführend,
[316] kann das
anzustrebende Fernziel eines solchen allgemeinsten Struktursystems auch
Proto-*Wissens-Wissenschaft bzw.
Noologie
genannt werden.
[317] Eine
Noologie als
Struktursystem des *Wißbaren Überhaupt ist
aber unvollständig, wenn sie nicht (einen Verweis auf) ein
komplementäres
Struktursystem des Nicht-Wißbaren
Überhaupt enthält: Die
Kalyptologie (früher auch als
Mystik bekannt).
[318] In den obigen
Ausführungen ist ein intrinsischer, unvermeidbarer Widerspruch leicht
erkennbar: Der Ansatz, eine universelle Begriffsstruktur zu errichten, die Dinge
einschließt, die prinzipiell begrifflich nicht faßbar sind, ist aus
logischen Gründen von vorneherein zum Scheitern verurteilt, es ist eine
Russellsche Antinomie. Im vorliegenden Kontext wäre es verfrüht, die
Programmatik einer
Kalyptologie zu entwerfen, und es muß auf schon
bestehende Ansätze verwiesen werden, die ggfs. weiterverfolgt werden
können. Sokrates hat das Prinzip mit seinem berühmten "Ich weiß,
daß ich nicht weiß" formuliert. Das ursprünglich dumpfe und
undifferenzierte Gefühl des
Nichtwissens
[319] läßt sich ebenso
strukturieren und systematisieren, wie das positive Wissen. Mit Gotthard
Günther
s (1978a)
Kenogrammatik wurde hier
ansatzweise eine Formalisierung
versucht.
[320]
Die hier vorgestellte Arbeit stellt einen
"etischen"
[321] Ansatz dar, im Kontrast zu
den bekannteren intra-wissenschaftlichen Disziplinen wie Klassifikation,
Terminologie, und Wissensorganisation, die "emisch"
vorgehen.
[322] Weiterhin ist der vorgestellte
Ansatz medienorientiert, bezogen auf die Repräsentationen und Technologien
des
*Wissens.
[323] Das
Hauptstrukturprinzip der
Noologie ist nach Salthe die
Spezifikationshierarchie, und diese läßt sich als Pyramide
visualisieren. Das folgende Diagramm stellt die dominierenden Technologien der
Wissensspeicherung der letzten 5000 Jahre
dar,
[324] die auch die Basis des heutigen
Wissenschaftssystems (oder
0Wissen) sind:
Fig. 1: Technologien der 0Wissensspeicherung der
letzten 5000 Jahre
Klassen des Proto-Wissens und Pattern Transmissions-Epochen
Zur Erweiterung des Schemas um die allgemeineren Formen von
1Wissen bis
nWissen zu einem Gesamtsystem von
*Wissen
muß Janichs kulturalistische Argumentation
so verallgemeinert werden, daß sie auf die gesamte Geschichte der
Biosphäre seit Beginn des Lebens auf der Erde anwendbar ist, d.h. es wird
eine Spezifikationshierarchie der
Proto-Kultur (=
*Kultur)
benötigt.
[325] Dies findet sich in
semiotischen Diskursen u.a. mit der
Semiosphäre. In der
Betrachtungsweise von Vernadsky und Nachfolgern
(Vernadsky
1930, 1997;
Hofkirchner
1997; Margulis
1991, www) ist die
Biosphäre ein geochemisches Prozess-System von
thermodynamisch getriebener
Materie-Energie-Umwandlung,
[326] das in
seinem Umfang (Gesamtmenge der Biomasse, Gesamtvolumen des Energiedurchsatzes
aus Geothermal- und Sonnen-Energie) seit Beginn des Lebens in etwa konstant
geblieben ist,
[327] aber in seiner
Formenstruktur (Morphologie) die bekannten Ergebnisse der Evolution
hervorgebracht hat. Die
Semiosphäre ist lediglich eine
andere
Sichtweise der Biosphäre, nicht mit dem Fokus auf ihre
Entitäten (Organismen) sondern auf ihre
Transaktionen (d.h.
die inter-organismischen Prozesse).
