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22. Ein Struktursystem zur Klassifikation von *Wissen in der Biosphäre

Dr. Andreas Goppold

Abstract

Das vorgestellte Struktursystem dient zur Klassifikation von Arten von *Wissen, die nur schwer oder garnicht in begrifflich und schriftlich fixierbare Formen zu bringen sind, so z.B. das implizite Wissen nach Polanyi. *Wissen ist die formale Notation für eine Spezifikationshierarchie von { nWissen ... { 1Wissen { 0Wissen } }...} die es ermöglicht, alle Formen des Proto-Wissens in der Biosphäre zu erfassen. Menschliches und wissenschaftliches Wissen sind in dieser Systematik nur durch ihren Index, nicht aber durch prinzipiell unüberbrückbare Demarkationen ausgezeichnet. Die theoretische Basis dieses *Wissens-Systems wird von Generalisierten Neuronalen Netzen (GNN) geliefert

Zur Darstellungsweise: Das Pyramidale Buch

Nach Robert Darnton [299] steht der wissenschaftliche Publikationsbetrieb vor dem Zusammenbruch, da immer mehr wissenschaftliche Journale mit immer höheren Preisen und immer kleinerer Auflage erscheinen, so daß sich einzelne Institute kaum noch die relevanten Publikationen halten können, und auch große Zentralbibliotheken keine universale Abdeckung mehr erreichen können. Da heute mit dem Internet eine gebrauchsfähige Publikations-Infrastruktur zur Verfügung steht, hat Darnton einen darauf basierenden (sehr allgemein gehaltenen) Lösungsvorschlag gemacht: Das Pyramidale Buch. Dieses Prinzip wird hier in einer weiterentwickelten Form vorgestellt. Ein Konferenz-Paper oder Zeitschriftenartikel dient als Extended Abstract, in dem die wesentlichen Gedankengänge einer Arbeit prägnant zusammengefaßt werden, und dient als Spitze und Navigations-Zentrum einer Informationspyramide, [300] deren Unterbau ein WWW-Hypertext ist. Dazu enthält der Drucktext einen umfangreichen Fußnoten-Apparat, [301] der über ein Konverterprogramm in eine HTML-Struktur übersetzt wird, [302] diese verzweigt in die WWW-Hypertextbasis von mehreren Megabytes mit weiterführenden Referenzen und vertiefenden Diskussionen. [303] Dadurch entfällt sowohl die mühselige (bis praktisch unmögliche) Beschaffung von diversen Zeitschriften- und Konferenzartikeln für den Leser, und ermöglicht für den Autor ein Zero-Turnaround Publishing von Arbeitsergebnissen, die im normalen wissenschaftlichen Publikationssystem üblicherweise erst mit zwei- bis dreijährigem Zeitversatz im Druck erscheinen, und dann erst dem wissenschaflichen Feedback-Prozess ausgesetzt werden können, wenn der Autor mit seinen Arbeiten schon zwei bis drei Jahre weiter ist.

Eine methodisch-kulturalistische Neu-Fundierung des Wissens

"Wissenschaft ist die Institution, die Wissen schafft" (und tradiert). Mit diesem geflügelten Wort ließe sich Wissen methodisch-kulturalistisch als Ergebnis und Inhalt des ihm gewidmeten gesellschaftlichen Diskurses definieren (Janich 1993, 1997: 307-339). Spinner (1994-1999) führt in diesem Zusammenhang aus, daß es nicht angebracht ist, im Umkehrschluß eine exklusive Definition des Wissens daraus zu machen (wie von den institutionellen Vertretern dieses Diskurses oft als selbstverständlich vorausgesetzt wird). [304] Bei näherer Untersuchung ist festzustellen, daß das institutionell definierte Wissen auf einer "Entente Cordiale" mit der Schrift- und Druck-Technologie basiert. Das herrschende wissenschaftliche System tendiert dazu, begrifflich und schriftlich (oder zumindest graphisch) fixierbare Formen von Wissen zu bevorzugen, und das, was sich nicht (so einfach) schriftlich und im Druckformat darstellen läßt, zu ignorieren. [305] In anderen Worten, es ist (tendenziell) bibliozentrisch und logozentrisch. [306] Von dieser Art der Wissensdefinition ausgeschlossen bleiben große Bereiche des Prozess- oder Praxis-Wissens der Menschheit (s. Janich und Spinner, a.a.o), das implizite Wissen, nach Polanyi (1985). Allgemeiner gesprochen, bevorzugt das abendländische akademische Wissenssystem solche Formen von Wissen, die für fixierende Aufzeichnungsverfahren mit materiellen Trägern geeignet sind (Static Cultural Memory Systems). [307] Die performativen kulturellen Traditionen der Menschheit, die bes. in "primitiven" Kulturen vorherrschten, [308] sind damit (tendenziell) unterrepräsentiert. [309] Eine methodisch-kulturalistische Neu-Fundierung der Klassifizierung von "Wissen aller Arten, in jeder Menge und Güte" (Spinner 1997) sollte nicht nur die offensichtlichen Ethnozentrismen einer auf Schrift-, Alphabet- und Druck-Technologie basierenden Wissen(schaft)s-Kultur zu vermeiden suchen, sondern noch weiter gehen: Eine universelle Begriffsstruktur von Wissen sollte möglichst auch Anthropozentrismen und Biozentrismen vermeiden. [310] Dies läßt sich mit der von Salthe (1992: 35-37) vorgeschlagenen Notationsform der Spezifikationshierarchie machen:
{ '''...'Wissen ... { 'Wissen { Wissen } }...}
Salthe verwendet den '-Operator, um verschiedene Ebenen der Hierarchie zu indizieren, dies läßt sich bessser in einer numerischen Notation darstellen:
{ nWissen ... { 1Wissen { 0Wissen } }...}
Nach dieser Hierarchie wären verschiedene Abstufungen von Wissen zu erfassen und zu formulieren: 0Wissen als das formale und wissenschaftliche Wissen, [311] 1Wissen als implizites Wissen nach Polanyi, 2Wissen von höheren Säugetieren, 3Wissen einer Ameisenkolonie, [312] 4Wissen eines Waldes, oder 5Wissen einer Bakterienkolonie. [313] Auch das heute und in Zukunft drängend werdende Thema des xWissens von technischen neuronalen Systemen ließe sich damit angreifen. [314] In Anlehnung an Janich können wir ein systematisches Gebäude der verschiedenen Stufen von 0Wissen bis nWissen als Struktursystem des Proto-Wissens bezeichnen. (Formal: *Wissen). Die Grundlagen hierfür werden in dem Memosys-Projekt (Goppold 1994b-2000g) [315] des Autors erarbeitet. Im Folgenden sollen die bisher erreichten Ergebnisse in einer kurzen Darstellung umrissen werden.

Noologie: Ein Struktursystem des *Wißbaren Überhaupt

Die Denkansätze von Janich, Spinner und Salthe weiterführend, [316] kann das anzustrebende Fernziel eines solchen allgemeinsten Struktursystems auch Proto-*Wissens-Wissenschaft bzw. Noologie genannt werden. [317] Eine Noologie als Struktursystem des *Wißbaren Überhaupt ist aber unvollständig, wenn sie nicht (einen Verweis auf) ein komplementäres Struktursystem des Nicht-Wißbaren Überhaupt enthält: Die Kalyptologie (früher auch als Mystik bekannt). [318] In den obigen Ausführungen ist ein intrinsischer, unvermeidbarer Widerspruch leicht erkennbar: Der Ansatz, eine universelle Begriffsstruktur zu errichten, die Dinge einschließt, die prinzipiell begrifflich nicht faßbar sind, ist aus logischen Gründen von vorneherein zum Scheitern verurteilt, es ist eine Russellsche Antinomie. Im vorliegenden Kontext wäre es verfrüht, die Programmatik einer Kalyptologie zu entwerfen, und es muß auf schon bestehende Ansätze verwiesen werden, die ggfs. weiterverfolgt werden können. Sokrates hat das Prinzip mit seinem berühmten "Ich weiß, daß ich nicht weiß" formuliert. Das ursprünglich dumpfe und undifferenzierte Gefühl des Nichtwissens [319] läßt sich ebenso strukturieren und systematisieren, wie das positive Wissen. Mit Gotthard Günther s (1978a) Kenogrammatik wurde hier ansatzweise eine Formalisierung versucht. [320]