[328] In
Analogie zur anatomischen Morphologie der Organismen läßt sich eine
Morphologie ihrer Verhaltens- und Interaktionsstrukturen
erstellen.
[329] Der Begriff von
Pattern und
Meta-Pattern wird als Terminus Technicus verwendet,
wie von G. Bateson
(1972, 1979) und C.
Alexander
(1967-1993) definiert. Er entspricht in
etwa dem deutschen Begriff der
Gestalt in der Denktradition von Goethe
und der Gestalt-Psychologie.
[330]
In der Praxis ist es natürlich wesentlich schwieriger,
systematische Untersuchungen des inter-organismischen Verhaltens zu machen, als
die Untersuchung der einzelnen Organismen, die man ja fangen und sezieren und
präparieren und im Museum ausstellen kann, und deren härtere Reste
sich auch in den fossilen Strata erhalten, während ihre Bewegungen,
Töne, und chemischen Spuren sich erst seit ca. 100-50 Jahren mit
technischen Aufzeichnungsverfahren wie Film und Tonband dauerhaft konservieren
lassen, und damit der systematischen wissenschaftlichen Forschung
zugänglich werden. Heute wird dieser Bereich teilweise von der
Ökologie bearbeitet. Die bekanntesten inter-organismischen Prozesse sind
trophisch (Fressen und
Gefressenwerden),
[331] und im engeren Sinne
der Spezifikationshierarchie folgen die kommunikativen (
semiotischen) und
kooperativen (
symbiotischen) Akte. Auf diesen Grundlagen läßt
sich der Entwurf einer allgemeinen Spezifikationshierarchie von
*Wissen auf die Groß-Epochen der Evolution der Biosphäre
projizieren. Wie schon oben angedeutet, wird vorerst völlig von dem
Ge*wußten (Inhalte, Modi, Themen des
*Wissens) abstrahiert, und nur eine Struktur von Pattern
Transmissions-Klassen
aufgezeigt.
[332]
Fig. 2: Die
Epochen der Pattern Transmissions-Klassen
Die Morphologie der Pattern Transmissions-Klassen
Bevor der Zusammenhang zwischen
*Wissen und Pattern
Transmission genauer behandelt wird, zuerst die Besprechung der Morphologie der
Pattern Transmissions-Klassen. Die hier dargestellte Spezifikationshierarchie
enthält (beispielhaft) fünf Ebenen oder
Epochen.
[333] Auf der "Spitze des Eisbergs"
(oder der Pyramide), Level 0 finden wir (unter anderem) die Formen des
0Wissens, die die heutige akademische Wissen(schaft)s-Kultur pflegt
und als Wissen definiert. Level 1 enthält die Gesamtheit der Formen
performativen und impliziten (Polanyi
)
1Wissens, die in der anthropoiden Evolution der letzten 5 Mio. Jahre
aufgetreten (und größtenteils wieder untergegangen) sind. In der
Neo-Ptolemäischen Sphären-Darstellung nach Vernadsky und Nachfolgern
wird Level 0 und 1 zusammengenommen auch
Anthroposphäre
genannt.
[334] Level 2 enthält die
Gesamtheit der Formen protokultureller Patterns der Vögel und
Säugetiere.
[335] Auf Level 3 finden wir
die Gesamtheit der Interaktions-Formen aller Metazoa (multizellulare
Organismen), und auf Level 4 ist die Gesamtheit der Biosphäre, vom Beginn
des Lebens bis heute, in der Sicht auf ihre Interaktions-Formen, der
Semiosphäre. Level 5 enthält, visuell abgegrenzt, und
außerhalb der Pyramide, die Gesamtheit der Prozess-Strukturen des
Universums, aber eine Diskussion der unbelebten Materie ist hier nicht
vorgesehen.
[336] Es ist anzumerken, daß
die in der Pyramide tiefer (fundamentaler) angeordneten Ebenen die oberen Ebenen
im Sinne der Spezifikationshierarchie vollständig
einschließen.
[337] Schrift ist somit
ein enger spezifiziertes Artefakt-Sprachmuster des Levels 1, und Sprache ist ein
enger spezifiziertes Laut-Kommunikationsmuster des Levels 2, etc.
Zwischen Level 3 und Level 4 tritt ein tiefgreifender Bruch
auf, der die Biosphäre seitdem (vor ca. 1000 bis 500 Mio Jahren) in zwei
getrennte Lager teilt: Die Trennung der phylogenetischen und
ontogenetischen Pattern-Transmissionssyteme. Bei Prokaryoten
(zellkernlosen Einzellern wie Bakterien) fungiert die DNS auch als das
4Gedächtnis/ 4Wissens-Speicher der Zelle, und die
phylogenetische Weitergabe der DNS ermöglicht die Transmission ihrer
ontogenetischen 4Erfahrungen an die Zellen der
Tochtergenerationen. Da Bakterien regelmäßig untereinander
DNS-Stücke austauschen, können sie voneinander 4lernen, sie
besitzen einen 4Instruktionsmechanismus. Bei den Metazoen
(Vielzellern, basierend auf Eukaryoten mit Zellkern) wird aufgrund der
Weismann-Barriere die phylogenetische Weitergabe der
ontogenetischen 3Erfahrungen unmöglich, und ihr Sterben
vernichtet den internen 3Erinnerungs-Speicher.
*Wissen, Gedächtnis, Patterns, und Neuronale Netze
Die folgende Diskussion muß aufgrund des Seitenlimits
extrem verkürzt dargestellt werden. Für weitere Vertiefung wird auf
die Sekundärliteratur verwiesen.
[338]
Die Frage nach dem *Wissen in der Biosphäre ist mit leichter Umformung ein
Thema der
distributiven Intelligenz (Kelly
1995). Das theoretische Modell hierfür wird von
Generalisierten
Neuronalen Netzen (GNN) geliefert. Ein GNN ist ein Tupel bestehend aus den
logischen Komponenten {
Entity,
Relation,
Transition/Transaction}, rekursiv auf sich selbst
angewandt.
[339]
D.h.
die
Entities eines GNN sind wiederum GNNs. Somit ist ein Organismus als
GNN zu interpretieren, eine Zelle als GNN, und ein Ökosystem ebenfalls.
Durch diese Rekursivität erhält das System auf allen Ebenen eine
Selbstähnlichkeit, wie sie in sehr vereinfachter Form von Fraktalen bekannt
ist. Die Rekursivität drückt sich in anderer Begriffsweise als
Autopoiesis aus, und GNNs sind informationell geschlossen, d.h. ihre
"Welt" besteht nur aus den Aktivations-Patterns ihrer Entities (Neuronen). Die
Entities sind über
Relationspfade (Axone, Dendriten und
Synapsen) miteinander verbunden, die Aktivationen der Relationspfade
(Neuro-Impulse) sind
Transaktionen, und
Transitionen sind
Zustandsänderungen (Depolarisationen) der Entities (Neuronen). In einer
Ameisenkolonie übernehmen spezialisierte Ameisen diese separaten
Funktionen, und im Ökosystem eines Waldes besorgt das Pilzgeflecht
(Mycelium) im Boden eine Neuronen-analoge Funktion. Der Auf- und Abbau von
Synapsen ist aus der GNN-Sicht als
*Lernen und
*Vergessen
zu bezeichnen, und ihre Gesamtkonfiguration als ihr
*Wissen. Die
Entities eines GNN sind so dicht miteinander verbunden, daß sich
diachron stabile oder raum-zeitlich oszillierende Aktivations-Patterns bilden
(analog Solitonen und Interferenzen), deren diachrone Persistenz (Lebensdauer)
über die Persistenz der Entities selber hinausreicht. In diesem Fall
sprechen wir von
*kulturellen Pattern-Transmissionssystemen.