Die hier vorgestellte Arbeit stellt einen "etischen" [321] Ansatz dar, im Kontrast zu den bekannteren intra-wissenschaftlichen Disziplinen wie Klassifikation, Terminologie, und Wissensorganisation, die "emisch" vorgehen. [322] Weiterhin ist der vorgestellte Ansatz medienorientiert, bezogen auf die Repräsentationen und Technologien des *Wissens. [323] Das Hauptstrukturprinzip der Noologie ist nach Salthe die Spezifikationshierarchie, und diese läßt sich als Pyramide visualisieren. Das folgende Diagramm stellt die dominierenden Technologien der Wissensspeicherung der letzten 5000 Jahre dar, [324] die auch die Basis des heutigen Wissenschaftssystems (oder 0Wissen) sind:



Fig. 1: Technologien der 0Wissensspeicherung der letzten 5000 Jahre

Klassen des Proto-Wissens und Pattern Transmissions-Epochen

Zur Erweiterung des Schemas um die allgemeineren Formen von 1Wissen bis nWissen zu einem Gesamtsystem von *Wissen muß Janichs kulturalistische Argumentation so verallgemeinert werden, daß sie auf die gesamte Geschichte der Biosphäre seit Beginn des Lebens auf der Erde anwendbar ist, d.h. es wird eine Spezifikationshierarchie der Proto-Kultur (= *Kultur) benötigt. [325] Dies findet sich in semiotischen Diskursen u.a. mit der Semiosphäre. In der Betrachtungsweise von Vernadsky und Nachfolgern (Vernadsky 1930, 1997; Hofkirchner 1997; Margulis 1991, www) ist die Biosphäre ein geochemisches Prozess-System von thermodynamisch getriebener Materie-Energie-Umwandlung, [326] das in seinem Umfang (Gesamtmenge der Biomasse, Gesamtvolumen des Energiedurchsatzes aus Geothermal- und Sonnen-Energie) seit Beginn des Lebens in etwa konstant geblieben ist, [327] aber in seiner Formenstruktur (Morphologie) die bekannten Ergebnisse der Evolution hervorgebracht hat. Die Semiosphäre ist lediglich eine andere Sichtweise der Biosphäre, nicht mit dem Fokus auf ihre Entitäten (Organismen) sondern auf ihre Transaktionen (d.h. die inter-organismischen Prozesse). [328] In Analogie zur anatomischen Morphologie der Organismen läßt sich eine Morphologie ihrer Verhaltens- und Interaktionsstrukturen erstellen. [329] Der Begriff von Pattern und Meta-Pattern wird als Terminus Technicus verwendet, wie von G. Bateson (1972, 1979) und C. Alexander (1967-1993) definiert. Er entspricht in etwa dem deutschen Begriff der Gestalt in der Denktradition von Goethe und der Gestalt-Psychologie. [330]