Schlußfolgerung
Ökologisches Denken und Nachhaltigkeit können nur
dann wirksam verwirklicht werden, wenn eine "Ecology of Mind" (Bateson 1972)
installiert wird, und die Anthroposphäre mit der Biosphäre auch
konzeptuell integriert wird. In diesem Sinne versteht sich dieser Beitrag mit
dem Konzept des *Wissens als "Further Steps to an Ecology of Mind".
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[299] Darnton (1999), Vec
(1999), Zimmer (2000), Goppold (1999d: 15-17, 107-109)
[300] S.a. "Die neue Kunst
der Perspektive" und "Das Auge auf der Pyramide":
[301] Hypertext ist
lediglich eine computertechnische Implementation der altbewährten
Fußnote in rekursiver Form.
[302] Heutige
Textverarbeitung wie MS Word kann zwar HTML Hyper-Links direkt an einen
WWW-Browser weitergeben, aber die HTML-Konversion ist zumeist
unbefriedigend.
[303] Zur den theoretischen
und technischen Prinzipien des Pyramidalen Buches:
[304] Pointiert
ausgedrückt in dem alten englischen Limerick: "I am the dean of this
college, and what I don't know, isn't knowledge". S.a.:
[305] Über einige
Wirkmechanismen zivilisationsbedingten Unwissens: Erdheim (1984)
[306] Gellner (1993),
Goppold (1999d: 191-202)
[307] Goppold (1999d:
64-73, 139-144, 157-189)
[308] Goppold (1999d:
74-79, 202-227)
[309] Es dreht sich hier
nicht um die Frage, ob etwa die Anthropologie die inzwischen schon meist
untergegangenen Techniken, Gebräuche und Rituale der "primitiven"
Völker ungenügend schriftlich dokumentiert hätte, sondern: das
Grundproblem, daß man auch mit noch so viel verbaler und begrifflicher
Beschreibung die Esszenz des Performativen nicht einfangen kann. Dazu ein
Ausspruch von Isadora Duncan, in Staal (1989: 116): "If I could tell you what
it meant there would be no point in dancing it." S.a. (Goppold 1999d: 203-206,
224-227)
[310] Dies war z.b. eine
Thematik in der Wiss-Org email Diskussion: FRAGE: Pflanzliches Wissen (au:
Jaenecke) (Ohly , 09/14/99 09:43) wiss-org@bonn.iz-soz.de
[311] Es ist anzumerken,
daß die arbiträre Setzung des Null-Levels auf die augenblicklich
dominante akademische Wissensform immer noch einen Anthropozentrismus und
Ethnozentrismus darstellt. Andererseits ist ein irgendwie gearteter X-Zentrismus
unvermeidlich: Man kann immer nur mit dem eigenen Kopf (oder Äquivalent
desselben) denken.
[312] Kevin Kelly (1995)
diskutiert ausführlich distributive oder Schwarm-Intelligenzsysteme.
[313] Howard Bloom:
"Creative Nets in the Precambrian Age", History of the Global Brain, Part II,
(URL)
http://www.heise.de/tp/english/special/glob/default.html
[314] S.a.: Bock (1993).
Zentralthema ist hier die Abgrenzung vom nachrichtentechnischen
Informationsbegriff nach Shannon und die weiterhin heiß diskutierte Frage,
ob und wie Syntax jemals in Semantik übergehen kann. Dies ist wiederum
äquivalent mit der Frage des "Bewußtseins der Maschinen"
(Günther 1957), Fischer (1999).
[316] Sowie Kants Frage:
"Was können wir wissen?", und seine "Architektonik der reinen
Vernunft".
[317] Noologie
erinnert klanglich an
Zoologie, und in der Tat soll hier analog zu einem
Zoo ein buntes Sammelsurium unter einem gemeinsamen Dach
zusammengeführt werden. Siehe auch: Goppold (1999b).
Das griechische Zeichen "Phi" assoziiert sowohl die mit /
(Phi) beginnenden griechischen Begriffe, die in diesem Zusammenhang von
Bedeutung sind, wie phrenae (Gehirn), philo-sophia, etc.
und gibt dazu noch eine ikonische Visualisation des Zentralnervensystems mit
seinem zweigeteilten Gehirn und dem Rückenmark.
In einer anderen Arbeit auch als das "Leerstellendenken"
(Thinking in interstitial vacuities) bezeichnet. Goppold (1994a)
[319] "The Cloud of
Unknowing" (Delacorte Press, N.Y. 1974), so der Titel einer apokryphen Schrift
aus dem 14. Jh.
[320] Allerdings hat
Günther mit seiner Kenogrammatik ein etwas anderes Ziel verfolgt, aber hier
ist nicht der Platz, um das weiter zu diskutieren.
[321] Ethnologischer Term:
Mit der Sicht von außen, als "External Observer"
Goppold (1999d: 113-114)
[322] In ethnologischer
Sicht von innen, mit dem Selbstverständnis und den (unhinterfragten)
Voraussetzungen der In-Group.
[323] Goppold (1999d:
139-144)
[324] Die Datierung ist
natürlich
cum grano salis und nur als grobes Orientierungsraster zu
verstehen. Die Drucktechnologie kann z.B. nach Belieben auf 1000 Jahre Alter
angesetzt werden, wenn man China und Korea mit einbezieht, oder sogar auf
über 3000 Jahre, wenn der Diskus von Phaistos mitgerechnet wird.
[325] Goppold (1999d:
20-21, 25, 30, 50-54, 64-65, 73-89, 114-116. 125-127. 132-140). Analog zu
nWissen: menschliche
Kultur ist
0-1Kultur,
Säugetiere haben
2Kultur, bis zu
4Kultur von
Bakterienkolonien, das Gesamtsystem ist
*Kultur.
[327] Je nach
Interpretation auch mit heftigen periodischen Oszillationen (Katastrophismus,
Massenvernichtungen).
[328]
Sekundärliteratur: Goppold (1999d: 40-45, 128-138)
.../desn17.htm .../symbol08.htm .../symbol16.htm
.../symbol18.htm .../symbol20.htm .../inform.htm .../poly.htm
[329] Virilio (1998) hat
diese Sichtweise poetisch als
Ereignislandschaft bezeichnet.
[330] Goppold (1999d:
50-53)
[331] Gut anwendbar ist
hier das geflügelte Wort von McLuhan: "The medium is the
message."
[332] Die Datierung ist
weiterhin natürlich nur
cum grano salis zu verstehen.
[333] Es ließe sich
auch anders gruppieren. Nach einem Vorschlag von Radermacher (1998) wäre
Level 0 noch zu differenzieren in
Formale Sprachen und
Natürliche
Sprachen, und 0.1 unter "Mechanisation Formaler Sprachen" mit einem eigenen
Level zu klassifizieren. Dies wäre für Bestrebungen zur Schaffung
einer separaten Klasse maschinischer Intelligenzen geeigneter. (S.a.:
Günther 1957; Bock 1993). Alternativ kann auch Level 0 und 1 in der
Anthroposphäre zusammengefaßt werden, und ein zukünftiges
(aber vorerst leeres) Level 0 definiert werden.
[334] Goppold (1999d:
47-48),
[335] Zwar sind Säuger
als Phylum wesentlich älter, aber hier wird (etwas arbiträr) das Ende
des Saurier-Zeitalters als Wendemarke eingeführt.
[336] Dazu Whitehead
(1969). Weitere Diskussion unter:
[337] Dies läßt
sich in der Neo-Ptolemäischen Sphären-Darstellung als
einschließende Kugelschalen darstellen, d.h. die pyramidale Figur wird
konzeptuell in einen kegelförmigen Kugelausschnitt transformiert.
[339] Bock (1993),
Goppold (1999d: 135-136)
.../inform.htm .../poly.htm