In der Praxis ist es natürlich wesentlich schwieriger, systematische Untersuchungen des inter-organismischen Verhaltens zu machen, als die Untersuchung der einzelnen Organismen, die man ja fangen und sezieren und präparieren und im Museum ausstellen kann, und deren härtere Reste sich auch in den fossilen Strata erhalten, während ihre Bewegungen, Töne, und chemischen Spuren sich erst seit ca. 100-50 Jahren mit technischen Aufzeichnungsverfahren wie Film und Tonband dauerhaft konservieren lassen, und damit der systematischen wissenschaftlichen Forschung zugänglich werden. Heute wird dieser Bereich teilweise von der Ökologie bearbeitet. Die bekanntesten inter-organismischen Prozesse sind trophisch (Fressen und Gefressenwerden), [331] und im engeren Sinne der Spezifikationshierarchie folgen die kommunikativen (semiotischen) und kooperativen (symbiotischen) Akte. Auf diesen Grundlagen läßt sich der Entwurf einer allgemeinen Spezifikationshierarchie von *Wissen auf die Groß-Epochen der Evolution der Biosphäre projizieren. Wie schon oben angedeutet, wird vorerst völlig von dem Ge*wußten (Inhalte, Modi, Themen des *Wissens) abstrahiert, und nur eine Struktur von Pattern Transmissions-Klassen aufgezeigt. [332]



Fig. 2: Die Epochen der Pattern Transmissions-Klassen

Die Morphologie der Pattern Transmissions-Klassen

Bevor der Zusammenhang zwischen *Wissen und Pattern Transmission genauer behandelt wird, zuerst die Besprechung der Morphologie der Pattern Transmissions-Klassen. Die hier dargestellte Spezifikationshierarchie enthält (beispielhaft) fünf Ebenen oder Epochen. [333] Auf der "Spitze des Eisbergs" (oder der Pyramide), Level 0 finden wir (unter anderem) die Formen des 0Wissens, die die heutige akademische Wissen(schaft)s-Kultur pflegt und als Wissen definiert. Level 1 enthält die Gesamtheit der Formen performativen und impliziten (Polanyi ) 1Wissens, die in der anthropoiden Evolution der letzten 5 Mio. Jahre aufgetreten (und größtenteils wieder untergegangen) sind. In der Neo-Ptolemäischen Sphären-Darstellung nach Vernadsky und Nachfolgern wird Level 0 und 1 zusammengenommen auch Anthroposphäre genannt. [334] Level 2 enthält die Gesamtheit der Formen protokultureller Patterns der Vögel und Säugetiere. [335] Auf Level 3 finden wir die Gesamtheit der Interaktions-Formen aller Metazoa (multizellulare Organismen), und auf Level 4 ist die Gesamtheit der Biosphäre, vom Beginn des Lebens bis heute, in der Sicht auf ihre Interaktions-Formen, der Semiosphäre. Level 5 enthält, visuell abgegrenzt, und außerhalb der Pyramide, die Gesamtheit der Prozess-Strukturen des Universums, aber eine Diskussion der unbelebten Materie ist hier nicht vorgesehen. [336] Es ist anzumerken, daß die in der Pyramide tiefer (fundamentaler) angeordneten Ebenen die oberen Ebenen im Sinne der Spezifikationshierarchie vollständig einschließen. [337] Schrift ist somit ein enger spezifiziertes Artefakt-Sprachmuster des Levels 1, und Sprache ist ein enger spezifiziertes Laut-Kommunikationsmuster des Levels 2, etc.

Zwischen Level 3 und Level 4 tritt ein tiefgreifender Bruch auf, der die Biosphäre seitdem (vor ca. 1000 bis 500 Mio Jahren) in zwei getrennte Lager teilt: Die Trennung der phylogenetischen und ontogenetischen Pattern-Transmissionssyteme. Bei Prokaryoten (zellkernlosen Einzellern wie Bakterien) fungiert die DNS auch als das 4Gedächtnis/ 4Wissens-Speicher der Zelle, und die phylogenetische Weitergabe der DNS ermöglicht die Transmission ihrer ontogenetischen 4Erfahrungen an die Zellen der Tochtergenerationen. Da Bakterien regelmäßig untereinander DNS-Stücke austauschen, können sie voneinander 4lernen, sie besitzen einen 4Instruktionsmechanismus. Bei den Metazoen (Vielzellern, basierend auf Eukaryoten mit Zellkern) wird aufgrund der Weismann-Barriere die phylogenetische Weitergabe der ontogenetischen 3Erfahrungen unmöglich, und ihr Sterben vernichtet den internen 3Erinnerungs-Speicher.

*Wissen, Gedächtnis, Patterns, und Neuronale Netze

Die folgende Diskussion muß aufgrund des Seitenlimits extrem verkürzt dargestellt werden. Für weitere Vertiefung wird auf die Sekundärliteratur verwiesen. [338] Die Frage nach dem *Wissen in der Biosphäre ist mit leichter Umformung ein Thema der distributiven Intelligenz (Kelly 1995). Das theoretische Modell hierfür wird von Generalisierten Neuronalen Netzen (GNN) geliefert. Ein GNN ist ein Tupel bestehend aus den logischen Komponenten {Entity, Relation, Transition/Transaction}, rekursiv auf sich selbst angewandt. [339] D.h. die Entities eines GNN sind wiederum GNNs. Somit ist ein Organismus als GNN zu interpretieren, eine Zelle als GNN, und ein Ökosystem ebenfalls. Durch diese Rekursivität erhält das System auf allen Ebenen eine Selbstähnlichkeit, wie sie in sehr vereinfachter Form von Fraktalen bekannt ist. Die Rekursivität drückt sich in anderer Begriffsweise als Autopoiesis aus, und GNNs sind informationell geschlossen, d.h. ihre "Welt" besteht nur aus den Aktivations-Patterns ihrer Entities (Neuronen). Die Entities sind über Relationspfade (Axone, Dendriten und Synapsen) miteinander verbunden, die Aktivationen der Relationspfade (Neuro-Impulse) sind Transaktionen, und Transitionen sind Zustandsänderungen (Depolarisationen) der Entities (Neuronen). In einer Ameisenkolonie übernehmen spezialisierte Ameisen diese separaten Funktionen, und im Ökosystem eines Waldes besorgt das Pilzgeflecht (Mycelium) im Boden eine Neuronen-analoge Funktion. Der Auf- und Abbau von Synapsen ist aus der GNN-Sicht als *Lernen und *Vergessen zu bezeichnen, und ihre Gesamtkonfiguration als ihr *Wissen. Die Entities eines GNN sind so dicht miteinander verbunden, daß sich diachron stabile oder raum-zeitlich oszillierende Aktivations-Patterns bilden (analog Solitonen und Interferenzen), deren diachrone Persistenz (Lebensdauer) über die Persistenz der Entities selber hinausreicht. In diesem Fall sprechen wir von *kulturellen Pattern-Transmissionssystemen.

Schlußfolgerung

Ökologisches Denken und Nachhaltigkeit können nur dann wirksam verwirklicht werden, wenn eine "Ecology of Mind" (Bateson 1972) installiert wird, und die Anthroposphäre mit der Biosphäre auch konzeptuell integriert wird. In diesem Sinne versteht sich dieser Beitrag mit dem Konzept des *Wissens als "Further Steps to an Ecology of Mind".

Auswahl-Literatur

Ein ausführliches Literaturverzeichnis ist auf dem WWW zu finden: (URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn28.htm

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Virilio, Paul: Ereignislandschaft, Hanser, München (1998)
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Zimmer, Dieter E.: Die Bibliothek der Zukunft. Text und Schrift in den Zeiten des Internet. Hoffmann & Campe, Hamburg (2000)







[299] Darnton (1999), Vec (1999), Zimmer (2000), Goppold (1999d: 15-17, 107-109)
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn05.htm
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn14.htm#Heading55
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn15.htm
[300] S.a. "Die neue Kunst der Perspektive" und "Das Auge auf der Pyramide":
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/symbol20.htm#Heading208
[301] Hypertext ist lediglich eine computertechnische Implementation der altbewährten Fußnote in rekursiver Form.
[302] Heutige Textverarbeitung wie MS Word kann zwar HTML Hyper-Links direkt an einen WWW-Browser weitergeben, aber die HTML-Konversion ist zumeist unbefriedigend.
[303] Zur den theoretischen und technischen Prinzipien des Pyramidalen Buches:
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/symbol20.htm#Heading190
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/symbol20.htm#Heading208
[304] Pointiert ausgedrückt in dem alten englischen Limerick: "I am the dean of this college, and what I don't know, isn't knowledge". S.a.:
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/symbol14.htm#Heading104
[305] Über einige Wirkmechanismen zivilisationsbedingten Unwissens: Erdheim (1984)
[306] Gellner (1993), Goppold (1999d: 191-202)
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn23.htm
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/symbol14.htm#Heading109
[307] Goppold (1999d: 64-73, 139-144, 157-189)
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn10.htm
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn18.htm .../desn22.htm
[308] Goppold (1999d: 74-79, 202-227)
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn24.htm .../desn25.htm
[309] Es dreht sich hier nicht um die Frage, ob etwa die Anthropologie die inzwischen schon meist untergegangenen Techniken, Gebräuche und Rituale der "primitiven" Völker ungenügend schriftlich dokumentiert hätte, sondern: das Grundproblem, daß man auch mit noch so viel verbaler und begrifflicher Beschreibung die Esszenz des Performativen nicht einfangen kann. Dazu ein Ausspruch von Isadora Duncan, in Staal (1989: 116): "If I could tell you what it meant there would be no point in dancing it." S.a. (Goppold 1999d: 203-206, 224-227)
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn24.htm
[310] Dies war z.b. eine Thematik in der Wiss-Org email Diskussion: FRAGE: Pflanzliches Wissen (au: Jaenecke) (Ohly , 09/14/99 09:43) wiss-org@bonn.iz-soz.de
[311] Es ist anzumerken, daß die arbiträre Setzung des Null-Levels auf die augenblicklich dominante akademische Wissensform immer noch einen Anthropozentrismus und Ethnozentrismus darstellt. Andererseits ist ein irgendwie gearteter X-Zentrismus unvermeidlich: Man kann immer nur mit dem eigenen Kopf (oder Äquivalent desselben) denken.
[312] Kevin Kelly (1995) diskutiert ausführlich distributive oder Schwarm-Intelligenzsysteme.
[313] Howard Bloom: "Creative Nets in the Precambrian Age", History of the Global Brain, Part II, (URL) http://www.heise.de/tp/english/special/glob/default.html
[314] S.a.: Bock (1993). Zentralthema ist hier die Abgrenzung vom nachrichtentechnischen Informationsbegriff nach Shannon und die weiterhin heiß diskutierte Frage, ob und wie Syntax jemals in Semantik übergehen kann. Dies ist wiederum äquivalent mit der Frage des "Bewußtseins der Maschinen" (Günther 1957), Fischer (1999).
[315] (URL) (CD_local) http://www.noologie.de/
[316] Sowie Kants Frage: "Was können wir wissen?", und seine "Architektonik der reinen Vernunft".
[317] Noologie erinnert klanglich an Zoologie, und in der Tat soll hier analog zu einem Zoo ein buntes Sammelsurium unter einem gemeinsamen Dach zusammengeführt werden. Siehe auch: Goppold (1999b).
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/symbol14.htm#Heading103
Das griechische Zeichen "Phi" assoziiert sowohl die mit / (Phi) beginnenden griechischen Begriffe, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind, wie phrenae (Gehirn), philo-sophia, etc. und gibt dazu noch eine ikonische Visualisation des Zentralnervensystems mit seinem zweigeteilten Gehirn und dem Rückenmark.
[318] (URL) (CD_local) http://www.noologie.de/symbol14.htm#Heading108
In einer anderen Arbeit auch als das "Leerstellendenken" (Thinking in interstitial vacuities) bezeichnet. Goppold (1994a)
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/denk.htm
[319] "The Cloud of Unknowing" (Delacorte Press, N.Y. 1974), so der Titel einer apokryphen Schrift aus dem 14. Jh.
[320] Allerdings hat Günther mit seiner Kenogrammatik ein etwas anderes Ziel verfolgt, aber hier ist nicht der Platz, um das weiter zu diskutieren.
S.a.: (URL) (CD_local) http://www.noologie.de/poly.htm
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/inform.htm
[321] Ethnologischer Term: Mit der Sicht von außen, als "External Observer"
Goppold (1999d: 113-114)
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn16.htm#EXTRA_OBSERVER
[322] In ethnologischer Sicht von innen, mit dem Selbstverständnis und den (unhinterfragten) Voraussetzungen der In-Group.
[323] Goppold (1999d: 139-144)
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn18.htm
[324] Die Datierung ist natürlich cum grano salis und nur als grobes Orientierungsraster zu verstehen. Die Drucktechnologie kann z.B. nach Belieben auf 1000 Jahre Alter angesetzt werden, wenn man China und Korea mit einbezieht, oder sogar auf über 3000 Jahre, wenn der Diskus von Phaistos mitgerechnet wird.
[325] Goppold (1999d: 20-21, 25, 30, 50-54, 64-65, 73-89, 114-116. 125-127. 132-140). Analog zu nWissen: menschliche Kultur ist 0-1Kultur, Säugetiere haben 2Kultur, bis zu 4Kultur von Bakterienkolonien, das Gesamtsystem ist *Kultur.
[326] (URL) (CD_local) http://www.noologie.de/symbol14.htm#Heading105
[327] Je nach Interpretation auch mit heftigen periodischen Oszillationen (Katastrophismus, Massenvernichtungen).
[328] Sekundärliteratur: Goppold (1999d: 40-45, 128-138)
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn09.htm
.../desn17.htm .../symbol08.htm .../symbol16.htm .../symbol18.htm .../symbol20.htm .../inform.htm .../poly.htm
[329] Virilio (1998) hat diese Sichtweise poetisch als Ereignislandschaft bezeichnet.
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/symbol20.htm#Heading208
[330] Goppold (1999d: 50-53)
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn09.htm#Heading30
[331] Gut anwendbar ist hier das geflügelte Wort von McLuhan: "The medium is the message."
[332] Die Datierung ist weiterhin natürlich nur cum grano salis zu verstehen.
[333] Es ließe sich auch anders gruppieren. Nach einem Vorschlag von Radermacher (1998) wäre Level 0 noch zu differenzieren in Formale Sprachen und Natürliche Sprachen, und 0.1 unter "Mechanisation Formaler Sprachen" mit einem eigenen Level zu klassifizieren. Dies wäre für Bestrebungen zur Schaffung einer separaten Klasse maschinischer Intelligenzen geeigneter. (S.a.: Günther 1957; Bock 1993). Alternativ kann auch Level 0 und 1 in der Anthroposphäre zusammengefaßt werden, und ein zukünftiges (aber vorerst leeres) Level 0 definiert werden.
[334] Goppold (1999d: 47-48),
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn09.htm#Heading28
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/symbol14.htm#Heading107
[335] Zwar sind Säuger als Phylum wesentlich älter, aber hier wird (etwas arbiträr) das Ende des Saurier-Zeitalters als Wendemarke eingeführt.
[336] Dazu Whitehead (1969). Weitere Diskussion unter:
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn16.htm#Heading58
[337] Dies läßt sich in der Neo-Ptolemäischen Sphären-Darstellung als einschließende Kugelschalen darstellen, d.h. die pyramidale Figur wird konzeptuell in einen kegelförmigen Kugelausschnitt transformiert.
[338] (URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn.htm
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/symbol08.htm - .../symbol20.htm
[339] Bock (1993), Goppold (1999d: 135-136)
(URL) (CD_local) http://www.noologie.de/desn17.htm
.../inform.htm .../poly.htm

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